2023 KW45 – 7 Wonders Architects

7 Wonders Architects der kleine Bruder von 7 Wonders?! Naja, es ist schon ein eigenständiges Spiel und nur bedingt mit dem Klassiker vergleichbar. Schon weil das Drafting fehlt, ist das Spielgefühl ein gänzlich anderes. Aber das muss ja nicht schlimm sein.


7 Wonders Architects funktioniert recht einfach. Jeder Spieler schnappt sich eine Nation, stellt das ungebaute Weltwunder zusammen, mischt seine Karten und legt diese zwischen sich und dem rechten Nachbarn. In die Mitte aller Spieler kommt noch ein Stapel allgemeiner Karten sowie einige verschiedene Marker, wie die Fortschrittsmarker, und eine Katzenfigur.


Der aktive Spieler darf immer von dem Kartenstapel rechts oder links von ihm eine Karte ziehen oder von dem Stapel aus der Mitte. Somit hat der aktive Spieler immer die Wahl aus 2 offen ausliegenden Karten und einer verdeckten Karte.


Es gibt folgende Karten: Graue Rohstoffkarten und Gelbe Münzenkarten, die als Joker funktionieren, welche zum Bau der Weltwunder gebraucht werden. Je nach Bauteil wird dabei eine unterschiedliche Anzahl gleicher oder verschiedener Rohstoffe benötigt. Hat man die notwendige Anzahl zusammen, kann man gleich das Bauteil bauen. Blaue Karten bringen direkt Siegpunkte und manchmal die Katzenfigur. Die Katzenfigur bringt am Ende 2 Siegpunkte und gibt einen den Vorteil sich die verdeckte Karte auf dem Stapel in der Mitte anzusehen. Mit grünen Karten kann man sich Fortschrittsmarker holen, welche einem im Normalfall kleine Boni geben. Bleiben noch die roten Militärkarten, welche das eigene Heer symbolisieren. Wurden ausreichend rote Karten mit einem zusätzlichen Horn ausgelegt, wird sofort ein Konflikt abgehandelt, wo die Heeresstärke einmal mit dem linken und einmal mit dem rechten Nachbarn verglichen wird. Für jeden Konflikt, wo man das größere Heer hat, erhält man 3 Siegpunkte.


Anhand der Rohstoffkarten versucht man also sein Weltwunder fertig zu stellen. Das bringt Siegpunkte und je nach Nation manchmal kleine Einmaleffekte. Mit den blauen Karten holt man sich weitere Siegpunkte und den Vorteil mehr über die Kartenauslage zu wissen als die Mitspieler. Fortschrittsmarker bringen kleine Boni oder auch zusätzliche Siegpunkte am Schluss und das Militär dient auch ausschließlich der Gewinnung von Siegpunkten.


Das Regelwerk von 7 Wonders Architects ist sehr schlank und das Spiel entsprechend schnell gespielt. Darin liegt auch der große Vorteil von 7 Wonders Architects. Hier spielt man keine halbe Stunde, trifft nicht allzu schwere Entscheidungen und kann trotzdem ein paar kleine nette Verkettungen aufbauen und durch die gemeinsamen Zugstapel sowie dem Militär ist das Spiel auch nicht ohne Interaktion. Man kann 7 Wonders Architects daher mal schnell dazwischen schieben. Das bedeutet aber auch, dass die Spieltiefe sehr gering ist. Oftmals kommt man kaum dazu mal einen Bonus der Fortschrittsmarker richtig auszunutzen. Es gibt aber durchaus auch Partien, wo dies dann doch etwas mehr gelingt. Man könnte fast sagen das Spiel schon vorbei, bevor es überhaupt richtig beginnt. Das muss man wissen. Hier geht es nicht darum eine großartige Engine aufzubauen. Manche Bauteile lassen sich mit 2 Rohstoffkarten bauen. Das geht dann auch schnell und für ein schnelles Spiel ist 7 Wonders Architects hervorragend geeignet, was auch an der tollen Sortierung liegt. Jede Nation hat eine eigene Einlage mit Deckel, welche auch herausgenommen werden kann. Da ist das Spiel ruck zuck aufgebaut. Einzig das zurück Sortieren der abgelegten Karten kostet ein wenig Zeit, ansonsten gibt es wenig Spiele die man so schnell aufgebaut hat. Aufgrund der fehlenden Spieltiefe ist das Spielgefühl aber auch recht flach. Spielerlebnis 6,5/10.