Die Legende des Wendigo ist ein Kinderspiel, welches wir schon einige Jahre in der Sammlung haben. Hier spielt einer gegen alle. Ein Spieler ist nämlich der Wendigo und will sich ein Kind nach dem anderen schnappen. Die anderen spielen die Kinder und versuchen den Wendigo zu entlarven.
Bei der Legende des Wendigo werden mehrere Plättchen offen ausgelegt. Auf jedem Plättchen ist ein Kind zu sehen und die Kinder ähneln sich mehr oder weniger untereinander. Zu Spielbeginn tauscht der Wendigo-Spieler dann ein Plättchen aus. Der Wendigo hat nämlich genau den gleichen Satz Plättchen mit exakt denselben Abbildungen. Das getauschte Plättchen ist dann der Wendigo (erkennbar an der Rückseite). Das erste Kind ist also geschnappt, schafft der Wendigo es vier weitere Kinder zu schnappen, ohne erwischt zu werden, hat er gewonnen. Wird er enttarnt, gewinnen die Kinder. Schnappen kann sich der Wendigo die Kinder immer nur in der Nacht. Das müssen alle Kinder-Spieler die Augen schließen, schließlich schlafen sie ja auch. Der Wendigo entfernt dann ein Plättchen vom Tisch und legt den Wendigo dann an dessen Stelle. Die Kinder öffnen die Augen und sehen eine leere Stelle. Da muss also der Wendigo gelegen haben! Aber wo ist er jetzt? Haben sich die Kinder-Spieler die Auslage gut gemerkt und erkennen sie das Kind (den Wendigo), welcher vorher an der Stelle noch nicht lag?! Die Kinder-Spieler haben (am Tag) immer 45 Sekunden Zeit (angezeigt durch eine Sanduhr) sich die Auslage zu merken oder den Wendigo zu enttarnen.
Die Legende des Wendigo ist im Kern eine Variante von Memory, aber eben eine sehr erfrischende. Auch wenn das Spiel schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, fühlt sich der Mechanismus immer noch unverbraucht an. Egal welche Fraktion man spielt, der Spielverlauf ist eigentlich immer spannend. Außer in Momenten, wo die Kinder schon in er Anfangsauslage erkennen, wo der Wendigo liegt. Keine Ahnung wie die das gemacht haben, sie haben es bei uns aber geschafft. "Die Lücke war vorher größer als jetzt." gibt es da zu hören und man selbst meint, das Plättchen exakt gleich hingelegt zu haben. Aus dem Grund empfehle ich auch, nach dem Legen des Wendigo-Plättchens (während die Kinder-Spieler alle noch die Augen geschlossen haben) sämtliche Plättchen noch mal zu durchmischen und dann erst mit der ersten Runde zu beginnen. In voller Besetzung von 6 Spielern war es für den Wendigo-Spieler auch ein wenig schwer bis zum Ende durchzuhalten. Bei so vielen Kinder-Spielern fällt dann doch eher noch jemanden etwas auf, was in kleineren Gruppen dann doch etwas schwieriger sein dürfte. Von daher sind 4 Spieler maximal vielleicht doch besser. Das muss man aber für sich einfach mal ausprobieren. Spielen Menschen mit wie ich, dann kann man wahrscheinlich auch 100 an den Tisch setzen und die finden den Wendigo nicht. Viel hatte ich jedenfalls nicht zum Erfolg der Kinder beigetragen. 
Die Legende des Wendigo ist für mich immer noch ein tolles Kinderspiel, bei welchem auch Erwachsene ihren Spaß haben können, was echt nicht so häufig ist. Einzig das Thema könnte für kleinere Kinder etwas gruselig sein und sollte vielleicht entsprechend mild erzählt werden. Spielerlebnis 8/10.