2023 KW44 - Safehouse - Das Würfelspiel

Kooperative Roll & Write Spiele sind relativ rar gesät. Thematisch zu Halloween passend hatte ich daher Safehouse - Das Würfelspiel für die Zeit, wenn die Kinder um die Häuser ziehen, für uns Erwachsene eingepackt.


Mir war zwar in Erinnerung geblieben, dass das Spiel ziemlich schwer zu schaffen war, da aber nicht klar war was für eine Zeitspanne uns zur Verfügung steht und wir auch so schon einiges eingepackt hatten, dachte ich, wir geben dem Spiel noch mal eine Chance.


Safehouse - Das Würfelspiel ist von den Regeln her nicht allzu kompliziert. Es gibt verschieden farbige Würfel und weiße Joker-Farbwürfel. Je nach Auswahl der Würfel ergeben sich dann Zahlenergebnisse, die jeder auf seinem Blatt eintragen darf. Die Blätter der Spieler sind nicht gleich, sondern unterscheiden sich hinsichtlich der farblichen Anordnung der Felder. Damit wird verhindert, dass die Spieler die Würfelergebnisse alle gleich verwenden können. Beim Eintragen der Ergebnisse muss man grundsätzlich darauf achten, dass die Zahlen von links nach recht größer werden müssen, wobei gleiche Zahlen nebeneinander gestattet sind. Das kennt man z.B. auch von Keltis. Ein paar Spalten durchbrechen das Prinzip ein wenig, in den meisten Fällen aber nur marginal. Welche und wie viele Würfel gewürfelt werden, entscheiden die Spieler gemeinsam oder eben ggf. der aktive Spieler. Gewürfelte Würfel dürfen erstmal nicht wieder verwendet werden, sondern erst dann, wenn mal sie alle wieder zurück holt, was meistens fatale Auswirkungen hat.


Aber warum machen wir das Ganze überhaupt. Nun ja, wir werden verfolgt und wollen es alle in das Safehouse schaffen. Wir haben zwar einen Vorsprung, wir kommen aber nur vorwärts, wenn wir die Aufträge (Spalten) jeweils komplett ausfüllen. Je nach Auftrag kommt man so mal etwas weiter voran, mal etwas weniger weit. Der Verfolger hingegen rückt in jeder Runde unbarmherzig vorwärts. Das schon mal grundsätzlich immer ein Feld pro Zug. Außerdem bewegt er sich für jedes gewürfelte Verfolgersymbol ein Feld vorwärts. Richtig mies wird es aber meist, wenn wir alle Würfel gewürfelt haben und die zurück holen müssen. Dan wird nämlich überprüft wie viele Aufträge jeder Spieler angefangen hat. Gemessen mit dem Spieler, welcher die meisten offen Aufträge hat, rückt der Verfolger jetzt die entsprechende Anzahl an Feldern vor. Da können durchaus einige zusammen kommen. Holt der Verfolger einen Spieler ein, ist das Spiel verloren. Schaffen wir es alle in das Safehouse haben wir gewonnen.


Das Spielprinzip ist grundsolide und macht durchaus Spaß. Was dem Spiel aber immer wieder den Wiederspielreiz nimmt, ist der sehr hohe Schwierigkeitsgrad. Um in das Safehouse zu schaffen, muss man 24 Felder vorwärts kommen. Oftmals schafft man bestenfalls die Hälfte. Schwer ist ok, aber dahingehend, dass der Ausgang knapp ist. Bei Safehouse - Das Würfelspiel fühlt man sich chancenlos. In voller Besetzung braucht jeder andere Würfelergebnisse. Während der eine eine hohe rote Zahl braucht, braucht der andere eine niedrige. Da erscheint einen das Abstimmen, welche Würfel genutzt werden sollten, nutzlos. In der Folge kommen nicht die benötigten Würfelergebnisse und man scheitert gnadenlos. Meistens ist es dann so, dass man mehrere Aufträge anfangen muss, die aber nicht zu Ende bringt und dadurch der Verfolger schnell zu seinen Opfern aufschließt. Bei 3 Spielern kommt das Problem ebenso auf.


So scheitert man also ziemlich schnell und häufig. Man reißt dann ein Blatt nach dem anderen von dem dicken Block und fragt sich wie man es in das Safehouse schaffen soll. Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass es hier einen Alpha-Spieler braucht. Jemanden, der alle Blöcke miteinander abgleicht, um ähnliche Farbfolgen auf den den Blöcken zu erkennen und so die Würfelergebnisse gleichförmig nutzen zu können. Auf jeden Fall fehlt Safehouse - Das Würfelspiel die Möglichkeit Würfelergebnisse zielfördernd nutzen zu können. Hier befindet man sich meistens in einer Sackgasse und das ist auf Dauer nicht wirklich motivierend. Zig andere Roll & Write Spiele geben einem da viel eleganter Möglichkeiten mit den Würfeln zu arbeiten.


Eigentlich ist es schade. Das Grundprinzip von Safehouse - Das Würfelspiel ist grundsolide und eigentlich will ich das Spiel mögen. Es ist aber jedes Mal dasselbe. Man holt es raus, scheitert mehrfach und legt es für unbestimmte Zeit wieder weg. Spielerlebnis 5/10.