21.07.-27.07.2014

  • Wenn ein Verlag redaktionell eingreift, dann macht der zuständige Redakteur schlicht und einfach seinen Job. Grundsätzlich sehe ich das positiv. Die Tätigkeit eines solchen Redakteurs unterscheidet oft genug das Spiel des etablierten Verlags von so manchem unausgegorenem Kickstarter-Projekt (das dann oft zur Zweitauflage hin kräftig umgekrempelt wird, siehe z.B. Viticulture). Sowas wie das Ändern von Tie-Breakern sehe ich z.B. grundsätzlich wohlwollend. Das darf der Verlag, u.a. wegen unterschiedlicher Kulturen im Zielmarkt. Die Amis haben auch im Sportbereich ein ganz anderes Verhältnis zum Unentschieden. Gibt's nicht, wenn's irgendwie vermeidbar ist. Aber warum eigentlich? Warum sollte Pegasus nicht bei Love Letter das europäische Denken implementieren, dass im Zweifelsfall einfach zwei Spieler gemeinsam gewinnen können? Können und sollen sie von mir aus gerne tun!


    Was passiert, wenn sich Verlage zu sehr auf ein paar besonders lautstarke Freaks verlassen, zeigen auch wieder einige Kickstarter-Katastrophen sehr gut. Beispiel "Archon: Glory & Machination" : tolles Spiel, aber der Spielplan ist eine reine Farbexplosion auf Kosten jeder Funktionalität. Verlag (Artipia) wollte zurückrudern, aber Amateurdesigner-Nerds unter den KS-Backern sind dagegen Sturm gelaufen und haben's verhindert. Natürlich kann man auch zu viel "streamlinen", aber grundsätzlich braucht's Redakteure, die ihren Job machen und mit ihrer Kenntnis des Marktes die schlimmsten Ecken und Kanten wegfeilen, und das kann auch schon allein durch einen anderen Zielmarkt gegeben sein.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass Pegasus-Bearbeitungen mir schon sehr unterschiedlich aufgefallen sind, von schwach (Belfort-Übersetzung, bei dem der spezielle Humor komplett auf der Strecke bleibt) über fragwürdig (Belfort-Grafiktausch, Love Letter Ablagestapel) bis zur deutlichen Verbesserung (Robinson Crusoe). Die Heidelberger leisten da bei ihren Lokalisierungen meiner Meinung nach idR bessere Arbeit. Da erkennt man nämlich öfter, dass Übersetzer/Redakteur die Unklarheiten und Unzulänglichkeiten des Originals bekannt sind, so dass sie gezielt beseitigt werden. Ohne großes Bohei einfach wenige dezente und sinnvolle Eingriffe. Bei Pegasus ist die Qualität der Lokalisierung eher Zufall -- und manchmal sogar so daneben, dass ich mir lieber das englische Original für mehr Geld kaufe und auf ein paar mögliche Mitspieler verzichte (-> Belfort).

  • ??? - Wen Leute angeregt und konstruktiv Diskutieren ist es auch nicht richtig ????


    Ich dachte immer das genau für sowas eine Community wie hier da ist ... dachte ich ... zumindest ...


    Atti


    Doch, doch, das ist super! Aber das Thema verdient meiner Meinung nach einen eigenen Thread. Darauf kann man bestimmt immer mal Bezug nehmen, wenn es wieder eine neue Verschlimmbesserung gibt. Aber der Wochen-Thread ist dann sicherlich schwieriger wiederzufinden.

  • Hi,


    Ja, da hast du absolut recht. Da mangelt es an einem Moderator.
    Ich habe damit aber hier kein Problem, denn die Community ist klein genug das man quasi in jedem Thread alles Diskutieren kann ... :)


    Atti

  • Hallo Marc,
    was war denn an der Ausgabe verschlimmbessert?
    Würde ich interessieren, ich habe nämlich nur die deutsche Ausgabe.



    Hallo Freak,


    bei Hannibal wurde die Siegbedingung und damit das ganze Spiel verändert. Daher gilt bei diesem Spiel nach wie vor die Regel: Deutsche Regel wegwerfen und mit der Originalregel spielen. Hier habe ich nie verstanden, warum Eurogames eine Änderung der Siegbedingungen vorgenommen hat.....Hinzu kommen noch etliche Übersetzungsfehler, so dass die deutsche Regel allenfalls für einen Überblick geeignet ist. Auch die Spielkarten sind zum Teil falsch übersetzt worden*seufz*


    Gruß
    Marc

  • Nabend,


    Hallo Freak,


    bei Hannibal wurde die Siegbedingung und damit das ganze Spiel verändert. Daher gilt bei diesem Spiel nach wie vor die Regel: Deutsche Regel wegwerfen und mit der Originalregel spielen. Hier habe ich nie verstanden, warum Eurogames eine Änderung der Siegbedingungen vorgenommen hat.....Hinzu kommen noch etliche Übersetzungsfehler, so dass die deutsche Regel allenfalls für einen Überblick geeignet ist. Auch die Spielkarten sind zum Teil falsch übersetzt worden*seufz*


    Gruß
    Marc


    D.h. der Rest des Spiels ist also gleich?! Ich kann also die AH Regel zusammen mit dem dt. Spiel verwenden?! Und wie sieht es mit der Neuauflage von Valley Games aus? Ist diese gleich dem Original?

  • Nabend,



    D.h. der Rest des Spiels ist also gleich?! Ich kann also die AH Regel zusammen mit dem dt. Spiel verwenden?! Und wie sieht es mit der Neuauflage von Valley Games aus? Ist diese gleich dem Original?


    Hallo Ingo,


    die neue Valley Games Ausgabe habe ich nicht und kann daher nichts dazu sagen. Aber die alte Avalon Hill Regel ist wirklich gut geschrieben und kann problemlos mit der deutschen Hannibal Ausgabe gespielt werden. Du musst nur einige Fehler bei den Spielkarten und auf dem Spielplan korrigieren. Eigentlich sollte dieses Spiel mal in Deutsch auf Kickstarter erscheinen. Hätte es verdient :)


    Gruß
    Marc

  • Hi,


    Ja, die Deutsche Ausgabe kann man mit der AH Regel spielen.
    Es ist zwar schon eine weile her das ich das Spiel das letzte mal gespielt habe, aber das "die ganzen Siegbedingungen" geändert sein sollen kann ich gerade nicht nachvollziehen. Ich habe gerade mal auf die schnelle die Eurogames Ausgabe mit der 2nd Ed AH Regel verglichen und würde behaupten das diese nur unwesentlich unterschiedliche Siegbedigungen haben: Wenn Hannibal stirbt ist das Spiel verloren in der Eurogames Ed. (das war aber, wenn ich mich recht entsinne auch in der 1st Ed von AH so), und der Sudden Death tritt in der AH Edition sofort ein für den Karthager, in der Eurogames Ed erst am Ende der Runde (d.h. Rom kann zurück erobert werden). Das hat imo aber kaum eine Relevanz - und ist imo ein fehler in der Übersetzung und keine bewusste Änderung.


    Die Eurogames Ausgabe hat in der Tat sehr viele Fehler (welche in der Feldpost fast alle aufgelistet sind), aber imo sind alle "änderungen" einer sehr schlampigen Übersetzung geschuldet.


    Was wurde denn genau an der Siegbedingung genau geändert dass das "ganze Spiel verändert wird"???? - Der Schlimmste Fehler den die Eurogames Ausgabe hat ist imo der Fehler auf dem Spieplan! (Rhegium muss "+1" haben, nicht "-1").


    Atti

  • Beispiele, dass das vor 20 Jahren schief lief, als das Business noch längst nicht so professionell war, helfen bei der
    Diskussion nicht.


    Das Business war genau so professionell, nur waren wesentlich weniger Teilnehmer vorhanden

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Nach Babel scheine ich gerade auf den Oldie-Weg abgebogen zu sein. Heute Revolte in Rom und Arena (Revolte in Rom 2) gekauft... Back to the Roots...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Achhh...ganz vergessen. Als Wirtschaftsspielefreund habe ich mir nun Kanban - Automotive Revolution vorbestellt. Das muss einfach sein.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich erkläre jetzt zum xten mal, daß die genannten alten Spiele nur Beispiele waren, zu zeigen, daß das Problem schon ewig besteht, aber bisher ignoriert wird.

    Der letzte Satzteil stimmt einfach nicht. Es gibt eine Menge Spiele, deren deutsche Version besser ist als die Original-Version. Und das beweist, dass das Problem eben NICHT ignoriert wird.

  • Es gibt eine Menge Spiele, deren deutsche Version besser ist als die Original-Version.


    Also ich persönlich kenne kein Spiel, welches in der deutschen Version besser ist als das Original. Hier im Thread wurde mehrfach Robinson Crusoe erwähnt - da kenne ich selbst keine der Versionen . Dann sind wir bei einem. Bei Revolver wird von Verlagsseite behauptet dass es besser sei, bestätigt wurde das aber nicht. Damit wären wir bei eineinhalb.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Also, um mal wieder auf das Thema dieses Threads zu kommen: X(


    Bei uns kam folgendes auf den Tisch:


    - Invaders: Meine erste Partie als Alien Agressor. Nun Sie war geprägt
    mit dem kennelernen der Karten. Trotzdem konnte ich den Sieg für die
    Aliens einfahren. Durch Schwinden der Menscheit. Das Spiel macht Spaß
    und schreit gerade dazu es nicht bei einer Partie zu belassen. Zu viele
    Karten gibt es noch zu erfoschen.


    - Abluxxen: Erste Partie. Was soll ich sagen. Bitte mehr davon. Sehr guter Ersteindruck.


    - Trains: Immer wieder gut! Sehr knapper Sieg. Ich freue mich schon auf die kommende Erweiterung.

  • Mal überlegen ...


    - Die deutsche Version von Runewars ist besser als die englische Erstauflage, weil die deutsche Version später erschien und deshalb diverse Regelunklarheiten & Co schon ausgebessert worden sind. Wobei für mich ein verständliches Regelwerk untrennbar zum Spiel gehört und deshalb das Spiel an sich durchaus aufwerten kann. Für Runewars kann man auch diverse andere Heidelberger-Ausgaben von FFG-Spielen nennen.


    - Die deutsche Version von CV über Heidelberger vertrieben hat keine nach Chemie stinkende Karten, während die englischen Version von Granna durchaus (bzw stärker) davon betroffen ist.


    - Die deutsche Version von Panic Station bei Pegasus erschienen hat eine komplett überarbeitete Anleitung, womit das Spiel endlich verstanden und spielbar sein soll. Die englische Originalregel ist in ihrer Verkürzung und Auslassung für mich untauglich gewesen.


    - Die deutsche Version von Telestrations hat unter dem Namen Stille Post Extreme bessere, weil farbig codierte, Malbücher, die ein besseres Handling ermöglichen. In der englischen Originalausgabe fehlt diese Hilfestellung.


    - Die deutsche Ausgabe von Zeitalter der Renaissance wurde von Eurogames im Vergleich zur englischen Orginalversion übersichtlicher durch diverse redaktionelle Eingriffe, hat aber dennoch einige Fehler übernommen und/oder neue dazugepackt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das Business war genau so professionell, nur waren wesentlich weniger Teilnehmer vorhanden


    Also ich bin jetzt erst etwas über 10 Jahre in der Branche, aber in der Zeit ist einiges wesentlich professioneller geworden.
    Von Redaktion, Material, Marketing, etc...
    Sicherlich ist auch alles größer geworden, weswegen ich ja auch immer behaupte, es gibt prozentual nicht mehr fehlerhafte Spiele
    wie früher, sondern weniger. Nur die totale Zahl ist größer.
    Von mir aus kann man auch sagen: Die professionelle Spitze ist in der Masse breiter geworden ;)

  • Die Tom Vassel Rezension zu New Dawn ist online. Er rät geradezu dazu das Spiel zu backen. Wird ja mal interessant su sehen, ob sich bei den Fördergrenzen jetzt noch etwas tut…… ich bin schliesslich doch noch mit aufgesprungen. Ich teile mit Tom sehr oft den Spielegeschmack (zumindest weiss ich, bei welchen Elementen wir ihn nicht teilen) Eigentlich habe ich nur noch auf diese Rezension gewartet, dann das Spiel interessiert mich schon und trifft mit Sicherheit den Nerv einiger meiner Spielgruppen. Nicht zuletzt ist es der mega Optikflash !!!!
    Hauptsache, ich habe noch das Geld über, wenn Imperial Settlers bei irgendeinem deutschen Shop auftaucht, sofort den Warenkorb zu aktivieren……… 8o

  • Am Samstag spontan in entspannter 4er-Runde gespielt:


    Madeira : Eines der wenigen Spiele von ESSEN 2013, die bei mir noch ungespielt im Schrank standen und nur auf eine passende Gelegenheit gewartet haben, es in einer Erstspieler-Runde mal auf den Tisch zu bringen. Zwar hatte ich die Hoffnung, es selbst in einer Runde kennenzulernen zu können, wo es jemand anders schon gespielt und erklären kann, das ergab sich aber nicht bisher. Also selbst durchs Regelwerk gebissen und nach einer simulierten 1-Runden-Probepartie vorab und mit diversen Kurzspielregeln im Gepäck lief die Erklärung dann - für dieses Schwergewicht - recht gut.


    Im Kern sind die Mechanismen recht einfach und eingängig. Erschwert wird der Zugang zum Spiel allerdings dadurch, dass die Verzahnung der einzelnen Aktionen ernorm ist. Dazu kommt ein optisch überladender Spielplan, der zwar wirklich alles zeigt, aber einfach zu viele Informationen bietet, in denen man sich verlieren kann. Dabei ist alles logisch und begründet. Das wird einem aber erst im Laufe des Spiels klar. Die im Cliquenabend-Video prognostizierten 20 Minuten Regelerklärzeit kann man schaffen, aber wohl nur, wenn man sich auf die reine Mechanik beschränkt oder ausreichend Spielerfahrung mit Madeira hat. Als Erstspieler weiss man allerdings selbst noch nicht, welche Zusammenhänge wichtig sind und welche Erklärstruktur empfehlenswert ist, ohne sich in Details zu verlieren, weil man zeitgleich mit der Erklärung in eigenen Worten auch selbst versucht, das Spiel zu verstehen. Mit Aufbau war somit die erste Stunde schon vorbei, auch weil wir den kompletten Spielzug durchgegangen sind.


    Die allererste Spielrunde ist dann auch ein typisches Versuch-und-Irrtum. Anhand seines Startauftrages kann man sich zwar schon grob orientieren, was man am Rundenende erreicht haben sollte, aber der Weg dorthin kann steinig sein. Viel zu schnell hat man diverse Verzahnungen übersehen, weil der Zusammenhang zwischen Charakter-Aktion und Gebäude-Aktion und Arbeiter in der zugehörigen Region noch nicht verinnerlicht ist. Deshalb war der Anfang bei uns auch ein wenig kooperativ geprägt, in den Überlegungen, was man denn jetzt überhaupt machen könnte.


    So hat die erste der fünf Runden dann auch so lange gedauert, wie die beiden folgenden Runden zusammen. Beginnt man die Zusammenhänge besser zu verstehen, nimmt das Spiel enorm an Spielgeschwindigkeit auf. Die letzten beiden Runden waren dann nochmals schneller gespielt. Also nicht verzweifeln, wenn nach Erklärung und erster Runde in 4er-Erstspieler-Besetzung schon deren zwei Stunden vergangen sind. Insgesamt haben wir und so 3 1/2 bis 4 Stunden mit Madeira beschäftigt. Mit erfahrenerer Erklärung sollte sich das aber auf 3 Stunden drücken lassen, weil Spielerfahrung hilft hier enorm, denn nur wer wirklich verstanden hat, was er wie machen kann und warum, kann das auch gut vermitteln.


    Spielerisch war Madeira enorm herausfordernd und erinnerte mich an meine erste Partien Bora Bora oder Bruxelles 1893. Am Ende konnte ich mit genau 100 Punkten gewinnen, hatte dabei kein einziges Gildenplättchen gekauft und eher frühzeitig auf die Handelskontore und viel Geld gesetzt, bevor ich dann auf Kolonien umgeschwenkt bin. Holz war bei mir wegen meiner benötigten Schiffe immer knapp, auch weil meine lieben Mitspieler mir schneller die Holzvorräte weggerntet hatten als gedacht.


    Schnell hatte ich alle 12 Arbeiter aufs Feld gebracht, damit ein enormes Erntepotential aufgebaut (leider zu wenig Holz) und somit war es schon eine Pflichtaktion, über die Gebäude-Aktion zusätzliche 5 Brot sowie über die Stadt zusätzliches Brot zu bekommen. Die Arbeiter auf dem Spielfeld wollen eben jede Runde versorgt werden. Meine Mühle hätte ich zwar ausbauen können, aber den Weizen habe ich lieber verschifft und damit Geld gemacht. Piraten-Marker waren eine ständige Bedrohung, konnte die aber bis Spielende auf 0 reduzieren und dafür sorgen, dass ich nicht Neue nehmen musste in der letzten Runde. Der Punktabzug durch Piraten hat da am Spielende die Endwertung noch gehörig durcheinandergewürfelt und meinen Siegpunkte-Abstand grösser hat aussehen lassen, als der das im Spiel über war.


    Gerne wieder, weil Madeira wächst mit der Spielerfahrung und wird von anfänglicher Überforderung zu einer spielerischen Herausforderung. Dabei bietet das Spielkonstrukt ein enormes Potential an Möglichkeiten, auch indirekt die Mitspieler auszubremsen, indem man Piraten-Würfel setzt oder Charaktere vorzeitig blockt, weil man dort den Letzten der möglichen Aktions-Würfel setzt. Somit hat sich Madeira ganz weit oben in einer Essen 2013 Top-Liste eingeordnet. Allerdings nichts für Gelegenheits- oder reine Spass-Spieler, aber in solchen Spielrunden gibt es ja ausreichend Alternativen. Für Vielspieler, die sich mit Bora Bora und Bruxelles 1893 gut unterhalten fühlen, eine klare Empfehlung. Die erste Partie sollte man aber wirklich als Kennenlernpartie verstehen, damit die zeitlich im Rahmen bleibt.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bei uns kam heute #GhostStories in der aktuellen Neuauflage auf den Tisch. Meine Frau war nach eher schlechten Erfahrungen mit meinem Koop-Liebling Pandemie (Thema gespielt werden usw.)
    eigentlich für kooperative Titel nicht mehr zu gewinnen, Ghost Stories hat aber heute glücklicherweise die große Wende gebracht. Ich bin aber auch kein dominanter Spieler-Führer,
    der kooperative Titel zerstören kann. Das Spiel macht Spaß und scheint zunächst recht fordernd. Zu zweit haben wir heute 4 Niederlagen in Folge auf Anfänger-Niveau kassieren müssen
    ohne der Inkarnation von Wu-Feng auch nur nahe zu kommen. Endlich mal wieder ein kooperativer Titel, der auch auf lange Zeit bleiben könnte. Alles was wir nach Pandemie ausprobiert haben,
    musste schnell wieder weichen (z.B. Flash Point: Fire Rescue, Herr der Ringe + LCG, Space Alert, Arkham Horror, Roter November, Spacehulk Todesengel, Die verbotene Insel, Andor, Hanabi ist ok, hat aber nicht den Umfang).


    Bin gespannt, ob Sentinels of the Multiverse ebenfalls so gut sein wird, dass es bleiben darf. Der Ersteindruck, ich habe es mal solo angespielt, ist schon sehr gut. Zumindest extrem einfache Regeln,
    da sich alles über die Karten abspielt wird es dann aber auch komplexer...


  • Da finde ich den Einstieg in Bora Bora und Bruxelles 1893 aber erheblicher einfacher.


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Sollte heissen, dass wenn man mit der Komplexität und Verzahnung von Bora Bora und Bruxelles 1893 klarkommt, dann braucht man auch keine wirkliche Ehrfurcht vor Madeira haben. Wer hingegen bei Bora Bora und Bruxelles 1893 schon abwinkt, weil ihm das persönlich zu komplex und verzahnt ist, wird wohl mit Madeira nicht wirklich glücklich werden.


    BGG gewichtet die so:
    - Madeira = 4,2 Medium-Heavy mit Tendenz zu Heavy
    - Bora Bora = 3,7 Medium-Heavy mit Tendenz zu Medium Weight
    - Bruxelles 1893 = 3,5 Medium-Heavy mit Tendenz zu Medium Weight


    Im Vergleich dazu ist Vinhos eine 4,1 - wobei es zu Madeira eine BGG-Diskussion gibt, ob eine 4,0 statt aktuell 4,2 (damals wohl noch 4,3) nicht besser passen würde. Ich halte Vinhos aber weiterhin für komplexer als Madeira, ist aber Ansichtssache. (http://boardgamegeek.com/threa…ght-43-120-minutes-really)


    Cu / Ralf

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  • Diese Erörterung zwischen 4,0 / 4,1 / 4,2 meinst Du nicht wirklich ernst, oder?


    Ist schlicht die Info, wie BGG-User in der Summe Vinhos zu Madeira in der Gewichtsklasse der Komplexität einordnen. Ob jetzt 0,1 Punkte voneinenander abweichend, finde ich nebensächlich. Eher finde ich interessant, dass Madeira auf einer vergleichbaren Komplexitäts-Stufe wie Vinhos gesehen wird. Ich persönlich habe für mich Vinhos bisher immer weitaus komplexer eingeordnet und Madaira irgendwo zwischen Bora Bora und Vinhos, aber eben nicht auf selber oder sogar höherer Stufe als Vinhos.

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  • Ich weiß, ich fall aus dem Raster, aber ich wollte nur kurz loswerden, dass wir endlich mal wieder #Eclipse gespielt haben. Das letzte mal war vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie... ;)


    Freitag war es dann soweit, da ich das Spiel inzwischen grob kannte ging nicht mehr so viel schief, wie beim letzten Mal, so dass ich den zweiten Platz einstreichen konnte. Ich hätte zum Schluss vielleicht doch noch eine kleine Offensive gegen rot starten sollen... Aber was solls, war auf jeden Fall ein schönes Spiel.

  • Hallo zusammen,
    wir haben Praetor zu viert gespielt und uns darauf geeinigt, es nochmals zu versuchen. Das Urteil war: interessant, wie ist denn nun die Gewinnstrategie? Wälle sammeln oder viele Gebäude bauen und Geld kassieren sowie Punkte für übereinstimmende Eckmuster, oder viele Leute ausbilden und viele Aktionen durchführen? Klar ist nur, ohne Geld ist man ziemlich aufgeschmissen und wenn der letzte Arbeiter in Rente geht, ohne daß neue Arbeiter nachgekommen sind, dann hat man das Spiel vor die Wand gefahren?


    Bei Milan wird Praetor und auch Olympus zur Zeit für 19.90 angeboten. Das hätten sie mal ein paar Wochen früher machen sollen.


    Ciao
    Nora

  • Prator konte ich bisher nur ein einziges Mal spielen und da hat es mich schwer begeistert. Problematisch sehe ich die Punkte, die Tom Vassel in seiner Rezension anführt: wobei auch die Wege, die Du anführst, immer nur so gut sind, wie die Idee der anderen, diese Wege zu stören. Und obwohl ich Toms Einwand bez. "Blockieraktionen ohne Mehrwehrt" durchaus teile, gibt es jedoch auch Spiele, bei denen ein Großteil des "Spaßes“ sich darum dreht, zu erkennen, in welche Richtung die Mitspieler wollen und dieses zu verhindern suchen.


    Aber eigentlichh wollte ich etwas ganz anderes in den Wochenthread schreiben: Ich habe Samstag Abend mit einer Familie Gelegenheitsspieler Galaxy Trucker und Zug um Zug gespielt. Mama, Papa, Tochter (15), Sohn (12) und ich. Aufgrund der Hitze spielten wir auf der Terrasse und der Kleine Fidibus war die ganze Zeit sooo aufgeregt, daß er, immer wenn es brenzlig wurde, anfing ein Wort beschwörerisch zu wiederholen und - nachdem es sich in ein Stakkato verandelt hatte und er durch die Spielgemeinschaft des Tisches "verwiesen" wurde - barfuss in den (ziemlich großen) und nachher auch finsteren Garten rannte, nur um nach einigen Sekunden mit voller Pulle wieder zurück zum Tisch zu flitzen und "ich möchte 2 Karten vom Stapel haben" kundzutun……… :/:crying::thumbsup::!: War ne Hammer-Partie (wie ihr euch unschwer vorstellen könnt). Galaxy Trucker hat bei dem Kleinen auch eingeschlagen, wie ne Bombe und wenn´s nach ihm gegangen wäre, hätten wir noch bis Raumschiffklasse 5A gespielt, den Erwachsenen am Tisch hat es zwar Spaß gemacht, aber wurd jetzt nicht als so interessant empfunden, als dass man noch mehrere Runden ran hängen wollte. (wir hatten drei gespielt)
    Zu den Erwachsenen zählte nun mal ja auch ich (man kann es ab einem gewissen Alter so schlecht verleugnen) und die Erfahrung, die ich in der Vergangenheit mit Galaxy Trucker gemacht habe, hat sich erneut bestätigt: Ich liebe die Idee; ich liebe die Grafik; ich liebe die einzelnen Elemente und deren Verzahnung - ich liebe das ganze Spiel !!!!! Aber es liebt mich nicht……… will sagen; ich langweile mich spätestens nach der zweiten Runde. Dazu muss ich sagen, daß ich um Anlege- und Puzzle Spiele (Ubongo; Enigma; Space Cadets) immer einen weiten Bogen mache; selbst Spiele wie Carcassone oder Suburbia hinterlassen immer nur ein sanftes Lächeln auf meinem Gesicht und niemals den gesättigten Gesichtsausdrucks eines Schloss-, Dorf- oder Art Nouveaukünstlers.
    Aber es ist nicht nur das; ich wünschte mir immer, die Flüge würden länger dauern, das Abfallen der Teile wäre ein ganz klein wenig Glückunabhängiger (oder genau entgegengestzt; je nachdem wie man das will) und es würde die Möglichkeit bestehen, ggf mit noch verbleibender Besatzung Waren zu retten und Verbindungen zu drehen, so daß nicht auch noch mein gesammter Unterbau im All verschwindet…… Zusammenfassend könnte man vielleicht sagen, für meine Spieleempfinden ist die Puzzlephase zu puzzelig und der Flug zu willkürlich (zu unepisch). Mein Wunsch ist es immer noch Galaxy Trucker einmal in einer 4er-Runde zu spielen, in der es alle bereits kennen, aber ich befürchte, dann entscheidet hauptsächlich die Puzzlegeschwindigkeit und somit, wer der 1.-Flieger ist…… ich gebe die Hoffnung noch nicht auf ! Wenn mal drei GT Spieler von Euch in Hamburg vorbei schauen und spielen wollen, funkt mich vorher an.
    Aber so schnell hole ich es nicht woeder aus dem Schrank. :sleeping:

  • {Galaxy Trucker}...will sagen; ich langweile mich spätestens nach der zweiten Runde. Dazu muss ich sagen, daß ich um Anlege- und Puzzle Spiele (Ubongo; Enigma; Space Cadets) immer einen weiten Bogen mache; selbst Spiele wie Carcassone oder Suburbia hinterlassen immer nur ein sanftes Lächeln auf meinem Gesicht und niemals den gesättigten Gesichtsausdrucks eines Schloss-, Dorf- oder Art Nouveaukünstlers.
    Aber es ist nicht nur das; ich wünschte mir immer, die Flüge würden länger dauern, das Abfallen der Teile wäre ein ganz klein wenig Glückunabhängiger (oder genau entgegengestzt; je nachdem wie man das will) und es würde die Möglichkeit bestehen, ggf mit noch verbleibender Besatzung Waren zu retten und Verbindungen zu drehen, so daß nicht auch noch mein gesammter Unterbau im All verschwindet…… Zusammenfassend könnte man vielleicht sagen, für meine Spieleempfinden ist die Puzzlephase zu puzzelig und der Flug zu willkürlich (zu unepisch). Mein Wunsch ist es immer noch Galaxy Trucker einmal in einer 4er-Runde zu spielen, in der es alle bereits kennen, aber ich befürchte, dann entscheidet hauptsächlich die Puzzlegeschwindigkeit und somit, wer der 1.-Flieger ist…… ich gebe die Hoffnung noch nicht auf ! Wenn mal drei GT Spieler von Euch in Hamburg vorbei schauen und spielen wollen, funkt mich vorher an.
    Aber so schnell hole ich es nicht woeder aus dem Schrank. :sleeping:


    Die Analyse teil ich. #GalaxyTrucker hat mich anfänglich sehr begeistert. Irgendwann musste ich mir aber eingestehen, nie (also wirklich nie) Lust auf dieses Spiel zu haben. Absolut geniale Idee, funktioniert mechanisch, aber nachdem die hektische Raumschiffbauphase abgeschlossen war (die mir im Gegendatz zu Dir total gut gefällt), setzte bei mir so etwa ab der 6. oder 7. Partie sehr schnell die Langeweile ein. Die Ausführungsphase läuft für mein Empfinden irgendwie zu statisch ab. Auf die Gefahr hin, mich an die eine oder andere Regel inzwischen gar nicht mehr richtig zu erinnern, aber in der Flugphase gibt es kaum noch etwas zu entscheiden, außer vielleicht, bei der einen oder anderen Gelegenheit Energiesteine für einen Laser zu verbrauchen. Das hat mich anfangs überhaupt nicht gestört. Grundsätzlich mag ich Spiele, denen ich hilflos ausgeliefert bin. :) Das Spiel lebt in der Flugphase von der Schadenfreunde, die man dabei hat, anderen Leuten oder auch sich selbst dabei zuzusehen, wie es das Rauschiff unterm Hintern zerlegt. Aber der Witz hatte sich für mich irgendwann abgenutzt. Ein Asteroid trifft mal wieder ein Raumschiff, und ich denke mir nur nach: "Jaa ist gut. Weiter im Text." :(
    Außerdem finde ich Galaxy Trucker von der sozialen Komponente her zu schwach. Es gibt ja keinen Grund zum In-Game-Gespräch*, und so puzzelt anfangs jeder still vor sich hin, um in Phase 2 dann ebeso mehr oder weniger still seinen Flug durchzuführen, denn direkte Interaktionsmöglichkeiten gibt es ja praktisch keine.


    *wie übersetzt man In-Game-Talk am besten? Mir fällt kein griffiges Wort ein.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • dass wir endlich mal wieder #Eclipse gespielt haben


    Für wen es noch interessant ist. Hier hat unser großer Sieger einen kleinen Spielbericht inkl. Bilder verfasst. ;)


    http://www.boardgamegeek.com/article/16425111#16425111


    Wen es nicht interessiert, der möge jetzt doch bitte dieses große, rote X oben rechts anklicken. ;)

  • Hi,


    Ist zwar schon was länger her, aber ich habe eine Frage an MetalPirate.


    Du schreibst das Viticulture in der 2ten Auflage "kräftig umgekrempelt" wurde. Also ich habe das Spiel schon recht oft gespielt sowohl mit den 1st wie auch mit den 2nd Edition Regeln und ehrlich gesagt muss mir das entgangen sein, dass das Spiel "kräftig umgekrempelt" wurde.


    Kannst du das genauer erklären?


    Atti

  • Hallo Atti,
    es gibt auf der Internetseite des Verlages eine neue Übersetzung der Karten und damit verändern sich einige Bedeutungen. Auch gibt es einige FAQs. Damit ändert sich einiges an dem Spiel, wie ich finde, zum positiven. Augenscheinlich haben die Autoren oder Redakteure hinterher noch etwas "Feinschliff" aufgrund von Regelfragen und Erfahrungen der Spieler betrieben.


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig


  • Die Analyse teil ich. #GalaxyTrucker hat mich anfänglich sehr begeistert. Irgendwann musste ich mir aber eingestehen, nie (also wirklich nie) Lust auf dieses Spiel zu haben. Absolut geniale Idee, funktioniert mechanisch, aber nachdem die hektische Raumschiffbauphase abgeschlossen war (die mir im Gegendatz zu Dir total gut gefällt), setzte bei mir so etwa ab der 6. oder 7. Partie sehr schnell die Langeweile ein. Die Ausführungsphase läuft für mein Empfinden irgendwie zu statisch ab. Auf die Gefahr hin, mich an die eine oder andere Regel inzwischen gar nicht mehr richtig zu erinnern, aber in der Flugphase gibt es kaum noch etwas zu entscheiden, außer vielleicht, bei der einen oder anderen Gelegenheit Energiesteine für einen Laser zu verbrauchen. Das hat mich anfangs überhaupt nicht gestört. Grundsätzlich mag ich Spiele, denen ich hilflos ausgeliefert bin. :) Das Spiel lebt in der Flugphase von der Schadenfreunde, die man dabei hat, anderen Leuten oder auch sich selbst dabei zuzusehen, wie es das Rauschiff unterm Hintern zerlegt. Aber der Witz hatte sich für mich irgendwann abgenutzt. Ein Asteroid trifft mal wieder ein Raumschiff, und ich denke mir nur nach: "Jaa ist gut. Weiter im Text." :(
    Außerdem finde ich Galaxy Trucker von der sozialen Komponente her zu schwach. Es gibt ja keinen Grund zum In-Game-Gespräch*, und so puzzelt anfangs jeder still vor sich hin, um in Phase 2 dann ebeso mehr oder weniger still seinen Flug durchzuführen, denn direkte Interaktionsmöglichkeiten gibt es ja praktisch keine.


    *wie übersetzt man In-Game-Talk am besten? Mir fällt kein griffiges Wort ein.


    Ihr spielt nur das Grundspiel, seh ich das richtig?
    Wenn ja, dann kann ich sagen: mit mehreren erfahrenen Spielern wird es nicht besser - eher noch langweiliger. Jeder hat ein nahezu perfektes Schiff, landet nur noch Siegpunkt-optimiert, etc. Ich habe dann angefangen, einfach alle übrigen Karten als "Flugphase 4" einzubauen. Das hat schonmal ein bisschen geholfen, da dann doch hier und da mal was zu Weltraumschrott geschossen wurde.
    Was wirklich hilft: Erweiterung kaufen. Spielt man mit den "Krassen Strecken" und den zufälligen Start-Ereignissen (Name vergessen) lebt das Spiel wieder richtig auf. Die Start-Ereignisse werden vor dem Bau gezogen und sorgen dafür, dass der Schiffbau nicht ganz so glatt über die Bühne geht wie man das gerne hätte. Und die "Krassen Strecken" zerlegen dann die Schiffe unterwegs auch ganz ordentlich. Wir spielen eigentlich nur noch so. Negativ stösst die Kombination "Optimierern" auf, da die Planbarkeit des Spiels ziemlich den Bach runter geht.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.