Terra Mystica Erstpartie: Eindrücke & Fragen

  • [mod] aus 23.05.-29.05.2016


    Ich habe in der letzten Woche zum allerersten Mal #TerraMystica gespielt. Fast alle beim Deutschen Spielepreis der letzten so-und-soviel Jahre weit oben platzierten Titel kenne ich gut, die meisten davon stehen auch zuhause in Spieleregal, aber ausgerechnet den Siegertitel Terra Mystica habe ich noch nie gespielt? Tja. Das liegt eben daran, dass Terra Mystica nach allem, was man so liest und hört, zu zweit nichts taugt und beim Spieletreff, bei dem ich Mehrspielerspiele spielen kann, ist Terra Mystica so einer der Titel, wo es je nach Mitspielern sehr fraglich ist, ob man das Spiel vor Mitternacht beendet bekommt. Das brauche ich nicht. Deshalb war ich ganz froh, das Spiel mal mit @Flundi bei ihm zuhause spielen zu können.


    Wir waren zu viert und haben, wenn ich das recht verstanden habe, Grundspiel mit eine zusätzlichen, zufällig gezogenen Endwertungsbedingung aus der Erweiterung gespielt. Wer am meisten am Rand gebaut hatte, bekam am Ende die gleiche große Punkteausschüttung (18/12/6?) wie bei der Wertung für zusammenhängende Gebiete. Die Völker wurden verlost. Die beiden Kenner des Spiel erwischten Schwarmlinge und Zwerge, ein zweiter Neuling die Alchemisten und ich als Neuling die Auren.


    Am Anfang des Spiels hatte ich im Zentrum der Karte exakt null Nachbarschaften. Die drei anderen Mitspieler knubbelten sich an den Rändern (zweite Endwertung!). Am Spielende hatten auch gerade mal drei meiner Gebäude fremde Nachbarn. Ich habe also mehr oder weniger die gesamte Zeit vor mich alleine rumgebrokelt. Ohne Nachbarn kommt man nicht wirklich vom Fleck (Handelshaus doppelt so teuer) und die Auren fand ich eher langweilig zu spielen. Sofort verfügbare Sonderfähigkeit: keine. Besondere Stärke durch Freischalten: 2 Tempelschritte. Aha. Also habe ich mich bei Spielbeginn dafür entschieden, bei den Tempelbewertungen punkten zu wollen. Hat auch geklappt: am Ende zwei erste und ein zweiter Platz dort. Dazu Wertung für zusammenhängendes Gebiet gewonnen. Aber bei der zweiten Endwertung letzter und kaum Punkte durch Freischalten von Fortschritten auf dem eigenen Tableau. Ich bin am Ende Dritter geworden, vor dem anderen Neuling. Mit weitem Abstand gewonnen haben die Schwarmlinge. Das war eigentlich spätestens nach der Hälfte der Spielzeit völlig klar.


    Tja, was war jetzt mein Fazit zu Terra Mystica? Ein "naja, geht so" mit Möglichkeit, dass meine Meinung zum Spiel noch wächst, denn das Spiel müsste mehr bieten könnten, sonst hätte es nicht so viele Preise gewonnen. (Bei Bora Bora war mein Ersteindruck auch nur "geht so"; ein Spiel kann noch wachsen.) So wie ich Terra Mystica aber erlebt habe, war's mir für 1 Stunde Erklärung und 3 Stunden Spielzeit definitiv ein Stück zu langweilig in allen Belangen: sowohl von den eigenen Spielentscheidungen als auch vom Spannungsbogen insgesamt. Man macht irgendwas, nach drei Stunden ist's vorbei, in der Endwertung fallen für irgendwelche Mehrheiten 2/3 der gesamten verteilten Siegpunkte vom Himmel und am Ende hat irgendwer gewonnen. Viel Euro-Standardkost, bloß herausragend gut von Dennis Lohausen illustriert. Wobei die fehlende Spannung sicher auch daran gelegen haben dürfte, dass meine Startaufstellung (langweilige Rasse, alleine in einer Ecke der Karte) nicht sooo spannend war. Für die anderen drei Mitspieler war mehr los. Weiter oben im Thread stand was von einer Startaufstellung für Anfänger. Sowas scheint mir sinnvoll zu sein bei diesem Spiel.


    Aber zumindest mal kann ich jetzt gut verstehen, dass das Spiel zu zweit nicht toll ist. Sehr viel von dem Reiz des Spiel kommt eben aus der Spannung zwischen räumlicher Konkurrenz um Felder bei gleichzeitiger Belohnung von Nachbarschaft. Ohne Nachbarschaft ist die erste Upgrade-Stufe (Handelshaus) doppelt so teuer und man kommt nicht wirklich vom Fleck beim Aufbau. Terra Mystica bekommt von mir sicher noch eine Chance. Aber die sollte es dann nutzen, sonst sucht die Big Box, die seit der letzten Essen-Messe ungespielt bei mir im Schrank steht, einen Käufer.


    Zwei Fragen an die Terra Mystica Kenner: 1.) Hat das Spiel ein Runaway Leader Problem? In meinem ersten Spiel war nach einem Drittel, spätestens nach der Hälfte, absolut klar, wer gewinnen würde, und ich wüsste auch nicht, wie man den Schwarmlingen mit einer in Runde 1 freigeschalteten Sonderfähigkeit zum kostenlosen Upgrade von Häuschen zu Handelshäusern noch großartig Knüppel zwischen die Beine schmeißen könnte. 2.) Wie hoch sind die Chancen, einen langweiligen oder schlechten Start (Ort, Rasse) zu erwischen -- und damit ein Spiel, wo man nach Runde 1 oder 2 schon denkt: jetzt muss ich noch die restlichen 2+ Stunden das Beste daraus machen, aber wenn jetzt das Spiel vorbei wäre, wäre ich auch nicht unglücklich darüber.

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  • die Auren fand ich eher langweilig zu spielen. Sofort verfügbare Sonderfähigkeit: keine. Besondere Stärke durch Freischalten: 2 Tempelschritte. Aha.

    Diese Fähigkeit sollte man ja nicht nur im Hinblick auf die Schlusswertung sehen, sondern auch auf die Wertungsplättchen jeder Runde (Boni mitnehmen) und die Macht, die man in den Kulten bekommt. Ein kostenloses Gunstplättchen gibt es zusätzlich. Das ist ziemlich stark, aber vielleicht nicht so spannend wie die Fähigkeit anderer Völker.


    Man macht irgendwas, nach drei Stunden ist's vorbei, in der Endwertung fallen für irgendwelche Mehrheiten 2/3 der gesamten verteilten Siegpunkte vom Himmel und am Ende hat irgendwer gewonnen.

    Deine voreilige Meinung sei dir natürlich unbenommen und nicht jedem muss jedes Spiel gefallen, aber man macht, will man gewinnen, sicherlich nicht die ganze Zeit einfach irgendwas und dann hat irgendwer gewonnen. Da man in der Regel schon um die 100 Punkte während der Partie macht, ist es keinesfalls so, dass die Schlusswertung 2/3 ausmachen sollte. Insbesondere wenn sie sich auf 4 Spieler aufteilt. Auch fällt die Schlusswertung in der Regel nicht überraschend aus. Das Spiel kennt m.E. eigentlich keinen Glücksfaktor und ist dadurch leider auch relativ AP-gefährdet. Theoretisch kann man mehrere Runden vorausplanen.


    Aber zumindest mal kann ich jetzt gut verstehen, dass das Spiel zu zweit nicht toll ist.

    Wir spielen es übrigens sehr gern zu zweit, es spielt sich dann ein wenig anders, hat aber durchaus seinen Reiz und funktioniert. Und man kann im 2er richtig viel schaffen (3 oder gar 4 Städte z.B.) oder eben ein sehr hartes Spiel erleben, wenn die Nachbarschaft ausbleibt. 4 Personen scheint mir gleichwohl die beste Besetzung.


    Zwei Fragen an die Terra Mystica Kenner: 1.) Hat das Spiel ein Runaway Leader Problem? In meinem ersten Spiel war nach einem Drittel, spätestens nach der Hälfte, absolut klar, wer gewinnen würde, und ich wüsste auch nicht, wie man den Schwarmlingen mit einer in Runde 1 freigeschalteten Sonderfähigkeit zum kostenlosen Upgrade von Häuschen zu Handelshäusern noch großartig Knüppel zwischen die Beine schmeißen könnte. 2.) Wie hoch sind die Chancen, einen langweiligen oder schlechten Start (Ort, Rasse) zu erwischen -- und damit ein Spiel, wo man nach Runde 1 oder 2 schon denkt: jetzt muss ich noch die restlichen 2+ Stunden das Beste daraus machen, aber wenn jetzt das Spiel vorbei wäre, wäre ich auch nicht unglücklich darüber.

    Ich würde mich einfach mal als erfahrenen Spieler einschätzen (über 80 Partien am Tisch und über 120 Partie online). Ein Runaway Leader Problem konnte ich bisher nicht feststellen, in der Regel ist das Ende ziemlich spannend und offen (natürlich nicht immer zwischen allen Spielern). Die Schwarmlinge sind bei weitem nicht so gut, wie man sie beim Kennenlernen einschätzen mag (ging uns in den ersten Partien nämlich auch so, als dauernd die Schwarmlinge gewannen - das hat sich ziemlich schnell gelegt).


    Zu 2.) eine Erstpartie sollte man am Besten mit der Startaufstellung der Regel spielen. Wenn im 4er einer allein spielen muss ohne Nachbarn ist das eigentlich nur auf mangelnde Kenntnis des Spiels beim Wählen der Startaufstellung zurückzuführen, was damit leicht zu vermeiden gewesen wäre. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass du eine ziemlich ungünstige Konstellation erwischt hast, die dir den Spielspaß getrübt hat. Deine Rückschlüsse und Folgerungen haben in meinen Augen aber wenig Substanz (das merkt man als Spieler mit über 200 Partien) bzw. schießen etwas über das Ziel hinaus. Ich möchte dir aber gar nicht einreden, das Spiel mögen zu müssen, nur scheint mir die Kritik hie und da nicht ganz nachvollziehbar.

  • @Marcel P.: Danke für die ausführlichen Kommentare. Wie ich selbst schrieb, war es meine Erstpartie, die fand ich mäßig interessant, und dass es an einer ungünstigen Startkonstellation lag, vermutete ich auch schon. Terra Mystica soll noch mindestens eine weitere Chance bekommen. Bora Bora hat's auch geschafft, von einem mäßigen Ersteindruck (sicher auch durch Regelfehler bedingt) bis zu einem meiner Lieblingsspiele aufzusteigen. Ein mäßiger Ersteindruck ist nicht das Ende aller Tage.

  • Meine Meinung:


    Zu 1. NEIN hat es nicht. Kein leader Problem nach der ersten Runde.
    Eindeutig spielt hier die Ehrfahrung eine Rolle und Neulinge sind dann halt vielleicht ersteinmal ein bisschen im Nachteil. Aber nach zwei-drei Partien ist das Spiel an sich klar und bis alle Völker durch probiert sind kann man sehr schön darüber diskutieren welches denn nun das schlechteste, schwerste, beste, usw. ist...
    (Was spricht dagegen in der ersten Runde selbst Boni freizuschalten?)


    Zu2. Hier ebenfalls, jedes Volk sollte man entsprechend anders spielen und mit der Zeit weiß man das man nicht unbedingt für sich alleine, ohne Nachbarn bauen sollte.
    Die "besten" sind immer abhängig vom jeweiligen Spiel und den Völkern...welches zu erkunden gilt....


    Ich hoffe es werden noch weitere Partien folgen...mit wachsender Begeisterung...für ein wie ich finde tolles und spannendes Spiel !


    ....und das es im Regal bleiben darf....

  • @Marcel P.: Danke für die ausführlichen Kommentare. Wie ich selbst schrieb, war es meine Erstpartie, die fand ich mäßig interessant, und dass es an einer ungünstigen Startkonstellation lag, vermutete ich auch schon. Terra Mystica soll noch mindestens eine weitere Chance bekommen. Bora Bora hat's auch geschafft, von einem mäßigen Ersteindruck (sicher auch durch Regelfehler bedingt) bis zu einem meiner Lieblingsspiele aufzusteigen. Ein mäßiger Ersteindruck ist nicht das Ende aller Tage.

    Wie gesagt, das sollte kein Missionierungsversuch sein, falls es so rüberkam - aber wenn es die 2. Chance gibt, umso besser. :thumbsup:
    Ich muss gestehen, dass es Spiele mit mäßigem Ersteindruck bei mir mittlerweile regelmäßig kein 2. Mal auf den Tisch schaffen (zuletzt z.B. Bretagne) - da ist ein mäßiger Ersteindruck für dieses Spiel dann doch direkt das Ende aller Tage. :evil:

  • Weiter oben im Thread stand was von einer Startaufstellung für Anfänger. Sowas scheint mir sinnvoll zu sein bei diesem Spiel.

    Ja, damit hast du vollkommen recht !! Die einzelnen Völker bieten unterschiedliche Möglichkeiten, sie zu spielen und je nachdem, welches Volk sonst noch im Spiel ist, muss man seine Spielweise entsprechend anpassen ... Terra Mystica ist ganz sicher kein Spiel, das sich dem Spieler schnell erschließt, und genau das macht es auf lange Sicht so interessant ... ;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • So wie ich Terra Mystica aber erlebt habe, war's mir für 1 Stunde Erklärung und 3 Stunden Spielzeit definitiv ein Stück zu langweilig in allen Belangen: sowohl von den eigenen Spielentscheidungen als auch vom Spannungsbogen insgesamt.

    Nur noch ein kurzer Nachtrag (auch weil wir es die Tage nach längerer Pause endlich wieder gespielt haben): Wenn man die Erstpartie hinter sich hat, dann kommt man auch nach längerer Pause schnell wieder ins Spiel; zumal die Symbolsprache in ihrer Verständlichkeit den WYG-Spielen nicht nachsteht. Sollte gerade Dir gefallen.
    Spielzeit ist lang - aber für uns keine Sekunde langweilig!

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  • Wenn man die Erstpartie hinter sich hat, dann kommt man auch nach längerer Pause schnell wieder ins Spiel; zumal die Symbolsprache in ihrer Verständlichkeit den WYG-Spielen nicht nachsteht. Sollte gerade Dir gefallen.

    Glaube ich dir sofort. Die Illustrationen von Dennis Lohausen gefallen mir meistens und insbesondere beim persönlichen Terra Mystica Spielbrett für jede Rasse sieht man gut, was eine logische Anordnung erreichen kann. Da hat er richtig gute Arbeit geleistet. Terrain-Kreis mit Schaufel-Symbolen dazwischen, Update-Pfade für Gebäude mit Pfeilen, Symbole wie "Hand unter X" für "man bekommt jede Runde X", geschickte Nutzung verschiedener geometrischer Formen -- das alles erleichtert das Verständnis enorm. Ohne eine gute Illustration hätte das auch in einer mittleren Katastrophe enden können, denn eigentlich ist das ein ganz schöner Haufen von Regeln, die nur deshalb nicht so erschlagend wirken, weil man es eben durch die Illustrationen so klar präsentiert bekommt. Terra Mystica ist für mich Dennis Lohausens Meisterwerk als Illustrator. (BTW: Das war auch ein ganz wesentlicher Grund, warum ich mir's letztes Jahr in Essen gekauft habe, obwohl ich sonst nur sehr wenige Spiele selbst besitze, die zu zweit viel von ihrem Reiz verlieren; da reicht mir dann idR das mitspielen anderswo.)

  • Zwei Fragen an die Terra Mystica Kenner: 1.) Hat das Spiel ein Runaway Leader Problem? In meinem ersten Spiel war nach einem Drittel, spätestens nach der Hälfte, absolut klar, wer gewinnen würde, und ich wüsste auch nicht, wie man den Schwarmlingen mit einer in Runde 1 freigeschalteten Sonderfähigkeit zum kostenlosen Upgrade von Häuschen zu Handelshäusern noch großartig Knüppel zwischen die Beine schmeißen könnte.

    #TerraMystica ist auch ein ökonomisches Spiel, man baut hier schon ganz klar ein Schneeballsystem auf. Dazu kann man definitiv sehr große Fehler machen und arg fehlerverzeihend ist TM nicht. Wer einen ganz schlechten Start erwischt, der kann in der Tat nach zwei Runden in einer Situation sein, in der er gegen ähnlich starke Gegner nicht mehr gewinnen kann. (Ist aber glaube ich in vielen anderen Spielen genauso, dass man mit einem ganz schwachen ersten Drittel ein Spiel komplett herschenken kann?)
    Die Schneeballbildung ist aber schon recht stark gedämpft und es sind Aufhohlmechanismen dabei:

    • Wer weniger bauen kann, der passt tendenziell früher und hat damit die Chance nächste Runde eine der stärksten Machtaktionen abzubekommen
    • Wer weniger baut, der gibt seinen Nachbarn weniger Macht
    • Das letzte Haus (Siedlung) gibt gewöhnlich kein Einkommen
    • Wer viel baut, der stößt schnell an die maximale Anzahl bei den günstigeren Gebäuden
    • Es gibt nur begrenzt Felder, auf denen günstig gebaut werden kann
    • Man kann nur begrenzt Priester in die Kulte schicken

    Und wie @Marcel P. schon schreibt: Die Schwarmlinge sind ein solides, relativ robustes Volk, aber von den Ergebnissen nur durchschnittlich - sie haben schon auch so ihre Problemchen und Risiken, was spätestens auffällt, wenn man sie selbst spielt. Eine rundum zufriedenstellende Partie ist mir mit ihnen noch nicht gelungen. ^^

    2.) Wie hoch sind die Chancen, einen langweiligen oder schlechten Start (Ort, Rasse) zu erwischen -- und damit ein Spiel, wo man nach Runde 1 oder 2 schon denkt: jetzt muss ich noch die restlichen 2+ Stunden das Beste daraus machen, aber wenn jetzt das Spiel vorbei wäre, wäre ich auch nicht unglücklich darüber.

    Bei einem normalen Spiel, bei dem jeder Spieler das Spiel halbwegs kennt und nicht allzu riskant spielt, würde ich aus meiner Erfahrung sagen vielleicht 5%, bei sehr risikoscheuem Spiel geringer. Wenn man die Völker auslost (s.u.) und/oder komplette Neulinge dabei sind dann höher.

    Grundspiel mit eine zusätzlichen, zufällig gezogenen Endwertungsbedingung aus der Erweiterung gespielt. Wer am meisten am Rand gebaut hatte, bekam am Ende die gleiche große Punkteausschüttung (18/12/6?) wie bei der Wertung für zusammenhängende Gebiete. Die Völker wurden verlost. Die beiden Kenner des Spiel erwischten Schwarmlinge und Zwerge, ein zweiter Neuling die Alchemisten und ich als Neuling die Auren.

    Die Völkerverteilung ist Pech und sicher nicht optimal für ein erstes Spiel. Wenn man Völker auswählt, versucht man eigentlich unbedingt zu vermeiden, dass man ein Volk bekommt, bei dem beide Nachbarfarben schon gewählt sind. Somit verhindert man, dass die lieben Nachbaren die Felder in Anspruch nehmen, die man günstig oder kostenlos bebauen könnte. In deinem Fall waren beide Nachbarfarben gewählt, wie auch für den Kollegen Schwarmling. Auf der anderen Seite des Farbkreises war bei euch überhaupt niemand angesiedelt - gelbe Felder wollte wahrscheinlich niemand haben. Heißt für dich: Auf den Feldern, die du nicht haben willst stehen keine praktischen Nachbargebäude und um die Felder, die du haben möchtest, musst du dich mit eigentlich allen anderen Spielern prügeln.


    Meine Empfehlung für ein Spiel mit Neulingen:

    • Bevorzugt feste Startaufstellung aus dem Regelbuch oder notfalls - wenn man diese nicht jedes mal spielen mag - die Standardregeln (Völker und Startpositionen aussuchen), aber dann mit ganz kurzer "Taktikschulung" für die Neulinge (zwei Nachbarfarben vermeiden, Starthäuser nicht an den Rand setzen, auf mindestens einen Nachbarn und etwas günstigen Platz zum Ausbreiten achten, Häuser wenn möglich nicht ganz weit auseinander).
    • Nicht unnötig Komplexität hineinnehmen (wie das zusätzliche Endplättchen - das würde ich weglassen, bis das Basispiel eintönig geworden ist, was lange dauern kann)
    • Schwierige/unituitive/fragile Völker für Anfänger vermeiden (keine Fakire, Zwerge, Chaosmagier)
    • Keine Völker aus der Erweiterung (#FeuerEis braucht es allgemein erstmal nicht)
    • Besonders einsteigerfreundliche Völker sind Nomaden und Halblinge (funktionieren prinzipiell normal, aber können leichter terraformen, was schwierige Situationen vermeidet)

    Aber zumindest mal kann ich jetzt gut verstehen, dass das Spiel zu zweit nicht toll ist. Sehr viel von dem Reiz des Spiel kommt eben aus der Spannung zwischen räumlicher Konkurrenz um Felder bei gleichzeitiger Belohnung von Nachbarschaft.

    Da hast du vollkommen recht. Viele Spieler spielen es aber trotzdem ganz gern zu zweit - ist ein friedlicheres, lockereres und auch schnelleres Spiel.


    Ich würde mich einfach mal als erfahrenen Spieler einschätzen (über 80 Partien am Tisch und über 120 Partie online).

    Spielst du noch aktiv auf der Snellman-Seite?

  • Spielst du noch aktiv auf der Snellman-Seite?

    Nein. Ich habe da eine ganze Weile an Spielen teilgenommen, die im Forum von Feuerlandspiele organisiert waren. Genaugenommen habe ich sogar das 1. Spiel organisiert um die These zu widerlegen, die Konstrukteure seien ein schlechtes Volk und habe sie dann in einem 5er Spiel gespielt. Da wurden die einzelnen Züge noch im Forum gepostet, weil es noch nicht so automatisiert war wie es jetzt ist. (P.S.: Hinter starken Düsterlingen guter 2. geworden mit dem grauen Volk).
    Später hab ich dann an der Liga teilgenommen, die über BGG organisiert wurde. Aber irgendwann wurde mir das zeitlich zu anstrengend, da man ja in der Regel nicht live spielt sondern eher nach dem PBEM-Prinzip (Play by E-Mail), auch wenn die Seite besser und besser wurde.

  • Großes Lob an @SpaceTrucker und auch an @Marcel P.: eure Antworten waren genau das, was ich mir erhofft habe. Bestärkt meine Vermutung, dass die Startaufstellung unglücklich war (zumindest mal für mich als Anfänger) und dass Terra Mystica noch eine Chance bekommen soll.


    Dazu kann man definitiv sehr große Fehler machen und arg fehlerverzeihend ist TM nicht.

    Den Eindruck habe ich auch. :)
    (Wobei ich schon den Eindruck habe, dass sowohl der andere Neuling als auch ich recht ordentlich für einen Anfänger gespielt haben. Dicke Klöpse waren da nicht drin, auch wenn mit Spielerfahrung da sicher noch einiges mehr drin gewesen wäre.)


    Wer einen ganz schlechten Start erwischt, der kann in der Tat nach zwei Runden in einer Situation sein, in der er gegen ähnlich starke Gegner nicht mehr gewinnen kann. (Ist aber glaube ich in vielen anderen Spielen genauso, dass man mit einem ganz schwachen ersten Drittel ein Spiel komplett herschenken kann?)

    Ja, das ist in vielen Spielen so. Grundsätzlich kein Problem für mich, aber am letzten Donnerstag bei Terra Mystica kamen für meinen persönlichen Ersteindruck zwei Sachen dazu, die es zum potenziellen Problem machen: schon bevor ich meinen ersten Zug gemacht hatte, war die Startaufstellung unglücklich für mich, und mit der Platzierung der beiden Starthäuschen hätte ich auch nicht viel daran ändern können, zumindest nicht als Spielanfänger. Dass das auch an unserem speziellen Modus zur Wahl der Völker und der Hinzunahme eines zweiten Endwertungsplättchens lag, habe ich mittlerweile verstanden. Das ist dann etwas dumm gelaufen. Der Besitzer des Spiels hatte es sicher gut gemeint.


    Zweites Problem ist dann eben die Spielzeit von 3+ Stunden (ohne Erklärung). Viele Spiele dieser Länge haben alternative Siegbedingungen, um einseitige Parien vorzeitig zu beenden (bestimmter Punktewert erreicht, drei Zielorte erobert, ähnliches). Ein "Spiele volle 6 Runden, auch wenn der Sieger nach der Hälfte eigentlich feststeht" ist immer ein bisschen blöd. Klar, kann man machen, aber das ist dann eben kein Spiel, das Anfänger und Fortgeschrittene zusammen gut spielen können -- was bei mir als klarer Minuspunkt zählt, selbst wenn ich der Fortgeschrittene bin, denn mein Ziel beim Spielen ist es immer, dass alle am Tisch ihren Spaß haben, dann hat man auch selbst in der Runde den meisten Spaß.


    (BTW: Der zweite Neuling in unserer Runde war noch weniger angetan von Terra Mystica als ich.)

  • Bei mir war Terra Mystica auch nach einer Partie durchgefallen, auch zu zweit. Zweite Chance ist nicht, vor allem weil ich 80% zu zweit spiele, da kaufe ich nix für die seltenen Gelegenheiten zu viert (die es max. 1x pro Woche gibt)

  • Ein "Spiele volle 6 Runden, auch wenn der Sieger nach der Hälfte eigentlich feststeht" ist immer ein bisschen blöd.

    Dass ein Spieler nach der Hälfte gewonnen hat ist wirklich selten und eigentlich nur bei deutlichen Spielerniveauunterschieden oder groben Schnitzern in der Anfangsphase der Fall. Bei vielen halbwegs ausgeglichenen Spielen würde ich vor Anfang der letzten Runde keine Aussage wagen wollen.

    Zweites Problem ist dann eben die Spielzeit von 3+ Stunden (ohne Erklärung).

    Sollte ein bisschen flüssiger werden, wenn es nicht die erste Partie ist (~30 Minuten/Spieler halte ich für realistisch).

    das ist dann eben kein Spiel, das Anfänger und Fortgeschrittene zusammen gut spielen können -- was bei mir als klarer Minuspunkt zählt, selbst wenn ich der Fortgeschrittene bin, denn mein Ziel beim Spielen ist es immer, dass alle am Tisch ihren Spaß haben, dann hat man auch selbst in der Runde den meisten Spaß.

    Hängt ein bisschen davon ab, was nötig ist, um Spaß zu haben. Ein Neuling wird gegen einen erfahrenen Spieler fast nie gewinnen, dafür ist die Lernkurve zu lang und der Glückanteil zu gering. Nicht so schlimm wie bei Schach o.ä., 100% Siegchance sind es nicht.
    Anders als in manchen anderen Spielen tendiert Terra Mystica aber dazu, dass alle Spieler ein konstruktives Aufbaugefühl und Optionen haben. Wer zuviel Energie darin investiert, seinem Nachbarn zu schaden, der verspielt meist nur seine eigenen Siegchancen (Größter Profiteur solcher Manöver sind gewöhnlich alle unbeteiligten Spieler). Dass es ein oder zwei Spielern besonders gut geht, schränkt die anderen Spieler in der Regel nicht sonderlich ein.
    In meinen Partien am Tisch ist der Niveauunterschied riesig (auf der einen Seite Bauchspieler mit 3-5 Partien, auf der anderen Seite ein Spieler aus dem obersten Prozent der Onlinerangliste) - Spaß hat es aber allen gemacht, da man immer noch um den zweiten oder dritten Platz spielen konnte und jeder konstruktiv für sich etwas bauen kann, irgendwo Punkte machen, an seiner eigenen Highscore kratzen, die dritte Stadt bauen,... Das habe ich bei anderen Spielen kritischer erlebt.


    Falls du dich für deine zweite Partie (wieder gegen Fortgeschrittene?) ein bisschen aufschlauen möchtest, sei diese Lektüre hier uneingeschränkt empfohlen (der Guide im Anfangspost):
    Basic Guide to Terra Mystica | Terra Mystica | BoardGameGeek
    (Bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie weit er ein Spiel selbst erkunden mag und ob er überhaupt Lust hat, Leitfäden zu lesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen gibt es für Terra Mystica aber keine Komplettlösung zum Nachspielen, dafür ist das Spiel viel zu variabel und auch zu interaktiv. Durch die Lektüre ein solchen Grundlagenschulung wird man also nur zum Fortgeschrittenen und kommt keineswegs an einen Punkt, an dem man selbst nichts mehr entdecken kann).

  • Wir waren zu viert und haben, wenn ich das recht verstanden habe, Grundspiel mit eine zusätzlichen, zufällig gezogenen Endwertungsbedingung aus der Erweiterung gespielt.

    Kleine Lernfrage für mich: laut Regel ist es eigentlich so, dass die Endwertungsplätchen aus der Erweiterung die Endwertung des Grundspiels ersetzt, stimmts?

  • @Mingo: Die neuen Wertungsplättchen für das Spielende kommen neben der Gebietswertung ins Spiel und ersetzen diese nicht. Ich zitiere einfach mal Seite 3 der Spielanleitung:


    "Zieht während des Spielaufbaus verdeckt 1 Endwertungskärtchen und legt es offen neben den Spielplan. Das Kärtchen wird am Spielende zusätzlich zur Gebietswertung ausgewertet."

  • @Mingo: Die neuen Wertungsplättchen für das Spielende kommen neben der Gebietswertung ins Spiel und ersetzen diese nicht. Ich zitiere einfach mal Seite 3 der Spielanleitung:


    "Zieht während des Spielaufbaus verdeckt 1 Endwertungskärtchen und legt es offen neben den Spielplan. Das Kärtchen wird am Spielende zusätzlich zur Gebietswertung ausgewertet."

    Die neuen Wertungsplättchen fand ich von Anfang an sehr schlecht designt - rein optisch!
    Denn da sie exakt so aussehen, wie das Endwertungsfeld auf dem Spielplan, neigt man ganz intuitiv dazu, das neue Endwertungsplättchen ÜBER die ursprüngliche Endwertung zu legen.
    Daher haben wir unser erstes Spiel mit der Erweiterung auch nur mit der neuen Endwertung gespielt...
    Da hätte ich mir eine schönere Variante für das Design gewünscht... und so ein bisschen habe ich die Vermutung, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt des Testens auch nur die neue Wertung galt. Nur ist es witzlos, wenn nur gewertet wird, wer sein Haupthaus und seinen Tempel am weitesten voneinander platzieren kann, wenn eine Farbe dabei schon beim Platzieren der Starthäuser sehr weit auseinander platzieren kann. Und die Chaosmagier brauchen da erst gar nicht zu hoffen!
    Braun und Grau zum Beispiel können maximal entfernt platzieren...

  • Auch noch zum Thema #TerraMystica:


    Nach den Erfahrungen, die ich so gemacht habe, würde ich spontan folgende Völker als sehr einsteigerfreundlich einstufen: Hexen, Schwarmlinge, Nomaden, Halblinge und vlt. noch Düsterlinge.
    Als schwer empfunden wurden: Chaosmagier, Fakire, Zwerge und Konstrukteure.
    Der Rest (Giganten, Auren, Nixen, Alchemisten und Kultisten) liegt irgendwo dazwischen.


    Ist aber natürlich sehr subjektiv und auch von den Gegnern und dem Setup abhängig. Aber so als grobe Einschätzung...


    @[Tom]: Da stimme ich dir zu! Rein optisch betracht neigt man dazu, die Gebietswertung abzudecken. Wir waren da in der ersten Partie auch nochmal drüber gestolpert beim Aufbau, aber die Anleitung ist ja eindeutig.

  • und vlt. noch Düsterlinge.

    Für ein erstes Spiel weichen sie für meinen Geschmack zu stark von den anderen Fraktionen ab (was womöglich der Grund dafür ist, dass in der Dreispielerstartaufstellung die Alchemisten als schwarze Fraktion empfohlen werden). Denke die Düsterlinge sind sehr gut für ein zweites oder drittes Spiel geeignet, da sie stark und sehr robust sind und sich zugleich spürbar anders spielen (was v.a. dann spannend ist, wenn man die Basismechaniken schon kennt)..


    Als schwer empfunden wurden: Chaosmagier, Fakire, Zwerge und Konstrukteure.

    Ja, Konstrukteure scollte man hier auch noch erwähnen, da sie zwar potentiell sehr stark, aber recht fragil und nicht besonders intuitiv sind. Alle anderen Fraktionen gehen eigentlich ganz gut.


    Nach den ersten paar Partien, ausschließlich mit Anfängern (vor jeglicher BGG Lektüre) haben wir die Nomaden als grenzwertig stark empfunden, da sie fast immer unter den ersten zwei lagen, immer um die Netzwerkwertung mitgespielt haben und immer 2-3 Städte und über 100 Punkte hatten.



    Edit: Der Post sollte am besten auch noch in den eben ausgegliederten Thread - danke! :)


  • Kleine Lernfrage für mich: laut Regel ist es eigentlich so, dass die Endwertungsplätchen aus der Erweiterung die Endwertung des Grundspiels ersetzt, stimmts?

    Kenne ich so nicht. Oder spiele es so nicht.


    Ich finde, dass ein zweites Endwertungsplätchen grundsätzlich das Spannungsgefälle erhöht, da sich u.U. eine Schere zwischen "Größtem Gebiet" und dem 2. Endwertungsplättchen ergeben kann und so ein eigener Interessenkonflikt entsteht.


    Das war auch der Grund, es bei der Erstpartie sofort einzusetzen. Ich finde das für einen grundsätzlich geübten Spieler keinen großen Akt. Im Nachhinein im von @MetalPirate genannten Spiel allerdings ein Fehler. Ich habe auch die Bedeutung der empfohlenen Startaufstellung unterschätzt, wollte aber, dass das Spiel gleich seine eigene Dynamik entfaltet, denn das macht den Reiz von TERRA MYSTICA ja aus. Hat es auch, aber eben für die 2 Neulinge in eine nachteilige Richtung.

  • Mein Ersteindruck damals auf der Spiel war "Ohje, wie langweilig, langatmig und definitiv nicht meins". Obwohl ich Glück hatte und dort einen der begehrten Plätze erwischen konnte. Danach habe ich das Spiel auch lange nicht mehr angefasst und konnte nicht nachvollziehen was die Leute an diesem Spiel so toll finden. 2014 auf dem Spielewahnsinn in Herne hatte ich dann die Gelegenheit es zufällig nochmal ganz in Ruhe zu spielen und muss sagen, seitdem bin ich begeistert und habe es mir auch direkt gekauft. Auch wenn ich doch eher ein schlechter TM-Spieler bin, spiele ich es sehr gerne :D Also manchmal lohnt sich eine zweite Chance bei Spielen doch und auch mal mit gewissem zeitlichem Abstand :thumbsup:

  • Mein Ersteindruck damals auf der Spiel war "Ohje, wie langweilig, langatmig und definitiv nicht meins". Obwohl ich Glück hatte und dort einen der begehrten Plätze erwischen konnte.

    Das war damals auch mein Eindruck. Nach dem Motto: aus dem Regelwerk hätte man auch drei Spiele machen können. Vielleicht lag das auch mit daran, dass Uwe Rosenberg ein besserer Spieleautor als ein Spieleerklärer ist.
    Als das Spiel dann in der Allgemeinen Beliebtheit weiter stieg, bin ich zum Glück neugierig geworden und habe dem Spiel noch eine Chance gegeben.

  • Mal etwas offtopic:


    Es war ja irgendwann gerüchteweise zu hören, dass TM als App umgesetzt werden soll. Weiß jemand von euch da was zu? Man kann es zwar online auf snellman spielen, ich bin da auch angemeldet, nur konnte ich mich nie mit der unglaublich gruseligen Bedienung und nicht vorhanden Grafik anfreunden. Klar, ist ja nur ein Hobbyprojekt eines einzelnen Entwicklers und dafür schon ganz gut. Trotzdem merkt man dann doch mal (zumindest ich) wieviel eine schöne Illustration und bei einer digitalen Umsetzung die Bedienung ausmacht. So wirkt TM dort für mich leider nur wie ein Haufen Statistik ohne jeglichen Flair. Von daher wäre ich nach wie vor an einer schönen Umsetzung für iOS interessiert :)

  • @Klangfarbe:
    Von einer offiziellen App habe ich seit langem nichts gelesen.


    Es gibt auch noch eine online-Version, die man gegen eine AI spielen kann, falls du die noch nicht kennst: TM AI
    Ist aber auch etwas hakelig zu bedienen und optisch auch eher... funktional.
    Dadurch dass man gegen den Computer spielt, kann man hier auch "mal schnell" in 20 Minuten eine Partie spielen, während eine Partie auf der snellman-Seite.gegen menschliche Gegner gewöhnliche zwischen einigen Tagen und einigen Wochen dauert. Dass die AI nicht mit einem menschlichen Gegner vergleichbar ist, ist natürlich auch klar.

  • Ich habe nicht so viele Partien auf dem Buckel wie Marcel, zähle TM aber trotzdem zu meinen absoluten Lieblingsspielen und kann gern mal einen kurzen Abriss des "Basic Guides" sowie meiner eigenen bisherigen Erfahrungen mit dem Spiel geben:


    Und kurz noch explizit zu deinen Fragen:
    -> Oft ist es "eher absehbar" wer gewinnen wird, ja, aber als Runaway-Leader-Problem würde ich es hier nicht bezeichnen, das wäre zu hart gesagt. Kommt natürlich auch immer auf die Mitspieler an und was diese im Einzelnen für eine Strategie verfolgen.
    -> Zehn Prozent maximal. Den prominentesten Fehler, den viele Neulinge machen, ist meiner Meinung nach, sich die falschen Startpositionen auszuwählen. Ein nacktes Haus mit der falschen Rasse kann sehr viel ruinieren und Nachbarschaft (zu den richtigen Farben) ist absolut entscheidend in Terra Mystica - nicht nur wegen den preiswerteren Handelshäusern, sondern vor allem, um durch Nachbarausbauten Macht zu erhalten und dadurch die starken Rundenaktionen nutzen zu können.


    Viel Spaß und Erfolg bei deinen nächsten Runden @MetalPirate - ich hoffe, du wirst dem Spiel noch mehr als eine Chance geben! :) Und gern weitere Fragen stellen wenn du möchtest.
    Lg

  • Fast sprachneutral. Alles, was wirklich spielrelevant ist, ist mit Symbolen dargestellt (und zwar herausragend gut!). Aber ein bisschen "flavour text" gibt's auf den persönlichen Spielbrettern schon. Auf der Vorderseite steht der Text in Sprache A (z.B. deutsch: "Hexen"), auf der Rückseite das gleiche Brett mit Beschriftung in Sprache B (z.B. englisch "witches", oder bei mir z.B. koreanisch). Offiziell sind die TM Ausgaben daher zweisprachig.

  • Fast sprachneutral. Alles, was wirklich spielrelevant ist, ist mit Symbolen dargestellt (und zwar herausragend gut!). Aber ein bisschen "flavour text" gibt's auf den persönlichen Spielbrettern schon. Auf der Vorderseite steht der Text in Sprache A (z.B. deutsch: "Hexen"), auf der Rückseite das gleiche Brett mit Beschriftung in Sprache B (z.B. englisch "witches", oder bei mir z.B. koreanisch). Offiziell sind die TM Ausgaben daher zweisprachig.

    ??? Welche Ausgabe hast du den? War das irgendeien BigBox Version oder so?
    In meiner Box sind Vorder- und Rückseite verschiedene Völker, die beide einen deutschen Namen tragen. (Ich meine damals auch geleen zu haben, dass das bewusst so ist, da Feuerland die Lizenz für die englische Version abgegeben hat und sich dabei vertraglich verpflichtet hat, selber nur rein deutschsprachige Versionen herauszubringen.)


    Ich weiß natürlich nicht, wie das bei anderen Augaben aussieht. Aber wie vorher schon einige angemerkt habn, ist außer dem Namen des Volkes nichts Textuelles auf dem Spielmaterial, sondern alles ist über Symbole geklärt.

  • Welche Ausgabe hast du den? War das irgendeien BigBox Version oder so?

    Ja, Big Box. Sprache: deutsch/koreanisch. Aber gab's nicht auch nach der ersten deutschen Version eine englisch/französische und danach eine deutsch/englische Version? Und an eine polnisch/tschechische Version meine ich mich auch erinnern zu können.

  • Ich habe das nicht so ganz verfolgt. Ich meine auf der Messe haben die damals eine deutsch/engliche Verion verkauft. Danach gab es mWn in Deutschland nur noch rein deutsche Versionen. (Begründung: vertragliche Vereinbarung mit englischsprachigem Lizenznehmer) Wie das mit der BigBox war, weiß ich nicht - gab es die im ergulären deutschen Handel oder musste man die über ausländiche Händler online bestellen? Welche ausländischen versionen ein- bzw. zweiprachig waren und welche Sprachen da kombiniert waren, weiß ich nicht.

  • Ja, auf der ersten Ausgabe waren die Namen der Völker zweisprachig und als Übersichtsplättchen gab es zwei deutsche und zwei englische.
    In den folgenden Ausgaben wurde auf Spielhilfen komplett mit Symbolen umgestellt.
    Die Völker sind eigentlich auf Vorder- und Rückseite verschieden, da sowieso nicht zwei Spieler dieselbe Farbe spielen können...

  • Aber gab's nicht auch nach der ersten deutschen Version eine englisch/französische und danach eine deutsch/englische Version? Und an eine polnisch/tschechische Version meine ich mich auch erinnern zu können.

    Wie @[Tom] schon schrieb: gleich die erste Auflage von #TerraMystica war zweisprachig deutsch/englisch. Die Tableaus haben auf jeder Seite ein anderes Volk, aber die Bezeichnung steht in beiden Sprachen darauf.

  • So wie ich die Fotos beurteilen kann hat die niederländische Version nur die niederländischen Namen drauf. Was aber ja eigentlich total egal ist.

    Genau, es ist wirklich nur der Name der Fraktion auf dem jeweiligen Tableau (die Fraktion ist auch jede noch durch ein Bild dargestellt und auch dadurch klar erkennbar).


    Hier ein Bild aller Komponenten der russischen Version:
    Terra Mystica | Image | BoardGameGeek
    (könnte man auch prima mit spielen)

  • Die Völker sind eigentlich auf Vorder- und Rückseite verschieden, da sowieso nicht zwei Spieler dieselbe Farbe spielen können...

    Stimmt, so war das. Die zwei Völker einer Farbe, und der Volkname ist dann auf jeder Seite in zwei Sprachen drauf, z.B. "Hexen / witches" oder eben bei mir "Hexen / <irgendwelche koreanischen Schriftzeichen>". Aber wie oben schon geschrieben: das ist nur "flavour text", der einem im Prinzip auch egal sein könnte, weil alles, was wirklich relevant ist, über Symbole läuft.