die Auren fand ich eher langweilig zu spielen. Sofort verfügbare Sonderfähigkeit: keine. Besondere Stärke durch Freischalten: 2 Tempelschritte. Aha.
Diese Fähigkeit sollte man ja nicht nur im Hinblick auf die Schlusswertung sehen, sondern auch auf die Wertungsplättchen jeder Runde (Boni mitnehmen) und die Macht, die man in den Kulten bekommt. Ein kostenloses Gunstplättchen gibt es zusätzlich. Das ist ziemlich stark, aber vielleicht nicht so spannend wie die Fähigkeit anderer Völker.
Man macht irgendwas, nach drei Stunden ist's vorbei, in der Endwertung fallen für irgendwelche Mehrheiten 2/3 der gesamten verteilten Siegpunkte vom Himmel und am Ende hat irgendwer gewonnen.
Deine voreilige Meinung sei dir natürlich unbenommen und nicht jedem muss jedes Spiel gefallen, aber man macht, will man gewinnen, sicherlich nicht die ganze Zeit einfach irgendwas und dann hat irgendwer gewonnen. Da man in der Regel schon um die 100 Punkte während der Partie macht, ist es keinesfalls so, dass die Schlusswertung 2/3 ausmachen sollte. Insbesondere wenn sie sich auf 4 Spieler aufteilt. Auch fällt die Schlusswertung in der Regel nicht überraschend aus. Das Spiel kennt m.E. eigentlich keinen Glücksfaktor und ist dadurch leider auch relativ AP-gefährdet. Theoretisch kann man mehrere Runden vorausplanen.
Aber zumindest mal kann ich jetzt gut verstehen, dass das Spiel zu zweit nicht toll ist.
Wir spielen es übrigens sehr gern zu zweit, es spielt sich dann ein wenig anders, hat aber durchaus seinen Reiz und funktioniert. Und man kann im 2er richtig viel schaffen (3 oder gar 4 Städte z.B.) oder eben ein sehr hartes Spiel erleben, wenn die Nachbarschaft ausbleibt. 4 Personen scheint mir gleichwohl die beste Besetzung.
Zwei Fragen an die Terra Mystica Kenner: 1.) Hat das Spiel ein Runaway Leader Problem? In meinem ersten Spiel war nach einem Drittel, spätestens nach der Hälfte, absolut klar, wer gewinnen würde, und ich wüsste auch nicht, wie man den Schwarmlingen mit einer in Runde 1 freigeschalteten Sonderfähigkeit zum kostenlosen Upgrade von Häuschen zu Handelshäusern noch großartig Knüppel zwischen die Beine schmeißen könnte. 2.) Wie hoch sind die Chancen, einen langweiligen oder schlechten Start (Ort, Rasse) zu erwischen -- und damit ein Spiel, wo man nach Runde 1 oder 2 schon denkt: jetzt muss ich noch die restlichen 2+ Stunden das Beste daraus machen, aber wenn jetzt das Spiel vorbei wäre, wäre ich auch nicht unglücklich darüber.
Ich würde mich einfach mal als erfahrenen Spieler einschätzen (über 80 Partien am Tisch und über 120 Partie online). Ein Runaway Leader Problem konnte ich bisher nicht feststellen, in der Regel ist das Ende ziemlich spannend und offen (natürlich nicht immer zwischen allen Spielern). Die Schwarmlinge sind bei weitem nicht so gut, wie man sie beim Kennenlernen einschätzen mag (ging uns in den ersten Partien nämlich auch so, als dauernd die Schwarmlinge gewannen - das hat sich ziemlich schnell gelegt).
Zu 2.) eine Erstpartie sollte man am Besten mit der Startaufstellung der Regel spielen. Wenn im 4er einer allein spielen muss ohne Nachbarn ist das eigentlich nur auf mangelnde Kenntnis des Spiels beim Wählen der Startaufstellung zurückzuführen, was damit leicht zu vermeiden gewesen wäre. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass du eine ziemlich ungünstige Konstellation erwischt hast, die dir den Spielspaß getrübt hat. Deine Rückschlüsse und Folgerungen haben in meinen Augen aber wenig Substanz (das merkt man als Spieler mit über 200 Partien) bzw. schießen etwas über das Ziel hinaus. Ich möchte dir aber gar nicht einreden, das Spiel mögen zu müssen, nur scheint mir die Kritik hie und da nicht ganz nachvollziehbar.