Hölle sind immer die anderen...
Beiträge von m4xx im Thema „Ist die BGG Top 100 die Vorhölle der Szene?“
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Einem 7jährigen zum Vorwurf zu machen, dass er sich nicht auf ein bestimmtes Spiel einlassen will, ist auch schon next Level überheblich.
Ich glaube, dass du hier etwas missverstanden hast. Für mich klang das eher so, als wäre es ein Erwachsener gewesen, der sich nicht auf das Spiel des 7-jährigen einlassen wollte. Anders ergibt der Absatz insgesamt betrachtet ansonsten keinen Sinn.
Ok, das mag sein, für mich sind die Geburtstagsgäste meiner Tochter ihre gleichaltrigen Freunde... ändert an dem überheblichen und bevormundenden Grundtenor der restlichen Aussagen aber leider auch nicht viel.
Wenn Menschen Spaß an seichter Unterhaltung haben und dabei entspannen -- wer bin ich dann, ihnen das abzusprechen? Leben und Leben lassen...
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Diese Ausrede mit dem „fordernden Beruf“ höre ich immer wieder. Ich behaupte mal ich habe jetzt auch einen Job der mich nicht gerade unterfordert, was mich jetzt aber trotzdem nicht dazu bringt nach Feierabend das Hirn ausschalten zu wollen um in den Berieselungsmodus überzugehen.
Ich meinte aber schon Dummglotz TV. Weil oft stelle ich fest, dass die Leute denen alles „zu kompliziert“ ist, bei jedem Trash Thema an vorderster Front mitreden können. Dafür ist dann aber leider mein Horizont zu begrenzt um das nachvollziehen zu können
Einem 7jährigen zum Vorwurf zu machen, dass er sich nicht auf ein bestimmtes Spiel einlassen will, ist auch schon next Level überheblich.(Edit: Missverstanden)Wie sich Deine Beiträge lesen:
Ist schon echt ne Schande, dass andere Menschen andere Interessen haben und dann auch noch nicht so intellektuell und anspruchsvoll sind, wie Du... wie können die es wagen? Sind natürlich auch alles Ausreden mit dem anspruchsvollen Job, Du weißt ja, was diese Menschen zum Abschalten wirklich bräuchten, wenn sie nicht so denkfaul und intellektuell verwahrlost wären, den einzigen echten wahren Gradmesser für geistige Mobilität: komplexe Brettspiele.
Dazu noch ne ordentliche Schippe pauschalen Kulturpessimismus und fertig ist das wohlige Gefühl, sich über andere erhoben zu haben.
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Ich sehe die BGG nicht als Höllen-Vorhof, sondern als Nebenschauplatz des Hobbies.
Es ist für mich kein absolutes Ranking für Qaulität und Güte, oder meines Geschmacks-Previews um das nächste Spiel zu kaufen.
Es liegt für mich irgendwo in der Mitte zwischen Popularitäts-Index und Schwarm-Intelligenz - Fanboys und HypeTrains.
Wenn ein Spiele viele begeistert, dann sind diese per se eher geneigt ihre Freude darüber kund zu tun, die weniger angesprochenen verwenden vermutlich auch keine Zeit darauf ein Spiel zu "dissen" als die andere Seite um es zu "praisen". Je mehr ein Spiel gut finden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit innerhalb der verschiedenen Geschmäcker, dass es auch jemanden mitreißen kann, der wiederum andere interessiert.
Die Top 100 sind dann unterm Strich jene, die dort die auf den größten, breitesten, längsten Wellenkämmen sitzen und ich möchte zwar nicht auf Biegen und Brechen alles spielen was da zu sehen ist, aber mich interessiert schon, warum haben diese Spiele es geschafft dorthini zu gelanden. Können ja nicht umfassend schlecht , langweilig, unansprechend sein, denn sonst würden sie definitiv nicht in den Top100 stehen.
Volle Zustimmung... das ist ne nette Liste mit Anregungen, die ich aber nie blind übernehmen würde...
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Kompromiss: Ihr multipliziert die Wertung der BBG mit der Liste der am häufigsten gespielten Spiele Liste (Als Faktoren: 1. x1,0 2. x0,99 3 …. 99. x0,01) und dann haben wir endlich eine absolut objektive und gerechte Reihenfolge!
Verdammt... die Antwort lag die ganze Zeit auf der Hand!
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Aha
Ist da für dich gerade ein Welt am zusammen brechen, weil jemand einen anderen Gedankenansatz verfolgt? Dein Beispiel hat doch nun gar nichts mit meinem Ansatz zu tun.
Was würdet ihr von einer Fangemeinde halten, die Fußballvereine ranken und Wunschspiel-Ergebnisse (irgendwas, nicht wirklich eintritt) als Basis nehmen.
Sehe das wie IamSalvation, das ist kein aussagekräftiges Merkmal, weil es genug großartige Spiele gibt, die aus Gründen nicht auf den Tisch kommen, die rein gar nichts mit dem Spiel selbst zu tun haben -- etwa eine Pandemie oder einfach nur ein neuer, stressiger Job.
Du kannst Dir gerne so viele Kriterien für "bestes Spiel der Welt" aus den Fingern saugen, wie Du möchtest, so absurd wie Du möchtest, das wird halt nie irgendeine Form von Konsens finden und hat damit so viel (oder sogar noch weniger) Impact wie jemand, der Wasserkraft eine 1 gibt, weil er den Verlag nicht mag. Da bricht keine Welt zusammen, es sagt halt nur einfach nahezu nichts aus.
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Nur, dass bei BGG die Ratings mit Einstufungs-Hilfen versehen sind, die sich auf den Geschmack des Benutzers beziehen (won't ever play again, etc.). Hier wird also ein persönliches und kein objektives Feedback erwartet.
Wenn ich also z.B. bei Tempo, kleine Schnecke jedes Mal so krasse Glücksgefühle bekomme, dass ich das am liebsten ständig und immer spielen würde und es auch ständig und immer vorschlage und darum bettele, es spielen zu dürfen, dann wäre eine 10 in dem Fall auch vollkommen angebracht
Eine BGG-Bewertung ist aber auch nicht das gleiche wie das Rezensionsvideo eines Youtubers...
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Na das es bei uns keine Dummywertungen gibt die die Statistik verfälschen
Natürlich gibt es die…
Da geht der Traum dahin...
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Und das hat genau _welchen_ Vorteil, außer, daß ich alles doppelt machen muß?
Vielleicht kann man einfach alles von BGG importieren?
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So ganz stimmt das ja auch nicht mit dem angeblichen Komplexitätsbias: 7 Wonders Duel 2,22 Komplexität, auf Platz 19. The Crew 1,98, Platz 48, Azul 176 Platz 65.
Das sind sogenannte statistische Ausreißer.
Im Mittel gilt auf BGG: Höheres Weight Rating = Höheres Rating.
Ja, deswegen ging mein Posting ja auch noch weiter... "da scheint mir im Hintergrund einfach ein Konsens darüber zu bestehen, dass eine gewisse Komplexitätsschwelle schon genommen sein muss." - eben weil es ein "Geek Rating" und kein "durchschnittlicher Spielspaß einer Partie in gemittelter Zielgruppen" ist.
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Jetzt wird es endlich interessant! Das ist eine Sache die mich, anders als Gloomhaven, wirklich stört. Die Vermischung von Komplexität und Wertigkeit. Aus meiner Sicht sollte das nicht passieren. Es gibt wirklich so viele gute Spiele, die auch in jeder Geekrunde (oder Familie) funktioniert, aber kaum ist die Schachtel kleiner, die Komplexität niedriger, hat es eine 10 oder 9 nicht verdient. Es ist dann zwar ein mega "Absacker", aber dafür reicht dann eine 6.5 bis 7.5. Mir kommt es zumindest öfter so vor. Erlebt ihr das auch so?
So ganz stimmt das ja auch nicht mit dem angeblichen Komplexitätsbias: 7 Wonders Duel 2,22 Komplexität, auf Platz 19. The Crew 1,98, Platz 48, Azul 176 Platz 65. Aber das ist doch genau das Gleiche wie SDJ -- habe die BGG Top 100 noch nie als Spielspaßranking verstanden, und die Wertungen dort auch nicht. Die Seite heißt Board Game Geek, das Rating Geek Rating (im Gegensatz zu etwa dem Average Ranking, das ja die reine "Benotung" darstellt, wie ich das verstanden habe).
Schnick Schnack Schnuck: super simples Prinzip, jeder kann mitspielen, hoher Suchtfaktor und unglaublich, was dieses Spiel aus drei simplen Regeln rausholt. 10/10
Ist jetzt natürlich überspitzt, aber da scheint mir im Hintergrund einfach ein Konsens darüber zu bestehen, dass eine gewisse Komplexitätsschwelle schon genommen sein muss.
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Wirtschaftlicher Erfolg sagt zumindest etwas über die handwerkliche und technische Qualität aus. In den IMDb Top100 ist kein Film bei dem nicht jedes Gewerk mindestens ordentliche Arbeit geleistet hat. Von Kamera über Kostüm zu Dramaturgie.
Wirtschaftlicher Erfolg sagt auch nicht viel über Qualität aus... nur weil viele Kinokarten verkauft werden, kann es trotzdem ein beschissener Film sein.
Jurassic World Dominion muss eines der miesesten Drehbücher aller Zeiten haben - handwerkliche was?
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Es ist doch klar, dass wir hier die Zielgruppe von diesen Rankings sind. Klar ist auch, dass wir wir nicht repräsentativ sind für den Rest der Gesellschaft sind und für diese bgg, dieses Forum o.ä. nicht kennen und auch herzlich egal ist
Es ist auch völlig klar, dass die Spiel des Jahres Jury nicht "das beste Spiel des Jahrgangs" auszeichnet, sondern "dasjenige, das nach Meinung der Jury am besten dazu geeignet ist, als Botschafter des Kulturguts Spiel zu dienen" (oder so ähnlich). Sonnenklar ist das, kann man sogar auf der Homepage nachlesen.
Ein Blick in die Kommentarspalten in der Bubble und außerhalb, und sagen wir mal so... lange nicht jeder hat diesen Absatz auf der SdJ-Homepage verinnerlicht.
Genauso könnte unter Umständen der Eindruck entstehen, dass die einzige quantitativ ernstzunehmende Brettspiel-Datenbank in der Lage ist, das Hobby im Gesamten abzubilden. Und dass dann die Top 100 halt die Créme de la Crème darstellen, die besten Spiele, gewählt von Spielern.
Klar richtet das nicht allzu viel Schaden an, aber eine gewisse Außenwirkung wird die Plattform schon haben.
Ich habe kein Problem mit einer Plattform von Geeks für Geeks oder mit den Spielen, die Geeks halt in die Top 100 voten.
Was mich stört (und nicht so sehr, dass ich nachts nicht schlafen könnte), ist die durch die hohe Anzahl an Daten suggerierte Relevanz.
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Es ist halt auch ein bisschen pseudoberufliches Eigeninteresse damit verbunden:
In der Filmindustrie, um die nochmal zum Vergleich heran zu zerren, kann man relativ leicht Daten finden, die wirtschaftlich relevant sind: Einspielergebnisse und dergleichen. Was läuft, was läuft nicht. In der Brettspielbranche ist das alles etwas verzwickter und heimlichtuerischer.
Und da nervt es mich halt ein bisschen, dass die einzige umfassende Datenbank, die wir haben, für nix zu gebrauchen ist, weil jedes einzelne Spiel darin wegen der kaputten Stichprobe an Usern fehlbewertet ist. Ich kann nix hochrechnen, kann nix vergleichen. "10k owned" heißen bei einem Spiel "12k verkauft", beim anderen Spiel heißen sie "250k verkauft".
Nur mal nebenbei angemerkt: Wirtschaftlicher Erfolg sagt auch nicht viel über Qualität aus... nur weil viele Kinokarten verkauft werden, kann es trotzdem ein beschissener Film sein.
Die BGG Top 100 ist eine nette Liste und taugt als Anregung eventuell, aber am Besten fährt man mit der meiner Meinung nach, wenn man die Platzierungen schlicht ignoriert und sie als Inspiration/Gedächtnisstütze zu Rate zieht...
Wirbt eigentlich jemand mit "Bgg Platz X"?