Custom Inserts / Spieleteile-Organizer

  • Ich denke gerade angestrengt darüber nach, wo denn "einfach wild drauf los" gute Resultate liefert?

    Viele Kinder dürften so entstanden sein. Über "gute Resultate" kann man sich dabei natürlich trefflich streiten ;)

  • Mein "einfach so drauf los" war:


    • Zusammenbau-Video grob schauen, schnell vorspulen. Erkenntnis: Also lieber verkleben statt nur stecken.
    • Holzrahmen auslegen, nach Anleitung Teile lösen für den aktuellen Einzelschritt, leicht entgraten
    • Holzteile nach Blick in die Anleitung grob im Geiste zusammenpuzzeln, mmh passt. Prima.
    • Kleben und zusammensetzen
    • Mit Blick auf die übernächste Einzelschritt-Abbildung feststellen, dass fast gleich aussehende Teile eben nicht gleich sind.
    • Holzteile lösen, Klebestelle säubern, nochmal zusammensetzen, jetzt vorab aber ganz genau hinschauen

    Merke, Holzbastelarbeiten sollte man ohne ausreichende Erfahrung nicht "einfach so drauf los" machen. Lektion gelernt. ;)

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  • [...] feststellen, dass fast gleich aussehende Teile eben nicht gleich sind

    Das hier ist der Punkt. Meine Erfahrung mit allen besseren Bausätzen ist: Bauteile haben dann und nur dann die gleiche Bezeichnung, wenn sie auch tatsächlich gleich sind. Oder andersrum gesagt: gleiche Bezeichnung = gleiches Teil, andere Bezeichnung = anderes Teil. Wenn Teil C so aussieht wie Teil D, dann sollte man sofort schauen, wo der Unterschied zwischen beiden liegt. (Im Zweifelsfalle nach dem Rauslösen gegeneinander halten.) Diese Fehler mit dem Verbauen falscher Teile sind eigentlich recht gut vermeidbar.


    Leider löst das aber noch nicht alle Probleme. Da gibt's nämlich noch das viel fiesere Problem der Fast-Aber-Nicht-Ganz-Symmetrie. Teile, bei denen es so aussieht, als ob es egal wäre, wie rum man sie verbaut ... aber nachher stellt man fest, dass die kleine Kerbe, die rechts gelandet ist, links hätte sein sollen. Deshalb als Tip für alle, die diesen Thread lesen, um dann selbst mal solche Organizer-Sets zu basteln: Bei allen oberflächlich symmetrisch aussehenden Teilen immer sofort nach dem Lösen aus der Form immer sofort kritisch prüfen, ob sie wirklich komplett symmetrisch sind. Teile mit rechteckiger Grundform, die an einer Seite minimal anders aussehen als an der gegenüberliegenden Seite. Nicht ganz mittig sitzende Löcher. Quadrate, die doch leicht rechteckig sind. Solche fiesen Sachen sind die größte Gefahr bei solcherlei Bastelei; da muss man manchmal höllisch aufpassen. Gerade wenn man sofort den Kram zusammenleimt. Manchmal warnen einen Bauanleitungen vor sowas, z.B. indem auf irgendwelche assymetrischen Kerben, Löcher, etc. hingewiesen wird, aber darauf verlassen darf man sich nie.

  • Wir reden hier aber schon noch vom Zusammenstecken eines Broken Token Inlays für eine Brettspielbox? Dafür braucht man erfahrungsgemäß weder eine Ausbildung zum Tischler noch ein Ingenieursstudium (oder im Idealfall beides), denn das geht wirklich schnell und einfach - also macht keine Wissenschaft daraus! :D

    Wenn die einzelnen Teile komplett herausgelöst, engratet und gesäubert sind. Man auch nicht kleben sondern nur stecken braucht, wie bei den Kartenhaltern von e-Raptor, dann ist das keine Wissenschaft.


    Mein Bausatz von The Broken Token kam in 9 grossen Holzplatten, bei denen man jedes einzelne Holzteil vorsicht aus dem Holzrahmen drehen musste. Weil es eben Holz ist, hat das bei einigen (zum Glück wenigen Teilen) kleine Splitter ins Holzteil gerissen, die ich aber wieder ohne Spuren aufleimen konnte. Da die Holzteile diese kleinen Halterahmennasen haben, wollte ich jedes Holzteil entgraten. Bei den ganzen Teilen eine Menge und zeitintensive Arbeit. Wo ich nicht engratet habe, hat sich diese Nase in das anliegende andere Holzteil gebohrt und und das Holz an dieser Stelle leicht aufsplittern lassen. Also doch sorgsam entgraten. Zudem waren viele Halterungen eher locker, so dass ich leimen statt nur stecken musste. Eventuell hätte es in den Gesamtstrukturen auch so gehalten, aber geleimt hält es ganz sicher. Durch den Laserschnitt waren die Holzplatten recht staubig, also vorab vorsichtig entstaubt. Trotzdem verträgt sich Restholzstaub nicht gut mit Holzleim, so vorsichtig man auch ist. Also zwischendurch immer mal wieder den Arbeitsplatz säubern, da ich die einzelnen Teile nach und nach je nach Gebrauch aus den Holzplatten gedreht habe und damit immer wieder die Arbeitsfläche verstaubt.


    Eine Ausbildung als Tischler braucht man sicher nicht. Nur bei so einem grossen Bausatz ausreichend viel Zeit und Geduld. Das war ja nicht nur einfach ein Inlay, sondern eben 13 modulare Kästchen in teils komplexeren Formen, weil unterteilt oder doppelwandig. Als schnell und einfach habe ich das persönlich nicht empfunden, hatte es mir schneller und einfacher vorgestellt. Am Ende ist ein Fernsehabend mit rund 4 Stunden dafür draufgegangen und ganz viel dabei über Holzbastelei gelernt als Erfahrungswerte. Den nächsten Scythe Organizer würde ich aber sicher in 90 Minuten schaffen. Das Aufbauvideo alleine, da wird schon viel vorgespult und doppelte oder siebenfache Teile nur einmalig gezeigt und auch nicht entgratet vorab, dauert schon knapp 15 Minuten. Schnell ist also anders.


    Die Käuferstimmen sprechen da für sich:


    I will say up front that this insert probably had the loosest fit of any BT insert I've assembled, and glue was definitely required.
    This is my 5th Broken Token insert and the most complex one yet.


    The fit went from snug to loose and I did make a point to use wood glue on all the trays.


    A bit of a "marathon" assembly session (compared to others) but time well spent.


    This organizer is a quite a bit more "involved" (complicated) to assemble than many of Broken Token organizers.


    Three of us had a fun couple of hours one evening putting it all together
    Many were able to be friction fit, but the player boxes required wood glue. For good measure I glued the resource boxes and coin tray as well.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Also an dieser Stelle möchte ich dann mal eine Lanze für die Inserts der hiesigen Game Doctors brechen. Von denen habe ich bisher Einsätze für Caverna, Dead of Winter, Descent 2 und für mehrere LCGs zusammengebaut. Die Sache mit den unangenehmen Ausdünstungen stimmt leider, aber wenn man die Teile für 1-2 Tage belüftet, dann merkt man davon auch nicht mehr viel. Leimen muss man bei den Einsätzen der Doktoren auch, aber dafür sind wirklich sämtliche Bauteile mehr als idiotensicher beschriftet. Die Stelle die mit G4 beschriftet ist, muss in den Schlitz der mit G4 beschriftet ist. Die Reihenfolge in der zu arbeiten ist verläuft von A1 nach Z24, eine Anleitung wäre eigentlich gar nicht nötig. Die MDF Platten sind sicherlich nicht so schön wie echtes Holz mit seinen Maserungen, aber dafür war der Preis auch deutlich niedriger.
    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf ihre nächste KS Kampagne und werde da sicherlich auch wieder mehrere Einsätze bestellen.

    Half Man, half Bear, half Pig!