Spiele als Anregung für eine vertiefte Befassung mit ihrem Thema

  • Mich interessiert mal, welche Spiele mit Thema euch veranlasst haben, euch mit dem Thema intensiver zu befassen, und was ihr dazu unternommen habt.


    Ich nenne mal ein paar eigene Beispiele:


    Ruhrschifffahrt


    Da geht es um einen Ausschnitt der Geschichte des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet. Zunächst habe ich zu diesem Thema Texte gelesen. Vor der ersten Partie hat dann einer aus meiner Spielegruppe, der aus dem Ruhrgebiet stammt, dazu einen 10-minütigen Vortrag gehalten. Unsere nächste jährliche Wanderwoche (haben wir bis zu Corona etliche Jahre lang als Spielegruppe gemacht) haben wir dann im Ruhrgebiet gemacht und dabei viele Orte besucht, die für diese Geschichte interessant sind.


    Eketorp


    Hier geht es um die Konkurrenz verschiedener Clans der "Wikinger" beim Bau von sicheren Siedlungsplätzen oder Fluchtburgen.


    Auch da habe ich zunächst Texte dazu gelesen. Dann reifte der Wunsch, Eketorp auf der schwedischen Insel Öland zu besuchen. Hat Jahre gedauert, aber 2019 war ich dann dort. Das war sehr eindrucksvoll für mich.


    Round House


    Ein Spiel um Leben und Arbeit in einem solchen Rundhaus in Südchina.

    Da interessierte mich zunächst mal, welchen Zweck diese Rundhäuser hatten, wie das Leben dort gestaltet war. Texte gelesen, Videos geschaut und dann habe ich eine Bildungslücke gefüllt: ich wusste nicht, worum es sich bei der Ressource Celadon/Seladon handelt, also nachgeforscht und entsprechende Stücke besorgt. Am Spieleabend haben wir dann zuerst ein Video zu diesen Rundhäusern angesehen. Dann habe ich meine Musterstücke gezeigt und einen Teil des Herstellungsprozesses beschrieben. Dann erst haben wir gespielt.


    Neuestes Beispiel: Ezra und Nehemia


    Da geht es um den Wiederaufbau des Tempels und der Stadtmauer zu Jerusalem nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft.

    Ich stecke da noch "in der Arbeit".

    Ich habe dazu mittlerweile aus dem Alten Testament die Bücher Esra und Nehemia gelesen, auch das Buch Haggai. Es fehlt noch das Buch Sacharja. Mal sehen, was es sonst noch so braucht. Man muss dazu nicht "fromm" sein, um das interessant zu finden. Kleiner Tipp: Der Text in der Luther-Bibel nach dem Übersetzungsstand von 1912 liest sich ungleich sperriger als nach der aktuellen deutschen Einheitsübersetzung (katholisch).


    Das sollte erstmal zum Anfang genügen.


    Mag jemand seine Beispiele beitragen?

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Bei Atiwa habe zumindest die thematische Begleitbroschüre gelesen

    Das habe ich bei Arler Erde und bei Ein Fest für Odin auch gemacht, aber das war's dann auch schon. Ich finde es aber Bemerkenswert, wenn ein Brettspiel so etwas schafft. Da mich das Thema eh nie in spielen Interessiert befasse ich mich auch nicht näher damit. Randinfos in Anleitungen oder Almanachs finde ich ganz cool, aber darüber hinaus verfolge ich da die Thematiken nicht.

  • Pax Renaissance 2nd edition. Hier sind viele Persönlichkeiten aus dem Zeitalter ca. 16. Jh sowie einige historische Ereignisse auf den Karten verewigt und stark in die Spielmechanik eingebunden. Das führt fast zwangsläufig dazu, dass man sich nach einer Partie mit den Hintergründen beschäftigt.


    Das gleiche eigentlich auch bei John Company, das ebenfalls sehr vom Setting lebt.

    Edit: Thema ist kurzgesagt der Aufstieg und potentielle Fall der East India Company im 18./19. Jh.

  • Pandemic hat mich so begeistert, dass ich 2020 beschlossen hatte eine weltweite Pandemie auszulösen ...


    äh ernsthaft: Arler Erde hat mich tatsächlich in die Ecke dort gebracht, die Quacksalber von Quedlinburg einen Teil dazu beigetragen Quedlinburg zu besuchen.

    Ansonsten haben Spiele wie Funkenschlag, Wir Sind Das Volk und ähnliche thematisch zwar erweitert oder neuen Input gegeben, aber nicht kein neues Interesse entstehen lassen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von d8d2 ()



  • äh ernsthaft: Arler Erde hat mich tatsächlich in die Ecke dort gebracht, die Quacksalber von Quedlinburg einen Teil dazu beigetragen Quedlinburg zu besuchen.

    Armer Erde hat mich tatsächlich nach Arle gebracht. An der Kirche, die auf dem Cover ist, bin ich gewesen, sie war allerdings geschlossen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich würde auch sagen: #JohnCompany2ndEdition und #Freedom-TheUndergroundRailroad , und das, obwohl ich beide Spiele bisher nicht mal gespielt habe 8-))

    Auch #PaxPamir2 hat das geschafft. Ich denke, immer wenn ein historisches Setting gut und mit genügend realitätsnahen Bezügen umgesetzt wird, hat das bei mir größeres Potential, dass ich danach mehr darüber erfahren möchte.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • - A Gest of Robin Hood: Wahrheit oder Legende? Es liegt auch ein "background playbook" bei, das ich noch lesen möchte.


    - Julius Caesar: Caesar, Pompey, and the Roman Civil War


    - Richard III: The Wars of the Roses


    Ich denke, War Games sind da prädestiniert für.


    Aber auch Ein Fest für Odin hat mich wieder zu mehr Beschäftigung mit den Wikingern geführt und auch bei Trekking through History habe ich immer wieder interessiert die Rückseiten der Karten gelesen, um anschließend das ein oder andere Thema zu vertiefen.

    Obsession hat mich zum Nachlesen über diese Zeit - insbesondere bezüglich der Rolle der Frauen in dieser Zeit - veranlasst, Myrmes mich wieder in die faszinierende Welt der Ameisen eintauchen lassen (ich besitze einige wissenschaftliche Bücher zu Ameisen), Trajan und Ra haben mich einiges nachschlagen lassen, wegen Cascadia habe ich mich näher über die Region informiert, nach Paleo habe ich wieder mehr über die Steinzeit gelesen.

    Ich habe zum Kanban- Prinzip recherchiert und über Tikal und die Maya Artikel gelesen, Monasterium hat mich dazu gebracht wieder mal in meinen Mittelalterbüchern zu stöbern.

    Ich könnte da jetzt ewig so weiter machen, aber ich denke, das liegt daran, dass ich sowieso vielseitig interessiert bin und alles Mögliche nachlese und das aufsauge wie ein Schwamm .

    Ich bin bei vielen Themen ziemlich leicht zu begeistern und sehr wissbegierig, es braucht immer nur einen kleinen Anstoß und sofort will ich mehr darüber lesen 😄.

  • Nach Rising Sun habe ich die Wikipedia zum Thema Shintoismus doch Recht ausführlich studiert.


    Generell hab ich ein Recht großes Interesse an Fantasy und Drachen. Daher hat mich das Spielen dazu gebracht mit mehrere Publikationen Populärwissenschaftliche aber auch Fachliteratur zum Thema Drache zu besorgen. Ohne einen bestimmten Titel damit verknüpfen zu können.


    Häufig befruchten sich bei mir Spiele und lektüre gegenseitig. Gerade lese ich eine Sammlung an Arthus Geschichten abseits der üblichen Sammlung von Sir Thomas und das Hyped mich wiederum für Avalon von Shadowborne Games...

  • Ernst Juergen Ridder Danke für die interessante Thread-Idee! :)

    Tatsächlich war das bei mir so mit dem Spiel #Obsession. Eigentlich hab ich mein Leben lang um Filme und Serien, die im viktorianischen England spielten (also im "Jane-Austen-Universum"), einen großen Bogen gemacht. Kitschig, hohl und nur schöne Kleider... ÖDE! :D

    Dann schnitt Obsession bei so gut wie allen Rezensionen supergut ab und ich kaufte es mir - auch weil ich meine Frau und zwei Töchter, die voll auf Jane Austen stehen, so mal wieder für ein Brettspiel begeistern könnte.

    Und dann war vor allem die Glossar-Broschüre so spannend mit all den Hintergrundinfos zu den Aufgaben von Butler, Hausdame, Kammerdiener, Zofen etc., dass ich neugierig wurde. Hab mir dann (zur Freude meiner Mädels ;)) die Bluray-Box von Downton Abbey gekauft und jetzt schaue ich das voll gern! Ok, kitschig ist es immer noch an vielen Stellen, aber ich finde diese zwei Welten, die da parallel in einem Haus existieren (der Adel unter sich, die Angestellten unter sich) und dieses Hin und Her von Abgrenzung und dann doch wieder Wertschätzung und Sympathie total faszinierend...

  • #TheGreatZimbabwe hat mich inspiriert, das Thema um die Historie dieser Geschichtsperiode tiefer zu erlesen, (www)Handel und die Architektur der Monumente, und ich war geschockt wie lange westliche Archäologen behaupteten das diese Kultur welche solch eindrucksvolle Monumente erbracht KEINE schwarz afrikanischen Umstandes sein können/dürften


    #Faiyum ...gab DEN Anstoß sich durch die 3000 Jährige Geschichte des antiken Ägypten zu fräsen mitteles 2 Fachbücher eine Fachzeitschrift und ein Roman


    #Tabannusi ...das Antike Zweistromland Analog zum antike Ägypten, aber eher beschränkt auf Handel der Zeit und der entwicklung von Stadtstaaten, auch hier ein Fachbuch und eine Fachzeitschrift, sowie das Script zum Spiel der deutschen Orientgesellschafft


    #CrystalPalace habe ich über die Architektur des entsprechenden Gebäudes im www eingelesen...


    #Südtigris ...die Gründung Bagdads, die Architektur und die Entwicklung der Kultur drum herum, im www

  • Bei vielen Wargames & Cosims (Twilight Struggle) beginne ich dann die Hintergrundgeschichten zu lesen und nach mehr infos zu recherchieren. Manchmal, wenn ich mich in einem Thema gut auskenne, mache ich mir auch im Vorfeld Gedanken darüber, welche Besonderheiten hat das Setting usw. wie könnte man das umsetzen und gleiche dies dann in dem Spiel ab, z.b. wie gut hat der Designer das Thema, die Besonderheit getroffen bzw. umgesetzt. Sonst ist das eher umgekehrt. Daher mag ich die Spiele von Martin Wallace. Seine Spiele haben oft große Kanten und diese führen bei mir dazu sich intensiver mit dem Setting auseinanderzusetzen. Beispiele wären Brass aber auch A few Acres of Snow.


    Bei 1Wk (Paths of Glory) und 2WK Setting genügen mir in der Regel Zusatzsinfos zu Schlachten. Wikipedia bietet da genügend Material.

    Bei Antiken Spielen (Wargames & Civilisation) recherchiere ich mehr zu den Hintergründen und auch intensiver z.B. Taktiken, Ausrüstung, Logistik und Schauplätze. Da werden auch entsprechende Bücher gekauft.

    Bei Spielen der Neuzeit (z.b. Napoleonische Epoche) betreibe ich eher (online) Personengeschichte.

    Nach dem Spiel „For the people“ (US Civil War) habe ich mich eine zeitlang intensiv mit dem Konflikt beschäftigt, dazu Bücher und weitere Spiele zu diesem Thema gekauft.

    COINs und deren Ableger führen grundsätzlich dazu, mich intensiver mit der Geschichte zu befassen. (Fire in the Lake, Pendragon, Gandhi, Vijayanagara)


    Brettspiele sind für mich ein wesentlicher Antrieb geworden, mich mit dem historischen Setting ( z.b. Imperial Struggle) zu befassen. Dadurch ist mein Interessengebiet innerhalb der Geschichte viel breiter geworden.

    Einmal editiert, zuletzt von Machiavelli101 () aus folgendem Grund: Spieltitel hinzugefügt

  • Ist gefühlt schon ewig her, aber bei Thurn und Taxis fand ich damals die Hintergrundinfos im Regelheft doch sehr interessant.

    Und in jüngerer Zeit ging es mir bei Hegra 1940 ähnlich.

    Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. - Jacques-Yves Cousteau

  • Wurde hier alles schon erwähnt, aber denke auch, dass die Spiele von Sierra Madre Games (z.B. Pax-Reihe, John Company) und von GMT Games (z.B. COIN-Reihe, Twilight Struggle) da Maßstäbe setzen... insbesondere wenn es darum geht historische Themen spielerisch aufzubereiten. Als deutscher Autor fällt mir vor allem Matthias Cramer ein, mit Weimar und Watergate.

  • Da fallen mir spontan ein:


    Im Zeichen des Kreuzes (das 1. Würfelturmspiel) von Queen Games

    Zur Vertiefung habe ich mir ein sehr lesenswertes Buch gekauft:
    Amin Maalouf - Der Heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber.


    A Game of Thrones von Fantasy-Flight-Games

    In Willingen gespielt; dann AGoT in engl. gekauft (!) und in der Spielregel gelesen, das es sich

    um eine Buchverspielung von Das Lied von Eis und Feuer vom Autoren George RR Martin handelt.

    Folge: alle Bücher gekauft und mit Freude gelesen.


    Die Zwerge von Pegasus

    In Willingen gespielt; dann 2021 Die Zwerge Big Box gekauft.

    Danach die Zwerge-Romane von Markus Heitz erworben und mit größten Vergnügen "eines nach dem anderen" gelesen.


    The Witcher- Old World von Asmodee

    Im September 2023 das 1. Mal gespielt.

    Inzwischen mit wachsender Begeisterung alle 8 Romane von Andrzej Sapkowski gelesen + Das Erbe des weißen Wolfs

    Die 3 Netflixstaffeln zum Witcher habe ich inzwischen ebenfalls gesehen. Und diese haben mir wirklich sehr gut gefallen.


    Die Siedler von Nürnberg von Kosmos

    Lang ist es her (Anno 2000). Aber das Begleitheft zum Spiel von Fritz Gruber ist absolut lesenswert.

  • Bei war es Darwin’s Journey, das mich dazu gebracht hatte, näheres über sein Leben zu erfahren, genauere Details über seine Evolutionstheorie, seine mehrjährige Weltreise, welche Bedeutung die Galapagosinseln für ihn hatte, warum er sich so viel Zeit genommen hatte seine Theorie zu veröffentlichen, welche Widerstände er dabei erfahren musste, und noch diverse andere Details.

    War sehr spannend!

    Näheres dazu während der morgen startenden Forumspartie Turing Machine. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Capote ()

  • Mich interessiert mal, welche Spiele mit Thema euch veranlasst haben, euch mit dem Thema intensiver zu befassen, und was ihr dazu unternommen habt.

    Exploding Kittens :D

  • Bei mir ist es auch eher anders herum - historisch/dokumentarisch interessante Themen (WW2, Antike, politische Querelen, Universum…) der Doku-Kanäle m Fernsehen, werden mit einem Brettspiel „garniert“.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Da fallen mir spontan ein:


    Im Zeichen des Kreuzes (das 1. Würfelturmspiel) von Queen Games

    Zur Vertiefung habe ich mir ein sehr lesenswertes Buch gekauft:
    Amin Maalouf - Der Heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber.

    Das hatte bei mir auch dazu geführt, mich näher mit den Kreuzzügen zu beschäftigen.


    Diverse Spiele habe ich mir rein des historischen / thematischen Kontexts wegen gekauft, um auch zu sehen, wie das Thema im Spiel dargestellt wird. Zur weiteren thematischen Beschäftigung haben mich u.a. die folgenden Spiele verleitet:


    Hansa - Das Thema hatte mich schon häufiger gereizt und nach Michael Schachts Spiel hatte ich mir zwei Bücher zur Hanse gekauft um mich tiefer einzulesen. Das wiederum war vergangenes Jahr der Grund, Aelderman zu backen.


    Tal der Könige - Nicht nur war es eines der teuersten Spiele, das ich mir im Studium geleistet hatte, ich habe mich zeitgleich auch tiefer in die Geschichte speziell des Tals der Könige eingelesen.


    Rapa Nui (das abstrakte) - Hatte mich dazu bewegt, mich näher mit dem Untergang der Kultur auf der Osterinsel zu beschäftigen.


    Turing Machine - um auch mal ein aktuelleres Beispiel zu nennen.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ach, und da fällt mir noch ein Spiel ein: #Lisboa

    Vielleicht ein bisschen peinlich meine Allgemeinbildung betreffend, aber ich habe erst durch das Spiel #Lisboa davon erfahren, dass am 01.11.1755 eine Dreifach-Katastrophe über die damalige Handels-Weltmetropole hereingebrochen ist. Ehrlich, davor nie davon gehört... =O

    Dann hab ich das geniale Erklärvideo vom Brettspiel Dude angeschaut und war sehr angefixt von dem Ereignis - also sowohl vom Ablauf dieser furchtbaren Naturkatastrophe als auch vom pragmatischen Umgang des Marques de Pombal und seiner Städteplaner.

    Hab mir dann eine Reihe von Dokumentationen angeschaut (u. a. ZDF), mich dann noch mit der Geschichte der Azulejos beschäftigt (wg. Design des Spiels) und wenige Monate später mit meiner Frau Portugal besucht (allerdings nicht Lissabon).

    Das Spiel hat also ganz klar Interesse für etwas geweckt, dass ich vorher nicht kannte...

  • Das lösen viele Spiele bei mir aus.


    Zwei will ich hervorheben: #ThirtyYearsWar von GMT. Damals, vor inzwischen fast einem Viertel Jahrhundert (!), war es nahezu unmöglich brauchbare Literatur zum 30-jährigen Krieg zu bekommen... aber das Spiel löste eine lange, entsprechende Neugierde aus.

    Und #Sekigahara , auch GMT und lustigerweise quasi selber Zeitraum. Bis dahin bestand für mich Geschichte aus Europa und Amerikabesiedelung. Ja. Klingt bisserl nach Schande, aber nachwievor wird mir immer wieder bewusst gemacht, dass zum Lernen selbst Europa noch viele weiße Flecken in meinem Hirn hat.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Klingt bisserl nach Schande, aber nachwievor wird mir immer wieder bewusst gemacht, dass zum Lernen selbst Europa noch viele weiße Flecken in meinem Hirn hat.

    Das gilt doch mehr oder weniger für jeden. Es gibt so viel zu wissen, dass man bei dem Versuch, das alles in sich aufnehmen zu wollen, nur scheitern kann. Aber:

    Davon lassen wir uns doch nicht abschrecken. "Ich weiß, dass ich nichts weiß", ist keine Kapitulation vor der Größe der Aufgabe, sondern Startpunkt für einen langen Weg zur Erweiterung des eigenen Horizonts. Denken wir realistisch und gleichzeitig positiv: "Ich kann nichts, aber das kann ich gut." Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen. Machen wir uns einfach daran, das kontinuierlich zu ändern.

    Wir können ein Leben lang lernen und gleichzeitig darauf vertrauen, dass andere vieles lernen, das uns verschlossen bleiben wird. Alles Lernen von allen trägt dazu bei, uns voran zu bringen.


    In diesem Sinne: Spiele können weit mehr sein als eine Ansammlung abzuarbeitender Mechaniken. Wenn wir wirklich wollen, dass Spiele als Kulturgut angesehen werden, dann sollten wir sie auch aus den Niederungen bloßer Mechanik heraus heben, uns wünschen, dass sie ein Thema haben, das sie spielmechanisch gut umsetzen und das uns dazu anregt, den Horizont unseres Wissens zu erweitern.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()