Spielepreise und Inflation (60 € heute waren damals …)

  • [Mod] aus RE: Frosted Games: Änderungen im Vertrieb

    Zum Kontext der "Ein Spiel ist mir keine 60 Euro wert"-Diskussion: Vermutlich hat sich da das Gefühl für den angemessenen Preis irgendwo in den letzten 20 Jahren gebildet und nicht mit der Inflation Schritt gehalten.

    Hier mal eine Übersicht, welchem Preis 60 EUR im Jahr 2024 zurückgerechnet entsprechen:

    EDIT: Quelle der Inflationsraten

    2 Mal editiert, zuletzt von yzemaze (20. Juni 2024 um 11:25) aus folgendem Grund: [Mod]

  • Zum Kontext der "Ein Spiel ist mir keine 60 Euro wert"-Diskussion: Vermutlich hat sich da das Gefühl für den angemessenen Preis irgendwo in den letzten 20 Jahren gebildet und nicht mit der Inflation Schritt gehalten.

    Hier mal eine Übersicht, welchem Preis 60 EUR im Jahr 2024 zurückgerechnet entsprechen:

    EDIT: Quelle der Inflationsraten

    Ich hab mich ja fast schon an 50-60 Euro gewöhnt, aber Deine Tabelle war da gerade echt kontraproduktiv: Gemäß meiner Einkaufstabelle habe ich für kein einziges Spiel im Jahr 2010 mehr als 35 Euro bezahlt (mit einer Ausnahme, Railways of the World, was aber auch ein riesiger Kasten war). Rechne ich die Angebote raus, so war der durchschnittliche Kaufpreis für Neuheiten in ZuZ-Größe zwischen 2008 und 2014 bei mir 28 Euro. Auch an UVPs jenseits der 39,90 Euro erinnere ich mich bei deutschsprachigen Veröffentlichungen nicht (mit wenigen Ausnahmen wie Francis Drake, das damals mit 70 Euros auf der Messe extrem teuer wirkte).

    Also, mit der Inflation allein kommt man den Preiserhöhungen der letzten Jahre nicht sinnvoll bei. Ich glaube ja fast, dass der UVP von e-Mission ein "Trick" war, damit man jetzt den Preis von 45 Euro als Schnäppchen wahrnimmt.

  • Also, mit der Inflation allein kommt man den Preiserhöhungen der letzten Jahre nicht sinnvoll bei.

    Das ist ja auch nicht der einzige Faktor. Hinzu kommen noch Dinge wie Energiepreisentwicklung, Rohstoffe, Finanzdinge, die ich nicht nennen darf, weil der Post sonst wieder gelöscht wird, etc.

    Aber es ist doch trotzdem interessant - und hilfreich -, dass Spiele inflationsbereinigt nicht 30 Euro teurer geworden sind, sondern 10.

    Zum Kontext der "Ein Spiel ist mir keine 60 Euro wert"-Diskussion: Vermutlich hat sich da das Gefühl für den angemessenen Preis irgendwo in den letzten 20 Jahren gebildet und nicht mit der Inflation Schritt gehalten.

    Hör mir auf! Es gibt heute noch Leute, die Europreise durch 2 teilen und das mit dem Mark-Wert von 1995 vergleichen... 😒

  • Hör mir auf! Es gibt heute noch Leute, die Europreise durch 2 teilen und das mit dem Mark-Wert von 1995 vergleichen... 😒

    Es wird doch durch 1,95583 geteilt; oder. ^^ ^^ ^^

    Mal im Ernst: Die gleiche Liste zeigt mir einen durchschnittlichen Kaufpreis für Spieleneuheiten im Jahr 2000 bei 28 Deutschmark. So gesehen ist diese etwas sprunghafte Preissteigerung wenigstens linear... ;)

  • Hör mir auf! Es gibt heute noch Leute, die Europreise durch 2 teilen und das mit dem Mark-Wert von 1995 vergleichen... 😒

    Es wird doch durch 1,95583 geteilt; oder. ^^ ^^ ^^

    Wenn Ihr ausgehend von den Europreisen die DM-Preise berechnet, solltet Ihr beide nicht dividieren, sondern multiplizieren, ansonsten werdet Ihr Euch über das Ergebnis sehr wundern ... :lachwein:

  • Es wird doch durch 1,95583 geteilt; oder. ^^ ^^ ^^

    Wenn Ihr ausgehend von den Europreisen die DM-Preise berechnet, solltet Ihr beide nicht dividieren, sondern multiplizieren, ansonsten werdet Ihr Euch über das Ergebnis sehr wundern ... :lachwein:

    Auch möglich. 😅

    Ich mach das seit 20 Jahren nicht mehr und kann mich da tatsächlich vertan haben.

    Dann multiplizieren ... 😊👍🏻

  • Ja, definitiv multiplizieren. Eine Tasse Kaffee bei Starbucks kostet inzwischen 16,- D-Mark. Unfassbar.

    Ich glaube die Tabelle ist eine gute Hilfe um die aktuellen Preise besser zu verstehen.

    "Hinzu kommen noch Dinge wie Energiepreisentwicklung, Rohstoffe, Finanzdinge, die ich nicht nennen darf, weil der Post sonst wieder gelöscht wird, etc.". Nein, kommt nichts mehr hinzu. Diese Dinge sind alle schon in der Inflationsrate drin. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Telrander (20. Juni 2024 um 10:50)

  • Das ist ja auch nicht der einzige Faktor. Hinzu kommen noch Dinge wie Energiepreisentwicklung, Rohstoffe, Finanzdinge, die ich nicht nennen darf, weil der Post sonst wieder gelöscht wird, etc.

    Och nö, ich kann die drei bis vier immer gleichlautenden Argumente für Preiserhöhungen nicht mehr lesen. Es ist mir mittlerweile lästig diese Begründungen anhören zu müssen, und sie verstärken mein Gefühl, daß ich nur noch als Melkkuh herhalten darf; egal für wen. Insofern darf für mich jeder Verlag vollkommen frei ein x-beliebiges Preisschild an seine Produkte hängen; ob ich es mir dann dafür kaufe entscheidet mein Interesse, der Geldbeutel und die Priorität. Und letztere ist seit 2023 um einiges gesunken.

  • Es gibt mittlerweile sehr viele Erwachsene, die noch nie eine D-Mark in der Hand hatten.

    So wie ich noch nie ne Reichsmark in der Hand hatte.

    Echt nicht? Ich hab extra mal auf Ebay ein paar Millionen- und Milliardenscheine für 2 Euro ersteigert, um sie meinen Kindern in die Hand geben zu können. Kann ich nur empfehlen. So als Milliardär lebt sich's gleich viel schöner.

  • Nein, kommt nichts mehr hinzu. Diese Dinge sind alle schon in der Inflationsrate drin. :)

    Naja, die Inflationsrate bildet ja die Kosten eines Warenkorbs ab und kann damit ganz gut abbilden, wie sich die Gesamtausgaben von Haushalten entwickelt haben. Für andere Themen bilden sie aber nur eine Näherung, weil manche Kostenpositionen überproportional steigen (oft: Energie) und andere unterproportional (oft: IT-Geräte). Man könnte schon fragen, ob die typischen Kostenpositionen der Spieleproduktion vielleicht überproportional gestiegen sind. Das ist aber deutlich schwieriger statistisch zu belegen, da braucht es mehr Quellen, mehr Aufwand und mehr Ahnung bzgl. eines typischen Kostensplits, als ich habe.

  • yzemaze 20. Juni 2024 um 11:25

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • Zumindest kann ich die Tabelle nicht so 100 % vertstehen und ich kaufe erst sei 2019 Spiele. Beispielsweise habe ich Scythe 2019 in einem Spieleladen für 60 oder 65€ gekauft. Der UVP ist aktuell 85€. War der UVP 2019 oder 2016 wo es erschienen ist auch schon ein UVP von 85€ ? Anderes Beispiel Mage Knight Ultimate im Laden Anfang 2020 für 85 bis 90 gekauft. UVP aktuell 140€.

  • Der reine Vergleich zur Inflation hinkt ein wenig, weil Spiele heute viel öfter aufwändiger ausgestattet werden als vor 10 oder gar 20 Jahren.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Wie schön das die Gehälter in Deutschland in den letzten 20 Jahren im Schnitt um circa 60% gestiegen sind. ;)
    Quelle: Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbe…ste.html#134694

    Mal ehrlich, klassischer Fall von Kognitiver Verzerrung. Im Schnitt sind die Menschen heute reicher als damals... man gönnt sich nur mehr und verballert sein Geld weiter gestreut (Netflix und co lassen grüßen) Ausserdem erinnert man sich vllt. an Tage mit weniger finanziellen Bürden als heuer mit Familie und co.

  • Der reine Vergleich zur Inflation hinkt ein wenig, weil Spiele heute viel öfter aufwändiger ausgestattet werden als vor 10 oder gar 20 Jahren.

    Mhm. Meiner Meinung nach wurden auch schon früher Spiele aufwendig und hochwertig gestaltet. Schau dir mal die Spiele der Edition Perlhuhn an. Auch bei Ravensburger finde ich gerade in den 1980er Jahren Spiele, die eine deutlich höhere Materialqualität haben als eine ganze Reihe Titel heute (egal von welchem Verlag). Holzmaterial war nicht unüblich, vor allem aber Spielpläne, die wirklich plan lagen und auch heute noch liegen...

  • Wie schön das die Gehälter in Deutschland in den letzten 20 Jahren im Schnitt um circa 60% gestiegen sind. ;)
    Quelle: Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbe…ste.html#134694

    Mal ehrlich, klassischer Fall von Kognitiver Verzerrung. Im Schnitt sind die Menschen heute reicher als damals... man gönnt sich nur mehr und verballert sein Geld weiter gestreut (Netflix und co lassen grüßen) Ausserdem erinnert man sich vllt. an Tage mit weniger finanziellen Bürden als heuer mit Familie und co.

    Das sind aber die Bruttlöhne. Das hat mal so gar nichts damit zu tun, was bei den Leuten auf dem Konto landet. Die Steigerung der Bruttlöhne wird ja durchaus durch die kalte Progression aufgefressen. Und die Veränderung von Krankenkassen-, Pflege- und Rentenbeiträgen sind dabei auch nicht berücksichtigt.

  • Wie schön das die Gehälter in Deutschland in den letzten 20 Jahren im Schnitt um circa 60% gestiegen sind. ;)
    Quelle: Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbe…ste.html#134694

    Mal ehrlich, klassischer Fall von Kognitiver Verzerrung. Im Schnitt sind die Menschen heute reicher als damals... man gönnt sich nur mehr und verballert sein Geld weiter gestreut (Netflix und co lassen grüßen) Ausserdem erinnert man sich vllt. an Tage mit weniger finanziellen Bürden als heuer mit Familie und co.

    Relevant sind die Reallöhne. Und die sind seit 2008 bis Ende 2023 um lediglich 7,6% gestiegen.

  • Meiner Meinung nach wurden auch schon früher Spiele aufwendig und hochwertig gestaltet. Schau dir mal die Spiele der Edition Perlhuhn an.

    Natürlich gab es schon immer auch aufwändigere Spiele, aber der prozentuale Anteil dürfte heute höher liegen als damals.

    Die Edition Perlhuhn war aber sowieso etwas ganz anderes, das war quasi ein eigenes Marktsegment, so wie heute vielleicht Kickstarter. Das meinte ich aber nicht, ich meinte die Spiele, die man im Handel verbreitet findet.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Relevant sind die Reallöhne. Und die sind seit 2008 bis Ende 2023 um lediglich 7,6% gestiegen.

    Mal nachgesehen, wie der Reallohn berechnet wird? Da ist nämlich die Inflation eingerechnet und schon sind wir trotzdem bei einem satten Lohnplus inflationsbereinigt....

    Es bleibt also dabei, dass wir eigentlich im Schnitt mehr Geld haben.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth (20. Juni 2024 um 14:51)

  • Relevant sind die Reallöhne. Und die sind seit 2008 bis Ende 2023 um lediglich 7,6% gestiegen.

    Mal nachgesehen, wie der Reallohn berechnet wird? Da ist nämlich die Inflation eingerechnet und schon sind wir trotzdem bei einem satten Lohnplus inflationsbereinigt....

    Es bleibt also dabei, dass wir eigentlich im Schnitt mehr Geld haben.

    Danke, ich weiß wie die Reallohnberechnung funktioniert.

    Eine Steigerung von knapp 8% in 15 Jahren ein "sattes Lohnplus" zu nennen, nunja. Zudem ich nur darauf hinweisen wollte, dass die Steigerung merklich geringer ausfällt als die hier kolportierten 60%.

    Zur Sache: Wie in den meisten anderen Segmenten wird die Preissteigerung im Brettspielsektor durch eine Mischung aus Inflation und Mitnahmeeffekte bedingt sein. Wie hoch der Anteil der beiden Faktoren an der Gesamtsteigerung ist dürfte nicht zu eruieren sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Konsumenten die nicht geringen Preissteigerungen tragen werden oder nicht.

  • Eine Steigerung von knapp 8% in 15 Jahren ein "sattes Lohnplus" zu nennen, nunja.

    Es geht ja darum, dass das bereits inflationsbereinigt ist. Wenn sonst von "Lohnplus" geredet wird, ging es eigentlich immer maximal um den Inflationsausgleich und sehr selten um eine tatsächlichen Reallohnsteigerung. Wir haben 50% Mehrkosten durch die Inflation (40 auf 60€) gehabt seit 2003. Bruttolöhne sind um 60% gestiegen und Reallöhne um 8% und schon passt das alles wunderbar zusammen. Tatsächlich ist also inflationsbereinigt nichts teuer geworden im Durchschnitt in Bezug auf die Löhne, aber die Menschen haben trotzdem mehr Geld zur Verfügung. Deswegen mein Hinweis und ich sehe es da ähnlich wie Beaverlicious

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth (20. Juni 2024 um 15:19)

  • Exakt. Hier werden wieder wild Begriffe durcheinandergeworfen.

    Reallohn ist das Entgelt für geleistete Arbeit unter Berücksichtigung der Inflationsrate (Gegensatz: Nominallohn) und damit ein Maßstab für die Kaufkraft der Löhne und Gehälter.

    Sprich die durchschnittliche Kaufkraft ist pi mal Adam Riese 8% höher als vor 20 Jahren.

    Eine Steigerung von knapp 8% in 15 Jahren ein "sattes Lohnplus" zu nennen, nunja.

    Es geht hier um makro-ökonomisch messbare Werte und ein durchschnittliches Lohnplus für 82 Millionen Menschen. Denke das ist nen geiler Schnitt für 15 Jahre...

  • zum Thread-Thema: "60 Mack!!!" (gefühlt) "120 Mack!!!" (gerechnet)

    Ne, ich weiß nur noch, dass "Samurai Swords" bzw. "Shogun" in den frühen 90ern mit etwa 100 Mark das mit Abstand teuerste Spiel war, das ich mir zugelegt hatte - da habe ich schon ganz schön geschluckt; den Inflationsrechner möchte ich gar nicht erst rausholen, da wäre sicherlich ein "Wonderland's War" Deluxe drin... :D

    2 Mal editiert, zuletzt von LeGon (20. Juni 2024 um 16:11)

  • Naja, aber Reallohnindex ist ja die Differenz zwischen Inflation und nominallohnindex.

    Da mag ja die Inflation in den letzten 15 Jahren gut gestiegen sein, die nominallöhne dann aber auch, wenn dann ja noch ca. 8 Prozent übrig bleiben.

    So als Beispiel:

    Vor 15 Jahren hat das Spiel 100 Euro gekostet und man hat Grad so 100 Euro gehabt....jetzt hatte man noch 8 Euro übrig.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard (20. Juni 2024 um 16:13)

  • Also "damals" als Student war der Standardpreis für ein schnuckeliges Spiel von Avalon Hill so um die 100 D-Mark. Die Zahl setze ich auch heute noch für eine aktuelle Neuerscheinung in dem von mir bevorzugten Feld an Brettspielen an, nehme aber statt D-Mark eben Euro - also ca. €100.

    Als Studi hatte ich (fast) keine Kohle und wenn ich das mit zwei (oder eben 1,95583 für die Korinthenk*cker) multipliziere, habe ich immer noch (fast) keine. Ergo ist der Preis doch ziemlich stabil geblieben... immer noch unerschwinglich! ;)

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Meiner Meinung nach wurden auch schon früher Spiele aufwendig und hochwertig gestaltet. Schau dir mal die Spiele der Edition Perlhuhn an.

    Natürlich gab es schon immer auch aufwändigere Spiele, aber der prozentuale Anteil dürfte heute höher liegen als damals.

    Die Edition Perlhuhn war aber sowieso etwas ganz anderes, das war quasi ein eigenes Marktsegment, so wie heute vielleicht Kickstarter. Das meinte ich aber nicht, ich meinte die Spiele, die man im Handel verbreitet findet.

    Leider ist die Qualität gerade von ‚Klassikern‘, die es schon seit Jahrzenten im Markt gibt, teils eher gefallen als gestiegen. Vor ein paar Jahren haben wir das Spiel des Lebens gekauft, weil die Kinder sich das gewünscht haben… kein Vergleich zu früher: das Drehrad klapprig und ohne Substanz, der Spielplan dünner, etc.

  • Ich kaufe schon fast mein ganzes Leben lang Spiele (die ersten zehn Jahre mal ausgenommen).

    Spiele für den Amiga in den Neunzigern lagen in der Regel auch zwischen 50-100 DM... vieles davon war schlicht schnell hingeklatschter Schrott.

    Wenn heute ein ordentliches Brettspiel zw. 60-100 Euro kostet ist das vollkommen im Rahmen. Der physische Produktionsaufwand ist hoch, die Idee und die Angestellten wollen auch bezahlt werden, die Preissteigerungen der letzten zwanzig Jahre kennt jeder selber. Dazu kommt ja auch: ich muss nicht alles kaufen was ich gern mal ausprobieren will, ein wenig Impulskontrolle sollten Erwachsene Menschen schon haben.

    Die "umsonst" Mentalität im Netzt hat da sicher auch noch ihr übriges getan.

  • Ich glaub, dass sich da auch, viel unterbewusst, die Lebenstandard und Ausgaben ändern.

    Hab immer nch meine erste Gehaltsabrechnung....wenn ich mir die ab und an mal ansehen (vor 12 Jahren) denke ich:

    Wie konnte man damit "überleben".


    Andererseits hat man das Gefühl, dass man so auch keine größeren Sprünge manchen kann als früher.


    Wir fahren weder mehr in Urlaub noch haben 2-3 Autos etc.


    Es ist mehr der "Alltag" der teuer geworden ist - sowohl wg. Preisentwicklung als auch wegen der privaten Umstände.

    Vor 12 Jahren: 1 Kind....jetzt 5.....da verändert sich einfach viel im "Fluss"...alleine, was Lebensmittel bei uns seit letztem Jahr "reingehauen" haben bzgl. Preiserhöhung.


    Denke, wenn man die gleiche Lebenssituation hätte, wie vor 15 Jahren, dann wäre die Sichtweise wahrscheinlich auch gleich..was damals teuer war, wäre heute auch teuer etc.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard (20. Juni 2024 um 19:24)

  • Alfgard : Kann ich voll nachvollziehen. Vor 10 Jahren hatte ich ein Gehalt am Existenzminimum und hätte eigentlich aufstocken müssen und Berechtigung für die Tafel hätte ich auch gehabt, aber ich bin gut klar gekommen. Die Ansprüche haben sich geändert, früher war es in Ordnung auf 0 zu Leben da hat man sich von den letzten 50 Euro noch ein Spiel gegönnt (Videospiel) Heutzutage will ich Summe X auf dem Konto nicht untertschreiten und überlege hin und wieder mal länger was zu kaufen. Ich kaufe einfach grundsätzlich weniger Spieler als vor 4 bis 5 Jahren auch wenn ich es mir leisten könnte. Die Beispiele die ich oben im anderen Post gebracht habe mit den Spielen würde ich mir Stand jetzt für die aktuellen UVPs nie kaufen. Auf der anderen Seite finde ich es aber OK das die Spiele mehr Kosten, zwingt mich ja keiner dann noch zu kaufen erst recht nicht zum UVP. Gibt ja zum glück genug Rabatte, Ausverkauf , Gutscheine etc. da ist das neue 60 am ende doch wieder 45 bis 50.

    Einmal editiert, zuletzt von Knolle (20. Juni 2024 um 19:44)

  • Zum Thema Reallohn: Die Zahlen des statistischen Bundesamtes mögen stimmen, aber ich vermute, dabei handelt es ebenso wie bei den Angaben für Nominallöhne etc. um Durchschnittswerte, nicht um (beispielsweise) Medianwerte.

    Falls dem so ist, ist die Aussagekraft entsprechend gering, weil wir alle wissen, dass die Schere immer weiter auseinandergeht. So könnten (Konjunktiv!) bei 8% Reallohnsteigerung durchaus 90% der Bevölkerung sogar einen Reallohnverlust erlitten haben, solange nur die Spitze genug zugelegt hat...