Beiträge von motion im Thema „Spielepreise und Inflation (60 € heute waren damals …)“

    Nur um Millionär zu werden machen sie es sicherlich nicht ;)

    Also wenn ein lokaler Händler nicht mal näherungsweise in den Bereich der Internetpreise kommt, dann gehöre ich halt nicht zu seiner Zielgruppe, dann funktioniert das Geschäftsmodell was mich angeht halt nicht.

    Schade wenn man so hart denkt. Mal ein rein fiktives Beispiel mit circa Zahlen. Ein Spiel kostet 40 € UVP. Dieses Spiel ist nach ABzug der Mwst 33,60 für den Händler in der Kasse Wert. Im allerbesten Fall kauft er es wahrscheinlich für ca. 20 € ein, wenn er Pech hat und es ist ein margenschwacher(für den Brettspielladen) Lieferant/Brettspielhersteller sind es 25 bis 30€ Einkaufspreis. Dann kannst Du Dir ausrechnen warum er bei 30€ EK noch 5 € drauf schlagen muss und wie viele Spiele er pro Monat verkaufen muss, um sich selbst 2000€ netto auszahlen zu können. Daneben muss von den paar Kröten die hängen bleiben Personal, Ladenmiete, Strom, Steuerberater, Steuern usw. gezahlt werden. Den großen Internethändlern ist es in der Regel egal, da sie a) bessere Einkaufspreise bekommen und b) wenn es das im Brettspielgeschäfft gibt gewisse Umsatzrückvergütungen auf Umsatzziele und Abnahmemengen in Jahreszielvereinbarungen abgeschlossen werden. Dazu die pro Stück weitaus geringeren Kosten und Quersubventionierungen durch den wesentlich höheren Warenumschlag. Ich kauf auch nicht jedes Spiel beim Fachhändler, unterstütze diesen aber immer wieder gerne...

    Gerade mal wieder geschockt eine schnelle Kehrtwende in einem Brettspielladen gemacht. Da wird selbst noch mal über dem UVP verkauft. Bei den Rabattierten Artikeln landet man dann beim UVP oder minimal drunter. Das neue UVP ist UVP + 10€. Wahnsinn das Leute das kaufen anstatt paar Meter weiter zumindest für UVP. Da möchte man am liebsten die Leute vom Kauf abhalten.

    Es wird schon seinen Grund haben, warum Händler teilweise gezwungen sind das zu machen. Nur um Millionär zu werden machen sie es sicherlich nicht ;)

    Für mich hinkt der Vergleich mit Autos auch gewaltig. Die Sicherheitsstandards haben sich ganz anders weiterentwickelt als irgendwelche Spielmaterialien. Früher hatten Autos noch keinen Computer eingebaut, heute dagegen haben sie jede Menge Software mit Assistenzsystemen. Auch die Materialien zum Schutz der Insassen sind ganz andere. Da gibt es viele deutlich besser Warengruppen zum Vergleichen als ausgerechnet Autos ...

    Ich hoffe Du hast meine letzten 2 Sätze auch gelesen. ;) Wenn ich innerhalb von knapp 20 Jahren meinen Umsatz um ca 50 % steigere und meinen Gewinn um ca 350 %, dann haben die höheren Preise nur bedingt etwas mit erhöhten Sicherheitsstandards und dem Einbau von Computern zu tun. Es dient einzig und allein dazu die Marge von Jahr zu Jahr zu steigern zum Wohle der Aktionäre. Einstellige Margen sind ja mittlerweile fast verpöhnt und der Aktionär erwartet je nach Wirtschafstzweig mindestens zweistellig und am besten zwischen 15 und mittlerweile bald 30 %. :crying:

    naja, ein Fahrzeug aus den 90er ist absolut nicht mehr vergleichbar mit heutigen Fahrzeugen. Bei Komfort, Verbrauch, Sicherheit, Langlebigkeit kriegt man heute deutlich mehr als in den 90ern, insofern hingt der Vergleich ziemlich.

    so würde ich nicht argumentieren ;) Ein Spiel mit der Grafik und Ausstattung der 90er würde heute auch niemand mehr für 90 € kaufen. Das Rad der Zeit dreht sich weiter und Sachen ändern sich. Autos ändern sich, den sündhaft teuren "Handyknochen" für die MIttelkonsole hat man auch nicht mehr, sondern jeder jetzt ein Smartphone usw.. Kostet es jetzt ein vielfaches wegen der technischen Weiterentwicklung?

    HIer mal ein kleiner Rückblick: https://www.traunsteiner-tagblatt.de/nachrichten/co…rid,410910.html

    Trotzdem würde ich sagen, das sich die Preisentwicklung im Automarkt deutlich dynamischer entwickelt hat, als die Lohnentwicklung von vielen Einkommen der normal arbeitenden Bevölkerungsgruppen. Und das bei immer mehr unter Druck setzen der Zulieferbetriebe und rauspressen der letzten Cent Beträge bei den Einkaufspreisen.

    hier sieht man es recht schön am Bsp. Mercedes:

    Mercedes Benz Group Gewinn 2024 | DE0007100000 | MBG.DE
    Der Gewinn von Mercedes Benz Group 2024 ist 12,53 Mrd. EUR. Im Jahr 2024 betrug der Gewinn von Mercedes Benz Group 12,53 Mrd. EUR, eine Steigerung um -12,15%…
    eulerpool.com

    zwischen 2005 und 2008 rund 100 Mrd Umsatz bei 2 bis 4 Mrd Gewinn/pro Jahr

    zwischen 2022 und 2023 rund 150 Mrd Umsatz bei ca 14 Mrd Gewinn/pro Jahr

    merkst Du was? ;)

    Ich frage mich immer, warum man das ganze nicht mal so breit bei Autos in aller Öffentlichkeit diskutiert. In den 90ern hat man für 25000 DM nen Golf und für 35000 DM nen Passat bekommen. Wenn man jetzt einen Passat mit comfortline Ausstattung haben möchte zahlt man fast 55000€. Ein Preis den ich mir privat nie wegsparen könnte und ich für völlig überzogen halte. Aber irgendwie wird bei dem Deutschen liebsten Kind einfach nicht gespart, sondern eher aufgerüstet…