Crowdfunding exclusives im Handel verfügbar. Irreführende Werbung?

  • die Frage ist aber (bzw. vielleicht der Gedanke hinter der Anmerkung), ob man das nicht eigentlich bereits in den VK-Preis einpreist - und nicht in die Versandkosten.

    Zum einen hat Ben ja geschrieben, dass sie das entsprechend bereits subventionieren. Zum anderen ist das ja linke Tasche - rechte Tasche. Und so etwas in die UVP einzupreisen ist eigentlich sogar dumm, da dann bspw. Messekäufer den Versand mitbezahlen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Kartons und Verpackungsmaterial in Masse gekauft (ich gehe davon aus das es bei euch der Fall ist) machen sicher noch mal so um die 50 Cent aus. Geht bestimmt auch günstiger. Ich habe gerade gegoogelt und nach 30 Sekunden auch noch günstigeres gefunden. Die Arbeitszeit des Lagermitarbeiters gehört wohl kaum in die Kalkulation für die Versandkosten.

    Das war vielleicht so, als darkpact die Sachen noch aus seinem Wohnzimmer verschickt hat. In dem Moment, in dem das so groß wird, dass du einen Dienstleister wie Fulfillment Europe nutzen musst, wird das eine ganz andere Kalkulation. Die lassen sich jeden einzelnen Handschlag bezahlen - und zu Recht, das ist schließlich eine Dienstleistung

    Wenn ich für den Versand einen Dienstleister anheuere treibt das die Kosten natürlich in die Höhe. Ob das der richtige Weg für eine Firma ist muss diese wohl selber beurteilen. Ich werde mich hier nicht darüber auslassen wie andere das zu regeln haben.


    Die erwähnten Kosten für den Import gehören dort auf jeden Fall nicht hinein. Ich werde die Idee mal meinem alten Chef vorschlagen der freut sich nen Ast ab.

  • Für mich bleibt es so simpel wie seit Seite 1:
    Jeder KS-Betreiber kann euch blind alles versprechen, vermutlich ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten. Bewusste Falschaussagen tätigen und am Ende irgendeinen Vorwand finden, um den Spieß vermeintlich noch umzudrehen.

    Am Ende solltet IHR, die potenziellen Backer, das ganze mit eurem Geldbeutel entscheiden. Denn wenn das Marketinggeschwätz aufgeht, warum sollte irgendeine gewinnorientierte Bude das anders machen? Und wir sind in einem Zeitalter angekommen, wo der romantisierte Creator sein Hobby umsetzt, wirklich fast schon ein Einhorn ist.

    Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass die Verlage/Ein-Personen-Unternehmen die Backer bewusst bescheißen?

    Warum scheint jeder - außer mir - ein Leben zu führen, in dem er auschließlich unumstößliche Entscheidungen für immer treffen kann und Pläne sich niemals ändern?

    Oh das ist ein unterschied. Von BEwusst Bescheissen spricht auch keiner. , Solche Sachen zu alloziieren, planen, zu koordinieren, Einkaufen, Herstellen, verkaufen ect, das ist ja genau die Arbeit eines Kaufmanns. Dazu gehört auch unwegbarkeiten antizipieren, Risiken einkalkulieren, die Märkte kennen ect. pp. Egal ob beabsichtigt oder nicht: Wird es anders als geplant/versprochen hat der Kaufmann seine Arbeit nicht oder schlecht gemacht. Und dann ist es auch nicht richtig, dass er dann das gleiche Geld haben will wie bei fehlerfreier Arbeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()

  • Das war vielleicht so, als darkpact die Sachen noch aus seinem Wohnzimmer verschickt hat. In dem Moment, in dem das so groß wird, dass du einen Dienstleister wie Fulfillment Europe nutzen musst, wird das eine ganz andere Kalkulation. Die lassen sich jeden einzelnen Handschlag bezahlen - und zu Recht, das ist schließlich eine Dienstleistung

    Wenn ich für den Versand einen Dienstleister anheuere treibt das die Kosten natürlich in die Höhe. Ob das der richtige Weg für eine Firma ist muss diese wohl selber beurteilen. Ich werde mich hier nicht darüber auslassen wie andere das zu regeln haben.


    Die erwähnten Kosten für den Import gehören dort auf jeden Fall nicht hinein. Ich werde die Idee mal meinem alten Chef vorschlagen der freut sich nen Ast ab.

    Also wenn ich selbst ein Lager und einen Arbeiter dafür einstelle, muss ich den bezahlen. Und was ich bezahle, muss ich mit einkalkulieren. Die Behauptung, dass man das nicht mit einbeziehen müsste, ist maximaler Quark. Ich rechne intern transparent. Ich weiß also sehr wohl was mich Lager und Versand kosten. Und natürlich wäre ich auch ab, ob mich ein eigener Versand günstiger käme. Tut er momentan aber nicht. Und solange bleibt die Aussage korrekt, dass der Versand eines Pakets mich halt 12 Euro kostet. Und daran ändert sich auch nichts wenn ich es selbst mache. Wenn ich so intransparent kalkuliere, dass ich es nicht wüsste, bin ich selbst schuld. Wie ich die Kosten dann umlege steht auf einem anderen Blatt. Momentan verlieren wir einfach Gewinn jedesmal. Ich lasse das nicht den Kunden zahlen.

    Aber Basis der Diskussion war, dass gleiches NICHT für KS gilt, wo ihr als Kunde das sehr wohl zahlt.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Und dieser Preisunterschied von über 300€ zu unter 200€ geht doch Richtung Wucher ... Es war ihm es nicht wert 300€ dafür auszugeben, wenn er es günstiger bekommen hätte.

    Aber es wird doch keiner gezwungen ein Spiel zu unterstützen. Kauf es oder lass es. Gerade wenn Dir €300 so weh tun, ist es die falsche Entscheidung.

    Es geht doch garnicht darum, ob es einem weh tut. Es geht darum, dass man mich über den Tischgezogen fühle, wenn das Spiel zeitgleich NEU für ein Bruchteil verkauft wird (Sekundärmarkt sollte hier ausgeklammert werden).

  • Und die Antwort war, weil man ja bereitwillig mehr bezahlt, aus Gründen von „gibt es vielleicht nie mehr“. Da kommt das „später ist es billiger im Handel“ automatisch vorprogrammiert, wenn es was taugt.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Wenn ich für den Versand einen Dienstleister anheuere treibt das die Kosten natürlich in die Höhe. Ob das der richtige Weg für eine Firma ist muss diese wohl selber beurteilen. Ich werde mich hier nicht darüber auslassen wie andere das zu regeln haben.


    Die erwähnten Kosten für den Import gehören dort auf jeden Fall nicht hinein. Ich werde die Idee mal meinem alten Chef vorschlagen der freut sich nen Ast ab.

    Also wenn ich selbst ein Lager und einen Arbeiter dafür einstelle, muss ich den bezahlen. Und was ich bezahle, muss ich mit einkalkulieren. Die Behauptung, dass man das nicht mit einbeziehen müsste, ist maximaler Quark. Ich rechne intern transparent. Ich weiß also sehr wohl was mich Lager und Versand kosten. Und natürlich wäre ich auch ab, ob mich ein eigener Versand günstiger käme. Tut er momentan aber nicht. Und solange bleibt die Aussage korrekt, dass der Versand eines Pakets mich halt 12 Euro kostet. Und daran ändert sich auch nichts wenn ich es selbst mache. Wenn ich so intransparent kalkuliere, dass ich es nicht wüsste, bin ich selbst schuld. Wie ich die Kosten dann umlege steht auf einem anderen Blatt. Momentan verlieren wir einfach Gewinn jedesmal. Ich lasse das nicht den Kunden zahlen.

    Aber Basis der Diskussion war, dass gleiches NICHT für KS gilt, wo ihr als Kunde das sehr wohl zahlt.

    Ich möchte mich hier nicht deswegen mit dir streiten. Generell finde ich nämlich das du/ihr nen prima Job macht. Maximaler Quark ist meine Aussage deswegen noch lange nicht, was in die Kalkulation für Versandkosten gehört kann man überall nachlesen. Lagerkosten und Versandkosten sind halt zwei verschiedene Bereiche. Sei es drum.


    Ja bei KS usw. sind die Leute bereit die teilweise horrenden Versandkosten zu tragen. Frag mich nicht warum. Der einzige Kickstarter den ich unterstützt habe hat mich direkt "geheilt" (Darwins Journey). Ich warte auf den Retail sofern er denn kommt, oder sehe mich im Sekundärmarkt um wenn ich denn ein Spiel unbedingt will.

  • die Frage ist aber (bzw. vielleicht der Gedanke hinter der Anmerkung), ob man das nicht eigentlich bereits in den VK-Preis einpreist - und nicht in die Versandkosten.

    Zum einen hat Ben ja geschrieben, dass sie das entsprechend bereits subventionieren. Zum anderen ist das ja linke Tasche - rechte Tasche. Und so etwas in die UVP einzupreisen ist eigentlich sogar dumm, da dann bspw. Messekäufer den Versand mitbezahlen.

    wieso wäre es dumm, wenn Messekäufer den Versand mitbezahlen? Weil man dann mehr einnimmt, weil Messekäufer halt trotzdem kaufen? Oder wäre es dumm für die Käufer? ;)


    Davon ab ging es um die Kosten, die Lager/Lagerangestellter verursachen und auch für einen vor-Ort-Verkauf entstehen da Zeitaufwand/Kosten, sofern diejenigen, die auf der Messe zu Gange sind, nicht die Ware selbst aus dem Lager holen bzw. die Ware nicht direkt ausm Container zur Messe wandern.


    Aber auch dann hast Du ja Kosten, die du irgendwo einpreist (und sei es, analog zu Ben2s Ausführungen nur bei geringerer Marge/weniger Gewinn)

  • Also wenn ich selbst ein Lager und einen Arbeiter dafür einstelle, muss ich den bezahlen. Und was ich bezahle, muss ich mit einkalkulieren. Die Behauptung, dass man das nicht mit einbeziehen müsste, ist maximaler Quark. Ich rechne intern transparent. Ich weiß also sehr wohl was mich Lager und Versand kosten. Und natürlich wäre ich auch ab, ob mich ein eigener Versand günstiger käme. Tut er momentan aber nicht. Und solange bleibt die Aussage korrekt, dass der Versand eines Pakets mich halt 12 Euro kostet. Und daran ändert sich auch nichts wenn ich es selbst mache. Wenn ich so intransparent kalkuliere, dass ich es nicht wüsste, bin ich selbst schuld. Wie ich die Kosten dann umlege steht auf einem anderen Blatt. Momentan verlieren wir einfach Gewinn jedesmal. Ich lasse das nicht den Kunden zahlen.

    Aber Basis der Diskussion war, dass gleiches NICHT für KS gilt, wo ihr als Kunde das sehr wohl zahlt.

    Ich möchte mich hier nicht deswegen mit dir streiten. Generell finde ich nämlich das du/ihr nen prima Job macht. Maximaler Quark ist meine Aussage deswegen noch lange nicht, was in die Kalkulation für Versandkosten gehört kann man überall nachlesen. Lagerkosten und Versandkosten sind halt zwei verschiedene Bereiche. Sei es drum.


    Ja bei KS usw. sind die Leute bereit die teilweise horrenden Versandkosten zu tragen. Frag mich nicht warum. Der einzige Kickstarter den ich unterstützt habe hat mich direkt "geheilt" (Darwins Journey). Ich warte auf den Retail sofern er denn kommt, oder sehe mich im Sekundärmarkt um wenn ich denn ein Spiel unbedingt will.

    Stimmt, kann man nachlesen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Also wenn ich selbst ein Lager und einen Arbeiter dafür einstelle, muss ich den bezahlen. Und was ich bezahle, muss ich mit einkalkulieren. Die Behauptung, dass man das nicht mit einbeziehen müsste, ist maximaler Quark. Ich rechne intern transparent. Ich weiß also sehr wohl was mich Lager und Versand kosten. Und natürlich wäre ich auch ab, ob mich ein eigener Versand günstiger käme. Tut er momentan aber nicht. Und solange bleibt die Aussage korrekt, dass der Versand eines Pakets mich halt 12 Euro kostet. Und daran ändert sich auch nichts wenn ich es selbst mache. Wenn ich so intransparent kalkuliere, dass ich es nicht wüsste, bin ich selbst schuld. Wie ich die Kosten dann umlege steht auf einem anderen Blatt. Momentan verlieren wir einfach Gewinn jedesmal. Ich lasse das nicht den Kunden zahlen.

    Aber Basis der Diskussion war, dass gleiches NICHT für KS gilt, wo ihr als Kunde das sehr wohl zahlt.

    Ich möchte mich hier nicht deswegen mit dir streiten. Generell finde ich nämlich das du/ihr nen prima Job macht. Maximaler Quark ist meine Aussage deswegen noch lange nicht, was in die Kalkulation für Versandkosten gehört kann man überall nachlesen. Lagerkosten und Versandkosten sind halt zwei verschiedene Bereiche. Sei es drum.

    Die Importkosten sind dann in deinen EINKAUFSPreis mit eingerechnet. So oder so: Mit einkalkuliert werden sie.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()

  • Bietest du als Unternehmen oder als Plattform etwas an, dann musst du aber die gesetzlich gültige, Steuern mit angeben, das ist EU-weit so und da sich die Plattformen direkt beispielsweise an Deutsche, wegen dem Internetauftritt und der Möglichkeit das hierher liefern zu lassen richtet, dann müssen auch die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden. Alles andre ist wettbewerbswidrig. Bei Google etc. müssen die Händler sogar einen Mindermengenaufschlag in die Preisgestaltung mit aufnehmen für einen Artikel, der unter dem Wert liegt, alle andere wäre abmahnbar. Bei Gamefound hat sich sich bisher noch keiner dafür interessiert, weil die ggf. zu klein sind ... Die Plattformen müssen das bereitstellen und die Unternehmen müssen das einhalten, sonst gibts empfindliche Strafen wenn da jmd mal klagen würde.

    Preise ohne MwSt. dürfen nur für Geschäftskunden ausgewiesen werden und dafür gibts auch einen guten Grund.

    Das obliegt aber nicht Gamefound das zu prüfen. Die Verantwortung liegt hier nicht beim Betreiber der Plattform. Du schreibst ja auch "bei Google müssen die Händler..." Die anbietenden Unternehmen müssen das ausweisen, nicht die Plattform

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich möchte mich hier nicht deswegen mit dir streiten. Generell finde ich nämlich das du/ihr nen prima Job macht. Maximaler Quark ist meine Aussage deswegen noch lange nicht, was in die Kalkulation für Versandkosten gehört kann man überall nachlesen. Lagerkosten und Versandkosten sind halt zwei verschiedene Bereiche. Sei es drum.


    Ja bei KS usw. sind die Leute bereit die teilweise horrenden Versandkosten zu tragen. Frag mich nicht warum. Der einzige Kickstarter den ich unterstützt habe hat mich direkt "geheilt" (Darwins Journey). Ich warte auf den Retail sofern er denn kommt, oder sehe mich im Sekundärmarkt um wenn ich denn ein Spiel unbedingt will.

    Stimmt, kann man nachlesen.

    Soll ich jetzt die Seiten hier einstellen wo das anderes steht?

  • Ich möchte mich hier nicht deswegen mit dir streiten. Generell finde ich nämlich das du/ihr nen prima Job macht. Maximaler Quark ist meine Aussage deswegen noch lange nicht, was in die Kalkulation für Versandkosten gehört kann man überall nachlesen. Lagerkosten und Versandkosten sind halt zwei verschiedene Bereiche. Sei es drum.

    Die Importkosten sind dann in deinen EINKAUFSPreis mit eingerechnet. So oder so: Mit einkalkuliert werden sie.

    Das ist ja auch richtig. In die Versandkosten gehören sie aber nicht. Und deswegen ist das Beispiel oben nicht richtig.

  • Für mich macht Crowdfunding nur noch für echte "Kleinkünstler" Sinn die nicht in den Retail gehen (Das sind die echten Raritäten.).

    Es gibt halt ein paar Spiele die praktisch nicht im Retail erhältlich sind, weil der Autor nur ganz wenige Stückzahlen in Produktion gibt.

    Leider gibt's davon immer weniger bzw. die sind immer schwerer zu finden.

    Was eben auch an zwei Gründen liegt:


    1. Ist der planerische Aufwand und das damit verbundene Risiko einen Fehler zu machen enorm. Einen Kickstarter im Sinne eines echten Brettspiels mit allem, was man davon erwartet, ist als Einzelperson nahezu unschaffbar. Ich schätze mal, dass sich auch #Uprising mit einem so kleinen Team am Rande des machbaren bewegt - oder eben durch viel Budget als Leistung zugekauft werden muss. Du findest natürlich Anbieter für jegliche Services, aber das muss eben auch alles bezahlt werden. Bis hin zu höhen, in denen es sich einfach nicht mehr lohnt diese Arbeit auf sich zu nehmen.


    Ich persönlich hätte das für meine Kampagnen nicht stemmen können. Darum habe ich - realistisch wie ich bin ;) - damals hingesetzt und nicht nur geschaut, wie ich eine Kampagne finanziell stemmen kann, sondern auch realistisch betreiben kann. Neben dem Umweltgedanken ist das ein weiterer Grund, warum ich innerhalb der EU habe produzieren lassen. Das Ergebnis ist: Jede Playmat kostet 10-15x so viel wie in Fernost. Aber es fällt eben auch kein Rattenschwanz an (kaum kalkulierbaren) Zusatzkosten an. Eine chinesische Firma ist da wie ein Bauchladen. Du bekommst fast alles zu fast jedem Preis - was sich ändert ist der Qualitätsstandard. Und es hilft dir eben wenig, wenn Du Hilfe brauchst und eine Firma sagt "Wir machen alles zu jedem Preis, such dir was aus. Brauchst Du weitere Dienstleistung? Klar, kostet aber."


    Kleiner Exkurs: Vielleicht könnt ihr euch noch an die Poketbike-Welle Ende der 90er erinnern. Diese China-Bikes waren so billig produziert, dass die Überströmkanäle der Zylinder mit Gussmaterial dicht waren - faktisch nicht funktionsfähig. Da hätten sie auch die Kolben festschweißen können. Auch sowas bekommt man, wenn der Preis "stimmt".


    Kleines Feedback zur aktuellen Kampagne, dass man mal versteht vor welche Herausforderungen man gestellt werden kann: Mein Auslieferer hat schlicht weg scheiße gebaut und Ware schlecht verpackt verschickt. Etliches kam defekt an und musste ersetzt werden. Da sich niemand diesen Schuh anziehen möchte, gibt's erstmal große Diskussionen. Fulfiller und KEP-Dienstleister versuchten sich den schwarzen Peter zuzuschieben - bei jeder Bestellung einzeln! Das musst du dann erstmal faktisch und politisch auseinanderklamüseln. Arbeit, für die dich keiner bezahlt. Als die Nachsendungen dann endlich raus waren, hat mir der Dienstleister alle Ware, die er noch bei sich hatte (alles nicht-EU-Sendungen) einfach so zugeschickt. "Wir erfüllen diese Dienstleistung nicht mehr". Jetzt habe ich hier zwei riesige Kartons an Ware, muss die erstmal auf Vollständigkeit und Qualität prüfen und dann neu sichern, neu verpacken, neu versenden. Das Problem dabei ist, dass sich der alte Dienstleister natürlich auf Corona-Nachwirkungen (die es unbestritten gab) und seiner Fehlkalkulation für den Versand benötigten Materials ausruhen kann. Ich habe natürlich mit Preisen kalkuliert, die mir der Dienstleister damals genannt hat. Dass das viel zu günstig war um die Ware ordentlich zu verpacken, zeigte sich erst bei Auslieferung, denn mein "Demo-Exemplar" kam anders verpackt an. Soll also heißen dass ich nun a) viel mehr Arbeit noch selbst zu leisten habe und b) das von den Backern gezahlte Geld nicht ausreicht und sie daher wohl nachzahlen müssen - wie aktuell öfter bei Kickstarter. Ich habe schlicht nicht dieselben Konditionen, die ein Fulfillment-Dienstleister bekommt bzw. mir für die Kalkulation genannt hat. Es überschreitet also nicht nur das eingeplante Budget bei weitem (weil es auf zu günstiger Verpackung und für mich unerreichbare Versandkonditionen beruhte) als auch den mit der Kampagne eingefahreren Gewinn. Es ist also monetär nicht nur eine Nullnummer, sondern ein Minusgeschäft. Da ist es recht undurchsichtig, ob und welche Kosten sich der Dienstleister darüber wieder zurück geholt hat, denn seinen geschilderten Kosten muss ich natürlich erstmal glauben. Die Nicht-EU-Kunden müssen nun draufzahlen oder werden leider leer ausgehen. Da sind mir einfach die Hände gebunden. Du bist einfach auf die Werte angewiesen, die dir die Dienstleister geben. Strecken die die Füße von sich oder haben sich wie in diesem Fall verkalkuliert, hast du kaum eine andere Wahl als das Risiko an die Backer weiterzugeben - die da leider sehr uneinsichtig sind :(


    Auch dazu ein Exkurs: Meine erste Kampagne belief sich auf etwas über 48.000 $ Funding. Dickes Geld, möchte man meinen. Aber durch Steuern, Gebühren, Handling, Fulfillment und natürlich auch Logistik, Produktion und Ersatzleistungen blieben unterm Strich noch genügend Euronen für einen iMac und ein bißchen Taschengeld übrig. Insgesamt also ein Nettogewinn von unter 5.000 €. Natürlich sind auch 5.000 € viel Geld, aber dem entgegen stehen auch Monate an Arbeit neben dem Beruf. Und da sind Playmats im Vergleich zu ganzen Brettspielen ja noch sehr dankbar. Also, man wird damit weder reich noch könnte man darauf einen eigenen Beruf aufbauen.


    2. Die "professionellen" Kickstarter der großen Verlage wie CMON und Co haben natürlich eine ganz andere Mannstärke hinter so einem Projekt. Und das hat, wie man in diesem Thread schon sieht, zu einer gewissen Erwartungshaltung geführt, die man als Einzelkämpfer mit einer kreativen Idee nicht leisten kann.


    Und all das interessiert einen Backer herzlich wenig. Kickstarter wird als Shop gesehen, Qualität wird von jedem gleich erwartet, Reaktionszeiten ebenso. Irgendwo verständlich, dennoch wenig realistisch.

  • Bietest du als Unternehmen oder als Plattform etwas an, dann musst du aber die gesetzlich gültige, Steuern mit angeben, das ist EU-weit so und da sich die Plattformen direkt beispielsweise an Deutsche, wegen dem Internetauftritt und der Möglichkeit das hierher liefern zu lassen richtet, dann müssen auch die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden. Alles andre ist wettbewerbswidrig. Bei Google etc. müssen die Händler sogar einen Mindermengenaufschlag in die Preisgestaltung mit aufnehmen für einen Artikel, der unter dem Wert liegt, alle andere wäre abmahnbar. Bei Gamefound hat sich sich bisher noch keiner dafür interessiert, weil die ggf. zu klein sind ... Die Plattformen müssen das bereitstellen und die Unternehmen müssen das einhalten, sonst gibts empfindliche Strafen wenn da jmd mal klagen würde.

    Preise ohne MwSt. dürfen nur für Geschäftskunden ausgewiesen werden und dafür gibts auch einen guten Grund.

    Das obliegt aber nicht Gamefound das zu prüfen. Die Verantwortung liegt hier nicht beim Betreiber der Plattform. Du schreibst ja auch "bei Google müssen die Händler..." Die anbietenden Unternehmen müssen das ausweisen, nicht die Plattform

    die Frage ist, ob das Gamefound überhaupt bereitstellt, dass die Netto/Brutto-Preise handhaben können. Hin und wieder versuchen immer wieder Händler, gerade B2B Händler Nettopreise in Shopping anzugeben und Google prüft dies und vergleicht das mit der Homepage. Oft genug werden Merchant Center ( die Quelle der Infos für Shopping) suspendiert oder pausiert, weil die Händler nicht die Bruttopreise angeben. Google hat da gezwungenermaßen Verantwortung. Das ist auch in deren Nutzungsbedingungen drin. Und die Händler halten sich oh wunder seit dem Google das durchsetzen muss.

    Google wird zukünftig auch Verantwortung übernehmen, wenn die Seiten die über Ads Werbung schalten aber keinen Consent Manager haben. Wer den nicht einsetzt wird es schwer haben.

  • Weißt du was ich mich Frage? Warum Backer freiwillig für Versand und Shipping bezahlen. Damit man bei uns einkauft, subeventioniere ich dir 4,50€ von meiner Marge. Weil Versand mich deutlich mehr als 5,90€ kostet. Obwohl das ein durchlaufender Posten ist. Wenn ich 11,50€ für den Versand von dir verlange, habe ich keinen Euro mehr verdient. Und die 7500€ die mich der Import von Too Many Bones kostet? Immerhin weitere 3,50 pro Spiel - den muss ich ebenfalls abziehen. Weil wenn du bei mir knapp 20€ Versand für ein 99€ Spiel zahlen würdest, ich kein einziges Spiel verkaufen würde.

    Außer ich mache EXAKT das gleiche auf Kickstarter. Dann wirfst du mir dein Geld entgegen. Wenn ich dir exklusives verspreche. Oder dir suggeriere, dass wenn du jetzt nicht kaufst, es nie wieder bekommst. Also garantiert. Vielleicht, außer das Spiel ist gut, dann natürlich schon. Oder backst du gerade ein beschissenes Spiel?

    Man tut es sich also als Backer selbst an, dass man willig mehr bezahlt, nicht dass man im Handel später weniger bezahlt.

    Das liegt daran, dass ich im Fall von Unsettled nicht wusste, dass es im Retail für die Hälfte verfügbar sein würde. Das wurde schlichtweg nicht kommuniziert.
    Das Gleiche bei Mythic Battles.

    Ich hab damals bei der ersten Auflage von Unsettled verzweifelt nach einer Kopie gesucht und auch aufm Sekundärmarkt nichts gefunden. Deshalb bin ich in den Kickstarter rein. Es wurde auch nie kommunziert, dass Asmodee da Tanker voller Spiele mit exportieren darf. Vermutlich hat Asmodee angefragt, ob wir bei euch 1000 Exemplare mitbestellen dürfen und die haben eben auf Kosten der Backer zugestimmt. Wenn du da Unmengen an große Händler abgibst OHNE das vorher zu kommunzieren, drücken die natürlich heftig den Preis. Außerdem wär ich dann gar nicht reingegangen.

    Ich bin davon ausgegangen, dass ich das Spiel im Handel schlichtweg nicht kaufen kann. Bei Drunagor waren die Zusatzkosten vernachlässigbar. Vor allem wollte ichs halt auf englisch. Deswegen wars ok für mich. Aber bei Unsettled ist es halt fast ein Aufpreis von über 60%.

    Es geht mir hier auch vor allem um Verhältnismäßigkeit. Jedem Backer ist bewusst, dass man bei Crowdfunding draufzahlt. Aber in dem Fall war die Differenz einfach extrem hoch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Deswegen wars ok für mich. Aber bei Unsettled ist es halt fast ein Aufpreis von über 60%.

    Hast Du gebackt und man Dir DANACH 60% mehr berechnet, als Du kalkuliert hast? Weil in allen anderen Fällen hat das mit „Aufpreis“ eigentlich nichts zu tun.

  • Manche Leute wollen es einfach nicht verstehen, glaube ich.

    Ich bestelle mir ein Auto während einer Sonderaktion beim Händler. Für 35.000€.


    Jetzt schaue ich nach 9 Monaten bei meinem Händler vorbei und frag mal nett nach, wann ich denn den Wagen abholen darf.

    Dann sagt er dir, dass der Wagen noch in der Lieferung festhängt, du bedankst dich und gehst nun auf dem Weg nach draußen und entdeckst das identische Modell, in der identischen Konfiguration im Ausstellungsraum. Als Neuwagen, bereit zur Mitnahme. Und der kostet dann auch noch 5.000€ weniger.


    Also MICH würde das ärgern. Wenn es EUCH nicht ärgert, dann ist das so. Nur weil man es aber nicht verstehen möchte, DASS es einen ärgert, verfliegt der empfundene Ärger eben nicht automatisch.

    Einmal editiert, zuletzt von sNice24 ()

  • Man sollte einfach mal diese Vergleiche Crowdfunding zu Einkaufen unterlassen. Das sind zwei absolut verschiedene Dinge. Beim CF unterstütze ich bei vollem, eigenem Risiko die Idee einer oder mehrerer Personen. Beim Einkaufen (oder Vorbestellen) nicht. Da habe ich ganz andere Rechte.


    Aber ja. Man darf sich über alles ärgern. Darum verzichte ich mittlerweile auf CF. Ist nicht mein Modell.

  • Ich bestelle mir ein Auto während einer Sonderaktion beim Händler. Für 35.000€.

    Der Händler hat Dir aber schon bei der Bestellung erklärt, dass Du Dein Auto und Dein Geld eventuell nie wieder siehst, wenn nicht genug weitere Besteller zusammenkommen? Und Du hast trotzdem bestellt?

    Umso schlimmer, wenn er dann für dieses Zusatzrisiko und die Vorauszahlung dann sogar noch mehr zur Kasse gebeten wird.

  • Also MICH würde das ärgern. Wenn es EUCH nicht ärgert, dann ist das so. Nur weil man es aber nicht verstehen möchte, DASS es einen ärgert, verfliegt der empfundene Ärger eben nicht automatisch.

    Natürlich ist das verständlich, dass es dich ärgert. Es ist aber (entgegen deines Beispiels) überhaupt nicht garantiert, dass das Produkt später nicht günstiger im Verkauf ist.


    Dein Vergleich hinkt auch in sofern, dass du das Auto nicht beim Händler bestellst, sondern beim Designer/Ingenieur. Der muss sich in mühevoller Kleinarbeit damit beschäftigen und alles selbst in die Wege leiten. Du kaufst ein einzelnes Auto beim Herausgeber.


    Dein Händler aber kauft nicht 1 Auto wie Du, sondern 100 Autos und bekommt dadurch einen wesentlich geringeren Preis. Wie hoch seine Marge nun ausfällt ist einzig und allein die Entscheidung des Händlers.


    Damit hat weder der Designer/Ingenieur etwas zu tun, noch die Internetseite über die Du ihn kontaktiert hast. Ob dich das ärgert, tut da nichts zur Sache.


    Natürlich darf es dich ärgern und man darf sich da auch Luft machen. Aber wenn der Ärger in eine Forderung mündet wie Zuerst bedient zu werden oder den besten Preis zu bekommen, dann ist das einfach unrealistisch. Da kannst Du auch sauer über das Wetter sein, wenn Du einen Ausflug planst. Aber Forderungen für besseres Wetter oder dasselbe Wetter wie am Vortag zu stellen ist... einfach nicht realistisch.

  • Man sollte einfach mal diese Vergleiche Crowdfunding zu Einkaufen unterlassen. Das sind zwei absolut verschiedene Dinge. Beim CF unterstütze ich bei vollem, eigenem Risiko die Idee einer oder mehrerer Personen. Beim Einkaufen (oder Vorbestellen) nicht. Da habe ich ganz andere Rechte.


    Aber ja. Man darf sich über alles ärgern.

    Ich glaube den Punkt haben wir in der Diskussionskette schon längst überschritten und es geht gar nicht mehr um die initiale Frage. Das Thema ist doch, dass es auf dem Papier vs. in der Realität zwei ganz unterschiedliche Dinge sind. Das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings fühlt sich Crowdfunding halt mittlerweile für den Konsumenten eben wie eine Vorbestellung an. Und das Incentive diese Vorbestellung mitzumachen schwindet eben für mich persönlich, wenn ich es mit dem Gefühl eines Konsumenten betrachte.

    Einmal editiert, zuletzt von sNice24 ()

  • Aber es wird doch keiner gezwungen ein Spiel zu unterstützen. Kauf es oder lass es. Gerade wenn Dir €300 so weh tun, ist es die falsche Entscheidung.

    Es geht doch garnicht darum, ob es einem weh tut. Es geht darum, dass man mich über den Tischgezogen fühle, wenn das Spiel zeitgleich NEU für ein Bruchteil verkauft wird (Sekundärmarkt sollte hier ausgeklammert werden).

    Das "über den Tisch ziehen" tut Dir doch weh. Sonst würdest Du es nicht empfinden.
    Warum erfüllt es Dich nicht mit Stolz sagen zu können: Dank mir und meinen Unterstützerfreunden können jetzt viele Menschen auf der Welt dieses Spiel genießen?

    Warum? Weil Du Dich nicht über das Glück der anderen freuen kannst, sondern nur über die eigene materielle Anschaffung. Stell Dir mal vor, das Spiel käme nach dem Kickstarter gar nicht in den Handel und alle Welt würde jammern und die Menschen würden beneidet werden, die so schlau waren es zu unterstützen. Da würde man sich gleich viel besser fühlen, da man sich zu den "schlauen" Menschen zählen würde. Was natürlich quatsch ist. Aber es gebe Dir dann ein besseres Gefühl wenn alle Welt Dich bitte, Dein Spiel mitzubringen um eine Runde zu spielen, da sonst niemand in der näheren Umgebung ein Exemplar hat.


    Ich persönlich hatte mich gefreut, als Ende 2022 auf Kickstarter Tinner´s Trail von Martin Wallace ein Remake bekam. Ich habe es aber nicht unterstützt, obwohl ich das Spiel klasse finde. Und warum? Weil mir 43 Pfund + 6 bis 11 Euro Versand zu viel Geld war für das Spiel (Ich hatte zu dem Zeitpunkt die 2te Auflage von JLKM). Also bin ich meiner Devise treu geblieben und habe es auf die Kaufliste gesetzt um 2-3 Jahre zu warten. Und, ich hatte sogar großes Glück als die Spiele-Offensive es nach knapp 1 Jahr schon für 14,99 Euro in der Expandet Edition anbot (in deutsch). Restbestände die weg mussten(?!). Gerade bei Brettspielen muss man nicht alles immer sofort haben. Die meisten Spieler die ich kenne haben oft Spiele zuhause, die noch in Folie im Schrank stehen und trotzdem werden tonnenweise Messeneuheiten dazu gekauft. Für mich ein monitärer Fauxpas, der unbereiflich bleibt.

  • Aber wenn der Ärger in eine Forderung mündet wie Zuerst bedient zu werden oder den besten Preis zu bekommen, dann ist das einfach unrealistisch.

    Also wenn genau das als Benefit vom Kampagnenbetreiber angepriesen wird, dann sehe ich das schon als berechtigte Forderung.
    Forderung nicht im rechtlichen Sinn, aber als moralische, weil den Backern versprochen.

    Und wenn solche Dinge nicht eingehalten werden, dann wird man bei der nächsten Kampagne nicht mehr mitmachen, weil das Vertrauen missbraucht wurde.

    Geht es ursprünglich nicht genau um die Frage hier im Thread nämlich "Irreführende Werbung?"

    Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, dass hier solches Vorgehen ständig verteidigt wird.

  • Deswegen wars ok für mich. Aber bei Unsettled ist es halt fast ein Aufpreis von über 60%.

    Hast Du gebackt und man Dir DANACH 60% mehr berechnet, als Du kalkuliert hast? Weil in allen anderen Fällen hat das mit „Aufpreis“ eigentlich nichts zu tun.

    Das Ende vom Lied ist. Ich hab am Ende weniger aufm Konto als der andere, obwohl er exakt das gleiche Produkt bestellt hat. UND JA mir ist klar, dass der Endpreis bei Kickstarter teurer ist und JA es ist mir klar, dass der Preis auch von Händler zu Händler schwankt. Wenn Ich jetzt für Unsettled 250€ gezahlt hätte und mein Kumpel 190€ dann hätt ich mir gedacht, ja gut ist halt der Nachteil von Crowdfunding. Aber wenn ich 130€ mehr zahlen muss für das exakt gleiche Produkt, dann ist das für mich nicht mehr im "normalen" Rahmen. Du zahlst ja auch nicht für nen Kasten Bier für 30€ statt 15€. Bei Kickstarter Produkten ist es eben unsicher, ob es im Handel überhaupt verfügbar ist oder nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Der Händler hat Dir aber schon bei der Bestellung erklärt, dass Du Dein Auto und Dein Geld eventuell nie wieder siehst, wenn nicht genug weitere Besteller zusammenkommen? Und Du hast trotzdem bestellt?

    Komischer Vergleich. Wenn das Fundingziel bei Kickstarter nicht erreicht wird, wird den Backern gar kein Geld abgezogen, sondern die Kampagne einfach nur beendet.

    Beim Einkaufen (oder Vorbestellen) nicht. Da habe ich ganz andere Rechte.

    Auch das würde ich so nicht unterschreiben (zumindest bei involvierten Parteien innerhalb der EU). Denn in der EU wird Crowdfunding durchaus streng reguliert. So fällt Rewardbased Crowdfunding (also der Standard bei Brettspielen) nach meinem Verständnis unter die Consumer Rights Directive und unterliegt damit quasi identischen Verbraucherschutzrechten wie eine Vorbestellung. Unter anderem hat der Backer somit auch das Recht auf einen vollständigen Refund bis 14 Tage nach Auslieferung des versprochenen Produktes. Dazu findet man auch diverse Artikel im Netz.


    Mythic mit Sitz in Luxemburg könnte man also durchaus privatrechtlich belangen für nicht geleistete Rückzahlungen bei ihrem Disaster bei Hel und Co. Das nützt einem nur wenig, wenn die Firma pleite ist und es nichts mehr zu holen gibt. Das Gleiche kann dir als Käufer aber auch bei einer Vorbestellung passieren. Und natürlich wirst du dein Recht schwer durchsetzen können, wenn der Kampagnenersteller außerhalb der EU sitzt.

    Einmal editiert, zuletzt von danom ()

  • Du zahlst ja auch nicht für nen Kasten Bier für 30€ statt 15€.

    Wenn ich unbedingt einen benötige (FOMO) und nur die Tanke offen hat, schon, ja. Aber ich gehe nicht Montags zu Rewe und stelle mit Bestürzung fest, dass da Dutzende Käufer mit dem billigen Bier rausrennen und finde das ungerecht.

    Sorry, aber das sind doch keine neuen Erkenntnisse zum Crowdfunding, dass genau das passieren kann, was Dir passiert ist🤷‍♂️.

  • Das Ende vom Lied ist. Ich hab am Ende weniger aufm Konto als der andere, obwohl er exakt das gleiche Produkt bestellt hat.

    Sorry, was? Das ist also das Problem? Das passiert dir jeden Tag im Supermarkt, ohne dass du es überhaupt merkst (z.B. weil du im "falschen" eingekauft hast), bei Amazon an Black Friday oder, oder, oder. Das ist einfach die Konsequenz von jedem Sale, dem du mit deinem Einkauf zuvorgekommen bist. Wir kommen nun in Bereiche, die mit Crowdfunding gar nichts mehr zu tun haben.


    Provokant gesagt liest es sich für mich so, als würdest du anderen den günstigeren Preis nicht gönnen.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Sorry, aber das sind doch keine neuen Erkenntnisse zum Crowdfunding, dass genau das passieren kann, was Dir passiert ist🤷‍♂️.

    Hast du da auch Beispiele dafür, wo das in ähnlichem Ausmaß passiert ist?

    Für mich ist das nämlich in dem Ausmaß schon eher neu und nicht normal.

  • Das Ende vom Lied ist. Ich hab am Ende weniger aufm Konto als der andere, obwohl er exakt das gleiche Produkt bestellt hat.

    Sorry, was? Das ist also das Problem? Das passiert dir jeden Tag im Supermarkt, ohne dass du es überhaupt merkst (z.B. weil du im "falschen" eingekauft hast), bei Amazon an Black Friday oder, oder, oder. Das ist einfach die Konsequenz von jedem Sale, dem du mit deinem Einkauf zuvorgekommen bist. Wir kommen nun in Bereiche, die mit Crowdfunding gar nichts mehr zu tun haben.


    Provokant gesagt liest es sich für mich so, als würdest du anderen den günstigeren Preis nicht gönnen.

    Es geht nicht um 20, 30 oder 50€. Es geht um 130€. Das ist mehr als der Core pledge vom Spiel kostet. Wie bereits gesagt, es geht um das Verhältnis. Und ich hab schon paar mal draufgezahlt. Aber niemals soooo viel.

  • Provokant gesagt liest es sich für mich so, als würdest du anderen den günstigeren Preis nicht gönnen.

    jetzt mal ein wenig provokanter :D ...


    wenn du so willst, dann "ja" (obwohl das die invertierte Sichtweise ist, wodurch das als ganz schlechte Eigenschaft ausgewiesen wird). Nur weil ich nicht bereit bin etwas zu höheren Preisen zu kaufen als es sein müsste, gönne ich natürlich anderen nicht den günstigen Preis. Alles klar ^^ Dann wäre Wucher auch nicht verboten.


    Und noch viel schlimmer ist, dass zusätzlich zu den höheren Kosten noch etliche Risiken auf einen zukommen. Als Gegenpol dazu hat man ggf. das Glück, dass das Spiel nicht in den Retail bzw. nicht mit allen Erweiterungen oder Exclusives und dass man es normalerweise auch eher hat (war zumindest früher mal so.

    Es sind viel zu viele Minuspunkte im vergleich zu zu wenigen Pluspunkten vorhanden.

    Und den Pluspunkt der SGs / Exclusives will man nicht auch noch verlieren, weil es dann gar keinen Sinn macht sowas überhaupt noch zu unterstützen.


    Plus

    - Spiel erscheint ggf. nie im Retail (kommt immer häufiger)

    - Spiel erscheint nicht in der eigene Sprache (kommt immer häufiger)

    - exklusive Bestandteile als Teilnahme-Belohnung (kommen auch öfter in den Retail, wenn auch mit Aufpreis)

    - ganz selten Mitbestimmungsrecht am Inhalt (per Abstimmung oder Echtzeit-SG-Entwicklung ... obwohl das in der letzten Zeit scheinbar garnicht mehr gemacht wird), wenn er denn so kommt

    - günstiger Preis (ist entfallen, weil zu 99% VAT drauf kommt (gibt auch ganz selten noch CFs, die das mit reinnehmen und die Kampagnenersteller geben es nicht mehr zum Selbstkostenpreis + einen angemessenen Gewinn raus, sondern kalkulieren so hoch, dass da noch soviel Marge ist, dass die Retailer si zum gleichen Preis anbieten können oder günstiger)


    Minus

    - man geht Jahrelang in Vorkasse

    - Spiel wird erst noch fertiggestellt, Qualität ist ungewiss = Überraschungs-Ei, weil sich alles ändern kann -> ggf. Spiel gefällt nicht -> Sekundärmarkt nur dann gut, wenn es nicht im Retail erhältlich ist oder aber zumindest gleich teuer - sonst wieder finanzieller Verlust ...

    - falls es nach Jahren der Wartezeit ggf. garnicht mehr interessiert, kein Widerruf mehr möglich wie im normalen Laden (natürlich innerhalb der 14 Tage nach Ankunft) selbst wenn es original verschweißt ist

    - Totalausfall möglich = totaler Kapitalverlust

    - Schäden werden nur auf Kulanz ersetzt, wenn dann ggf. auch nur einmal (danach hohe Versandkosten), keine Gewährleistung, keine Garantie, kein Ersatzteil-Service nach längerer Zeit

    - Nachzahlungen möglich, ohne die es kein Spiel gibt

    - Bezahlung der Entwicklungszeit/-arbeit, der Werkzeuge etc. pp. weitere Auflagen und Nachdrucke werden billiger angeboten, weil die Werkzeuge schon alle bestehen = keine "Entwicklungskosten" mehr (außer es muss was korrigiert werden) (steigt der Retail mit ein, dann trägt er hoffentlich auch etwas von den Kosten ... wenn es aber dann Preisvorteile zw. KS und Retail-Version von mehr als 50% gibt, dann kann man da aber auch dran zweifeln)

    - sehr hohe Versandkosten und wenn der Retailer gleich mitbestellt: sehr hohe Versandkosten des eigenen Exemplars VS. ggf. dem gleichen Spiel im gleichen Container von einem Retailer

    - von "Kinderkrankheiten" oder schlechten Regeln ganz zu schweigen


    Hab ich noch irgendwelche Nachteile oder Vorteile vergessen?


    Wir sollten nicht vergessen, dass die Retailer Unternehmen sind, die auch ein Unternehmerisches Risiko tragen ... u.a. deswegen, weil sie sich viel besser in der Branche auskennen und das auch hauptberuflich machen. Das ein Endverbraucher die gleichen bzw. hier sogar mehr Risiken eingehen muss/ertragen muss ist echt nicht feierlich ... aber was macht man nicht alles, wenn man sonst das Begehrte Objekt sonst vllt. garnicht bekommt.


    Mir persönlich würde es völlig ausreichen wenn der Retailpreis 20% liegt als der KS-Preis nach allen Kosten, weil alle Kosten auch der Retailer einpreisen muss + noch seine eigene Marge -> 199 KS vs 240 Retailpreis klingt absolut fair für mich.


    Ich bin der Meinung, der, der gibt, sollte auch mehr bekommen als nur einen Tritt ... und ein "Danke".

  • Es geht doch garnicht darum, ob es einem weh tut. Es geht darum, dass man mich über den Tischgezogen fühle, wenn das Spiel zeitgleich NEU für ein Bruchteil verkauft wird (Sekundärmarkt sollte hier ausgeklammert werden).

    Das "über den Tisch ziehen" tut Dir doch weh. Sonst würdest Du es nicht empfinden.
    Warum erfüllt es Dich nicht mit Stolz sagen zu können: Dank mir und meinen Unterstützerfreunden können jetzt viele Menschen auf der Welt dieses Spiel genießen?

    Warum? Weil Du Dich nicht über das Glück der anderen freuen kannst, sondern nur über die eigene materielle Anschaffung.

    Sorry, das stimmt so einfach nicht. Ich gönne es jedem, der ein Spiel deutlich günstiger bekommt und/oder früher bekommt als ich bzw. die Backer. Warum sollte ich mich nicht freuen?. Ich habe da kein Geltungsbedürfnis oder ähnliches (aus dem alter bin ich schön längst raus). Es geht mir dabei auch Null um die Exklusivität, mit der ein Kickstarter vielleicht beworben wurde, noch tut es mir finanziell weh, wenn ich das doppelte ausgegeben haben als Leute, die das Spiel im Retail kaufen. Darum geht es mir überhaupt nicht.


    Es geht mir darum. dass ich mich über den Tisch gezogen bzw. getäuscht fühle, wenn ich mehr als das doppelte für ein Spiel bezahle und ggf. sogar noch länger drauf warten muss, als die Leute, die es im Retail kaufen. In dem Falle findet nämlich halt einfach mal Null Wertschätzung seitens des Verlags statt und das ist für mich ein absoluter Vertrauensbruch und einfach total daneben (vorausgesetzt es gibt keinen triftigen Grund seitens des Verlages, der auch so kommuniziert wurde). Denn dann war der Preis, der für das Spiel im Kickstarter angesetzt wurde, einfach viel zu hoch bzw. nicht gerechtfertigt und/oder der Verlag hatte offenbar doch so viel Kapital, um das Spiel dann gleich auch noch großflächig in den Retailmarkt zu bringen, sodass die Crowdfunding Kampagne in dem Sinne einfach nur ein Vorverkauf war. In dem Fall kann man da schon über eine Täuschung sprechen, da eine Crowdfunding Kampagne schließlich suggeriert, dass finanzielle Mittel benötigt werden, die der Verlag nicht umbedingt hat oder das Risiko scheut diese einzusetzen, um die Spielidee umzusetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Croquet ()

  • Man sollte einfach mal diese Vergleiche Crowdfunding zu Einkaufen unterlassen. Das sind zwei absolut verschiedene Dinge. Beim CF unterstütze ich bei vollem, eigenem Risiko die Idee einer oder mehrerer Personen. Beim Einkaufen (oder Vorbestellen) nicht. Da habe ich ganz andere Rechte.


    Aber ja. Man darf sich über alles ärgern.

    Ich glaube den Punkt haben wir in der Diskussionskette schon längst überschritten und es geht gar nicht mehr um die initiale Frage. Das Thema ist doch, dass es auf dem Papier vs. in der Realität zwei ganz unterschiedliche Dinge sind. Das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings fühlt sich Crowdfunding halt mittlerweile für den Konsumenten eben wie eine Vorbestellung an. Und das Incentive diese Vorbestellung mitzumachen schwindet eben für mich persönlich, wenn ich es mit dem Gefühl eines Konsumenten betrachte.

    Okay, stimme auch zu. Nichts desto trotz: Gefühl ist nicht objektive Wahrheit und da hat nun mal Prodigy1971 recht. Das es ein rechtlich gravierender Unterschied zwischen Crowdfounding und Online-Bestellung gibt. Wahrnehmung ist das eine, das andere sind Fakten. Ich verstehe allerdings beide Seiten.

  • Es geht nicht um 20, 30 oder 50€. Es geht um 130€. Das ist mehr als der Core pledge vom Spiel kostet. Wie bereits gesagt, es geht um das Verhältnis. Und ich hab schon paar mal draufgezahlt. Aber niemals soooo viel

    Hilf mir mal bitte auf die Sprünge: an welcher Stelle hast Du draufgezahlt? Du hast die Kampagne gelesen, Dich für einen Pledge entschieden, dabei die monetären Konditionen inkl VAT und Shipping abgeklopft und dann den Button gedrückt.

    Dann hast Du das Ding irgendwann, wie ich hoffe, in der Ausstattung und Qualität wie gewünscht erhalten.

    Was im Himmel interessieren Dich jetzt noch die Retailkäufer??

    Betrifft der Ärger nicht einzig und allein Dich selbst?

    Das sind doch Dinge, die täglich passieren. Gekauft, zuhause festgestellt, bei Lildi 30% billiger. Ja und? Und wenn es 60% sind. Ja, ärgert mich….mich Honk.

  • Dieses Gejammer über die ach-so-böse Abzocke auf Kickstarter & Co glaube ich maximal denjenigen, die vor weniger als einem Jahr ihr erstes Crowdfunding-Projekt unterstützt haben. Ansonsten: Ja, so ist es dort. Perfekt inszenierte Hypes, bei denen mit grenzwertigen Versprechungen die Hoffnung auf gute Spiele verkauft wird. Nachdem euer Pledge bezahlt ist, wird oft nur noch das Mindeste gemacht, und manchmal noch nicht mal das. Ist alles bestens bekannt.

    Also: sucht euch die wenigen Crowdfunding-Macher, die sich noch anständig verhalten, unterstützt die blutigen Anfänger, die mit Herzblut ihr Traumprojekt verwirklichen wollen -- oder lasst es ganz sein. Aber werft nicht den Grauzonen-Ausreizern dort munter weiter Geld in den Rachen und jammert dann über Preise und (Nicht-)Leistungen, während sich diese Macher, die Crowdfunding bloß als Vorbestellung mit Abwälzung sämtlicher Risiken und Kosten auf den Endkunden begreifen, bloß ins Fäustchen lachen und fragen, wie weit sie die Preisschraube noch andrehen können, bis die blöden Kunden aufhören, auch noch den letzten Rotz zu backen, solange er nur genügend deluxifiziert ist und am Ende ausreichend viele Kilos Spielmaterial geliefert werden. Denn genau DAS ist Stand 2024 der Kickstarter-Mainstream. Weil's die Kunden mit ihren gepledgten Dollars und Euros genau so fordern und fördern.

  • Es geht mir darum. dass ich mich über den Tisch gezogen bzw. getäuscht fühle, wenn ich mehr als das doppelte für ein Spiel bezahle und ggf. sogar noch länger drauf warten muss, als die Leute, die es im Retail kaufen. In dem Falle findet nämlich halt einfach mal Null Wertschätzung seitens des Verlags statt

    Der Verlag ist nicht dafür verantworlich, wie Händler ihre Preise gestalten. Der Verlag nennt einen Preis, welchen er für sein Produkt verlangt.

    Wenn der Handel diesen Preis unterbietet, ist es die Sache des Handels.

    Wieso wird dies am laufenden Band ignoriert?


    In dem Fall kann man da schon über eine Täuschung sprechen, da eine Crowdfunding Kampagne schließlich suggeriert, dass finanzielle Mittel benötigt werden, die der Verlag nicht umbedingt hat oder das Risiko scheut diese einzusetzen, um die Spielidee umzusetzen.

    Und auch hier wird einfach pauschal davon ausgegangen, dass die Verlage bewusst bescheißen.

  • Es geht mir darum. dass ich mich über den Tisch gezogen bzw. getäuscht fühle, wenn ich mehr als das doppelte für ein Spiel bezahle und ggf. sogar noch länger drauf warten muss, als die Leute, die es im Retail kaufen. In dem Falle findet nämlich halt einfach mal Null Wertschätzung seitens des Verlags statt

    Der Verlag ist nicht dafür verantworlich, wie Händler ihre Preise gestalten. Der Verlag nennt einen Preis, welchen er für sein Produkt verlangt.

    Wenn der Handel diesen Preis unterbietet, ist es die Sache des Handels.

    Wieso wird dies am laufenden Band ignoriert?

    Damit der Handel den Preis überhaupt unterbieten kann, ohne Verlust zu machen, muss der Verlag erstmal seinen Crowdfunding Ottonormal-Backern ein deutlich schlechteres Angebot machen als den Händlern. Am Preishebel sitzt beim Crowdfunding der Verlag und keiner sonst.