Wie definiert ein Bauchspieler, was ein Bauchspieler ist?

  • Ich würde mich nicht als Bauspieler bezeichnen. Trotzdem entscheidet manchmal der Bauch:

    - wenn ich aber zwei Optionen in einem Spiel habe, und ich nicht klar erkennen kann, was vermutlich die bessere ist

    - weil ich nicht weitere Züge im Voraus planen / durchdenken will

    - weil ich das Spiel nicht genug verstanden habe, irgendetwas ausprobiere. Bei Erstpartien z.B.


    Wann ist man also ein Bauspieler, würdet ihr sagen? Wie kann man das beschreiben, ohne negativ über die "andere Seite" zu schreiben?

  • Für mich bedeutet Bauchspieler sein, wenn man trotz der Möglichkeit, den Lösungsraum sehr tief auszurechnen, davon nicht vollständig gebrauch macht, sondern Entscheidungen eher spontan und nach Gefühl trifft.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Man ist Bauchspieler, wenn der analytisch denkende und rational handelnde Mitspieler völlig konsterniert über deinen, aus seiner Sicht völlig sinnlosen Zug, fassungslos vor sich hin brabbelt. ^^

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Für mich bedeutet Bauchspieler sein, wenn man trotz der Möglichkeit, den Lösungsraum sehr tief auszurechnen, davon nicht vollständig gebrauch macht, sondern Entscheidungen eher spontan und nach Gefühl trifft.

    Ja das trifft es ganz gut. Für mich würde ich sagen, dass ich ganz einfach gefühlt das Spiel bzw meinen Zug nicht zerdenke. Beispiel: ich hab meinen Zug während die anderen am Zug waren vorgeplant und merke dann wenn ich dran bin, dass das so nicht klappt. Das führt dann nicht dazu, dass ich dann nochmal 10min nach dem neuen, besten Zug suche, sondern einfach das mache, was meine Intention mir sagt.


    Mir ist zudem Thenarik und "eine gute Zeit am tisch" lieber, als dass meine Züge perfekt sind. Ich versuche immer zu gewinnen, wenn ich dafür aber eine für alle unangenehme Nachdenkzeit benötigen würde, lass ich es lieber und entscheide aus dem Bauch raus was ich mache

  • Bauchspieler = intuitiv spielen = den Zug erahnen, ohne es durchrechnen zu brauchen


    Durchrechnen kann jeder, der sich ausreichend viel Zeit dafür lässt oder nimmt. Intuitiv spielen ist die wahre Kunst, weil man sich damit zufrieden geben kann, nicht immer den optimalen Zug zu treffen, aber einen ausreichend guten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Nach den Feiertagen wird mir mein Gürtel verraten, dass ich Bauchspieler bin.


    Spaß beiseite. Ich glaube, dass das ein Spektrum ist und es sich nicht anhand von Eckdaten abstecken lässt, ab wann ein Bauchspieler eben ein Bauchspieler ist.

  • Ein Bauchspieler ist im bildlichen Vergleich für mich so eine Art "Rocky Balboa" , "IKEA" , "ALDI" oder "Dacia" Spieler

    Er weiss das er womöglich nie den besten Zug nach den allermodernsten und analytischsten Computerberechungen macht

    Aber den Zug den er macht , macht er vertrauensvoll selbstbewusst intuitiv und trifft vor allem verhältnismässig schnell überhaupt ohne Angst und AP eine Entscheidung die womöglich nie die allerbeste , aber oft auch nicht die allerschlechteste Entscheidung ist

  • Ich denke Bauchspieler setzen einfach das Paretoprinzip um. ;) und geben sich damit zufrieden. So ist es zumindest bei mir. Die restlichen 20% sind dann Intuition.

  • Bauchspieler sind aus meiner Sicht Spieler, die die Fähigkeit haben, schnell aus einer Menge von Zügen gute Züge auszuwählen und sich dann schnell entscheiden, ohne auf den letzten Punkt zu achten.

  • Einfach mal ausprobieren (z.B. "Heute gehe ich mal voll auf Forschung") und am Ende des Spiels merken, ob es gut war oder was man besser machen konnte. Kostet mehr Partien das Spiel zu durchschauen aber diese sind dann kürzer und weniger hirnschmelzend. Mit genug Partien ist man ja automatisch mehr Bauchspieler, weil man es im Gefühl hat oder?

    Finde die ersten Partien zeigen doch die größten Unterschiede zwischen den Spielertypen und relativieren sich mit Erfahrung, nich?

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    Einmal editiert, zuletzt von GonzoHeart ()

  • Interessant zu lesen, dass man "Bauchspielen" auch als Fähigkeit ansehen kann.

    Gibt es denn in euren Runden auch Bauchspieler, die nicht unbedingt die schnellsten Züge machen?

  • Ich frage mich gerade inwiefern verschiedene Spiele mehr oder weniger gut sich "Bauchspielen" lassen und ob Bauchspieler eher im Kennerspielbereich zu finden sind ?! Arche Nova so ganz aus dem Bauch raus gespielt... wo soll das hinführen ?!

  • Ich frage mich gerade inwiefern verschiedene Spiele mehr oder weniger gut sich "Bauchspielen" lassen und ob Bauchspieler eher im Kennerspielbereich zu finden sind ?! Arche Nova so ganz aus dem Bauch raus gespielt... wo soll das hinführen ?!

    Zu einem guten Spielerlebnis. Nur weil man "aus dem Bauch raus spielt", heisst es ja nicht, dass man nicht auch nachdenkt oder eine Strategie fährt. Denken ja, zerdenken nein.


    Das ist wirklich spiel/"niveau" unsbhängig. Ich hab on Mars noch nie länger als 15sek für meinen Zug gebraucht und trotzdem meistens gewonnen. Man kann alles "aus dem Bauch raus spielen", klar gibt's Spiele wo man gegen "extrem optimierer" dann total abkacken würde, aber gegen/mit diesen spiele ich dann auch nicht wieder, weil die downtime so hoch ist, dass ich zwei spiele in der zeit hätte spielen können

  • Zu einem guten Spielerlebnis. Nur weil man "aus dem Bauch raus spielt", heisst es ja nicht, dass man nicht auch nachdenkt oder eine Strategie fährt. Denken ja, zerdenken nein.


    Das ist wirklich spiel/"niveau" unsbhängig. Ich hab on Mars noch nie länger als 15sek für meinen Zug gebraucht und trotzdem meistens gewonnen.


    Bauchspieler sind aus meiner Sicht Spieler, die die Fähigkeit haben, schnell aus einer Menge von Zügen gute Züge auszuwählen und sich dann schnell entscheiden, ohne auf den letzten Punkt zu achten.

    Fühle mich perfekt beschrieben. Ich denke schon, teilweise habe ich das Gefühl strukturierter und schneller als manch Analytiker, die zerdenken und ich gewinne auch sehr oft gegen eben diese.

    Perfektes Beispiel: Terraforming Mars mit vier Spielern, mein Mann und ich eher Bauchspieler (wobei mein Mann bei einigen Spielern zu einem echten Analytiker wird und dann lustigerweise eben diese Spiele nicht mag) und die anderen beiden totale Analytiker. Sie haben einfach Ewigkeiten in jedem Zug gebraucht und trotzdem gegen uns (zweiter mein Mann, ich Erste 8-)) ) verloren und waren fassungslos, warum. Wir hätten ja gar nicht nachgedacht... :S

    Ähm doch, aber ich will keine 50 Minuten für einen Zug brauchen, ich entscheide schnell intuitiv aber nachdenklich und mit Köpfchen!

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Ich frage mich gerade inwiefern verschiedene Spiele mehr oder weniger gut sich "Bauchspielen" lassen und ob Bauchspieler eher im Kennerspielbereich zu finden sind ?! Arche Nova so ganz aus dem Bauch raus gespielt... wo soll das hinführen ?!

    Zu einem spaßigen Abend. Je nach Laune und Stimmung spiele ich Arche Nova häufig aus dem Bauch heraus. Die Punkte sind dann am Ende eben nicht so hoch, man macht den ein oder anderen nicht so optimalen Zug und übersieht die ein oder andere Synergie, aber es ist das gleiche Spiel. Generell würde ich behaupten, dass sich jedes Spiel aus dem Bauch heraus spielen lässt, wobei mit steigender Komplexität der Erfolg sinkt.

  • Bin absoluter Bauchspieler und finde die Beschreibung von snoggle1981 sehr treffend. Es gibt dadurch Spiele die mal besser mal schlechter funktionieren und auch mal Spiele die frustrierend sein können. Scythe z.B. finde ich eigentlich gut, aber ich hatte nie eine Chance da irgendwann der Analytiker die nächsten 4 Züge vorgeplant hatte und das Spiel beendete.

  • Wo siehst Du da einen Widerspruch?

    Bauchspieler nutzen natürlich ihre (allgemeine) Erfahrung, um die verschiedenen Möglichkeiten zu beurteilen. Auch Intuition genannt.

    Sonst würde man sie "Würfel" nennen, weil sie zufällig irgendwas machen. 8-))

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  • Sind Blitzschachspieler denn Bauchspieler, oder liegt es nicht einfach an der Kombination aus Erfahrung und der Fähigkeit diese in kurzer Zeit einsetzen zu können?

    Nur weil die Denkprozesse durch Training schneller laufen, würde ich professionelle Blitzschachspieler nicht als Bauchspieler bezeichnen. Vieles, was auf dem Brett passiert, sind ja antrainierte Standardsituationen, bei denen nicht viel nachgedacht, sondern einfach gehandelt wird. Das funktioniert dann so ähnlich wie ein Muskelgedächtnis. Sobald es keine Standardsituation mehr ist, dauert es gleich wieder etwas länger. In diesen Phasen ist dann ein Bauchspielen vielleicht noch möglich, bei den Standardsituationen dürfte es anstrengend werden.

  • Natürlich ist das eine Fähigkeit, wenn man Bauchspieler ist. Wenn man mich nach Bauchspieler fragt, dann gehe ich schon davon aus, dass die gemeint sind, die eine gewisse Spielstärke haben. Die die schnell sind und dennoch kaum etwas zustande bringen, haben ja offenbar eben kein „Bauchgefühl“ auf das sie zugreifen können. Gute „Bauchspieler“ haben Fähigkeiten, die sie einsetzen können, bei denen sie sich manchmal aber nichtmal selbst bewusst sind, wie sie das machen. Gibt es in jeder lebenslange, beispielsweise den „Riecher für gute Geschäfte“. Ohne diese Fähigkeiten wäre ein Bauchspieler ja quasi nur ein „Zufallsgenerator“.

  • Zudem neigen Nicht-Bauchspieler meiner Erfahrung nach oft auch dazu erst so richtig ihren Zug auszutüfteln wenn sie dran sind und der Boardstate somit final ist. Ich überlege mir meist meine Strategie, plane meine kommenden Züge mit Alternativen grob voraus und wenn ich dann dran bin müssen nur noch kleinere Anpassungen vorgenommen werden.

  • Intuition ist das Schlüsselwort.

    Im Bereich der Lernpsychologie spricht man auch von implizierten Lernen.

    Und was das tatsächlich mit dem Bauch zu tun hat, kann man z.B. hier lesen:

    Neurologie: Wie der Bauch den Kopf bestimmt
    Geahnt haben es die Menschen schon immer: Der Sitz der Gefühle liegt im Zentrum des Körpers. Dort, wo Aufregung "Schmetterlinge flattern" lässt, wo Ärger "auf…
    www.geo.de


    Daraus folgendes Zitat:

    Jedes Mal, wenn der Mensch eine Entscheidung in einer ähnlichen Situation fällen muss, basiert diese nicht nur auf intellektuellen Kalkulationen, sondern wird massiv von jenen unbewussten Informationen aus dem gigantischen Katalog von gespeicherten Emotionen und Körperreaktionen mitgeprägt, eben den "gut feelings". Darin sehen Forscher auch eine Triebfeder der Evolution: Die starke Ausbildung der vorderen Hirnrinde im Kopf ist dem Bauch zuzuschreiben. Denn von dort unten kommt die größte Masse an Information, an Feedback, wie Emeran Mayer es nennt, das oben verarbeitet werden muss.


    Da bekommt dann der Ausdruck Scheissidee eine ganz andere Bedeutung. 8-))

  • Natürlich ist das eine Fähigkeit, wenn man Bauchspieler ist. Wenn man mich nach Bauchspieler fragt, dann gehe ich schon davon aus, dass die gemeint sind, die eine gewisse Spielstärke haben. Die die schnell sind und dennoch kaum etwas zustande bringen, haben ja offenbar eben kein „Bauchgefühl“ auf das sie zugreifen können. Gute „Bauchspieler“ haben Fähigkeiten, die sie einsetzen können, bei denen sie sich manchmal aber nichtmal selbst bewusst sind, wie sie das machen. Gibt es in jeder lebenslange, beispielsweise den „Riecher für gute Geschäfte“. Ohne diese Fähigkeiten wäre ein Bauchspieler ja quasi nur ein „Zufallsgenerator“.

    Ich denke halt, dass sich viele Spieler, die z.B. nicht begründen können, warum sie jetzt einen bestimmten Zug gemacht haben, als Bauspieler bezeichnen würden. Ungeachtet, ob ihr Bauchgefühl sie oft trügt oder brillant ist. Deswegen hatte ich das bisher nicht als Qualtät angesehen. Und deshalb habe ich gefragt, und das hier ist interessant für mich.

    Durchrechnen kann jeder, der sich ausreichend viel Zeit dafür lässt oder nimmt.

    Solche Beschreibungen sind witzig:

    - Ich könnte ja, wenn ich nur wollte.

    - Ja, dann zeig doch mal wie du x Züge planst, dass es alles aufgeht.

    - Nö, will ich nicht, aber ich könnte.


    Was man selber macht ist eine Fähigkeit, was die anderen machen ist...?

    - kein Glück beim Denken = Bauchspieler?

    - Mensch ohne Intuition = Kopfspieler?

    Da gefallen mir positive Beschreibungen besser, wenn es eine Fähigkeit ist, die vielleicht nicht jeder hat. Die eine Gruppe kann komplexe Situationen durchdenken, die andere haben eine gute Intuition, die sie leitet. Ich kann z.B. keine 5 Züge Schach durchrechnen. Jetzt kann ich natürlich sagen: will ich auch nicht, am Ende kann ich es aber vermutlich einfach nicht.


    Oder anders gesagt: vielleicht ist auch nicht jeder Grübler ein Kopfspieler? Wenn man als Kopfspieler jemanden definiert, dessen Denken eine gewisse Qualtät erreicht? Ähnlich wie beim Bauchspieler ist es dann eine Fähigkeit und nicht das fehlen von etwas.

  • cermit

    Hat den Titel des Themas von „Wie definiert ein Bauchspieler, was ist ein Bauchspieler ist?“ zu „Wie definiert ein Bauchspieler, was ein Bauchspieler ist?“ geändert.
  • Bauchspieler sind aus meiner Sicht Spieler, die die Fähigkeit haben, schnell aus einer Menge von Zügen gute Züge auszuwählen und sich dann schnell entscheiden, ohne auf den letzten Punkt zu achten.

    Hmm, meiner Erfahrung nach gibt es auch Bauchspieler*innen, die sich schnell entscheiden und dann (manchmal bis oft) einen schlechten Zug wählen.


    Und ebenso gibt es Kopfspieler*innen, die lange überlegen und dann (manchmal bis oft) einen schlechten/nicht optimalen Zug wählen.


    Bauch/Kopf sagt für mich erst mal nicht prinzipiell etwas über die Spielstärke aus.

  • Für mich ist auch beides kein Zeichen von Qualität, wie gut jemand spielt. Und auch kein Skill. Sondern nur die Tendenz: versuche ich es eher mit Denken oder Intuition. Oder wie schnell habe ich genug bewusst nachgedacht und lasse dann die Intuition entscheiden.


    Analysis Paralysis hat nicht jeder Kopfspieler, immer. Sondern nur wenn man den Faden verliert, z.B. weil man versucht tiefer über das Problem nachzudenken, als man kann. Und dann gibt es Personen, die schon fast zwanghaft versuchen zu tief zu analysieren.

    Genauso macht nicht jeder Bauchspieler planlose Züge, es hängt davon ab, ob seine Intuition ihn gut leitet.

  • Ich frage mich gerade inwiefern verschiedene Spiele mehr oder weniger gut sich "Bauchspielen" lassen und ob Bauchspieler eher im Kennerspielbereich zu finden sind ?! Arche Nova so ganz aus dem Bauch raus gespielt... wo soll das hinführen ?!

    Zu einem spaßigen Abend. Je nach Laune und Stimmung spiele ich Arche Nova häufig aus dem Bauch heraus. Die Punkte sind dann am Ende eben nicht so hoch, man macht den ein oder anderen nicht so optimalen Zug und übersieht die ein oder andere Synergie, aber es ist das gleiche Spiel. Generell würde ich behaupten, dass sich jedes Spiel aus dem Bauch heraus spielen lässt, wobei mit steigender Komplexität der Erfolg sinkt.

    Dann bin ich kein Bauchspieler. Wenn ich immer wieder nach meinem Zug merken würde das es -möglicherweise deutlich- besser gegangen wäre ist das für mich frustig.

  • Dann bin ich kein Bauchspieler. Wenn ich immer wieder nach meinem Zug merken würde das es -möglicherweise deutlich- besser gegangen wäre ist das für mich frustig.

    Damit muss man dann natürlich klar kommen können, aber das kann man lernen, wenn man es will.

  • Dann bin ich kein Bauchspieler. Wenn ich immer wieder nach meinem Zug merken würde das es -möglicherweise deutlich- besser gegangen wäre ist das für mich frustig.

    Damit muss man dann natürlich klar kommen können, aber das kann man lernen, wenn man es will.

    Warum sollte man lernen sich mit der zweitbesten Lösung zufrieden zu geben? Wenn ich selbst den Fehler bemerke, bedeutet es, ich war selbst dazu ich der Lage den Zug besser durchzuführen. Spieler, die massenhaft die gleichen Fehler machen und es ihnen egal ist, können den anderen Mitspielern auch das Spielerlebnis verschlechtern. Ich bevorzuge Gegner, keine Opfer.

    Es ist etwas anderes wenn man von einer anderen Person auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam gemacht wird, die man nicht gesehen hat. Das ist konstruktive Kritik mit der man sich auseinandersetzen kann. Möglicherweise war mein Plan zu dem Zeitpunkt besser und mir fehlten einfach bestimmte Informationen. Vielleicht habe ich auf ein anderes Ziel hingearbeitet und es wäre nicht mehr sinnvoll den Plan zu ändern? Oder eben ich habe es nicht gesehen. Dann ist es eine Lernkurve und die Information, entsprechend aufgearbeitet erweitert meine Kenntnisse, oder die Wahrnehmung im Spiel.

    Eigene, selbstverschuldete Fehler sind nervig. Manche können damit besser umgehen als andere. Gerade wenn man ein kompetitiver Spieler ist. Z.B. in einer Turnierszene, weiß man das ein kleiner Fehler genau den Unterschied ausmachen kann, der zwischen einem möglichen Gewinn und dem Frust steht, weil man etwas nur um die Haaresbreite verpasst hat. Fliege ich zur Pro Tour in die USA, oder fahre 400 km nach Hause? Diese eine Aktion ist dann deutlich präsenter in der Wahrnehmung als die anderen positiven Ergebnisse (... Die möglicherweise sogar nur durch Glück erreicht wurden...)

    Es ist auch die Frage, wie man am Tisch kommuniziert. Klugscheißer- und Besserwisser Erklärungen nerven noch mehr, als sie helfen. Hier ist nicht nur die Frage wie deine Information weitergeben wird, sondern wie sie empfangen wird. Das kann jedem von uns unbewusst passieren, dass der Ton, oder die Formulierung anderes ankommt als beabsichtigt. Da gilt es die Situation zu entschärfen und ein bisschen Empathie zu zeigen.

  • Damit muss man dann natürlich klar kommen können, aber das kann man lernen, wenn man es will.

    Warum sollte man lernen sich mit der zweitbesten Lösung zufrieden zu geben? Wenn ich selbst den Fehler bemerke, bedeutet es, ich war selbst dazu ich der Lage den Zug besser durchzuführen. Spieler, die massenhaft die gleichen Fehler machen und es ihnen egal ist, können den anderen Mitspielern auch das Spielerlebnis verschlechtern. Ich bevorzuge Gegner, keine Opfer.

    Es ist etwas anderes wenn man von einer anderen Person auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam gemacht wird, die man nicht gesehen hat. Das ist konstruktive Kritik mit der man sich auseinandersetzen kann. Möglicherweise war mein Plan zu dem Zeitpunkt besser und mir fehlten einfach bestimmte Informationen. Vielleicht habe ich auf ein anderes Ziel hingearbeitet und es wäre nicht mehr sinnvoll den Plan zu ändern? Oder eben ich habe es nicht gesehen. Dann ist es eine Lernkurve und die Information, entsprechend aufgearbeitet erweitert meine Kenntnisse, oder die Wahrnehmung im Spiel.

    Eigene, selbstverschuldete Fehler sind nervig. Manche können damit besser umgehen als andere. Gerade wenn man ein kompetitiver Spieler ist. Z.B. in einer Turnierszene, weiß man das ein kleiner Fehler genau den Unterschied ausmachen kann, der zwischen einem möglichen Gewinn und dem Frust steht, weil man etwas nur um die Haaresbreite verpasst hat. Fliege ich zur Pro Tour in die USA, oder fahre 400 km nach Hause? Diese eine Aktion ist dann deutlich präsenter in der Wahrnehmung als die anderen positiven Ergebnisse (... Die möglicherweise sogar nur durch Glück erreicht wurden...)

    Es ist auch die Frage, wie man am Tisch kommuniziert. Klugscheißer- und Besserwisser Erklärungen nerven noch mehr, als sie helfen. Hier ist nicht nur die Frage wie deine Information weitergeben wird, sondern wie sie empfangen wird. Das kann jedem von uns unbewusst passieren, dass der Ton, oder die Formulierung anderes ankommt als beabsichtigt. Da gilt es die Situation zu entschärfen und ein bisschen Empathie zu zeigen.

    Dein Post zeigt glaub ich aber den Pudels Kern gut auf. Mir als Bauchspieler geht es nicht um "Gegner" oder "Opfer", mir geht es um "Spaß am Spiel". Ich spiele nicht auf Tunieren, nicht um Geld oder ähnliches. Natürlich möchte ich gewinnen, aber nicht um jeden Preis. Niemals würde ich den "Spielspaß für alle" dem Gewinnen unterordnen. Es ist zudem ja nicht so, dass Bauchspieler "massenhaft den gleichen Fehler machen". Wir denken ja trotzdem nach, nur halt nicht stundenlang. Egal sind uns schlechte Züge auch nicht, klar merke ich wenn etwas suboptimal war und setzte das erlernen in zukünftigen Partien auch um. Andererseits versuche ich mich auch gern an Alternativen Strategien und teste diese aus, auch wenn ich weiss, dass "weg a" vll der effektivere ist.


    Was genau meinst du mit Besserwisser Erklärungen? Macht ihr euch in euren Partien während des Spielens aktiv auch bessere Möglichkeiten aufmerksam? Das würde mich vermutlich je nachdem wie es gemacht wird auch stören. Ich frag dann meist hinterher "ich hab nicht verstanden warum du xy gemacht hast", das ist in meinen Augen der viel elegantere Weg

  • Ich glaube es gibt wenige reine Bauchspieler, also zumindest bei halbwegs analytisch zugänglichen Spielen. Bei den meisten ist es doch eher ein Mischungsverhältnis aus Intuition und Analyse. Am Ende ist Brettspielen ja eigentlich immer heuristisch, der eine bricht das dann halt früher ab, der andere später.

  • Ich glaube es gibt wenige reine Bauchspieler, also zumindest bei halbwegs analytisch zugänglichen Spielen. Bei den meisten ist es doch eher ein Mischungsverhältnis aus Intuition und Analyse. Am Ende ist Brettspielen ja eigentlich immer heuristisch, der eine bricht das dann halt früher ab, der andere später.

    Bauchspielen heisst ja nicht, dass man nicht nachdenkt. Es heisst halt, dass man Dinge nicht "zerdenkt". Während die anderen am Zug sind plane ich sehr viel, überlege wir verschiedene Möglichkeiten für diverse Eventualitäten und setzte das dann um, wenn ich dran bin. Bei mehreren "vermeindlich gleichguten ideen", dann halt aus dem Bauch raus eine davon. Wo ein Gründer vll erstmal noch jede der Ideen x mal durchrechnen würde

  • Ich glaube es gibt wenige reine Bauchspieler, also zumindest bei halbwegs analytisch zugänglichen Spielen. Bei den meisten ist es doch eher ein Mischungsverhältnis aus Intuition und Analyse. Am Ende ist Brettspielen ja eigentlich immer heuristisch, der eine bricht das dann halt früher ab, der andere später.

    Bauchspielen heisst ja nicht, dass man nicht nachdenkt. Es heisst halt, dass man Dinge nicht "zerdenkt". Während die anderen am Zug sind plane ich sehr viel, überlege wir verschiedene Möglichkeiten für diverse Eventualitäten und setzte das dann um, wenn ich dran bin. Bei mehreren "vermeindlich gleichguten ideen", dann halt aus dem Bauch raus eine davon. Wo ein Gründer vll erstmal noch jede der Ideen x mal durchrechnen würde

    Sehe ich nicht so, dass ist eine zu weite Definition von Bauchspieler... bzw. im weiteren Sinne Bauchentscheidung. Dann wäre jeder Spieler mehr oder weniger Bauchspieler.

  • Bauchspielen heisst ja nicht, dass man nicht nachdenkt. Es heisst halt, dass man Dinge nicht "zerdenkt". Während die anderen am Zug sind plane ich sehr viel, überlege wir verschiedene Möglichkeiten für diverse Eventualitäten und setzte das dann um, wenn ich dran bin. Bei mehreren "vermeindlich gleichguten ideen", dann halt aus dem Bauch raus eine davon. Wo ein Gründer vll erstmal noch jede der Ideen x mal durchrechnen würde

    Sehe ich nicht so, dass ist eine zu weite Definition von Bauchspieler... bzw. im weiteren Sinne Bauchentscheidung. Dann wäre jeder Spieler mehr oder weniger Bauchspieler.

    Was wäre denn dann deine Definition? Bauspieler denken nicht nach?

  • Sehe ich nicht so, dass ist eine zu weite Definition von Bauchspieler... bzw. im weiteren Sinne Bauchentscheidung. Dann wäre jeder Spieler mehr oder weniger Bauchspieler.

    Was wäre denn dann deine Definition? Bauspieler denken nicht nach?

    Ein Bauchspieler i.e.S. ist für mich jemand der bezüglich seines Zuges aus dem Bauch heraus entscheidet... also intuitiv, und somit ohne bewusst darüber nachzudenken.


    Ist natürlich eine Extremposition, so wie der schwere AP-Grübler auch... der Bauchspieler i.w.S. ist eher jemand der seine bewusste Analyse sehr früh abbricht und nur einige wenige Schritte auf dem analytischen Spektrum beschreitet.

  • Was wäre denn dann deine Definition? Bauspieler denken nicht nach?

    Ein Bauchspieler i.e.S. ist für mich jemand der bezüglich seines Zuges aus dem Bauch heraus entscheidet... also intuitiv, und somit ohne bewusst darüber nachzudenken.


    Ist natürlich eine Extremposition, so wie der schwere AP-Grübler auch... der Bauchspieler i.w.S. ist eher jemand der seine bewusste Analyse sehr früh abbricht und nur einige wenige Schritte auf dem analytischen Spektrum beschreitet.

    hm ok, das würde glaub ich kein Bauchspieler, der hier im Forum aktiv ist, so definieren. Aber kann halt nur für deine Perspektive sprechen

  • Ein Bauchspieler i.e.S. ist für mich jemand der bezüglich seines Zuges aus dem Bauch heraus entscheidet... also intuitiv, und somit ohne bewusst darüber nachzudenken.


    Ist natürlich eine Extremposition, so wie der schwere AP-Grübler auch... der Bauchspieler i.w.S. ist eher jemand der seine bewusste Analyse sehr früh abbricht und nur einige wenige Schritte auf dem analytischen Spektrum beschreitet.

    hm ok, das würde glaub ich kein Bauchspieler, der hier im Forum aktiv ist, so definieren. Aber kann halt nur für deine Perspektive sprechen

    Ich weiß nicht ob sich wirkliche Bauchspieler in dieses Forum verirren. Glaube bestimmte Definitionen sind hier in der Bubble etwas - auf ihrem jeweiligen Spektrum - "verschoben."