Beiträge von cermit im Thema „Wie definiert ein Bauchspieler, was ein Bauchspieler ist?“

    Ich bin der Meinung es ist stark vom Spiel abhängig.

    Der Bauchspieler weiß oft nicht warum er die richtigen Züge macht. Sonder macht sie aus dem Gefühl heraus richtig.

    Bei manchen Spielen würde mir das Spielen auch kein Spaß mehr machen wenn ich es zerdenke/rechne. Z.B. wenn ich anfangen würde mir zu merken welche Karten bereits abgelegt wurden und anhand der Wahrscheinlichkeit meine weiteren Züge machen. Es ist dann doch eher so das ich den Zug mache der für mich gefühlt besser ist auch wenn die Wahrscheinlichkeit sagt ein andere wäre in dieser Situation besser( was ich natürlich nicht weiß, da nicht mitgezählt).

    Bei vielen Spielen gehört auch etwas Glück dazu, da würde sich für mich dann auch nicht immer der Aufwand lohnen.

    Der Spaß steht bei mir im Vordergrund auch wenn ich jedes Spiel gewinnen möchte, egal wie aussichtslos.

    Hier sind lustige Sätze drin, die mich an einen Kollegen erinnern, der mal sagte: "Eine Expertenschätzung ist immer richtig, wenn die Schätzung falsch war, dann war es kein Experte..." Unfehlbare Logik, komplett frei von Ironie vorgetragen.


    Ich würde sagen der Bauchspieler macht einen Zug, was nicht unbedingt der richtige (im Sinne von "ein guter oder der beste") Zug ist. Ebenso wie der Kopfspieler auch nur einen Zug macht, was auch nicht der richtige Zug sein muss.


    Ich glaube der Spaß steht für alle in der Regel im Vordergrund, Bauch- oder Kopfspieler.

    Sorry, ich habe einfach Probleme mit solchen Verallgemeinerungen, dann ein Beispiel "ich kenne einen...", fertig.


    Ich habe nur gerade drüber nachgedacht, wie Populisten "argumentieren", was erschreckend ähnlich ist. Und dann bin ich gedanklich eskaliert... Ich werfe dir nicht vor Populist zu sein. Ist nur bei mir im falschen Hals gelandet.

    ...


    Eine persönliche These noch (ohne Anspruch auf Richtigkeit): Bauchspieler nehmen Niederlagen meist leichter. Denker tun sich schwerer, da sie empfundener Weise "mehr investiert" haben.

    Gut zusammengefasst. Gerade der letzte Absatz kommt mir bekannt vor. Ich erlebe regelmäßig, dass sich bei Spieletreffs Leute, die viel Grübeln und für viel Downtime sorgten, darüber aufregen, dass ich am Ende vor Ihnen gewonnen habe, obwohl ich ja viel weniger nachgedacht und errechnet hätte. Einmal wurde mir Schummelei vorgeworfen und beliebt ist auch dann hinterher dem Spiel die Schuld zu geben und das total schlecht zu reden^^

    Das sind einfach schlechte Verlierer.


    Ich bin mir nicht sicher, ob es den Zusammenhang so gibt. Bzw. wäre dann die Frage, was hier was bedingt:

    Wenn ich unbedingt gewinnen will, dann nutze ich Kopf (+ Intuition als Tiebreaker). Alle Mittel, die ich habe.

    So gesehen werde/bin ich eher Kopfspieler, wenn ich unbedingt gewinnen will. Dann bin ich bestimmt auch ein schlechterer Verlierer, als wenn es mir fast egal ist, ob ich gewinne.


    Ich denke der Kern ist, wie sehr will ich gewinnen. Und das hängt von den Umständen ab:


    MtG Turnier, Spiel gegen einen Unsympathen -> bin ich Kopfspieler / eher auch ein schlechter Verlierer.

    Runde mit Freunden: Gewinnen ist sekundär, da daddel ich viel mehr, es wird deutlich weniger tief gedacht. Verlieren ist dann einfacher.


    Vielleicht bedingt sich:

    ich will immer gewinnen -> meist Kopfspieler

    Fände ich zumindest recht plausibel.


    Was aber nicht bedeutet:

    Kopfspieler -> ich will immer gewinnen (schlechte Verlierer)

    Was die These für mich suggeriert.

    Ich bin jedenfalls in der coolen Gruppe "habe den Kopf nicht nur, damit es in den Hals nicht reinregnet" :)

    Ja, das hat man an der Fragestellung und Deinen ersten Posts gemerkt.

    Ich habe doch im ersten Satz, im ersten Post schon geschrieben, wo ich mich einordne.

    Der alberne Spruch soll nur zeigen: ich finde meine Gruppe auch cooler, als sie ist. Ich werfe das nicht anderen vor, ohne dass mit bewusst ist, dass ich genauso bin. Und ich bin über 18 und denke noch immer so.

    Ich glaube es sind jede Menge SpielerInnen in dieser Forum, die sich als BauchspielerInnen bezeichnen würden. Ich würde vermuten es ist die Mehrheit, aber das hängt vermutlich von der Definition ab.


    Und ich wollte ja bewusst, dass diese selber "definieren" "was sie sind".

    Ich glaube man beschreibt die eigene Gruppe immer cooler, toller und die andere immer etwas negativer, uncool. Weil wir ja alle toll sein wollen, irgendwie. Die anderen "Zerdenken", Intuition ist Kunst usw.


    Ich bin jedenfalls in der coolen Gruppe "habe den Kopf nicht nur, damit es in den Hals nicht reinregnet" :)

    Für mich ist auch beides kein Zeichen von Qualität, wie gut jemand spielt. Und auch kein Skill. Sondern nur die Tendenz: versuche ich es eher mit Denken oder Intuition. Oder wie schnell habe ich genug bewusst nachgedacht und lasse dann die Intuition entscheiden.


    Analysis Paralysis hat nicht jeder Kopfspieler, immer. Sondern nur wenn man den Faden verliert, z.B. weil man versucht tiefer über das Problem nachzudenken, als man kann. Und dann gibt es Personen, die schon fast zwanghaft versuchen zu tief zu analysieren.

    Genauso macht nicht jeder Bauchspieler planlose Züge, es hängt davon ab, ob seine Intuition ihn gut leitet.

    Natürlich ist das eine Fähigkeit, wenn man Bauchspieler ist. Wenn man mich nach Bauchspieler fragt, dann gehe ich schon davon aus, dass die gemeint sind, die eine gewisse Spielstärke haben. Die die schnell sind und dennoch kaum etwas zustande bringen, haben ja offenbar eben kein „Bauchgefühl“ auf das sie zugreifen können. Gute „Bauchspieler“ haben Fähigkeiten, die sie einsetzen können, bei denen sie sich manchmal aber nichtmal selbst bewusst sind, wie sie das machen. Gibt es in jeder lebenslange, beispielsweise den „Riecher für gute Geschäfte“. Ohne diese Fähigkeiten wäre ein Bauchspieler ja quasi nur ein „Zufallsgenerator“.

    Ich denke halt, dass sich viele Spieler, die z.B. nicht begründen können, warum sie jetzt einen bestimmten Zug gemacht haben, als Bauspieler bezeichnen würden. Ungeachtet, ob ihr Bauchgefühl sie oft trügt oder brillant ist. Deswegen hatte ich das bisher nicht als Qualtät angesehen. Und deshalb habe ich gefragt, und das hier ist interessant für mich.

    Durchrechnen kann jeder, der sich ausreichend viel Zeit dafür lässt oder nimmt.

    Solche Beschreibungen sind witzig:

    - Ich könnte ja, wenn ich nur wollte.

    - Ja, dann zeig doch mal wie du x Züge planst, dass es alles aufgeht.

    - Nö, will ich nicht, aber ich könnte.


    Was man selber macht ist eine Fähigkeit, was die anderen machen ist...?

    - kein Glück beim Denken = Bauchspieler?

    - Mensch ohne Intuition = Kopfspieler?

    Da gefallen mir positive Beschreibungen besser, wenn es eine Fähigkeit ist, die vielleicht nicht jeder hat. Die eine Gruppe kann komplexe Situationen durchdenken, die andere haben eine gute Intuition, die sie leitet. Ich kann z.B. keine 5 Züge Schach durchrechnen. Jetzt kann ich natürlich sagen: will ich auch nicht, am Ende kann ich es aber vermutlich einfach nicht.


    Oder anders gesagt: vielleicht ist auch nicht jeder Grübler ein Kopfspieler? Wenn man als Kopfspieler jemanden definiert, dessen Denken eine gewisse Qualtät erreicht? Ähnlich wie beim Bauchspieler ist es dann eine Fähigkeit und nicht das fehlen von etwas.

    Ich würde mich nicht als Bauspieler bezeichnen. Trotzdem entscheidet manchmal der Bauch:

    - wenn ich aber zwei Optionen in einem Spiel habe, und ich nicht klar erkennen kann, was vermutlich die bessere ist

    - weil ich nicht weitere Züge im Voraus planen / durchdenken will

    - weil ich das Spiel nicht genug verstanden habe, irgendetwas ausprobiere. Bei Erstpartien z.B.


    Wann ist man also ein Bauspieler, würdet ihr sagen? Wie kann man das beschreiben, ohne negativ über die "andere Seite" zu schreiben?