• Das Prinzip des „vorwärts legen und rückwärts werten“ kann man zwar Erklären, aber so im Kern verstanden wird es dann doch erst nach dem ersten Spiel. Faraway zählt für mich zu den Spielen, bei denen ich erstmal lernen muss, gegen das Spielprinzip zu bestehen.

    Ich persönlich finde das mit dem Vorwärts legen und rückwärts werten eigentlich unnötig kompliziert.

    Ich stelle mir einfach vor, daß diese Bedingungen Schulden sind, die ich mit den später gespielten Karten bezahlt werden müssen. Ich spiele also vorwärts und werte auch vorwärts. Das ist sehr simpel.

  • Auf BGG hat einer der Autoren mal gesagt, dass das rückwärts werten hauptsächlich für den klimatischen Effekt gemacht wurde, weil man mit den ersten Karten in der Regel die meisten Punkte macht.

    We decided to score from right to left because it makes the scoring phase much more climatic, as the highest scoring cards are usually the ones you play first…
    And it makes sense with the journey theme.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • Ich müsste "vorwärts" mal ausprobieren. Ich finde es aber gerade durch die Sanctuaries leichter, erst die Punktekarten zu legen und dann mit den folgenden Karten zu versuchen ihre Bedingungen zu erfüllen.


    Sonst lege ich ja irgendwelche Karten mit möglichst vielen Symbolen und hoffe, dass ich gegen Spielende dann die passenden teuren Punktekarte mit den passenden Bedingungen bekomme?

  • Ich glaube, Gallowbraid will ja gar nicht die Wertung ändern, sondern zählt einfach nur von der anderen Seite zusammen am Ende. Ich bin in manchen Partien auch schon dazu übergegangen, die Karten nicht einzeln umzudrehen. Das bekommt man ja mit etwas Erfahrung auch gut hin. Das Umdrehen und einzelne Aufdecken hat halt den zusätzlichen Vorteil, dass wenn alle vorherigen Karten verdeckt sind, man einfach nur die offenen Symbole zählen muss.

  • ja genau. Ich spiele schon regelkonform. Ich denke nur anders. Weil ich das einfacher finde.
    Ich lege logischerweise auch hohe Punktekarten früh im Spiel. Und für mich sind die Bedingungen dann "Schulden"
    die man bezahlen muß. So rum finde ich es einfacher als wenn ich mir vorstelle, die Karten von rechts nach links zu werten.

  • Ich müsste "vorwärts" mal ausprobieren. Ich finde es aber gerade durch die Sanctuaries leichter, erst die Punktekarten zu legen und dann mit den folgenden Karten zu versuchen ihre Bedingungen zu erfüllen.


    Sonst lege ich ja irgendwelche Karten mit möglichst vielen Symbolen und hoffe, dass ich gegen Spielende dann die passenden teuren Punktekarte mit den passenden Bedingungen bekomme?

    Ich glaube da hast du was falsch verstanden. Die Wertungsart ändert sich nicht er wertet die Karten nur von vorne nach hinten, d.h. er wertet die jeweilige Karte und berücksichtigt dabei nur alle Karten die „hinter“ dieser Karte liegen.

  • Beim Festplatten-Frühjahrsputz bin ich gerade über einen Solomodus von Faraway gestolpert, den ich mir im November überlegt hatte. Da ich das Spiel nicht physisch habe, kann ich es nicht testen, aber vielleicht mag ja der ein oder andere mal damit experimentieren.

    Setup:

    * Wie für zwei Spieler (3 Karten auf die Hand, 3 zur Auswahl, 3 für Automa offen hinlegen)


    Karte spielen:

    * Automa spielt die nächsthöhere Karte von seiner Hand zu seiner zuletzt gespielten Karte aus. Hat er nur niedrigere auf der Hand, spielt er die mit dem kleinsten Wert. (Zu Spielstart logischerweise die mit kleinstem Wert.)

    ** Beispiel: 7, 28, 56 hat er auf der Hand. Automa hat zuvor eine 12 gespielt. Er spielt die 28.

    ** Beispiel: 13, 15, 34 hat der auf der Hand. Automa hatte zuvor eine 56 gespielt. Er spielt die 13.

    * Automa erhält beim Legen einer höheren Zahl entsprechend Schreinkarten (1 plus Anzahl von Landkarten-Symbolen). Er behält in jedem Fall alle Schreinkarten vor sich.


    Karten nehmen:

    * Spieler mit kleinstem, gespielten Wert wählt zuerst.

    * Automa wählt die nächsthöhere Karte zur zuletzt ausgespielten Karte. Gibt es nur niedrigere, wählt er die mit dem niedrigsten Wert.

    ** Beispiel: 7, 28, 56 liegen aus. Automa hat eine 12 gespielt. Er wählt die 28.

    ** Beispiel: 13, 15, 34 liegen aus. Automa hat eine 56 gespielt. Er wählt die 13.


    Spielende:

    * Das Spiel endet nach 8 Karten.


    Automa-Wertung:

    * Prinzipiell wird normal gewertet, die Anforderungen sind aber reduziert.

    * Konkret werden die Anforderungen pro Symboltyp halbiert (aufgerundet).

    ** Beispiel: Sind 4 blaue Symbole gefordert, braucht der Automa nur 2.

    ** Beispiel: Sind 3 rote und 1 grünes Symbol gefordert, braucht der Automa nur 2 rote und 1 grünes.

    * Alle Schreinkarten werten wie bisher.


    Hard-Mode:

    * Für eine schwerere Wertung wird jeder Symboltyp nur einmal gezählt.

    ** Beispiel: Sind 4 blaue Symbole gefordert, braucht der Automa nur 1.

    ** Beispiel: Sind 3 rote und 1 grünes Symbol gefordert, braucht der Automa nur 1 rotes und 1 grünes.


    Wie gesagt, keine Ahnung, ob das von der Wertung her etwas ergibt, gegen das man sich messen kann. Bin gespannt, ob es jemand testen will. :)


    Gruß Dee

  • ja genau. Ich spiele schon regelkonform. Ich denke nur anders. Weil ich das einfacher finde.
    Ich lege logischerweise auch hohe Punktekarten früh im Spiel. Und für mich sind die Bedingungen dann "Schulden"
    die man bezahlen muß. So rum finde ich es einfacher als wenn ich mir vorstelle, die Karten von rechts nach links zu werten.

    Nach meiner ersten und bisher einzigen mitgespielten Partie, in der ich mit gnadenlos wenigen Punkten herausgegangen bin, dachte ich mir, dass das als viel zu kompliziert gedacht ist. Vorwärts spielen, rückwärts werten, Knoten im Kopf. Stattdessen einfach die Karten als das sehen, was die sind: Aufträge für die danach zu spielende Karten, die über diese Karten zu erfüllen sind. Zeitgleich sind die Karten aber auch in ihrer Doppelfunktion die Ressourcen, um vorab ausgelegte Aufträge zu erfüllen. Fertig.


    Somit muss ich mit jeder ausgespielten Karten planen bis spekulieren, ob ich die bisher ausliegenden Aufträge noch erfüllen kann. Ebenso muss ich sehen, dass für neue Aufträge immer weniger Karten übrig bleiben, um diese Aufträge zu erfüllen. Die eigentliche Herausforderung kommt dadurch ins Spiel, dass ich aufsteigend in der Ziffer ausspielen möchte, um die kleinen Sonderkarten zu bekommen, ausspielen zu dürfen und mir damit Zusatz-Ressourcen für meine Aufträge ausspielen kann, die mit entweder mehr Punkte geben oder den Planungsdruck senken.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Auf BGG hat einer der Autoren mal gesagt, dass das rückwärts werten hauptsächlich für den klimatischen Effekt gemacht wurde, weil man mit den ersten Karten in der Regel die meisten Punkte macht.

    We decided to score from right to left because it makes the scoring phase much more climatic, as the highest scoring cards are usually the ones you play first…
    And it makes sense with the journey theme.

    Denke er wollte ClimaCtic sagen, würde zumindest mehr Sinn ergeben :)

  • Also Faraway lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich denke, ich kann ein wenig erahnen, was einige (vielleicht sogar viele) an dem Spiel mögen: Die Tatsache, dass es mal etwas neues ausprobiert. So eine Art Enginebuilder mit Zockerelement. Das zumindest kann ich dem Spiel in der Tat nicht absprechen. Es ist auch recht clever gemacht, da man im großen und ganzen doch recht vorhersehbar seine wichtigsten Karten punkten lassen kann - notfalls dank der Schreine. Aber mich hat es doch jetzt recht kalt gelassen. Mir ist das Spiel zu verkopft. Zudem finde ich es auch nicht besonders ansehnlich. Also: Ich spreche dem Spiel nicht ab, ein gutes Spiel zu sein, aber wir beide passen nicht so gut zusammen :) Rubrik: Spiele ich mal mit, wenn gewünscht, schlage es aber nicht vor.

  • Ich finde es sehr unterhaltsam.

    Zum Spaß habe ich einige Male eine zweite Punktewertung ausgeführt:

    Kein Plättchen wird umgedreht/zählt bei der Wertung nicht mit. Wenn die letzte Region als Voraussetzung ein Geweih zeigt, so zählt auch eines auf der ersten ausgespielten Region.

    Die Punkte sind jetzt natürlich extrem höher. Aber bisher hätte sich dadurch noch kein anderer Sieger ergeben.

    Trotzdem eine nette, weil neue, Mechanik.

  • Für mich funktioniert er nicht, weil man halt dauerhaft die Karten des Gegners kennt und schon eine Runde vorher, sobald die Auslage liegt, weiß, welche er als nächstes spielt, was das eigene Spiel nachhaltig beeinflusst.
    Ist halt wie Faraway mit offenen Karten.
    Ich bleib weiter bei meinem, der hat sich für mich bewährt. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Damit du nicht weißt, was YAFA legt, ginge ja zb nur, wenn er stets neue Gebietskarten erhält.

    Runde (du besitzt 3 Gebietskarten, YAFA 1)

    Du wählst deine Karte, YAFA zieht 2 zusätzliche, aus denen wird nach DEEs Regeln eine gewählt. YAFA legt die zwei unbenutzten Gebietskarten ab.

    Ihr wählt, wie beschrieben, je eine Gebietskarte aus der Auslage.

    So hat YAFA nicht nur den Zufall als Verstärkung, sondern auch fast regelmäßig höhere Gebietskarte. Man könnte noch zur Regel zurückkehren, daß dieser Vorteil ausgeglichen wird, indem auch YAFA nur dann ein Heiligtum erhält. :/

  • Für mich funktioniert er nicht, weil man halt dauerhaft die Karten des Gegners kennt und schon eine Runde vorher, sobald die Auslage liegt, weiß, welche er als nächstes spielt, was das eigene Spiel nachhaltig beeinflusst.

    Ich hab eine Alternative namens AYAFA hinzugefügt, bei der nur eine Karte verdeckt bei AYAFA liegt, die gespielt wird und auch nur eine Karte verdeckt vom Stapel nachgezogen wird. (Prinzipiell könnte man sich das Austeilen an AYAFA damit ganz sparen und immer eine Karte direkt vom Stapel ausspielen.) Der durchschnittliche Punktewert ändert sich dadurch nicht, weil der Automa dennoch jede Runde eine Sanctuary-Karte bekommt.


    Gruß Dee

  • Man könnte noch zur Regel zurückkehren, daß dieser Vorteil ausgeglichen wird, indem auch YAFA nur dann ein Heiligtum erhält.

    Habe ich geprüft, damit gab es für YAFA aber etwas weniger Punkte (genau 45, 58, 64, 75) und er kam mir zu leicht zum Schlagen vor.

    Damit du nicht weißt, was YAFA legt, ginge ja zb nur, wenn er stets neue Gebietskarten erhält.

    Auch dann weißt Du es, denn schließlich musst Du als Mensch aus den vorhandenen Gebietskarten eine für die Hand auswählen und somit weißt Du, was YAFA zieht. Und Du musst beim Ausspielen ja auch eine Karte von YAFAs Hand aussuchen und siehst auch die damit.

    Komplett ohne Vorwissen geht nur, wenn Du zufällig auf die Hand und von der Hand ziehst, wie jetzt bei AYAFA beschrieben. Resultat ist das Gleiche, solange AYAFA am Ende 8 Sanctuaries hat. :)


    Im realen Spiel weißt Du im Übrigen nach drei oder vier Runden normalerweise auch, was Dein Gegenüber auf der Hand hat. Weil Du ja siehst, was er zieht und spielt. Im Normalfall wird er seine unbekannte Starthand irgendwann gespielt und stattdessen nur Dir bekannte, nachgezogene Karten auf der Hand haben.


    Gruß Dee