Was zeichnet ein Kultspiel aus?

  • verv Ich habe es mir ja nicht selbst ausgedacht, sondern tatsächlich aus der Dokumentation zitiert. :)


    Insofern keine Frage, dass es auch andere durchaus positive Darstellungen von Nerds vorher gab, aber hier war wohl trotzdem ein Wendepunkt.


    Für mehr Detail-Diskussionen müssten wir am besten jetzt beide die Doku anschauen. ^^ Ich bin keine Filmwissenschaftlerin.

    Bestimmt war das ein Baustein in dieser Entwicklung! Ich hab die Doku nicht gesehen und Filmwissenschaftler bin ich auch nicht. Ich habe mir nur über diesen Werdegang, den der Nerd durchgemacht hat – vom gemobbten Außenseiter zum dominanten Archetyp, nicht nur in Film & TV sondern auch in der Business-Welt – nur schon das eine oder andere Mal meine Gedanken gemacht.

  • Das mag sein, aber Galaxy Quest hat beileibe nicht den Anfang des positiv gezeichneten Nerds markiert. Der Film erschien am Ende eines Jahrzehnts, in dem Bill Gates zum Milliardär geworden ist und nur wenige Jahre bevor Hot Chip Casio in den Charts vorbuchstabierten. Und auch bei Revenge of the Nerds stehen am Ende die Eierköpfe, so überzeichnet sie auch dargestellt sein mögen, als Sieger über die Jocks da – inkl. breiter Identifizierung der Belegschaft und Alumni der Universität mit dem Nerd-Dasein.

    Aber die Definition von "Nerds" hat sich zwischen "Revenge of the Nerds" und "Galaxy Quest" deutlich gewandelt, von den lebensunfähigen Pseudo-Savants mit Brille, weißem Hemd und Stifthalter in der Brusttasche (auch schön parodiert von Bernard in "Maniac Mansion"), die in ihrer Freizeit nur im Schachclub rumhängen, zu Connaisseurs von Pop- und Comickultur, die zwar für Außenstehende auffällig wirken, aber dann doch mit sehr viel mehr Ernsthaftigkeit einfach Experten auf einem speziellen Gebiet der Unterhaltungskultur sind.

    Zwischen diesen beiden Definitionen von "Nerds" liegen Welten (nicht umsonst werden Letztere auch gerne als "Geeks" bezeichnet), von daher ist der Vergleich Unsinn: Revenge of the Nerds nutzt eine völlig veraltete, bösartige Definition des Begriffs, Galaxy Quest nutzt eine ganz andere Form von Nerds. Mit der Form von Nerds wie aus Revenge of the Nerds wären Galaxy Quest oder später Big Bang Theory gar nicht umsetzbar gewesen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Das mag sein, aber Galaxy Quest hat beileibe nicht den Anfang des positiv gezeichneten Nerds markiert. Der Film erschien am Ende eines Jahrzehnts, in dem Bill Gates zum Milliardär geworden ist und nur wenige Jahre bevor Hot Chip Casio in den Charts vorbuchstabierten. Und auch bei Revenge of the Nerds stehen am Ende die Eierköpfe, so überzeichnet sie auch dargestellt sein mögen, als Sieger über die Jocks da – inkl. breiter Identifizierung der Belegschaft und Alumni der Universität mit dem Nerd-Dasein.

    Aber die Definition von "Nerds" hat sich zwischen "Revenge of the Nerds" und "Galaxy Quest" deutlich gewandelt, von den lebensunfähigen Pseudo-Savants mit Brille, weißem Hemd und Stifthalter in der Brusttasche (auch schön parodiert von Bernard in "Maniac Mansion"), die in ihrer Freizeit nur im Schachclub rumhängen, zu Connaisseurs von Pop- und Comickultur, die zwar für Außenstehende auffällig wirken, aber dann doch mit sehr viel mehr Ernsthaftigkeit einfach Experten auf einem speziellen Gebiet der Unterhaltungskultur sind.

    Zwischen diesen beiden Definitionen von "Nerds" liegen Welten (nicht umsonst werden Letztere auch gerne als "Geeks" bezeichnet), von daher ist der Vergleich Unsinn: Revenge of the Nerds nutzt eine völlig veraltete, bösartige Definition des Begriffs, Galaxy Quest nutzt eine ganz andere Form von Nerds. Mit der Form von Nerds wie aus Revenge of the Nerds wären Galaxy Quest oder später Big Bang Theory gar nicht umsetzbar gewesen.

    Bestimmt hat sich das gewandelt und natürlich hast du total recht, dass die Darstellung der Nerds in Revenge of the Nerds eine ganz andere war. Aber gerade zur Big Bang Theory kann man da doch eine sehr direkte Linie ziehen! Karo-Hemden, STEM-Wissenschaftler, kriegen keine Frauen ab und werden außerhalb ihres Fachgebiets untergebuttert, haben aber am Ende nicht zuletzt aufgrund ihrer Intelligenz und technischen Geschicks doch die Nase vorne. Ja, da kommt dann noch die Popkultur mit drauf, die bei Galaxy Quest vielleicht die dominantere Rolle spielt, aber Revenge of the Nerds zu Big Bang Theory sehe ich in ganz klarer Linie!

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • verv Das finde ich klasse, dass du dich seit Jahren mit Geek-Kultur beschäftigst. :)

    Ich schau seit mehr als 20 Jahren kein reguläres Fernsehen mehr. Und auch ins Kino gehe ich seit vielen Jahren nicht mehr regelmäßig. Insofern habe ich nie so richtig darauf geachtet.


    Aber mit meinen persönlichen Hobbys (Comics, Anime/Manga, Computer spielen und jetzt Brettspiele) fühle ich mich persönlich der Geek-Kultur sehr verbunden. ;)


    Und jetzt gebe ich es meinen Kindern weiter:

    „Sei du selbst und lass dir bloß nicht von anderen erzählen, was dir gefallen soll.“


    Man ist nie zu alt für etwas, und ich freue mich riesig, dass ihnen ihre Kuscheltiere immer noch gefallen und sie damit spielen. Ich mag sie auch, und bald hole ich mir meine eigenen Flamecraft-Plushies. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Lhynx ()

  • Ich perönlich würde Kult an verschiedenen Faktoren festmachen:

    1) Bereits genannt eine Überhöhung durch die Fanbase in positive (Star Wars) wie negative Richtung (The Room)

    2) Ein Fanbase die das Franchise/Spiel/etc. gegen jede Kritik verteidigt

    3) Es finden Zitate in der (Sub)kultur statt oder es gibt Literatur/Filme Songs die sich mit dem Kultobjekt beschäftigen - "Jay und Silent Bob schlagen zurück" oder "The Disaster Artist" oder "Yoda" und "The Saga begins" von Weird Al Yankovic

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2