Ich spring dir mal zur Seite, da wir die gleichen Fragezeichen hatten.
Dass Mozart durch seine Reisen durch Europa Erfahrungen sammelt und diese in Form von Markern ausgedrückt werden passt für mich soweit. Inwieweit wir diese dann nach seinem Tot benutzen schon eher nicht mehr. Überhaupt ist er doch während (nach?) Lacrimosa gestorben, warum müssen wir dann das Requiem für die Teile davor vervollständigen?
Aber Schwamm über das Thema. Ich finde Mechanisch hat es einige Schwächen. Neben den vom Dude schon angesprochenen Tatsache, dass Royal Court Tiles nicht rotieren, aber in 50% der Fälle immer Aktionen in Runde 1 oder 2 benötigt hätten sorgt irgendwann für einen Stillstand der Mechanik. Es gibt ja Royal Court Tiles für das Requiem und für die Opus Karten und da jeweils einen Typ für Set-Collection basierend auf Zeitpunkten (Runden) und einmal basierend auf dem Typ. Erstere kannst du nicht nachholen und die verstopfen die Plätze auf dem Board in den späteren Runden.
Dann hat das Spiel an sich das Problem der Doppelzüge, was gerade in Zweispieler-Partien schon immer schwierig ist. Bei Lacrimosa kommt oben drauf, dass man eine Karte aus seiner Hand in die nächste Runde mitnimmt und so einen Doppelzug hat mit Aktionen die sehr gut planbar sind. Das alleine wäre aber auch noch kein Problem, wenn es in dem Spiel nicht so einfach wäre die Strategie des Gegners zu sabotieren und damit ein wirklich negatives Spielerlebnis zu erzeugen. Ich kann im Requiem notwendige Instrumente verweigern oder eventuell sogar die ganze Requiem-Aktion; ich kann die notwendigen Opus-Karten wegkaufen. Selbst wenn ich diese nicht wirklich benötigt erhalte ich ein paar Siegpunkte, "klaue" dem Gegner zudem aber 4-7.
Wie oben schon erwähnt sind die Royal Count Tiles zu 50% abhängig von den Aktionen in Runde 1 und / oder 2 so dass ein umschwenken der Strategie, falls meine bisherige sabotiert wurde, nur sehr eingeschränkt möglich ist (alle Zeitpunkt-basierten Royal Count Tiles sind dann nicht mehr schaffbar). Wenn dann die Tiles nicht mehr rotieren und keine passenden da liegen, kann ich den Aspekt des Spiels für mich abhaken. Da gibt es dann auch Spiele wo sich ein Spieler nur noch halb-tot durch die 5. Runde schleppt und nur noch halb mitspielt und eingeschränkt Freude empfindet.
Zudem hab ich das Gefühl, dass man in Runde 5 ein wenig das Flügelschlag-Eier Problem hat, weil es offensichtlich gute Aktionen gibt um Siegpunkte zu maximieren. Ein wenig Abhängig von dem Rundenbonusplättchen und dem aktuellen Stand auf seinem Playerboard gibt es jeweils eine Aktion, die optimal ist. Diese einfach 4x durchführen (wenn die Karten es zulassen) und das Maximum mitnehmen. Einzige Ausnahme wäre, wenn man bei einem Gegner ein Royal Court Plättchen sabotieren kann, das wäre Netto lohnenswerter.
Das Rundenbonusplättchen welches einen Einkommensschritt in der 5. Runde gibt unterstützt auch nur diejenigen, die eh schon viel Einkommen haben und dieses in Siegpunkte wandeln können.
Klingt sehr negativ; ich würde dem Spiel aktuell trotzdem eine 7/10 geben. Mehr Feinschliff und 1-2 kleine Änderungen hätten ihm aber noch sehr gut getan.