Von wievielen Spielen in eurem Regal könnt ihr sofort die Regeln erklären?

  • Alles andere ist tatsächlich Zeitverschwendung. Jeder merkt sich die Sachen anders. Und wenn man dann eine Regelübersicht hat, ist man schnell wieder drin.

  • Ungefähr 50% sicher bis "relativ sicher" (minus numerische Details beim Spielaufbau, oder obskure Spezialfälle).

    Ungefähr 25% grob, aber ich müsste die Regel auf dem Schoß haben.

    Ungefähr 25% gar nicht (weil nie gespielt).

    Nicht böse gemeint, aber es geht mir genauso und ich hab keine Antwort darauf... Warum besitzen wir Spiele, die wir nie gespielt haben, erhoffen wir uns damit einfach ne Wertanlage? Ok sorry ist OT. Müsste man n neuen Thread eröffnen, wenns nicht schon einen gibt.

  • Gegenfrage @ Alle: bei hohem Regelumfang und fitziligen Regeldetails ggfs im Fließtext versteckt gehe ich ohne Gnade mit dem Edding an das Regelheft und Kennzeichne diese Stellen deutlich sichtbar am liebsten mit Rufzeichen ... seht ihr das als Praktikabel oder als "Blasphemie" wegen nicht mehr Original wg Wiederverkauf oder Sammelstatus??? ... ich bin da eher der User!!! :sonne:

    Ich markiere schon seit langem im Regel-PDF auf dem iPad immer wieder das, was wichtig ist bzw. was ich seit der letzten Partie wieder vergessen hatte.

    So brauche vor einer Partie immer nur die markierten Stellen zu überfliegen.


    Kurzanleitungen zu erstellen wäre mir viel zu aufwändig ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Warbear ()

  • Ich glaube, viele hier unterschätzen sich maßlos oder haben viele Klassiker nicht im Blick (oder nicht im Regal?). Selbst meine über 80jährige Mutter hat die Regeln von mindestens zwanzig Spielen parat, gerade auch mit dem Spielmaterial vor Augen (Schach, Dame, Mühle, Rommé, MÄDN usw. usf.).

    Spiele aus dem "Kanon" (man bemühe die SuFu) sollten hier doch alle hinkriegen, auch wenn der bei jeder Spielerin anders zusammengestellt sein dürfte.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Sternenfahrer Also bei Schwergewichten wie Mage Knight, Lacerdas, Anachrony, etc, halte ich mir die vielen Freinheiten lieber auf einem Blatt Papier fest. Bei einigen übersetze ich einfach die vorhandenen Spielerhilfen von bgg und passe diese ggf noch an (und stelle sie dann ebenfalls online). Das hat den netten Nebeneffekt, dass andere eventuelle Fehler aufdecken.


    Ei vielen Spielen habe ich die Regeln zu 80% parat, aber die Regeln muss ich halt doch noch einmal durchlesen.


    Klar Mädn, Mühle, Schach, Risiko und Monopoly bekomme ich auch so hin. Wobei hier eh nur eine Regel gilt: nicht spielen. 😂

  • Ich glaube, viele hier unterschätzen sich maßlos oder haben viele Klassiker nicht im Blick (oder nicht im Regal?). Selbst meine über 80jährige Mutter hat die Regeln von mindestens zwanzig Spielen parat, gerade auch mit dem Spielmaterial vor Augen (Schach, Dame, Mühle, Rommé, MÄDN usw. usf.).

    Spiele aus dem "Kanon" (man bemühe die SuFu) sollten hier doch alle hinkriegen, auch wenn der bei jeder Spielerin anders zusammengestellt sein dürfte.

    Ich habe bei meiner obigen Einschätzung von 25% meine Collection auf BGG durchgezählt. Insofern handelt es sich schon um eine halbwegs belastbare Zahl.

  • Spiele aus dem "Kanon" (man bemühe die SuFu) sollten hier doch alle hinkriegen

    Ggf. unterschätze ich mich, aber ich glaube, die exakten Regeln von Dame krieg ich nicht hin, ebenso wenig wie Mühle oder Halma. Auch Mädn bin ich mir nicht sicher, ob ich das fehlerfrei erklären könnte. Wie ich letztens lernte startet z.B. jeder mit einer Figur außerhalb des eigenen Hauses. Das war mir neu. Oder bei Schach muss ich immer nachlesen, wie die Rochaden oder das Schlagen en passent genau geht.


    Ich bekomm (Bauchgefühl!) vermutlich 60% meiner Spiele ohne Nachschlagen erklärt, weitere 30%, wenn ich Spielaufbau und Sondersetup nachschlage und 10% nur, wenn ich die Regel komplett neu lese (darunter fallen dann Kanban, CO2 oder Panamax).


    Gruß Dee

  • Ist ja auch manchmal absurd viel Arbeit, wenn man dann noch die Klärungen auf BGG aufarbeitet.

    Spielhilfen erstelle ich bei manchen Spielen ja auch, dann muss das jeweilige Spiel aber schon eine gewisse Komplexität im Ablauf haben und keine Spielhilfe enthalten.


    Aber "Klärungen auf BGG aufarbeiten"? Das mache ich so gut wie nie. Mal abgesehen davon, dass ich ein relativ ausgeprägtes Zutrauen in mein eigenes Leseverständnis und in meine Fähigkeit zum selbständigen Denken habe, stellen sich mir sehr selten Regelfragen, für die mir selbst keine plausible Lösung einfällt. Deshalb stelle ich auch so gut wie keine Regelfragen und schaue ebenso selten nach einer Lösung bei BGG. Ich habe auch nicht den unbändigen Drang, alles "richtig" zu machen, also genau wissen zu wollen, was sich Autor und Verlag denn so gedacht haben; in Zweifelsfragen entscheide ich grundsätzlich selbst über meine Lösung.


    Die meisten Regelfragen, wo auch immer sie gestellt werden, sind gar keine; der Fragesteller hat einfach nicht genau gelesen, oder er war "denkfaul".

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Bei maximal 20% meiner Sammlung von 130 Spielen kann ich die Regeln erklären. Gerade kleine Kartenspiele machen hier einen großen Part aus. Beim großen Rest muss ich zumindest beim Spielaufbau nachlesen. Deshalb nutze ich für viele Spiele eine Zusammenfassung im Word Format.

  • Ist ja auch manchmal absurd viel Arbeit, wenn man dann noch die Klärungen auf BGG aufarbeitet.

    ....


    Die meisten Regelfragen, wo auch immer sie gestellt werden, sind gar keine; der Fragesteller hat einfach nicht genau gelesen, oder er war "denkfaul".

    Ernst Juergen Ridder

    Nicht immer. Es gibt immer mal wieder, dass Texte auf Karten vergessen werden oder ungenau übersetzt wurden.

    Und solche Kleinigkeiten fallen oft nur zB bei BGG auf, weil es jemand gefunden hat oder eben aufgrund dessen ein Problem hatte.


    Manchmal kommt es auch vor, dass sich der Autor das anders gedacht hatte, und die Regel zu viel Spielraum lässt, wie man sie interpretieren kann.


    Im Prinzip hast du recht, denn bei den meisten Sachen reicht der gesunde Menschenverstand und der Vergleich damit, wie andere Karten, Aktionen etc. funktionieren. Aber manchmal eben nicht.



    Ich bin auch einer von denen, die dann sämtliche Beiträge durch arbeiten. Bei Robinson Crusoe, Spirit Island etc. kann das extrem aufwändig sein, ist die Arbeit aber oft wert.


    Ich mach mir für fast jedes Spiel eine Schnellanleitung, da manches einfach nicht oft genug an die Reihe kommt.


    Zur ursprünglichen Frage:

    Ich hab mal kurz über die Regale geschaut und auf Anhieb etwa 40/200 (ca) Titel gefunden, die ich ohne komplettes Lesen der Schnellanleitung erklären könnte.

    Ein Blick darauf, wegen dem Aufbau etc. ist dann aber oft schon nötig oder wenn ich weiß, das es da Besonderheiten gab, wie Regelkorrekturen oder Klarstellungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gelöscht_14022022 ()

  • Du hast noch nie Trismegistus gespielt :) immer öfter werden deutsche Regelhefte fehlerhaft aus miserablen englischsprachigen übersetzt. Anleitungen werden zudem oft ohne redaktionelle Aufarbeitung verfasst und hier geben tatsächlich erst Errata und FAQ den Durchblick. Ist traurig, ist aber so. Zum Glück gibt es aber nach wie vor auch sehr gute Regelhefte

  • Trismegistus ist aber auch ein Extrembeispiel ...

    Robinson Crusoe, Spirit Island, ... bei SI sind die Karten und Tableaus zwar sprachlich passabel übersetzt worden, aber ich musste nicht einmal die Kartenerrata bemühen, weil ein wesentliches Wort, wie „kostenlos“, gefehlt hat (auch im englischen, trotz Platz ...) Zudem gab es in der ersten Auflage einige Fehler. Aber das Spiel ist auch ein Brocken, da tauchen Fragen zwangsweise auf, was auch an meiner mangelnden geistigen Interpretation liegen mag.)

    Einmal editiert, zuletzt von SirAnn ()

  • Ich würde mal so schätzen 90% könnte ich so aus der Schachtel heraus aufbauen und erklären. 5% müsste ich einige Details nochmal durch nen kurzen Blick ins Regelbuch vergegenwärtigen und die übrigen 5% sind Spiele die ich noch nie gespielt habe oder vielleicht nur 1x und sie daher noch nicht auf einem Niveau beherrsche wo ich sie auch sicher erklären könnte.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Wie erstrebenswert ist denn für euch der Ansatz von Maery das jedes Spiel im Regal sofort ohne Vorbereitung spielbar sein muss?

    Sehr erstrebenswert, aber bei vielen Spielen würde mir schon "mit vertretbarem Aufwand wieder spielbar" reichen.

    Einmal editiert, zuletzt von BadPritt ()

  • Du hast noch nie Trismegistus gespielt :) ...

    Stimmt, habe ich noch nicht; es liegt noch im Stapel der Ungespielten.


    Klar gibt es schreckliche Regeln. Allerdings ist für mich die Zeit, in der ich mich an denen abgearbeitet habe, endgültig vorbei. Deshalb habe ich auch schon Spiele verkauft, deren Regeln ich grauslich fand, ohne sie gespielt zu haben.


    Mein Hobby ist das Spielen an sich, nicht das Erarbeiten grausig schlechter Spielregeln.


    Wenn ich davon überzeugt bin, nach einer gelesenen Spielregel ein Spiel spielen zu können, schaue ich allerdings auch nicht bei BGG nach, ob es da nicht Regelfragen, Klarstellungen, FAQs oder was auch immer gibt.


    Und in der Tat, wenn ich mal -und sei es spaßeshalber- nachschaue, was es denn so für Regelfragen gibt, ist mein Eindruck eben genau der: Viel zu viele Leute lesen nicht richtig oder versuchen nicht einmal, selbst eine Lösung für ihr Problem, das aus meiner Sicht oft keines ist, zu finden. Ich frage auch nicht, ob man etwas darf, wenn dazu nichts in der Regel steht. Was nicht verboten ist, ist erlaubt, wenn das thematisch Sinn macht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Selbst wenn ich die Regeln noch kann, lese ich meistens noch mal die Anleitung/schaue ein Video, da sich genau durch dieses "ich kann alle Regeln noch" Hausregeln einschleichen

  • Da stimme ich zu 100% mit dir überein. Viele verkomplizieren die Sache oftmals zudem unnötig. Der gesunde Menschenverstand ist meist völlig ausreichend. Und wir wollen ja nur eins: spielen

    Einmal editiert, zuletzt von SirAnn ()

  • Wenige, weil wir fast nur Spiele im Regal haben, die mindestens Kennerspielniveau haben. Dafür schreibe ich ja meine Zusammenfassungen auf Boardgamefan.de – Aus Liebe zum Spiel :)


    Grundsätzlich sitzt aber ziemlich viel schon sehr gut und reicht zum losspielen, aber für's 100%ige Erklären würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass mir da nicht VOR der Partie irgendeine Detailregel unter den Tisch fällt.


    Einfache Spiele wie Wasserkraft, Viticulture, Scythe, TFM, CO2, Concordia, Age of Steam, Rocketmen, Gallerist oder Kanban EV sitzen da schon. Spiele wie Lisboa, On Mars, World of Warcraft, Pax Pamir, Brass Birmingham brauchen davor nochmal eine kleine Auffrischung. Manche Spiele wie z.B. Ozeane sind ja relativ schnell zu lernen, haben aber Detailregeln und eine nicht ganz so zugängliche Aufbereitung durch Redaktion, sodass sie doch ein bißchen mehr Auffrischung brauchen als deren Regelumfang eigentlich bedingen würde.

  • Würden die selbstsicheren Antworter auch die Ronald Dahl Feuerzeugprobe bestehen?


    Eines dieser „kann ich ohne Regeln!“ auf den Tisch - los geht‘s.

    Wenn 10 Spiele in Folge richtig erklärt wurden, dann winkt der ausgemachte Gewinn.

    Ein Regelfehler: verloren und 1 Finger weg.


    Man kann natürlich mehrmals spielen… also maximal 10x, ist klar.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Klar gibt es schreckliche Regeln. Allerdings ist für mich die Zeit, in der ich mich an denen abgearbeitet habe, endgültig vorbei.

    Na sooo lange ist das noch nicht her - ich hab gerade zufällig deine Besprechung von Montana auf Hall9000 und die Probleme mit der Regel gelesen, die Du nur mit der holländischen Regel lösen konntest... :) übrigens finden sich (mittlerweile) sowohl eine überarbeitete Regel im Karton als auch auf der Homepage, und die verbesserte Ûbersetzung im BGG-Forum. Just sayin'...

    3 1/2 Jahre ist das her. Ob man noch 70 ist oder schon vor dem 75. steht, ist in meinem Alter durchaus ein merklicher Unterschied.


    Zur Montana-Regel: Die überarbeitete Fassung kenne ich, sie korrigiert einen der nennenswerten Fehler, die anderen nicht. Die und/oder-Stelle ist immer noch falsch, die fehlenden Sätze fehlen immer noch. Trotzdem konnte ich das Spiel ohne Regelfrage richtig spielen.


    Die (deutsche) Montana-Regel schätze ich trotz ihrer Mängel nicht als schrecklich/grausig ein, sie lässt nur zu wünschen übrig, wie ich das auf H@ll9000 geschrieben habe. Das Spiel selbst stufe ich als deutlich besser ein, als sein Ruf auf BGG; dort hat es nur ein Rating von 6.8/10, während es für mich klar 8/10 ist.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich bin da eher bei Maery, H8Man und PowerPlant

    Bei mir ist das Regel-Erarbeiten-Schlauen-Zettel erstellen das Erste was geschieht ehedem ich ein Spiel erstmals auf den Tisch bringe


    Dadurch ist zwar nicht jedes Detail 100% greifbar, dafür gibt es dann die Anleitung zum Nachschlagen, aber es hilft ungemein um die Erinnerung schneller wieder in Abruf zu bringen.


    Von den 66 Spielen mitsamt Erweiterungen könnte ich so aus dem Stand 40-45 aus dem Kopf mit Zettel-Support sehr sattelfest erklären, bei 10-15 weiteren müsste ich mich vorher nochmal in Ruhe eingrooven, ob die einstigen Notizen auf guten Nährboden fallen.

    Manches schreibt man mal auf und ist dann so sehr drin, dass einem später nicht auffällt, dass es doch zu rudimentär war.


    Darüber triggere ich dann auch das Empfinden, wann es für ein Spiel Zeit wird zu gehen, wenn ich keine Lust mehr verspüre mich nochmal in die Regeln eingrooven zu wollen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Bei jedem neuen Spiel erstelle ich ein Post It bzw. Notizzettel mit den wichtigsten Dingen, die ich notfalls vergesse. Und ja, dadurch kann ich alle Spiele im Spielschrank sofort losspielen bzw. ist das unser Ziel. Manchmal haben wir vielleicht ein Spiel vergessen, aber dann wird nachträglich so ein Zettel gemacht.

    Bei sehr beliebten aber komplizierten Spielen erstelle ich auch aufwändig eine Spielerhilfe mit passendem Artwork und laminiert, die ich dann auch neuen Spielern zur Hilfe geben kann.

    Ich halte es genauso: eine Kurzspielhilfe, ein Abrechnungs-sheet und/oder ein Spielsetup erstellen. In extremen Ausnahmefällen wie bei Mage Knight oder Runewars kann so eine Kurzspielhilfe schon mal bis zu 2-DIN-A-Seiten in 9-Punkt-Schrift bedeuten.

    Oft gibt es auch auf BGG oder Hall9000 gute Spielhilfen (herzlichen Dank an Ronald Winner). Oft völlig ausreichend bis perfekt; manchmal dienen diese auch nur zur eigenen Vorlage.

    Häufig reicht es auch, eine Zusammenfassung aus dem Regelheft für jeden Mitspieler zu kopieren oder diese mit ein paar weiteren Details zu erweitern oder die Zusammenfassung über die PDF-Funktion "auschneiden" neu zu arrangieren.

    Und manchmal sind sogar gute und ausreichende Spielhilfen (oft im Kartenformat gedruckt) seitens des Verlages beigelegt.


    Deshalb: gebt mir 10 Minuten Zeit zum durchlesen der Hilfen und ich erkläre ca. 60% der eigenen Spiele; gebt mir 20 Minuten und der Prozentsatz steigt nochmals spürbar.


    Ein älteres Spiel ohne "Hilfe" spontan nach 2 - 3 Jahren aus der Regalwand ziehen und dann losspielen funktioniert bei mir nicht (außer bei Karten- oder Familienspielen); zumindest reicht es nicht mehr zum vernünftigen erklären. Und dann verbleibt es in der Regalwand und wandert geistig irgendwann langsam in die Richtung "Verkaufen/Verschenken".

    Wahrscheinlicher: ich lese mir die Regeln nochmals durch und das Spiel kommt dann bei nächster Gelegenheit auf den Tisch. Regeln (die schon einmal präsent waren) sich wieder zu erarbeiten, fällt mir deutlich leichter und kostet auch viel weniger Zeit.

    Trotzdem lese ich eigentlich lieber die Regeln von neuen Spielen. Deshalb sind für mich Spielhilfen auch sehr wichtig; denn ansonsten würden einige ältere Spiele in der Regalwand wohl eher verschimmeln als auf den Spieltisch kommen.

  • Ich könnte aus dem Schlaf gerissen die meisten unserer Lieblingsspiele ohne Update mitspielen (auf die unsere private Sammlung irgendwann auch reduziert werden soll, wir sind nur noch nicht einig, welche unsere gemeinsamen Lieblingsspiele sind...) und auch beim Aufbau helfen. Allerdings könnte ich vermutlich kaum eines der Spiele wirklich erklären. Liegt mir nicht. Ich kann nicht gut strukturieren, in welcher Reihenfolge erklärt werden sollte. Daher mache ich mir, wenn ich echt in der Not bin, ein Spiel erklären zu müssen, immer Gedanken, wie das Spiel verläuft. Dann mache ich Notizen zur Erklärreihenfolge und dann klappt das auch. Aber wehe ein Spieler stellt Fragen zwischendurch. Dann bin ich raus. (Das sollte man den Menschen aber auch mal beibringen. Einfach erst einmal zuhören und Fragen hinterher stellen, wenn sie dann tatsächlich noch da sind...)


    Mein Lieblingsmitspieler ist ein sehr guter Regelerklärer - aber der mieseste Regelzuhörer. Das nervt. Was er nicht selber gelesen hat, will er nicht verstehen oder diskutiert über Sinnhaftigkeit von Regeln. Ich denke, wir haben uns gut gefunden. Er erklärt. Ich höre zu und halte dabei die Klappe.


    Also: Lasst Euch von mir nicht unbedingt ein Spiel >60 Minuten Spieldauer erklären - die darunter gehen ganz gut und im Schlaf. Also fast. Ich bin schon mehrfach bei Spielerklärungen eingeschlafen, auch mitten am Tag... und einmal sogar (nach drei Tagen Dauererklären auf den Hamburger Spieletagen) beim Regelerklären von Qwirkle........

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Dieser thread ist entmutigend und frustrierend, ich kann das bei den allerwenigsten Spielen. Vielleicht drei oder vier...


    Klar, war wir gerade aktiv spielen, aber selbst da muss ich beim Aufbau immer gucken.

    Mein Gedaechtnis ist einfach zu schlecht fuer so etwas... :(

    Ein älteres Spiel ohne "Hilfe" spontan nach 2 - 3 Jahren aus der Regalwand ziehen und dann losspielen funktioniert bei mir nicht (außer bei Karten- oder Familienspielen); zumindest reicht es nicht mehr zum vernünftigen erklären.

    Danke, ich bin wenigstens nicht ganz allein.


    Das hat aber auch Vorteile, also das schlechte Gedaechtnis. Ich kann nach 2-3 Jahren einen Thriller oder einen Krimi herauskramen und mit Genuss nochmals lesen/schauen, ich habe ohnehin vergessen, wer der Moerder war, weiss hoechsts noch so grob, worum es ging und was das Setting war.

    Bei Spielen ist das recht aehnlich, wenn es 2-3 Jahre nicht gespielt wurde, weiss ich noch, ob ich es mag, in etwa die Mechanismen und das Thema, und mit viel Glueck noch, was meist meine erfolgreiche Strategie war in etwa (so es die gibt) oder was als Strategie gar nicht funktioniert - und was man im Blick behalten muss...

    Aber Regeln im Detail.. neeee.


    Positv betrachtet, ich merke mir eben das Wichtige. 8-))

    Wenn also alles weg muesste, dass ich nicht auf Anhieb spontan erklaeren kann: Au weia.

    Da waere ploetzlich viel Platz in der Wohnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Torii ()

  • Das sollte man den Menschen aber auch mal beibringen. Einfach erst einmal zuhören und Fragen hinterher stellen, wenn sie dann tatsächlich noch da sind...

    Von der Idee her gut, aber ich hab das Problem, dass ich nach dem Vortrag/der Regelerklärung nicht mehr weiß, was ich fragen will. Im Vortrag kann ich mir zur Not Notizen machen, bei einer Regelerklärung am Tisch kommt das komisch. Bei Regelerklärung ist mein Problem dann auch, dass mein Kopf um diese Frage schwirrt und ich dann nicht mehr konzentriert zuhören kann. Passiert mir leider im realen Leben auch, wenn ich gedanklich irgendwo hänge, dass ich den Rest nicht mehr mitbekomme. Ich mach das mit den Notizen im Übrigen auch, wenn ich eine Regel für ein Spiel erstmals lese. Ich schreibe mir dann alle Fragen, die sich ergeben, auf und hoffe, dass die bis zum Ende der Anleitung beantwortet werden. Und falls nicht, dann bemüh ich ggf. BGG. Daher: Ich stell die Fragen (auch in Vorträgen und mag das als Vortragender auch lieber) dann, wenn sich das Thema auch gerade um den fragenden Aspekt dreht. (In meiner Spielegruppe kennen die das aber. ;) )


    Gruß Dee

  • ICH fände das gut, wenn sich jemand bei meiner Regelerklärung Notizen machen würde. Dann würde die eine oder andere "das hast Du vorhin aber nicht gesagt!"-Situation vielleicht entfallen.

    Warum glaubst Du, das kommt komisch?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Warum glaubst Du, das kommt komisch?

    Entweder tipp ich auf dem Handy, was so aussieht, als würd ich rumspielen und nicht aufpassen. Oder mit Stift und Zettel, was oft nicht auf den Tisch passt und aufgrund der Schreibgeschwindigkeit ggf. immer wieder zu einem "Hey, warte mal." führen würde.


    Gruß Dee

  • Ca. 50% wenn man den Aufbau ausnimmt, sonst keine Ahnung 10 vielleicht? Und ich könnte bei diesen Spielen spezielle Detailfragen zum Timing z.B. nicht immer ohne nachzusehen beantworten.


    Mit etwas nach schauen dürfte ich bei ca. 60-65% landen

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Anspruch an mich selbst: Wenn ich so erkläre, dass sich jemand Notizen machen will, dann war ich bei der Erklärung zu schlecht und muss es besser machen. Notizen machen aus meiner Sicht keinen Sinn - gibt ja die Spielregeln, da steht alles drin. Leute die mir bei der Erstpartie (schon erst recht, wenn vielleicht sogar meine Erstpartie ist) eines komplexen Titels mit „das hast Du aber nicht gesagt“ kommen, haben es zukünftig bei mir ohnehin schwer, noch mal mitzuspielen. Kann ich ja gar nicht leiden sowas. Umgekehrt bin ich natürlich auch Tiefenentspannt, wenn mal jemand etwas vergisst. So lange in der Erstpartie ein gewisser Spielfluss ohne richtig dicke Klöpse aufkommt, bin ich zufrieden.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Einfache Spiele wie Wasserkraft, Viticulture, Scythe, TFM, CO2, Concordia, Age of Steam, Rocketmen, Gallerist oder Kanban EV sitzen da schon.


    "Einfache Spiele" gefolgt von zwei Lacerdas... :lachwein:

    Sind sogar 3 Lacerdas. 😊


    Allerdings erklärt Mafti auch immer nur einem Mitspieler, der spielerfahren ist, das ist tatsächlich deutlich leichter.

  • Sehr wenige. Ich spiele an liebsten Kenner und Expertenspiele. Wenn ich die zwei, drei Monate nicht spiele, kann ich die zwar sehr grob erklären, aber den Spielaufbau und die Details bzw. Feinheiten muss ich nachlesen. In der Regel stimmen wir uns am Spieleabend immer ab, was als nächstes gespielt wird. Ich bereite mich dann vor und lese die Regeln schnell nach.

  • Einfache Spiele wie Wasserkraft, Viticulture, Scythe, TFM, CO2, Concordia, Age of Steam, Rocketmen, Gallerist oder Kanban EV sitzen da schon.


    "Einfache Spiele" gefolgt von zwei Lacerdas... :lachwein:


    Ich freu mich auf den Tag, an dem du in die SdJ-Jury berufen wirst und solche Leichtgewichte für den roten Pöppel nominiert werden.

    Ich sag mal so... es geht hier nicht um Spiele, die einfach zu spielen sind, sondern einfach zu erklären. Wasserkraft zu erklären ist das einfachste der Welt: Man erklärt, wie Energiegewinnung und Wasserfluss funktionieren, der Rest ist einfachstes Worker Placement. Das geht locker - und ich hab's gestoppt - in 14 Minuten (ohne Leeghwater). Schaut man sich ein Gallerist oder Kanban EV mal genauer an, dann kann man das Spiel mit der tollen Symbolik auf dem Material und der doppelseitigen A6-Spielhilfe hervorragend erklären. Ich zeige den Leuten auch, wo die Icons sind und was sie bedeuten, damit sie sich Antworten bei Rückfragen leichter selbst herleiten können.


    CO2 ist sogar noch einfacher, das hat ja auch nur 3 mögliche Aktionen. Darüber hinaus bin ich ja ein Fan von Erklärungen, die während des Spiels passieren. Ich muss (und will und kann und brauche) keinen Lacerda komplett vor einer Partie erklären - das kann sich eh niemand merken. Bei CO2 startet man mit den 3 Aktionen, den Bereichen auf dem Board und los geht's. Ist ja eh kooperativ, da wird dem Spieler erklärt, was er gerade jetzt machen könnte (nicht sollte) und warum.


    Bei Escape Plan habe ich z.B. eine Liste in der Schachtel liegen, die Details enthält, die auf den Spielhilfen nicht erwähnt werden. Das ist eine einfache Stichpunktliste mit 15-16 Punkten, die man abarbeiten kann, nachdem man die Spielhilfe durchgegangen ist.


    Der Spielaufbau gehört für mich nicht dazu, da sich in vielen meiner Spiele einiges je nach Spieleranzahl ändert. Das muss man nicht auswendig können.


    Allerdings erklärt Mafti auch immer nur einem Mitspieler, der spielerfahren ist, das ist tatsächlich deutlich leichter.

    Das ist in der Tat hilfreich. Das meiste Spiele ich mit meiner Frau Doktor und die versteht und gewinnt eh alles ;) Unsere Spielegruppe bestand vor Corona auch nur aus 4 Leuten und die 2-3 Freunde, mit denen ich ab und zu so noch spiel(t)e, sind auch alle Expertenspieler.


    Allerdings würde ich auch kein Expertenspiel mit einem Anfänger spielen - wie soll der denn damit Spaß haben?!

  • Von den ca. 200 Spielen, die ich besitze, könnte ich so um die 35 (hab grob drübergeschaut) aus dem Stegreif und ohne Regellektüre erklären. Bei weiteren 30-40 muss ich Details nachschlagen, und weitere 50+ kann ich mit der Regel in der Hand, als Stichwortgeber bzw. Nachschlagewerk, auch flüssig erklären. Ich würde sagen, mit wenig bzw. ohne Aufwand gehen 150 der 200 Spiele. Die restlichen sind komplex und werden/wurden selten oder noch gar nicht (oder schon sehr lange nicht mehr) gespielt.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester: