Sind Lacerdas ihren Preis wert?

  • Aufgrund konsequenter Missachtung aller Lacerda Spiele und der damit verbunden Preispolitik

    bin ich nun in der Lage , mir meinen lange gewünschten Genesis II zu gönnen.

    Und das beste daran, ich vermisse diese Spiele nicht. 1x Kanban und ich war durch damit.

    Wie in jedem Hobby sollte man entweder nicht die Bodenhaftung verlieren, oder für sich reflektieren, ob es einem das Wert ist.

    Wenn ich ein Spiel eines Autors habe, dass so teuer war, würde sich mir die Frage stellen: Muss ich ich noch ein weiteres/alle Spiele dieses Autors für das Geld besitzen?

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Interessant auch, dass es diese Diskussion bei Splotter oder Spielworxx nie zu geben scheint.

    Als ich damals erstmals von The Gallerist gehört habe, und dass das 80 Euro kosten soll, bin ich fast umgekippt. Ich hatte es dann in einem Sale für 60 Euro bekommen (damals gab es sowas noch ...), und dachte hinterher: Jo, das Spiel ist so gut, und das Material so hochwertig, das wäre mir sogar die 80 Euro wert gewesen. Und seitdem bin ich ja auch Lacerda-Fan mit Kickstarter-Abo seit Escape Plan.

    Entsprechend desensibilisiert war ich dann, als Food Chain Magnate 80 Euro kosten sollte. Das Geld habe ich dann auch lockerer dafür ausgegeben. Und da bin ich dann wirklich umgekippt. Labberiges Papiergeld, mies bedruckte, dünne Stadtblätter, ein Stapel dünner Karten, und ein Haufen hässlicher Holztoken, die man kaum braucht. Das Spiel war hässlich wie die Nacht, das Material mies und hat mich dann mehr gekostet als The Gallerist.
    Das Spiel selbst war dann okay, hat aber eben bei mir auch nie die Begeisterung hervorgerufen, die Lacerda bei mir mitbrachte.
    Ich konnte es dann - auch hier sind die Preise ja stabil - ohne Verlust wieder verkaufen, verstehe aber bis heute nicht, wie man so viel Geld für einen Splotter ausgeben kann.

    Ein ähnliches Gefühl habe ich regelmäßig bei Spielworxx: Lieskes Grafiken finde ich immer wieder ganz furchtbar, das Material sind halt typisch deutsche Holzteile, die oft viel zu groß sind, wodurch die Spielbretter völlig überdimensioniert sind (wie in Yinzi), und spielerisch sind die Titel durchgängig höchstens Mittelmaß.
    Und trotzdem kosten die 90 Euro aufwärts, weil Spielworxx halt Winzauflagen druckt. Und die Leute zahlen es.
    Und es entsteht auch keine Diskussion.

    Von daher: Ja, Lacerdas von EGG sind teuer, aber ich halte sie spielerisch jedem Spielworxx-Titel für überlegen und mindestens auf Augenhöhe mit Splotter, und beide Publisher, Spielworxx und Splotter, sehen gegen das Material von EGG keine Sonne. Von daher sind die Lacerdas ihr Geld in jedem Fall mehr wert als ein Splotter oder ein Spielworxx-Titel.

    Und von den Preisen bei 18XX-Titeln will ich gar nicht erst anfangen ... 8o

  • In allen Hobbys gibt es angesagte Dinge, die viele haben wollen, Preis quasi egal. Egal ob neues Smartphone, die Wacken-Eintrittskarte, die tolle neue Grafikkarte im Computer, die Carbon-Titan-Ausrüstung am Rennrad oder eben der gut sichtbar platzierte Stapel an Lacerdas im Spieleregal. Und ja, da spielt in der heutigen Zeit neben intensiver Werbung, u.a. durch Influencer, auch der Statussymbol-Aspekt sicher eine gewichtige Rolle.

    Unternehmen arbeiten gewinnorientiert, die Influencer wollen bezahlt werden, also gehen Preise für angesagte Hobby-Artikel durch die Decke. Überall. Verstärkt ja netterweise auch noch den Statussymbol-Aspekt und macht die Sachen "preisstabil" -- ein Argument, das ich schon immer für äußerst fragwürdig gehalten habe, denn das fällt ja sofort direkt in sich zusammen, wenn man Spiele zum Spielen kaufen und nicht als "Wertanlage". Wenn man ein Spiel zum Zeitpunkt X gekauft hat, weil es einem damals seinen Preis wert war, dann kann es einem doch eigentlich komplett egal sein, ob es zwei Jahre später doppelt so viel oder die Hälfte kostet. Das zählt doch höchstens als Plan B. Bei keinem Neukauf sollte der Weiterverkauf Plan A sein.

    Aber während man überall Gejammer über hohe Preise findet (natürlich nicht von jedem, aber von nennenswert vielen), findet man kaum Personen, die den Aufwand treiben wollen, sich ernsthaft mit Alternativen zu beschäftigen. Also z.B. mit dem kleineren Musikfestival im eigenen Bundesland, dem Smartphone des kleinen europäischen Herstellers, der 20-seitigen Anleitung eines anderen Heavy Euro Spiels. Man will im Trend mitschwimmen und sich von Influencern sagen lassen, was gut ist, aber gleichzeitig beschwert man sich dann, dass die Sachen, die jeder haben will, preislich durch die Decke gehen. Liebe Leute, das ist schlicht Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage.

    Am Angebot kann man nichts machen. Das ist so wie es ist. Aber bei der Nachfrage geht etwas. Nämlich sich informieren, ob man irgendwas begründet haben will und es einem den Preis wert ist, dann kaufen, oder ob irgendwelche Alternativen vielleicht besser für einen geeignet sind, dann eben die kaufen (oder auch gar nichts). Ich persönlich habe mich bei manchen Lacerdas für den Kauf entscheiden und bei anderen genauso bewusst dagegen. Das ist alles nicht nur schwarz oder weiß, es gibt auch Zwischenstufen. Mehr selbst informieren und weniger Influencern nachlaufen; das nimmt dem Influencer-Marketing sofort viel Macht. Und eines ist auch sonnenklar: Solange genügend Käufer fast beliebige Preise zu zahlen bereit sind und sogar Kunden (!!) zweifelhafte Techniken der Marktkontrolle, Monopolbildung und zur Ausschaltung von Wettbewerb schön reden, werden die Preise für angesagte Brettspiele kontinuierlich immer weiter steigen.

  • Ich denke die Diskussion könnte man schon in ähnlicher Weise bei Spielworxx oder Splotter führen.

    Dass die Diskussion bei Lacerda häufiger aufkommt kann man als Kompliment auffassen, da dort der Entscheidungsdruck wegen des guten Rufs größer ist.

    Andererseits hab ich bei Spielworxx trotzdem den Eindruck, dass fair kalkuliert wurde. Kostet halt mehr, weil Winz-Auflage. Bei EGG kommt dieser Eindruck nicht so rüber. Siehe den Post von MetalPirate bzgl. Tatsächliche Qualität und Premiumanspruch bei EGG. Bei Splotter hab ich keine Ahnung.

  • Interessant auch, dass es diese Diskussion bei Splotter oder Spielworxx nie zu geben scheint.

    Ähm doch, die gab es hier schon häufig, gerade bei Spielworxx. :) Eine Zeit lang gab es im Grunde bei jedem neuen Titel, den man bei Uli vorbestellen konnte, auch eine bzw. die immer gleiche Preisdiskussion.

    Okay, die kriege ich dann nicht mit. Aber ich habe noch keinen dedizierten Diskussions-Thread wie hier mitbekommen.

  • Entsprechend desensibilisiert war ich dann, als Food Chain Magnate 80 Euro kosten sollte. Das Geld habe ich dann auch lockerer dafür ausgegeben. Und da bin ich dann wirklich umgekippt. Labberiges Papiergeld, mies bedruckte, dünne Stadtblätter, ein Stapel dünner Karten, und ein Haufen hässlicher Holztoken, die man kaum braucht. Das Spiel war hässlich wie die Nacht, das Material mies und hat mich dann mehr gekostet als The Gallerist.

    [...]

    Von daher: Ja, Lacerdas von EGG sind teuer, aber ich halte sie spielerisch jedem Spielworxx-Titel für überlegen und mindestens auf Augenhöhe mit Splotter, und beide Publisher, Spielworxx und Splotter, sehen gegen das Material von EGG keine Sonne. Von daher sind die Lacerdas ihr Geld in jedem Fall mehr wert als ein Splotter oder ein Spielworxx-Titel.

    Genau das!

    Unternehmen arbeiten gewinnorientiert, die Influencer wollen bezahlt werden

    Ist jetzt ein Nebenschauplatz, aber "Influencer wollen bezahlt werden" ist kein nennenswerter Punkt in einer Kalkulation. Denn die Ausgaben dafür sind verglichen mit Marketing für ähnliche Reichweite... "zu vernachlässigen" ;)

  • Siehe den Post von MetalPirate bzgl. Tatsächliche Qualität und Premiumanspruch bei EGG.

    Da ich noch nie ein Problem mit den Tableaus hatte, ich die Pappplättchen tatsächlich für haptisch hochwertig halte, mir die Grafiken gefallen und ich jetzt auch nicht sehe, wo sich die Holzqualität von EGG zu Spielworxx unterscheiden soll, helfen mir Metalpirates Ausführungen halt null weiter.

    Ich hatte bisher zwei Materialprobleme bei einem EGG-Lacerda: Zwei meiner Assistenten bei The Gallerist sind etwas amputiert, einer am Arm, einer am Kopf, und tatsächlich waren die Stanzteile in On Mars in Ausfrans-Gefahr. Beides nicht schön, für mich aber kein Grund zu sagen, dass hier die Qualität weit unter dem Premiumanspruch liegen würde.

  • Okay, die kriege ich dann nicht mit. Aber ich habe noch keinen dedizierten Diskussions-Thread wie hier mitbekommen.

    Einen Thread wie diesen hier nicht, da stimmt. „Früher“ war Spielworxx eben sehr hochpreisig in Vergleich zu anderen Neuheiten des Jahres - da kam das neue Eurogame anderer Verlage für 35-40 € auf den Markt und dann waren die Preise hier wirklich immer wieder Thema. In den letzten 2 Jahren hat sich das meiner Wahrnehmung nach aber etwas gelegt, weil die Preise am Markt generell angezogen haben und Spielworxx dazu im Vergleich nicht mehr so hervorsticht (ich meine mich zu erinnern, dass bei „Auf der Walz“ die Preisgestaltung hier aber nochmal Thema war). Wenn nun Titel wie On Mars im Retail 150 € kosten, dann verschiebt sich die Preisdiskussion wohl auch mal in eine neue Richtung und EGG war da zuletzt deutlich öfter Thema. Ich wollte nur sagen, dass es diese Diskussionen hier aber auch bei anderen Verlagen gab und nicht nur bei EGG...

    und beide Publisher, Spielworxx und Splotter, sehen gegen das Material von EGG keine Sonne

    Also das Spielmaterial von Pax Pamir 2nd finde ich mindestens konkurrenzfähig. Aber gut, das ist jetzt auch kein klassischer Spielworxxtitel aus dem eigenen Hause... :saint:

  • Huutini : Früher hatte Spielworxx genau die gleiche Bedeutung als Statussymbol für Vielspieler und zur Abgrenzung von der breiten Masse wie heute (u.a.) die Lacerdas. Wenn du alte Threads hier im Forum anschaust, wirst da dafür auch genügend Bestätigungen finden. :)

    BTW: Der Spielworxx-Vergleich zeigt auch gut die Grenzen solcher "elitärer" Hochpreisstrategien. Ein paar Flops zuviel, im Falle Spielworxx also sowas wie Agora, Haithabu oder Sands of Time, und alles bricht ggf. sehr schnell zusammen. Genau die gleichen Fanboys, die zuvor alles trotz teurer Preise quasi blind vorbestellt haben (und selbst die genannten Flops öffentlich lange verteidigt haben!), verstummen zunächst und wechseln dann teils zur Kritiker-Seite über. Auch Tharos ist aktuell mit unter 600 Backern (KS + Schmiede) ja kein Selbstläufer mehr. Genau aus solchen Gründen ist z.B. EGG gut beraten, große Lacerda auf maximal einen Titel pro Jahr zu begrenzen. Und auch da wird irgendwann eine natürliche Grenze kommen. Niemand braucht 10+ Lacerdas im Regal. Man kann seine Spielezeit ja nur einmal nutzen und bei 10+ Lacerdas würde es ja schon schwierig, sich bei allen davon die Spielregeln incl. der vielen notwendigen Details komplett im Kopf zu behalten...

    EDIT: Wie Puma schon völlig richtig erwähnt hat, fehlt bei dem Vergleich mit Spielworxx der Hinweis auf früher übliche Preise. Normale Brettspiele ~30 Euro, im Angebot auch mal ~20 Euro, und die Spielworxx-Sachen waren halt nicht unter ~50 Euros zu kriegen. Es ist wirklich auffällig, dass die Spielworxx-Preise nicht so angezogen sind wie der Rest der Branche. Was IMHO eben auch auf den oben angesprochenen Verlust der alten Stellung als Statussymbol innerhalb der Vielspielerszene zurückzuführen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate (4. März 2021 um 09:50)

  • und das ärgert mich auch, dass es schon zur Bestrafung oder gar „Bußzahlung“ verkommt, wenn man bei KS nicht mitmacht. Der Preisunterschied ist für mich schwer greifbar.

    Aber Kickstarter soll ja belohnen, damit recht viele mitmachen und das Spiel realisiert werden kann. Immerhin finanzierst du beim Kickstarten ein Spiel vor; du zahlst und kriegst es erst viel später. Warum sollte man dann also nicht einen Rabatt oder exklusive Dinge kriegen?

    Das will ich gar nicht abstreiten, aber wenn man gefühlt das doppelte im Retail bezahlt, dann führt man sich einfach nur veräppelt und nahezu gezwungen den nächsten Kickstarter mitzumachen. Natürlich kann man für sich entscheiden, das dann einfach nicht zu kaufen und so auch nicht zu spielen, aber wenn man nach neuen heftigen Eurotiteln dürstet, dann will man das schonmal spielen/haben :D

  • Huutini: Entschuldige dass ich Dir da in die Parade fahre, aber hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen. EEG produziert am Ende immer noch für den Massenmarkt. On Mars ist allein via Kickstarter über 10.000 Mal verkauft worden, bei jedem Kickstarter werden wieder ein paar Tausend Exemplare abgestoßen. Die können sich es leisten, die Spiele in der gewählten Qualität für 80-100 Euro im KS zu verkaufen. Lacerda ist bei aller Komplexität immer noch ein deutlich massenkompatibler Autor, zumindest was die Masse (wenn man sie so nennen will) der Expertenspieler*innen angeht.

    Spielworxx produziert Kleinstauflagen von TIteln, die in den meisten Fällen auch gar nicht in größeren Auflagen abverkauft werden könnten. So ein Spiel wie "Auf der Walz", das ich sehr schätze und sehr gern spiele, hätte aufgrund des Aufwands und des Themas sicher kaum ein anderer Verlag mit der Kneifzange angefasst. Kleinstauflagen nunmal teuer. Lieske und großes Holzmaterial ist Geschmackssache (meines ist es auch nicht wirklich), aber billig sind Zeichner und Material sicher nicht. Was immer Spielworxx verdient, so viel kann es angesichts der kleinen Auflagen jedenfalls nicht sein.

    Splotter hingegen ist am Ende ein Hobbyverlag, so seltsam das nach Food Chain Magnate auch klingen mag. Ich kenn den Laden jetzt über 20 Jahre, und die hatten die ersten 15 davon immer einen winzigen Stand irgendwo im hinteren Bereich in Essen, bei dem auch immer nur ein oder maximal zwei Spiele verkauft wurden. Dass so viel über Food Chain Magnate geredet wird, ist ein eher neues Phänomen, und auch dass Roads & Boats seit 20 Jahren in der BGG Bestenliste konstant nach oben gekrabbelt ist, ist eine ziemliche Anomalie. Die Spiele von Splotter sprechen eine harte Nische an, den glücksbefreiten, mathematisch versierten, trotzdem an Konfrontation interessierten Euro-Spieler. Die die es mögen lieben es, alle anderen schütteln den Kopf und können mit der Begeisterung nichts anfangen. Das führt aber auch dazu, dass die Spiele ganz besonders oft den Besitzer wechseln.

    Bei den meisten anderen Verlagen wäre es absurd, dass ein Food Chain Magnate 80 Euro kostet, da bin ich ja bei Dir. Aber es stecken 5 Jahre Entwicklungszeit von zwei Menschen drin, die dazwischen nichts groß anderes gemacht haben als ein oder zwei Neuauflagen anderer Spiele rauszubringen. Splotter ist zudem sehr konservativ, was das Bestellen größerer Auflagen angeht, da man sich daran schon das ein oder andere Mal in der Vergangenheit die Finger verbrannt hat. Der Erfolg bei Splotter hat sich in den letzten Jahren stark gesteigert, aber das ist wirklich ein relativ rezentes Phänomen.

    Wahrscheinlich könnten die beiden Food Chain Magnate als Ausnahmespiel problemlos an einen größeren Verlag lizensieren, aber dann wären sie auch ihre Haupteinnahmequelle los (die vorher wohl Roads&Boats und Antiquity in verschiedenen Neuauflagen gewesen sind, wenn auch nicht ansatzweise in der gleichen Dimension verkaufter Exemplare). Trotzdem glaube ich, dass man - wie man ja auch bei Dir sieht - mit deren Spielen auf dem Massenmarkt nichts erreichen kann, dafür sind sie - auch in schicker Optik - zu abschreckend und polarisierend. Wenn Du bei FCM eine Runde Mist baust, bist Du raus, das gilt für fast alle Splotterspiele, die ich kenne. So ein Spielgefühl ist gerade nicht auf einen "guten ersten Eindruck" hin ausgelegt. Splotter ist Spezialistenzeugs für Spezialisten (und nein, das ist nicht elitär gemeint, sondern wirklich als "Nische in der Nische").

  • So, wer von euch Quatschköppen verkauft mir jetzt sein On Mars? Will mitreden können. 😁

    Machs wie ich. Spiels bei einem der zahlreichen Lacerda Fans mal mit.

    (Zumindest ich wollte es danach nicht mehr.)

    Aber ein the Gallerist würde ich trotzdem gerne mal testen. Falls ein Lacerda Fan mal wieder einlädt... :blumen:

    Huutini : Bzgl. der Materialprobleme kann ich selbst nur wenig mitreden, weil ich nur On Mars kenne. Da fand ich das Material zwar hochwertig, aber halt auch irgendwie normal. Nicht richtig beeindruckend. Aber ich hab das halt jetzt oft genug gelesen, dass da was im Hinterkopf hängen geblieben ist. Und bei dem Niveau reichen halt leiseste Zweifel ...

  • Aber Kickstarter soll ja belohnen, damit recht viele mitmachen und das Spiel realisiert werden kann. Immerhin finanzierst du beim Kickstarten ein Spiel vor; du zahlst und kriegst es erst viel später. Warum sollte man dann also nicht einen Rabatt oder exklusive Dinge kriegen?

    Grundsätzlich sehe ich das genau so - in der Grundidee war (ist???) Kickstarter die Möglichkeit, eine Idee zu realisieren. Aber da würde es meiner Meinung nach reichen, den Backern einen einfachen Rabatt zu gewähren (der ja oft genug durch Versandkosten wieder aufgefressen wird) und dann echte KS-Exclusives anzubieten und das Spiel im Retail dann konsequent ohne Verbesserungen und Extras mit einem nachvollziehbaren MSRP/UVP zu verkaufen. Es sollte in seiner "Grundversion" gut genug sein um gekauft zu werden.

    Auch wenn ich persönlich die Preise für einzelne Lacerdas für angemessen (US Retail Preis für On Mars) oder sogar für eher gering halte (CO2 Second Chance), sollten Crowdfunding-Preise und Retail-Preise nicht so extrem voneinander abweichen wie sie es teilweise tun, egal in welche Richtung. Bekomme ich ein Spiel im Crowdfunding mit vielen Extras für mehr als z.B. 40% unter dem späteren Retailpreis der Grundversion, ist das genauso schräg wie Spiele, die im Kickstarter mit Versand 80,- € kosten und dann für 60,- € im Retail erscheinen bevor die Backer ihr Pledge bekommen mit der Option, für 15,- € die Spielrelevanten Extras aus dem KS zu erwerben.

    Bei Lacerda liegen die Gebrauchtpreise für teilweise neuwertige KS Versionen ("ungespielt, geöffnet und ausgepöppelt") oft knapp unter dem Retailpreis. Da frage ich mich schon ob Lacerda und seine Verlage sich bewusst sind, dass sie sich irgendwo ein bisschen selber im Weg stehen - im US Markt am Beispiel On Mars: Da zahlt der Kunde in Nordamerika bei KS inkl. Versand 106 USD, im Retail später 138 USD. Damit ist der Retail 30% teurer.

    In Deutschland lagen Spiel und Versand bei KS (deutsche Version) um 109 USD (~90 €?) und bei Skellig bekommt man die KS Version ("Deluxe") für 146,- € inkl. Versand. Das sind satte 62% mehr, und die lassen sich meiner Meinung nach nur schwer vermitteln.

    Klar, das Spiel wurde übersetzt, diese Leistung will auch bezahlt werden, und aktuell haben wir mit veränderten Zollregeln und Strafzöllen, knappen Containern etc. zu tun, aber das ist schwer zu schlucken - selbst bei Philibert aus Frankreich bekomme ich On Mars (sowohl die englische als auch die übersetzte französische Version) inkl. Versand mit Upgrade Pack fast 10,- günstiger als bei Skellig, nämlich für 136,75 €.

    Da bin ich auch der Meinung, das ist überteuert - ich finde den MSRP von 129 USD angemessen, der KS Preis war ein sehr guter Preis, aber im Retail schießen sie über das Ziel hinaus.

    Aber wenigstens kann und muss man EGG und Lacerda zugute halten, dass man sich auf deren Preisangaben im KS verlassen kann - da gibt es kein böses Erwachen wo man sich als Backer am Ende des Tages über den Tisch gezogen fühlt.

    Liebe Grüße

    Cal

    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • So, wer von euch Quatschköppen verkauft mir jetzt sein On Mars? Will mitreden können. 😁

    Ernst gemeinter Tipp: Fang mit einem anderen Spiel von ihm an. On Mars ist selbst für Lacerda noch ziemlich polarisierend, und der jetzt beiliegende Solomodus taugt nicht viel (vielleicht der neue, aber das ist dann ja gleich eine Riesenerweiterung). On Mars ist der eine Lacerda, wo es mir gereicht hätte, dass den jemand anders besitzt, da ich mit dem "Planetenoberflächen-herumfahren"-Teil nichts wirklich anfangen kann, das geht aber auch meiner ganzen Spielegruppe so, die die Oberfläche schlicht soweit es überhaupt möglich ist ignoriert und dort nur das baut was unbedingt sein muss.

  • Huutini: Entschuldige dass ich Dir da in die Parade fahre, aber hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

    Was ich auch selber anführe. Ja, die Auflagen bei EGG sind größer - ob der Markt für Lacerda-Titel so viel größer ist als für Splotter oder Spielworxx wage ich hingegen zu bezweifeln.
    Ein Lacerda ist nicht weniger "Heavy Euro Nische" als ein Yinzi, Food Chain Magnate, Captains of the Gulf oder Antiquity. Lacerda ist schlicht bekannter, schon, weil man ihn als Autor besser als Marke verkaufen kann. (Außerdem liefert er halt extrem gute Spiele ab.) Unter welcher Marke willst du Yinzi und Captains vereinen? Oder FCM und Antiquity? Aber dass Lacerda einen "Massenmarkt" bedient und Yinzi eine weltweite Nische von 500 Käufern, da kann ich dir schlicht nicht zustimmen. Das ist am Ende reines Marketing. Und irgendwer hat hier doch EGG schon gezielte Verknappung vorgeworfen. Was macht dann Spielworxx?

  • Aber ein the Gallerist würde ich trotzdem gerne mal testen. Falls ein Lacerda Fan mal wieder einlädt...

    Die Stuttgarter Ecke ist ein bisschen weit weg, aber falls du nach Corona mal nach Aachen kommst, lässt sich da sicher etwas einrichten...

    Ernst gemeinter Tipp: Fang mit einem anderen Spiel von ihm an. On Mars ist selbst für Lacerda noch ziemlich polarisierend, und der jetzt beiliegende Solomodus taugt nicht viel (vielleicht der neue, aber das ist dann ja gleich eine Riesenerweiterung). On Mars ist der eine Lacerda, wo es mir gereicht hätte, dass den jemand anders besitzt, da ich mit dem "Planetenoberflächen-herumfahren"-Teil nichts wirklich anfangen kann, das geht aber auch meiner ganzen Spielegruppe so, die die Oberfläche schlicht soweit es überhaupt möglich ist ignoriert und dort nur das baut was unbedingt sein muss.

    Völlige Zustimmung. Lacerdas sind nicht gerade für ihre Solo-Eignung bekannt, und das ist noch freundlich ausgedrückt. On Mars ist auch nicht das aller-zugänglichste Lacerda-Spiel.

    Außerdem: Wenn es kein Corona gäbe und ich On Mars etwas häufiger hätte spielen können, dann wären die Chancen hoch, dass es wieder verkauft wäre. (Ganz schon viel Konjunktiv...) Es ist halt seit einem Jahr im "brauche ich das wirklich?!"-Status und vor dem Ende von Corona ist da leider keine Auflösung in der einen oder anderen Richtung in Sicht, denn ich würde es schon gerne nochmal spielen.

  • Huutini: Entschuldige dass ich Dir da in die Parade fahre, aber hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

    Was ich auch selber anführe. Ja, die Auflagen bei EGG sind größer - ob der Markt für Lacerda-Titel so viel größer ist als für Splotter oder Spielworxx wage ich hingegen zu bezweifeln.
    Ein Lacerda ist nicht weniger "Heavy Euro Nische" als ein Yinzi, Food Chain Magnate, Captains of the Gulf oder Antiquity. Lacerda ist schlicht bekannter, schon, weil man ihn als Autor besser als Marke verkaufen kann. (Außerdem liefert er halt extrem gute Spiele ab.) Unter welcher Marke willst du Yinzi und Captains vereinen? Oder FCM und Antiquity? Aber dass Lacerda einen "Massenmarkt" bedient und Yinzi eine weltweite Nische von 500 Käufern, da kann ich dir schlicht nicht zustimmen. Das ist am Ende reines Marketing. Und irgendwer hat hier doch EGG schon gezielte Verknappung vorgeworfen. Was macht dann Spielworxx?

    Ich kann tatsächlich zu Yinzi nichts sagen und kenne das Programm von Spielworxx am Ende zu wenig. Das was ich habe sind Spiele die Du m.E. nicht in hoher Auflage verkaufen kannst, nichtmal ansatzweise auf Lacerda-Niveau (Auf der Walz, Grand Trunk Journey, The Cost, Throne of Allegoria).

    Für mich ist ein On Mars mit einer Startauflage von 15-20.000 Exemplaren eine ganz andere Hausnummer als ein Food Chain Magnate mit einer Startauflage von 1500 Exemplaren. FCM hat heute noch keine Gesamtauflage die so groß ist wie die Erstauflage von On Mars, und wie gesagt, dessen Erfolg ist für Splotter extrem groß (Roads and Boats hat selbst mit der 5. (?) Auflage die 10.000 nicht erreicht, und das gibt es seit 20 Jahren). Deshalb meine ich ja Nische in der Nische: Für Expertenspiele ist Lacerda Mainstream, da kriegst Du relativ große Margen verkauft und kannst anders planen. FCM wäre wahrscheinlich nie so bekannt geworden und würde jetzt auf den Restpostenstapeln verrotten, wenn das 15.000mal als Startauflage gedruckt worden wäre. Im Filmbusiness würde man von Sleepern und limited releases reden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Aber das ist vielleicht jetzt Absicht, vorher war es das bei Splotter jedenfalls sicher nicht.

  • Hm... ist es nicht so, dass wir uns oft selbst eine Investition schönreden? Meistens unbewusst.

    Je teurer die Anschaffung war, umso länger hat man vielleicht überlegt und wenn sie da ist, dann *muss* sie toll sein, dann muss sie den Anforderungen entsprechen. Falls es doch nicht der "Holy Grail" (sondern Tainted Grail ;) ) ist, versucht man dann die besseren Seiten rauszukitzeln, sie höher zu gewichten, die negativen Punkte ein bisschen runterspielen. Es bezieht sich nicht nur auf Brettspiele, sondern ganz allgemein auf unsere Entscheidungen im Leben.

    Vielleicht reden wir vom 100 EUR Wein, vielleicht aber vom neuen Freund/neuer Freundin 8o . Es ist nur menschlich. Da helfen oft gute Freunde, die einem ehrlich die Meinung sagen. Vielleicht aber liegen sie falsch und verstehen mich nicht... Das kann es auch sein.

    Bei Lacerda kann ich schlecht mitreden, ich habe nur Escape Plan gespielt und fand es nett. Die Komponenten haben mir auch gefallen, aber in der Relation zum Anschaffungspreis war mir persönlich das Spiel das Geld nicht wert.

    Wenn ich mir aber andere Lacerda Spiele anschaue, dann ist es echt an der Kante. Teuer für ein Grundspiel ohne XX Figuren, gute Komponenten, angesagt, und sicherlich nicht bei jedem Spiel 100% berechtigt, doch auch nicht jenseits von angemessenem Preis (= Als angemessen würde ich persönlich einen hohen 2-stelligen Preis sehen).

  • Zumal die Lacerda Spiele auch nicht unumstritten sind... Ich bin echt neugierig mal so ein Spiel in die Finger zu bekommen...

    Inwiefern ist welches Spiel umstritten?

    Vielleicht ist "umstritten" in dem Zusammenhang schlecht gewählt gewesen.

    Ich meine die spielerische Qualität der Spiele.

    Subjektive ist meine Wahrnehmung so, dass Lacerdas entweder in den Himmel gelobt werden und jeder Cent den das jeweilige Spiel kostet mehr als gerechtfertigt ist. Auf der anderen Seite lese ich auch öfter mal genau das Gegenteil. Alles too much und überproduziert. Sowohl die Mechaniken, als auch das Material.

    Ich kann wie gesagt nicht mitreden, weil ich noch kein Spiel von ihm gespielt habe... aber es erhöht eben insgesamt die Hemmschwelle für mich da irgendwo einzusteigen. Thematisch wirklich reizen würde mich On Mars. Und das ist mit 140 Euro schon deftig. Ich würde mir eh manchmal wünschen, dass es zu manchen Spielen auch "abgespeckte" Versionen gibt. Tapestry ist auch so ein Beispiel. Eigentlich ein ganz nettes Spiel, aber meiner Meinung nach dürfte es locker auf einige Dinge am Material verzichten und dafür ein gutes Stück günstiger sein. Dann würde das Gesamtpaket eher stimmen.


    Korbi

    Haha! Jetzt hast du das echt hinzugefügt... Sensationell :lachwein::thumbsup:

    2 Mal editiert, zuletzt von PeeWee (4. März 2021 um 10:31)

  • Vielleicht ist "umstritten" in dem Zusammenhang schlecht gewählt gewesen.

    Ich meine die spielerische Qualität der Spiele.

    Subjektive ist meine Wahrnehmung so, dass Lacerdas entweder in den Himmel gelobt werden und jeder Cent den das jeweilige Spiel kostet mehr als gerechtfertigt ist. Auf der anderen Seite lese ich auch öfter mal genau das Gegenteil. Alles too much und überproduziert. Sowohl die Mechaniken, als auch das Material.

    Ich kann wie gesagt nicht mitreden, weil ich noch kein Spiel von ihm gespielt habe... aber es erhöht eben insgesamt die Hemmschwelle. Ich würde mir eh manchmal wünschen, dass es zu manchen Spielen auch "abgespeckte" Versionen gibt. Tapestry ist auch so ein Beispiel. Eigentlich ein ganz nettes Spiel, aber meiner Meinung nach dürfte es locker auf einige Dinge am Material verzichten und dafür ein gutes Stück günstiger sein. Dann würde das Gesamtpaket eher stimmen.

    Hemmschwelle ist Quatsch, es sind Expertenspiele, aber wenn Du Trickerion, Madeira, Nippon, Spirit Island, Dominant Species, den Ringkrieg, Cooper Island kennst, da bewegt sich Lacerda mit seinen Mechanismen auf einer Ebene. Das Kennzeichen (bis auf On Mars) ist ja eher, dass das alles so gut gestreamlined ist, dass man die Regeln trotz langer Erklärung dann trotzdem relativ schnell verinnerlichst.

    Aber wie ich oben schrieb: Das ginge auch in regulären Kartons für 50 Euro für mich, sogar besser, und Tapestry wäre als deutlich günstigeres Spiel mit Pappplättchen statt der ganzen Bauten für mich um einiges attraktiver. Aber da bin ich ganz offenkundig nicht zeitgemäß.

  • Hallo,

    Vital Lacerda hat mAn zweifelsohne einige ausgesprochen gute Spiele gemacht. Allen voran - für mich - Kanban (mit Lisboa und VInhos kann ich persönlich nicht so viel anfangen, CO2 Second Chance und insbesondere On Mars wiederum finde ich klasse und auch The Gallerist hat tatsächlich seinen Reiz für mich - und die Spiele finde ich zudem auch in gewisser Hinsicht schön aufgemacht). Mit gut meine ich aber erst einmal: Spieltiefe, Verzahnung, Komplexität.... Die Ausstattung und Gestaltung ist ja letztlich (nur) das Drumherum.

    Bleiben wir kurz bei Kanban als aktuellstes Beispiel:

    Ich hätte auch gut mit meiner alten Kanban Ausgabe weiter spielen können und die Preisvorstellung von ca. 165 Euro plus Versand (Skellig), ja, das ist für mich jenseits der Schmerzgrenze - obgleich das Spiel an sich wirklich sehr gut ist und mir schon sehr viele spannende und tolle Spielestunden bereitet hat.

    Das ist einfach verdammt viel Geld für ein Spiel. Nun habe ich die Neuausgabe dennoch, allerdings habe ich sie mir nicht selber gekauft, sondern habe sie geschenkt bekommen (Familie hatte zum Geburtstag/Weihnachten zusammengelegt :love: ). Ich freue mich total darüber!

    Das Spiel hat allein schon durch die Neugestaltung des Spielplans einen ordentlichen Satz nach vorne gemacht, sowohl was die Übersichtlichkeit des Planes angeht als auch hinsichtlich des Materials. Ja, es ist in der neuen Ausgabe wirklich sehr gelungen, das muss man so feststellen. Und es macht unglaublich viel Spaß damit zu spielen (ich hoffe, dass ich es mal schaffe einen ordentlichen und ausführlichen Bericht zu schreiben... habe aber leider recht wenig Zeit momentan...) und ich freue mich wirklich sehr darüber.

    Zu Kanban habe ich die beste Meinung. Das Spiel gehört zu meinen Lieblingsspielen. Und trotz einiger optischer und austattungstechnischer Änderungen: die alte Ausgabe tut´s auch! Und mAn hätte es auch eine Neuauflage getan, die man viel breiter hätte anbieten und schlußendlich auch verkaufen können. Das Spiel ist so gut, dass ich es viel besser finden würde, wenn man dies im Spieleladen für einen Preis anbieten würde/könnte, damit viel mehr Leute dieses Spiel kaufen, kennenlernen und spielen können. So wie beispielsweise die erste(n) Auflagen ja auch zu einem noch moderaten Preis angeboten werden konnten.

    Schlussendlich denke ich nämlich:

    Hier wird ein Spiel (unnötigerweise) zum Luxusgut stilisiert und elitistisch. Und so ist die Folge, dass man Menschen eher ausgrenzt vom Hobby als Teilhabe zu ermöglichen. Man muss vom Material her keinen minderwertigen "Schrott" auf den Markt werfen, damit etwas preisgünstig oder - je nach Ansicht - billig ist. Gutes solides Material sollte es schon haben. Und ja ich bin auch der Meinung: gutes Geld für gute Arbeit. Ein Kanban für 165 Euro, dies halte ich - Deluxe hin oder her -, für nicht mehr für angemessen.

    Alles Geld, was man ausgibt und ausgeben kann, muss ja auch erst einmal verdient werden und da sein. Und wo man dann die Schmerzgrenze für ein Spiel zieht, bleibt jeder/m überlassen. Grundsätzlich bin ich eher dafür, dass man mit dem Hobby mehr Menschen erreichen sollte und das erreicht man nicht, indem man Spiele so (überteuert oder jedenfalls teuer) anbietet. Ich bin eher dafür Spiele im Spieleladen anzubieten und verkaufen zu können. Für den Spaß am Hobby und für tolle Spiele sind mAn so teure Deluxe-Editionen entbehrlich.

    Noch eine schöne Spielewoche wünscht

    Brettpotato (die Kanban wirklich seeeeehr mag!)

  • Und trotzdem kosten die 90 Euro aufwärts, weil Spielworxx halt Winzauflagen druckt.

    Winzauflagen, toller Punkt.

    Bei einem KS werden große Mengen an Spielen gleichzeitig gedruckt.

    Das der Preis bei einem Nachdruck nicht so klein ausfällt, dürfte erklärbar sein.

    Machen wir die beliebte Milchmädchen Rechnung: (alles Beispielhaft)

    UVP: 150€

    - 25% KS Produktions-/Auflagerabatt: 37,50€

    - 25% KS Unterstützerrabatt: 28€

    KS Preis: 84,50€

    Der Unterstützerrabatt ist doch auch ein Grund das Spiel überhaupt zu fördern.

    Ich weiß nicht wieso hier plötzlich kritisiert wird das Backer das Spiel soviel billiger bekommen und spätere Käufer nicht.

    Die Backer gehen in Vorleistung auf Vertrauensbasis.

    Und der Unterstützerrabatt nennt sich später einfach Händlermarge.

    Schade daß hier so gezielt auf Lacerdas rumgehauen wird.

    Sicher nicht perfekt das nie richtig Sleeves unterstützt werden und das die Inlays meist unpraktisch erscheinen/sind.

    Aber die Spiele entschädigen dafür meiner Meinung nach immer mit tollen Verknüpfungen von Thema und Mechanik.

    Und ist das nicht das Argument was z.b. Food Chain Magnate IMMER aus der scheiße zieht?

  • Moin,

    für mich würde es materialseitig ein bis zwei Nummern kleiner reichen, so dass die Spiele wie anfangs zB Vinhos mit ordentlicher Ausstattung zu gemäßigten Preisen zu bekommen sind. Zusätzlich könnte es dann noch eine Deluxe-Ausgabe geben mit entsprechenden Preisen (dicke Pappe, Metallmünzen, etc.). Das wäre für mich ideal.

    Spielerisch finde ich On Mars am besten von den Lacerdas, Lisboa auch noch ganz ansprechend.

    Insgesamt fehlt den Lacerdas häufig die regeltechnische Eleganz, es wirkt oftmals etwas überladen und trocken (für meinen Geschmack).

    Edit: Die Größe der Boxen ist bei dem Material zwar nachvollziehbar, aber auch nervig hinsichtlich Platzbedarf. Dann lieber Pax Pamir, da ist das Material und die Box wenigstens kompakt...

    Gruß Tom

    2 Mal editiert, zuletzt von TRH (4. März 2021 um 11:25)

  • Insgesamt fehlt den Lacerdas häufig die regeltechnische Eleganz

    Ich würde das Gegenteil behaupten: Kaum irgendwo bekommst du so schön verzahnte Mechanismen. Dafür sind die Spiele vielleicht nicht die zugänglichsten, aber ihnen Eleganz abzusprechen, soweit würde ich nicht gehen.

  • BTW: Der Spielworxx-Vergleich zeigt auch gut die Grenzen solcher "elitärer" Hochpreisstrategien. Ein paar Flops zuviel, im Falle Spielworxx also sowas wie Agora,

    Agora passt definitiv in diese Liste, da Agora in ganz anderen Stückzahlen produziert wurde. Außerdem war die Veröffentlichung von Agora zu einem Gutteil auch ein Gefallen von Uli an Harald

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Insgesamt fehlt den Lacerdas häufig die regeltechnische Eleganz

    Ich würde das Gegenteil behaupten: Kaum irgendwo bekommst du so schön verzahnte Mechanismen. Dafür sind die Spiele vielleicht nicht die zugänglichsten, aber ihnen Eleganz abzusprechen, soweit würde ich nicht gehen.

    Ich schon... ;)

    Für mich wirkt es immer so, dass Laverda "viel Regel" für die zu erzeugenden Spieltiefe benötigt.

    Aber Meinungen und Spielgeschmäcker sind halt verschieden...

  • Ich würde das Gegenteil behaupten: Kaum irgendwo bekommst du so schön verzahnte Mechanismen. Dafür sind die Spiele vielleicht nicht die zugänglichsten, aber ihnen Eleganz abzusprechen, soweit würde ich nicht gehen.

    Ich schon... ;)

    Für mich wirkt es immer so, dass Laverda "viel Regel" für die zu erzeugenden Spieltiefe benötigt.

    Aber Meinungen und Spielgeschmäcker sind halt verschieden...

    Für mich zählen Lacerdas auch eher in die Kategorie "kompliziert + komplex". Wobei die auch nicht komplexer sind als ein GP oder Trickerion mMn und GP schafft mit weniger Regeln (als z.B. On Mars) mindestens genauso viel Spieltiefe, wenn nicht sogar mehr. Aber trocken sind die Lacerdas für mich trotzdem nicht.

  • Es ist ja schön, dass viele den KS-Preis für angemessen halten. Und andere wiederum den aufgerufenen Retail Preis von EGG/Skellig eher zu hoch finden. Der Retail Preis (inkl. der KS Upgrades) ist auch ordentlich teurer. So 89$ zu 140€ (On Mars) oder 79$ zu 135+22€ (Escape Plan).

    Da stehen die Aussagen nicht wirklich gegeneinander.

    Genau das!

    Das "Problem" ist hier der Unterschied zwischen KS und Retailpreis, der m.W. bei kein anderen Verlag so groß ist.

  • Bleibt die Frage, ob entweder EGG den Einkaufspreis außerhalb Kickstarters so hoch setzt, was vertraglich geregelt ist oder ob es Skelligs Vertrauen in die Produkte ist. Wer den großen Preisaufschlag im Vergleich zum KS zu verantworten hat, lässt sich von außen schlecht beurteilen.

    ...sind als ein GP oder Trickerion mMn und GP schafft...

    sorry, wenn ich so blöd frage, aber was ist GP?

    Komm grad nicht drauf

    Gaia Project.

  • Es ist ja schön, dass viele den KS-Preis für angemessen halten. Und andere wiederum den aufgerufenen Retail Preis von EGG/Skellig eher zu hoch finden. Der Retail Preis (inkl. der KS Upgrades) ist auch ordentlich teurer. So 89$ zu 140€ (On Mars) oder 79$ zu 135+22€ (Escape Plan).

    Da stehen die Aussagen nicht wirklich gegeneinander.

    Genau das!

    Das "Problem" ist hier der Unterschied zwischen KS und Retailpreis, der m.W. bei kein anderen Verlag so groß ist.

    Bei einem KS werden große Mengen an Spielen gleichzeitig gedruckt.

    Das der Preis bei einem Nachdruck nicht so klein ausfällt, dürfte erklärbar sein.

    Machen wir die beliebte Milchmädchen Rechnung: (alles Beispielhaft)

    UVP: 150€

    - 25% KS Produktions-/Auflagerabatt: 37,50€

    - 25% KS Unterstützerrabatt: 28€

    KS Preis: 84,50€

    Der Unterstützerrabatt ist doch auch ein Grund das Spiel überhaupt zu fördern.

    Ich weiß nicht wieso hier plötzlich kritisiert wird das Backer das Spiel soviel billiger bekommen und spätere Käufer nicht.

    Die Backer gehen in Vorleistung auf Vertrauensbasis.

    Und der Unterstützerrabatt nennt sich später einfach Händlermarge.

  • Ich würde das Gegenteil behaupten: Kaum irgendwo bekommst du so schön verzahnte Mechanismen. Dafür sind die Spiele vielleicht nicht die zugänglichsten, aber ihnen Eleganz abzusprechen, soweit würde ich nicht gehen.

    Bei "Eleganz" denke ich eher an Spiele mit hoher Spieltiefe aus geringer Regelmenge. Komplex, aber nicht kompliziert. Also z.B. als Musterbeispiel sowas wie Concordia.

    Lacerda und "Eleganz" beißt sich für mich. "Schön verzahnte Mechanismen", ja, das würde ich für die meisten Lacerdas unterschreiben (bei mal mehr und mal weniger präsenter thematischer Begründung). Aber "elegant" bei oft ~30 Seiten Regeltext, Spielregel und Spielerhilfe/Glossar zusammengenommen? Bei einer notwendigen Erklärzeit, die oft Richtung eine Stunde geht? Lacerda ist für mich eher "Kompliziertheit in gut" (jedenfalls meistens, manchmal wird's auch arg zum Selbstzweck). Aber "elegant" ist das für mich wirklich nicht.