Sind Lacerdas ihren Preis wert?

  • Ich finde mittlerweile haben die Lacerdas ein Preisniveau erreicht, die in keinem Verhältnis mehr steht. Mittlerweile zahlt im Kickstarter mit Steuern und allem 150-160€, bei Skellig im Retail 190€? Das ist schon sehr viel Geld für ein Spiel und da muss man sich fragen worin sich das widerspiegelt. Natürlich ist ein Spiel nicht nur Material, es ist auch Design- und Entwicklungsaufwand sowie Artwork und all das aber das gilt ja auch für andere Spiele, da verstehe ich es schon, dass Vergleiche angestellt werden.

    Am Ende kommt's dann letztendlich auch irgendwo auf den Spaß an. Hab ich mit nem Lacerda für 150€ mehr und öfter Spaß als mit nem richtig richtig guten Spiel im Bereich 50-70€ (und davon gibt's ja wirklich einige)? Das muss man für sich entscheiden. Das Geld kann sich immer noch lohnen, wenn man die Spiele wirklich viel spielt. Da bleibt halt immer die Frage, wie oft bekommt man diese Brecher auf den Tisch vor allem wenn man 8 davon im Wert, wie oft kommt jedes einzelne davon auf den Tisch?

    Ich gebe aktuell alle meine Lacerdas ab außer On Mars, das gefällt mir am besten aber selbst das hab ich in den 2 Jahren die ich es habe 7 mal gespielt, 5 mal davon mit meine Exemplar. Hat sich das gelohnt? Vermutlich nicht. Ich finde das Spiel wirklich außergewöhnlich gut und das Material ist fantastisch aber andere deutlich günstigere Spiele hab ich öfters gespielt in der Zeit.

    Aber wenn man die wirklich wirklich viel spielt und total super findet, dann können die sich schon lohnen. Gibt bestimmt so Pärchen, die ständig ihre Lacerdas spielen und Heavy Euro Gruppen die jede Woche 2 Lacerdas spielen und dann lohnt sich das bestimmt auch für die. Blood on the Clocktower ist materialtechnisch ähnlich überteuert, aber mein Exemplar hat in nem halben Jahr 83 Partien gesehen an der im Schnitt 10 Leute für mindestens ne Stunde Spaß hatten und bin damit bei 1,39€ pro Partie. Überteuert ja, aber für mich/uns hat sich's geloht und so geht's vllt auch manchen mit den Lacerdas.

    Aber ich glaube die meisten Lacerdas werden einfach nur ins Regal gestellt und lohnen sich für ihrer Besitzer nicht, es sei denn es geht nur darum sie zu besitzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel (2. Juni 2024 um 15:38)

  • Ja, sie sind ihren Preis wert (wenn man Lacerda mag)

    Also ich würde mir sehr gerne On Mars zulegen, weil ich es super finde, aber es ist mir schlicht zu teuer. Daher ist es für mich den Preis nicht wert, obwohl ich Lacerdas viel abgewinnen kann. Genauso bei Kanban EV und The Gallerist. Coole Spiele mit schönem Material, aber in meinen Augen gibt es keinen Grund, wieso ich heute 140 €, 160 € oder gar 180 € dafür zahlen sollte.

    Wenn ich überlege, dass ich für Nemesis im Retail unter 100 Euro gezahlt habe, dann sehe ich nicht, wie das Material bei den drei genannten Lacerdas den Preis "objektiv" so in die Höhe treiben sollte. Weiß allerdings auch nicht, wie viele Menschen jeweils beteiligt waren und in welcher Höhe diese bezahlt wurden. Da die Spiele in China produziert wurden (https://boardgamegeek.com/geeklist/28373…oduced-in-china), sehe ich das aber erstmal nicht. Daher gehe ich leider vor allen Dingen davon aus, dass der Name "Lacerda" und der Wille seiner Fans, so viel Geld zu zahlen, den Preis nach oben getrieben hat. Dass Inventions auf dem Zweitmarkt nicht so gut weggeht, ist im besten Fall ein Zeichen dafür, dass die Blase sich zu sehr ausgedehnt hat. Daher hoffe ich, dass dieser Preistrend bei Lacerdas nicht weiter anhält.

  • Was mich an den Lacerdas übrigens am meisten stört, ist die Packungsgröße. Die teile kann man nirgendwo vernünftig unterbringen. Gibt's eigentlich en Grund dafür? Mich hält das teils echt vom Kauf ab

    Es ist halt alles überdimensioniert. Sehr großes Spielbrett und Kartonkomponenten so dick, wie sie definitiv nicht sein müssten.

    Natürlich sind die Lacerdas top ausgestattet und man braucht da nichts mehr deluxifizieren.

    Bei anderen Spielen kann man das tun und landet dann auch bei der Summe eines Lacerdas oder drüber. Man muss es aber nicht tun. Bei den Lacerdas hat man leider keine Wahl.

    Entweder man zahlt die Höhe Summe und hat ein Deluxe Produkt oder man lässt es. Eine "Low"-Budget Option gibt es nicht.

    Finde ich persönlich schade, da es den Kundenkreis automatisch verkleinert, aber ist halt so gewollt. Warum? Das weiß nur der Autor/Verlag.

    Wäre ich Autor, wäre mein Ziel, dass möglichst viele Leute mein Spiel anschaffen können, aber so ist halt jeder anders.

  • Natürlich sind die Lacerdas top ausgestattet und man braucht da nichts mehr deluxifizieren.

    Schau mal bei etsy, da gibt es auch für Lacerdas genug weitere Upgrades, die gekauft werden. Ob man das braucht, sei dahingestellt.

    Was die Inserts anbelangt, finde ich, könnten sie sich gerade für den Preis aber durchaus nochmal mehr Mühe geben, dass die auch für einen noch schnelleren Aufbau geeignet sind. Warum bei On Mars jeweils zwei Spielerfarben miteinander verbunden sind, mag von der Produktion her günstiger gewesen sein - aber praktisch ist das nicht. Der Kleinkrust könnte im idealsten Fall so verstaut sein, dass man ihn einfach auf den Tisch stellen und loslegen kann. Und die Double Layer Boards bei meinem Kumpel waren schon leicht gebogen. Alles meckern auf hohem Niveau, ist allerdings auch ein Preis auf hohem Niveau.

    Und auch davon abgesehen sind es halt 159 Euro Neupreis für On Mars. Da erhalte ich momentan Gloomhaven und drei Döner für.

    (beim Kickstarter waren es 89$ für On Mars und 99$ für Gloomhaven Second Printing). Wobei ich gerade sehe, dass die französische Version (Kickstarter Deluxe) neu für 120 € bei Philibert zu haben ist. Finde ich auch einen arg großen Unterschied zu Skellig (und aus Frankreich zahlt man keinen Versand, bei Skellig 5,95€).

    3 Mal editiert, zuletzt von ReservoirHog (2. Juni 2024 um 17:47)

  • Ja, sie sind ihren Preis wert (wenn man Lacerda mag)

    Also ich würde mir sehr gerne On Mars zulegen, weil ich es super finde, aber es ist mir schlicht zu teuer. Daher ist es für mich den Preis nicht wert, obwohl ich Lacerdas viel abgewinnen kann. Genauso bei Kanban EV und The Gallerist. Coole Spiele mit schönem Material, aber in meinen Augen gibt es keinen Grund, wieso ich heute 140 €, 160 € oder gar 180 € dafür zahlen sollte.

    Wenn ich überlege, dass ich für Nemesis im Retail unter 100 Euro gezahlt habe, dann sehe ich nicht, wie das Material bei den drei genannten Lacerdas den Preis "objektiv" so in die Höhe treiben sollte. Weiß allerdings auch nicht, wie viele Menschen jeweils beteiligt waren und in welcher Höhe diese bezahlt wurden. Da die Spiele in China produziert wurden (https://boardgamegeek.com/geeklist/28373…oduced-in-china), sehe ich das aber erstmal nicht. Daher gehe ich leider vor allen Dingen davon aus, dass der Name "Lacerda" und der Wille seiner Fans, so viel Geld zu zahlen, den Preis nach oben getrieben hat. Dass Inventions auf dem Zweitmarkt nicht so gut weggeht, ist im besten Fall ein Zeichen dafür, dass die Blase sich zu sehr ausgedehnt hat. Daher hoffe ich, dass dieser Preistrend bei Lacerdas nicht weiter anhält.

    Das Gute ist ja immer, dass man es halt nicht kaufen muss - so wie ich die seltsame Preispolitik der deluxe-Queen-Games boykottiere, kann man sicherlich auch andere Sachen komisch finden. Ob jetzt ein Lacerda mehr Deluxe ist als Septima? Weiß ich nicht. An O´Toole kanns nicht liegen - der hat genügend andere Spiele illustriert, die deutlich günstiger sind.

  • Ich finde auch heute noch, dass 55€ für ein Brettspiel zu viel sind.

    Ist klar, egal ob nun #CamelCup oder #KingdomDeathMonster ... 55 Euro sind definitiv zu viel - Made my day. :lachwein:

    Inflation und Co. ignorieren wir auch einfach mal ... meine Mama hat damals anno 1982 auch weniger als 55 Euro für #Sagaland ausgegeben, dass muss 2024 doch auch noch gehen ... Ach nee, waren ja damals noch DM ... 8o

    Zum eigentlichen Thema. Ehrlich gesagt, überzeugen mich Brettspiele von Lacerda immer weniger, und dass nicht in erster Linie wegem dem Preis, sondern vor allem thematisch. Daher würde ich tatsächlich behaupten, dass meiner Ansicht nach gerade die letzten Lacerdas ihr Geld nicht mehr wert sind ...

    Zudem geht es mir da wie dem Brettspiel Dude (Beste Grüße), ich habe neben #Lisboa (welches ich weiterhin für den besten Lacerda halte), auch noch #CO2secondchance und #OnMars im Schrank - Das reicht auch aus. Zu mal ich speziell #WeatherMachine so belanglos und thematisch dermaßen austauschbar empfinde, dass es für mich tatsächlich die Enttäuschung des Jahres war. Dabei klang das Setting so super interessant, aber da kann man auch immersiv ne Kartonfaltmaschine oder nen automatisierten Konservendosenabfüller spielen ... kein Unterschied.

  • Die Preise für Inventions im Zweitmarkt sind absolut kaputt - meine Freundin hat ihr Exemplar nur für 120€ verkaufen können (OVP), also mit deutlichem Wertverlust.

    Ich weiß nicht ob das Inventions für 120€ auf Kleinanzeigen, bei dem Stand, dass der Partner es auch gekauft hat das von deiner Freundin war, aber mich hat heute jemand zu meinem Inventions angeschrieben, das ich für 150€ drin stehen hatte, ob ich ihm das für 120€ inkl. Versand verkaufe. Ich meinte "Nein aber es gibt hier auf Kleinanzeigen eines für 120€, nimm das, danach ist meins wieder der günstigste Preis". Vor 30 Minuten kam er wieder "hab ich leider nicht bekommen, für 150€ inkl. Versand würde ich deines nehmen" 😅

    Aber im Grunde hast du Recht, die Zeit in der sich ein Lacerda Kickstarter Finanziell lohnt scheinen rum zu sein, ich werde auch vermutlich keinen Lacerda backen was aber auch daran liegt, dass ich einfach merke, dass ich seine Spiele größtenteils nicht brauch und irgendwo kann ich die immer mal mitspielen und mir ein Bild ob der neuste Lacerda jetzt wieder ne Ausnahme ist On Mars oder halt doch nur "wieder'n Lacerda" wie Weather Machine.

  • ob der neuste Lacerda jetzt wieder ne Ausnahme ist On Mars oder halt doch nur "wieder'n Lacerda" wie Weather Machine.

    Mich juckt ja kaum was hier im Forum, aber das ... schmerzt! Jetzt ist es also so weit, dass es Menschen gibt, die glauben, dass "On Mars" die Ausnahme sei, und "Weather Machine" nur wieder n üblicher Lacerda ... :loudlycrying:

    Aber gut, es gibt bestimmt auch Menschen, die "Casino" für eine Ausnahme von DeNiro halt und "Dirty Grandpa" für "nur wieder so nen typischen DeNiro Film".
    Irgendwann werden alle Großen überholt. :(

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (2. Juni 2024 um 22:53)

  • Jetzt ist es also so weit, dass es Menschen gibt, die glauben, dass "On Mars" die Ausnahme sei, und "Weather Machine" nur wieder n üblicher Lacerda ... :loudlycrying:

    Naja, der Eindruck entsteht halt, wenn das Spiel an sich austauschbar erscheint und da bin ich voll bei Wuschel und Tantis ... gerade die letzten beiden Lacerdas wirken vor allem thematisch austauschbar und dann stellt sich halt die Frage, brauche ich einen weiteren Lacerda mit schwachen Thema, wenn ich jeden anderen Lacerda davor auch stattdessen spielen / kaufen kann und das Thema dort mechanisch deutlich greifbarer ist ... :/

  • Entschuldigt wenn es zu weit am Thema vorbei geht...

    Da ich erst 2 Jahre im Hobby bin, kenne ich gar keine anderen Preise. Leider hab ich Bock auf das Hobby und orientierte mich am Mainstream der Vielspieler, sodass ich halt einfach bereit war 70 Euro für Scythe und Arnak im Laden zu bezahlen. Natürlich wäre günstiger geiler. Habe inzwischen auch meine Erfahrungen gemacht und ausgelotet, wofür ich kein Geld mehr ausgeben würde. Ich sage nur anfängliche Euphorie und so. Als Jahrgang 91 bin ich wohl auch andere Preise gewohnt oder habe das nicht richtig beigebracht bekommen. :S

    Zurück zum Thema: Zu der Diskussion gehört für mich nicht nur, ob ein Spiel das Geld wert ist, sondern ob es auch so bepreist ist, dass die Menschen im 'Schaffungsprozess' bis zum Endkunden, angemessen bezahlt werden und/oder gut davon leben können.

    Davon sind wir meines Wissens nach weit entfernt. Zumindest bei den Autoren, kleinen Verlagen und wahrscheinlich bei vielen anderen Beteiligten auch. Liegt das an der Gier der Verlagsbosse, am Unwillen der Käuferschaft entsprechende Preise zu bezahlen oder weil es sich erst lohnt, wenn man so groß wie Ravensburger und Co. ist (das wissen viele hier sicher besser und lasse mich da sehr gerne aufklären)? Wieso gibt es kaum Autoren, die von ihrer Arbeit leben können und machen das nur aus Leidenschaft? Ein Wandel dessen würde uns Spielern sicherlich zugute kommen aber dafür müssen/mussten die Preise steigen oder nur noch große Verlage oder weniger Spiele... Vielleicht liegt's auch einfach an der Popularität von Kenner- und Expertenspielen allg.?

    Das meiste Geld landet natürlich bei den Verlagen, welche aber auch die ganzen Strukturen liefern und aufbauen mussten. Solange sie ihre Mitarbeiter und die Autoren anständig behandeln/bezahlen mMn. auch völlig ok. Daher verstehe ich verhältnismäßig hohe Preise bei kleinen Verlagen mit nischigen Spielen. Auch toll, dass wir dadurch manche Spiele nicht importieren müssen.

    Ich hoffe, dass die Preissteigerungen (abgesehen von erhöhten Materialkosten etc. - da kann man halt nichts machen) der letzten Jahre nicht nur dafür sorgen, dass sich die Chefs die Taschen voller stopfen. Wenn ich das weiß und es kleine Verlage sind, gebe ich das Geld gerne aus. Leider weiß ich das nicht genau und kann auch nicht einschätzen, wann ein Verlag 'groß' ist. Kann man EGG, Mindclash Games, Fantasia, Stegmaier, Frosted Games und Co. schon ansatzweise mit Ravensburger oder Kosmos vergleichen oder sind das noch 'Leidenschaftsverlage'? In meiner Wahrnehmung schon und deshalb gebe ich da auch gerne etwas mehr aus. Vielleicht bin ich auch nur naiv in der Hoffnung, irgendwas von den hohen Preisen könnte den Autoren oder dem sog. kleinen Mann zugute kommen. Klärt mich gerne auf (ohne RSP natürlich).

    Um mich komplett für die Diskussion zu disqualifizieren: Habe noch keinen Lacerda gespielt aber schon ewig On Mars auf der Wunschliste (Inventions und Speakeasy reizen mich ebenfalls). Der Name Lacerda ist mir seit Anfang an bekannt. Lacerdas waren für mich als Neuling erstmal abschreckend aber inzwischen weiß ich, dass Expertenspiele keine Doktorarbeiten sind. Vom Kauf abgehalten hat mich bisher, dass ich aktuell genug Brecher die gespielt werden wollen und genug offene Crowdfundings habe (anfängliche Euphorie und so :secret:). Ich meine dass On Mars 'damals' noch 120,- gekostet hat und ich mir sowas dachte wie: "Oha aber soviel kostet wohl ein renommierter Lacerda und das ist ok, soll ja honoriert werden und tolle Produktion". Würde ich auch heute noch hinblättern und wäre es mir schätzungsweise auch wert. Mehr muss es aber nicht sein, weil ich andere Spiele der Preisklasse (wie BuBu SE mit Acrylteilen, Voidfall Galaktische Edition etc. - beide ca. 20 mal gespielt) dann doch auch im Bezug aufs Material vergleiche und glaube da fairer bezahlt zu haben - zumindest sind sie es mir Wert. So nächstenliebend bin ich dann auch nicht. Das sage ich aber ohne einen Lacerda in der Hand gehabt zu haben, nicht weiß wie viel er vom Kuchen abbekommt und ob er bei 120,- unter ner Brücke leben muss. Werde das nächste mal im Brettspielcafé in On Mars zumindest reinschauen und begrabschen, hoffentlich spielen. ^^ Bei allem Respekt vor dem Können der Autoren: Lacerdas für mich aktuell nur über KS oder gebraucht. Da müssten wohl die Verlage zurück stecken.

    Finde diesen 5 Jahre alten Vortrag von Stefan Feld über Spielentwicklung (YT) sehr erhellend - kennen einige bestimmt schon. So jemand sollte mMn. davon leben können. Kann er aber nicht. Ab 32:15 redet er über Zahlen. Danach kann man sich grob hoch rechnen, was er an BuBu so verdient haben dürfte. Zeigt mir zumindest, dass die alten BuBu's noch teurer sein dürften und teure Spiele OK sind, wenn es auch richtig verteilt wird.

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    2 Mal editiert, zuletzt von GonzoHeart (2. Juni 2024 um 23:39)

  • Entschuldigt wenn es zu weit am Thema vorbei geht...

    Da ich erst 2 Jahre im Hobby bin, kenne ich gar keine anderen Preise. Leider hab ich Bock auf das Hobby und orientierte mich am Mainstream der Vielspieler, sodass ich halt einfach bereit war 70 Euro für Scythe und Arnak im Laden zu bezahlen. Natürlich wäre günstiger geiler. Habe inzwischen auch meine Erfahrungen gemacht und ausgelotet, wofür ich kein Geld mehr ausgeben würde. Ich sage nur anfängliche Euphorie und so. Als Jahrgang 91 bin ich wohl auch andere Preise gewohnt oder habe das nicht richtig beigebracht bekommen. :S

    Grundsätzliches in solchen Diskussionen ist, dass man immer eine Diskrepanz zwischen den Generationen haben wird. Da die älteren Herrschaften die nostalgische "Rosarote Brille" und damals alles besser war und wir jüngeren es halt nicht anders kennen (Jahrgang 92 in meinem Fall).

    Solche Diskussionen waren, sind und bleiben immer relativ gesehen. Für manch einen ist ein Lacerda etwas worauf man sparen muss während für einem selbst so ein Spiel auch nur ein Teil seines monatlichen Hobbygeldes, welches auch nur ein Bruchteil des Gehaltes darstellt.

    Wenn ich überlege dass ich für manche Karten oder Playsets an Karten bei Magic The Gathering gut und gerne mal den Preis eines Lacerdas oder gar mehr bezahle ist so ein Brettspiel eigentlich ein guter Deal. :)

  • Der etwas unangenehme "Geringverdiener können sich Lacerda halt nicht leisten"-Duktus der letzten Beiträge macht ja eines sehr deutlich: Lacerda-Spiele werden als Luxusobjekt gekauft, und das nicht in dem üblichen Rahmen, in dem Spiele immer zu den Luxusausgaben des Lebens gehören, sondern als Sonderanschaffung, bei der man sich außerdem einen halbwegs stabilen Wert erhofft. Elitär sind also nicht nur die besonders komplexen Expertenspiele, die man mit seinem Namen verbindet, und die sich deshalb nur an eine kleine Gruppe von Expertenspielern richtet, elitär ist auch der Preis, das Spiel wird damit ebenso zum intellektuellen wie auch finanziellen Statusobjekt. Und ich gebe gern zu, dass mich diese Denke sehr sehr belustigt. Das hat was vom Rolexkauf des einfachen Mannes.

    Bei mir hängt ein Spielekauf davon ab, wieviel Spaß ich am Spiel habe, und ob mir dieser Spaß das Geld dann auch wert ist. Anachrony etwa war mir mit Erweiterungen seine 200 Euro wert. Bei Lacerda war das bei Gallerist, Kanban und Lisboa der Fall, die ich alle für 90-100 Euro bekommen habe. On Mars war mir schon fûr das Gebotene zu teuer, und die letzten Spiele gefielen mir dann nicht mehr.

  • Ich glaube "Lacerda" steht hier nur für "teure" Brettspiele. (Lacerda ist halt im Massenmarkt etabliert und bekannt).

    Aber es gibt viele, sehr viele Brettspiele die noch viel "teurer" sind. Mr. Bee Games bekommt man nicht unter 300€, viele WarGames kosten mehr als ein Lacerda (und haben weniger Material um den Vergleich aufrecht zu erhalten [Ja es gibt auch viele "günstige" WarGames])

    Die grundsätzliche Frage, die sich jeder selbst stellen muss ist: "Ist mir das Investierte Geld, für das was ich bekomme, wert." - was anderes ist es nicht. ( Menschen fangen an, wenn sie sich selbst irgendwie Rechtfertigen müssen/wollen, solche Diskussionen anzufangen. )

    Mein meistgespielter Lacerda hat nun 107 Partien, kein anderer hat Lacerda unter 25 Partien. Für mich waren es gut investierte Euros.

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. -

    Antoine de Saint-Exupéry

    Einmal editiert, zuletzt von HorukaMorishima (3. Juni 2024 um 08:28)

  • Ich denke wie viele andere auch, dass man das Spiel in dem Verhältnis sehen muss, wie häufig es gespielt wird und ob es das einem Wert ist.

    Ich weiß nicht ob ich dem noch viel hinzufügen kann, außer vielleicht die Wertstabilität von Lacerda Spielen. Die sind ein bisschen wie guter Wein und werden nicht billiger, im Gegenteil eher noch teurer. Mein On Mars konnte ich damals für ca. 130,- bekommen und würde es vermutlich heute für 150,- loswerden. Vielleicht ebbt das ein wenig ab wenn die weniger thematischen Spiele von ihm nicht mehr ziehen, aber aktuell seh ich das noch nicht.

    Also wenn man den Platz und die Geduld hat, sind das sogar Verdienst Möglichkeiten oder zumindest Null-Summen Spiele.

  • Naja. Ein Gallerist wirst du nicht mehr zum aktuellen Neupreis los, zumal es einige damals ja für 70-90 Euro kaufen konnten, und von Kanban gibt es mehrere Ausgaben, von denen man einige mittlerweile recht Preiswert bekommt. "Wein" halte ich hier für ein schiefes Bild, denn irgendwann gelten auch alte Lacerdas als alte Spiele und unterliegen einem Preisverfall, zumal sie ja noch verfügbar sind. Von den ganzen randständigeren Titeln wie escape Plan, Mercado oder CO2 zu schweigen.

  • Neben meinem On Mars, wäre da noch Vinhos als Beispiel. Das gab's vor 4 Jahren für unter 100,- neu und wird heute für ca. 120,- gebraucht gehandelt.

    Wenn ich nach Brettspielangebote gehe gab es Gallerist auch mal für unter 70,- neu und wird auf Kleinanzeigen auch für 90-100,- gebraucht gehandelt.

    So schief find ich mein Bild nicht, aber ich will auch nicht ausschließen, dass es für das eine oder andere Spiel nicht gilt.

  • Ich finde auch, Blaze241 deutet es richtig an: Im Vergleich zu anderen Spielen sind Lacerdas spottbillig. Man braucht sich ja nur 2 Displays und 2 Starter Lorcana zu kaufen und ist schon dabei. Fange ich mit Warhammer Age of Sigmar an, zahle ich 175€ - selbst wenn ich nur ein Spiel wie X-Wing oder Star Trek Attack Wing kaufe (oder das bald erscheinende Star Trek Into the Unknown), bin ich sehr schnell über dem Kurs eines Lacerdas.

    Klar: Vergleiche ich den Preis mit anderen Spielen (irgendein GWT), dann ist es wiederum teuer.

    Realistische Vergleiche ergeben sich nur für Spiele mit vergleichbarer Ausstattung - und da fallen mir nicht viele ein (außer vielleicht Legacies Deluxe für 155€

  • Mir fallen da schon einige ein, die nicht so weit weg sind von der Lacerda-Ausstattung, und dabei z.T. deutlich günstiger zu kriegen sind:

    - Shipyard 2nd Edition mit den Holzmeeplen

    - Agricola / Caverna

    - Twilight Imperium IV

    - Gentes Deluxe

    - Castles of Burgundy DE

    - Coffee Traders

    - Skyrise

    - Carnegie DE

    Mal ganz zu schweigen von gleichteuren Objekten, wo ich weitaus mehr Spiel fürs Geld bekomme, wie

    - Anachrony Infinity Box

    - Teotihuacan DE

    - Voidfall

    - Gloomhaven

    Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich den "Vorteil" einer EGG-Deluxe-Ausgabe gegenüber den Deluxe-Versionen anderer Verlage schlicht nicht erkenne. Ich finde es nur lustig, dass sie - nachdem sie es damals mit Road to Canterbury ja bereits versucht hatten, damit aber kommerziell auf die Nase gefallen sind - am Ende doch noch Käufer für ihre Deluxe-Spiele gefunden haben.

  • Es kommt halt drauf wie oft man das Zeug spielt.

    Wenn man Gloomhaven durchspielt hat das ein Preisleistungsverhältnis das seines gleichen sucht, die meisten kaufen sich Gloomhaven aber halt nur ums ins Regal zu stellen.

    HorukaMorishima hat sein Kanban EV 107 mal Solo gespielt, für ihn hat sich das absolut gelohnt, bei anderen kommt's 1-2 mal auf den Tisch.

    Voidfall hat extrem viel Inhalt und wenn man das wirklich ausreizt lohnt auch da der Preis, ist halt die Frage ob man das hinbekommt. Anachrony hab ich 2 mal gespielt und sehe nicht genau wo mir das mehr oder weniger bietet als ein Lacerda, ist eben auch ein komplexes und verzahntes Euro.

  • Letzten Endes ist das jetzt #typischunknowns Korinten kacken, aber mindestens Shipyard, Agricola und Gentes haben doch massiv schlechtere Ausstattung (zumindest ist da kein Dual Layer drin, die Pappplättchen sind dünner und überhaupt ist die Haptik ne andere). Und sie haben jeweils keinen Organizer drin.

    Coffee Traders könnte man durchaus anführen, aber das kostet halt auch schon 130€. Die Infinity Box kostet derzeit über 300€ - Du bekommst sie ja nur über den Mindclash-Shop und musst sie DIr da zusammen basteln. (Ich komme auf 323€ + Porto + Mwst)

    Aber für alle Spiele gilt: Stehen sie sich staubig, hat sich die Anschaffung nicht gelohnt :-/

    Zumindest in der Vergangenheit war es halt so, dass Lacerdas immerhin wertstabil waren. Großen Wertverlust brauchte man da nicht befürchten. Das ist heute offenbar anders (geworden)

  • Realistische Vergleiche ergeben sich nur für Spiele mit vergleichbarer Ausstattung

    Neben denen, die Archibald Tuttle bereits genannt hat, kann man sich auch vor Augen führen, dass Fractured Sky Deluxe (nicht die Super-Deluxe) ebenfalls 129 $ bei Kickstarter aufgerufen hat und da gibt es über 150 Minis, die teilweise magnetisch sind. Dazu Custom Trays und eine bessere Kartenqualität.

    Oben hatte ich bereits Nemesis genannt. Jaws of the Lion habe ich für 40 Euro neu gekauft. Too Many Bones ist heute im Retail günstiger als die meisten Lacerdas bei Skellig. Ebenso Eclipse 2nd Dawn. Von Spirit Island kann ich mir für den Preis zusätzlich noch die beiden Erweiterungen und die Schatzkiste für Bling Bling holen (wenn ich nur auf deren Bestpreise schaue, könnte ich sogar noch die Promo-Spirits hinzunehmen.

    Klar, im Vergleich zu folgendem Spiel für 40 Euro: https://gisi-shop.de/products/grund…ger-pferdespiel sind Lacerdas wieder günstig.

    Und ja, ich muss mir keinen Lacerda kaufen. Allerdings muss ich mir einen kaufen, wenn ich ihn spielen möchte. Und das würde ich gerne. Daher beschwere ich mich über die aktuelle Preispolitik, die ich zu teuer finde für das Gebotene. Es muss ja nicht verramscht werden, aber 100 Euro statt 140 Euro aufwärts würden es sicher auch tun, damit alle etwas daran verdienen. Immerhin werden die Spiele nach wie vor in China produziert.

    Zumindest in der Vergangenheit war es halt so, dass Lacerdas immerhin wertstabil waren. Großen Wertverlust brauchte man da nicht befürchten. Das ist heute offenbar anders (geworden)

    Wertstabilität bringt mir als jemand, der Spiele kauft, um sie zu spielen, leider wenig.

    Einmal editiert, zuletzt von ReservoirHog (3. Juni 2024 um 10:22)

  • The Gallerist gab es auch mal für 60€ in der Schmiede, klar sind die Gebrauchtpreise höher als die Neupreise damals aber Skellig ruft mittlerweile 139€ für The Gallerist auf und dementsprechend bekommst du das günstiger auf dem Gebrauchtmarkt.

    Inventions wird ja sogar unter dem Kickstarterpreis verkauft.

    Wenn man damals gekauft hat, bekommt man heute eine fette Rendite. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass die Preise für Brettspiele wieder rückläufig sind. Wenn ich heute den Gallerist für 139,- neu kaufe, würde ich wetten, dass ich den in 5 Jahren mindestens für 139,- wieder verkaufen kann. Klar meine 140,- sind dann auch nicht mehr so viel wert wie damals, aber wenn man das rausrechnet kommt man auf einen guten Preis pro Spiel. Und mit ein bisschen Glück bekommt man sogar mehr als die 139,-.

  • Anachrony hab ich 2 mal gespielt und sehe nicht genau wo mir das mehr oder weniger bietet als ein Lacerda, ist eben auch ein komplexes und verzahntes Euro.

    In der Infinity-Box sind alle Erweiterungen. Zumindest mit der großen wird da ein neues Spiel draus (ähnlich wie Marco Polo 1 vs. 2).

    Wenn man damals gekauft hat, bekommt man heute eine fette Rendite. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass die Preise für Brettspiele wieder rückläufig sind. Wenn ich heute den Gallerist für 139,- neu kaufe, würde ich wetten, dass ich den in 5 Jahren mindestens für 139,- wieder verkaufen kann. Klar meine 140,- sind dann auch nicht mehr so viel wert wie damals, aber wenn man das rausrechnet kommt man auf einen guten Preis pro Spiel. Und mit ein bisschen Glück bekommt man sogar mehr als die 139,-.

    Doch ich fürchte davon muss man ausgehen. Wenn Lacerda noch mehr Enttäuschungen in Folge produziert, fällt naturgemäß auch das Interesse an seinen alten Spielen ab, das kann man bei vielen anderen Spieleautoren, aber auch in anderen Medien ganz gut beobachten. Und dann werden alte Spiele generell eher nicht wertvoller, es sei denn sie gehen oop und sind heißbegehrt. Ich hab hier so manches Spiel im Schrank, was irgendwann mal für 200 Euro gebraucht über den Tisch ging und jetzt wieder die Pappe nicht wert ist auf der es gedruckt ist. Gerade bei Gallerist sind wir glaube ich an der Grenze, wo es langsam zu den "alten" Spielen gezählt wird.

    Zumindest in der Vergangenheit war es halt so, dass Lacerdas immerhin wertstabil waren. Großen Wertverlust brauchte man da nicht befürchten. Das ist heute offenbar anders (geworden)

    Nochmal: Was für eine Argumentation ist das? Ich kauf die Spiele "gefahrlos", weil ich sie zum vollen Preis wieder los werde, habe sie also am Ende trotz des hohen Anschaffungspreises "kostenlos" gespielt? Sind Spiele für Euch wirklich Durchreichobjekte, die man ein paarmal spielt und dann möglichst wertstabil weiterverkauft, um die nächsten Spiele kaufen zu können? Das klingt irgendwie nach einer Art inoffiziell organisiertem Spieleverleih, jedenfalls für mich total schräg.

  • The Gallerist gab es auch mal für 60€ in der Schmiede, klar sind die Gebrauchtpreise höher als die Neupreise damals aber Skellig ruft mittlerweile 139€ für The Gallerist auf und dementsprechend bekommst du das günstiger auf dem Gebrauchtmarkt.

    Inventions wird ja sogar unter dem Kickstarterpreis verkauft.

    Wenn man damals gekauft hat, bekommt man heute eine fette Rendite. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass die Preise für Brettspiele wieder rückläufig sind. Wenn ich heute den Gallerist für 139,- neu kaufe, würde ich wetten, dass ich den in 5 Jahren mindestens für 139,- wieder verkaufen kann. Klar meine 140,- sind dann auch nicht mehr so viel wert wie damals, aber wenn man das rausrechnet kommt man auf einen guten Preis pro Spiel. Und mit ein bisschen Glück bekommt man sogar mehr als die 139,-.

    Ob man ein Spiel später mal zum selben Preis wieder verkaufen kann, kann niemand vorhersehen. Dein Beispiel mit The Gallerist ist mMn spekulativ. Da gibt es so viele Faktoren. Vielleicht existiert EGG in 5 Jahren nicht mehr und das Spiel ist out of print; dann kommt das vielleicht hin.

    Vielleicht gibt es in 5 Jahren aber auch drei neue Lacerda-Spiele, die wesentlich beliebter sind und die Nachfrage nach einem Spiel aus 2015 ist dann ggf. nicht mehr gegeben. Da gibt es so viele Faktoren ....

  • HorukaMorishima hat sein Kanban EV 107 mal Solo gespielt, für ihn hat sich das absolut gelohnt, bei anderen kommt's 1-2 mal auf den Tisch.

    105 mal Solo, bitte! :saint:

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. -

    Antoine de Saint-Exupéry

  • Archibald Tuttle  Irgendjemand_xxx_xxx

    Ihr könnt natürlich recht haben, meine Annahme ist sehr spekulativ und Rückwärtsgewand. Es gibt viele Faktoren, die man nicht vorhersehen kann, die gegen meine Annahme sprechen (Autor wird unbeliebt, Markt übersättigt, Preislimit ist erreicht, etc.), aber auch einige die dafür sprechen (geringe Stückzahlen, hohe BGG Ratings, viel Social Media Präsenz, etc.).

    Unterm Strich muss jeder das für sich selber entscheiden, wenn ich aber The Gallerist für 140,- kaufe, 10x auf den Tisch bekomme und dann für 80,- wieder verkaufe ist das mMn immer noch ein gutes Geschäft.

  • Unterm Strich muss jeder das für sich selber entscheiden, wenn ich aber The Gallerist für 140,- kaufe, 10x auf den Tisch bekomme und dann für 80,- wieder verkaufe ist das mMn immer noch ein gutes Geschäft.

    ..und da sind wir uns dann wieder einig. Ich kann Spiele ja nur sehr schlecht verkaufen, daher verschenke ich meistens nur das was ich doppelt habe, und selbst dabei habe ich nie das Gefühl Verlust zu machen. Viel schlimmer finde ich einen Kauf, wenn mir das Spiel dann nicht gefällt (Island of El Dorado etwa habe ich gebraucht zum halben KS-Preis bekommen und finde es derart unausgereift, dass ich mich selbst dafür noch geärgert habe).

    Bei Lacerda waren meine letzten Partien alle nur noch am TTS, da hilft einem dann auch das Material nicht mehr, und die blanke Mechanik hat mich weder bei Weather Machine noch bei Inventions überzeugen können. Gespannt bin ich noch auf die kooperative Erweiterung zu On Mars, aber gefühlt liest man dazu gar nichts.

  • Zumindest in der Vergangenheit war es halt so, dass Lacerdas immerhin wertstabil waren. Großen Wertverlust brauchte man da nicht befürchten. Das ist heute offenbar anders (geworden)

    Nochmal: Was für eine Argumentation ist das? Ich kauf die Spiele "gefahrlos", weil ich sie zum vollen Preis wieder los werde, habe sie also am Ende trotz des hohen Anschaffungspreises "kostenlos" gespielt? Sind Spiele für Euch wirklich Durchreichobjekte, die man ein paarmal spielt und dann möglichst wertstabil weiterverkauft, um die nächsten Spiele kaufen zu können? Das klingt irgendwie nach einer Art inoffiziell organisiertem Spieleverleih, jedenfalls für mich total schräg.

    Es gibt bei fast allen Spielen ja immer das Risiko, dass man das Spiel doch nicht mag. Da ist es doch beruhigend zu wissen, dass das Kaufrisiko gering ist. Außerdem schmerzt es mich immer sehr, wenn ich Spiele auch für geringes Geld nicht los bekomme.

    Spiele sind Gebrauchsobjekte. Und dennoch ist es doch cool, wenn man sie, wenn man sie nicht mehr braucht, wieder gut veräußern kann. Wäre auch cool,. wenn das bei CDs so wäre. Dann müsste ich die nicht gerade einfach wegschmeißen.


  • Zumindest in der Vergangenheit war es halt so, dass Lacerdas immerhin wertstabil waren. Großen Wertverlust brauchte man da nicht befürchten. Das ist heute offenbar anders (geworden)

    Nochmal: Was für eine Argumentation ist das? Ich kauf die Spiele "gefahrlos", weil ich sie zum vollen Preis wieder los werde, habe sie also am Ende trotz des hohen Anschaffungspreises "kostenlos" gespielt? Sind Spiele für Euch wirklich Durchreichobjekte, die man ein paarmal spielt und dann möglichst wertstabil weiterverkauft, um die nächsten Spiele kaufen zu können? Das klingt irgendwie nach einer Art inoffiziell organisiertem Spieleverleih, jedenfalls für mich total schräg.

    Das würde ich nicht so negativ sehen. Die Wunschvorstellungen vor einem Spielkauf und eine Weile danach stimmen halt oft nicht überein. Selbst wenn man das Spiel vor dem Kauf schon gut genug kennt, getestet hat oder einschätzen kann, landet es dann vielleicht nicht so häufig auf dem Tisch wie vorher erhofft oder nach ein paar Partien muss man feststellen, dass die Langzeitmotivation gering ist. Oder es ändern sich Lebensumstände, z.B. bzgl. der Mitspieler(interessen) oder anderer Verpflichtungen...

    Daher kann ich es schon verstehen, wenn das ein Argument für bestimmte Spiele ist, wenn man unter normalen Umständen davon ausgehen kann, dass sie wertstabil sind, während es bei anderen nicht unwahrscheinlich ist, dass man sie ein halbes Jahr nach Auslieferung für den halben Preis oder noch weniger kriegen würde. Insbesondere wenn es sich um relativ teure Spiele handelt. Vielleicht ist es auch nur Selbstschutz, da man ja meistens eher von einem Preisverfall ausgehen muss. Dann wird man eben zumindest nur noch bei den preisstabilen Titeln schwach und merkt irgendwann, dass man die auch nicht so häufig gespielt kriegt :lachwein:

    Um den Bogen beim Lacerda-Thema zu behalten. Ich hatte einen Lacerda (Co 2 - Second Chance), der relativ günstig war, mich nicht (dauerhaft) überzeugt hat und den ich ohne großen Verlust verkaufen konnte - dadurch war es den Preis wert. Hätte es da einen Preisverfall gegeben, hätte das vermutlich anders ausgesehen. Deshalb habe ich die letzten Titel nicht mehr genauer angeschaut oder mir eine Anschaffung überlegt. Was mir nur auffällt, dass er zuletzt eigentlich alle 1-2 Jahre einen neuen "großen" Titel (überarbeitet) rausgebraucht hat.

    Bei der Frequenz und den Preisen hätte ich kaum noch Zeit für andere Spiele, insbesondere da sie ja ziemlich komplex sind und man mindestens 2-3 Partien nach dem Regeln verstehen noch benötigt. Und die alten Titel werden mit der Zeit ja auch nicht schlecht, aber die Spielzeit nicht mehr. Also alle Nicht-Dauerspieler kommen dann doch früher oder später an ein Limit an Lacerda-Spielen bzw. lohnen sich die hohen Preise irgendwann eben nicht mehr, wenn man sich nicht nur darauf konzentriert. Das wäre neben der Qualität auch eine (weitere) Erklärung für die sinkenden Backer-Zahlen.

  • Ob ein Brettspiel, oder jedes andere Produkt, seinen Preis wert ist, ist immer eine Frage der individuellen Zahlungsbereitschaft des Einzelnen. Das ist nicht objektiv ausdiskutierbar und es gibt auch keine objektiv richtige Antwort. Es gib Spiele, die würde ich nicht geschenkt nehmen, trotzdem gibt es Leute die zahlen Geld dafür - genau wie andersrum. Fruchtloser Thread.

  • Wäre auch cool,. wenn das bei CDs so wäre. Dann müsste ich die nicht gerade einfach wegschmeißen.

    Die schmeißt man ja auch nicht weg sondern sind alphabetisch nach Künstlern und da chronologisch nach Releasedatum der Alben sortiert. Warum eigentlich immer wegschmeißen, wenn man was nicht mehr braucht/möchte ? Kein Wunder das wir den Namen Wegwerfgesellschaft zurecht tragen und auch traurig.

    Was die Lacerda Spiele + Preise angeht. Würde gerne Vinhos + On Mars haben, aber wegen Zeitmangel haben es aktuell Spiele mit 2+h schwer bei uns. Die Preise finde ich etwas drüber und ärgere mich dass ich On Mars oder Vinhos vor 3 Jahren nicht für ca. 120€ gekauft habe, das wäre eigentlich wo ich noch gesdagt hätte OK. 169€ (aktuell bei Skellig) für Vinhos bin ich daher aktuell nicht bereit zu zahlen.

  • Die schmeißt man ja auch nicht weg sondern sind alphabetisch nach Künstlern und da chronologisch nach Releasedatum der Alben sortiert. Warum eigentlich immer wegschmeißen, wenn man was nicht mehr braucht/möchte ?

    Was wäre denn dein Lösungsvorschlag für etwas, das du a) nicht mehr brauchst, b) nicht mehr willst, c) für das du keinen Platz mehr hast, und das d) auch niemand geschenkt haben möchte? :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini (3. Juni 2024 um 11:56)

  • Wäre auch cool,. wenn das bei CDs so wäre. Dann müsste ich die nicht gerade einfach wegschmeißen.

    Die schmeißt man ja auch nicht weg sondern sind alphabetisch nach Künstlern und da chronologisch nach Releasedatum der Alben sortiert. Warum eigentlich immer wegschmeißen, wenn man was nicht mehr braucht/möchte ? Kein Wunder das wir den Namen Wegwerfgesellschaft zurecht tragen und auch traurig.

    Was die Lacerda Spiele + Preise angeht. Würde gerne Vinhos + On Mars haben, aber wegen Zeitmangel haben es aktuell Spiele mit 2+h schwer bei uns. Die Preise finde ich etwas drüber und ärgere mich dass ich On Mars oder Vinhos vor 3 Jahren nicht für ca. 120€ gekauft habe, das wäre eigentlich wo ich noch gesdagt hätte OK. 169€ (aktuell bei Skellig) für Vinhos bin ich daher aktuell nicht bereit zu zahlen.

    Ich hab sie mindestens seit zwei Umzügen - also ca. 7 Jahre - nicht mehr gehört und besitze nicht mal mehr einen CD-Player. Alle Inhalte sind für mich auf Spotify abrufbar. Die CDs haben keinen relevanten Verkaufswert mehr. Wohin also damit, wenn sie einfach nur noch Platz wegnehmen? Weder Rammstein noch Blutengel höre ich heute noch. Selbst mit Player würden sie also nicht mehr in den Gebrauch kommen. Hätte ich ein großes Haus, würde ich sie liebend gern in den "blauen Salon" nach eben Deinen Vorgaben stellen.

  • Die schmeißt man ja auch nicht weg sondern sind alphabetisch nach Künstlern und da chronologisch nach Releasedatum der Alben sortiert. Warum eigentlich immer wegschmeißen, wenn man was nicht mehr braucht/möchte ?

    Was wäre denn dein Lösungsvorschlag für etwas, dass du a) nicht mehr brauchst, b) nicht mehr willst, c) für das du keinen Platz mehr hast, und das d) auch niemand geschenkt haben möchte? :)

    Und e) bei mir, für das mir das Abspielgerät fehlt 🤣

    Einmal editiert, zuletzt von Serkan (3. Juni 2024 um 11:57)

  • Was wäre denn dein Lösungsvorschlag für etwas, dass du a) nicht mehr brauchst, b) nicht mehr willst, c) für das du keinen Platz mehr hast, und das d) auch niemand geschenkt haben möchte? :)

    Und e) bei mir, für das mir das Abspielgerät fehlt 🤣

    Das fiele bei mir mit unter b) ... :)

    Übrigens, da ich auch gerade ausmiste: Ich habe meine CDs hier in Hamburg zu Stilbruch gebracht, das gibt es aber wohl nicht überall. Tolle Aktion der Stadtreinigung, auch um Müll zu vermeiden. Die nehmen quasi alles an, und verkaufen das noch Verwertbare in ihrem Sozialkaufhaus.
    Falls Hamburger also mal vor dem Problem stehen ... :)

  • Ich hab sie mindestens seit zwei Umzügen - also ca. 7 Jahre - nicht mehr gehört und besitze nicht mal mehr einen CD-Player. Alle Inhalte sind für mich auf Spotify abrufbar. Die CDs haben keinen relevanten Verkaufswert mehr. Wohin also damit, wenn sie einfach nur noch Platz wegnehmen? Weder Rammstein noch Blutengel höre ich heute noch. Selbst mit Player würden sie also nicht mehr in den Gebrauch kommen. Hätte ich ein großes Haus, würde ich sie liebend gern in den "blauen Salon" nach eben Deinen Vorgaben stellen.

    Off topic: was ich vor ein paar Jahren mal gemacht habe ist, meine fast komplette CD-Sammlung über diese Weiterverkaufsplatformen loszuwerden. Die haben Apps, mit denen man einen Barcode nach dem anderen scannt. Für die meisten CDs gibt's nur 20 Cent, aber hin und wieder ist was dabei, was mehrere Euro bringt. In Summe bin ich dann schon auf einen dreistelligen Betrag gekommen.