Bermuda lässt sich am einfachsten als kooperatives Ligretto oder The Game auf Speed beschreiben.
Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Entsprechend der Spieleranzahl werden Schatzkarten ausgelegt. Bei 3 Spielern also 3 Schatzkarten. Jeder Spieler bekommt dann 12 Handkarten (10 bei 6 Spielern) mit den Werten 1-9. Diese Handkarten gilt es dann zu den Schatzkarten zu legen. Jede Schatzkarte gibt an, was für eine Anzahl an Karten dort liegen dürfen. Die Handkarten dürfen dort aber natürlich nicht beliebig abgelegt werden. Bei der ersten Karte ist noch frei, was für ein Wert dort abgelegt wird. Danach muss immer eine Zahl höher oder niedriger als die vorherige Zahl abgelegt werden. Dabei darf die 1 auf die 9 gelegt werden und umgekehrt. Das machen alles Spieler gemeinsam mit ihren Handkarten. Jede Schatzkarte, wo man die Reihe korrekt und vollständig gelegt hat, bekommt die Gruppe am Ende der Runde. Jede Schatzkarte, wo das nicht klappt, bekommt die Nixe, welche die Schätze verteidigen möchte. Dafür ist auf jeder Schatzkarte, die die Nixe bekommt, ein Verteidigungswert zu sehen. Um das Spiel zu gewinnen, müssen die Spieler in der Anzahl mehr Schätze erlangt haben als der Verteidigungswert der Schätze der Nixe in Summe ergibt.
Aber worin soll hier eigentlich nun die Schwierigkeit liegen und woher kommt der Zeitdruck, welchen man von Ligretto kennt?!
Bermuda hat eine sehr interessanten Kniff. Die Zeit, die man für die Ablage der Handkarten hat, wird dadurch bemessen wie lange man die Luft anhalten kann. Ja, richtig gelesen. Hier muss man die Luft anhalten und nur solange bis einer wieder atmet, dürfen Handkarten abgelegt werden. Wenn man das erklärt, bekommt man durchaus auch mal verwunderte Blicke am Tisch zu sehen. So kurios der Mechanismus ist, so witzig ist er auch. Leider nur nicht sehr lange. Auf jeden Fall schafft er es nur bedingt das Spiel auf Dauer zu tragen. Das Problem ist auch, dass dieses schnelle Ablegen der Handkarten nicht für jeden geeignet ist und auch für ein kooperatives Spiel nur eingeschränkt funktioniert. So legen manche dann gleich eine Reihe komplett hin, während andere kaum eine Chance haben überhaupt eine Karte abzulegen. Dadurch eignet sich Bermuda primär dafür, die Stimmung am Tisch mal aufzulockern. Nach ein paar Runden reicht es dann im Normalfall aber auch. Spielerlebnis 5/10.