20.07.-26.07.2015

  • Wie empfandet ihr denn bei golden ages den zufallsfaktor bei den siegpunkten für den Kampf? Ich kenne das Spiel nur aus Rahdos Video und da kam es mir vor als sei der Zufall sehr stark für ein Spiel mit ansonsten geringem glücksanteil.

    Also ein gewisser Zufall spielt an der Stelle natürlich eine Rolle. Wir hatten jeder 3x Krieg geführt (bis zu 4x im Spiel ist möglich) und ich hatte besser gezogen und dann stand es 57:57. Also ja, ein Glücksfaktor an dieser Stelle.
    Ich empfand ihn allerdings in der Partie nicht als störend. Es gibt so viele andere Wege, an Siegpunkte zu kommen. Gewinnen kann man sicher auch ohne Krieg. Wenn man sein Geld dafür ausgibt, dann geht man eben auch das Risiko ein, schlecht zu ziehen. Hätte ich nicht das geheime Ziel gehabt, am meisten Krieg geführt zu haben, hätte ich vermutlich auch nicht 3x angegriffen.


    Ansonsten gibt es 16 Kriegsmarker ( je 4 für 4 Spieler) in den Werten 2/2/3/3/3/3/4/4/4/4/5/5/5/5/6/6 - wer möchte, kann ja im Spiel mit weniger als 4 Spielern auch die 6er und 2er rausnehmen oder die Punkte andersweitig vergeben.
    Es gibt z.B. auch eine Zivilisation, die sich nach dem (für sie auch noch vergünstigtem Krieg), 2 Marker anschauen darf und dann einen davon behält.

  • Dieses Wochenende:


    • Coconut Crazy
    • 7th Hero
      Erste Partie, konnte mich noch nicht überzeugen - ich hab aber auch erst angefangen das Spiel so richtig zu verstehen als es schon halb vorbei war ;)
    • Funkenschlag
      Endlich mal wieder eine Runde, Deutschlandkarte mit "neuem Kraftwerksdeck", die meine Freundin souverän für sich entscheiden konnte.2 Spieler im Ruhrgebiet, sie im Norden alleine, ein Spieler im Osten und ich in Baden Würtenberg.Sie setzte früh auf ein günstiges Müllkraftwerk, was auch sehr lange hielt und wo kein Mitspieler mit eingestiegen ist. Auch den Norden expandierte sie rasch Richtung Ruhrgebiet, so dass sie massig günstige Verbindungen einstrich.Wo ich dachte, was ihr das Genick brechen könnte war, dass sie nur schwache Kraftwerke hatte (2/3/4). In der Letzten Runde konnte sie jedoch dann ein 7er Kraftwerk erlangen, so dass sie auf 14 Städte kam (von 15 angeschlossenen). Der beste Mitspieler kam auf 11 Städte, das reichte für den Sieg (wobei die schon eine 15er Kapazität hatten, aber kein Geld um auch so schnell auf soviele Städte hochzuschießen).Meine Kalkulation war wohl eher für weniger Spieler gedacht, eine Runde später hätte sie zwingend ein weiteres Kraftwerk kaufen müssen, wo man vielleicht hätte aufschliessen können.
    • Hanabi
      So schlimm hab ich noch nie verloren. Bei einem Freund führte das mittlerweile 2te Bier und die spätere Abendzeit dazu, dass jeder Hinweis eine Halbwertszeit von 1-2 Runden hatte, danach war der gelöscht. Die Tipps die er behalten konnte, wurden manchmal verdreht (2 seiner 4 Karten sind grün, die beiden links... oder rechts?).So waren wir ratzfatz auf 2 Blitzen, so dass alle ihn nun mit Tipps zuwarfen, damit er ja nicht noch einen Fehler macht. Uns sind also die Karten ausgegangen, weil wir viel zu wenig Karten gespielt hatten...

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Zielgruppe vom roten SdJ-Pöppel sind die Omas, die im Weihnachtsverkauf im großen Kaufhaus ein Spiel für das Enkelchen kaufen wollen und dabei nicht die geringste Ahnung vom aktuellen Spieleangebot haben.

    Es kann ja durchaus sein, dass das einen Teil der Zielgruppe darstellt. Wenn diese Zielgruppe aber nicht die geringste Ahnung hat, dann kann sie auch wenig dazu sagen, ob es vielleicht bessere Spiele gegeben hätte, die man hätte nominieren können. Meiner Meinung nach ist es immer etwas schwierig, mit dubiosen "Zielgruppen" oder "Mehrheiten" zu argumentieren, die in Wirklichkeit niemand genau fassen kann, geschweige denn gefragt hat. Eine bessere Antwort wäre: aus meiner Sicht ist das Spiel zu Recht nominiert worden, und zwar aus diesem und diesem Grund.


    Wenn ich mir aber die Mühe gemacht hätte, ein Spiel wie Cacao, Patchwork oder meinetwegen auch Ugo! (alle auf der Emfpehlungsliste) zu entwickeln, dann würde ich mich schon etwas wundern, dass ein Spiel für "besser" (meinetwegen im Sinne der "Zielgruppe") gehalten wird, bei dem man Zahlen aneinanderlegt (und wo schon der Name des Spiels auf die Abwesenheit jeglicher Kreativität hindeutet). Was kommt als nächstes? The Würfel-Game (würfeln sie hintereinander und gemeinsam die Zahlen von 1-6)? 32-heb-auf?

  • Gespielt: #BoraBora, #BroomService, #DieStaufer.




    Bora Bora wird weiterhin mit jeden Spiel besser. Mittlerweile Top-10 bei mir. 4er Runde gespielt, alle innerhalb von 20 Punkten am Ende zusammen. Der einfache Startauftrag waren drei Hütten setzen (unter den sieben einfach Aufträgen einer der schweren) und dazu neun Hütten setzen und ein anspruchsvolles Schmuckplättchen. Uff! Theoretisch ergänzen sich drei Hütten und neun Hütten gut, aber diese Aufträge empfand ich schon als knackig. Zumindest mal liegt mir unter den Hauptstrategien von Bora Bora die Ausbreitung am wenigsten. In Runde zwei den Auftrag nicht geschafft, Schmuckplättchen abgeworfen, die Ausbreitung mehr schlecht als recht hinbekommen, aber dafür doch ein paar schöne Manöver hinbekommen: in Runde vier durch massives Tätowieren 13 Schritte auf der Statusleiste (-> 15 Bonuspunkte) und dazu einen Mann auf Feld 6 in den Tempel gestellt, Startspieler geworden, Anfang fünfte Runde ganz fies einen 1er Würfel auf den Tempelaktionskarte gelegt (-> blockt alles) mit weißer Götterkarte (-> wirkt wie eine 6), damit den Tempel für die letzten beiden Runden dominiert (wo er 3 Punkte/Priester gibt).


    Am Ende dritter geworden und trotzdem viel Spaß gehabt. Erzwungene Ausbreitung liegt mir halt nicht so. Trotzdem schön, dass einen das Spiel auch mal sanft in Strategie-Richtungen zwingt, die man nicht so gerne spielt. "Sanft" deshalb, weil Bora Bora gerade in Vollbesetzung immer heißt, dass man eh nicht alles geschafft bekommt und der gute Spieler wissen muss, wo er Sachen auch mal kampflos aufgibt.




    Broom Service dank günstigem Angebot bestellt (danke an @Brandigan für den Hinweis) und am Tag der Lieferung auch gespielt, und zwar in zwei Hälften: vier von sieben Runden -- längere Unterbrechung -- Baby schäft wieder, zuende spielen. Nach den ersten vier Runden schauen meine Frau und ich uns an: Häh?! Das soll das Kennerspiel des Jahres sein?! Das ist doch völlig flach, wenig Strategie, viel Glück. Irgendwie Pick-Up & Deliver, nur ohne Pick-Up, weil man die abzuliefernden Sachen aus dem Nichts herbeizaubert.


    Auf der zweiten Hälfte hat's dann doch etwas "klick" gemacht und man hat gemerkt, wie man ein bisschen strategisch vorgehen kann, aber diese Strategie ist doch viel "zerschießen von dem, was der andere vorhaben könnte", also ziemlich destruktiv. Motto: okay, der andere könnte über Heide gehen wollen, um dann eine Wolke wegzuzaubern, weil er Wolken sammelt. Also erst die Wetterfee spielen, bevor die Heidehexe gespielt werden kann, was den (möglichen) Plan killt. Insgesamt trotzdem irgendwie wenig strategisch. Kennerspiel? Ich weiß nicht. Ich habe mir gerade nochmal die 15 Nominierten KSdJ-Titel der letzten fünf Jahre (seit es das KSdJ gibt) angeschaut. Die finde ich eigentlich allesamt anspruchsvoller als Broom Service. Vorrausschauende Planung oder Engine Building oder sowas bei Broom Service? Weitgehend Fehlanzeige. Einzig die Überlegung, in welche Richtung man sich wohl wie weit ausbreiten kann (grob gesagt: je weiter man von den Burgen wegfliegt, umso mehr Punkte gibt's pro Lieferung).


    Wir haben übrigens gleich mit den Bergplättchen und Amuletten gespielt. Anschließend nochmal ein zweites Spiel hinterher. Wenigstens ist's ja angenehm kurz. Persönliches Fazit: es ist okay. Ein paar schöne, clevere Designelemente hat's auch, z.B. die verwunschenen Karten, die die Skalierung auf unterschiedliche Spielerzahlen verbessern. Kann sich noch nach oben oder unten entwickeln, aber der erste Eindruck ist etwas gemischt. Ist für mich eher "rot-Pöppel" als "grau-Pöppel". Gerade im aktuellen Jahrgang sehe ich den Unterschied nicht. Durch das Programmier-Element kann Colt Express da in Sachen Komplexität meiner Meinung nach absolut mithalten. Eine schwache Wahl in einem schwachen Jahrgang. Wenn der Jury "Orléans" oder "Auf den Spuren von Marco Polo" zu komplex war (was absolut in Einklang zu vorherigen Wahlen steht), dann hätte es immer noch Mangrovia, Five Tribes oder Deus gegeben.




    Die Staufer - Ich glaube, dieses Spiel leidet etwas darunter, dass viele Reviewer ihre Reviews nach 1-3 mal spielen schreiben (der von mir geschätzte Joel Eddy von Drive Through Reviews sagt das sogar ganz offen in seinem Staufer-Review). Dieses Spiel enthält viel mehr, als man nach wenigen Spielen erfassen kann. Erinnert mich vom Spielgefühl etwas an Luna. No Luck, vorausdenken über mehrere Runden in voraus möglich (aber nur in Teilbereichen praktikabel), viel Interaktion der Sorte "wenn ich hier setze, kannst du da kontern, aber das will ich nicht, also muss ich dich zuerst einsetzen lassen und jetzt eher Nachschub nehmen, aber dann kannst du mich hier austricksen, also was ist das kleinste Übel?" Man muss sehr viel gleichzeitig bedenken. Definitiv nichts, was ich mit Grüblern spielen will, aber sonst hat's einen sehr guten Ersteindruck hinterlassen.


    Die Staufer ist auch angenehm konzentriert und verdichtet. Fünf Runden mit je drei Zügen pro Spieler, also nur 15 Züge pro Spieler im ganzen Spiel. Die haben's aber ordentlich in sich. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Partien, um dieses Spiel mehr zu entdecken.

  • Wenn ich mir aber die Mühe gemacht hätte, ein Spiel wie Cacao, Patchwork oder meinetwegen auch Ugo! (alle auf der Emfpehlungsliste) zu entwickeln, dann würde ich mich schon etwas wundern, dass ein Spiel [wie The Game] für "besser" [...] gehalten wird

    Da gebe ich dir sogar 100%-ig recht. Mehr als "jo, ganz nett" finde ich The Game nicht. Ich bin allerdings auch kein großer Fan von kooperativen Sachen; auch angesagtere Sachen in dieser Richtung kriegen bei mir nicht viel Lob ab. Wahrscheinlich hat der Koop-Charakter auch für die Nominierung gesorgt. Sowas ist ja derzeit angesagt und passt auch wunderbar zur SdJ-Zielrichtung...


    Ich hatte übrigens nur geantwortet, weil du Dice Tower (Zee Garcia) verlinkt hattest. Und der ist nun wirklich nicht Rot-Pöppel-Zielgruppe.

  • Hallo,

    Was kommt als nächstes? The Würfel-Game (würfeln sie hintereinander und gemeinsam die Zahlen von 1-6)? 32-heb-auf?

    Du zählst bestimmt nicht zur Zielgruppe. :P


    Die weiß nämlich, dass The Würfel-Game bereits im Jahr 2013 nominiert und auch trotz ausgebliebener Auszeichnung sehr erfolgreich war. 8))


    Liebe Grüße
    Nils

  • Eine schwache Wahl in einem schwachen Jahrgang. Wenn der Jury "Orléans" oder "Auf den Spuren von Marco Polo" zu komplex war (was absolut in Einklang zu vorherigen Wahlen steht), dann hätte es immer noch Mangrovia, Five Tribes oder Deus gegeben.

    Ich habe jetzt "Auf den Spuren von Marco Polo" zigfach gespielt, ebenso wie "Elysium", und kann die "Zu-komplex-Wertung" nicht nachvollziehen. Ich finde zu "Marco Polo" viel leichter Zugang als zu "Elysium".
    Ansonsten scheinen wir uns dann einig zu sein was die SdJ-Wahl angeht. Ich würde Dir im Übrigen auch zustimmen, dass die Jury meist Preisträger wählt, die nachvollziehbar sind, auch wenn ich die Spiele nicht immer gut finde (zuletzt Kingdom Builder, aber das scheint ja ebenfalls Geschmacksache zu sein)...


    An die Marco-Polo-Experten: haltet ihr die Charaktere für ausgewogen? In meinen Runden scheint der Mercator überdurchschnittlich stark zu sein, jedenfalls hat er bisher immer, wenn er dabei war, auch gewonnen...?

  • Wie kommst Du darauf? Ist Dir "die Zielgruppe des Preises" persönlich oder namentlich bekannt?

    9 Jurymitglieder haben alle Spiele vielfach in unterschiedlichen Runden, die zur Zielgruppe gehören, gespielt und gespielt und gespielt. Und offenbar (sonst hätte die Jury nicht so gewählt) hat eine hinreichende Mehrheit der Jurymitglieder jede Menge positives Feedback zu The Game gesammelt und sich aufgrund dieser zahlreichen Erfahrungen entschieden, für The Game zu stimmen.


    Wie oft, sagtest du, hattest du es bisher in wie vielen Gruppen gespielt, dass du dir ein Urteil aus Sicht der Zielgruppe zutraust?


    Es ist nicht der Anspruch der Jury, Titel zu nominieren, die ALLEN gefallen. Das ist nämlich unmöglich. Deshalb wird es immer Menschen wie dich geben, die eine Nominierung persönlich nicht nachvollziehen können. Aber immer, wenn ich solche Kommentare lese, dass eine Nominierung nicht nachziehbar sei, habe ich den Eindruck, dass dabei etwas Wichtiges vergessen wird: Die Jurymitglieder spielen ein Spiel nicht nur in einer Runde und nicht nur einmal. Sie spielen es sehr oft - sofern es eine Chance auf eine Nominierung hat - und in vielen unterschiedlichen Runden. Besser kann man meines Erachtens die Zielgruppe kaum repräsentieren.

    Meiner Meinung nach ist es immer etwas schwierig, mit dubiosen "Zielgruppen" oder "Mehrheiten" zu argumentieren, die in Wirklichkeit niemand genau fassen kann, geschweige denn gefragt hat. Eine bessere Antwort wäre: aus meiner Sicht ist das Spiel zu Recht nominiert worden, und zwar aus diesem und diesem Grund.

    Ich weiß nicht, was an den Testergebnissen der Jurymitglieder dubios sein soll.


    Wenn du meine eigene Meinung dazu noch wissen möchtest: Ich habe bei mehreren Spieletreffen die Erfahrung gemacht, dass The Game dort in sehr vielen Runden sehr ankam und viel Spaß gemacht hat. Mir selbst übrigens auch. Und wir reden hier von Vielspielern. Das mag nicht zielgruppenrelevant sein, ist sicher aber kein Argument, das gegen eine Nominierung spricht.

  • Ich habe jetzt "Auf den Spuren von Marco Polo" zigfach gespielt [...] und kann die "Zu-komplex-Wertung" nicht nachvollziehen.

    Die SdJ Jury muss berücksichtigen, dass Personen die ausgezeichneten Spiele kaufen bzw. geschenkt bekommen, die im Gegensatz zu uns eben noch keine 30-100 verschiedenenen Worker (oder Dice-) Placement Spiele zuvor gespielt haben, sondern den Mechanismus erst kennenlernen. (Wer's hat, schaue sich mal die Lords of Waterdeep Anleitung an: mustergültig für absolute Spiele-Anfänger geschrieben; da steht haufenweise Zeugs drin, was für uns selbstverständlich ist, aber eben nicht allgemein als bekannt vorausgesetzt werden darf.) Unter diesem Gesichtspunkt ist Marco Polo tatsächlich eine ganze Nummer komplexer als beispielsweise Broom Service. Zumal bei Marco Polo die unterschiedlichen Einsatzfelder mit unterschiedlich vielen Würfeln hinzukommen und obendrein vor und nach dem Zug nach beliebig viele optionale Zusatzaktionen kommen können. Optional, beliebig viele, vorher oder nachher -- das sind dann schon drei komplexitätssteigernde Sachen, und dann haben wir noch gar nicht mit gefühlt vom Himmel gefallenen Regeln angefangen wie "jede Spielerfarbe nur einmal pro Einsatzfeld, schwarze Würfel sind keine Spielerfarbe".


    Unsereins hat massenhaft Spiele, an die er anknüpfen kann. Man liest die Regeln und merkt sich nur: "ah, das hier ist beim Spiel X anders als bei dem bekannten Spiel Y". Für das Zielpublikum der Pöppel, auch des grauen, gilt das nicht. Da ist potentiell alles neu. Tzolk'in, Russian Railroad oder Amerigo haben es auch "nur" bis zur Empfehlungsliste gebracht. Marco Polo ist da in guter Gesellschaft.


    Nachdem ich Broom Service gespielt habe, weiß ich auch, warum es gewonnen hat. Das Spiel ist interaktiv, weckt Emotionen (Spaß, Schadenfreude, Ärger,...), ist leicht zu erklären und die Regeln sind Alea-typisch gut verständlich für unterschiedliche Spielerfahrung von Anfänger bis Vielspieler. Mein Ersteindruck war eher mittelmäßig, ich hab's oben beschrieben, und mir ist's für den grauen Pöppel doch ein bisschen zu seicht, aber ich verstehe schon, warum es nominiert wurde.



    An die Marco-Polo-Experten: haltet ihr die Charaktere für ausgewogen?

    Ohne ein Experte zu sein: ja, wenn wir das als im statistischen Mittel über viele zufällige Anfangssetups verstehen (Großstadt-Einmalboni , Großstadt-Karten, Kleinstadt-Dauerboni). Gerade Peking-Starter und/oder Oasenspringer können durch "gute" bzw. "schlechte" Karten im Osten der Karte im Einzelfalle mal Vor- oder Nachteile haben. Der Handelsposten-Abschmeißer oder das Brüderpaar profitiert von anzapfbaren Geldquellen (Stadtkarten) u.s.w. Aber da man die Karten in umgekehrter Spielerreihenfolge am Anfang wählt und nicht zufällig zugeteilt bekommt, passt das im Großen und Ganzen. Das Erst- bzw. Frühwahlrecht bei den Charakteren ist der eigentliche Stadtspielerausgleich, das bisschen Geld mehr ist dagegen Pippifax.

  • Ich sehe es nicht so.

    Und inwiefern widerspricht das meiner Aussage? :D
    Spaß beiseite, ich hatte "die Experten" ja extra in Anführungszeichen gesetzt um deutlich zu machen, dass Argumentationen mit irgendwelchen nicht definierten und nicht definierbaren Gruppen mit Vorsicht zu genießen sind.




    9 Jurymitglieder haben alle Spiele vielfach in unterschiedlichen Runden, die zur Zielgruppe gehören, gespielt und gespielt und gespielt. Und offenbar (sonst hätte die Jury nicht so gewählt) hat eine hinreichende Mehrheit der Jurymitglieder jede Menge positives Feedback zu The Game gesammelt und sich aufgrund dieser zahlreichen Erfahrungen entschieden, für The Game zu stimmen.


    Mir persönlich ist nicht bekannt, inwievielen Runden mit Omas, die Spiele für ihre Enkel suchen (laut MetalPirate ja "die Zielgruppe") die Jurymitglieder ihre Spiele gespielt haben. Mir ist auch nicht bekannt, welches Feedback die Jurymitglieder bekommen haben und mir ist vor allem vollkommen unklar, welche Rolle dieses Feedback spielt. Noch wichtiger ist aber: das Feedback einer Person, die keinen Überblick über alle Kandidaten hat, ist doch von sehr bescheidenem Wert. Es mag ja sein, dass sich viele positiv über "The Game" äußern, aber das reicht doch kaum für eine Nominierung zum Spiel des Jahres, oder? Das Spiel des Jahres steht für herausragende Spiele, die besser/kreativer/spaßiger/langzeitmotivierender sind als alle anderen Spiele des Jahrgangs. Wie sollen das Mitspieler der Jury sinnvoll beurteilen? Deswegen ist das Spiel des Jahres eben kein Publikumspreis, sondern ein Kritkerpreis!


    Ergebnis: es mag ja durchaus sein, dass "The Game" den meisten Leuten Spaß macht, ich fand es ja selbst ganz nett, aber gibt es hier ernsthaft jemand, der das Spiel als herausragendes Spiel des Jahrgangs sieht? Der es für besser/kreativer/spaßiger/langzeitmotivierender hält als alle anderen Spiele des Jahrgangs, einschließlich der Spiele auf der Empfehlungsliste (Ugo!, Cacao und Patchwork hatte ich bereits beispielhaft genannt)? Für "Colt Express" mag das zutreffen, meinetwegen auch für Machi Koro, aber für "The Game"? Ernsthaft? Sieht das eine Mehrheit derer, die den Überblick über den Spielejahrgang haben, auch so? Kann ich mir nicht vorstellen... und wenn es so wäre, würde es @MetalPirate bestätigen, der den Jahrgang für schwach hält.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lazax ()

  • Unter diesem Gesichtspunkt ist Marco Polo tatsächlich eine ganze Nummer komplexer als beispielsweise Broom Service.

    Einverstanden.
    Aber auch komplexer als Orleans? Und als Elysium? In meinen Runden lief eine Zweitpartie "Marco Polo" bereits deutlich flüssiger als eine Zweitpartie Elysium, was meines Erachtens für die einfachere Zugänglichkeit von "Marco Polo" spricht.


    Das Erst- bzw. Frühwahlrecht bei den Charakteren ist der eigentliche Startspielerausgleich

    Ok, einverstanden, das mildert das Ganze etwas ab. Ich sehe auch ein, dass die Vorteile bestimmter Charaktere vom Spielaufbau abhängig sind. Bei uns hat sich halt der "Mercator" als bisher überdurchschnittlich stark herausgestellt, was eben daran liegen könnte, dass sein Vorteil völlig unabhängig vom Aufbau des Reiseplans ist.

  • Lazax@ Ich finde "The Game" auch nicht so prickelnd. Wir haben es zu viert gespielt und knapp verloren. Danach kam für mich die Ernüchterung nach dem Motto " So und das war jetzt das Spiel"? Ich verstehe das es womöglich vielen Leuten gefällt und das es durch seine Einfachheit, wenigen Regeln und die Zwänge die beim Ablegen enstehen auch eine Nominierung nicht zu unrecht erhalten hat. Aber für mich persönlich ist das zu wenig und würde es nicht noch mal spielen wollen. Dafür ist mir meine Spiel-Zeit die ich habe zu Schade um mich mit so etwas zu beschäftigen. Aber jedem das seine und wenn es vielen Wenigspielern gefällt und dadurch etwas mehr an unser schönes Hobby herangeführt werden: " Warum nicht" !

  • The Game ist mit Abstand das schwächste der 3 nominierten Spiele (aus meiner Vielspielersicht), aber ich kann den (initialen) Reiz des Spiels trotzdem durchaus erkennen.


    Wer aber bereits Hanabi rauf und runter gespielt hat, für den ist The Game dann eine seichtere Version ohne besonders viel neue Anreize. Der Kommunikations- und Gedächtnis-Aspekt ist bei Hanabi auch wesentlich stärker ausgeprägt. Bei The Game pendelt sich das alles auf einem recht seichten Niveau ein ("hier jetzt bitte nichts mehr drauflegen", oder "nur noch kleine Schritte"), während man bei Hanabi manchmal richtig tüfteln muss um den optimalen Zug zu finden bzw. entsprechend vorauszuplanen. Allein deshalb hätte es mich stark verwundert wenn The Game den Preis geholt hätte. Hanabi ist um einiges besser und reizvoller (auch auf Dauer).

  • [Marco Polo] Aber auch komplexer als Orleans? Und als Elysium? In meinen Runden lief eine Zweitpartie "Marco Polo" bereits deutlich flüssiger als eine Zweitpartie Elysium, was meines Erachtens für die einfachere Zugänglichkeit von "Marco Polo" spricht.

    Orléans und Elysium habe ich bisher zu selten gespielt, deshalb nur ein ganz vorsichtiges: ich meine schon, zumindest gegenüber Elysium, bei Orléans könnte es auch unentschieden ausgehen. Dass es in deiner Runde flüssiger lief, dürfte sicher auch daran liegen, dass Marco Polo an knapp 10 Jahre Worker Placement Verbreitung (ab Caylus gerechnet) anknüpft und diese Mechanik allen Vielspielern (und damit auch sicher deinen Leuten) mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die SdJ-Jury muss aber auch immer an Spiele-Einsteiger denken, die mit so einem Spiel ihr Brettspielhobby erst beginnen wollen und die sollen's dann nicht gleich frustriert in die Ecke schmeißen.


    Der Jury-Vorsitzende Tom Felber hat mal in einem Vortrag (-> irgendwo bei Youtube gesehen) berichtet, dass die Wahl von Dominion zum SdJ 2005 ein Ausmaß zuvor nie gekannter Kritik ausgelöst hätte, weil viele Käufer das Spiel als viel zu kompliziert empfanden. Das hat dann letztendlich zu dem alle zwei Jahre verliehenen "Sonderpreis komplexes Spiel" geführt, der der inoffizielle Vorgänger von dem anthrazitfarbenen Pöppel bzw Kennerspiel des Jahres ist. Bei SdJ muss man immer versuchen, das Ganze auch aus der Nichtspieler-Perspektive zu sehen. SdJ lebt schließlich von Lizenzgebühren der Spielehersteller für das Aufdrucken der Logos. Das ist Massenmarkt in Reinkultur; die Auflage der Spiele geht nach der Auszeichnung um den Faktor 10, 20 oder gar 100 hoch.


    Zurück zu Marco Polo: Wie oben schon beschrieben hat das Spiel auch eine ausgesprochen komplizierte Zugstruktur: erst 0-N1 optionale Zusatzaktionen, dann 1 Pflichtaktion, dann 0-N2 optionale Zusatzaktionen. Das ist Informatikern sofort klar (erinnert an Syntaxbeschreibungen von Programmiersprachen), Vielspieler sind sowas irgendwann einfach gewohnt, aber für alle anderen ist das beim Erstkontakt ein nicht zu unterschätzender Brocken, der erstmal verarbeitet werden muss.



    Bei uns hat sich halt der "Mercator" als bisher überdurchschnittlich stark herausgestellt, was eben daran liegen könnte, dass sein Vorteil völlig unabhängig vom Aufbau des Reiseplans ist.

    In einem Wochenthread hatte ich mal Marco Polo mit Dominion vergleichen: beides hat ein "Spiel vor dem Spiel", das in der Analyse des zufälligen Setups und dem Zurechtlegen seiner Strategie besteht. In dem Moment, wo man bei Marco Polo seinen Charakter gewählt hat, ist vorbestimmt, wie man zu spielen hat.


    Bei Dominion gibt's den Spruch, dass man als Spieler drei Phasen durchläuft: erst irgendwie drauflos spielen, dann die "Big Money"-Strategie entdecken, dann das Spiel verstehen. "Big Money" heißt bei Dominion: die zufällige Auswahl an Königreichkarten komplett ignorieren, bei 3-5 Geld Silber kaufen, bei 6-7 Geld Gold, ab 8 Geld Provinzen. Ganz primitiv, aber schlägt zuverlässig jeden Anfänger ... und hat trotzdem gegen Kenner des Spiels keine Chance mehr (zumindest nicht mehr in seiner reinen Form). In eine ganz ähnliche Schublade würde ich auch den Schmarotzer-Charakter (Mercator) stecken. Wenn die Mitspieler das Spiel nicht kennen, füttern sie den Mercator so mit Ressourcen, dass dieser leicht gewinnen kann. Die Spezialfähigkeiten des Mercator kommen primär dadurch zur Geltung, dass die Mitspieler schlecht spielen (oder sagen wir neutraler: unerfahren wie Anfänger). Bei allen anderen Charakteren muss der Spieler dagegen selbst gut spielen, was natürlich ungleich schwerer ist als das Schmarotzen. Sein "Mercator-Spiel" kann man auch nur wenig verbessern. Alles andere schon. Ich bin daher absolut davon überzeugt, dass in erfahrenen Runden der Mercator nicht mehr übervorteilt ist. Bauchgefühl ist, dass eher das Gegenteil der Fall sein könnte.

  • Der Mercator bei Marco Polo spielt sich am einfachsten gut. Immer dann, wenn die Mitspieler zu häufig den Markt aufsuchen. Ein sicherer Sieg ist der aber auch nicht. Besonders nicht gegen erfahrene Spieler. Alle Charaktere sind gut, manche liegen einem persönlich nur mehr. Erfahrungen aus 27+ Partien, meist zu viert.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • An die Marco-Polo-Experten: haltet ihr die Charaktere für ausgewogen? In meinen Runden scheint der Mercator überdurchschnittlich stark zu sein, jedenfalls hat er bisher immer, wenn er dabei war, auch gewonnen...?

    Sie sind es, auch wenn manche wesentlich leichter zu spielen sind, wie @ravn eben auch schrieb. Besonders herausfordernd sind der "Springer" und der "Fallenlasser" (sorry für die fehlenden richtigen Namen". Am Sonntag habe ich mich mal wieder mit den Zwillingen hoffnungslos verzettelt. Alle Kontore gesetzt und locker letzter geworden ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hallo,

    Das Spiel des Jahres steht für herausragende Spiele, die besser/kreativer/spaßiger/langzeitmotivierender sind als alle anderen Spiele des Jahrgangs.

    meinst Du nicht, dass die Diskussion wesentlich zielführender wäre, wenn Du nicht die Absichten der Auszeichnung ignorieren würdest? 8)


    An zwei Aktionstagen habe ich die Besucher der Stadtbücherei und der Brettspielgruppe gebeten, die nominierten Titel zu testen und nach verschiedenen Kriterien zu bewerten. THE GAME gewann die Auszeichnung "Aiblinger Spiel des Jahres" knapp vor den anderen nominierten Titel. So ganz verkehrt wird die Nominierung der Jury vielleicht doch nicht gewesen sein. Zumindest sieht das wohl die von mir erkorene Zielgruppe so.


    Liebe Grüße
    Nils

  • @Lazax Es macht wenig Sinn, mit dir zu diskutieren, wenn du offenbar nicht mal verstanden hast, welchen Sinn die Auszeichnung zum Spiel des Jahres verfolgt. Hinzu kommt, dass du oben deutlich gemacht hast, dass du auch nicht weißt, wie die Jury überhaupt Feedback sammelt. Ich finde es etwas befremdlich, dass du die Arbeit einer Jury bewertest, wenn du diese Arbeit nicht mal kennst, sondern nur das pure Ergebnis betrachtest.


    Der Jury-Vorsitzende Tom Felber hat mal in einem Vortrag (-> irgendwo bei Youtube gesehen) berichtet, dass die Wahl von Dominion zum SdJ 2005 ein Ausmaß zuvor nie gekannter Kritik ausgelöst hätte, weil viele Käufer das Spiel als viel zu kompliziert empfanden. Das hat dann letztendlich zu dem alle zwei Jahre verliehenen "Sonderpreis komplexes Spiel" geführt, der der inoffizielle Vorgänger von dem anthrazitfarbenen Pöppel bzw Kennerspiel des Jahres ist.

    Da musst du etwas durcheinander werfen. Dominion war 2009 (nicht 2005) und kann somit nicht der Auslöser für den "Sonderpreis komplexes Spiel" gewesen sein, sondern allenfalls das spätere "Kennerspiel des Jahres" verursacht haben.

  • Ich finde es etwas befremdlich, dass du die Arbeit einer Jury bewertest, wenn du diese Arbeit nicht mal kennst, sondern nur das pure Ergebnis betrachtest.

    Weil ich die Arbeit nicht kenne, bewerte ich auch nicht die Arbeit, sondern das Ergebnis. Ich habe nie behauptet, die Jury habe sich zuwenig Mühe gegeben oder zuwenig Testspiele gemacht. So macht es in der Tat wenig Sinn, mit Dir zu diskutieren.


    Für die Auszeichnung "Spiel des Jahres", und das geht jetzt auch an @widow_s_cruse, werden laut Jury, ich zitiere, "Spiele von besonderer Qualtiät" nominiert. Meine Behauptung ist schlicht und einfach: Karten von 1-100 und von 100-1 in eine Schachtel zu packen und die Spieler aufzufordern, sie gemeinsam in die richtige Reihenfolge zu bringen, hat keine besondere Qualität. Und ist deshalb ein Fehlgriff für diese Auszeichnung.

  • Karten von 1-100 und von 100-1 in eine Schachtel zu packen und die Spieler aufzufordern, sie gemeinsam in die richtige Reihenfolge zu bringen, hat keine besondere Qualität. Und ist deshalb ein Fehlgriff für diese Auszeichnung.

    Wer auch immer nach welchen Kriterien auch immer meinte "The Game" auf die Liste zu setzen - als Fakt bleibt im Kern die Aussage von @Lazax! Im Jahr 2015 erwarte ich dahingehend einfach mehr.
    So ist das nun mal mit den Geschmäckern...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Da musst du etwas durcheinander werfen. Dominion war 2009 (nicht 2005)

    Stimmt. Dann habe ich das wohl etwas falsch in Erinnerung und es war "nur" der Auslöser, vom zweijährig verliehenen Sonderpreis zu einer "richtigen" dritten Kategorie zu gehen.



    Was "The Game" angeht: Mir wird das hier ein bisschen zu hoch gekocht. Wenn's SdJ gewonnen hätte, ja, dann könnte ich die Aufregung gut verstehen. Aber es ist ja nur "nominiert" gewesen und das hat in 1-2 Jahren jeder außerhalb der Szene eh vergessen.

  • In passender Runde kann kooperatives Karten sortiert ablegen durchaus ne Menge Spass machen. Artwork und Name könnten allerdings besser sein.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Also ich für MEINEN Geschmack halte die Nominierung für "The game" auch nicht für prickelnd.
    Allerdings habe ich mit dem Machi Koro noch weitaus schlechtere Erfahrungen gemacht. Das kam in zwei Spielgruppen mit Spielern des Typs
    "Ich spiele ab und an mal was" überhaupt nicht an. Die fanden das mehr als nur belanglos. "The game" hat denen allerdings Spaß gemacht,
    allein durch die Kommunikation am Tisch, die während des Spiels statt gefunden hat.


    Von daher scheint es hier durchaus Potential zu geben. Und ich glaube, es hat sich auch schon vorher nicht schlecht verkauft.

  • Sie sind es, auch wenn manche wesentlich leichter zu spielen sind, wie @ravn eben auch schrieb. Besonders herausfordernd sind der "Springer" und der "Fallenlasser" (sorry für die fehlenden richtigen Namen". Am Sonntag habe ich mich mal wieder mit den Zwillingen hoffnungslos verzettelt. Alle Kontore gesetzt und locker letzter geworden ;)

    Halte ich auch für ausgewogen. Sicherlich sind manche Charaktere je nach Kartenauslage bei den Orten mal stärker für eine Partie.


    Den Springer finde ich auch schwerer gut zu spielen, den Fallenlasser mag ich dagegen.


    Letzte Woche in einer Partie zu viert hatte ich den Mercator und habe knapp mit 6 Punkten gegen den Würfeldreher verloren.
    Die meisten Aufträge hatte ich zwar, aber mir hat ein Zug zu einer weiteren Stadt gefehlt, um eine Zielkarte zu erfüllen und weitere Stadtpunkte zu bekommen.
    Das hätte gereicht.
    Der andere Charakter war der Springer, der ist vierter geworden. Und auf Platz drei kam der Kollege, der jede Runde einen Auftrag erhält und den weissen Würfel.


    "Auf den Spuren von Marco Polo" empfinde ich auch als ganz großen Wurf und finde es toll, dass es das Hans im Glück Team mit den Autoren geschafft hat, dass das Spiel
    wirklich keinen zu starken Charakter hat.

  • "Auf den Spuren von Marco Polo" empfinde ich auch als ganz großen Wurf und finde es toll, dass es das Hans im Glück Team mit den Autoren geschafft hat, dass das Spiel
    wirklich keinen zu starken Charakter hat.

    Den Satz musste ich dreimal lesen, bis ich erkannt habe, dass es nicht um den Charakter des Spiels an sich, sondern um die Charakterauswahl im Spiel geht... :D


    Aber Marco Polo hat es mir auch angetan! Mag es mir auch zulegen!
    Russian Railroads ist da thematisch nicht so dicke... Helios schon gar Nicht...

  • Also letzte Woche gab es am Samstag:


    1. Viticulture mit einigen Erweiterungen bis Tier 2, u.a. das neue Brett. Allerdings ohne die neuen Structure-Karten.
    Das neue Brett möchte ich nicht mehr missen, das Spiel wird dadurch noch strategischer und vielseitiger.
    Mamas und Papas waren dabei, advanced und neue Visitors und zwei Spezialarbeiter.
    Die sind auch großartig, es waren diesmal der Professor, mit dem sich einen Arbeiter in der gleichen Season wieder
    vom Brett in den Vorrat holen kann. Und der Arbeiter, wo man für ein Geld die Bonusaktion erneut nutzen kann.


    Knappes Rennen um den Sieg, ich habe per Tiebreak mit mehr Lira gewonnen.


    2. Orleans mit Fan-Kit
    Das Fan-Kit macht schon was her, das Spiel bleibt weiterhin gut.
    Mir macht es einfach Spaß. Auch hier zu viert gespielt und ich habe doch mit einigen Punkten Vorsprung den Sieg erlangt.
    Hierbei war das Gebäude der Bringer, mit dem ich die Spindeln kaufen kann, die mir jeweils 4 Punkte gebracht haben.
    Dazu ein Technikrad und am Ende waren die 10 Spindeln vom Vorrat in meinem Besitz.


    3. Why first?
    Nettes kleines Rennspiel, das wir in der taktischeren Variante gespielt haben.
    Auch hier bin ich mit phänomenalen Vorsprung über die Zielline gelaufen.
    Leider doof, dass das Spiel "Why first?" heisst und man zweiter werden muss. Das waren alle anderen hinter mir.
    Sozusagen war ich damit dann letzter. ;)


    4. Auf den Spuren von Marco Polo
    Nochmal der Text von oben:
    zu viert hatte ich den Mercator und habe knapp mit 6 Punkten gegen den Würfeldreher verloren.
    Die meisten Aufträge hatte ich zwar, aber mir hat ein Zug zu einer weiteren Stadt gefehlt, um eine Zielkarte zu erfüllen und weitere Stadtpunkte zu bekommen.
    Das hätte gereicht.
    Der andere Charakter war der Springer, der ist vierter geworden. Und auf Platz drei kam der Kollege, der jede Runde einen Auftrag erhält und den weissen Würfel.


    5. Loony Quest
    Geht immer zwischendurch ;) Ich finde das Spiel spaßig. Obwohl ich nie wirklich gut abschneide,
    weil ich gerne mal in eine Mauer rase. Tja, nächstes Mal wieder.
    Für mich das Spiel des Jahres.


    6. Istanbul mit Erweiterung
    Die Erweiterung bringt noch mehr Pfeffer...ääähhh... Kaffee ins Spiel.
    Die bringt wirklich was, sei es durch die Gildenkarten, die einem so manche Planung versauen können (weil derjenige, der das Feld belegt,
    wo du gerne hinwillst, sich nicht bewegt, weil er eine Karte spielt und das Feld weiterhin belegt ist) oder die neuen Orte sowie die Barriere ;)
    Schöne Erweiterung! Lohnt sich mit Sicherheit für Fans des Spiels.
    Natürlich wurde ich nur gemeinsamer Dritter bei 4 Personen, aber hey, dass ich das Spiel gerne spiele heißt leider nicht, dass ich darin gut bin ;)


    Dank Pegasus war auch ein deutsches Imperial Settlers vor Ort, dass min. in drei verschiedenen Spielgruppen von Samstag Nachmittag an gespielt worden ist.
    Leider war ich jeweils mit einem anderen Spiel beschäftigt, aber der Tenor war eindeutig, dass das Spiel überaus gelungen ist.


    War ein gelungener Spieletag!

  • Meine Behauptung ist schlicht und einfach: Karten von 1-100 und von 100-1 in eine Schachtel zu packen und die Spieler aufzufordern, sie gemeinsam in die richtige Reihenfolge zu bringen, hat keine besondere Qualität. Und ist deshalb ein Fehlgriff für diese Auszeichnung.

    Du kannst gerne der Meinung sein, dass die Nominierung von The Game ein Fehlgriff ist. Aber das ändert nichts daran, dass die Jury anderer Meinung ist. Und die Jury hat deutlich mehr Erfahrungen mit diesem Spiel und mit den Reaktionen der Menschen auf dieses Spiel. Und wenn das Spiel innerhalb der relevanten Zielgruppe nun mal überragend gut ankommt, dann kann die Nominierung kein Fehlgriff sein.


    Hat es übrigend mehr Qualität, ein paar Symbole in 6 Formen und Farben anzulegen? Qwirkle ist einer der meistverkauften SdJ-Titel der letzten Jahre, vielleicht sogar DER meistverkaufte. Das könnte ein Zeichen sein, dass die Zielgruppe mit einem relativ einfachen Spiel am besten zu erreichen ist.

  • Und wenn das Spiel innerhalb der relevanten Zielgruppe nun mal überragend gut ankommt, dann kann die Nominierung kein Fehlgriff sein.

    Wenn es das Ziel der Auszeichnung ist, Spiele zu nominieren, die "überragend gut ankommen" (was, dabei bleibe ich, letztlich kaum jemand verlässlich sagen kann), dann nicht. In den Kriterien der Jury finde ich aber "überragend gut ankommen bei der Zielgruppe" nicht, sondern die Kriterien Spielidee (Originalität, Spielbarkeit, Spielwert),
    Regelgestaltung (Aufbau, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit) Spielmaterial (Funktionalität, Verarbeitung) und Grafik (Karton, Spielplan, Regel) und die Aussage, es würden Spiele "von besonderer Qualität" nominiert. Würde es um "überragend gut ankommen" gehen, dann könnte ich auch einfach Verkaufszahlen sammeln und bräuchte keine Jury...

  • dann könnte ich auch einfach Verkaufszahlen sammeln und bräuchte keine Jury...

    ..eben doch, weil die Verkaufszahlen nicht von der Qualität des Spiels abhängig sind - sondern vom Aufwand, den das Marketing treibt. siehe: Monopoly - führt seit Jahren die Bestsellerlisten an.



    :ironie:


    Und willst Du behaupten, dass unser eigener Geschmack für´n Arsch ist? Oder wie erklärst Du Dir die Auflagezahlen unserer Lieblinge... :D


    Liebe Grüße
    Nils

  • .eben doch, weil die Verkaufszahlen nicht von der Qualität des Spiels abhängig sind - sondern vom Aufwand, den das Marketing treibt.

    Ok, die Aussage war vielleicht etwas vereinfachend, da spielen wohl noch andere Kriterien eine Rolle. Wobei es vielleicht auch wiederum vereinfachend ist, alles nur mit Marketingaufwand zu begründen. Möglicherweise handelt es sich bei Monopoly ja auch um ein Spiel, das bei der Zielgruppe überragend gut ankommt :P ...

  • Und wenn das Spiel innerhalb der relevanten Zielgruppe nun mal überragend gut ankommt, dann kann die Nominierung kein Fehlgriff sein.

    Auch die Bildzeitung kommt überragend an ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Mach mal die Ausgabe auf einer öffentlichen Spieleveranstaltung. Die Kiddies haben die volle Auswahl und wollen aber nur das spielen, was sie im Fernsehen gesehen haben....


    Der Trend zu den kleinen Spielen ist doch eigentlich unübersehbar. Die ganzen BringMichMit-Spiele gehen wie geschnitten Brot. Kosmos schafft mit den kleinen Ablegern der Klassikern leicht fünf- bis sechsstellige Auflagezahlen. Die Pegasus Spiele Clubtage sollten wohl mit den bereitgestellten Exemplaren in die gleiche Kerbe schlagen.
    Mit Machi Koro und The Game wird die Jury diesem Trent vielleicht Tribut zahlen - dort ist das Volk erreichbar und abzuholen...


    Liebe Grüße
    Nils

  • In den Kriterien der Jury finde ich aber "überragend gut ankommen bei der Zielgruppe" nicht, sondern die Kriterien Spielidee (Originalität, Spielbarkeit, Spielwert),
    Regelgestaltung (Aufbau, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit) Spielmaterial (Funktionalität, Verarbeitung) und Grafik (Karton, Spielplan, Regel) und die Aussage, es würden Spiele "von besonderer Qualität" nominiert.

    kommt überragend gut an = hoher Spielwert


    Auch die Bildzeitung kommt überragend an ...

    Wir reden hier nicht darüber, ob The Game intellektuell oder boulevardesk ist, sondern ob es für die Zielgruppe gut geeignet ist. Die Bildzeitung ist für ihre Zielgruppe gut geeignet.


    Oder was hast du sonst gemeint?

  • kommt überragend gut an = hoher Spielwert

    Wir reden hier nicht darüber, ob The Game intellektuell oder boulevardesk ist, sondern ob es für die Zielgruppe gut geeignet ist. Die Bildzeitung ist für ihre Zielgruppe gut geeignet.Oder was hast du sonst gemeint?

    Genau das. :D


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Macht ihr hier wirklich so ein Fass auf wegen eines relativ belanglosen 6-EUR-Kartenspiels, das bloß eines von drei zum SdJ nominierten Spielen war (und am Ende gar nicht gewonnen hat)? Ich habe schon 6 EUR unsinniger ausgegeben.

  • Macht ihr hier wirklich so ein Fass auf wegen eines relativ belanglosen 6-EUR-Kartenspiels, das bloß eines von drei zum SdJ nominierten Spielen war (und am Ende gar nicht gewonnen hat)? Ich habe schon 6 EUR unsinniger ausgegeben.

    Ich weiß nicht, was Du meinst. :)


    Wir reden von den Entscheidungen, die für eine markttechnisch bedeutende Auszeichnung (?5Mios Umsatz in der Branche?) getroffen wurden.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Macht ihr hier wirklich so ein Fass auf wegen eines relativ belanglosen 6-EUR-Kartenspiels, das bloß eines von drei zum SdJ nominierten Spielen war (und am Ende gar nicht gewonnen hat)? Ich habe schon 6 EUR unsinniger ausgegeben.

    Ich nicht.
    Ich wollte nur Thygras Argumentation etwas hinterfragen, aber heute scheint er nicht in Form zu sein, wenn er sich schon in demselben Beitrag selbst widerspricht - da macht's einfach keinen Spaß. :rolleyes:


    Das Spiel ist mir dermaßen wurscht, ich kann's gar nicht sagen.
    Und ich freue mich, daß ich meine 6 Euros noch habe ... ;)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Und ich freue mich, daß ich meine 6 Euros noch habe ... ;)

    Dann hast du heute noch kein Spiel gekauft? Du wirst dich doch nicht auf 20 Spiele runterschrumpfen oder sogar doch in den Neckar springen? :P

  • Dann hast du heute noch kein Spiel gekauft? Du wirst dich doch nicht auf 20 Spiele runterschrumpfen oder sogar doch in den Neckar springen?

    Gekauft habe ich heute noch nichts, aber gleich geht eine Vorbestellung an UGG raus (6 € reichen dafür leider nicht):

    • Comancheria (GMT) €47,99
    • The Seven Years War: Frederick's Gamble (GMT) 54,54€
    • The Greatest Day (MMP GTS #4) 223,94€
    • Last Blitzkrieg (MMP BCS #1) 111,92€

    Es heißt ja: "Wenn man ASL spielt, braucht man kein anderes Spiel mehr".
    Das werde ich mir aber nicht zu eigen machen und vorerst weder schrumpfen noch springen ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.