geretteter Steam 50 Euro Gutschein aus Betrug...

  • Hi,


    Anfang der Woche wurde meine gerade volljährige Tochter übel abgezockt. Insgesamt 1.000 Euro Schaden. Es kamen viele Zufälle zusammen, die, obwohl sie extrem vorsichtig ist und von uns auch sensibilisiert wurde, dazu führten, dass am Ende ein Schaden von 1.000 Euro steht.


    Als ich dann davon erfuhr und sofort den Betrug bemerkte haben wir Maßnahmen ergriffen und Anzeige erstattet. Ein Gutschein konnte gerettet werden. Wir konnten den an der Verkaufsstelle deaktivieren lassen.


    Wir haben ihn heute wieder aktiviert und zur Schadenbegrenzung würden wir ihn gerne für den Nennwert 50 Euro abgeben.


    Weil die Geschichte halt etwas länger ist und wir auch nicht ausprobieren können, ob der Gutschein funktioniert habe ich kein Angebot im Marktplatz gestartet, sondern suche auf diesen Weg jemanden Vertrauensvolles. Sollte der Code nämlich widererwarten nicht funktionieren würden wir natürlich das Geld zurück erstatten,


    Also: wer nutzt Steam und könnte mit dem Gutschein etwas anfangen und geht das kleine Risiko ein, dass er nicht funktioniert, er aber das Geld zurück bekommt?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Oh, das ist eine Hausnummer.


    Ist das eine Betrugsmasche? Womöglich eine bekannte/verbreitete?


    Mit gern mal als PM den Sachverhalt beschreiben, dann könnten wir dazu zumindest mal eine Warnung veröffentlichen. Hilft euch dann nicht, aber vielleicht anderen.

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  • Ich nehm den Gutschein, ich wurde letztes Jahr abgezockt. Bei mir waren es dann zum Glück nur 150 Euro Selbstbeteiligung für den Anwalt, aber man ist danach ein Stück weit seiner Sicherheit beraubt.

    Im Herbst kommt AoE4, dafür würde ich den Gutschein nutzen.


    Die Masche bei mir war eher ungewöhnlich. Wie ich erst danach festgestellt habe, war mein uraltes E-Mail-Konto einige Male Opfer der großen Kennwort-Diebstähle und Jahre später hat dann jemand angefangen, mit diesem Konto und meinen Bankkonto-Daten, Abos abzuschließen.

    Zum Glück beobachte ich mein Konto täglich, sodass ich es schnell gemerkt habe. Am ärgerlichsten war der Abschluss auf einer zwielichtigen Dating-Seite, weswegen ich auch den Anwalt nehmen musste, um da rauszukommen. Danach war es auch ziemlich viel Aufwand, das E-Mail-Konto und das Bankkonto zu löschen und manuell die ganzen Lastschriften zu ändern und bei Versicherungen, Vereinen, etc. umzutragen. Das hat mich dann auch noch ein paar Euronen Mahngebühren gekostet, weil mir da ein paar durchgerutscht waren.

    Seitdem verschicke ich niemals mehr meine Bankdaten per Mail.

  • Unsere Tochter hat vor Kurzem als Werksstudentin in einer "jungen" Firma begonnen. Da ist es ja erfahrungsgemäß oft etwas anders als in einem Großkonzern,


    Ihre Chefin kennt sie Corona-bedingt nur per Zoom und Slack. Sie bekam auf die Arbeits-Email eine Email ihrer Chefin mit der Nachricht, dass ihr Handy down sei und unsere Tochter sie mal unter folgender Handynummer (die ist übrigens immer noch aktiv) per WhatsApp anschreiben soll. Das hat sie gemacht. An der Email-Adresse hätte man bereits sehen können, dass das komisch ist. Aber der "Anzeige"-Name passte.


    Der Betrüger gab sich als Chefin aus und meint, dass er gerade in einem wichtigen Meeting sei und Gutscheine benötigt und sie diese schnell besorgen soll. Pflichtbewusstsein + Zeitdruck ließ sie losradeln zum örtlichen Rewe und 4 Steam Gutscheine a 50 Euro besorgen. Diese hat sie fotografiert und per WhatsApp rübergeschickt. Der Betrüger meinte er benötigt insgesamt 10, ob sie nicht noch mehr besorgen kann. Also radelte sie zur nächsten Tankstelle und kaufte weitere 6. Dann noch mal 10. Jeweils a 50 Euro = 1.000 Euro. Der Tankstellenkassierer wies noch darauf hin, dass es ihm komisch vorkommt und Tochter erklärte ihm überzeugend, dass es für die Arbeit wäre.


    Der Betrüger wollte noch mehr. Unserer Tochter hat noch nie mehr als 100 Euro irgendwo auf einen Schlag ausgegeben und schrieb zurück, dass sie kein weiteres Geld mehr hätte. Rückfrage/ Aufforderung war sich Geld zu borgen.


    Und dann kam ich nach Hause und ins Spiel. Sofort die WhatsApp-Bilder für alle Teilnehmer gelöscht, weitere Käufe unterbunden und die heulende Tochter moralisch aufgebaut. Dann schnell zur Verkaufsstelle und wir konnten ein Gutschein retten, der Rest konnte nicht mehr deaktiviert werden und war schon eingelöst.


    Eine Handynummer hatte sie nicht von der Chefin auf den WhatsApp-Anruf kam nur "kann gerade nicht sprechen". Die ganze Konversation war englisch. Ihre Chefin ist Spanierin und spricht nur englisch in der Firma.


    Steam ist der absolute Pfeifenverein - die interessiert das überhaupt nicht. Die Aktivierungsstellen epay und Lotto in unserem Fall auch nicht.


    Anschließend noch Anzeige erstattet und der Firma den Schaden beschrieben.


    Mal sehen was passiert - Vermutung: nichts.


    Letztendlich kamen


    Gutgläubigkeit und Pflichtbewusstsein unserer Tochter kombiniert mit Zeitdruck der Chefin und perfekten Timing (es war genau einer von zwei Tagen in der Woche, die sie für die Firma arbeitet). Sehr unglückliche Zufälle und schwupps 1.000 Euro weg. Sie ärgert sich tierisch über sich selber und war bisher der Meinung, dass ihr so etwas nie passieren könnte. Tja - eine Lebenserfahrung mehr. Wir haben als Eltern die Hälfte des Schadens übernommen, da wir meiner Meinung nach hier als gesamte Familie versagt haben.

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  • Oh. :(

    Ein sehr doofe und traurige Geschichte.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Solche eMails bekomme ich auch manchmal von einer "Vorgesetzten". Ich bin immer davon ausgegangen, dass die die Mitarbeiter-Seiten unseres Webauftritts parsen. Die erste Mail ist normalerweise nur sowas unverfängliches wie "Do you have 5 minutes?" und ich muss zugeben, da auch schon im Eifer des Arbeitens ohne großes überlegen geantwortet zu haben. Als dann die Bitte kam, Google Play-Store Gutscheine zu besorgen wurde ich skeptisch, weil das in unserem Arbeits-Kontext keinen Sinn macht. Aber als Praktikant und in anderer Branche...

  • Hätte, könnte, sollte... das scheint ja eine noch eher frische Masche zu sein, nicht wie Enkeltrick und Prinz aus Nigeria, also ist man auch 0 gewarnt und ahnt erstmal nichts böses. Mies mies mies.

    I wish I had a friend like me

  • Das ist.. hart. Das Gefühl des Versagens ist emotional erstmal absolut nachvollziehbar, rational stimme ich da Archibald Tuttle maximal zu.
    Versagt haben da eher die Identifikations- und Sicherheitsstrukturen der Firma, hoffentlich sind die Kundendaten besser geschützt.

    Ich drück die Daumen, dass sich die Firma daran beteiligt.


    Die Erfahrung, dass man seinem Arbeitgeber niemals Geld vorstrecken sollte hat man ohne solche Erfahrungen in der Regel nicht auf dem Schirm. Selbst in so genannten "sozialen Berufen" sollte man das nicht machen - bin da im Bereich der ambulanten Pflege zum Glück nur mit Kleinstsummen und dem Privatwagen als Dienstwagen auf die Nase gefallen.

  • Das klingt aber auch schon professioneller. Der Täter muss sich mit dem Leben und der Arbeit deiner Tochter zumindest etwas auseinandergesetzt haben.

    Wirklich Mies!

    Immer das Positive sehen: was sind 1000 Euro für eine Lektion, die man niemals wieder vergisst?

    Meinem kleinen Bruder ist als Jugendlicher, ich würde sagen fast noch ein Kind, nicht ganz unverschuldet etwas ähnliches passiert. 700 Euro futsch. Aber die Lehre daraus prägt ihn auch noch über 10 Jahre später.

    Als Familie habt ihr ganz sicher nicht versagt. Das sind einfach Erfahrungen, und unschöne Erlebnisse die zum Leben gehören. Besser so, als noch schlimmer. Im Grunde ist ja nichts passiert.

    (Wenn ich daran denke, was meine Eltern bei vier Söhnen mit von ihnen gestellten Autos an Unfallkosten zu bezahlen hatten, bevor wir aus dem Gröbsten raus waren...😖😖😖).

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Also nur kurz: So ein Quatsch. Ihr habt da nicht versagt. Im Gegenteil, da wurde etwas sehr elementares ausgenutzt, nämlich Vertrauen. Das würde ich doch sehr dringend bitte nicht als Versagen sehen, Deine Tochter ist schließlich das Opfer.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Die Masche ist zwar alles andere als neu und für eingeweihten wäre das auch sofort verdächtig vorgekommen, aber man kann nicht von jedem (vor allem nicht von jüngeren Leuten mit wenig Lebenserfahrung) erwarten, das sofort zu durchblicken. Die einzigen Versager an der Stelle sind die Justizbehörden, die das Problem weitestgehend ignorieren und nicht ausreichend gegen derlei Abschaum (und das ist noch eine der harmloseren Bezeichnungen die ich für solche Leute habe) vorgehen.

  • Die einzigen Versager an der Stelle sind die Justizbehörden, die das Problem weitestgehend ignorieren und nicht ausreichend gegen derlei Abschaum (und das ist noch eine der harmloseren Bezeichnungen die ich für solche Leute habe) vorgehen.

    Meinst du hinsichtlich der Ermittlung und Verfolgung oder hinsichtlich der Strafen?


    Letztlich bringt es wohl mehr, präventiv aufklärend tätig zu werden. Die Mühlen der Justiz sind oft sehr langsam. Ich sitze gerade über der Akte bezüglich eines Flüchtlings (ich führe das nur an, weil hier die Verfolgbarkeit ähnlich schwer sein dürfte, wie bei Tätern über das Internet, vermutlich noch im Ausland sitzend) und das zieht sich über Jahre. JAHRE! Bei, im Vergleich dazu, lächerlichen Schadensbeträgen.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Meinst du hinsichtlich der Ermittlung und Verfolgung oder hinsichtlich der Strafen?

    Vor allem ersteres. Wie das Strafmaß im Detail aussieht, ist mir spontan nicht bekannt. Abgesehen davon, dass es vielen der Länder in denen die Leute sitzen (oft Osteuropa) schlichtweg egal ist, sind die einzelnen Schadenssummen häufig so gering, dass es wegen Nichtigkeit nicht verfolgt wird. Aber 10* 500 Euro sind halt auch 5.000 Euro.

  • Es ist eine Schande, dass Betrüger sich die Unerfahrenheit junger Menschen derart zunutze machen und gerade die, die erst ins "wahre" Leben starten, auf diese Art finanziell enorm schädigen. Tut mir so leid, dass Deiner Tochter dies widerfahren ist :crying:


    In meinen Augen habt ihr als Familie keinesfalls versagt, ganz im Gegenteil. Nur in einer liebevollen Familie kann ein Kind Urvertrauen entwickeln, das ist euch ja wohl offensichtlich gelungen. Und die Schuld bei sich zu suchen, spricht auch immer für einen starken, guten Charakter, das macht ihr ja wohl alle. Ist in einer solchen Lage sicher nicht leicht! Dass eure Tochter den falschen Menschen vertraut hat, war ja etwas, worauf diese es ganz professionell angelegt haben. Und hinterher ist man immer schlauer, wichtig ist, aus solchen schlimmen Erfahrungen zu lernen. Wer nicht in einer solchen Situation ist, kann später leicht sagen, ihm wäre das nicht passiert - niemand anderes war dabei und Leute, die sich bewusst aufs Täuschen spezialisiert haben, sind schließlich eine ganz besondere Sache.


    Alles Gute für euch!

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • Ja. Da geht dann halt an die Ermittlungsbehörden des jeweiligen Landes (falls das überhaupt ermittelt werden kann) eine Anfrage raus und wie erfolgreich das ist, steht in den Sternen. Wüsste jetzt aber auch nicht, wie das verbessert werden könnte.

    Ich vermute hier mal zumindest einen Betrug in besonders schwerem Fall, das Strafmaß liegt da grundsätzlich bei Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis 10 Jahren. Das Problem liegt also mMn eher nicht bei der Bestrafung, sondern bei der Verfolgung. Internet, Globalisierung, das alte Lied. Deshalb: Prävention.

    Durch solche Fälle wie hier werden auch Mitmenschen sensibilisiert. Von daher, danke fürs Teilen!

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Nur zur Info. Der gerettete Gutschein hat einen neuen Abnehmer. Da hatten wir übrigens Glück, weil unsere Tochter den letzten Buchstaben nicht richtig freigerubbelt hatte.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Die Gutscheine müssen doch bei Steam eingelöst werden oder (also mit dem Key)? Wenn das so ist finde ich es sehr traurig, dass Steam da nichts unternimmt. Sie könnten dann ja nachvollziehen für welchen Account das gutgeschrieben wurde... Schließlich handelt es sich hier um eine Straftat!

  • Wir haben als Eltern die Hälfte des Schadens übernommen, da wir meiner Meinung nach hier als gesamte Familie versagt haben.

    Seid nicht so unnötig kritisch mit euch. Mit dieser Methode wurden schon hohe 6stellige Beträge aus Firmen ergaunert. Du kannst deine Tochter niemals vor allen möglichen Schäden schützen. Die Betrüger sind inzwischen zahlreich und gewieft unterwegs. Am Ende ist eher eine Frage der Zeit wann es einem mal passiert, dass es einen erwischt als die Frage, ob es einen erwischt.

  • Seit Gauner vor ein paar Jahren meinem Vater 3000 Euro abgeknöpft haben, tue ich in solchen oder ähnlichen Sch...Situationen (Strafzettel, Autoblechschaden z.B.) immer folgendes:


    Ich suche mir eine Hilfsorganisation aus und mache denen eine Spende! Je größer der Ärger umso größer die Spendensumme.
    Ich sage mir dann: Da hat dann wenigstens jemand etwas positives davon.
    Und das beruhigt ungemein und erlaubt es mir schneller mit der Sache abzuschliessen.

  • Sehe da auch kein Versagen eurerseits. Jeder kann immer ausgetrickst und betrogen werden, ich selbst bin mit Anfang 20 trotz aller Vorsicht und aller Erziehung etc. ebenfalls drei mal auf bestimmte Maschen reingefallen, und hab ja hier erst kürzlich von der Masche mit dem Füheungszeugnis berichtet, auf die eine gebildete, erwachsene Frau reingefallen ist, die selbst ihre Kinder warnt und gegen Betrug sensibilisiert.


    In der Regel lernt man draus, wird vorsichtiger und achtsamer - und es kann einen trotzdem immer wieder erwischen... 😪

  • Durch solche Fälle wie hier werden auch Mitmenschen sensibilisiert. Von daher, danke fürs Teilen!

    Ich wurde übrigens vornehmlich sensibilisiert, hier solche Erlebnisse nicht mehr zu posten. Den Spießrutenlauf aus "Selber Schuld", "Das sieht man doch, steht doch da deutlich" und "Mir wäre das nicht passiert, da liegt der Fehler wohl beim Opfer", den ich damit hier ausgelöst habe, gebe ich mir nicht nochmal.


    Ich stimme dir aber zu, dass es lobenswert ist, wenn andere erzählen und einen warnen und sensibilisieren, was für Tricks dort draußen kursieren ... 👍🏻

  • Die Gutscheine müssen doch bei Steam eingelöst werden oder (also mit dem Key)? Wenn das so ist finde ich es sehr traurig, dass Steam da nichts unternimmt. Sie könnten dann ja nachvollziehen für welchen Account das gutgeschrieben wurde... Schließlich handelt es sich hier um eine Straftat!

    Naja die Einlöser können ja die Gutscheine "ehrlich" vom Täter erworben haben

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Stimmt, das ist dann wie wenn ich jemandes Auto (natürlich mit Fahrzeugbrief) „ausleihe“ und dann schön verkaufe...

  • So eine Mail direkt von der Chef Mailadresse kam bei uns auch schon. Genau mit der gleichen Masche "bin in einer Besprechung" "vertraulich" "kann gerade nicht sprechen" "schnell melden" "etwas erledigen". Sah alles echt aus. Allerdings würde unser Chef niemals an unsere Abteilung sowas schreiben und auch der Schreibstil war ungewöhnlich und passte nicht, da war dann eindeutig für uns dass das was faul ist.

  • In Österreich gab es den Fall, dass ein Riesenunternehmen bei sowas 20.000.000- ja, 20 Millionen in den Sand gesetzt hat.


    Der Boss brauchte die Kohle angeblich zur Anzahlung eines Top Secret Mergers... 🤑

    Einmal editiert, zuletzt von Banjo ()

  • Die Gutscheine müssen doch bei Steam eingelöst werden oder (also mit dem Key)? Wenn das so ist finde ich es sehr traurig, dass Steam da nichts unternimmt. Sie könnten dann ja nachvollziehen für welchen Account das gutgeschrieben wurde... Schließlich handelt es sich hier um eine Straftat!

    Naja die Einlöser können ja die Gutscheine "ehrlich" vom Täter erworben haben

    Und? Wenn ich vom Hehler um die Ecke gutgläubig (vielleicht sogar um den Sachverhalt wissend) einen geklauten Ferrari kaufe und die Polizei dem auf die Spur kommt, darf ich das Auto ja auch nicht behalten?!

  • Naja die Einlöser können ja die Gutscheine "ehrlich" vom Täter erworben haben

    Und? Wenn ich vom Hehler um die Ecke gutgläubig (vielleicht sogar um den Sachverhalt wissend) einen geklauten Ferrari kaufe und die Polizei dem auf die Spur kommt, darf ich das Auto ja auch nicht behalten?!

    Korrekt, gutgläubiger Erwerb gestohlener Sachen ist laut $935 BGB in Deutschland nicht möglich. Insofern hat kein Steam Gutscheinkäufer (und auch der Ferrari Käufer) kein Recht die Sachen zu behalten. Nur ist die Frage, welchem Recht unterliegt Steam hier.

  • Naja die Einlöser können ja die Gutscheine "ehrlich" vom Täter erworben haben

    Und? Wenn ich vom Hehler um die Ecke gutgläubig (vielleicht sogar um den Sachverhalt wissend) einen geklauten Ferrari kaufe und die Polizei dem auf die Spur kommt, darf ich das Auto ja auch nicht behalten?!

    Das ist das was ich weiter oben beschrieben hatte. Bei Diebstahl ist es so, das der spätere Käufer nicht Eigentümer werden kann. Bei Unterschlagung kann es anders aussehen.... da gibts auch diverse Urteile zu.

  • Klar, wenn eindeutig bewiesen ist, dass der Ferrari geklaut ist. Wenn dir der Besitzer den Ferrari verkauft und ihn danach bei der Polizei als gestohlen meldet und von dir zurück haben will ist das ein ganz anderer Fall. Man weiß halt bei so Gutschein-Codes nicht so leicht, wer hier gerade wen übers Ohr hauen will.

  • *seufz*

    Recht haben ≠ Recht bekommen

    Das Verkaufsargument jeder Rechtsschutzversicherung.... ||

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_18072023 ()

  • Klar, wenn eindeutig bewiesen ist, dass der Ferrari geklaut ist. Wenn dir der Besitzer den Ferrari verkauft und ihn danach bei der Polizei als gestohlen meldet und von dir zurück haben will ist das ein ganz anderer Fall. Man weiß halt bei so Gutschein-Codes nicht so leicht, wer hier gerade wen übers Ohr hauen will.

    Aber es gibt den Chatverlauf? Gut ich bin da etwas naiv, da ich noch nie solche Sachen gerichtlich oder per Anwalt klären musste...



    Bin irgendwie auch der Meinung, dass die Firma, die sich da hat hacken lassen (bzw. um sensible Daten bringen lassen) durchaus mal etwas Geld in IT Sicherheit stecken sollte. Was natürlich den Schuld-Ball nicht komplett zu denen schiebt.

    Vor so etwas ist einfach niemand sicher, weil jeder mal so erwischt werden kann. :(

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • In Österreich gab es den Fall, dass ein Riesenunternehmen bei sowas 20.000.000- ja, 20 Millionen in den Sand gesetzt hat.


    Der Boss brauchte die Kohle angeblich zur Anzahlung eines Top Secret Mergers... 🤑

    "Hey, könnt ihr mir 20 Millionen in Steam-Guthaben besorgen? Ich hab hier einen Top-Secret-Deal am laufen" :D

  • ABin irgendwie auch der Meinung, dass die Firma, die sich da hat hacken lassen (bzw. um sensible Daten bringen lassen) durchaus mal etwas Geld in IT Sicherheit stecken sollte. Was natürlich den Schuld-Ball nicht komplett zu denen schiebt.

    Vor so etwas ist einfach niemand sicher, weil jeder mal so erwischt werden kann. :(

    Oft gab es kein vorhergehendes Hacking oder so, da reichen schon Informationen aus normaler öffentlicher Kommunikation. Wenn in einer Stellenanzeige ein Passus steht wie "ihre Ansprechpartnerin ist Frau Bettina Schulze", kann man damit schon was anfangen. Dann schreibt man die Personalabteilung an, fragt was vollkommen harmloses und bekommt eine Antwortmail, aus deren Mail-Signatur sich noch mehr Informationen ziehen lassen. So hangeln sich die Angreifer dann schrittweise durch, bis sie ein Opfer gefunden haben.


    Firmen die scharf auf Zertifizierungen sind, müssen regelmäßige Trainings ihrer Mitarbeiter nachweisen. Da gibt es wirklich sehr gute Online-Trainings, die auch auf die Themen Social Hacking, Scamming und so weiter eingehen. Ich kenne keine genauen Preise, aber alle Angestellten einmal jährlich ein zweistündiges Training machen zu lassen ist definitiv günstiger, als einmal einen großen Schadensfall zu erleben. Leider sehen viele Firmen bei sowas nur die Kosten und nicht den Nutzen.

  • Dem kann ich mich nur anschließen. Die Masche ist zwar alles andere als neu und für eingeweihten wäre das auch sofort verdächtig vorgekommen, aber man kann nicht von jedem (vor allem nicht von jüngeren Leuten mit wenig Lebenserfahrung) erwarten, das sofort zu durchblicken. Die einzigen Versager an der Stelle sind die Justizbehörden, die das Problem weitestgehend ignorieren und nicht ausreichend gegen derlei Abschaum (und das ist noch eine der harmloseren Bezeichnungen die ich für solche Leute habe) vorgehen.

    Knapp 30 Jahre Internet für alle und unser Gesetzgeber hat noch immer nichts getan (ist auch schwer, das verstehe ich, aber es wäre dennoch möglich).


    Ich hab mal via Paypal an einen Betrüger Geld überwiesen (durch eine Verkaufsgruppe bei Facebook), der hat mich hin gehalten, unter seiner Annonce tauchten immer mehr kritische Kommentare auf, generell war es ominös da "preislich 'nen Ticken zu gut, um wahr zu sein" (daher PP W&D). Nach ein paar Tagen und Rücksprache mit anderen Usern aus den Kommentaren ist mir irgendwann der Kragen geplatzt und ich hab ihm irgendwelche VoiceMails via Messenger gesendet, da ich im Auto unterwegs war an dem Tag. Wir haben dann ein paar VoiceMails gewechselt. Hat sich alles ein paar Tage hingezogen und mir persönlich ist kein finanzieller Schaden entstanden, aber ich habe trotzdem Strafanzeige erstattet, denn:


    - Ich hatte durch mehrere User insgesamt 3 FB-Profile identifiziert, später kam noch ein viertes hinzu weil der "Schlauberger" nicht mal die Fotos gewechselt hatte. Ich persönlich hatte zwar nur Kontakt mit zweien der Profile, aber einen starken Verdacht, dass es ein und dieselbe Person hinter allen Profilen ist bestand dennoch.

    - Ich kannte durch ihn und weitere User 6 Paypal-Adressen, die er nutzte (oftmals mit anderem Namen als der FB-User, "getarnt" als Account "eines Freundes/einer Freundin").

    - Ich konnte anhand der Email-Adressen und Google andere Personen ausfindig machen, die entweder gefakt sind, die seine wahre Identität sein könnten oder missbräuchlich genutzt werden. Darunter auch zwei Adressen von Firmen und nicht nur GMail, GMX und so Kram - wo also vermutlich echte Personen hinter stehen oder evtl. auch Firmen gefakt wurden. Eine dieser Firmen hatte einen Webauftritt aber war bei Google Maps und Streetview nicht zu finden - muss nichts bedeuten aber auch wieder ein Hinweis. Hatte ihn auch auf eine dieser Firmenmails hingewiesen und gesagt, dass die Firma in meiner Stadt ansässig sei (was auch der Wirklichkeit entsprach) und gesagt dass ich da mal vorbei fahre. Angeblich war die Insolvent und ein Freund habe da gearbeitet und er könne seine alte Email benutzen.


    ALTER! Emails sind kostenfrei, da muss ich nicht die eines "Freundes" benutzen!


    Das Beste (wie ich fand) on top:

    Der Typ hat an dem Tag an dem wir Sprachnachrichten gewechselt haben, doch tatsächlich eingestanden, dass er die Artikel nie besessen hat. Dass es von vornherein ein Betrug war (bitte bitte zeig mich nicht an, bin verschuldet, am Ende, weiß nicht was ich tun soll, bla bla bla). Ich hatte also ein Geständnis wenn man so will.


    Und mit etlichen FB-Profilen, PP-Adressen und eventuell gefakter Firmenprofile musste ich den einfach anzeigen. Das war ja mal sowas von organisiert. Wahrscheinlich lebte der von nix anderem.


    Also Strafanzeige erstattet und bei meiner Vorladung der Polizei ein ordentlich geschnürtes Päckchen übergeben.

    - FB-Profile

    - PP-Adressen

    - Chats

    - USB-Stick mit den Voicemails

    - Chats mit den anderen Usern mit deren Einverständnis, ihre Angaben der Polizei übergeben zu dürfen


    Und was denkt ihr was passiert ist?


    Verfahren eingestellt...

    Höchstwahrscheinlich weil PP und FB keine Daten raus geben.


    Zwei Dinge die mir dabei besonders aufstoßen:

    1) Seit knapp 30 Jahren schaffen wir es nicht die Firmen, die nicht auf die Umsätze hier in D verzichten würden, zu zwingen an unsere Justizbehörden Daten heraus zu geben. Und sei es auch nur in ein paar der Fälle, wo nach kurzer Überprüfung zum Beispiel festgestellt wird, dass die verdächtige Person aus Deutschland heraus handelte (via IP)


    2) Richtig erschreckend daran war aber, dass der Typ sich wirklich strunzdumm verhalten hat. Sprich: Man muss sich nicht mal besonders clever anstellen, man kann sogar so dämlich sein ein "Geständnis" abzugeben. Passiert trotzdem nix.

  • Ich bin mal aus Versehen einem ÖPNV-Ticket-Fälscher auf den Leim gegangen und habe insgesamt 6 Monatstickets (aus einer Kleinanzeige heraus) bei dem gekauft. Story war, dass sein Cousin in einem Shop arbeitet und die die Tickets günstiger abgibt, und dann auf die Hälfte der Provision verzichtet. Dann brauchte ich durch Arbeitsplatzwechsel die Tickets nicht mehr und habe die letzten 2 Monate - mit Foto - bei Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten.


    Hatte dann bis Monatsende keiner gekauft. Hat nichtmal einer ne Nachricht geschrieben. Dann habe ich mich an den Bahnhof gestellt und Leute abgefangen, die in den Bahn-Verkaufsraum - rappelvoll - gehen wollten und habe dann einer Unbekannten ein Ticket verkauft, etwas günstiger, als ich sie gekauft habe - aber immerhin.


    Die Kleinanzeige habe ich einfach gelöscht. Ein paar Wochen später schrieb mir die Bundespolizei eine Mail, ich solle mich doch mal wegen meiner Kleinanzeige bei denen melden. Habe mit der Dame nett telefoniert. Das Ticket auf dem Bild war wohl gefälscht..... hmmmm.... doof. Die sagte mir aber auch sinngemäß, dass mir nichts passieren könne. Dann kam ein Brief mit dem Vorwurf der Hehlerei von Fälscherware von der BuPo.... (sinngemäß, ist schon ein paar Jahre her...)


    Ich habe anschließend alle Daten zum Kauf an die Polizei gesandt, inkl. des noch übrigen Tickets, welches total echt aussah inkl. changierenden Streifen etc.. Der Verkäufer hatte mit mir einen Treffpunkt ausgemacht zu einer Uhrzeit. Konnte ich nicht einhalten. Irgendwas hat da nicht geklappt und ich habe den um Rückruf gebeten, weil ich den Treffpunkt nicht gefunden habe. Der hat mich dann mit Rufnummernkennung zurückgerufen. So konnte ich auch die Nummer weitergeben. Ich habe nie wieder was zu dem Thema gehört - und bin unendlich froh, heil aus der Nummer rausgekommen zu sein. Hoffentlich haben die den / die bekommen - wobei noch immer massenhaft Tickets angeboten werden.


    Irgendwann habe ich auch mal bei Ebay eine Windows-Lizenz gekauft. Original mit Installation-CD etc. / war irgendwann 2003-2005 / dann bekam ich eine Vorladung von der Kripo, ich möge doch bitte mitsamt der Lizenz bei denen auftauchen. Die Lizenz blieb dann dort. Das Geld habe ich nicht wiedergesehen. Der Verkäufer hat die Lizenzen bei seinem Arbeitgeber gestohlen und im großen Stil vertickt. Nur dumm, dass die die Lizenzen vorher erfasst hatten und demnach auch die Käufer ausfindig machen konnten.


    Irgendwie kann es jedem passieren, dass er auf einen Betrugsversuch hereinfällt. Die sind inzwischen so clever, dass es sich gefühlt wöchentlich echter anfühlt, was da alles versucht wird.


    Und nein, Sankt Peter , Ihr habt als Familie nicht versagt, denn Ihr habt zusammengehalten, als es schwierig wurde. Und dass Eure Tochter nicht alleine auf dem Schaden sitzen bleiben muss, ist Euch hoch anzurechnen. Genau deshalb habt Ihr als Familie nicht versagt ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Daß Deine Tochter so übel abgezockt wurde, ist wirklich schlimm, Sankt Peter. Ich will gar nicht wissen, wie viele unberechtigte Vorwürfe sie sich macht. Sie hat wirklich gar nichts falsch gemacht. Und Ihr als Familie auch nichts. Gar nichts. Das tut mir wirklich sehr leid.


    Wie viele Mitglieder hat dieses Forum? Wenn jetzt (fast) jeder Deiner Tochter und Euch 5,- € geben würde, dann käme doch schon was zusammen - oder?! Also ich wäre dabei!

  • Wie viele Mitglieder hat dieses Forum? Wenn jetzt (fast) jeder Deiner Tochter und Euch 5,- € geben würde, dann käme doch schon was zusammen - oder?! Also ich wäre dabei!

    4.540 User mal 5€. Mhhh. Nein, wir kommen schon klar. Ich mache wieder einen allgemeinen Spendenaufruf ab 01.10. - daraus werde ich ihr dann ggf. einen Teil des restlichen Schadens ausgleichen. Wobei ein bisschen Schaden schon als Erinnerung übrig bleiben sollte. Aber 1.000€ ist für eine 18jährige Studentin schon extrem viel. Deshalb haben wir auch 500€ ausgeglichen. Und dazu kommt der gerettete Gutschein mit 50€. Ihr persönlicher Schaden ist also derzeit 450€.


    Ich halte aber gar nichts davon unsere eigene „Dummheit“ über einen damit im Zusammenhang stehenden Spendenaufruf zu kompensieren.

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