Da schaut man ein paar Stunden nicht rein und dann läuft das hier teilweise auf "bewaffnete Auseinandersetzungen" hinaus
Zu dem Thema "Käufer 2. Klasse" ... mMn. korrekt, viele Risiken (inkl. später beliefert werden und höherer Preis) versus minimalem Vorteil: bei der "Verwirklichung helfen". Das wiegt die Risiken aber nicht auf. (Bsp. ich warte jetzt auf einen Ersatz-Teil bis Q3/2023. Im Normalen Shop schick ichs zurück und erhalte ein paar Tage später Ersatz oder der Defekt fällt schon vorher auf und dann wird das nicht erst rausgeschickt)
hier mal ein Post von Seite 2, der ganz gut passt
Ich glaube, wir argumentieren da komplett aneinander vorbei.
Die Ursprungsfrage war ja, warum Spiele im Handel günstiger sein können, als zuvor für Backer beim Crowdfunding und das Argument eines Users war die höhere Auflage im Handel und somit geringere Stückkosten.
Aber auch mit deinem Beispiel wäre das ja eher widerlegt. Denn abgesehen von der nicht deutlich höheren Auflage alleine durch die Lokalisationspartner, müsste die dann höhere Gesamtauflage bei fairem Vorgehen ja auch den Backern zugute kommen.
"Und andersherum, wenn ein Kickstarter 5.000 Backer findet (was IMHO öfter geschieht als 19.000), dann reichen schon 2 Partner für Retail-Lokalisationen, um die Auflage auf 10.000 zu erhöhen, und das ist auch deutlich günstiger als 5.000."
das hatte mich ja auch gewundert, deswegen der Thread. Wenn man jetzt aber folgendes Beachtet:
- keine Werkzeugkosten für die Retailer
- massive Rabatte für die Retailer (Produkt + Versand)
- zu hohe Preise für die Pledge-Level
dann kommst du zum Ergebnis, dass die Kosten der Lokalisierung und sonstige Kosten der Retailer + Aufschläge des Shops deutlich geringer sind, als die Rabatte, die der Retailer bekommt
... ergo (etwas provokant / überspitzt ausgedrückt) der Gewinn, den der Kampagnenersteller mit einem Spiel bei der Kampagne macht, ist X-mal so hoch wie der Gewinn eines Spieles das über den Retailer verkauft wird
... unterm Strich behaupte ich jetzt mal ganz "naiv", wenn die Retailer von Anfang an an Board wären und die Kosten fair verteilt werden würden, könnten die Pledges günstiger sein und es würden mehr Backer unterstützen
... also im Prinzip macht CMON alles richtig, um den maximalen Gewinn rauszuholen und maximal attraktiv für Retailer zu sein.
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und ein Beispiel für Auto-Liebhaber:
Wenn Konzern X jetzt ein neues Auto herausbringt und Initial-Kosten (um es greifbarer zu machen: Werkzeugkosten) auf den Verkaufspreis der ersten 10.000 Käufer (besser:) Besteller draufschlägt und dann bekommen die Besteller ab dem 10.001. Auto den Preis abzgl. der Initialkosten, dann haben die ersten 10.000 Käufer zu viel bezahlt.
Für mich kann ich exemplarisch sagen: AR ist für mich ziemlich fair in ihren KS Kampagnen, weil ich nicht das Empfinden habe viel mehr als der Retailer zu bezahlen.
Ein super Beispiel ist auch Skellig/Eagle-Gryphoon mit den Lacerda Titeln. Zwar zahlt man als Backer inkl. Versand ein klein wenig mehr, aber wenn man die KS-Version in deren Shop bestellen würde + Versand ist man eindeutig teurer als im KS. So finde ich gehört sich das.
Bspw. Weather Machine 129 KS Preis + 21€ Versand = 150 EUR, bei denen im Shop kostet das Spiel 189€ ...
Für mich ist es in letzter Instanz besser einen englischen KS zu haben, als das Spiel gar nicht zu haben, aber um so schlimmer ist es, wenn hinter den Kulissen schon bzgl. einer Retail-Version verhandelt wird, die a) auf deutsch kommt und b) auch noch deutlich günstiger ist. Bsp. Ankh ... wäre klar kommuniziert worden, dass es auf deutsch kommt, dann hätte ich da nicht mitgemacht und egal wie es einige finden, in der damaligen Situation fand ich das Spiel so spannend (sehr subjektiv, ich hab nichts vergleichbares bei mir in der Sammlung), dass ich die "Kröte geschluckt habe" und mich mit der englischen Version angefreundet habe, bevor ich es garnicht bekommen kann. Ende vom Lied: Es wurde kurz nach dem Abschluss des PMs angekündigt und dann war es schon zu spät für einen Rückzug ohne größere finanziellen Verluste. Im Nachhinein kann man sagen, das kommt eh als Retail, aber damals hatte ich nicht die Erfahrung. Heißt, ich habe es mitfinanziert (zum Erfolg verholfen) und dadurch wurde eine deutsche Version möglich und "quäle mich" als Belohnung für meinen Einsatz mit den englischen Karten rum oder muss nochmal alles neu kaufen damit ich auch die deutsche Version habe und entspannter Spielen kann. Und das beste ist noch dass ich deutlich mehr gezahlt habe. Ich hatte als nur Nachteile, bis auf die SGs.
Bzgl. der angesprochenen Gleichstellung, die von einen angeprangert wird aber (in meinen Augen nicht richtig erklärt) und von anderen abgewunken (oder nicht richtig verstanden) wird:
Wie oben schon mal als Vermutung geäußert, sind werden die Backer im Vergleich zu den Retail-Endkunden stärker mit den Kosten konfrontiert, als sie müssten. Zumindest, wenn es zu >90% feststeht, das ein Verlag eine Retailversion bringt. Ich glaube das meint Diggler. Richtig ist, dass durch das verlagerte unternehmerische Risiko keine Backer Privatinsolvenz anmelden müssen und daher keine Existenzen daran hängen, aber eigentlich gehört das unternehmerische Risiko, wie der Name schon sagt, zu Unternehmen, weil die durch Ihre früheren Gewinne quasi ein Polster anlegen und Verluste auch in das folgende Jahr vortragen/abschrieben können ... Privatpersonen können das nicht.
Bei erfolgreichen KS unterstelle ich jetzt einmal, dass die Retail-Verlage, die nachträglich mit einsteigen (auch wenn es sehr fies klingt) sich "ins gemachte Nest setzen können" mit relativ überschaubarem Risiko. (Ja Lokalisierung etc. kostet auch viel Geld, aber dann müsste der Verkaufspreis wegen den hohen Kosten doch ungefähr wieder auf den KS-Preis rauskommen).
Der Erfolg zeigt, dass die Nachfrage da ist und die größten (nur eine Vermutung, ja wieder die Werkzeuge) Kostenblöcke sind schon vorbereitet. Es herrscht ein Ungleichgewicht zw. Risiko Backer und Verlage.
Um es mal ganz simple runter zu brechen, voll in dem Bewusst sein, dass gleich wieder Spott & Hohn folgen ;-):
In meiner rosaroten Ideal-Welt wäre meine Idealvorstellung, dass der Kampagnenersteller quasi gleichviel je Spiel verdient durch den Backer verdient, wie er + Retailer an einem Retail-Kunden ...
In der Realität ist das aber absurderweise anders, die mit dem größten Risiko zahlen auch noch am meisten.
Sowas würde kein Unternehmen machen ... das Kosten - Nutzen-Verhältnis ist tiefrot ... und kommt mir hier nicht wieder mit dem Investorengedanken, weil dann will ich (viel) mehr fürs Geld, um andere schlecht laufende Investitionen ausgleichen zu können, weil ein Investor immer Gewinnabsichten hat.
Ich werde einfach in Zukunft wohl etwas mehr verzichten müssen und hoffen, dass sich gute Spiele auch in den Retail schaffen
Es gibt einige die stören sich an den Punkten, andere wiederum sehen die Punkte als selbstverständlich bei Crowdfounding an und können garnicht verstehen, dass man sich an den Punkten stört ... Früher war es auch mal normal, dass 15-Jährige gearbeitet haben anstelle in der Schule zu sitzen
Daher ist für mich das Thema durch.