So am Wochenende kam das Teil 5 mal auf den Tisch, 3 mal zu dritt in 2 unterschiedlichen Runden und 2 mal solo. Vorweg: ich bin sehr positiv überrascht und finde das Spiel richtig richtig gut.
Bei der ersten Partie Freitagabends dachte ich noch so "ja ganz cooles Spiel, mal schauen wo's hinführt". Die erste Welle mit einer Gildenkarte (=Gegner) pro Zug ist sehr entspannt und war fast langweilig. Hier kann man definitiv Deckbuilding betreiben und in Folgepartien konnte ich auch mal gern 5 Karten in mein Deck holen, das ist immerhin ne 50% Steigerung zum Basisdeck. Aber Deckbuilding ist ganz klar nicht der Fokus des Spiels und macht nur einen kleinen Teil aus.
Aber der zweiten Welle, in der man 2 Karten pro Zug zieht geht's richtig Rund. Da regnet es Kettenreaktionen von Helden die andere Helden inspirieren und in einem Zug durch den halben Dungeon steppen und plötzlich in der Schatzkammer stehen. Wir gingen siegreich aus der ersten Partie, aber deutlich knapper als wir es nach der ersten Welle vermutet haben.
Ich vermute der nächste Schwierigkeitsgrad, bei dem man in beiden Wellen 2 Karten zieht ist richtig hart und da könnte es auch schwieriger sein sich um Deckbuilding zu kümmern. Bisher hab ich nur 5 mal auf Familie gespielt und war dabei 2 mal siegreich.
Samstag Abend stand eigentlich in die Stadt gehen und feiern auf dem Plan aber es wurde dann doch ein Brettspielabend zu dritt. Ein Kumpel mit dem ich schon viele Expertenspiele gespielt habe und ein Kumpel der komplett neu ist was moderne Spiele angeht. Haben uns für Keep the Heroes Out entschieden, da nicht zu komplex, kooperativ oft ein guter Einstieg ist und ich auch Lust drauf hatte.
Kaum auch in dieser Runde mega gut an und wir haben insgesamt 2 Partien gespielt in 2 unterschiedlichen Dungeons und haben verschiedene Fraktionen ausprobiert. Macht absolut Laune.
Der Heldenzug (=Gegnerzug) ist sehr interessant, Helden werden in Räume beschworen und führen ihre Spezialfähigkeit aus, dann haben sie folgende Prioritäten:
Monster angreifen -> Schatz looten -> Richtung Schatzkammer steppen
Nach den ersten beiden Aktionen legen sie sich hin und machen nichts weiteres mehr. Aber wenn sie in den nächsten Raum laufen, beginnt ihr Zug nochmal ganz von vorne und sie inspirieren alle Helden die in diesen Räumen liegen, die dann auch nen Heldenzug machen. Das kann extrem bedrohliche Kettenreaktionen auslösen. Die Schätze sind dabei sowas wie eine Mauer, es gibt Schätze von 1-4 und jeweils genau so viele Helden werden benötigt um ihn zu looten. Steht ein Held alleine bei einem 2er Schatz, so legt er sich hin und wartet auf weitere Helden und sein Zug ist beendet. Looten sie den 4er Schatz in der Schatzkammer ist das Spiel verloren
Solo funktioniert das Spiel uneingeschränkt, es gibt keine Sonderregeln. Offiziell laut Regelbuch soll man nur eine Fraktion spielen, ich habe beides mal beidhändig gespielt. Das Spiel funktioniert solo zu 100%, mir war es aber etwas zu viel Verwaltungsaufwand alleine mit dem vielen Karten mischen und mir haben die Mitspieler gefehlt, die Diskussionen was man denn so am besten macht. Daher wird's wahrscheinlich nicht mein go-to Solospiel werden, aber wer gerne oder ausschließlich Solo spielt kann das Spiel ohne abstriche genießen.
Das Alphaspielerproblem ist hier übrigens sehr wenig präsent, da man eine verdeckte Hand hat.
Das Spiel ist übrigens an einigen Stellen herrlich thematisch. Die Slimes haben eine Karte, bei der sie sich verteidigen und dabei nen zweiten Slime spawnen, weil das Monster einfach in zwei geteilt wird. Die Skelette töten Helden und spawnen sie dabei als neue Skelette wieder. Das ist schon wirklich sehr cool.
Geiles Ding. War für mich ursprünglich ein FOMO-Back, weil ich bin mal auf Verdacht rein um den Early-Bird zu sichern und dann einfach nicht mehr raus. Aber hat mich sehr begeistert. Geht für mich in eine ähnliche Richtung wie Aeon's End (ohne da ran zu kommen, AE ist schon das bessere Spiel), es ist auch sackschwer, ebenfalls Kartengetrieben, deutlich asymmetrischer und kooperativ, aber in nem leichteren Regelgewand.
Verzeiht mir den schlechten Wortwitz, aber das Keep in Keep the Heroes out steht für Keeper.