Beiträge von sNice24 im Thema „Earthborne Rangers“

    Hatten es uns besorgt, weil es ja angeblich in so 30h Spielzeit die Kampagne komplett erlebt werden kann.

    Freunde von uns haben es in 17h durchgespielt. Das lässt sich ja auch nicht überhaupt sauber vorhersagen, weil man logischerweise auch etwas Glück bzw. Pech bei den Encountern haben kann.


    Weiß auch nicht, wie man auf 4-6 Stunden kommt. Kann ich mir überhaupt nicht erklären. Unsere längsten Sessions dauerten so 2,5h und wir sind nicht "mechanisch durchgerusht".

    SmileyBone


    Ein Tag = eine Partie.

    Innerhalb einer Partie spielt ihr mehrere Runden, jede Runde wird beendet durch das Rasten aller Ranger.

    Jede Runde besteht aus den 4 Phasen auf deiner Spielhilfe. Eure Aktionen (Karte Spielen, Karte nutzen oder Rasten) führt ihr in Phase 2 aus.


    Sobald ihr keine Karten mehr nachziehen könnt, keine Müdigkeit mehr erleiden könnt, schlicht die Partie beenden wollt oder das Szenariobuch (z.B.) euch sagt, dass ihr den Tag beenden sollt, müsst ihr den Tag (also die Partie) beenden.

    Wir haben heute die Hauptgeschichte von Earthborne Rangers abgeschlossen und wir sind hellauf begeistert, wie uns dieses Spiel gepackt hat. In nur 3 ½ Tagen (und langen Nächten 😉) haben wir die (Haupt-)Kampagne beendet. Ich möchte Euch kurz an meinen Eindrücken zum Spiel teilhaben lassen und Euch, storytechnisch, aber vielleicht nicht immer mechanisch, einen spoilerfreien Eindruck zu geben. Wenn ihr also unter keinen Umständen bezüglich Mechaniken oder Konsequenzen dazu etwas wissen wollt, dann skippt lieber bis zum Fazit.




    Als frischgebackene Ranger treten wir in die Fußstapfen einer langen Tradition. Wir sind ausgebildet um das Tal, dem Gebiet in dem wir Leben, und all seine Einwohner, die Natur & Fauna zu verstehen und nachhaltig zu schützen. Als ehemaliger Hirte und Sammler nahmen wir die Rollen von Vermittler & Forscher ein. Eine Kombination, die sich als für uns sehr fruchtbar, friedlich und effektiv darstellte.




    Earthborne Rangers Einstieg fiel uns recht einfach, auch wenn wir zu Beginn tatsächlich noch den ein oder anderen Regelfehler einbauten, die allerdings unser Spiel nur schwerer gemacht haben. Dieser leichte Einstieg verdanken wir den Spielprinzipien, die sich wunderbar thematisch in die Welt des Spiels integrieren, sowie unseren Vorerfahrungen mit LCGs á la Arkham Horror und Marvel Champions. Ich möchte hier ein höchstes Lob aussprechen, an alle Flufftexte auf den Karten, an die wundervoll illustrierten Orte und Wesen, an die stimmigen Texte im umfangreichen Szenariobooklet. Sie haben mir geholfen eine blühende Welt zu visualisieren, mich immersiv eintauchen zu lassen und mich vollständig einem Rollenspielgefühl hinzugeben. Dies hat bisher kein Kampagnenspiel in irgendeiner Weise so geschafft, wie es das Earthborne Rangers tat.



    Die Welt von Earthborne Rangers ist angenehm „weltlich“. Sie ist anders genug, um fantastisch zu sein, aber nah genug, um sich in eine solche Welt hineinzuversetzen. Die Stimmung, die das Spiel schafft, einzufangen ist wirklich besonders. Während genreverwandte Spiele uns stetig auf Trab halten, ist es bei Earthborne Rangers eine angenehme Mischung aus „geh in Deinem eigenen Tempo“ und „jetzt wird’s aber Zeit“. Auch mechanisch bildet dies eine schöne, spielerische Schwierigkeit. Ich hatte das Gefühl, stets gefordert, aber nie überfordet zu sein. Das Spiel empfand ich nicht als sonderlich schwer, wobei es tatsächlich einige Aufträge und Missionen gab, die uns wirklich viel gekostet haben. Das Spiel lädt förmlich dazu ein, die Welt für seinen Vorteil zu nutzen. Die Wetter-Mechanik ist hierbei besonders hervorzuheben. Ein Drahtseilakt der Spielbalance. Dabei fühlt sich das nur in seltenen Fällen mechanisch an. Die Proben im Spiel werden über den Spielverlauf hinweg nicht schwerer oder schwächer, was ich gut finde und zum Spiel passt. Lediglich wäre es schön gewesen, wenn man etwas mehr mit den Aspekten „gespielt“ hätte. Hier hätte man zum Beispiel mit den Verletzungen arbeiten können.




    Die Charaktererstellung funktioniert hervorragend. Sie bietet so einen schönen Einstieg ins Deckbuilding. Die Belohnungen, die man spielerisch erhält und einen weiterbringen, fühlen sich als wirkliche Verbesserung an. Eben wieder mit dem thematischen Bezug zu den von uns erlebten Abenteuer und den Geschichten, die wir erlebt haben. Anders als bei LCGs üblich verfällt man hier, meiner Meinung nach, nicht ins Min/Maxing, sondern nimmt, natürlich unter Rücksicht von potenziell guten Kombos, aus einer überschaubaren Auswahl von Karten, eine durchaus thematisch passende Auswahl, mit der man direkt losstarten kann. Etwas schade empfand ich, dass die Wahl von Vorgeschichten, Expertisen & Hobbys keine direkte Auswirkung auf Entscheidungen oder Konsequenzen auf bestimmte Entscheidungen mit sich bringt.




    Der narrative Spannbogen liegt auf einem erzählerischen roten Faden, der begleitet wird von einigen Missionen und Aufträgen rund um das Tal. Nebenbei erlebt man zwangsläufig unfassbar viel und lernt enorm viele Menschen & Wesen kennen. Allerdings muss man auch erwähnen, dass wenn man sehr viel reist, was eben zum Spiel gehört, auch durchaus öfters mal dieselben Menschen & Wesen wieder antrifft. Manchmal sogar an etwas „untypischen“ Stellen. Da ist eben ab und an eine zufällige Auswahl von Pfadkarten dafür verantwortlich, dass man mal etwas ungewöhnlichere Encounter hat. Schön hätte ich es auch hier gefunden, wenn es etwas mehr Varietät gegeben hätte, was Charakter in bestimmten Umgebungen angeht. Zum Beispiel hätte man auch unterschiedliche Charakterreaktionen zum verwendeten Terrain matchen können, damit diese anders reagieren. Oder, dass diese vielleicht auch mal übers Wetter schimpfen, wenn es schon seit Tagen wie aus Eimern schüttet.




    Natürlich wird immer mal wieder etwas zur Wiederspielbarkeit gefragt, und ich möchte natürlich auch hier meine Meinung wiedergeben. Sie verhält sich recht ähnlich, meiner Meinung nach, zu einem Arkham Horror. Natürlich wird das Rahmenkonstrukt ähnlich sein, bei einem erneuten Spielen. Allerdings werdet ihr niemals dasselbe Spiel zweimal spielen. Viel eher werdet ihr unterschiedliche Expertisen verwenden, neue Herangehensweisen probieren und andere Wege gehen. Sicher werdet ihr vieles, bereits kennengelernte wiedersehen, aber auch viel Neues entdecken. Wir haben uns am Ende unserer letzten Partie die Frage gestellt… wollen wir „den Rest“ auch noch erkunden und erforschen? Jeden Charakter noch mal interviewen, jeden Ort noch mal durchforsten, um alles von A-Z zu erkunden? Jedes Achievement freizuschalten? Die Antwort war ein recht eindeutiges „Nein“. Zumindest für jetzt. Denn genau das sind die I-Tüpfelchen, die uns einen neuen Durchgang versüßen werden.




    Fazit:

    Für mich ist Earthborne Rangers ein spielerischer Meilenstein im Geschichtenerzählen und immersiven Weltengenerieren. Bisher konnte mich kein vergleichbares Spiel (ob LCG, Kampagne o.Ä.) immersiv so abholen. Es trifft genau meine Erwartungen an spielerische Herausforderung gepaart mit Storytelling. Es muss sich weder hinter Arkham Horror verstecken noch damit konkurrieren, denn beide Spiele verfolgen für mich unterschiedliche Ansätze und laden zu unterschiedlichen Erlebnissen ein. Danke für die Reise, auf die Earthborne Rangers mich mitgenommen hat. Ich freue mich auf neue Reisen und neue Abenteuer.




    Außerdem Glückwunsch an Frosted Games, die hier ein wirklich herausragendes Spiel ins Portfolio aufgenommen haben. Danke für Eure kontinuierliche Arbeit am Spiel und der Community, die sich darum gebildet hat und noch bilden wird.


    Allen anderen, die sich bisher noch nicht getraut haben, Earthborne Rangers eine Chance zu geben:

    Tut es. Es lohnt sich.



    Wichtig ist mir hierbei immer zu erwähnen, dass es sich hier um meine Eindrücke, Erfahrungen und Empfinden über den Verlauf der Kampagne handelt. Es soll kein objektives Review sein, sondern bewusst ein 100 % subjektives. Falls ihr nicht mit mir übereinstimmt, etwas total anders seht, dann ist das vollkommen legitim und kein Angriff auf Eure Meinung.

    sNice24 : Ist doch aber die Anleitung und das Kampagnenblatt. Ich meinte die Rangerdeckliste.

    Die kann man nutzen, wenn man mehrere Kampagnen macht und man deswegen die fertigen Rangerdecks nicht fertig in die Schachtel packt, da man teilweise auf die selben Karten zugreift. Es wird eine 2 Spieler Kampagne gespielt und eine Solo.

    Jo, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Sorry. :lachwein:

    Ich denke, du solltest dir den Abschnitt über Tests im Regelwerk nochmal durchlesen ;)

    Frag mich nicht wieso, aber ich hatte eben bis ich den Punkt auf S. 20 mit Müdigkeit gelesen habe, eben immer gedacht "Reichweite" wäre eben

    a.) "In Reichweite" (aber hier eben nur "meine")

    b.) Entlang des Weges

    c.) Die Umgebung.


    Die Tests habe ich schon verstanden. Habe ich jetzt auch noch mal alles nachgelesen. Lediglich die Interaktion mit der direkten Reichweite anderer Ranger erschloss sich mir nicht.

    Lydia

    Eieiei, danke dir. Ich hatte das irgendwie im Kopf so verwurstet, dass die eigene Distanz auch alleinig meine wäre. Das habe ich auf der Annahme von S. 6 "Jeder Ranger hat eine EIGENE Reichweite" erschlossen und genau das war mein Aufhängepunkt, der mich auch mechanisch gestört hat. Das freut mich, in dem Falle, dass ich die Regel falsch verstanden habe. Bzw. die wichtigen Details, die sich für mich erst mit dem Eintrag zum Hindernis erschlossen hatten.

    Die anderen Ranger können dir zwar nicht bei deinen Proben helfen, aber sie könne ja selber die Probe auf dem Hindernis machen und es so für dich aus dem Weg räumen. Oder gibt es keinen anderen Ranger, weil die solo spielst?

    Allerdings doch ausschließlich, wenn sich das Hindernis entlang des Weges befindet, oder nicht?

    Sobald wir auf andere Menschen treffen, stelle ich mich schüchtern hinter meine Frau und scanne mit dem Messer im Mund die Umgebung nach Monstern ab oder klettere ein paar Berge rauf und runter. :S

    Kann ich gut nachvollziehen, wobei das "Schieben" von der direkten Reichweite natürlich auch nicht oft drin ist, wenn man mal den "falschen" zieht. :D

    Falls ja, kannst du die Hindernisse auch mit einem Durchquere-Test beseitigen (Fortschritt wird dann erfüllt). Dafür bräuchtest du dann Fitness und ein anderes Symbol. Das müsste dann eigentlich schaffbar sein :)

    Ja, da hast du recht. Es war der Fraktaldraht. Der hat aber eine blaue Ausdauer (Name vergessen :D) von 6, also auch da echt schwer (mit 2 Fitness). :D Aber ja, es ging, allerdings hatte ich mich wirklich 3-4 Runden nur damit beschäftigt, mich aus den Schlingen zu ziehen.

    Heute noch mal gespielt.


    Bisher gefällt es mir weiterhin gut, allerdings muss ich sagen, dass mir schon ein paar Proben teilweise sehr schwer vorkamen. Ich hatte zwei mal ein Hindernis, dass direkt in meiner Reichweite platziert wurde, das nur mit 2 Ruhe einen von 2 Schaden erleiden konnte. Wenn man nur 1 Ruhe hat und gerade nicht die passenden Symbole auf der Hand hat, dann wirds zur Zitterpartie, weil das Nichtschaffen der Probe läuft dann auf 1 Wunde hinaus. Gleichzeitig kann ich aber auch mein Deck nicht ordentlich durchsuchen um passende Symbole zu finden, weil ich eben nur 1 Ruhe habe. Da vermisse ich einfach, dass andere Ranger mir nicht richtig helfen können, bei Proben.

    Schon sehr interessant, dass man gewissermaßen auch etwas zum Reisen gezwungen wird. Find ich schön, denn wenn man mal den Pfadstapel "leerzieht" hat man plötzlich doch einige neue Bekanntschaften, denen man nicht begegnen möchte. :D Da bleibt dann gegebenenfalls nur den Ort flüchtig zu verlassen. :D

    Ich empfand den Einstieg als überaus intuitiv und auch recht thematisch. Die meisten Mechaniken ergeben für mich thematisch Sinn, was ich sehr gut fand. Die Parallelen zu Arkham Horror LCG, rein mechanisch, sind schon da. Zum Beispiel "Ladungen", das Kartenabwerfen bei Proben etc.. Die Schlagwörter sind erst mal überschaubar, sodass das Regelstudium jetzt auch nicht zu hart war.


    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man das ohne LCG Erfahrung aus z.B. Arkham Horror Schwierigkeiten hat, das Spielkonzept mechanisch zu erschließen.

    Wir haben uns gerade durch den Prolog gekämpft. Hat uns dann mit Karten studieren und heraussuchen und etwas sortieren 3 Stunden gekostet. :D
    Freuen uns jetzt morgen in der Kampagne durchzustarten.

    Wenn ich mich recht entsinne, konnte man lange keinen Vergleich zeigen. Da hätten sicher einige (eher) zugeschlagen.

    Verbessert mich gerne, falls ich falsch liege.

    Mal Butter bei die Fische... das Kartenergänzungsset für 4 Spieler. Ist das ähnlich wie in Arkham Horror, dass ich es auch zu zweit schon gerne hätte damit ich mehr Optionen habe, oder ist es wirklich grundsätzlich "unnötig" das zu kaufen, wenn man nur zu zweit spielt?

    Es ist so: Wenn du zu zweit spielst, werdet ihr kaum die selbe Spielrolle einnehmen. Sondern 2 unterschiedliche. Also habt ihr nicht wirklich sich überschneidenden Karten. Wenn du zu dritt oder zu viert spielst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr gleiche Subtypen habt. Ihr euch also Karten teilen würdet und vielleicht Zugriff auf was wollt, was der andere aber jetzt schon im Deck hat. Dafür gibt es das E-Set.

    Danke, dann werde ich wohl noch bei euch in der Vorbestelleraktion mit einsteigen, wobei ich immer noch Meldungen bekommen ich solle meinen PM schließen. Ich dachte, der wäre schon durch? :D

    Mal Butter bei die Fische... das Kartenergänzungsset für 4 Spieler. Ist das ähnlich wie in Arkham Horror, dass ich es auch zu zweit schon gerne hätte damit ich mehr Optionen habe, oder ist es wirklich grundsätzlich "unnötig" das zu kaufen, wenn man nur zu zweit spielt?