Welcher Konflikt interessiert euch am meisten?

  • Ich erlaube mir mal, einen Thread mit einem Zitat aus einem anderen Thread zu eröffnen:


    P.S.: Warum kein amerikanischer Bürgerkrieg wenn ich fragen darf ? Einer der interessantesten Konflikte die es gibt. Dagegen ist der Wk II stinkend langweilig.


    Zu finden hier: Frage zu Cosims


    Diese Frage hat mich zu der Frage gebracht, welches der für mich interessanteste Konflikt zum Nachspielen ist? Die Auswahl ist rießig, an Konflikten mangelt es in der Vergangenheit, Gegenwart und wohl auch in der Zukunft nicht. Doch nicht nur reale Konflikte können interessant sein, mancher Spieler spielt lieber eine Fantasyausgabe eines echten Konfliktes (was wäre, wenn die Nazis Ufo-Technologie gefunden hätten...) oder sogar ein pures Fantasy- oder Sci-Fi-Spiel, weil das auch seine Vorteile bietet.


    Ich selbst habe mich lange in der Fantasy-Welt getummelt (BattleLore, Runebound-Universum, Herr der Ringe,...) und fühle mich ihr immer noch sehr eng verbunden. Am meisten ansprechen tut mich aber WKII. Warum? Er ist natürlich unheimlich präsent in allen Köpfen, Medien, usw. Damit verbunden ist auch ein relativ großes Wissen vieler Leute um diesen Krieg, zumindest wenn man es mit vielen anderen Konflikten vergleicht. Für mich ist WKII aber auch der Krieg der vielen Möglichkeiten. Es gab massig Soldaten, Panzer, Flugzeuge, Schiffe und Spezialwaffen. Die Waffenpalette der einzelnen Nationen war unheimlich breit angelegt. Einzig die klassische Nahkampfsituation gab es so im WKII nicht mehr all zu häufig, dass finde ich an früheren Konflikten spannend. Ansonsten ist aber alles vertreten und alles muss in der eigenen Planung berücksichtig werden (je nach Spieltiefe).


    Ich weiß, dass dieser Thread zu moralischen Diskussionen führen kann und wahrscheinlich auch wird. Ich möchte hier weder einen Krieg glorifizieren noch dessen Opfer und Gräueltaten verharmlosen oder verleumden. Mir geht es einzig um eine mögliche spielerische Umsetzung eines Konfliktes.

  • Diese Frage hat mich zu der Frage gebracht, welches der für mich interessanteste Konflikt zum Nachspielen ist?


    Für mich ist es der amerikanische Bürgerkrieg, bei weitem. Davon habe ich auch schon die meisten Cosim-Partien gespielt (außer ASL).
    ES gibt keinen interessanteren, abwechslungsreicheren, verrückteren Konflikt.
    Bevor man ihn nachspielt (oder Schlachten daraus), sollte man aber ausführlich nachlesen, was wirklich passiert ist.
    Pflichtlektüre dazu: Für die Freiheit sterben, von James McPherson http://www.amazon.de/Freiheit-…rben&tag=wwwunknownsde-21
    Ich hab's bisher 5x gelesen, und ich werde es irgendwann auch noch ein sechstes Mal lesen ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Darf man die Frage auch losgelöst von Brettspielen beantworten? Brettspiel-CoSims haben mich nie interessiert, aber bei Computerspielen fand ich früher (d.h. vor 10-20 Jahren; Zeit von Battle Isle, Panzer General & Co) fand ich immer Missionen mit hohem Wasseranteil am spannendsten. Also Seeschlachten, Einheitentransport über Wasser und sowas. Rein interessehalber deshalb mal die Frage an die CoSim-Fraktion hier: ist sowas bei euch auch vertreten?

  • Ich schließe mich Warbear: Der Amerikanische Bürgerkrieg mit Abstand. Ich habe mal gelesen, dass man diesen Konflikt als den letzten "romantischen" Krieg und den ersten modernen bezeichnen kann. Allein diese Entwicklung ist schon unglaublich spannend, wenn man sich anschaut, wie die Soldaten anfangs noch blauäugig aufeinander losgerannt sind, beim Marschieren getrödelt haben und die Generäle sich von "alten" napoleonischen" haben leiten lassen, nur um dann später (insbesondere so ab Spotsylvania) den Grabenkrieg vorwegzunehmen, die gesamte herkömmliche Marine der Welt obsolet zu machen (Hampton Roads) und faktische den Totalen Krieg zu erfinden (Sherman).


    Gerade dieser Übergang zwischen alt und neu bietet für mich spielerisch die interessantesten Entscheidungen. Auf der einen Seite gibt es schon größere Armeen, auf der anderen Seite sind diese noch nicht so groß, dass der Bezug zum Einzelnen verloren geht. Die Entscheidungen fallen in etwas kleineren Kategorien bis evtl. 150.000 Mann (die Army of the Potomac in ihren Hochzeiten). Auch sind die Schlachten dadurch "übersichtlicher". Sie entfalten für mich eine konzisiere Geschichte. Gettysburg, Shiloh oder die Schlacht um Chattanooga (Battle Above The Clouds und Missionary Ridge) haben gut fassbare und trotzdem fesselnde Verläufe.


    Dazu kommt die Tatsache, dass der gesamte Krieg unheimlich viele "human interest stories" bietet. Da haben Brüder gegeneinander gekämpft, sind Familien über die Frage der Sezession auseinander gebrochen... Und die Ränkelspiele und persönlichen Fehden der Generäle untereinander haben auch jede Menge "Unterhaltungspotenzial".


    Und nicht zu letzt ist der Konflikt auch aus heutiger Sicht noch relevant. Sei es durch den Krieg selbst, sei es durch die Reconstruction: Viele Wunden sind auch heute noch nicht geheilt und viel Spannungen lassen sich über den Bürgerkrieg erklären. Auf der anderen Seite hat man in den Staaten vor dem Krieg gesagt "the United States are..." und danach relativ schnell "the United States is...". Der Krieg hat also auch für Zusammenhalt gesorgt, der sich heute noch erkennen lässt.


    Auch der Empfehlung von Warbear mit Für die Freiheit Sterben kann ich mich nur anschließen. Das Buch ist absolut fantastisch und wurde uns damals in AP US History vom Lehrer als Lektüre aufgegeben.Hervorragend finde ich hier die Tatsache, dass der eigentliche Krieg erst auf Seite 350 oder so beginnt und davor die gesamte Entwicklung dahin beschrieben wird. Ohne das Vorwissen kann man vieles nicht richtig nachvollziehen, meiner Meinung nach. Wer das Buch gelesen hat und sich sprachlich sicher fühlt, der sollte sich aber an das dreibändige Opus Magnum "The Civil War - A Narrative" von Shelby Foote wagen. Das Buch ist nicht nur unglaublich gut informiert und umfangreich, es ist auch noch unheimlich toll zu lesen und enthält massig an kleinen und großen Geschichten am Rande des Konflikts.

  • Schwer zu beantwortende Frage.
    Politisch finde ich den 30jährigen Krieg einen hochspannenden Konflikt. Rein militärisch - naja.
    WK II ist wohl kaum als ein Konflikt zu betrachten und bietet ein Vielzahl militär-strategisch interessanter Konstellationen. Den US-japanischen Pazifikkrieg im WK II finde ich da recht interessant, insbesondere Guadalcanal: Gegner überhaupt finden, Flottenverbände, Landkampf, Flugzeuge mit Bomben oder Torpedos bestücken... Leider habe ich nur Flat Top vor ca. 20 Jahren dazu gespielt, was sich aufgrund der nötigen Zeit und den Platzbedarfs danach nicht mehr wiederholte.

  • Also Seeschlachten, Einheitentransport über Wasser und sowas. Rein interessehalber deshalb mal die Frage an die CoSim-Fraktion hier: ist sowas bei euch auch vertreten?


    Klar.
    Es gibt jede Menge spezieller Seekriegsspiele, von denen ich auch schon einige gespielt habe, wie beispielsweise War Galley, 1805 Sea of Glory, Flying Colors, oder die guten alten Wooden Ships & Iron Men, War at Sea etc. etc.
    Aber auch viiele strategisch/operationale Spiele bieten das, was Du angeführt hast, insbesondere die ganzen CoSims über den Pacific War.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • WK II ist wohl kaum als ein Konflikt zu betrachten


    Ich habe kein besseres Wort gefunden das ausdrückt, dass nicht nur jahrelange Kriege zwischen zig Nationen gilt. Natürlich ist WKII weit weg von einem Konflikt und genau genommen ist es nicht einmal ein Krieg sondern unzählig verschiedene Kriege ineinander verwoben. Trotzdem habe ich mich für die einfache sprachliche Variante entschieden, weil ich auch nicht nur Cosims einbeziehen wollte. Wenn jemand sagt, dass er gerne Spiele im Bereich der Kolonialherrschaft über Asien, Afrika oder Amerika spielt, beinhaltet dies ja auch eine Form von Konflikt, nur vielleicht mehr wirtschaftlich als militärisch geprägt (vom Spiel her). Oder der kalte Krieg war eindeutig ein Konflikt aber war es wirklich ein Krieg? Daher bitte ich mal freundlich darum, mir eine gewisse sprachliche Ungenauigkeit zu verzeihen ;)


    @Sternfahrer: Spielst du generell keine Konfliktspiele mit deutscher Beteiligung?


    MetalPirate: Jeder darf die Frage so beantworten, wie es ihm/ihr in den Sinn kommt :)


    Generell: Dann werde ich mir den amerikanischen Bürgerkrieg doch auch mal anschauen müssen. Zum Glück kenne ich ja jemanden, der wahrscheinlich für jeden Konflikt das passende Spiel hat :whistling:

  • Generell: Dann werde ich mir den amerikanischen Bürgerkrieg doch auch mal anschauen müssen. Zum Glück kenne ich ja jemanden, der wahrscheinlich für jeden Konflikt das passende Spiel hat


    Besorge Dir einfach mal das genannte Buch, das bekommt man inzwischen ja fast nachgeworfen, und lies es. Es ist spannender als der beste Krimi, die militärischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Konfliktes sind perfekt miteinander verwoben und auch außenpolitisch eingebettet. Allerdings brauchst Du Ausdauer, das Ding hat 1000 Seiten.


    Danach wirst Du wahrscheinlich Lust auf (mindestens) ein Spiel haben - da finden wir dann sicherlich das passende für Dich ... ;)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Obwohl gleichwohl wahnsinnig interessant, ist der 2. WK für mich grundsätzlich tabu was Spiele angeht.
    Am meisten interessieren mich der 30jährige Krieg und der Amerikanische Bürgerkrieg - das wären meine bevorzugten Themen bei Spielen, gefolgt von den napoleonischen Kriegen.
    Spannend finde ich auch Konflikte des 20. Jahrhunderts nach dem 2. WK, also Kalter Krieg aber auch Vietnamkrieg (Twilight Struggle spiele ich gern, Fire in the Lake finde ich hochinteressant).
    Toll ist es natürlich auch, über Spiele Konflikte erstmals näher kennenzulernen (Kubanische Revolution in Cuba Libre beispielsweise).



    Pflichtlektüre dazu: Für die Freiheit sterben, von James McPherson http://www.amazon.de/Freiheit-…rben&tag=wwwunknownsde-21


    Danke für den Tipp - direkt bestellt. :)

  • Es stimmt natürlich, moderne Waffentechnik wurde nach dem 2. Weltkrieg nie wieder in dieser Anzahl und gegen einen gleichwertigen Gegner eingesetzt. Es ist der bisher letzte große moderne Krieg und ich kann nachvollziehen, dass das auf viele, mich eingeschlossen, eine große Faszination ausübt, einfach auch aufgrund der Technik und der schieren Größe des Konflikts.
    Was mir bei den meisten WK. II Spielen hauptsächlich fehlt ist ein interessanter politischer oder persönlicher Konflikt dahinter. Es ist die schiere Größe des Konflikts die solche Spiele häufig abzubilden versuchen. Es entwickelt sich dadurch bei WK.II Spielen selten ein schönes Narrativ. Vielleicht hat das auch mit meiner Abneigung gegen jegliche Lanzerromatik zu tun. Ich kann jedenfalls mit CoSims die in ein etwas komplexeres drumherum eingebettet sind mehr anfangen. Das bald erscheinende Churchill gehört zu den Titeln auf die ich mich am meisten freue, obwohl es im zweiten Weltkrieg spielt. Wahrscheinlich weil es den Konflikt aus einer anderen Perspektive als der rein militärisch/technischen durchleuchtet. Wobei es auch im Wk.II Ausnahmen gibt : FAB : The Bulge wartet im Regal auf seinen Einsatz und ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten es auszuprobieren. Vielleicht weil die Ardennenschlacht einen der wenigen überraschenden Momente im zweiten Weltkrieg darstellt.



    Das schöne an CoSims ist : Man kann durch spielen auch lernen. ;) Ein wirklich gutes Einsteigerspiel, dass neben der militärischen auch die politische Seite darstellt will mir allerdings gerade nicht einfallen.
    Das Buch Battlecry of Freedom ist allerdings tatsächlich sehr empfelehnswert. Wer sich eher berieseln lassen möchte dem sei Ken Burns Serie "The Civil War" empfohlen. Historisch sicherlich nicht allzu genau und teilweise veraltet, aber die Dokumentation erzählt den Bürgerkrieg in wunderbarer Art und Weise. Das war meine Einstiegsdroge in den Konflikt. Wer mehr in die politische Seite, insbesondere die des Nordens einsteigen möchte dem sei noch "Team of Rivals" empfohlen, eine faszinierende Biographie über den noch faszinierenderen Abraham Lincoln auf der auch der Film "Lincoln" aufbaut. Nach der Lektüre dieses Buches versteht man die tiefe Verehrung die dem Mann auf der anderen Seite des Atlantiks zuteil wird.

  • Aus politischer Sicht finde ich den amerikanischen Bürgerkrieg hochinteressant, militärgeschichtlich eher nicht.
    Die militärischen "Neuigkeiten" fanden fast alle schon im Krimkrieg seinen Einsatz, wie z.B. Stellungskrieg, Propagandaeinsatz, Eisenbahn, Versorgung der Verwundeten als technische Organisation des Sanitätswesen, Panzerschiffe (mit Abstrichen).
    Daher waren viele Generalstäbler, z.B. die Deutschen unter Moltke & co. verwundert, bzw. lästerten über die taktische und vor allem strategische Unfähigkeit amerik. Generalstäbler, dass diese aus den vorherigen Konflikten wenig lernten. Natürlich ist es in gewisser Weise unfair, da vorher schlichtweg die Notwendigkeit nicht bestand.


    Ich kann natürlich eine gewisse Faszination gegenüber dem ACW nicht ausschließen. Daher gefiel mit For the People von GMT (#ForThePeople) außerordentlich gut, da durch den Kartenmechanismus die politische Komponente eine größere Rolle spielt.


    Aus militärischer Sicht interessieren mich die Schlachten Roms zur Zeit der Republik und der frühen Kaiserzeit, sowie die der Alexander des Großen. Daher habe ich mir das Spiel #SPQR aus dem Hause GMT von Mark Herman, der auch For the People entwickelte, gekauft.


    Allerdings würde ich stark unterscheiden. Aus strategischer Sicht machen mir Konflikte aus der modernen Zeit keine große Schwierigkeiten, wie z.B. Cuba Libre. In taktischer Hinsicht ist mir das manchmal zu nah, außer es ist "abstrakt" wie Tide of Iron, also keine Namen wie historische Divisionen, Generäle etc. und der Spaßfaktor (eher Puppenschubser als Cosim) im Vordergrund steht.
    Kleine Exkursion: Im Haus der Geschichte in Bonn ist ein deutsches Brettspiel von 1940 ausgestellt. Es behandelt die Luftschlacht über England. Ich habe ein Foto davon gemacht, wer Interesse hat, dem stelle ich es gerne rein. Es ist natürlich ein Propagandaspiel, aber dennoch brutal zynisch. Ich frage mich was dies bezwecken sollte? Was ist der Nutzen? Vielleicht hat jemand eine plausible Erklärung dafür.

    Militärische Konflikte aus den letzten 10-15 Jahren werde ich vermeiden, da dies mir viel zu nah ist. Als Beispiel gilt hier der Afghanistan-Konflikt oder der Ukraine-Konflikt.


    Interessieren würde mich afrikanische Konflikte aus der vorkolonialen Zeit. Gibt es da Brettspielumsetzungen?
    Wie sieht es mit asiatischen Konflikten ohne europäischen Beteiligung aus? Mir ist bewusst, dass dies wohl Nischenprodukte einer Nische sind ;)

  • Seit Mitte der 80er spiele ich Kosims.
    Es fing an mit Risiko, Axis & Allies, dann Klassiker von Avalon Hill (Squad Leader, Third Reich, Turning Point: Stalingrad usw.).
    Später kamen weitere Titel von GMT, MMP und anderen Herstellern hinzu.


    Aus militärischer Sicht bringen mir die WWII-Kosims Spaß, die an der Ostfront spielen.
    Vielleicht ist der Grund darin zu sehen, dass mich insbesondere die Panzerwaffe fasziniert, die erst im 2. Weltkrieg so richtig zur Geltung kam.


    Ob man nun als Angreifer versucht große Kessel zu bilden oder als Verteidiger um jedes Hex kämpft, die Weiten Russlands bieten nahezu unendliche Möglichkeiten für den Panzereinsatz. ;)
    Hinzu kommen Versorgungsprobleme aufgrund der großen Entfernungen und die zum Teil extremen Wetterbedingungen.


    Empfehlen kann ich das vergleichsweise einfache Kosim "No Retreat - The Russian Front" von GMT.
    Es ist das einzige Kosim, das ich kenne, das die gesamte Ostfront mit nur ca. 50 Countern und einigen Spielkarten simuliert. GROSSE Klasse!



    @ MetalPirate, wäre "Axis & Allies" nicht etwas für Dich?

  • Aus politischer Sicht finde ich den amerikanischen Bürgerkrieg hochinteressant, militärgeschichtlich eher nicht.
    Die militärischen "Neuigkeiten" fanden fast alle schon im Krimkrieg seinen Einsatz, wie z.B. Stellungskrieg, Propagandaeinsatz, Eisenbahn, Versorgung der Verwundeten als technische Organisation des Sanitätswesen, Panzerschiffe (mit Abstrichen).
    Daher waren viele Generalstäbler, z.B. die Deutschen unter Moltke & co. verwundert, bzw. lästerten über die taktische und vor allem strategische Unfähigkeit amerik. Generalstäbler, dass diese aus den vorherigen Konflikten wenig lernten. Natürlich ist es in gewisser Weise unfair, da vorher schlichtweg die Notwendigkeit nicht bestand.


    Ich finde den amerikanischen Bürgerkrieg auch militärgeschichtlich hochinteressant.
    In diese Zeit fallen die technischen Neuentwicklungen im Bereich der Gewehre und Karabiner (gezogener Lauf - Enfield- und Springfield-Gewehre). Diese Gewehre hatten eine viermal größere Reichweite als vorher, was die Beibehaltung der Taktiken aus den vorherigen Konflikten (Krimkrieg etc.) eigentlich unmöglich machte. Formationsangriffe wurden plötzlich ungeheuer verlustreich, eingegrabene Einheiten gewannen an Bedeutung, und die offensive Rolle der Artillerie war auf einen Schlag zu Ende (da sonst die Kanoniere und die Pferde von Scharfschützen abgeschossen wurden, bevor die Artillerie in Stellung gehen konnte). Das Problem war, daß die Offiziere allesamt in den schlagartig veralteten Kampftaktiken ausgebildet waren, sich aber nur schwer oder gar nicht an die neuen Umstände anpassen konnten. Die Union hatte diese Gewehre schon 1862, während die Konföderation erst im Laufe des nächsten Jahres an diese Gewehre kam. So kam es, daß die Offensiven der Konföderation im Jahr 1963 teilweise doppelt so viele Verluste brachten als bei der Union. Das war ein entscheidender Faktor für den weiteren Verlauf des Bürgerkriegs.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Für mich mit großem Abstand WWII.


    Alleine die Entwicklung der verschiedenen Waffengattungen in dieser Zeit - vor allem Panzer und Flugzeuge). Die breiten Möglichkeiten, die sich für eine Umsetzung auf dem Spielbrett ergeben: Land, Wasser, Gebirge, Luft ... auf allen Terrains dieser Welt. Strategisch, Politisch, Operational oder Taktisch - alles geht. Das bevorzugte Spiel hierfür ist natürlich ASL :)



    Wenn ich es jedoch auf eine einzelne Schlacht reduzieren müsste, würde ich sagen Gettysburg. Von dieser Schlacht alleine habe ich über 20 verschiedene Spiele. Und als Spiel an sich liebe ich die von Torlok etwähnte Fleet Serie - da würde ich mir wirklich eine konsolidierte Neuauflage wünschen!

  • (...) @Sternfahrer: Spielst du generell keine Konfliktspiele mit deutscher Beteiligung? (...)


    Doch, natürlich. Und wenn WKII, dann spiele ich gern die Deutschen. Die sind oft in der interessanteren Position (in ganz vielen Ostfront-Spielen bzw. Szenarien müssen sie mit wenigen guten Einheiten gegen sehr viele schlechtere gegnerische Einheiten bestehen). Aber das ist nicht das, was ich am liebsten spiele.

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  • Hi,


    Also der amerikanische Bürgerkrieg ist politisch hochinteressant. Aber militärisch finde ich ihn nicht so spannend. Natürlich gibt es echt gelungene CoSims dazu. Aber das die so gut sind, liegt nicht nur am Thema, sondern das sie halt auch gut gemacht sind.
    Rein "militärtechnisch" finde ich den Konflkt recht langweilig.


    Atti

  • Ich hatte mich lange Zeit auf die Napoleonische Ära festgelegt (Age of Napoleon, Field Commander: Napoleon, Napoleon in Europe, Napoleonic Wars, L'Armee du Nord, Napoleon's Triumph...).


    Durch die Recherche der Familiengeschichte kam ich dann auch zum 1. Weltkrieg (Guns of August von Worthington und Avalon Hill, Paths of Glory, Grand Illusion, Lawrence of Arabia...).


    Bis vor einiger Zeit waren moderne - also Post-WK II - Konflikte völlig uninteressant für mich. Durch mehrere Urlaube in Süd- und Mittelamerika und das Erscheinen von Andean Abyss änderte sich das. So findet sich nun auch modernes in meiner Sammlung (Twilight Struggle, Andean Abyss, Where there is discord, Shining Path). Interessanterweise erfreue ich mich über Spiele, die sich auch Abseits von den "großen" (d.h. hiesigen bzw. bekannten) Konflikten bewegen: Strike of the Eagle, Maria oder auch No Peace without Spain gehören dazu.


    Als nächstes steht bei mir Fire in the Lake auf der Watchlist.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Bei mir ist es eigentlich fast ausschließlich der 2. Weltkrieg. Der hat zum einen eine direkte Auswirkung auf uns Europäer und ist auch vom militärischen recht interessant:

    • Panzer als neue Waffengattung
    • Die Dynamik an der Ostfront, bei der beide Seiten wirklich ordentlich vorankommen können und dies sich dann im Verlauf umkehrt
    • Anlandungen
    • Wüstenkrieg
    • Der Seekrieg mit dem Abgesang der Schlachtschiffe

    Neuere Konflikte sind auch ganz interessant, also z.B. Vietnam oder Falkland.


    Was mich bislang überhaupt nicht zum Nachspielen angefixt hat sind die Napoleonische Zeit und der Amerikanische Bürgerkrieg. Die von Warbear empfohlene Pflichtlektüre wird dies gegebenenfalls ändern ...

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Was mich bislang überhaupt nicht zum Nachspielen angefixt hat sind die Napoleonische Zeit und der Amerikanische Bürgerkrieg. Die von Warbear empfohlene Pflichtlektüre wird dies gegebenenfalls ändern ...


    Ich bin mal gespannt. :)


    Das von AngryDwarf empfohlene Werk ist auch aus meiner Sicht sehr empfehlenswert:

    Wer das Buch gelesen hat und sich sprachlich sicher fühlt, der sollte sich aber an das dreibändige Opus Magnum "The Civil War - A Narrative" von Shelby Foote wagen.


    Das sind allerdings 3 Bände mit insgesamt knapp 2500 Seiten, und die gibt's auch nur in (verständlichem) Englisch.
    Als Anfangs-Lektüre sind die sicherlich nicht so geeignet.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Panzer als neue Waffengattung


    Ebenso die Luftwaffe.
    Beides war zwar auch schon im WK1 vorhanden, aber eben noch nicht so eingesetzt wie später im WK2.


    Was mich in letzter Zeit wieder vermehrt interessiert ist der WK1, weil eben Gegner mit fast gleichem Kräfteverhältnis aufeinander trafen. Ein erbarmungsloser Stellungskrieg.

  • Was mich in letzter Zeit wieder vermehrt interessiert ist der WK1, weil eben Gegner mit fast gleichem Kräfteverhältnis aufeinander trafen. Ein erbarmungsloser Stellungskrieg.


    Mit dem Stellungskrieg ist das so eine Sache ... es ist schwer, ein gutes Spiel/Scenario zu entwerfen wenn sich kaum etwas bewegt. Für WWI bevorzuge ich Luftkämpfe, diese Papierflieger von damals eignen sich perfekt für ein gutes Spiel - Blue Max oder Knights of the Air fallen mir da spontan ein!


    Abgesehen davon kommt 2015 das da raus: http://www.boardgamegeek.com/b…65967/great-war-commander
    Das Combat Commander System auf WWI ... da bin ich sehr gespannt!


  • Das sind allerdings 3 Bände mit insgesamt knapp 2500 Seiten, und die gibt's auch nur in (verständlichem) Englisch.
    Als Anfangs-Lektüre sind die sicherlich nicht so geeignet.


    Tendenziell sind das sogar etwas über 2800 Seiten :D


    Und als Einstieg fehlt mir zudem der Kontext, der wie gesagt in Battle Cry For Freedom von McPherson hervorragend dargestellt wird. (Für die ganzen Neuerwerber dieses Buches: McPherson stellt irgendwann klar, dass er nicht mit dem Grant/Sherman-Protegee McPherson verwandt ist. Ich hab mich da bis zur Klarstellung jedenfalls die ganze Zeit gefragt :) ).


    Aber so Sache wie die Red River-Campaign, Perryville oder die Vicksburg-Kampagne finden sich bei Foote einfach in unschlagbarer Darstellung.

  • Was mich in letzter Zeit wieder vermehrt interessiert ist der WK1, weil eben Gegner mit fast gleichem Kräfteverhältnis aufeinander trafen. Ein erbarmungsloser Stellungskrieg.


    Der ist allerdings nicht so einfach in interessante CoSims umzusetzen.
    Ich kenne nicht allzu viele gut spielbare Simulationen zu diesem Thema.
    Mein oft gespielter Favorit diesbezüglich ist Drive on Paris (MMP/Gamers), das siebte Spiel der wirklich guten Standard Combat Series von The Gamers.


    Links dazu:
    http://www.multimanpublishing.…roductID/218/Default.aspx
    http://www.gamersarchive.net/theGamers/archive/scs.htm


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Interessant... den amerikanischen Bürgerkrieg habe ich bislang als einen der wenigen ausgelasseen, einfach aus dem Grund, weil ich zu wenig darüber wusste. Diese mehrteilige TV-Doku vor ein paar Jahren, hier und da etwas, das wars dann aber schon (geht mir bei PC-Spielen übrigens ähnlich). Danke für den Buchtipp also.


    Ansonsten interessieren mich sowohl antike (GBoH) als auch mittelaterliche Konflikte (Die Men of Iron Serie mag ich beispielsweise ganz gerne). EDIT: Aber ich habe für beides in letzter Zeit kaum Zeit aufgewendet.
    Den Dreißigjährigen Krieg finde ich aus historischer sicht sehr interessant gespielt habe ich aber diesbezüglich noch nichts. Saints in Armor aus der Musket & Pike Reihe von GMT wird das hoffentlich ändern.


    Ansonsten steht ganz oben der 2. Weltkrieg. So mancher Besuch fragt mich, warum man so einen Konflikt den überhaupt nachspielen kann, das wäre doch alles viel zu ernst und viel zu schrecklich etc. Meine Familie hat, wie soviele andere, extrem in diesem Krieg gelitten (und lebt heute noch mit den Auswirkungen) und ich bin sehr dankbar, dass ich so etwas nicht selbst miterleben muss. Aber vielleicht gerade deshalb finde ich ihn so interessant, egal ob West- oder Ostfront, oder den Pazifik. Gleich ob zu Lande im Wasser oder in der Luft.


    Post WKII finde ich aber auch interessant, insbesondere Sachen wie die COIN Serie, oder World at War. Ich bin da relativ offen.

  • Ich finde den amerikanischen Bürgerkrieg auch militärgeschichtlich hochinteressant.
    In diese Zeit fallen die technischen Neuentwicklungen im Bereich der Gewehre und Karabiner (gezogener Lauf - Enfield- und Springfield-Gewehre). Diese Gewehre hatten eine viermal größere Reichweite als vorher, was die Beibehaltung der Taktiken aus den vorherigen Konflikten (Krimkrieg etc.)


    Als Ergänzung/Erweiterung noch. Eigentlich war der flächendeckende Einsatz von Minié-Kugeln das Neuartige. Durch diese Kugeln erhöht sich die Treffsicherheit "enorm". Die gezogene Läufe gab es zwar vorher schon, aber durch den Einsatz von Kugeln wurde die Treffsicherheit nicht entschieden verbessert. Dennoch sind die Truppen trotz der Feuerkraft mit einer Mischung aus Kolonnen- und Lineartatik vorgegangen, was, wie schon gesagt wurde, der Grund für die fürchterlichen Verluste waren. Es war allerdings auch keine Änderung der Taktik sichtbar.


    Da die Schlachtfelder im ACW anders waren, als in Europa (dichte Wälder, weniger gerodete Flächen, weniger Städte) stelle ich mir ein Skirmish-Modell eventuell interessanter vor.
    Was unterscheidet die Cosims zum ACW auf taktischer Ebene zu Cosims der Ära Napoleons?

  • @Warbear


    zu WKI. Wie findest du Paths of Glory aus dem Hause GMT?
    Andere sollen selbstverständlich ihre Meinung kundtun :D


    Nachtrag: Als ich mich 2005 zum Ersten Mal richtig für Cosims zu interessieren, hatte ich irgendwie immer
    Home before the leaves fall im Blick. Der, irgendwie, poetische Titel hat mich schon immer fasziniert. Nur der hohe Kaufpreis und das Desaster mit World in Flames hatte mich abgeschreckt. Was ist eure Meinung zu diesem Spiel?

  • Nimmt man PoG als Spiel ist es großartig. Jederzeit spannend und ausbalanciert. Der einziger kleiner Nachteil : Spieler mit deutlich mehr Erfahrung werden in 99 von 100 Fällen gewinnen. Ich mag eher Spiele die etwas gnädiger mit unerfahreneren Spielern umgehen.
    Nimmt man PoG aber historische Simulation versagt es auf ganzer Linie. Zum Beispiel der Schlieffenplan : In PoG nicht möglich und nicht darstellbar. Das ist schade und deswegen finde ich andere Spiele zum Wk.I deutlich gelungener. Wer beispielsweise die äußerst spannende Eröffnung an der Westfront nachspielen will dem empfehle ich das unterschätzte "Grand Illusion" vom gleichen Autor.

  • zu WKI. Wie findest du Paths of Glory aus dem Hause GMT?


    Ich habe es viel und gerne gespielt, aber wie andere schon gesagt hatten: es verzeiht keine Fehler, und erfahrenere Spieler haben deutliche Vorteile.
    Ich mag CDGs generell sehr (bis auf ein paar Pflaumen), auch wenn es andere gibt, die mir mehr zusagen (z.B. Napoleonic Wars).
    Für mich sind CDGs aber keine CoSims, deshalb hatte ich PoG hier auch nicht genannt (wie vorher auch Wilderness War nicht). Ich finde, CDGs simulieren wenig bis fast gar nichts, sie bieten nur eine unhistorische und daher mehr oder weniger sinnlose Aneinanderreihung von historischen Events - ich würde sie eher als historische Wargames bezeichnen. Aber das müssen wir nicht erneut diskutieren (gell, Atti?).


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Nimmt man PoG als Spiel ist es großartig. Jederzeit spannend und ausbalanciert. Der einziger kleiner Nachteil : Spieler mit deutlich mehr Erfahrung werden in 99 von 100 Fällen gewinnen. Ich mag eher Spiele die etwas gnädiger mit unerfahreneren Spielern umgehen.
    Nimmt man PoG aber historische Simulation versagt es auf ganzer Linie. Zum Beispiel der Schlieffenplan : In PoG nicht möglich und nicht darstellbar. Das ist schade und deswegen finde ich andere Spiele zum Wk.I deutlich gelungener. Wer beispielsweise die äußerst spannende Eröffnung an der Westfront nachspielen will dem empfehle ich das unterschätzte "Grand Illusion" vom gleichen Autor.


    Absolute Zustimmung. Habe jetzt als unerfahrener Spieler 2, bzw. spätestens Ende der Woche 3 Spiele als Alliierter verloren. Eigentlich haben die Mittelmächte jedes Mal die gleiche Taktik angewandt...


    Grand Illusion ist ein tolles Spiel. Allerdings ein Regel-Ungeheuer. Hier muss man sich mit viel Geduld durchbeißen. Ich habe erst im 3. Anlauf einen Zugang dazu gefunden. Warum "unterschätzt"?

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Bezogen auf die Ausgangsfrage:

    Diese Frage hat mich zu der Frage gebracht, welches der für mich interessanteste Konflikt zum Nachspielen ist?


    Ich spiele zwar Kosims -- mit Ausnahme von TS nicht regelmäßig und nicht besonders oft, und sonderliche viele habe ich bisher auch nicht kennengelernt -- aber ich glaube, ich spiele diese Spiele eher aus Spaß am "Krieg spielen" denn aus Interesse an Geschichte, bzw. an dem Konflikt, den ein Spiel konkret darstellt. Entwicklung von Militärtechnik und Taktik, warum hat damals Partei A in Konflikt B eingegriffen usw... puh, was soll ich sagen? Finde ich leider alles nicht sonderlich spannend... Geschichte ist für mich "nur" ein Hilfsfach der Poltik: Sie hilft beim Verständnis von Konflikten der Gegenwart. Und diese Konflikte interessieren mich wiederum sehr! Um ein paar Beispiele zu nennen: Die Kriege auf dem Balkan in den 90ern; der Dauerkonflikt im Kongo, der geostrategische Konflikt um Russland (der nach mancher Lesart schon lange vor der militrischen Eskalation in der Ostukraine mit der Rosenrevolution in Georgien 2003 begonnen hat). Der Islamische Staat, natürlich. Ja, diese Konflikte interessieren mich im Detail, und da lese ich auch an und an ein Buch drüber. Aber diese Konflikte zur spannenden Unterhaltung nachspielen - das wiederum will ich nicht. Zu nah. Zu aktuell. Zu real.


    Außerdem hege ich übrigens ganz grundsätzliche Zweifel an der Vorstellung, einen Konflikt im Rahmen einem Brettspiels so gut modellieren zu können, dass das Ergebnis wirklich einen simulatorischen Wert hat oder einen Lerneffekt erzielt, ohne gleichzeitig Propaganda zu sein. Da ist einfach zu viel Abstrahierung und Informationsverlust in der Kette "Realität" --> "Dokumentation der Realität" --> "Interpretation der Dokumentation durch Historiker" --> "Modellierung der historischen Interpretation durch Spieleautor" --> "Interpretation der Modellierung des Autoren durch Spieler"... Ein Pauschal- und Vorurteil meinerseits, wie ich zugeben will -- aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.


    Und dann ist da natürlich noch die Frage, ob das Spiel als "Konfliktsimulation" im eigentlichen Sinne den Gesamtkonflikt darstellen möchte, oder nur den militärischen Aspekt beleuchtet. Das wiederum ist dann irgendwie (wieder nur emotional begründet) viel unverfänglicher für mein Empfinden. Die ganze taktische Ebene ist da irgendwie entspannter und macht mir weniger einen Kopf. Hmm, okay, ich schüttle diese Gedanken gerade eher aus dem Ärmel. Wenn jetzt einer von Euch versucht sein sollte, mich irgendwo festzunageln und Widersprüchlichkeiten in der Argumntation zu finden, dann wäre er damit vermutlich auch erfolgreich. Ist eher ein kleines Brainstorming.


    Aber zurück zur eigentlichen Frage: Kampfspiele auf dem taktischen Level: Fast egal, welcher Konflikt. Hauptsache taktisch interessant. Aber mich faszinieren Luftkämpfe. Und Panzer mag ich halt schon auch, irgendwie. :) Auf operationalem Level oder strategisch als meine Faustregel: Je länger her, desto mehr geeigneter zum Nachspielen, und andererseits umso weniger interessant als Konflikt. Antike ist immer gut. Mittelalter auch. Kleine unbekanntere Konflikte interessieren mich tendenziell mehr als die großen und wichtigen.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.