Aus politischer Sicht finde ich den amerikanischen Bürgerkrieg hochinteressant, militärgeschichtlich eher nicht.
Die militärischen "Neuigkeiten" fanden fast alle schon im Krimkrieg seinen Einsatz, wie z.B. Stellungskrieg, Propagandaeinsatz, Eisenbahn, Versorgung der Verwundeten als technische Organisation des Sanitätswesen, Panzerschiffe (mit Abstrichen).
Daher waren viele Generalstäbler, z.B. die Deutschen unter Moltke & co. verwundert, bzw. lästerten über die taktische und vor allem strategische Unfähigkeit amerik. Generalstäbler, dass diese aus den vorherigen Konflikten wenig lernten. Natürlich ist es in gewisser Weise unfair, da vorher schlichtweg die Notwendigkeit nicht bestand.
Ich kann natürlich eine gewisse Faszination gegenüber dem ACW nicht ausschließen. Daher gefiel mit For the People von GMT (#ForThePeople) außerordentlich gut, da durch den Kartenmechanismus die politische Komponente eine größere Rolle spielt.
Aus militärischer Sicht interessieren mich die Schlachten Roms zur Zeit der Republik und der frühen Kaiserzeit, sowie die der Alexander des Großen. Daher habe ich mir das Spiel #SPQR aus dem Hause GMT von Mark Herman, der auch For the People entwickelte, gekauft.
Allerdings würde ich stark unterscheiden. Aus strategischer Sicht machen mir Konflikte aus der modernen Zeit keine große Schwierigkeiten, wie z.B. Cuba Libre. In taktischer Hinsicht ist mir das manchmal zu nah, außer es ist "abstrakt" wie Tide of Iron, also keine Namen wie historische Divisionen, Generäle etc. und der Spaßfaktor (eher Puppenschubser als Cosim) im Vordergrund steht.
Kleine Exkursion: Im Haus der Geschichte in Bonn ist ein deutsches Brettspiel von 1940 ausgestellt. Es behandelt die Luftschlacht über England. Ich habe ein Foto davon gemacht, wer Interesse hat, dem stelle ich es gerne rein. Es ist natürlich ein Propagandaspiel, aber dennoch brutal zynisch. Ich frage mich was dies bezwecken sollte? Was ist der Nutzen? Vielleicht hat jemand eine plausible Erklärung dafür.
Militärische Konflikte aus den letzten 10-15 Jahren werde ich vermeiden, da dies mir viel zu nah ist. Als Beispiel gilt hier der Afghanistan-Konflikt oder der Ukraine-Konflikt.
Interessieren würde mich afrikanische Konflikte aus der vorkolonialen Zeit. Gibt es da Brettspielumsetzungen?
Wie sieht es mit asiatischen Konflikten ohne europäischen Beteiligung aus? Mir ist bewusst, dass dies wohl Nischenprodukte einer Nische sind