Welche Spiele benötigen eine Essential-Edition?

  • Immer öfters habe ich das Gefühl, dass Spiele aufgebläht oder "überproduziert" sind und ich daher, obwohl ich am eigentlichen Spiel Interesse habe, von einem Kauf absehe.

    Die riesigen Boxen, die Flut an Content und "Modulen", sowie der mMn überhöhte Preis schrecken mich dabei ab.


    Für mich zählen dazu:

    - aufgeblähte/überproduzierte (overproduced) Spiele zB. Vindication

    - Deluxe-Versionen von denen es keine normalen Versionen mehr im Handel gibt z.B. GlenMore / Rokoko

    - Spiele deren essentieller Content über x Erweiterungen verteilt ist z.B. Kickstarter XYZ


    Geht es euch da manchmal ähnlich?

    Von welchem Spiel würdet ihr euch eine "Essential-Edition" wünschen?

    Einmal editiert, zuletzt von Buzzoff ()

  • Ich würde nochmal unterscheiden zwischen Deluxe-Neuausgaben, "Fortsetzungen" und den von Dir genannten Vielschachtelspielen. Bei letzterem bin ich generell eher raus, das nervt mich, mit den ganzen Schachteln hantieren zu müssen, und wirklichen Mehrwert haben die oft nichtmal. Vindication würde ich da herausnehmen, das lebt von seiner Variabilität, und die kommt ja in vielen kleinen Schachteln, aber heiliger Herrgott, da sind Miniaturen drin die man beim Spielen gar nicht einsetzen kann (!), und die elendige Promoflut ist auch kaum zu beherrschen.


    Glen More 1/2 würde ich nicht dazu zählen, zum einen kommt man recht leicht an die Alea-Version gebraucht heran (aktuell 14 Euro auf Ebay), zum anderen ist Glen More 2 schon ein signifikant anderes Spiel, das sich anders spielt und viel variabler ist als das Alea-Spiel.

    Als Komplettist hat es mich immer geärgert, dass die Essential Edition von Viticulture / Tuscany Elemente der originalen Boxen vermissen lässt - seit ich sie gespielt habe, vermisse ich sie deutlich weniger, nur der Käse hat mir da noch halbwegs gefallen. Da ist Essential dann tatsächlich ein sinnvolles Konzept. Anders bei Farshore, das ist ja so eine Art Essential Edition von Everdell, das kann man so machen, war mir aber schon zu sehr heruntergebrochen und gestreamlinet. Von dieser Art Umsetzung bin ich daher weniger überzeugt.

  • Nein, das habe ich echt noch nie so empfunden. Wenn ich so eine Deluxe-Version nicht überzeugend finde, dann kaufe ich sie nicht. Ob dann die Grundversion vergriffen ist, ist es mir egal (wenn mir das sooooo wichtig wäre, könnte ich ja die Deluxe nehmen und halt nur die Module verwenden, die ich möchte). Entweder ich erwische sie noch mal auf dem Gebrauchtmarkt oder ich kann dieses eine von zig tausenden Spielen mal nicht spielen. So what?

  • Nein, geht mir nicht so wie Dir.


    Auf Erweiterungen kann ich in der Regel gut verzichten, ansonsten besitze ich meist Erweiterungen die mehr vom selben anbieten (z.B. Command & Colors, Heroquest, Descent 2. Ed.).


    Da ich schon lange im Hobby bin habe ich meist die normale Urversion, die mir fast immer ausreicht (Ausnahme Hannibal, Successors als opulente Zweitversionen).


    Klassische Kickstarter habe ich kaum. Von Bloodrage und Black Rose Wars Rebirth habe ich die Retailversion, von Scythe ebenso, ich habe mir da sukzessive einige Erweiterungen dazu geholt.

    Kickstarter habe ich nur bei Mythic Battles Pantheon (Grundspiel plus 2 Erweiterungen), Ankh (all in) mitgemacht. Mit den Erweiterungen bin ich bei beiden Letztgenannten zufrieden. Das Grundspiel wäre für uns im Nachhinein ausreichend gewesen, da wir beide Spiele bislang zu selten gespielt haben.


    Mehrheitlich reicht mir das klassische Grundspiel. Wenn bei diesem die Ausstattung mit viel Schnick Schnack wie z.B. bei Tapestry daher kommt, nehme ich das gerne mit, so mir die Optik gefällt. Wenn ein Grundspiel vermeintlich erst durch Erweiterungen gut werden sollte, winke ich komplett ab. Es gibt genügend Alternativen.

  • Immer öfters habe ich das Gefühl, dass Spiele aufgebläht oder "überproduziert" sind

    [...]

    Geht es euch da manchmal ähnlich?

    Ja. Deshalb kaufe ich auch nur noch höchst selten Spiele der dreistelligen Preisklasse. Auch bei den Spieleverkäufen der letzten Jahre mussten oft Spiele dran glauben, weil der Platzbedarf im Regal unverhältnismäßig war, genauso wie das Zusammensuchen der Regeln aus zig (Mini-)Erweiterungen. Ich vertrete inzwischen sogar die (hier sicherlich nicht mehrheitsfähige :) ) Meinung, dass Erweiterungen theoretisch ein Spiel sogar aktiv schlechter machen können, nämlich wenn die zusätzlichen Kosten (Regeln, Platz, Aufbauaufwand, etc.) nicht von einem entsprechenden spielerischen Mehrwert gedeckt werden. Und das tun sie oft nicht mehr in einer Zeit, wo teilweise jedes 08/15-Durchschnittsspiel direkt mehrere Erweiterungen verpasst bekommt.

    Je länger ich in dem Hobby bin (bzw. wieder bin, denn beim Magic-Hype in der zweiten Hälfte der 90er habe ich mal ausgesetzt), umso eher schätze ich Spiele, die es schaffen, sich auf ihre wesentlich, zentrale, Spielspaß bringende Spielidee zu fokussieren. "Viel hilf viel!" ist oft Quatsch.

    Wobei wir an dieser Stelle auch ein bisschen unterscheiden müssen zwischen Materialupgrade (dagegen ist ja erstmal wenig zu sagen) und dem "mehr, mehr, mehr!!!" bei Inhalten, insbesondere in Form von zig Spieleschachteln und Boxen mit allerlei Zeugs. Letzteres ist oft ein Zeichen für aufgeblähte Spiele, kann aber auch mal okay sein, z.B. im Bereich der thematischeren Spiele.

    Und dann, wenn ein Spiel zu den besten 10%, vielleicht 20% meiner Sammlung gehört, dann (ERST dann!) bin ich auch gerne mal bereit, mir die teure Deluxe-Ausgabe zu kaufen. Erweiterungen wie auch Deluxe-Upgrades brauche ich eigentlich nur für meine am meisten gespielten Spiele. Das heißt dann eigentlich automatisch: nicht von Anfang an, denn diesen Status müssen sich Spiele erstmal verdienen.


    Von welchem Spiel würdet ihr euch eine "Essential-Edition" wünschen?

    Das sehe ich grundsätzlich eher kritisch. Direkt ein Crowdfunding-Spiel mit zwei großen und fünf kleinen Erweiterungen zu entwickeln, ist ja eine bewusste Designentscheidung. Da kommt ein anderes Ergebnis heraus als bei mehr Wert auf Streamlining von Anfang an. Und es ist auch nicht gesagt, dass das gute "normalgroße" Spiel sich dann auch noch als echte Teilmenge aus dem aufgedunsenen Etwas wieder vernünftig herausoperieren lässt.

    Von daher: Macht ruhig die überdimensionierten Crowdfunding-Spiele, dann isses halt für andere und nicht für mich. Kein Problem. Die Zeiten, wo ich regelmäßig meinte, sowas mal ausprobieren zu wollen, habe ich hinter mir. Und gerade im Crowdfunding-Bereich gilt mit sehr hoher Sicherheit: alles, was wirklich gut ist, kommt wieder.

  • Da ich schon lange im Hobby bin habe ich meist die normale Urversion, die mir fast immer ausreicht

    Bei mir ist das genauso. Deshalb habe ich z.B. über die Luxusversion von "Burgen von Burgund" auch nur innerlich gelächelt.


    Die einzige Deluxe Version die man naturlich braucht ist die War of the Ring Collectors Edition! 8o

    Die brauche ich absolut nicht! Dafür gebe ich auch in der Zukunft keinen Pfennig aus! 8o


    Ich bin nämlich bereits seit 2010 ein stolzer Besitzer. :) :) :)