Tie-Breaker oder eine Regel aus der Brettspielhölle

  • Ich kann die Ausführung von brettundpad nachvollziehen. Ich persönlich finde Tie-Breaker bei asymmetrischen Spielen doof, da bei einer unterschiedlichen Spielweise der direkte Vergleich schwierig ist. Dann lieber den Sieg teilen. Bei exat gleichen Voraussetzungen kann ein Tie-Breaker sinnvoll sein.

    Wir klären aber in der Regel zu Spielbeginn die End- und Siegbedingungen.

  • Wir erklären auch die Siegbedingungen und wofür es Punkte gibt. Ein Tie-Breaker wird, je nach Spiel erwähnt. Bei einem komplexem Nukleum z.B. interesssiert ein Tie-Breaker aber niemanden am Tisch. Bei einem Heat natürlich schon.


    Bei der letzten Partie Nucleum wars z.B. aber so. Was weiß ich noch, was der Tie-Breaker war. Wusste auch kein anderer mehr am Tisch. Weil man eben eh schon hart am fighten für die Siegpunkte ist und da den letzten Rest rausquetscht. Dann lag jemand weit in Führung, es wurde dann beim zweiten Stein noch etwas in der Schlusswertung ausgewertet und dieser Stein machte einen mega fetten Sprung, genau auf den führenden Stein drauf. Da war das Gejohle groß am Tisch. War witzig. Klar, ich habe dann noch nach den Tie-Breaker geschaut, interessiert hat das am Ende aber gar nicht. Die Emotion und der geteilte Sieg waren schon durchs Wohnzimmer gewabert. Es fühlte sich mit dem Tie-Breaker einfach nur dumm an und nicht dem Spiel und der Emotion entsprechend, wo vier Leute ca. 3,5 Stunden hart am Schwitzen waren.

  • Wir erklären auch die Siegbedingungen und wofür es Punkte gibt. Ein Tie-Breaker wird, je nach Spiel erwähnt. Bei einem komplexem Nukleum z.B. interesssiert ein Tie-Breaker aber niemanden am Tisch. Bei einem Heat natürlich schon.


    Bei der letzten Partie Nucleum wars z.B. aber so. Was weiß ich noch, was der Tie-Breaker war. Wusste auch kein anderer mehr am Tisch. Weil man eben eh schon hart am fighten für die Siegpunkte ist und da den letzten Rest rausquetscht. Dann lag jemand weit in Führung, es wurde dann beim zweiten Stein noch etwas in der Schlusswertung ausgewertet und dieser Stein machte einen mega fetten Sprung, genau auf den führenden Stein drauf. Da war das Gejohle groß am Tisch. War witzig. Klar, ich habe dann noch nach den Tie-Breaker geschaut, interessiert hat das am Ende aber gar nicht. Die Emotion und der geteilte Sieg waren schon durchs Wohnzimmer gewabert. Es fühlte sich mit dem Tie-Breaker einfach nur dumm an und nicht dem Spiel und der Emotion entsprechend, wo vier Leute ca. 3,5 Stunden hart am Schwitzen waren.

    Wieso ist dann der Tie-Breaker "dumm"? Weil er euch nicht gezwungen hat ihn zu lesen? Ihr könnt ihn ja weglassen, einigt euch vorher drauf und gut ist es. Aber vielleicht können bessere Spieler:innen sich a) merken was der Tie-Breaker war b) den im Spiel auch berücksichtigen, wodurch das Spiel eine weitere Ebene der Komplexität erreicht?

    In dem Sinne wäre der Tie-Break nicht dumm, sondern toll: Ihr lasst ihn weg, aber für andere ist er vielleicht eine sinnvolle Erweiterung des Spiels.


    Disclaimer: Ich habe Nukleum noch nie gespielt, keine Ahnung ob der Tie-Breaker für Experten im Spiel relevant ist. Ich bin da bestimmt kein Experte. Ich kann also nicht sagen, ob es ein in meinen Augen "guter Tie-Breaker" ist.


    Klar ist: Wenn man den Tie-Breaker erst nach dem Spiel nachliest, dann ist macht das weniger Sinn. Aber das ist dann, wenn überhaupt, Fehler der Spieler:innen.

    Persönlich: Der/die Sieger:in wird nach den während des Spiels bekannten Regeln gekürt. Alles andere würde sich für mich wie Zufall anfühlen. Dann kann man den Tie-Breaker für die nächste Partie in Erfahrung bringen und sehen, ob man den im Spiel beachten kann.


    Und ehrlich gesagt fallen mir echt wenige sinnvolle Tie-Breaker in Spielen ein. Ist also eher Theorie, was ich von mir gebe.

    Gut finde ich ihn in Living Forest (vielleicht in kürzeren Spielen

    OK (ich kenne sie zumindest, beachte sie ein wenig): GWT, Agricola, Arnak

    Egal: Ark Nova

    Und bei so ziemlich allem anderen weiß nicht einmal was der Tie-Breaker ist...

    Einmal editiert, zuletzt von cermit ()

  • Bei einem minimalen Vorsprung, egal ob er durch die Siegpunkte direkt oder doch den n-ten Tie-Breaker ermittelt wurde, von einem Sieg zu sprechen, finde ich recht seltsam. Das ist was fuer Sportveranstaltungen, die durch grenzenlosen Ehrgeiz gepraegt sind, aber doch nichts fuer eine Spielerunde.

  • Bei einem minimalen Vorsprung, egal ob er durch die Siegpunkte direkt oder doch den n-ten Tie-Breaker ermittelt wurde, von einem Sieg zu sprechen, finde ich recht seltsam. Das ist was fuer Sportveranstaltungen, die durch grenzenlosen Ehrgeiz gepraegt sind, aber doch nichts fuer eine Spielerunde.

    Ich finde generell seltsam, SEIN normal als "logisches" normal darstellen zu wollen und gleichermaßen das normal der anderen abzuwerten.


    Warum können nicht einige so Spaß haben und andere auf eine andere Art und Weise? Es gibt doch dutzendfach Spiele, die genau auf diesem Ehrgeiz aufbauen



    Fun Fact: In Nucleum gibt es keinen Tie Breaker brettundpad - euer Freudengejohle war also durchaus regelkonform ;)

  • Wir finden Tie-Braker nicht so toll, warum soll ein Spiel nicht auch unentschieden enden?


    Aktuelles Beispiel bei uns ist BRW-Rebirth. Wir hatten zwei Partien, die Unentschieden endeten. Also Tie-Braker gelesen und als bescheuert empfunden.


    Warum ist es „besser“, mehr Aufgaben erledigt als Trophäen gesammelt zu haben? Erschließt sich uns nicht. Es gibt genügend einfache Aufgaben (aktiviere blauen Raum….) und für die Trophäen muß ich nur einen einzigen Schaden (den finalen) machen.


    Und wenn das auch noch gleich ist, dann gewinnt derjenige, der die Krone aktuell hat. Und wenn du vorher Pech hast, kommen keine Ereignisse mit Krone mehr und man schaut dumm aus der Wäsche.


    Daher haben wir beide Partien final auch unentschieden gewertet und uns gefreut, weil wir auf jeden Fall beide die Rose hinter uns gelassen haben.


    Wir haben das jetzt „hausgeregelt“, jede Runde wechselt der Startspieler für die ganze Runde, alle Kronen werden nicht berücksichtigt (auch die in dem einen Raum nicht).

  • Also ich mag nur willkürliche Tie-Breaker nicht, wie z.B. wer in der letzten Runde Startspieler war oder so ähnliche Sachen.

    Ansonsten mag ich bei kompetitiven Spielen schon einen klaren Gewinner.

    Fühlt sich für mich sonst wie ein Champions League Finale an, bei dem man sich auf unentschieden einigt.

    Für die High Five Momente spiele ich lieber kooperative Spiele.


    Die Tie-Break Regel muss halt thematisch Sinn machen. Wenn jemand am Ende neben den Siegpunkten auch noch mehr Geld oder Ressourcen übrig hat, dann macht das ja absolut Sinn das im Tie-Break auch zu werten und solche Dinge kann man in den letzten Runden ja auch in die eigene Taktik einfließen lassen.


    Aus Erfahrung gehen bei uns viele Spiele sehr knapp aus und wir spielen meist mit niedriger Spielerzahl (2-3).

    Wenn man ständig mit 5 oder 6 Leuten spielt, mag das etwas anders sein.


    Ein Paradebeispiel wäre für mich Dune Imperium. Abgesehen davon, dass es sich thematisch gar nicht richtig anfühlen würde, hier mehrere Sieger zu haben, ist das so ein Kampf um jeden der 10 Punkte, dass ein Gleichstand am Ende ziemlich antiklimatisch wäre. Wie dieses Beispiel zeigt, hängt es also auch vom Thema ab. Bauen alle friedlich nebeneinander einen Bauernhof auf, geht ein Unentschieden eher klar, als bei einem Bloodrage oder Dune, wo man einen großen Konflikt spielt.

    Einmal editiert, zuletzt von Diggler ()

  • Du gehst mir noch nicht weit genug, brettundpad !

    Sind wir doch mal ehrlich: Der erste Tiebreaker sind doch schon die Siegpunkte, oder was auch immer man im Spiel sammelt! Denn Gewonnen haben doch ALLE, die an einer Partie teilnehmen! Alle, die Mitspielen, sollten oben auf dem Treppchen stehen, alle bekommen eine Goldene Urkunde!

    Dass da irgendeine Spassbremse dann unbedingt Punkte zählen will und muss, und einen Keil zwischen die Teilnehmenden treibt, indem so etwas willkürliches wie Siegpunkte gezählt wird, ist doch vollkommen daneben!! 😁

  • Du gehst mir noch nicht weit genug, brettundpad !

    Sind wir doch mal ehrlich: Der erste Tiebreaker sind doch schon die Siegpunkte, oder was auch immer man im Spiel sammelt! Denn Gewonnen haben doch ALLE, die an einer Partie teilnehmen! Alle, die Mitspielen, sollten oben auf dem Treppchen stehen, alle bekommen eine Goldene Urkunde!

    Dass da irgendeine Spassbremse dann unbedingt Punkte zählen will und muss, und einen Keil zwischen die Teilnehmenden treibt, indem so etwas willkürliches wie Siegpunkte gezählt wird, ist doch vollkommen daneben!! 😁

    Kann ich so nicht ganz unterschreiben🤓

    Auch wenn mir das Augenzwinkern nicht ganz entgangen ist😄

    Man spielt von vornherein auf Siegpunkte und nicht halt um Holzreserven etc.

    Einige Tiebreaker fühlen sich demnach doch sehr nach Zufall an.

  • *gasp*

    Du spielst also nur, um zu gewinnen??? =O

  • Also ich mag nur willkürliche Tie-Breaker nicht, wie z.B. wer in der letzten Runde Startspieler war oder so ähnliche Sachen.

    Ich verstehe den Sinn der Aussage, aber dein Beispiel halte ich für nicht passend, weil es meist nicht willkürlich ist. Wenn in einem Spiel der Tiebreaker an der Sitzposition festgemacht wird, dann hat dies meist einen Grund, nämlich dass es je nach Sitzposition minimale Unterschiede in den Siegchancen gibt, die man nicht über unterschiedliches "Startkapital" o. Ä. ausgleichen kann. Das kann zum Beispiel ein Area Control Spiel sein, bei dem jemand im letzten Zug des Spiels alle Mehrheitsverhältnisse kennt und gezielter spielen kann als der Startspieler der letzten Runde dies konnte. Dann ist es durchaus sinnvoll, wenn der Startspieler den Tiebreaker gewinnt und keine Willkür.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Also ich mag nur willkürliche Tie-Breaker nicht, wie z.B. wer in der letzten Runde Startspieler war oder so ähnliche Sachen.

    Ich verstehe den Sinn der Aussage, aber dein Beispiel halte ich für nicht passend, weil es meist nicht willkürlich ist. Wenn in einem Spiel der Tiebreaker an der Sitzposition festgemacht wird, dann hat dies meist einen Grund, nämlich dass es je nach Sitzposition minimale Unterschiede in den Siegchancen gibt, die man nicht über unterschiedliches "Startkapital" o. Ä. ausgleichen kann. Das kann zum Beispiel ein Area Control Spiel sein, bei dem jemand im letzten Zug des Spiels alle Mehrheitsverhältnisse kennt und gezielter spielen kann als der Startspieler der letzten Runde dies konnte. Dann ist es durchaus sinnvoll, wenn der Startspieler den Tiebreaker gewinnt und keine Willkür.

    Ja, da hast du recht. War ein schlechtes Beispiel.