Jedes neue Spiel das ihr spielt ist ein altes (Lieblingsspiel), das ihr nicht spielt

  • Denkt eigentlich auch jemand an die Mitspieler?

    Bevor so ein Exemplar mit Neuheiten bombardiert wird, ist er weg. Selber erlebt.

    Ok, da ist unsere Erfahrung eher eine andere. Die meisten Freunde (Vielspieler), auch Bekannte und wenig spielende Nachbarn wollen bei uns gerade immer was Neues ausprobieren. Erst letztens: Sie: Das sieht gut aus. Er: das kennen wir schon. Schwupps wird dann wieder ein unbekanntes Spiel aufgetischt - vorausgesetzt, dass wir es schon probiert haben, kurz umschreiben und bei Interesse dann erklären können.


    Zugegeben haben wir ja auch oft Neues da oder zumindest Neues für die jeweiligen Gäste - die Auswahl ist groß und wir waren in den letzten Jahren auch öfter bereits bei der englischen Ausgabe dabei. Inzwischen ziehen auch deshalb nun leider oft ältere Spiele aus, wenn klar ist, dass wir es nicht zu zweit spielen (weil ungeeignet oder spannungsarm) und wissen, dafür können wir im Freundeskreis keinen mehr begeistern.

  • Wenn man alte statt neue Spiele spielt oder bevorzugt , gilt man entweder negativ als Konservativ oder poitiv als Traditionalist (früher war alles besser)

    Kauft die Mehrheit keine neuen Spiele oder nur gebraucht ,wäre das wie in jeder Branche in Deutschland tödlich für die Branche weil davon alle leben (Konsumterrorismus lt. Politiker)

    Wird der Spiel Zyklus von immer neuen neuen Spiele wegen der schieren Neuheiten Masse an neuen Spiele immer kürzer und kürzer , können sich neue Spiele evtl. aber trotz spielens nicht mehr ausreichend lange als zukünftige Größe und Legende entwickeln (ähnlich Musik und Film)

    Schwierig...

    Aber ich glaube , allein durch die ganzen Kickstarter und der weltweiten Vernetzung wird der Neuheitenberg nie mehr abreissen, egal was wir hier in Deutschland oder auf unknowns machen

    Einzig auf unsere Verlage oder neue Autoren könnte sich das negativ langfristig bemerkbar machen.

    Ich selbst mag ausgereifte alte Spiele lieber , weil ich da ähnlich wie beim älteren Automobilreihen oder Technik genrell die Stärken und Schwächen ja schön schwarz auf weiss von vielen nachlesen kann

    Bei neuen Spielen ist dagegen der Reiz des Neuen , der Neueroberung , Spannung und Neugier ständig im Vordergrund , mit dem Risiko hopp oder Topp was ja für manche auch wie beim Glücksspiel entscheidend Endorphine freisetzen kann

    Deshalb Salomonisch : Auf ein oder zwei neue Spiele sollte zuindest ein ältere Spiel, gerne auch mal ne graue Maus aus dem Regal gespielt werden und es zu ehren und wieder in das Bewusstsein und Erinnerung zurück geholt werden

    Einmal editiert, zuletzt von Malefiz ()

  • Erstmal: Toller Thread. Ist ja so mein aktuelles Hauptthema im Hobby. Ich möchte auf ein paar Posts als Zitate aus meiner persönlichen Sicht eingehen.

    Mir ist aufgefallen, dass ich gar nicht mehr so gerne neue Spiele spiele. Neue Spiele sind meist in Ordnung oder auch gut, aber selten sind sie so gut wie meine Lieblingsspiele.

    Das fasst meine letzten 4 Jahre gut zusammen. Die ersten Jahre war Spiele rezensieren richtig geil. Spiele öfter gespielt, immer Nachschub an neuem, als Student nahezu unendlich Zeit - Jackpot. Aber irgendwann kam der Punkt, ich glaube heute das hat man auch an meinen Reviews gemerkt, an dem mich nahezu nichts mehr begeisterte. Da bin ich auch heute noch. Mich begeistern die alten Spiele zu 90% mehr als irgendwelche Neuheiten. Zusätzlich hat sich mein Spielegeschmack insgesamt etwas verschoben. Trotzdem ist mein Gesamteindruck: Spieldesigns sind schlechter geworden. Der Fokus liegt auf Ausstattung und Optik. Da ist ein Marrakesh (unabhängig vom Preis etc.) eine reine Wohltat dagegen.

    Ich bin niemand der Spiele sehr lange und intensiv erkundet. Würde mir aber auch wünschen häufiger ein Lieblingsspiel auf den Tisch zu bringen. Ein potentielles Lieblingsspiel wie Concordia hab ich sogar insgesamt erst 3 mal gespielt. Jede Partie fand ich großartig.

    So ging es mir - auch wegen dem rezensieren - auch sehr lange. Zusätzlich kommen Mitspieler hinzu, die ebenfalls immer was neues auf dem Tisch haben wollten. Lieblingsspiele - sofern sie denn überhaupt dazu werden konnten - wirklich auskosten? keine Chance. Nun Spiele ich seit nem Monat bei BGA, habe nun meine 22. Partie Deus, 15. Partie Russian Railraods und 14. Partie Burgen von Burgund, sowie 9 Partien Ein Fest für Odin - jede Partie davon was Neues entdeckt, jede Partie großartig. Ein Fest für Odin hatte ich sogar vorletztes Jahr erst aussortiert weil "kommt ja eh nicht mehr auf den Tisch". Diese Spiele machen mechanisch Dinge, an deren oberfläche ich überhaupt erst kratzte und teilweise immer noch kratze. Das ist ein ganz neues Gefühl von Brettspiele erleben. Und das geilste: ich kann jederzeit loslegen. Nicht nur auf BGA - ich kenn die Regeln dieser Spiele in- und auswendig. Das ist als selsbtständiger Vater einer u2 Tochter nicht zu verachten :D

    Wahrscheinlich muss man ein gesundes Mittelmaß finden. 50 neue Titel im Jahr sollten schon drin sein. Bei meinem durchschnittlichen Spielpensum bleibt dann immer noch genug Platz auch andere Spiele wieder zu herauszuholen.

    50 neue Titel pro Jahr? Holy Shit, das ist ja ~1 neuer Titel pro Woche - das wäre mir(!) deutlich zu viel bzw. ist ein Pensum, das die wenigsten erreichen glaub ich.

    Jedes mal Regeln lernen, Spiel vorbereiten, erklären um dann ne Spielerfahrung zu haben, die vielleicht nur in Ordnung ist.

    Das ist der Knackpunkt. Jedes Mal dieses Invest für ne bescheidene Rendite...

    Ich hab dieses Jahr bei 760 Partien

    Wow. Einfach nur wow. Ich habe seit ich Partien logge - also 2017 - 860 Partien :O.

    Ich brauche immer neue Reize, neue Puzzle.

    Ging mir lange auch so - heute nervt mich die Arbeit und Anstrengung die mit neuem Verbunden ist.

    So werden wir auch munter konditioniert - YouTuber, Influencer, wer auch immer zücken die Top-10. Must Have-Neuerscheinungen,

    Und da sehe ich nen riesen Problem drin. In der Brettspielbubble, aber auch insgesamt. Dieses Durchgekloppe von Titeln und dabei meist nur an der Oberfläche kratzen....

    Ich liebe es einfach neue Sachen auszuprobieren. Meine Freundin ist davon schwer genervt

    Deswegen wollte meine Frau irgendwann nichts mehr mit mir spielen...

  • 50 neue Titel pro Jahr? Holy Shit, das ist ja ~1 neuer Titel pro Woche - das wäre mir(!) deutlich zu viel bzw. ist ein Pensum, das die wenigsten erreichen glaub ich.

    Das wundert mich. Ich bin bei 56 dieses Jahr. Es kommen sicher noch ein paar dazu. Gerade online über BGA sind neue Spiele doch schnell gespielt.

    heute nervt mich die Arbeit und Anstrengung die mit neuem Verbunden ist.

    Wenn du aber natürlich keine Anleitungen lesen oder Videos schauen willst, dann sind neue Sachen wirklich nichts für dich. Schade aber irgendwie, dass du die Neugier verloren hast.

    Deswegen wollte meine Frau irgendwann nichts mehr mit mir spielen...

    Du musst neue Sachen ja nicht zwingend mit ihr spielen. (Außer sie ist die einzige Möglichkeit zum Spielen.)


    Gruß Dee

  • Ich könnte mir schon vorstellen, dass mit zunehmender Anzahl an Jahren im Spielehobby der Reiz des Neuen abnimmt. Zumindest ist das auch bei mir der Fall. Angst etwas zu verpassen habe ich schon lange nicht mehr. Vielleicht kommt irgendwann auch der Nostalgiefaktor hinzu bzgl. der eigenen älteren Spiele.

  • Jedes neue Spiel das ihr spielt ist ein mögliches neues Lieblingsspiel.

  • Du musst neue Sachen ja nicht zwingend mit ihr spielen. (Außer sie ist die einzige Möglichkeit zum Spielen.)

    Nö, muss ich nicht, will ich aber sehr gerne.

    Wenn du aber natürlich keine Anleitungen lesen oder Videos schauen willst

    Wollen ist teilweise gar nicht das Problem. Wobei ich Videos wirklich hasse - die kommen einfach nicht zum punkt (welch Ironie, ich weiß). Vom reinen Lesen einer Anleitung hab ich persönlich wenig. Das bleibt in meinem ADHS-Hirn nur hängen, wenn es mich wirklich brennend interessiert. Ich muss das Spiel also aufbauen und (an)spielen.
    Abgesehen davon fehlt aber auch oft für das Lesen von Anleitungen schlicht und einfach die Zeit bzw. die Prioritäten sind anders. Bevor ich ne Anleitung lese, les ich nen Buch.

    Das wundert mich. Ich bin bei 56 dieses Jahr. Es kommen sicher noch ein paar dazu. Gerade online über BGA sind neue Spiele doch schnell gespielt.

    Hmm, siehste - ich kann über BGA nur Spiele spielen, die ich bereits kenne - alles andere bekomm ich nicht hin. Spiele online lernen und ausprobieren ist für mich ein absolutes Rätsel - außer jemand erklärt es mir. Und da sind wir wieder bei der Zeit und Lust - da kann ichs auch am Tisch erklärt bekommen.

  • Vielen Dank für dieses interessante Thema. Ich lese sehr neugierig die Beiträge hier, vor allem die der Personen, die schon deutlich länger als ich im Hobby sind.


    Ich bin gerade in meinem Brettspielhobby an einem Wendepunkt. Bislang war meine (unbewusste) Einstellung: immer mehr, immer Neues. Gerade bin ich aber dabei, meine Sammlung zu verschlanken und Spiele auszusortieren - auch ungespielte, weil sie mich einfach nicht mehr reizen.

    Ich merke, dass ich die vielen Spiele, die mir richtig gut gefallen haben, gerne öfter spielen und mehr erkunden möchte. Mich schreckt das Einarbeiten in Regeln zunehmend ab, zumal auch immer ich dafür verantwortlich bin.

    Je übersichtlicher die Sammlung wird, desto mehr Lust bekomme ich auf die verbleibenden Spiele.

  • Vielen Dank für dieses interessante Thema. Ich lese sehr neugierig die Beiträge hier, vor allem die der Personen, die schon deutlich länger als ich im Hobby sind.


    Ich bin gerade in meinem Brettspielhobby an einem Wendepunkt. Bislang war meine (unbewusste) Einstellung: immer mehr, immer Neues. Gerade bin ich aber dabei, meine Sammlung zu verschlanken und Spiele auszusortieren - auch ungespielte, weil sie mich einfach nicht mehr reizen.

    Ich merke, dass ich die vielen Spiele, die mir richtig gut gefallen haben, gerne öfter spielen und mehr erkunden möchte. Mich schreckt das Einarbeiten in Regeln zunehmend ab, zumal auch immer ich dafür verantwortlich bin.

    Je übersichtlicher die Sammlung wird, desto mehr Lust bekomme ich auf die verbleibenden Spiele.

    Da bin ich auch gerade. Ich räume meine neuen Spiele gerade auch nicht ins Regal um mich dran zu erinnern, dass sie erst gespielt werden müssen 😅

  • Jedes neue Spiel das ihr spielt ist ein mögliches neues Lieblingsspiel.

    Oder aber im Rückblick vertane Zeit und eine verpasste Gelgenheit, sie - vielleicht sogar mehrfach - mit etwas Erprobtem viel schöner zu füllen.

  • Ich könnte mir schon vorstellen, dass mit zunehmender Anzahl an Jahren im Spielehobby der Reiz des Neuen abnimmt. Zumindest ist das auch bei mir der Fall. Angst etwas zu verpassen habe ich schon lange nicht mehr. Vielleicht kommt irgendwann auch der Nostalgiefaktor hinzu bzgl. der eigenen älteren Spiele.

    Ich habe das Gefühl, bei vielen geht das auch in Wellen auf und ab. Ich war vor ein paar Jahren auch etwas der Neuheiten überdrüssig, nachdem ich jahrelang auf Entdeckungsreise war und in unserer Runde stets Neues lockte.


    Nun erfreue ich mich allem: alte Schätze neu entdecken, Neues testen und Lieblingsspiele immer weiter vertiefen. Zumindest zu zweit bringt uns das alles Spaß zur rechten Zeit. Und wenn Gäste dann fast immer Neues bevorzugen, ist das auch völlig ok, denn ich liebe es auch, für jede und jeden das Passende aufzutischen und immer wieder mit anderen Erfahrungen zu begeistern.

  • Ich mag auch beides sehr gerne. Etwas Neues kennenzulernen ist toll, aber außer vllt. den Startressourcen und Tiebreakern nichts in der Regel nachlesen müssen, ist auch toll :)


    In diesem Jahr habe ich 134 Spiele gespielt, davon waren 49 neu für mich. Von den 440 Partien entfielen 237 auf diese 49, wobei da natürlich zwischen 20 und 30 Partien Mantis, Mountain Goats und Next Station London viel Partien mit überschaubarer Spielzeit mit sich bringen. Der Anteil neuer Spiele ist jetzt wieder gestiegen, war während Corona niedriger.

  • Nö, muss ich nicht, will ich aber sehr gerne.

    Ist aber blöd, wenn sie nicht will. Aber ihr habt sicher nen Modus gefunden, der für euch funktioniert.

    Spiele online lernen und ausprobieren ist für mich ein absolutes Rätsel - außer jemand erklärt es mir.

    Ich lade im Onlinespielen-Thread immer wieder dazu ein und erkläre meist auch die neuen Kickstarter, die ich testen will. Du bist auch eine eingeladen. :)

    Oder aber im Rückblick vertane Zeit und eine verpasste Gelgenheit, sie - vielleicht sogar mehrfach - mit etwas Erprobtem viel schöner zu füllen.

    Das ist aber eine negative Sichtweise, die auf Dauer nicht gut für eine Person ist. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Es ist nicht sinnvoll, dieses Wissen auf vergangene Entscheidungen anzuwenden. Es wurde bei mir auf Dauer dazu führen, nichts neues mehr entdecken zu wollen. Und ich mag den Forscherdrang ja.


    Gruß Dee

  • Jedes neue Spiel das ihr spielt ist ein mögliches neues Lieblingsspiel.

    Oder aber im Rückblick vertane Zeit und eine verpasste Gelgenheit, sie - vielleicht sogar mehrfach - mit etwas Erprobtem viel schöner zu füllen.

    Da bin ich bei dir.

    Ich selektiere sehr stark aus, welches neue Spiel ich denn wirklich spielen möchte weil ich mir davon eine schöne Zeit erhoffe.


    Dafür darf dann nach Überzeugung auch gerne ein altes Spiel wieder gehen, bei nur 50-60 im Bestand von denen ein paar für immer haften, andere eben nicht.


    Bei ca 280-320 Partien im Jahr ca 50 neue Kontakte die mir reichen. Im Umfeld 3 von 5 Konstellationen mit großer Kauf äh Sammelwut, Spiele die da zwei Runden in gleicher Besetzung erleben sind fast schon Dauerbrenner. Fühlt sich manchmal so an, als ob die Opfer brauchen um es dann ein zweites Mal zu spielen weil gerade frisch präsent. Wird oftmals dann über den Klee gelobt (um den Kauf zu rechtfertigen) obwohl es mitunter (oder nur nach meiner Meinung) "Massenware" ist.


    Um dem zu entgehen kaufe ich ausschließlich nur noch Spiele mit Solofähigkeit, damit ich diese noch ein bisschen ausgiebiger erkunden und genießen kann.

    Umso größer die Freude wenn HobbyNeuEinsteiger auf jene Titel die bei mir haften geblieben sind aufmerksam werden und diese dann zwar keinen zweiten Frühling, aber nochmal eine oder zwei späte Tischpräsenzen erhalten.


    10 Partien für mich ein schöner Zielwert pro Spiel binnen Jahresfrist.


    Verkauft wird bei mir das wo ich das Gefühl habe, für eine weitere Aufmerksamkeit wird es nicht mehr reichen, habe selber nicht den Antrieb dazu und schlage anderes eher vor, spiele anderes lieber mit und habe solo genug vom Spiel gesehen und erlebt.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Oder aber im Rückblick vertane Zeit und eine verpasste Gelgenheit, sie - vielleicht sogar mehrfach - mit etwas Erprobtem viel schöner zu füllen.

    Das ist aber eine negative Sichtweise, die auf Dauer nicht gut für eine Person ist. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Es ist nicht sinnvoll, dieses Wissen auf vergangene Entscheidungen anzuwenden. Es wurde bei mir auf Dauer dazu führen, nichts neues mehr entdecken zu wollen. Und ich mag den Forscherdrang ja.


    Gruß Dee

    Finde ich ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen formuliert.


    Wenn du es so als schlecht wirkend für dich empfindest, ist das deines, aber ich empfände Partien die ich mit Spielen verbrächte die mich absolut Null,Null reizen ebenfalls als verschwendete Lebenszeit.

    Wissen auf vergangene Entscheidungen anwenden ist in meinen Augen ebenso essentiell wie Wissen aus vergangenen Entscheidungen zu bilden.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • aber ich empfände Partien die ich mit Spielen verbrächte die mich absolut Null,Null reizen ebenfalls als verschwendete Lebenszeit.

    Korrekt, die würde ich aber auch erst gar nicht mitspielen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich ein Spiel ohne Reiz für mich mitgespielt hätte. Ausnahme: Ich spiele nur wegen der Mitspieler mit. Aber dann habe ich Zeit mit denen verbracht und betrachte das auch nicht als verschwendete Zeit.


    Gruß Dee

  • Ich lerne immer noch gerne Neues kennen, aber das muss nicht der aktuelle Hypetitel sein. Bei vielen aktuellen Titeln winke ich aber auch gleich ab und nehme lieber ein wirklich gutes Spiel aus dem Schrank, da mir mittlerweile meine Zeit zu schade für Mittelmaß ist. Ein richtig gutes Spiel möchte ich auch nicht nur ein- oder zweimal spielen, aber das hängt natürlich auch immer von den Mitspielern ab.

    Dieses Jahr komme ich bisher auf 294 Partien von 106 unterschiedlichen Spielen, von denen ich 60 noch nicht kannte. Letztere haben es häufig auch nur genau einmal auf den Tisch geschafft.

    Hin und wieder spiele ich auch mal eine Partie online oder in der App, aber das tracke ich nicht. Komplexere Spiele verlieren für mich auf BGA bisher immer an Spielspaß, da mir die Übersicht fehlt und ich das Handling oft anstrengend finde.

  • Jedes neue Spiel das ihr spielt ist ein mögliches neues Lieblingsspiel.

    Guten Morgen. Es wäre jedoch auch möglich, dass der Titel heißt.


    Jedes neue Spiel könnte ein neues Lieblingsspiel werden 🤣

    Beides absolut korrekt. Erfahrungsgemäß ist es bei mir aber nicht so. Ihr klingt beide wie Leute die gerne viele neue Spiele ausprobieren (was völlig cool ist), wie viele davon werden denn zu euren neuen Lieblingstiteln? Die meisten neuen Spiele die ich so kennen lerne fallen in die Kategorie "kann ich mitspielen, bin aber auch nicht traurig, wenn ich's nie wieder spielen werde".


    Ausnahme war jetzt John Company, das mich am Sonntag wirklich total geflasht hat, das ich unbedingt noch ganz oft spielen will. Aber das hab ich mir auch selbst ausgesucht, es ist sehr gut angesehen bzw. hoch bewertet auf BGG und bisher hat mir noch jedes Spiel von Cole Wehrle extrem gut gefallen. Gleichzeitig musste ich auch noch nie so viel Zeit und Energie investieren um ein Spiel zu lernen.

  • Bei mir ist dieses Thema ebenfalls ein (beinahe) dauerhaftes Dilemma:

    Ich spiele gerne Neues (und arbeite mich auch gerne darin ein), wenn es etwas ist, was ich dem Brettspielkosmos etwas Neues, für mich Interessantes, abgewinnt. Beim nächsten Ressourcenschubser ohne erkennbar neue und andere Ideen, wende ich mich inzwischen direkt mit Schaudern gelangweilt ab.

    Aber ich habe auch viele Spiele im Regal, auf die ich wirklich große Lust habe (weshalb sie das Regal auch nicht verlassen).


    Mein Problem?


    Mir fehlen ausreichend Mitspielende in meinen "offen für Alles"-Spielrunden, die einen ähnlichen Geschmack haben. So gibt es einfach sehr viele Spiele in meinem Regal, auf die ich zwar sehr große Lust habe, aber meine Mitspielenden nicht so sehr. Dort sind es entweder andere Spiele, die sie zum ticken bringen (die mich dann manchmal kalt lassen) oder sie möchten lieber etwas Neues spielen (was sie dann zum Teil auch selbst mitbringen) und sind nach einer Partie dann oft eher "meh," so dass so manches Spiel nicht nochmal auf den Tisch kommt und es eher zu "Kompromissspielen" kommt, die alle dann "okay" finden.

    Insgesamt würde ich also sagen, dass die Sammlung für die Menge an Spielgelegenheiten dann doch zu groß ist, allerdings gleichzeitig, wenn dann Spielrunden zusammenkommen, ich mich manchmal frage, ob ich überhaupt ein Spiel habe, welches dieser Runde Spaß macht. Die Geschmäcker sind dann offenbar doch immer wieder verschieden und andere Personen kaufen auch Spiele, die sie gerne spielen möchten...

    Dazu kommt aktuell, dass die Spielegelegenheiten sich momentan insgesamt ein wenig rar machen, so dass ich aktuell ohnehin das Gefühl habe, viel zu wenig zum Spielen zu kommen.


    Ich kaufe daher auch nicht mehr viele Spiele und halte nur nach Gebraucht-Angeboten von Spielen Ausschau, die ich auf meiner potentiellen Wishlist habe. Auch müsste ich dringend mal einige Spiele loswerden - dafür fehlt allerdings aktuell auch die Zeit und Muße.

    Wer also proaktiv schauen möchte, ob er mir etwas "abnehmen" will, kann gerne in mein BGG-Profil schauen und mich zu Tausch-Objekten anschreiben. ;)


    Allerdings klingt das nun schlimmer, als es ist: so sehr ich auch dieser "unerfüllten Sehnsucht" nach den ungespielten Lieblingen im Regal nachspüre, so sehr genieße ich es, dass ich dann doch die ein oder andere Runde habe, bei der wir sehr ähnlich ticken - allerdings sind wir hier eben häufig über Monate und Jahre mit einzelnen Kampagnenspielen (aktuell #Frosthaven und #Oathsworn ) geblockt, so dass auch hier nicht viel Unterschiedliches auf dem Tisch landet und zwar der "Ladebalken" der Kampagnen voranschreitet, der Stapel an "will ich spielen" Titeln aber nicht wirklich kleiner wird.

    Und wenn die Kampagne dann fertig ist, ist bestimmt schon wieder der nächste Titel bei irgendjemandem angekommen, der die alten Sachen wieder davon abhält, aus dem Regal zu hüpfen ;)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Denkt eigentlich auch jemand an die Mitspieler?

    Sehr viel, ich mach die Spielauswahl hauptsächlich an den Mitspielern (und deren Anzahl) fest. Ich wähle Spiele aus bei denen ich denke, dass sie denen gefallen könnten und ich wähle meist Spiele, die ich schon gespielt habe, weil ich die gut erklären kann und auch weiß, dass sie gut sind. Einen unerprobten Kickstarter bringe ich ungern auf den Tisch, weil der könnte nicht gut sein und dann hab ich die Zeit meiner Mitspieler verschwendet.

    Bevor so ein Exemplar mit Neuheiten bombardiert wird, ist er weg. Selber erlebt.

    Da hab ich beides erlebt, mir haben schon Leute gesagt, sie würden gerne die Spiele die sie schon kennen öfters spielen, was ich absolut begrüße, aber ich hab auch schon welche erlebt die gerne jedes mal was neues spielen möchte, was für mich auch okay ist, weil ich die Spiel meist trotzdem kenne.

  • Die Rückkopplung der Mitspielenden es absolut entscheidend bei mir. Denn ich sage am Abend: „Danke dass ihr mitgespielt habt. Ohne euch würden mir die ganzen Spiele am Ende nicht viel bringen.“


    Oft kommt tatsächlich die Aussage: jetzt, wo wir das Spiel kennen, möchten wir auch andere Strategien testen.


    Es ist ein Abwägen zwischen neu und altbekannt. Bei uns klappt es ganz gut zumal ich mittlerweile auch echt froh bin nicht jedes mal regeln lernen und erklären zu müssen. Spiel auf den Tisch. 1,2 Sachen nachschlagen und es geht los. Wir wissen es mittlerweile zu schätzen.


    Ich kaufe deutlich bewusster. Ich versuche auf Community treffen Spiele auszuprobieren und tatsächlich kommt es häufig vor: ja gutes Spiel. Ist jetzt auch nicht besonderer als x/y. Einzige Ausnahme: das Thema. Manchmal gibt es eben gleichartige Spiele, die ich jedoch durch ein anderes Thema mit unterschiedlichen Mitspielern spielen kann. Während ein Spacethema manchen nicht zusagt, die bekomme ich dann mit anderen Themen.


    „Das Spiel“ herauszufinden, was passt gut zu seinen Mitspielern, ist ein weiterer Reiz für mich. Ich habe jedoch eine sehr dankbare Gruppe. Sie lassen sich auf Neues ein, wissen es jedoch auch stop zu sagen 🤣.

    Einmal editiert, zuletzt von Serkan ()

  • Oder aber im Rückblick vertane Zeit und eine verpasste Gelgenheit, sie - vielleicht sogar mehrfach - mit etwas Erprobtem viel schöner zu füllen.

    Das ist aber eine negative Sichtweise, die auf Dauer nicht gut für eine Person ist. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Es ist nicht sinnvoll, dieses Wissen auf vergangene Entscheidungen anzuwenden. Es wurde bei mir auf Dauer dazu führen, nichts neues mehr entdecken zu wollen. Und ich mag den Forscherdrang ja.


    Gruß Dee

    Nein, das ist eine effiziente Sichtweise - ich schrieb ja weiter oben bereits, dass ich nichts dagegen habe, neue Spiele anzutesten, wenn ich die Regeln schnell und unkompliziert erfassen kann.

    Wird es aber komplexer, so dass ich anstatt des Regelstudiums und -verständnisses in derselben Zeit ein(ige) Partie(n) eines mir bereits bekannten und erwiesenermassen guten Spiels spielen könnte, so ziehe ich das Bewährte in der Regel vor.

    Ausnahmen gelten dann, wenn es ausnahmsweise mal nicht um das x-te EURO- oder WP-Spiel mit immer neuen Kombinationen diverser Mechaniken des optimierten Siegpunktsammelns geht, sondern mich am Ende voraussichtlich eine frische, unverbrauchte Spielerfahrung erwartet.

  • Ich glaube einfach, dass sich das ganz simpel runterbrechen lässt.

    Bin ich ein Spieler, mit einer begrenzten Anzahl an Mitspielern und wenig Zeit, so bin ich bei altbewährtem.

    Wenn ich dann mit meiner Frau, die heutzutage eh knappe Zeit spielerisch verbringen möchte (mann,mann habe ich hier steile Thesen gelesen), so sollte man sich auch häufig auf vertrautem Terrain bewegen.

    Meine Frau ist nun nicht die Vielspielerin, aber wir haben einen Pool an Spielen. Aufbauen, losspielen und gut.

    Nach einem langen Arbeitstag, habe ich einfach keine Lust mehr aufs Regelstudium.


    Man kann nun viel diskutieren und seinen Standpunkt darlegen. Fakt ist aber, dass da jeder seine eigene Herangehensweise hat.

    Und die ist nun zu akzeptieren.

    So einige Beiträge hier haben mich kurz zucken lassen.


    In diesem Sinn

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • 760 Partien...holy shit


    Ich versuche mir da keine Gedanken mehr drüber zu machen...denn wenn ich das tue, realisiere ich, dass es ein Witz ist, dass ich überhaupt mehr als 20 Spiele besitze. Wenn es richtig gut läuft komme ich 4x im Monat abends zum spielen, ab 20:30 Uhr...also ein größeres Brettspiel, das sind dann ca 52 Partien im Jahr, evtl. paar mehr falls mal ein Spieletag eingelegt wird oder eine gute Freundin übers Woe da ist. Da aber in meiner festen Spielegruppe 2 Leute sind die auch über eine Sammlung verfügen und die auch Neuheiten und KS kaufen, spiele ich "meine" Spiele vielleicht 15x im Jahr...von momentan 105 Spielen in der Sammlung und in diesen ca. 15 Partien sind Neuheiten (oder ältere Spiele die ich neu habe) schon mit drin...ergo Spiele ich meine "Lieblingsspiele"...öhm so gut wie nie.

  • Ich auch … zusätzlich sieht man seinen Stapel ungespielter Spiele besser als Mahnung dafür dass es nicht so viele weitere Neukäufe braucht. ^^