Erstmal: Toller Thread. Ist ja so mein aktuelles Hauptthema im Hobby. Ich möchte auf ein paar Posts als Zitate aus meiner persönlichen Sicht eingehen.
Mir ist aufgefallen, dass ich gar nicht mehr so gerne neue Spiele spiele. Neue Spiele sind meist in Ordnung oder auch gut, aber selten sind sie so gut wie meine Lieblingsspiele.
Das fasst meine letzten 4 Jahre gut zusammen. Die ersten Jahre war Spiele rezensieren richtig geil. Spiele öfter gespielt, immer Nachschub an neuem, als Student nahezu unendlich Zeit - Jackpot. Aber irgendwann kam der Punkt, ich glaube heute das hat man auch an meinen Reviews gemerkt, an dem mich nahezu nichts mehr begeisterte. Da bin ich auch heute noch. Mich begeistern die alten Spiele zu 90% mehr als irgendwelche Neuheiten. Zusätzlich hat sich mein Spielegeschmack insgesamt etwas verschoben. Trotzdem ist mein Gesamteindruck: Spieldesigns sind schlechter geworden. Der Fokus liegt auf Ausstattung und Optik. Da ist ein Marrakesh (unabhängig vom Preis etc.) eine reine Wohltat dagegen.
Ich bin niemand der Spiele sehr lange und intensiv erkundet. Würde mir aber auch wünschen häufiger ein Lieblingsspiel auf den Tisch zu bringen. Ein potentielles Lieblingsspiel wie Concordia hab ich sogar insgesamt erst 3 mal gespielt. Jede Partie fand ich großartig.
So ging es mir - auch wegen dem rezensieren - auch sehr lange. Zusätzlich kommen Mitspieler hinzu, die ebenfalls immer was neues auf dem Tisch haben wollten. Lieblingsspiele - sofern sie denn überhaupt dazu werden konnten - wirklich auskosten? keine Chance. Nun Spiele ich seit nem Monat bei BGA, habe nun meine 22. Partie Deus, 15. Partie Russian Railraods und 14. Partie Burgen von Burgund, sowie 9 Partien Ein Fest für Odin - jede Partie davon was Neues entdeckt, jede Partie großartig. Ein Fest für Odin hatte ich sogar vorletztes Jahr erst aussortiert weil "kommt ja eh nicht mehr auf den Tisch". Diese Spiele machen mechanisch Dinge, an deren oberfläche ich überhaupt erst kratzte und teilweise immer noch kratze. Das ist ein ganz neues Gefühl von Brettspiele erleben. Und das geilste: ich kann jederzeit loslegen. Nicht nur auf BGA - ich kenn die Regeln dieser Spiele in- und auswendig. Das ist als selsbtständiger Vater einer u2 Tochter nicht zu verachten
Wahrscheinlich muss man ein gesundes Mittelmaß finden. 50 neue Titel im Jahr sollten schon drin sein. Bei meinem durchschnittlichen Spielpensum bleibt dann immer noch genug Platz auch andere Spiele wieder zu herauszuholen.
50 neue Titel pro Jahr? Holy Shit, das ist ja ~1 neuer Titel pro Woche - das wäre mir(!) deutlich zu viel bzw. ist ein Pensum, das die wenigsten erreichen glaub ich.
Jedes mal Regeln lernen, Spiel vorbereiten, erklären um dann ne Spielerfahrung zu haben, die vielleicht nur in Ordnung ist.
Das ist der Knackpunkt. Jedes Mal dieses Invest für ne bescheidene Rendite...
Ich hab dieses Jahr bei 760 Partien
Wow. Einfach nur wow. Ich habe seit ich Partien logge - also 2017 - 860 Partien :O.
Ich brauche immer neue Reize, neue Puzzle.
Ging mir lange auch so - heute nervt mich die Arbeit und Anstrengung die mit neuem Verbunden ist.
So werden wir auch munter konditioniert - YouTuber, Influencer, wer auch immer zücken die Top-10. Must Have-Neuerscheinungen,
Und da sehe ich nen riesen Problem drin. In der Brettspielbubble, aber auch insgesamt. Dieses Durchgekloppe von Titeln und dabei meist nur an der Oberfläche kratzen....
Ich liebe es einfach neue Sachen auszuprobieren. Meine Freundin ist davon schwer genervt
Deswegen wollte meine Frau irgendwann nichts mehr mit mir spielen...