Hallo zusammen,
durch Wonderland Wars, der überlad... ups ... deluxifizierten BuBu Version und auch gerade im Thread zu Helden müssen draußen bleiben ist mir mal wieder aufgefallen, wie sehr "Plastik" für Wertigkeit steht.
Ich lese Sätze wie "endlich hat BuBu seine verdiente Version", "haptisch eine totale Aufwertung" und ähnliches.
Woher kommt das? Schöne dicke Pappe oder gar Holz sind doch oder können doch wirkliche Handschmeichler sein, die toll bedruckt einiges hermachen Wieso ist ein kritisch zu sehender Stoff, ohne jetzt ins RSP abzudriften, so ein Trigger für Qualität? Plastiktoken, Plastikinsert, Acryl-Standees und schon hat man etwas wertiges. Ist das wirklich wertig? Ich kann mich davon manchmal selbst nicht befreien, aber eigentlich ist das überhaupt nicht wertig, sondern einfach nur Tupperware für Brettspieler:innen. Etwas weitergedacht, Plastik ist eigentlich unsexy. Ich trinke ungern aus Plastikbechern, bevorzuge Bier aus Glasflaschen, esse ungern mit Plastikbesteck, mein Tisch ist aus Echtholz, Smartphone sind aus Alu & Co viel wertiger als aus Plastik, die Couch möglicherweise aus Leder usw. "Plastik" ist billig, Plastik ist nichts womit man "flexen" kann, um es bewusst auf die Spitze zu treiben, aber in der Brettspielblase wird es gefeiert als absoluter Goldstandard für Veredelung in jeglicher Hinsicht (Material, Sleeves, Münzkapseln, Insert ...).
Wer hat uns das so beigebracht? Wieso ist das so? Und bei wem ist das nicht so? Bei mir zum Glück nur manchmal und die aktuelle Glorifizierung schreckt mich ab oder irritiert mich, ich habe aber auch noch Spaß in El Grande mit Holzwürfeln.