Was reizt euch an Euro-Spielen / Ressource-Management-Spielen?

  • Die meisten Euros spiele ich wirklich nur 1-3 mal und dann ziehen sie wieder aus.

    Unter anderem deswegen liebe ich Spielerinteraktion, dadurch sind die Partien immer wieder anders und im extrem Fall gibt es kein "gelöst". Nach 18 Partien Brass würde ich von mir nicht behaupten Brass gelöst zu haben und die Lust nach mehr Partien ist definitiv da. Nach 19 Partien Architekten des Westfrankenreich hab ich ein ganz gutes Verständnis vom Spiel und hab einiges gelernt was Sinn ergibt und was nicht, trotzdem habe ich weiter Lust auf mehr Partien, die Interaktion zwischen den Spielern ist eben cool. Dahingehend hab ich nach 4 Partien Paladine des Westfrankenreich nur bedingt Lust das Spiel weiter zu spielen, es ist halt bis auf einen marginal variablen Aufbau immer das gleiche. Mir unverständlich, wieso letzteres höher gerankt ist als ersteres, aber "Geschmacksache" sagte der Affe und biss in die Seife.

    Gerade erst hab ich Darwins Journey ausprobiert. Ich mag den Mechanismus, dass man seine Worker ausbilden muss und sich so auf bestimmte Aktionen spezialisiert, doch hab ich mich dabei gefragt, ob das alleine für mich ein dieses Spiel trägt.

    Hab das Spiel ebenfalls vor kurzem kennen gelernt und meine Gedanken sind ähnlich. Das Ausbilden ist schon cool, aber vieles fühlt sich auch einfach nur nach nem weiteren Euro an von vielen die es so gibt.


    Was mich generell reizt ist Engine Buiding, also wenn ein Gefühl des Fortschritts da ist und man merkt, dass man mit der Zeit immer mehr machen kann und sich was aufbaut.


    Ich konnte aber auch feststellen, dass mich Euros immer weniger reizen, zu sehr oft das selbe und der aktuelle Trend zu Multiplayer-Solitär ist eben einfach nicht meines, da ich die oben genannt Spielerinteraktion sehr schätze. Früher vor 10 Jahren war ich absoluter Ameritrashspieler und FFG Fanboi, dann als ich vor 2 Jahren wieder ins Hobby kam, hab ich Euros entdeckt und fand die erstmal mega, logisches denken mag ich als Informatiker eben. Mittlerweile bin ich bei ner gesunden Mischung angekommen, aber alle die YAEs (yet another euros) die aktuell ständig erscheinen lassen mich komplett kalt. Ich spiele sie mal mit wenn es dazu kommt, aber ich kauf mir die nicht direkt. Ab und an kommt aber eben auch ne Europerle um die Ecke, so wie Brass, Architekten und On Mars, die gefallen mir alle 3 außerordentlich gut.

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  • Ich habe in unserer Spielrunde mal die Frage gestellt, welche Phase wem am besten gefällt:

    1- das Erlernen des Spiels, sagen wir Partien 1-3. Man lernt die Regeln und Mechanismen.

    2 - das Ausprobieren der Strategien, Mechaniken, besonderer Karten/Fähigkeiten. Sagen wir Partien 3-10.

    3 - das langsame, wirkliche Verständnis der Strategien / Stärke der Aktionen. Partien 11-???

    4 - das Duellieren, wenn man das Spiel durchdrungen hat.


    Die Antworten waren unterschiedlich. Es gibt 2 Spieler die Phase 2 mögen, einen "Erkunder" und einen "ich suche die überpowerte Kombo, an die keiner gedacht hat". Den anderen beiden (da bin ich dabei) macht das Spiel erst dann so richtig Spaß, wenn man schon recht genau weiß, was ein guter Zug ist. Also Phase 3 (4).


    Ark Nova als Beispiel: Ich bin jetzt bei Partie 80, das ist noch Phase 3 für mich. Ich lerne noch einiges. In den ersten 20 Partien kratzt man noch an der Oberfläche des Spiels, zumindest wenn man es gut spielen will.

    Mir macht vor allem das Lernen Spaß: wenn ich das Spiel verstanden habe, dann zu lernen es wirklich gut zu spielen. Agricola, Stone Age, Through the Ages, Arnak, GWT, Ark Nova... haben alle eine Langzeit Motivation für mich.


    Und noch eine generelle Antwort, was ich an Eurogames mag:

    Das Puzzle ist das eine: wie erreiche ich xyz möglichst effizient. Aber der springende Punkt ist: was wollen die Mitspieler erreichen / was werden sie als nächstes machen, wie beeinflusst das meinen Plan? Gerade die Mitspieler machen es dann interessant für mich.


    Noch ein Nachsatz:

    Ich mag die indirekte Konfrontation, ich möchte anderen nichts kaputt machen, sie direkt attackieren.

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_09112023 ()

  • Noch ein Nachsatz:

    Ich mag die indirekte Konfrontation, ich möchte anderen nichts kaputt machen, sie direkt attackieren.

    Das ist finde ich so ein Mindset/Einstellugsding. Ich liebe konfrontative Spiele, aber nicht jedes Spiel muss/soll für mich konfrontativ sein und da ist es eben eine Sache der Einstellung wie man in die Partie reingeht. Wenn ich mich in eine Partie Root setze, dann erwartet ich, dass ich angegriffen werde, das ist Teil des Spiels, teil der Strategie und dann ist das völlig okay. Manchmal hab ich auch lieber friedlicher Spiele mit indirekter Konfrontation. Problematisch wird es immer dann, wenn Leute sich mit der falschen Einstellung an so ein Spiel setzen und/oder es persönlich nehmen.

  • Noch ein Nachsatz:

    Ich mag die indirekte Konfrontation, ich möchte anderen nichts kaputt machen, sie direkt attackieren.

    Das ist finde ich so ein Mindset/Einstellugsding. Ich liebe konfrontative Spiele, aber nicht jedes Spiel muss/soll für mich konfrontativ sein und da ist es eben eine Sache der Einstellung wie man in die Partie reingeht. Wenn ich mich in eine Partie Root setze, dann erwartet ich, dass ich angegriffen werde, das ist Teil des Spiels, teil der Strategie und dann ist das völlig okay. Manchmal hab ich auch lieber friedlicher Spiele mit indirekter Konfrontation. Problematisch wird es immer dann, wenn Leute sich mit der falschen Einstellung an so ein Spiel setzen und/oder es persönlich nehmen.

    Ich nehme es auch nicht unbedingt persönlich (allerdings habe ich in meinem Leben genau eine Partie Diplomacy gespielt und dann entschieden, dass ich lieber Freunde habe, als das Spiel noch einmal zu spielen. U.U. bin ich ein wenig nachtragend 😉. Die ehrliche Antwort wäre also: ich ärgere mich. Und da mir das so geht, will ich anderen das nicht "antun"). Aber es bereit mir weniger Freunde bei Eclipse den Gegner zu zerstören, ihm Systeme wegzunehmen. Als ihn bei Agricola zu zerstören, weil ich die Aktion blocke oder ähnliches.

    Wenn es sich anfühlt wie kaputt machen, dann will ich das eher nicht machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von gelöscht_09112023 ()

  • Ich nehme es auch nicht unbedingt persönlich. Aber es bereit mir weniger Freunde bei Eclipse den Gegner zu zerstören, ihm Systeme wegzunehmen. Als ihn bei Agricola zu zerstören, weil ich die Aktion blocken oder ähnliches.

    Ich glaube ich hab generell keine Freude daran andere zu zerstören. Ich erfreue mich einfach an guten Spielen und schlauen Zügen, egal ob die von anderen oder von mir kommen.

  • Zu Ark Nova: ich glaube einen wichtigen Teil der Interaktion im Spiel erkennt man erst, wenn man das Spiel öfters gespielt hat. Es wirkt erst wie Multiplayer Solitaire +, etwa das Niveau von Wingspan.

    Die Pausen heben es dann aber auf ein anderes Niveau. Das habe ich aber nicht in den ersten Partien erkannt, wie wichtig das Element ist.

  • Ich nehme es auch nicht unbedingt persönlich. Aber es bereit mir weniger Freunde bei Eclipse den Gegner zu zerstören, ihm Systeme wegzunehmen. Als ihn bei Agricola zu zerstören, weil ich die Aktion blocken oder ähnliches.

    Ich glaube ich hab generell keine Freude daran andere zu zerstören. Ich erfreue mich einfach an guten Spielen und schlauen Zügen, egal ob die von anderen oder von mir kommen.

    Ich wollte damit sagen, dass ich auch bei Agricola, Ark Nova, Wasserkraft, Carnegie... den Plan des Gegners (zer)stören kann. Überraschende Pause/Spielende bei Ark Nova. Renovierung / Zäune blocken oder den Gegner hungern lassen bei Agricola etc.

    In den Spielen gibt es Möglichkeiten negativ zu interagieren, fühlt sich für mich aber anders an, als ein Angriff. Auch wenn die Interaktion gezielt auf einen Gegner gezielt sein kann.

  • Ark Nova als Beispiel: Ich bin jetzt bei Partie 80,

    8| Wenn ich alle Partien komplexerer Euros in meinem Leben zusammenzähle, komme ich nicht auf diesen Wert. Geschweige denn bei einem einzigen Spiel. Bei mir kommt ein komplexes Euro nach der Anschaffung ca. 3x auf den Tisch und danach alle 2 bis 3 Jahre einmal. Ich komme über deine Stufe 2 also nie hinaus.


    Gruß Dee

  • Ark Nova als Beispiel: Ich bin jetzt bei Partie 80,

    8| Wenn ich alle Partien komplexerer Euros in meinem Leben zusammenzähle, komme ich nicht auf diesen Wert. Geschweige denn bei einem einzigen Spiel. Bei mir kommt ein komplexes Euro nach der Anschaffung ca. 3x auf den Tisch und danach alle 2 bis 3 Jahre einmal. Ich komme über deine Stufe 2 also nie hinaus.


    Gruß Dee

    Die Anzahl geht auch nur über bga, und was andere Fernsehen etc. das daddel ich halt da. Ich will damit nur aufzeigen, dass für mich in den Spielen genug drinsteckt für mehr als 3 Partien.

    Ich wiederum kann überhaupt nicht verstehen, wie man die Spiele nur 1-3 mal spielt. Mir machen die Spiele erst Spaß, wenn ich zumindest ganz grob bewerten kann, was ein guter Zug ist. Also meine Entscheidung eine Basis hat.

    Andere Leute ticken da anders: "mal sehen was passiert, wenn ich in dem Spiel xyz mache". "Aus dem Bauch heraus spielen". Etc. Ist auch in Ordnung, jeder wie es ihr Spaß macht (gibt es chaotic gendering?). Das mache in den ersten Partien auch, aber eben nur zum Kennenlernen. Danach will ich mehr denken und mehr entscheiden, als ausprobieren. Einen Plan entwickeln und umsetzen.


    Oder halt daddeln in gemütlicher Runde.

  • Euros sind sicherlich auch meine Favoriten in dem ganzen Genre, bzw. angehauchte Euros.


    Nachdem ich (wieder) tiefer in dem Hobby eingestiegen bin, habe ich auch die geeigneten Spielegruppen. Mit ist aber aufgefallen, dass es Spiele gibt die bei mir hängen bleiben und die ich jederzeit spielen kann und im kompetitiven Modus gerne tiefer eintauchen würde...


    Arche Nova: Ist der Hammer, in letzter Zeit leider weniger gespielt, weil wenig Zeit. Aber das wird vermutlich zeitnahe nicht ausziehen, ich würde fast sagen niemals. Das ist für mich die perfekte Mischung aus Kartenmanagement, Optimierung und Interaktion. Ich finde, dass Arche Nova brutale Interaktion beinhaltet. Wer löst die Pause aus? Wer geht auch welche Artenschutzprojekte? Wer will welche Karten aus der Auslage? Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich das Spiel auch Solo mehrmals spielen. Aber Faulheit überwiegt gerade


    Dune Imperium: Dank Teewicht und Bananenfischer kennengelernt und liebe die 3er Partien. Die Interaktion ist dort sicherlich offensichtlicher und es gibt genug Strategien die man durchziehen kann. Auch da, das Spiel wird vermutlich mal bei mir einziehen und ich würde gerne den Solo-Modus ausprobieren.. dank Solo-Manolos Podcast bin ich sogar für den Solo-Modus EXTREM angefixt. Aber da nervt mich das Thema... ich kann damit nichts anfangen.


    Terra Mystica: Ich habe davon leider zu wenig Spiele intus, aber die Big Box zog bei mir ein. Geniales Spiel, eben auch weil wieder Interaktion am Start ist.


    Das sind für mich drei Beispiele, die für mich die perfekte Mischung ausmachen. Man kann eine gewisse Strategie planen, durchziehen darf aber seine Mitspieler nicht vergessen und/oder die machen dir ein Strich durch die Rechnung. Das macht mir Spaß, es fühlt sich weniger nach Arbeit an als andere Spiele. Ein bisschen sichter wär da noch Flügelschlag. Man kann sich eine Engine aufbauen, spielt aber mehr für sich. Klar die Ziele... aber es geht halt flott. Das Thema spielt dabei bei mir sogar fast eine untergeordnete Rolle, sonst würde ich Dune nicht anrühren und Terra Mystica sieht auch nicht toll aus und Thema ist 0815.

    Wasserkraft was ich ebenfalls liebe, ist zwar auch geil ist mir aber manchmal zu stressig.


    Die Liste könnte ich beliebig erweitern... Suchy Spiele machen mir auch Spaß. Underwater Cities, Praga, Woodcraft... aber bei allem fehlt mir das besondere etwas weshalb ich es nicht habe aber jederzeit mitspielen würde. Hätte ich die gekauft, würden diese Spiele jederzeit auf der Kippe zum Verkauf stehen. Ich persönlich empfinde die Interaktion in UC geringer als bei Arche Nova... ebenso bei Terraforming Mars...


    Was ich mir in Zukunft wieder genauer und Intensiver angucken will ist Great Western Trail. Ich habe die erste Auflage, überlege die ganze Zeit auf Argentinien umzusteigen und/oder Neuseeland...


    Ich feier auch die Lacerda Spiele, dass ist ebenfalls jedesmal ein Erlebnis, aber für mich ist das ganze ZU planbar, weshalb es sich oft nach Arbeit anfühlt und man sich Abends eben nicht denkt "ach komm, 1-2 Runden On Mars gehen ja wohl..."

  • Eine ehrlich gemeinte Frage an die Fraktion: "nach 1-3 Partien zieht das Euro Game wieder aus":


    Warum spielt ihr dann eigentlich Euro Games? Gibt es dann nicht andere Genres, die euch mehr reizen?

    Oder welche Spiele habt ihr denn öfter gespielt?


    Ich würde eigentlich erwarten, dass man dann lieber kooperative Spiele mag, oder Abenteuer-Spiele, oder generell Spiele mit mehr Variabilität (Events, Ereigniskarten etc.). Wenn man kein Interesse hat, das Puzzle des Spiels zu ergründen und das oberflächliche Erkennen der Mechanismen reicht einem schon etc. Sind dann nicht ungefähr alle Spiele besser geeignet, als ein (komplexes) Euro Game, bei dem das Erlernen schon eine Weile dauern kann?

  • Eine ehrlich gemeinte Frage an die Fraktion: "nach 1-3 Partien zieht das Euro Game wieder aus":


    Warum spielt ihr dann eigentlich Euro Games? Gibt es dann nicht andere Genres, die euch mehr reizen?

    Oder welche Spiele habt ihr denn öfter gespielt?

    Wieso sollen Spiele, die einem keinen Spaß machen, länger in der Sammlung verweilen? Wir reden immer noch über wertvolle Zeit, die man da hinein investiert. Was nach 1-3 Spielen auszieht, fällt entsprechend zumeist in diese Kategorie. Das dürfte im Übrigen unabhängig davon sein, dass es sich um ein Euro-Game handelt.

  • Kann auch sein, dass sie einem einfach nicht so gefallen wie man es erwartet hat. Merw zum Beispiel schien perfekt. Tolle Grafik, tolles Thema und gewisse Interaktion. War aber nach 3-4 Runden weniger als erwartet deswegen zog es wieder aus.

  • Ehrlich gesagt, mag ich so ziemlich alle Spiele. Die beiden Spiele, die bei mir am häufigsten gespielt wurden sind aber wirklich keine Euros, sondern mit #EinfachGenial ein abstraktes Legespiel und #TimesUp ein klassisches Party-Ratespiel. Mir macht das Ergründen neuer Euros trotzdem Spaß. Vor allem interessiert mich auch, was andere Mitspieler da dran sehen. Die ganz komplexen (wie Lacerdas) werde ich wohl in Zukunft nicht mehr anfassen, da sie echt nichts für mich sind. Aber beispielsweise ein #Revive lockt mich dann doch.

    Ich will mein Hirn manchmal auch auf möglichst unterschiedliche Arten fordern. Da ist der Reiz des Neuen immer gegeben.


    Spannend an der ganzen Diskussion hier finde ich ja, dass das Thema Interaktion sehr großen Raum eingenommen hat. Die drei Hauptmotivationen, die ich hier mitbekommen habe:

    1. Immer wieder neue Puzzles und Herausforderungen durch die Interaktion mit den Mitspielern

    2. Den Reiz etwas produktiv aufzubauen und sogar besser zu werden (z.B. eine Engine)

    3. Aktivierung des Belohnungszentrum, wenn ein Plan aufgegangen ist und man viel dafür bekommt


    Ein #Brass wird vermutlich hauptsächlich Punkt 1 triggern, #TerraformingMars Punkt 2 und #DarwinsJourney zielt eher auf Punkt 3

    Vermutlich ist es Punkt 3, den ich bisher noch am wenigsten greifen kann. Hier macht mir #GanzSchoenClever Spaß, obwohl ich nur mein Personal Puzzle löse, #Evergreen dagegen fand ich einfach nur langweilig (auch weil ich das Puzzle nicht herausfordernd finde). Eventuell kommen mir hier die Belohnungen in Form von Wertungen zu selten.

    Gerade Spiele die auf diese Belohnungen durch das Lösen eines Puzzels abzielen, sind es, die bei mir nach 1-3 Partien rausfliegen, da es für mich nicht mehr Reiz auslösen, wenn ich das Rätsel zum dritten oder vierten Mal löse.

  • Eine ehrlich gemeinte Frage an die Fraktion: "nach 1-3 Partien zieht das Euro Game wieder aus":


    Warum spielt ihr dann eigentlich Euro Games? Gibt es dann nicht andere Genres, die euch mehr reizen?

    Oder welche Spiele habt ihr denn öfter gespielt?

    Wieso sollen Spiele, die einem keinen Spaß machen, länger in der Sammlung verweilen? Wir reden immer noch über wertvolle Zeit, die man da hinein investiert. Was nach 1-3 Spielen auszieht, fällt entsprechend zumeist in diese Kategorie. Das dürfte im Übrigen unabhängig davon sein, dass es sich um ein Euro-Game handelt.

    Es gab hier Leute wie lorion43, bei denen es ein Muster ist, dass die Spiele nach 1-3 Partien wieder ausziehen. Er sie sogar mag, aber dann nicht mehr spielt. Da würde ich dann nach anderen Arten von Spielen schauen, weil Euro Games meiner Meinung sich eher nach mehr Partien entfalten und Spaß machen.


    Da würde ich die "wertvolle Zeit" eher nutzen ein Spiel zu lernen, das eine Chance hat länger zu bleiben.

  • Es gab hier Leute wie lorion43, bei denen es ein Muster ist, dass die Spiele nach 1-3 Partien wieder ausziehen. Er sie sogar mag, aber dann nicht mehr spielt. Da würde ich dann nach anderen Arten von Spielen schauen, weil Euro Games meiner Meinung sich eher nach mehr Partien entfalten und Spaß machen.


    Da würde ich die "wertvolle Zeit" eher nutzen ein Spiel zu lernen, das eine Chance hat länger zu bleiben.

    Auch das kann gewöhnlich sein, wenn man letztendlich nur Spiele behalten möchte, die einem nicht nur gut, sondern richtig gut gefallen. Die Frage ist doch immer: Möchte ich ein Spiel weiter ergründen? Eventuell lernt man in diesen Partien nicht alles kennen, aber es reicht, um für sich einschätzen zu können, dass man das Spiel lieber abgibt, da es auf lange Sicht nicht reizen wird. Das bedeutet vllt, dass viel abgegeben wird. Aber eben nicht, dass darunter nicht auch die Spiele sind, die lange bleiben und unterhalten.


    Die 2. Aussage finde ich widersprüchlich. Viel abzugeben bedeutet doch, dass viel getestet wird? Ob etwas längerfristig bleiben kann, weiß man doch eben erst, wenn es gespielt und getestet wird. Man kann sich noch so gut erkundigen, enttäuscht kann man immer werden.


  • Was verstehst du denn unter "das Puzzle gelöst"?

    Ich glaube es gibt kein Euro Game, das ich als "gelöst" ansehen würde. Eigentlich kein (gutes) Spiel. Wenn ich anfange eine Liste zu machen, der nicht so komplexen Spiele: Azul, Burgen von Burgund, Arnak, Dune, Railroad Ink, Earth, Viticulture, Race for the Galaxy, Marco Polo ...

    Keins davon würde ich als "gelöst" betrachten. Maximal: gelöst im Sinne von: ich habe verstanden was ich erreichen will, aber noch lange nicht, wie ich da elegant hinkomme.


    Klingt ja wie: ich habe diese Mechanik mal verwendet und diese Belohnung bekommen. Das nächste Mal bekomme ich ja eh wieder dasselbe?

  • Was verstehst du denn unter "das Puzzle gelöst"?

    Ich glaube es gibt kein Euro Game, das ich als "gelöst" ansehen würde. Eigentlich kein (gutes) Spiel. Wenn ich anfange eine Liste zu machen, der nicht so komplexen Spiele: Azul, Burgen von Burgund, Arnak, Dune, Railroad Ink, Earth, Viticulture, Race for the Galaxy, Marco Polo ...

    Keins davon würde ich als "gelöst" betrachten. Maximal: gelöst im Sinne von: ich habe verstanden was ich erreichen will, aber noch lange nicht, wie ich da elegant hinkomme.


    Klingt ja wie: ich habe diese Mechanik mal verwendet und diese Belohnung bekommen. Das nächste Mal bekomme ich ja eh wieder dasselbe?

    Von diesen Spielen hab ich Azul und Arnak immer noch in meiner Sammlung und sehe auch nicht, dass ich sie bald "durchgespielt" habe. Marco Polo ist ewig her, hab ich damals aber nach Partie 2 aussortiert. Viticulture schon nach der ersten Partie. Gerade bei Viticulture hatte ich das Gefühl, dass der beste Zug stets offensichtlich ist. Da ich es aber auch nur einmal gespielt habe, hab ich da sicher nicht alles herausgeholt. Zu beiden Spielen kann ich aber dadurch nicht viel sagen.


    Puzzle gelöst heißt für mich, dass ich die Herausforderung gemeistert habe. Ich nehme jetzt mal als aktuelleres Beispiel #DarwinsJourney : Das Spiel hat eine enorme Mangelwirtschaft. Nachdem die ersten Arbeiter eingesetzt sind, braucht man viel Geld, um die gewünschte Aktionen machen zu können. Sprich, man muss eine Strategie haben, um Geld zu bekommen. Am einfachsten ist das über das Museum. Allein deshalb sind die Reise-Aktionen besonders interessant, da man so an Tiere kommen kann, die man ins Museum bringen kann. In meiner zweiten Partie hab ich voll auf Tiere erforschen gesetzt und hab wohl nahezu allein die Evolutionstheorie erforscht. Das heißt nicht, dass das Spiel ganz anders verlaufen würde, wenn andere Aktionen im Spiel sind oder dass ich nicht mal ausprobieren könnte, voll auf Korrespondenzen zu spielen oder möglichst alle Ziele zu erledigen und so Boni freizuschalten. Der Reiz ist für mich aber nicht mehr da, weil ich es frustrierend finde, immer nur den Geldmangel im Kopf zu haben. Profis werden mir sicher aus dem Stehgreif 3 weitere Strategien nennen, wie ich sonst an Geld kommen kann oder wie ich ohne Geld auch viele Punkte machen kann, doch mein Reiz diese Möglichkeiten zu erforschen interessiert mich nicht.


    Zusammenfassend: Gelöst heißt nicht, dass jede zukünftige Partie gleich aussieht, sondern dass ich keinen Reiz mehr habe eine andere Strategie auszuprobieren. In der Regel, weil mir das Spiel zu viele Zwänge vorgibt, so dass meine Gedanken zu verengt sind und ich letztendlich zukünftige Partien doch sehr ähnlich spielen würde. Manche Züge wirken einfach zu offensichtlich. Es kann auch der Dunning-Kruger-Effekt sein, dass mir die Fähigkeiten fehlen bei diesen Spielen out of the box zu denken und es deshalb zu offensichtlich ansehe.

  • Ich würde dann an deiner Stelle dann eher sagen: Ich habe das Puzzle gesehen, aber es interessiert mich nicht "dauerhaft".

    Aber als "gelöst" würde ich das nie und nimmer bezeichnen. In den Spielen steckt ja noch viel mehr drin, es interessiert dich halt nicht das zu erkunden.

    Das ist ja auch in Ordnung, es muss dich nicht interessieren.

  • Ich würde dann an deiner Stelle dann eher sagen: Ich habe das Puzzle gesehen, aber es interessiert mich nicht "dauerhaft".

    Aber als "gelöst" würde ich das nie und nimmer bezeichnen. In den Spielen steckt ja noch viel mehr drin, es interessiert dich halt nicht das zu erkunden.

    Das ist ja auch in Ordnung, es muss dich nicht interessieren.

    ja vermutlich ist das die bessere Bezeichnung

  • Eine ehrlich gemeinte Frage an die Fraktion: "nach 1-3 Partien zieht das Euro Game wieder aus":

    Warum spielt ihr dann eigentlich Euro Games? Gibt es dann nicht andere Genres, die euch mehr reizen?

    Welches Genre wäre denn besser geeignet? Amerispiele mit Story und Abenteuer sind sehr oft kampagnenbasiert, die meist aus mehr als 1 biw drei Szenarien bestehen. Sprich, solche Spiele schaue ich mir erst gar nicht an, weil ich sie eh nie durchspielen könnte. Und es bringt auch nichts, wenn zwischen zwei Story-Partien zwei Jahre liegen, oder?

    Eurogames mag ich aufgrund der logischen Knobelei und Optimierung. Gerade das mag ich an Eurospielen. Und da ist mir auch egal, ob ich da Spiel das erste Mal, das dritte Mal oder das zehnte Mal spiele. Zum zehnten Mal kommt es aber nur, wenn ich das Spiel interessant genug finde.

    Oder welche Spiele habt ihr denn öfter gespielt?

    Keine. Außer Du zählst Partyspiele, die nur wenigen Minuten dauern, dazu. Ich habe halt nicht beliebig viel Zeit. In der Zeit, in der ich spiele, spiele ich dann halt zu 50% neue Spiele und zu 50% bekannte Spiele. Und so kommt es, dass z.B. Wasserkraft eine 10 von 10 bei mir ist und ich es trotzdem erst fünf- oder sechsmal seit der Anschaffung 2019 gespielt habe.


    Grundsätzlich teste ich eben auch viele neue Eurogames. Die meisten bekommen eine Chance. Sollte das Spiel gut sein, dann kommt vielleicht eine zweite Partie dazu. Aber nur sehr gute Spiele schaffen es dann auf eine dritte Partie. Wieso? Warum sollte ich meine sehr begrenzte Spielzeit mit „nur“ guten Spielen verbringen, wenn ich lieber die sehr guten spiele (die ich schon im Schrank habe). Ein Spiel, was ich nur gut finde, will ich gar nicht viel mehr erkunden, erforschen oder meistern. Wenn es mich nicht in der ersten Partie einfängt, hat mich das Spiel schon verloren. Wie gesagt, ist mir meine Spielefreizeit dafür zu schade.


    Gruß Dee

  • Ihr könnt gerne machen was ihr wollt, ich ticke nur einfach anders. Ich könnte meinen Kumpel erwürgen, wenn er schon wieder ein neues Spiel kauft, wenn doch noch so viel in der Pipeline ist, bei denen ich noch nicht durch bin.


    Aber vermutlich ist meine Sicht auch verzerrt durch BGA und die Möglichkeit dort in Spiele tiefer einzutauchen. Auf dem Tisch bekommt man das eher nicht hin. Aber ich würde es gerne.

  • Würde mich auch eher als Ameritrash-Spieler bezeichnen, der später Euros für sich entdeckt hat.

    Ich mag thematische Euro-Spiele (z. B. Viticulture oder On Mars) bei dem das Grafikdesign und die Icons richtig gut gestaltet sind.

    Wenn ich ein neues Euro-Spiele kaufe dann eben weil es thematisch ist, sehr gut aussieht und mechanisch etwas neues bringt was ich noch nicht als Spiel habe. Aktuell lässt mich z. B. Revive absolut kalt (nicht thematisch, nicht schön). Darwin's Journey dagegen hat mich voll abgeholt (sehr schöne Optik und eine tolle Thematik, auch wenn das Spielgefühl eher einem Puzzle gleicht). Interaktion finde ich auch gut, aber wenn es zu gemein wird (Ozeanien), dann schreckt mich das doch sehr ab. Wenn das Spiel allerdings kurz ist (Unmatched), dann kann ich mit Interaktion sehr gut umgehen (eine Niederlage ist schnell vergessen). Wasserkraft ist wirklich richtig gut, aber Fehler verzeiht es nicht. Das kann sehr frustrierend sein. Und ich spiele grundsetzlich aus Spaß, nicht aus Frust. :D

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 ()

  • Ich spiele gerne interaktive Euros, bei denen man seinen Mitspielern bestenfalls ordentlich die Tour versauen kann. Multiplayersolitaire holt mich nicht mehr ab, kann ich mal mitspielen, aber nur wenn es keine Alternativen gibt.

    Mir gefällt es Dinge zu planen und dabei ein Auge darauf zu haben was die Mitspieler machen. Wenn ich erkenne, wie ich Mitspielern ihren gut geplanten Zug vermasseln kann, freut mich das besonders. Das setzt aber oft voraus, dass man ein Spiel häufiger spielt.

    BGA und co holt mich allerdings so gar nicht ab. Hoffe daher auf weitere 50 Partien Brass am Brett :)