Ältere (WP) - Spiele gut gealtert und noch empfehlenswert ?

  • Mir werden oft ältere , meist WP Spiele als ideale tolle Mittelklasseeinstiegsspiele empfohlen , einige wie bzw. Stone Age besitze ich schon

    Andere die mir bei meiner Suche oft genannt werden sind bzw. : Firenze, Kingsburg samt Erweiterung, Fresco samt Erweiterungen, Säulen der Erde samt Erweiterung, die Paläste von Carrara, Hanse Teutonica und Wikinger von Kießling einst bei HiG

    Oft sind diese aber heute, zwar weniger hier, aber ansonsten medial wirklich fast völlig ohne jegliche Relevanz und jegliche Erwähnung auf sämtlichen Kanälen, Podcasts und Blogs mehr und sind dazu teils out of print und gelten wohl als teils belächelt als früher gute inzwischen überholte Old School Spiele .

    Ein Kauf eines Oldies wäre also zumindest schon emotional als erste Hürde der Überwindung völlig "uncool" , weil eben keine vielgepriesende blinkende Neuheit.

    Dies scheint besonders auf Säulen der Erde samt Erweiterung zu zu treffen , bei Wikinger von Kiessling bin ich mir überhaupt nicht sicher ob die Spielidee nicht auch schon inzwischen von neueren Spielen aufgegriffen wurde (Rosenberg ?) , Hanse Teutonica gibt es ja wenigstens eine neue günstige Big Box
    Kingsburg scheint trotz allen Lobes allgemein wohl zu lange zu gehen für das was es ist.

    Gleichzeitig schwärmen die , die damals mit dem Spiel bei dem Erscheinen "aufgewachsen" sind von diesen Spielen und empfehlen sie heute noch.

    Wohl deshalb haben diese Oldies auch bei BGG bis auf Säulen der Erde zumeist alle noch sehr gute Kritiken bekommen, die ich aber genau deswegen aus der Sicht von heute nicht genau richtig einordnen kann

    Verklärte Retrosicht oder überzogene Kritik weil vielen es mit brandneuen Spielen samt Optik und Thema vergleichen ?

    Vermutlich ist die Wahrheit irgendwo dazwischen

    Deswegen meine Frage :

    Würdet ihr diese o.g Spiele und auch gerne andere ähnliche heute deswegen noch bedenkenlos auf Empfehlung zum Kennenlernen kaufen, zumal einige ja in ihrer Anschaffung gebraucht (Kingsburg und Säulen der Erde, Wikinger bzw. ) oft oder gerade auch wegen der Erweiterung nicht gerade sehr günstig sondern sehr , sehr teuer wären ?

    Gleichzeitig muss ich noch bedenken , dass wenn ich diese Spiele habe , viele bekannte und unbekannte Mitspieler oft gern lieber neue Spieler aufgrund des Looks und des Namens lieber als einen unbekannten Oldie spielen möchten was ja auch noch dazukommt

    Aber wenn es wenigstens gut gealtert ist , dürfte und müsste das hinterher nicht auch noch zusätzlich zu Erklärungsnöten von meiner Person führen :)

  • Da fehlt eindeutig Lancaster auf deiner Liste oder ist das nicht alt genug? Das ist für mich gut gealtert und auf jeden Fall einen Blick wert.


    Zum Rest kann ich nicht viel sagen. Ich habe den Nachfolger zu Säulen der Erde da. Die Tore zur Welt, das ist lange her, dass ich das gespielt habe. Fand es damals gut und es sieht immer noch fantastisch aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Everadus ()

  • Ich bin ja bekennender "alte-Spiele-Liebhaber", gerade weil man dabei oft Mechaniken und Abläufe findet, die es so heute (im Guten wie im Bösen) nicht mehr gibt. Aber generell würde ich das immer als a. Einzelfallentscheidung und b. abhängig vom eigenen Geschmack einschätzen. Säulen der Erde mit seinen zig Arbeitereinsetzfeldern fühlt sich ohne Erweiterung für mich auch etwas angestaubt an; mit Erweiterung finde ich es immer noch gut (aber auch nicht mehr sehr gut). Und es gibt zig Worker-Placer. die in die gleiche Kerbe schlagen. KIngsburg hingegen ist, was den Würfeleinsetzmechanismus angeht, immer noch in seiner Art ziemlich einzigartig, weil sehr zugänglich und spaßig (auch hier am besten mit 1-2 Modulen der Erweiterung). Trotzdem wirst Du, wenn Du komplexere Spiele suchst, wahrscheinlich mit aktuelleren Dice-Placern wie Pulsar 2489 oder Tiletum mehr Spaß haben. Fresko mit seinen 17 Erweiterungen halte ich immer noch für ein sehr gutes Sandbox-Kennerspiel, bei dem Du die Komplexität nahezu beliebig steigern kannst, aber auch hier sind zentrale Mechanismen mittlerweile in anderen Spielen übernommen und verfeinert worden (z.B. in Viticulture). Aber das sind nur die Titel, die ich noch von damals kenne; in den letzten Jahren habe ich darüber hinaus noch etliche großartige ältere Spiele kennengelernt, für die es für mich kein aktuelles Spiel gibt, dass sie ersetzen könnte. Francis Drake etwa verbindet das Einsammeln von Ressourcen über die dabei ver(sch)wendete Zeit mit verdeckter Aktionswahl zu einem hochgradig interaktiven, intensiven Erlebnis, Sechsstädtebund mit seinem in jeder Phase wechselnden Startspieler fühlt sich wie nichts an was ich davor oder danach je gespielt habe, und Nieuw Amsterdam ist ein wahnsinnig gutes Auktionsspiel, das für mich ziemlich konkurrenzlos dasteht.


    Aber natürlich nutzt das alles nichts, wenn Du niemand findest der die alten Titel freiwillig mitspielt. Das kann man auch sehr gut auf öffentlichen Spieletreffs beobachten, dass mitgebrachte ältere Titel oft keine Chance gegen die Neuheiten haben.

  • Ich bin dem Reiz des Neuen recht schnell erlegen, aber wenn ich mal in mein Spieleregal schaue, dann muss ich zugeben, dass viele ältere Titel ihren Platz gegen die Neulinge sehr souverän verteidigen. Der heiße Scheiß von heute ist doch auch nur der kalte Kaffee von morgen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.


    Kieslings Wikinger z.B. hat einen genialen Wahlmechanismus. Die Säulen der Erde kann optisch heute noch mithalten und ist immer noch ein mehr als solides Spiel. Die Burgen von Burgund, Bora Bora, Ra, Egizia, Glen More, Magister Navis, Brass, Samarkand, Morgenland, 1830, Age of Steam, Vinhos, Village usw. haben ja nicht zu unrecht ihre (zugegeben teils optisch und inhaltlich aufgemotzten) Neuauflagen erhalten. Ich würde keinen Gedanken dran verschwenden, ob über diese Spiele noch geredet wird oder nicht. Traffic ändert nichts an der spielerischen Qualität der Klassiker.

    we are ugly but we have the music

  • Aber natürlich nutzt das alles nichts, wenn Du niemand findest der die alten Titel freiwillig mitspielt. Das kann man auch sehr gut auf öffentlichen Spieletreffs beobachten, dass mitgebrachte ältere Titel oft keine Chance gegen die Neuheiten haben.

    Das habe ich auch schon oft Beobachteen und auch selbst feststellen

    Man müsste also neben den Spielen eigentlich auch die Liebhaber dieser Spieler zum spielen gleich mit zum Spieletreff erwerben ;)


    Pulsar 2489 habe ich schon gespielt , glaube Kingsburg deswegen neben dem Setting auch mein erster Favorit neben Wikinger , da ich beide Spiele irgendwie unique , anders und irgednwie interessant aus der Zeit gefallen finde, so rein vom Gefühl was ich so hier und da gesehen habe

  • Da fehlt eindeutig Lancaster auf deiner Liste oder ist das nicht alt genug? Das ist für mich gut gealtert und auf jeden Fall einen Blick wert.


    Zum Rest kann ich nicht viel sagen. Ich habe den Nachfolger zu Säulen der Erde da. Die Tore zur Welt, das ist lange her, dass ich das gespielt habe. Fand es damals gut und es sieht immer noch fantastisch aus.

    Lancaster habe ich mir mal notiert , ist mir nur vom Namen etwas bekannt

    Einmal editiert, zuletzt von Malefiz ()

  • Kieslings Wikinger z.B. hat einen genialen Wahlmechanismus. Die Säulen der Erde kann optisch heute noch mithalten und ist immer noch ein mehr als solides Spiel.

    Ist das bei Wikinger tatsächlich immer noch so einzigartig ? Das liest man immer oder oft , trotzdem spricht keiner über das Spiel mehr


    Die Menzel Sachen mögen manche als ewig typisch Klassisch deutsches Eurogame nach Art des Mittelalters Stereotyp altbacken finden
    Aber wenn ich bzw. Brügge, Säulen der Erde Firenze als zeitlose Kunst sehe , genau wie Stone Age kann ich damit auch mehr Zeitlose Ernsthaftigkeit empfinden als bei neuren Sachen wie der Westfrankreich Saga bzw.

    Aber das sehen jüngere sicher anders , ich mag es eher Klassisch bei Klassischen Themen und moderner bei modernen Themen

    Einmal editiert, zuletzt von Malefiz ()

  • Leider war ich kein Fan von Kingsport Horror, das ist im Kern nur eine Variation von Kingsburg mit Erweiterung, aber leider an einigen Stellen unnötig kompliziert und dann auch noch zufälliger. Da würde ich eher zum Original greifen.

  • Die Ausgangsfrage ist für mich schwer zu beantworten. Ich habe Spiele wie z.B. Kingsburg, Säulen der Erde, Egizia oder Wikinger als Neuheiten gespielt. Sie sind noch immer in unserer Sammlung und ich finde sie sehr gelungen. Irgendwann ab dem 8. Workerplacemtspiel war der Mechanismus für mich durch und ich habe mir keine WP mehr näher angeschaut. Insofern bin ich mit diesen "alten" Spielen zufrieden. Für mich persönlich bedeutet komplexer aber auch nicht automatisch besser bzw. spannender. Klares Design auf den Punkt gebracht mag ich tendenziell lieber als alles mit jedem verknüpft und noch mal scharfe Sosse drüber. Ich kann daher schlecht einschätzen, inwiefern Vielspieler, die erst ein paar Jahre im Hobby sind und evtl. sich nur im Bereich der aktuell hoch komplexen bzw. umfangreichen Spiele tummeln noch Spass an den älteren Spielen haben. Der Umstand, dass niemand über diese älteren Jahrgänge mehr spricht, ist nun mal dem Neuheitenkult geschuldet. Wenn man sich mal auf BGG oder hier die entsprechenden Neuheitendiskussionen von vor 10, 15 Jahren durchliest, findet man keinen wirklichen Unterschied zu heute.

  • Voll ins Wespennest... der Großteil meiner Sammlung besteht aus älteren Spielen und alle werden regelmäßig in verschiedenen Abständen gespielt.


    Neben Spielen wie...


    Brass Lancashire (und nicht dieses weichgespülte Wasserbier von Birmingham!)

    Carolus Magnus

    Chinatown

    Durch die Wüste

    Euphrat & Tigris

    Goa

    Hansa Teutonica

    Lancaster

    Mexica

    Modern Art

    Navegador

    Ra

    Sankt Petersburg

    Samurai

    Troyes

    Wikinger


    uuuuund so weiter... gibt es auch noch ein paar WP Spiele:


    Caylus (1303)

    Egizia (Shifting Sands)

    Magnum Sal

    Orleans

    Tribun

    Vanuatu



    Die ganze Schwemme neuer Spiele, vor allem von KS und Konsorten sind zum Großteil keine guten Spiele. Heute dreht sich fast alles nur noch um vielen unnötigen BlingBling und Miniaturen. Die Kunst mit wenig Regeln anspruchsvolle Spiele zu erschaffen ist so gut wie verloren. :loudlycrying:

  • Die ganze Schwemme neuer Spiele, vor allem von KS und Konsorten sind zum Großteil keine guten Spiele.

    Bedenke, dass in den Jahren, in denen die von dir aufgeführten Spielen herauskamen, eine große Menge, die man ebenfalls als Großteil bezeichnen könnte, keine „guten“ Spiele waren, sonst fänden sie sich vielleicht in deiner Sammlung/Aufzählung wieder.

    Eurogames mit opulenten Kickstartern mit Minis usw. zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen. Dein präferierter Spieletyp ist halt nur noch einer unter vielen und das ist gut so. Es kommen doch noch immer gute Spiele mit recht wenig Regeln heraus, nur stellen die nicht mehr 70% der neuen Spiele sondern eher 20% (die Prozente sind nur vermutet).

  • Wikinger ist alles nur kein Worker Placement; allerdings in meinen Augen ein ausgezeichnetes Spiel. Entweder der Expertenmodus, oder in der Normalversion zu Dritt. Zu viert ist die Normalversion leider nicht so gut balanciert (6 Runden, 4 Spieler und der Startspieler ist wichtig)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Malefiz Du sagst: Mir werden mittelklasse Spiele empfohlen wie "Säulen der Erde, Kingsburg, Fresko, Wikinger".

    Diese Spiele hätte ich dir bestimmt auch vorgeschlagen.


    Ich habe April 2009 intensiv angefangen Brettspiele zu spielen, weil ich gesundheitlich zur damaligen Zeit nichts anderes machen konnte.

    Mein erstes Spiel war Alhambra, zweites war Säulen der Erde, dann kamen Einfach Genial, Sankt Petersburg, Kingsburg, Dominion, Fresko, Wikinger usw.


    Wir haben damals ne Gruppe aus 35 verschiedenen Bekannten gehabt, von denen wir spontan welche zum Spielen einladen konnten.


    Meine Frau und ich spielten mindestens jeden zweiten Tag.

    Dann aber von morgens bis abends.

    Und 2 mal die Woche veranstalteten wir einen Spieleabend bei uns, wo wir um 11 Uhr vormittags anfingen und am nächsten morgen um 4 Uhr aufhörten zu spielen.

    Da kamen immer ein Aufwärmer, dann ein leichtes Spiel, dann ein Kennerspiel und zum abklinken des Abends wieder ein Absacker.

    Somit brauchte ich immer neue Spiele. Wir hatten so einen Spaß am Spielen, dass ich jährlich im Durchschnitt wirklich 100 Spiele mir gekauft habe.


    Jedes Jahr wurden die 20 gehypten Spiele in Essen sofort eingetütet und bis zur nächsten Messe hatte ich schon wieder um die 100 Spiele gekauft. Das ging so bis 2017. Dann kam unser Sohn auf die Welt und die Spieleabende fielen weg. Das Spielen wurd immerweniger und seit diesem Jahr kaufe ich auch fast nix mehr.

    Hab nur Marrakesh gekauft glaub ich :) Warum?

    Weil ich gemerkt habe, dass ich drastisch abbauen muß und mir das Neue auch nicht mehr gefällt. Ich will die alten Sachen spielen bis zum Umfallen.

    Ich meine es ernst, die Spiele, die du dort genannt hast, die sind alle in meiner Top 50, die würd ich nie abgeben und will sie jeden Tag spielen.


    Die etlichen neuen WP Spiele kommen irgendwie nicht mehr auf den Punkt. Haben Ecken und Kanten und dauern manchmal sehr lange.

    Ein Säulen der Erde aber, ist so rund spielt sich auch zu zweit so top, dass es für mich immernoch eins der besten WP Spiele ist.


    Die etwas Aktuelleren, zum Beispiel Viticulture ist sehr gut, würd ne 8,5 bis 9 Punkte vergeben, hat aber Ecken und Kanten, dauert lang, der Aufstehmechanismus ist auch von Fresko ;-).

    Fresko wiederum find ich viel runder, man kann es auch je nach Wunch komplexer machen.

    Ich spiele es mindestens mit 6 Modulen. Trotzdem sehr rund und kurzweilig. Zu dritt 75 max. 90 min.


    Wikinger gehört heute noch zu den besten Legespielen. Mit Azul vielleicht das Beste von Kiesling.


    Kingsburg mit Erweiterung ist immernoch ein gutes Diceplacementspiel, weil es auch toll mit Gelegenheitsspielern spielbar ist, wohingegen Madeira, Marco Polo oder Lorenzo nur mit Experten spielbar sein dürften.


    Also lange Rede kurzer Sinn.

    Diese älteren Titel die du genannt hast" Säulen der Erde, Fresko, Kingsburg, Wikinger" gehören immernoch zu den Besten ihrer Genren an.

    Genauso wie Orleans immernoch top Bag Building ist und

    Dungeon Petz, Dungeon Lords, Lords of Waterdeep, Madeira, Nations etc.. top Workerplacementspiele sind.

    Meine Top 100 besteht fast nur von solchen Titeln.


    Vom Ross des "Cult of the New" bin ich endlich abgesprungen, und will diese Perlen wieder öfter spielen!

    Nicht wegen der Nostalgie, sondern weil sie immernoch zu den Besten gehören.

  • Die ganze Schwemme neuer Spiele, vor allem von KS und Konsorten sind zum Großteil keine guten Spiele.

    Bedenke, dass in den Jahren, in denen die von dir aufgeführten Spielen herauskamen, eine große Menge, die man ebenfalls als Großteil bezeichnen könnte, keine „guten“ Spiele waren, sonst fänden sie sich vielleicht in deiner Sammlung/Aufzählung wieder.

    Eurogames mit opulenten Kickstartern mit Minis usw. zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen. Dein präferierter Spieletyp ist halt nur noch einer unter vielen und das ist gut so. Es kommen doch noch immer gute Spiele mit recht wenig Regeln heraus, nur stellen die nicht mehr 70% der neuen Spiele sondern eher 20% (die Prozente sind nur vermutet).

    Ja, da ist sicherlich überall etwas wahres dran, aber die Menge ist natürlich trotzdem um ein Vielfaches gestiegen.

    Das Problem mit den opulenten Spielen ist, dass es auch bei Eurogames immer häufiger der Fall ist. Ich mag meine Spiele auch gerne schön (habe Brass, Ra und Modern Art ersetzt), aber bitte nicht mit unnötigem Zeug, dass das Spiel in keiner Weise weiterbringt.


    Was die kurzen Regeln betrifft habe ich allerdings meine Zweifel. Natürlich kenne ich nicht jedes Spiel und vielleicht gehören die moderneren nicht in mein Beuteschema, aber welche gibt es denn da, wenn man rein abstrakte Spiele aussen vor lässt? Mir fallen da nur sehr wenige ein (Babylonia zB). Spiele wie E&T, Samurai und ähnliche habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

  • ["alte" Spiele]

    Ich habe mal einen Absatz aus dem Startbeitrag zitiert, den ich für wichtig halte.

    Oft sind diese aber heute, zwar weniger hier, aber ansonsten medial wirklich fast völlig ohne jegliche Relevanz und jegliche Erwähnung auf sämtlichen Kanälen, Podcasts und Blogs mehr und sind dazu teils out of print und gelten wohl als teils belächelt als früher gute inzwischen überholte Old School Spiele .

    Ein Kauf eines Oldies wäre also zumindest schon emotional als erste Hürde der Überwindung völlig "uncool" , weil eben keine vielgepriesende blinkende Neuheit.

    Falsche Einstellung. Davon musst du erstmal weg. Bedenke zwei Sachen:

    • Wichtig ist nicht, ob ein Spiel alt oder neu, cool oder uncool, vielgepriesen oder unbekannt ist. Alles vergleichsweise uninteressant. Wichtig ist, ob es dir bzw. deiner Spielegruppe gefällt. Wer nur anderen hinterher läuft, wird nicht auf Dauer glücklich.
    • Ein Social Media Creator hat eigene Interessen. Er präsentiert nicht unbedingt, was gut ist, sondern in allererster Linie, was Clicks (und die Unterstützung der Hersteller) bringt, und das am besten mit möglichst wenig Aufwand. Dass da überwiegend blinkende Neuheiten hochgejubelt werden, ergibt sich schon von ganz alleine aus dem System.

    Mit diesem Bewusstsein dann einfach mal eine oder zwei für dich persönlich interessant klingende Klassiker kaufen und ausprobieren. Dann selbst entscheiden, ob man die Vergangenheit weiter erkunden möchte. Wenn Neuheiten in deiner Spielegruppe besser ankommen: auch gut, dann damit glücklich werden. Ich will niemanden zu irgendwas überreden. Am Geld sollte das Klassiker-Erkunden jedenfalls nicht scheitern. Wenn man gebraucht kauft, bekommt man viele richtig gute ältere Spiele für sehr kleines Geld.

    Zwei konkretere Tips habe ich noch: Erwarte bei Klassikern keinen Solo-Modus. Das war früher einfach nicht üblich und selbst die 2er-Umsetzung kann ggf. unbefriedigend sein. Außerdem: Mögliche Downtime beachten. Heute wird mehr gegrübelt als vor 20+ Jahren, d.h. da funktionieren heute manche Spiele schlechter als früher, insbesondere bei Mitspielern, die es nicht mehr gewohnt sind, dass man Spiele mehr als zwei- oder dreimal spielt und daher gleich ihre Erstpartie schon perfekt spielen wollen. (Deshalb sind z.B. auch Auktionsmechanismen heute in Spielen kaum noch zu finden, wenn's nicht so gut versteckt wird wie z.B. bei Dune Imperium als Kampf.)

    Man könnte noch auf viele andere Dinge aus deinem Beitrag eingehen, z.B. welcher Typ von älteren Spielen wie gut gealtert ist oder was ich selbst gut finde. Aber das ist alles im Vergleich Kleinkram. Nichts ist schlimmer in Foren als das "jeder preist nur seine Lieblingsspiele an". Das Wichtigste hier ist, dass du dir darüber klar werden musst, ob du etwas Zeit und ggf. Überredungskunst bei den Mitspielern investieren möchtest, um ganz bewusst Klassiker kennenlernen zu wollen.

  • Ich habe erst vor circa einen Jahr Hansa Teutonica kennen gelernt und war sofort total begeistert und ist jetzt einer meiner absoluten Lieblingsspiele. Ich kenne auch kein anderes Spiel welches ähnlich ist. Also ja viele der Spiele sind absolut empfehlenswert.

  • Auch wenn ich nicht erkenne, warum Firenze ein WP-Spiel sein sollte, halte ich es noch immer für eins der am meisten unterschätzten Spiele.

    Hatte das WP ja auch noch in Klammer gesetzt und musste dem ganzen einen Namen geben um es attraktiv zu bündeln , hätte es aber wohl lieber allgemein bei älteren Spielen lassen sollen ^^

  • Danke , werde versuchen mich weitesgehend frei zu machen von allen Blendwerk


    Werde wohl aber auch gleichzeitig nicht versuchen nun jedes älteres Spiel jetzt noch nachzuholen , sondern ne gute Mitte aus guten Neu und Alt zu finden.

    Wobei Alt ja den Vorteil der scheinbar erwiesenen Klasse und Beständigkeit einer vielfach erprobten Rückschau hat , gegenüber der neuen schönen Versuchung, die erst mal nur die Attraktivität ihrer Jugend so begehrenswert macht

    Kingsburg werde ich wohl deshalb als erstes mal versuchen zu erwerben , Das Spiel empfinde ich vom gefühl für mich als interessant und anders.

    Das spricht mich am meisten von meinem Gefühl an und würde ich sicher auch zumindest einmal auf den Tisch bekommen weil auch mit Gelgenheitsspielern gut spielbar wie Mamuth schrieb

    Wikinger wäre dann der nächste Kandidat in meiner Liste gefolgt von Hansa Teutonica

    Da habe ich gestern erst im Interview mit Marcel Straub von Strohmann Games gehört , dass das trotz des Alters auch immer eins seiner Lieblingsspiele sei

    Am wenigsten sicher wäre ich mir tatsächlich bei Säulen der Erde von meinem Gefühl und der Akzeptanz, zumal da ja auch genau wie bei Kingsburg noch der Gesamtpreis eine Rolle spielt der evtl. vorgibt was ich an alten Spielen wert und bereit bin mir zu holen


    Danke schön an alle und vielleicht berichtet ja hier der eine oder andere gerne weiter über solche älteren Spiele

  • Malefiz

    Also wie gesagt für mich persönlich sind Kingsburg, Wikinger, fresco und Säulen der Erde must have Spiele und werden nie meine Sammlung verlassen. Im Gegenteil, die neueren Titel müssen immerwieder platzmachen für diese altbewährten Perlen.


    Säulen der Erde ist für mich höher geranked als die anderen 3. Denn Säulen der Erde ist auch zu zweit total spannend.

    Bei Fresko brauchst du eine grosse Erweiterung dazu, sprich es wird gut mit 6 Modulen gleichzeitig, sonst zu seicht und schnell repetetiv. Und 3 Spieler sollten es schon sein.

    Kingsburg ist ab 3 oder am besten zu dritt und es braucht unbedingt die Erweiterung, wegen Varianz und vor Allem den Glücksfaktor zu tilgen.

    Wikinger ist kein WP. Ich würds bei Legespiele einsortieren und gehört immernoch zu den besten in seinem Genre. Vor allem zu zweit sehr sehr gut.

  • Kingsburg werde ich wohl deshalb als erstes mal versuchen zu erwerben

    Hmmm. Da hast du dir ausgerechnet etwas mit hohen OOP-Preisen ausgesucht...

    Preise über Neupreis wäre mir persönlich Kingsburg nicht wert, aber das musst du entscheiden. Kingsburg musste bei mir irgendwann das Spieleregal verlassen; so toll finde ich das nicht. Wikinger (was ich auch sehr empfehlen kann) ist ebenfalls OOP, aber da sind die Preise aktuell deutlich niedriger. Bei Hansa Teutonica gibt es eine Neuauflage mit Big Box; das wäre am einfachsten zu bekommen. Da aber etwas aufpassen: Es steht 2-5 Spieler drauf, es ist aber zu zweit nicht zu gebrauchen.

  • Kingsburg finde ich auch als das Schwächste von den vier Titeln und dazukommt, dass sie erst durch die Erweiterung für mich persönlich gut wird.

    Haben tue ich es, weil es sehr gelegenheitsspielertauglich ist. Ansonsten gibt es inzwischen weit aus bessere Diceplacementspiele wie AdSv Marco Polo, Lorenzo, Madeira etc..

  • Es gibt so viele günstige alte, richtig gute Spiele, von denen auch einige unter dem Radar fliegen… hier mal eine kleine Zusammenfassung (nach einem kurzen Brainstorming), was sich regelmäßig unter 15€ auf KA schießen lässt (bisweilen auch alte Auflagen, die sich genauso gut spielen lassen):


    #Tobago

    #BurgenvonBurgund

    #HansaTeutonica

    #SantaMaria

    #ImperialSettlers

    #DieTorederWelt

    #DieSaeulenDerErde

    #Dominion

    #BroomService

    #CarpeDiem

    #Elysium

    #HeavenandAle

    #PuertoRico

    #QuacksalbervonQuedlinburg

    #TavernenImTiefenThal

    #TheGallerist

    #Village


    Ok, ich geb’s zu - The Gallerist war gelogen.

    3 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • MetalPirate

    Tatsächlich steht auf der Hansa Teutonica Big Box von Pegasus 3-5 Spieler, man hat sich die nicht gelungene 2er-Variante der alten Argentum-Ausgabe gespart - glaube auf Betreiben des Autors, Andreas Steding. Top Spiel!

  • Werde wohl aber auch gleichzeitig nicht versuchen nun jedes älteres Spiel jetzt noch nachzuholen , sondern ne gute Mitte aus guten Neu und Alt zu finden

    Das passt. Schau einfach gebraucht nach zwei bis vier Titeln die dich irgendwie angesprochen haben, kauf dir eine bei günstiger Gelegenheit, probier es aus und dann schau weiter. Zumindest fahre ich mit der Praxis ziemlich gut. Ich kaufe ja auch seit einiger Zeit gerne ältere gebrauchte Spiele. Und zwar meist welche die mich halt aus irgendwelchen Gründen ganz persönlich interessiert haben. Also eher fernab von irgendwelchen Bestenlisten.

  • Ich finde das schon interessant, was alles als altes/älteres Spiel gilt.

    Ich meine: Wir reden hier nicht von Mensch Ärgere dich nicht, auch nicht von Monoply oder Cluedo, nicht mal von den Catan Siedlern. Da oben sind alles Spiele gelistet, die aus dem 21. Jahrhundert kommen und weitestgehend nach menschlichen Maßstäben nicht mal volljährig sind.

    Da ist nichts altes dabei, dafür ab er einige richtig gute Titel. Mochte ich die alle? Nein, auch schon nicht als die "neu" waren. Ein Säulen der Erde habe ich mal besessen und ich habe nichts spannendes gefunden. Verkauft und später nochmal gekauft, weil es so viel Lob bekam. Auch die zweite Ausgabe ging dann recht schnell wieder. Erschließt sich mit einfach nicht, was daran toll sein soll. Aber das hat ja nichts mit dem Alter des Spiels zu tun, sondern eher mit persönlichem Geschmack, es wird ja auch hier wieder gelobt - und NEIN, ich kaufe es kein drittes Mal ;)


    Das bei Youtube und co kaum Videos zu "alten" Spielen erscheinen hat auch einen ganz simplen Grund: Das Publikum, also WIR, gucken sie einfach nicht. Es muß immer der neue heiße Scheiß sein, wenn man ein Video für mehr als 5 Zuschauer erstellen will. Der Aufwand lohnt sich schlicht und ergreifen nicht dafür zu produzieren. Ausnahme: Wir packen es in irgendeine Top50/Top100/Top33 Liste. Sowas wird dann wieder geguckt, weil wir Menschen wohl einen unwahrscheinlichen Drang haben alles in einer Reihenfolge zu sortieren und das größte/beste/tollste aller Zeiten zu ermitteln. Bei sowas subjektivem wie Brettspielen, wo der persönliche Geschmack eine Riesenrolle spielt, haben solche Listen aber eigentlich nur für den Ersteller eine Bewandnis. Das Einzige was man für sich selbst daraus lernen kann ist: Bin ich Geschmackskompatibel mit dem Ersteller?

  • Wenn deine bekannten oder unbekannten Spieler wirklich die neuen Spiele vom Namen und Look? Abseits üppiger Kickstarter Ausstattung fällt mir so nicht wirklich ein Spiel ein, was vom Look nicht auch vor 10+ Jahren hätte erscheinen können.


    Vielleicht haben die Mitspieler schon die älteren Brettspiele in ihrer Sammlung, aber haben ähnliche Gedanken wie du und schlagen die Spiele gar nicht erst vor.


    Ansonsten was sind deine genauen Absichten? Möchtest du immer wieder "neue" Spiele spielen im Sinne, die du bisher noch nicht kennst, oder möchtest du bekannte Spiele öfters spielen? Bei ersterem lohnen sich Erweiterungen und Big Boxen erst gar nicht.


    Auch von älteren bekannten Spielen gibt es Let's Plays womit du dir einen Eindruck verschaffen kannst, ob das Spiel was für dich wäre.

  • Ich hab die Spiele auch damals erlebt, als sie rauskamen. Ein paar kamen großartig bei mir an (Hansa Teutonica), andere mochte ich schon damals nicht (Kingsburg). Falls du wissen willst, ob alte Spiele mit neuen mithalten können: Spielerisch auf jeden Fall. So viel Entwicklung gab es in den letzten Jahren meiner Ansicht nach gar nicht. Der Trend geht in dem Bereich zu weniger Konfrontation und passiver Interaktion, sowie zu mehr Positiv-Verstärkern (wie Bonusaktionen oder Punkte für alles) und mehr Parallelität. Und sonst fällt fast gar nicht auf, wann das Spiel erschienen ist.

    Allein daran dass Neuauflagen alter Spiele wie Brass oder Libertalia wieder Buzz erzeugen können, zeigt doch schon, dass es hauptsächlich die grafische Umsetzung ist, die moderne Titel von älteren unterscheidet.


    Hansa Teutonica ist der einzige Titel von deiner Liste, der immer noch in meiner Sammlung ist. Wird aber auch selten gespielt, auch auf Grund der Gestaltung. Wenn du es auf den Tisch bekommst, ist es ein sehr konfrontatives Erlebnis mit einigem Stechen, Routing und ein wenig Engine Building, das ich sehr empfehlen kann.


    Es gibt aber kein Spiel, das man wirklich gespielt haben muss.

  • Ich finde das schon interessant, was alles als altes/älteres Spiel gilt.

    Ich meine: Wir reden hier nicht von Mensch Ärgere dich nicht, auch nicht von Monoply oder Cluedo, nicht mal von den Catan Siedlern. Da oben sind alles Spiele gelistet, die aus dem 21. Jahrhundert kommen und weitestgehend nach menschlichen Maßstäben nicht mal volljährig sind.

    Stimmt schon, aber in Relation (wenn wir die Zählung moderner Spiele mit Siedler beginnen) sind 10+ Jahre schon viel. Ein C64 Computer ist auch erst ca. 40 Jahre alt, aber in Relation dennoch verdammt alt. Für einen Golf 3 kannst du dir bereits ein H Kennzeichen holen = er gilt offiziell als Oldtimer. ;)

  • So viel Entwicklung gab es in den letzten Jahren meiner Ansicht nach gar nicht. Der Trend geht in dem Bereich zu weniger Konfrontation und passiver Interaktion, sowie zu mehr Positiv-Verstärkern (wie Bonusaktionen oder Punkte für alles) und mehr Parallelität. Und sonst fällt fast gar nicht auf, wann das Spiel erschienen ist.

    Volle Zustimmung, aber die größte Entwicklung im Spieledesign der letzten 5-10 Jahre hast du irgendwie vergessen: Bessere Anspassung auf unterschiedliche Spielerzahlen und Hinzunahme von Solo-Modi. Das mag für den Threadersteller irrelevant sein, aber das Alter eines Spieles erkennt man daran sehr gut.

    Früher war es ausreichend, Spiele für Vollbesetzung zu entwickeln und dann ein paar mehr oder weniger gut getestete Anpassungen für weniger Spieler draufzuwerfen. (Das alte Brass ist ein gutes Beispiel.) Das ist heute nicht mehr so. Ohne eigens entwickelten Solo-Modus verkauft sich gerade im Premium-Bereich nichts mehr.

    Manche Solo-Spieler sind sich auch nicht zu blöde dafür, Spiele, die nie mit Solo-Modus geplant waren, für dessen fehlen zu kritisieren oder gar bei BGG mit 1/10 zu bewerten. So ein reines, puristisches Mehrspieler-Spiel mit starker Interaktion wie Hansa Teutonica (verlangt zwingend 3+ Spieler) könnte heute gar nicht mehr erscheinen, jedenfalls nicht mehr im Brettspiel-Mainstream. In diesem Sinne kann dann das Ausprobieren alter Schätzchen auch Spielerlebnisse bringen, die mit modernen Spielen gar nicht mehr möglich sind, weil die aktuellen Entwicklungen und Moden es gar nicht mehr zulassen.

  • So viel Entwicklung gab es in den letzten Jahren meiner Ansicht nach gar nicht. Der Trend geht in dem Bereich zu weniger Konfrontation und passiver Interaktion, sowie zu mehr Positiv-Verstärkern (wie Bonusaktionen oder Punkte für alles) und mehr Parallelität. Und sonst fällt fast gar nicht auf, wann das Spiel erschienen ist.

    Volle Zustimmung, aber die größte Entwicklung im Spieledesign der letzten 5-10 Jahre hast du irgendwie vergessen: Bessere Anspassung auf unterschiedliche Spielerzahlen und Hinzunahme von Solo-Modi. Das mag für den Threadersteller irrelevant sein, aber das Alter eines Spieles erkennt man daran sehr gut.

    Früher war es ausreichend, Spiele für Vollbesetzung zu entwickeln und dann ein paar mehr oder weniger gut getestete Anpassungen für weniger Spieler draufzuwerfen. (Das alte Brass ist ein gutes Beispiel.) Das ist heute nicht mehr so. Ohne eigens entwickelten Solo-Modus verkauft sich gerade im Premium-Bereich nichts mehr.

    Manche Solo-Spieler sind sich auch nicht zu blöde dafür, Spiele, die nie mit Solo-Modus geplant waren, für dessen fehlen zu kritisieren oder gar bei BGG mit 1/10 zu bewerten. So ein reines, puristisches Mehrspieler-Spiel mit starker Interaktion wie Hansa Teutonica (verlangt zwingend 3+ Spieler) könnte heute gar nicht mehr erscheinen, jedenfalls nicht mehr im Brettspiel-Mainstream. In diesem Sinne kann dann das Ausprobieren alter Schätzchen auch Spielerlebnisse bringen, die mit modernen Spielen gar nicht mehr möglich sind, weil die aktuellen Entwicklungen und Moden es gar nicht mehr zulassen.

    Ich glaube nicht nicht, dass früher nur die Vollbesetzung gut ausgetestet war. Kritisch war immer die Frage, ob z.B. die Angabe 2 - 5 Spieler auch wirklich realistisch für 2 Spieler war. In vielen Fällen konnte man ein Spiel zu zweit zwar theoretisch spielen, aber der Spielspass war nicht vorhanden. Bei sehr konfrontativen Spielen gab es Probleme bei 3 Spielern, wenn es möglich war, dass sich 2 gegen den dritten Spieler verbündeten. Genau so gut gab es Spiele wie Thurn & Taxis oder Wikinger, die man in jeder der Spieleranzahl gut spielen konnte. Der Rest war Geschmacksache wie zu grosse Wartezeit, Spiellänge bei Vollbesetzung.

    Ich persönlich brauche auch nicht Spiele, die zwingend in jeder erdenklichen Spielerzahl zu spielen sind. Bei der Menge an Spielen, die es auch schon vor 20 Jahren gab, ist es kein Problem, für jede Spielerkombination, jedes Genre o.ä. ein geeignetes Spiel zu finden.

    Bei konfrontationslosen Optimierspiele spielt im Prinzip jeder alleine vor sich hin. In diesen Fällen liegt es für mich nahe, dass diese Spiele für jede Spielerkonstellation konzipiert werden können.

  • Ich glaube nicht nicht, dass früher nur die Vollbesetzung gut ausgetestet war.

    Bei Martin Wallace schon. ;)


    Kritisch war immer die Frage, ob z.B. die Angabe 2 - 5 Spieler auch wirklich realistisch für 2 Spieler war.

    Jo, die 2er-Tauglichkeit war früher oft nur auf dem Papier da, auch bei namhaften Autoren und Verlagen. Ich denke da z.B. an Die Fürsten von Florenz (Wolfgang Kramer und Richard Ulrich, Alea Big Box Reihe). Aber wer früher oft zu zweit gespielt hatte, der hatte meist ein gutes Gefühl dafür entwickelt, schon aus der Spielbeschreibung auf die Eignung für zwei Spieler zu schließen. Insbesondere bei den (früher noch deutlich weiter verbreiteten!) Mehrheiten- oder allgemeiner Reihenfolgen-Wertungen ist normalerweise klar, dass sowas normalerweise 3+ Spieler verlangt.

  • Ich finde das schon interessant, was alles als altes/älteres Spiel gilt.

    Ich meine: Wir reden hier nicht von Mensch Ärgere dich nicht, auch nicht von Monoply oder Cluedo, nicht mal von den Catan Siedlern. Da oben sind alles Spiele gelistet, die aus dem 21. Jahrhundert kommen und weitestgehend nach menschlichen Maßstäben nicht mal volljährig sind.

    Stimmt schon, aber in Relation (wenn wir die Zählung moderner Spiele mit Siedler beginnen) sind 10+ Jahre schon viel. Ein C64 Computer ist auch erst ca. 40 Jahre alt, aber in Relation dennoch verdammt alt. Für einen Golf 3 kannst du dir bereits ein H Kennzeichen holen = er gilt offiziell als Oldtimer. ;)

    Das ist natürlich alles relativ, klar. Ein C64 ist heute natürlich hoffnungslos veraltet, trotzdem ist man 15 Jahre vorher schon mit schlechterer Technik zum Mond geflogen (natürlich nur falls das nicht alles eine Erfindung war :D)

    Das H Kennzeichen kriegst du auch nur bei gutem Zustand und nicht als Erstfahrzeug, wenn ich mich nicht irre (mein Honda Civic hätte das sonst auch 2019 bekommen können, erfüllte aber beide Voraussetzungen nicht).


    Aber haben sich Spiele abseits der Ausstattung wirklich meilenweit entwickelt in den letzten 20 Jahren? Gut, da ist der erwähnte Solo Modus, über den wir uns in jeder Spielerunde lustig machen, aber dafür gibt es ja offensichtlich auch Abnehmer. Wenn das meistverkaufte Brettspiel in DE immer noch Monoply ist, das je nach Rechnung mindestens 90 Jahre alt ist sind alle Sachen aus diesem Jahrtausend nach wie vor sehr frisch.

  • Früher sprach man auch von "Gesellschaftsspielen", und das bedeutete dann, dass man diese in Gesellschaft spielte, was m.E. so ab drei Personen aufwärts war...

    Ich persönlich bin genauso sozialisiert worden, sprich Spiele für Zwei habe ich ehemals mehr als umgangen, wobei es hiervon Ausnahmen gab (Stratego, Geister,....), das änderte sich erst mit dem Catan Kartenspiel, heute hab ich auch für zwei Personen einige Möglichkeiten im heimischen Reich der Spiele....

    Aber einen Solo-Modus braucht ein Spiel bei mir (und damit rein subjektiv) überhaupt nicht. Ich würde nie auf die Idee kommen, ein Spiel allein spielen zu wollen. Klar hab ich auch schon zum lernen der Regeln, ein Spiel aufgebaut und mit drei oder vier imaginären Spielern auszuprobieren....aber das ist ja kein Solo-Modus ;), wenn ich alleine bin, dann lese ich ein gutes Buch oder lege mir eine Platte (natürlich Vinyl 8-)) ) auf....


    Ein Spiel schlecht zu bewerten, nur weil es keinen Solo-Modus hat, kann ich nicht nachvollziehen. Manchmal ist ein Spiel einfach zu dritt oder viert (oder auch noch mehr) ein super Spielerlebnis, ein solches Erlebnis kann man manchmal nicht immer auch für einen (oder zwei) Spieler schaffen, dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, dieses Spiel dann als größte Niete aller Zeiten einzustufen....


    Für ein Spielerlebnis brauche ich persönlich (damit wieder äußerst subjektiv) immer andere Personen am Tisch, deren Reaktionen auf das eigene Tun ersichtlich sind und für mich einfach dazu gehören. Insofern hat der Ausdruck Gesellschaftsspiel für mich nach wie vor einen hohen Stellenwert....

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  • Genau so gut gab es Spiele wie Thurn & Taxis oder Wikinger, die man in jeder der Spieleranzahl gut spielen konnte.

    ironischerweise fidne ich das Standardspiel von Wikinger mit vier Spielern am schwächsten (Stichwort Balancing)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.