Ankh mag ich auch gerne, aber auch da würde ich sagen, dass mir noch mehr Asymmetrie fehlt. Denn wirklich asymmetrisch ist da ja "nur" der Gott.
Zusätzliche Asymmetrie ergibt sich bei Ankh während des Spiels durch die unterschiedlichen Vorteile, die jeder freischaltet, und die Guardians, die jeder abbekommt (oder auch nicht). Gerade die Guardians machen da einen spürbaren Unterschied. Die sind teils enorm stark, und der Verzicht auf das Wettrennen um die Guardians erlaubt einem dafür andere, nicht minder starke Boni.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass es während eines Spieles normal ist, dass sich unterschiedliche Strategien herausbilden und du hier nur Asymmetrie am Start betrachten möchtest. Das wäre legitim. Das, was sich bei Ankh an unterschiedlichen Spielweisen herausbildet, und zwar zwangsweise weil erstens bestimmte Sachen wie Guardians eben limitiert sind und weil zweitens alle möglichen Vorteile auf einer 10er-Skala bis 11 aufgedreht sind, ist jedoch ungewöhnlich stark bei Ankh. Weil am Ende immer die konkrete Spielerfahrung zählt (und nicht theoretische Konstrukte wie Setup-Asymmetrie vs In-Game-Asymmetrie), würde ich persönlich das auch als asymmetrisch zählen wollen.
Mal eine ganz andere Frage: Ist "kompetitiv" eigentlich fest gesetzt? Im Startbeitrag steht davon nichts -- auch wenn man das natürlich in "unterschiedliche Siegbedingungen" reininterpretieren könnte. Die meisten von dir genannten Anforderungen könnten auch von Spielen aus der Coop-Ecke gut erfüllt werden, denn diese leben oft davon, bewusst asymmetrisch ausgelegte Charaktere/Fraktionen passend zu kombinieren, und das wird umso interessanter, je asymmetrischer die Fraktionen ausgelegt sind. Coop ist auch für Autoren/Redakteure einfacher, denn starke Asymmetrie bringt in kompetitiven Spielen ja schnell einen explodierenden Balancing-Aufwand, während das bei Coop alles halb so wild ist; da reicht's, wenn die relativen Stärken so pi-mal-Daumen passen und nur der Schwierigkeitsgrad insgesamt, d.h. "gegen das Spiel", balanciert ist. Für Coop bin ich jedoch definitiv kein Experte, da müssten dann andere ran mit Vorschlägen.
Absolut. Wie gesagt, ich halte Ankh auch für ein ganz starkes (Zweipersonen-)Spiel. Ich mag auch Gaia Project zum Beispiel gerne, aber das ist eher die Asymmetrie, die sich eben durch unterschiedliche Pfade sowie unterschiedliche (Fraktions-)Stärken entwickeln. Aber eben nicht die Asymmetrie, die zum Beispiel ein Root erreicht. Da haben z.B. die Katzen einen klassischen Engine Builder, die Vögel ein Programmiermechanismus etc.
CoOp ist nicht ausgeschlossen, wobei der Fokus schon eher auf kompetitiven Spielen liegt. Da fände ich aber natürlich den Aspekt sehr interessant, wie die starke Asymmetrie gelöst ist. Wenn jeder unterschiedlich agiert und im besten Falle noch unterschiedliche Siegbedingungen hält, dann würde mich das schon interessieren.