Stark asymmetrische Brettspiele für Zwei, die nicht explizit für zwei Spieler/Fraktionen sind.

  • Moin Leute,


    mich würde mal interessieren, ob ihr Spiele empfehlen könnt, die folgende Kriterien erfüllen:


    1. Das Spiel sollte sehr asymmetrisch sein, mindestens auf dem Level von Root oder Cthulhu Wars, bei dem sich die Fraktionen sehr stark in ihrer Spielweise und/oder Mechanik unterscheiden. Die Siegbedingungen können identisch oder unterschiedlich sein.


    2. Das Spiel sollte nicht nur zu zweit spielbar sein, aber zu zweit sehr gut bis bestens funktionieren. In Root machts zu zweit nur mit Bots Spaß, das sollte das gesuchte Spiel nicht haben. Dabei schließe ich explizit 2v2 Teamgames aus (z.B. Star Wars Rebellion)


    3. Im Idealfall gibt es mehrere Fraktionen, die gut gebalanced sind.


    Vielleicht habt ihr ja was Interessantes.

  • #ImperiumClassic /Legends kann ich empfehlen. Wichtigster Tip - im Vorfeld immer das Volk „studieren“, jedes erfordert eine andere Vorgehensweise.

    Danke. Die Imperium-Reihe konnte mich nicht so abholen. Aber, da das ganze schon lange her ist und ich es wirklich nicht mehr weiß:
    Alle nutzen das selbe Set an Aktionen, oder? Sie unterscheiden sich nur in ihren Decks?


    Mit Mage Wars hast du das alles und mit der Erweiterung Battlegrounds sehr gut auch bis 4 Spieler spielbar.


    Falls ein LCG in Frage kommt und falls man noch dran kommt: Android: Netrunner.


    Extrem asymmetrisch und es gibt offizielle Mehrspieler-Regeln von FFG.

    Danke für Eure Tipps. Ich habe allerdings so das Gefühl, dass es jeweils wirklich Head to Head-Games sind, die nen Multiplayer Modus angeflanscht bekommen haben. Android Netrunner ist ja auch überhaupt nicht mehr wirklich zu bekommen und auf NISEI-Gefrickel hab ich ehrlich gesagt wenig Lust.

  • Bei Magewars mit der Erweiterung Battelgrounds ist das nicht angeflanscht es gab Spieler denen hat der Modus besser gefallen als zu 2 weil er Variantenreicher ist. Es ist zu 3 oder 4 ein vollwertige Spiel.
    Die Einarbeitung in das Spiel ist nicht ohne, du solltest ein Stamm an Spielern haben und nicht jedesmal einen neuen anlernen.

  • Fire in the Lake? Ein 4 Personen COIN Spiel, dass was in simplere Form Root ist, das angeblich zu Zweit sehr gut funktioniert, weil jeweils 2 Fraktionen sehr kooperativ funktionieren. Nebenbei ist FitL für viele das beste COIN Spiel.


    A Distant Plain ist auch interessant als Zweipersonen Spiel, weil die Ziele jeweils nicht ganz so eindeutig 1 vs 1 sind und man seine eigene "Unterfraktion" stärker managen muss. ADP war herrlich verwirrend, sowie auch interessant und dynamisch. Erst viele Fragezeichen, dann haben sich beständigere Strategien herausgebildet, bis sie dann nicht mehr funktioniert haben und man bei den Fragezeichen wieder zurück war. Nichts für jemanden, der alles überblicken, kontrollieren und optimieren möchte :D Ich denke, die Lernkurve ist bei diesem Spiel besonders interessant.

  • Fire in the Lake? Ein 4 Personen COIN Spiel, dass was in simplere Form Root ist, das angeblich zu Zweit sehr gut funktioniert, weil jeweils 2 Fraktionen sehr kooperativ funktionieren. Nebenbei ist FitL für viele das beste COIN Spiel.


    A Distant Plain ist auch interessant als Zweipersonen Spiel, weil die Ziele jeweils nicht ganz so eindeutig 1 vs 1 sind und man seine eigene "Unterfraktion" stärker managen muss. ADP war herrlich verwirrend, sowie auch interessant und dynamisch. Erst viele Fragezeichen, dann haben sich beständigere Strategien herausgebildet, bis sie dann nicht mehr funktioniert haben und man bei den Fragezeichen wieder zurück war. Nichts für jemanden, der alles überblicken, kontrollieren und optimieren möchte :D Ich denke, die Lernkurve ist bei diesem Spiel besonders interessant.

    Danke, ich schaue mir das mal an. Ich glaube aber, dass die klassischen Wargames, in ihrem typischen Mantel vermutlich hier nicht so ankommen werden.

  • Da fallen mir einige ein, wenngleich bei der Zwei-Spieler-Einschränkung nichts die Asymmetrie eines Root erreicht – ich gehe mal davon aus, du meinst keine kooperativen Spiele, nachdem du Root und Cthulhu Wars als Beispiele nennst (Reihenfolge ohne Gewichtung):

    • Verbotene Welten (leider out of print, skaliert aber wunderbar von 2 bis 4)
    • Ankh (gerade zu zweit sehr gut)
    • Scythe (in Ordnung zu zweit, besser zu dritt/viert)
    • Dune: Imperium (Bot ist sehr unaufdringlich, allerdings kaum merkliche Asymmetrie)
    • Eclipse – Das Zweite Galaktische Zeitalter (zu zweit angeblich überraschend gut)
    • Imperium: Klassik/Legenden (vor allem solo und zu zweit gut; 3+ auf eigene Gefahr)
    • Res Arcana (nicht sehr asymmetrisch, aber ein feines kleines Spiel)

    Falls ihr doch ein Herz für kooperative Spiele habt, dann greift zu Spirit Island – asymmetrischer wird‘s nicht 😃 Die Spielerzahl mal außer Acht gelassen – richtig wilde Asymmetrie gibt es bei Dune, Siderische Konfluenz, Cosmic Encounter oder Crescent Moon.


    Dann gibt es natürlich noch eine Menge COINs und Wargames in allen Geschmacksrichtungen. Ich persönlich würde Root prinzipiell in die Verwandtschaft zu COIN Games stellen. Vielleicht mal hinein schnuppern, ob es einem schmeckt, ist eine andere Frage 🙂


    Ich habe mal auf BGG eine Suche gebaut für dein Gesuch. Vielleicht ist etwas dabei.

    2 Mal editiert, zuletzt von Xebeche () aus folgendem Grund: Mir ist noch etwas eingefallen.

  • Hm, die sogenannten in COINs sind in erster Linie Wargames, allerdings bei genauerer Betrachtung doch eher politische Wargames. Aber ich würde die COINs immer nur in Vollbesetzung spielen, denn dazu sind sie in der Handlung doch zu komplex um zwei Fraktionen gemeinsam zu steuern. Die Alternative wäre die Steuerung der Nichtspieler-Fraktionen durch Bots, was aber ein großer Verwaltungsaufwand bedeutet. Aber im Prinzip hast du ja schon 2vs2 ausgeschlossen. Daher kannst du mMn die COINS erstmal ignorieren.

    Deine zusätzliche Vorgabe 2-4 Personen spielbar, erschwert die Suche. Ich würde mich eher auf reine 2er asymetrische Spiele konzentrieren und auf Spiele die für 4 Spiele ausgelegt sind. Ich glaube, da findest du die insgesamt besseren Spiele.


    Bei deiner Vorgabe, asymetrisch und von 2 bis 4 Personen spielbar würde ich mir Multiplayer-Deckbuilding-Spiele anschauen.

    Vertreter die mir sehr gut gefallen haben sind:

    - Handful of Stars (Sc-Fi-Thema von Martin Wallace)

    - Tyrannen des Unterreichs

    - Time of Crisis mit Erweiterung (Bots!)

  • Es gibt für Tsukuyumi eine 2 Player Expansion, die wird mit 8.5 bewertet. Hattest du das gesehen, s3chaos ?

    nein nicht gesehen, ich dachte das erwähnt man hier wenn explizit nach 2 Spieler gefragt wird. (das dann auch mit 3 oder 4 Spielern funktioniert)

  • Evtl. Gaia Project oder Merchants Cove

    Gaia Project liebe ich, ist mir aber nicht asymmetrisch genug für diese Beispiele.


    Chaos in der alten Welt

    Innovation

    CidaW hab ich bisher gehört geht nur zu viert. Magst du das vielleicht erläutern?

    Innovation, das Kartenspiel? Das ist doch nicht asymmetrisch?


    Auf den Spuren von Marco Polo

    Ist mir auch nicht asymmetrisch genug. Man spielt ja trotz unterschiedlicher Anführer immer nach nach den selben Mechaniken.

  • Cosmic Encounter fällt mir da noch ein. Das geht von 3-5 Spieler unbeding die Erweiterung Kosmischer Angriff dazukaufen, alle anderen Erweiterungen braucht man nicht. Aber es gibt eine eigene 2 Spielerversion die nennt sich Cosmic Encounter Duel die ich ziemlich genial finde. Einzig beim Material gibts bei den Taktikaufstellern Bastelbedarf. Ich habe sie durch ausgedruckte Karten ersetzt.

  • Falls es auch kooperativ sein darf (es klingt, als suchest du etwas Kompetetives, aber da du es nicht explizit forderst ... :) ), könnten Spirit Island oder U-Boot noch was für dich sein. :)

  • Mahmut

    Interessant, ich ging bisher davon aus, dass die Spiele von E. Lang typischerweise nur in Vollbestzung gut funktionieren, da sie als Kernmechanismus u.a. Area Controll haben.

    Ausgerechnet Ankh habe ich nach Chaos in der alten Welt, Blood Rage und Samurai Rising (?) ausgelassen. Die erstgenannten Spiele funktionieren zu zweit überhaupt nicht und Ankh wurde als Abschluss einer Triologie vermarktet.

    • Verbotene Welten (leider out of print, skaliert aber wunderbar von 2 bis 4)
    • Ankh (gerade zu zweit sehr gut)
    • Scythe (in Ordnung zu zweit, besser zu dritt/viert)
    • Dune: Imperium (Bot ist sehr unaufdringlich, allerdings kaum merkliche Asymmetrie)
    • Eclipse – Das Zweite Galaktische Zeitalter (zu zweit angeblich überraschend gut)
    • Imperium: Klassik/Legenden (vor allem solo und zu zweit gut; 3+ auf eigene Gefahr)
    • Res Arcana (nicht sehr asymmetrisch, aber ein feines kleines Spiel)

    Meine Frau und ich konnten uns ehrlich gesagt nicht mit Scythe und Res Arcana als zweier anfreunden. Bei Res Arcana liegts wohl eher daran dass wir beide mit Lehmann-Spielen nicht klar kommen, bei Scythe fanden wir es als zweier nur optisch schick, spielerisch eher unspannend.


    Eclipse hat uns als zweier gefallen, allerdings war deutlich zu spüren, dass es mit mehr Personen besser wird, da es zu zweit vorkommt, dass man sich auf dem Spielfeld überhaupt nicht begegnet.

  • Also das asymmetrischste Spiel in meiner Sammlung dürfte Die Verteid(ig)ung von Procyon III sein. Das spielt sich auch hervorragend zu zweit und zu viert. Und das könnte das Problem sein, wenn ich da oben lese, dass es kein 2vs2 sein darf. Zu zweit ist das meiner Meinung nach kein Thema.... aber zu viert eventuell dann schon?

    • Verbotene Welten (leider out of print, skaliert aber wunderbar von 2 bis 4)
    • Ankh (gerade zu zweit sehr gut)
    • Scythe (in Ordnung zu zweit, besser zu dritt/viert)
    • Dune: Imperium (Bot ist sehr unaufdringlich, allerdings kaum merkliche Asymmetrie)
    • Eclipse – Das Zweite Galaktische Zeitalter (zu zweit angeblich überraschend gut)
    • Imperium: Klassik/Legenden (vor allem solo und zu zweit gut; 3+ auf eigene Gefahr)
    • Res Arcana (nicht sehr asymmetrisch, aber ein feines kleines Spiel)

    Meine Frau und ich konnten uns ehrlich gesagt nicht mit Scythe und Res Arcana als zweier anfreunden. Bei Res Arcana liegts wohl eher daran dass wir beide mit Lehmann-Spielen nicht klar kommen, bei Scythe fanden wir es als zweier nur optisch schick, spielerisch eher unspannend.


    Eclipse hat uns als zweier gefallen, allerdings war deutlich zu spüren, dass es mit mehr Personen besser wird, da es zu zweit vorkommt, dass man sich auf dem Spielfeld überhaupt nicht begegnet.

    Danke für deine Replik 🙂


    Ich stimme dir zu und habe es eh schon angedeutet: Bei Scythe kommt man sich zu zweit nicht wirklich in die Quere. Es entsteht wenig Spannung, weil Platz und Ressourcen nicht knapp werden. Häufig puzzlen wir zu zweit vor uns hin und am Ende passiert immer der gleiche Move: Komplette Ausbreitung für den Gebietsbonus und ein, zwei schnelle Kämpfe. Die finale Ausbreitung bringt häufig so viele Bonuspunkte, dass der Sieger keine Überraschung mehr ist. Res Arcana ist sicherlich Geschmacksache – es ist ein gutes und cleveres Spiel, aber keines, das mich nachhaltig vom Hocker haut. Es darf mietfrei bei mir wohnen, weil es netterweise wenig Stauraum braucht ☺️


    Du machst mich jetzt heiß auf Eclipse zu zweit. Ich weiß nur vom Hörensagen, dass es nicht schlecht ist, auch weil der Platz (meines Wissens) enger ist als bei Mehrspieler-Partien. Ich kann einfach nur hinterherwerfen und betonen, dass Ankh ganz ausgezeichnet zu zweit funktioniert. Auch hier ist der Platz knapper und die Abfolge der großen Ereignisse geht schneller. Ganz clever gelöst, nicht zuletzt haben es viele Rezensenten mit manchen Knizia-Spielen verglichen (Euphrat & Tigris, Yellow & Yangtze etc.) – diese sind im Gegensatz zu Ankh nicht asymmetrisch, sonst würde ich sie hier auch listen.

  • Gaia Project liebe ich, ist mir aber nicht asymmetrisch genug für diese Beispiele.

    Dann kann man die Hälfte aller genannten Sachen (und 2/3 der genannten Sachen aus der Euro-Ecke) direkt streichen.

    Ankh ist vielleicht einen Blick wert.

    Damit hast du vermutlich recht. Denn am liebsten wäre mir eben schon, dass einzelne Fraktionen "ihr eigenes Spiel" spielen. Und das ist leider bei den meisten Vorschlägen nicht richtig gegeben. Ankh mag ich auch gerne, aber auch da würde ich sagen, dass mir noch mehr Asymmetrie fehlt. Denn wirklich asymmetrisch ist da ja "nur" der Gott.


    Aber ich vermute auch, dass es schwierig wird überhaupt ein Spiel wie Root oder Vast zu finden, dass diese Kriterien wirklich voll erfüllt. Am ehesten kommt da noch Merchants Cove hin, das würde ich vermutlich tatsächlich mal näher begutachten.

    Einmal editiert, zuletzt von sNice24 ()

  • Am ehesten kommt da noch Merchants Cove hin, das würde ich vermutlich tatsächlich mal näher begutachten.

    Es gibt auch noch Free Radicals das stark in Richtung Merchants Cove geht. Momentan aber nur auf englisch zu haben und keine Lokalisierung in Sicht.

    Free Radicals
    Ten factions awaken the technology of mysterious giant artifacts.
    boardgamegeek.com

  • Sorry CidaW ist nur 3-4 Spieler, laut Schachtel.

    Innovation ist asymmetrisch dahingehend, dass alle Karten einmalig sind und diese unterschiedliche Aktionen ermöglichen. Du baust dir sozusagen jedes mal temporäre Tableaus, die sich aber jede Runde ändern können. ist aber ein reines Kartenspiel.

    Ansonsten kann ich mir nur den Vorrednern anschließen: Ankh ist super, auch zu 2.

  • Ankh mag ich auch gerne, aber auch da würde ich sagen, dass mir noch mehr Asymmetrie fehlt. Denn wirklich asymmetrisch ist da ja "nur" der Gott.

    Zusätzliche Asymmetrie ergibt sich bei Ankh während des Spiels durch die unterschiedlichen Vorteile, die jeder freischaltet, und die Guardians, die jeder abbekommt (oder auch nicht). Gerade die Guardians machen da einen spürbaren Unterschied. Die sind teils enorm stark, und der Verzicht auf das Wettrennen um die Guardians erlaubt einem dafür andere, nicht minder starke Boni.

    Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass es während eines Spieles normal ist, dass sich unterschiedliche Strategien herausbilden und du hier nur Asymmetrie am Start betrachten möchtest. Das wäre legitim. Das, was sich bei Ankh an unterschiedlichen Spielweisen herausbildet, und zwar zwangsweise weil erstens bestimmte Sachen wie Guardians eben limitiert sind und weil zweitens alle möglichen Vorteile auf einer 10er-Skala bis 11 aufgedreht sind, ist jedoch ungewöhnlich stark bei Ankh. Weil am Ende immer die konkrete Spielerfahrung zählt (und nicht theoretische Konstrukte wie Setup-Asymmetrie vs In-Game-Asymmetrie), würde ich persönlich das auch als asymmetrisch zählen wollen.


    Mal eine ganz andere Frage: Ist "kompetitiv" eigentlich fest gesetzt? Im Startbeitrag steht davon nichts -- auch wenn man das natürlich in "unterschiedliche Siegbedingungen" reininterpretieren könnte. Die meisten von dir genannten Anforderungen könnten auch von Spielen aus der Coop-Ecke gut erfüllt werden, denn diese leben oft davon, bewusst asymmetrisch ausgelegte Charaktere/Fraktionen passend zu kombinieren, und das wird umso interessanter, je asymmetrischer die Fraktionen ausgelegt sind. Coop ist auch für Autoren/Redakteure einfacher, denn starke Asymmetrie bringt in kompetitiven Spielen ja schnell einen explodierenden Balancing-Aufwand, während das bei Coop alles halb so wild ist; da reicht's, wenn die relativen Stärken so pi-mal-Daumen passen und nur der Schwierigkeitsgrad insgesamt, d.h. "gegen das Spiel", balanciert ist. Für Coop bin ich jedoch definitiv kein Experte, da müssten dann andere ran mit Vorschlägen.