Die Sache mit dem Soundausgaben von Streaming Diensten

  • Hallo zusammen,

    da es in letzter Zeit mal wieder vermehrt vorkam, dass die von uns geschauten Serien nicht über eine 'normale' Tonausgabe verfügten, sondern oft nach 5.1 oder ähnlichem Verlagen, überlegen wir hier gerade zu investieren.

    Als Besitzer eines LG Smart-TV, einem Fire TV Stick und sonst keinem Tonschnickschnack, ärgern wir uns ständig darüber, dass wir während des Serienguckens sehr oft zwischen leisen Dialogen und lauter Musik mit der Fernbedienung Regeln müssen.

    Hat das hier vorhandene Schwarmwissen ein paar Ideen, um dagegen anzugehen?

    Initiale Idee war eine Soundbar zu kaufen, um den Stereo-Ausgang des TV aufzuwerten. Macht das Sinn?

    Würde mir ungern mein Wohnzimmer mit Lautsprechern in jeder Ecke vollpflastern.

  • Grundsätzlich wird dir eine Soundbar schon helfen in vielen Fällen, dazu aber zwei Einschränkungen: Dein Zuspieler muss natürlich auch Dolby 5.1 (und weitere Formate) an die Soundbar durchschleifen.


    Das Problem mit leisen Dialogen wird dadurch nicht immer gelöst werden, da viele Filme einfach nicht für den Heimgebraucht abgemischt sind und entsprechend auch durch eine Soundbar nicht wesentlich besser werden.

  • Ich weiß nicht ob der FireStick sowas auch kann, aber auf meiner AppleTV genieße ich seit einigen Jahren die „Laute Töne reduzieren“-Funktion. Die dämpft die Lautstärke-Spitzen etwas ab, so dass man nicht bei jedem kleinsten Anflug von Action zur Fernbedienung greifen muss und trotzdem laut genug drehen kann, um die Dialoge noch zu hören. Das klappt in meinem sehr einfachen Setup – 10+ Jahre alter Samsung-TV, 25 Jahre alte Denon-Kompaktanlage, ebenso alte B&W-Bookshelf-Speaker – eigentlich ziemlich zuverlässig.

  • Das hat nichts mit deiner Soundanlage zu tun sondern an der Tonabmischung. Berichte dazu gibt es schon seit einigen Jahren und betrifft auch Produktionen fürs Fernsehen.

    Was ein bisschen helfen kann sind Soundsysteme mit einem separat einstellbaren Centerlautsprecher. Die meisten Dialoge laufen über den Centerlautsprecher.

    Suche dazu nach 3.1 oder 3.0 Soundbars, wenn es eine Soundbar werden soll.

  • Das hat nichts mit deiner Soundanlage zu tun sondern an der Tonabmischung. Berichte dazu gibt es schon seit einigen Jahren und betrifft auch Produktionen fürs Fernsehen.

    Was ein bisschen helfen kann sind Soundsysteme mit einem separat einstellbaren Centerlautsprecher. Die meisten Dialoge laufen über den Centerlautsprecher.

    Suche dazu nach 3.1 oder 3.0 Soundbars, wenn es eine Soundbar werden soll.

    Alternativ suche mal nach Einstellungen am TV, da gibt es oft entweder "Dolby Night Mode", "Dialoge verstärken", "Lautstärke begrenzen" etc. - alles Modi, die den Dynamikumfang begrenzen. Ansonsten hat Rei völlig recht, bei einer "normalen" Soundbar wäre wichtig, dass Du bei 5.1-Ausgabe auch die virtuelle Ausgabe (echtes 5.1 bietet ja so gut wie keine Soundbar) so beeinflussen kannst, dass der Center deutlich lauter eingestellt ist, sonst hast Du damit nichts gewonnen. Hintergrund: Bei den meisten Soundbars wird 5.1 so simuliert, dass der Center links/rechts eingemischt wird, und damit hättest Du ohne vorherige Beeinflussung genau Null gewonnen.


    Übrigens bieten Netflix, Disney und Co. zunehmend auch eine alternative Stereotonspur, die dann speziell für normale Fernseher abgemischt ist. Die wird allerdings nicht automatisch abgespielt, da sie klanglich effektiv natürlich unterlegen ist.

  • Habe mich auch in Vergangenheit über mangelhafte Dialoge geärgert und habe mir letztes Jahr einen AS-3500 von Nubert zugelegt.


    Ich vermisse keine weiteren Zusatzboxen oder Sub und erfreue mich täglich, auch für die Wiedergabe meiner Musik, an dem Ding.


    Vielleicht gibt es in Deiner Nähe ein Fachgeschäft von Nubert oder die Möglichkeit bei einem Besitzer des Modells privat , die Karte hierfür

    auf der Seite von Nubert finde ich gerade nicht, sich ein "Ohr" von der Performance zu machen?

  • Würde mir ungern mein Wohnzimmer mit Lautsprechern in jeder Ecke vollpflastern.

    Du musst das als Deko sehen. 😜


    Richtigen 5.1 oder mehr Ton bekommst Du nur über die entsprechende Anzahl an Lautsprechern.


    Die Alternativen mit 2.1 etc. sind nichts halbes und nichts ganzes.


    Eine Soundbar kann den Ton aufwerten, allein schon dadurch das die Treiber im Normalfall deutlich größer sind als die im TV.


    Auf jeden Fall würde ich aber einen Sub dazu empfehlen, da es einfach "runder" klingt.


    Dqs einfachste ist, sich sowas mal in echt anzuhören. Oder einfach beim großen A bestellen, testen und notfalls wieder zurückschicken.


    Nur tu Dir den Gefallen und kauf kein 50€ China Modell. 😉

  • ich kenn das Teil ja von Dir ;). Das hat einen echten Center. Klingt gut, kann aber auch je nach Einstellung - wie immer bei Nubert und Sony - sehr trocken-bassig sein. Das würde ich mir wirklich vorher anhören, da da vieles schlicht Geschmackssache ist.

  • Ich hab nen 14 Jahre alten Toshiba TV, FireTv Stick und davor ne Teufel Cinebar 50. Die gibts nicht mehr, Nachfolger ist die Cinebar Pro.

    Probleme mit Dialogen konnte ich noch nie feststellen, die Soundeinstellungen habe ich nicht verändert (TV sound ist aus).

    Die macht virtuellen Surround, hört sich für meine Bedürfnisse sehr gut an, aber man merkt schon dass es kein echtes 5.1 ist.

  • ich kenn das Teil ja von Dir ;). Das hat einen echten Center. Klingt gut, kann aber auch je nach Einstellung - wie immer bei Nubert und Sony - sehr trocken-bassig sein. Das würde ich mir wirklich vorher anhören, da da vieles schlicht Geschmackssache ist.

    Das ist korrekt, daher habe ich vorher mit meiner Musik, von Klassik bis Heavy Metal, und meinen Filmen in Duisburg mich über die verschiedenen Baugrößen der AS-Familie reingehört.


    Abgesehen von den verschiedenen Modi´s und eigenen Einstellungen des AS-3500 war der große XS-7500 auch für mich zu basslastig und die kleine AS-225 mit zu wenig Volumen behaftet.

  • Übrigens bieten Netflix, Disney und Co. zunehmend auch eine alternative Stereotonspur, die dann speziell für normale Fernseher abgemischt ist. Die wird allerdings nicht automatisch abgespielt, da sie klanglich effektiv natürlich unterlegen ist.

    Interessant. Wo kann ich dies bei Netflix denn dauerhaft einstellen? Wenn die Serie läuft, kann ich unter Audio lediglich die Sprache aber nicht das Ausgabeformat ändern.

  • Übrigens bieten Netflix, Disney und Co. zunehmend auch eine alternative Stereotonspur, die dann speziell für normale Fernseher abgemischt ist. Die wird allerdings nicht automatisch abgespielt, da sie klanglich effektiv natürlich unterlegen ist.

    Interessant. Wo kann ich dies bei Netflix denn dauerhaft einstellen? Wenn die Serie läuft, kann ich unter Audio lediglich die Sprache aber nicht das Ausgabeformat ändern.

    DIsney bietet das wenn vorhanden einfach in den "Sprachen" an, da steht dann deutsch Stereo etc. Bei Netflix gab es Mal die Einstellung in der App, aber ich kann dir nicht sagen welche Versionen das sind. Beim FireTV liegt das vorgelagert in dessen Soundeinstellungen.

  • (...)

    Würde mir ungern mein Wohnzimmer mit Lautsprechern in jeder Ecke vollpflastern.

    5.1. lohnt sich in jedem Fall und ist imho durch keine Soundbar zu ersetzen.

    Zum einem klingen Filme dann besser denn je und selbst wenn mal einer schlecht abgemischt sein sollte, dreht man einfach kurz den Center etwas lauter und schon ist alles klar und verständlich.

    Angst vor dem "vollpflastern" brauchst du eigentlich auch nicht zu haben: 2-3 Lautsprecher hat man ja meist so oder so in seinem Wohnzimmer stehen, dann kommt noch eine dazu, die dezent vor oder unter dem Fernseher liegt (i.d.R. keinen relevanten Platz raubt) und dann musst du nur noch zwei unterbringen. ;)
    Die Boxen sind meist auch nicht nicht besonders groß und mit ordentlich verlegten Kabeln gibt's auch keine Hindernisse oder Stolperfallen.

    Einmal editiert, zuletzt von chobe ()

  • Ich lasse alle Streamingdienste über meinen Stereoverstärker (Lyngdorf TDAI-3400) und normale Standboxen (KEF R7) laufen und habe mit der Sprache und dem Sound gar keine Schwierigkeiten.


    Tatsächlich komme ich mit der Sprache besser zurecht, als zu Dolby 5.1 Zeiten (T+A).

  • Ich lasse alles über meinen Panasonic Fernseher laufen, ganz ohne irgendwelche Zusatzgeräte, konnte aber so ein Problem nie feststellen... ?

    Ja, die guten Schwarz-Weiß Röhrenschränke, laufen heute immer noch… ^^

    Ich mag alt sein, aber ich bin doch ein bisserl moderner ... es ist freilich ein schöner, großer Flatscreen :)

  • Ich lasse alles über meinen Panasonic Fernseher laufen, ganz ohne irgendwelche Zusatzgeräte, konnte aber so ein Problem nie feststellen... ?

    Zum einen reagieren Menschen da sehr unterschiedlich drauf (Stichwort Frequenztrennung), zum anderen haben manche geräte bereits voreingestellte Soundverbesserer, da ja alle Fernsehlautsprecher nicht gerade ideal für den downmix von Surround geeignet sind. Insoweit wohl einfach glück gehabt mit dem TV.

  • Wir haben im Wohnzimmer seit Jahrzehnten mindestens 5.1 Sound mit separatem A/V Receiver. Zwischenzeitlich habe ich mal 7.1 ausprobiert, dann mal mit Front High und Front Wide gespielt - mittlerweile bin ich wieder auf 5.1 zurück, weil der Mehrwert bei 7.1 den Mehraufwand nicht lohnt, wenn der Raum nicht optimal passt.

    Bislang ist mir noch kein TV untergekommen, wo der Ton für mich auch nur halbwegs zufriedenstellend war - mir fehlen vor allem die tiefen Töne. Selbst unser aktuelles TV Gerät (LG OLED 55 G19 LA), welches wirklich sehr guten Ton produziert, und wo man auch die Stimmen gut versteht, ohne dass einen bei der nächsten Sequenz die Trommelfelle platzen, reicht mir nicht aus.

    Bei meinem Sohn haben wir eine Soundbar mit separatem Subwoofer ins Zimmer gestellt - ist zwar immer noch kein Surround, aber durch den Center zwischen den beiden Stereo-Lautsprechern und den Subwoofer hat man, bei Anschluss über HDMI mit ARC, einen deutlich differenzierteren Ton als über die beiden Stereo-Blechtrommeln des TV - die Soundbar hat auch bereits ein paar brauchbare Presets an Bord, da muss man also auch nicht immer in irgendwelchen Menüs fummeln, sondern kann bequem mit zwei Tasten zwischen den Presets wechseln. Im Arbeits-, Mal- und Videospielzimmer steht der TV auf einem älteren "Soundboard", das auch einen deutlich besseren Klang produziert als die TV Lautsprecher.

    Fazit: Eine vernünftige Soundbar sollte dein Problem beheben, und die muss jetzt auch nicht megateuer sein - es gibt auch günstigere Soundbars die gut sind und besseren Ton ausgeben als die meisten TVs.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

    Einmal editiert, zuletzt von Calredon ()

  • Hängt auch stark vom Hörvermögen ab. Also einfach mal einen Hörtest beim HNO-Arzt machen lassen, um abzuklären, ob nicht bestimmte Frequenzen inzwischen kaputt sind - durch Alter oder Überlastung des Gehörs oder gesundheitliche Probleme. Unsere Dauerbeschallung-Kultur sowie immer mehr Beschallungsextreme im Alltag (freiwillig ausgesetzt oder auch nicht) machen es da nicht einfacher. Deshalb empfehle ich, erstmal Ursachen abklären, bevor man per Soundbar & Co an den Auswirkungen rumdoktert.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hängt auch stark vom Hörvermögen ab. Also einfach mal einen Hörtest beim HNO-Arzt machen lassen, um abzuklären, ob nicht bestimmte Frequenzen inzwischen kaputt sind - durch Alter oder Überlastung des Gehörs oder gesundheitliche Probleme. Unsere Dauerbeschallung-Kultur sowie immer mehr Beschallungsextreme im Alltag (freiwillig ausgesetzt oder auch nicht) machen es da nicht einfacher. Deshalb empfehle ich, erstmal Ursachen abklären, bevor man per Soundbar & Co an den Auswirkungen rumdoktert.

    Im Prinzip völlig richtig, aber die Art und Weise, wie moderne TVs Surroundton in Stereo umwandeln, ist halt trotzdem oft Mist - das ist geräteabhängig ein großes Problem, über das sich Tontechniker beim Fernsehen schon seit 20 Jahren massiv aufregen. Ich selbst habe schon im Studio gesessen und perfekten Filmton gehört, der dann auf Sendung durch einen schlechten Downmix ruiniert wurde (mal ganz abgesehen von den Anfangstagen der DVD, wo heftige Dynamiksprünge ein Standardproblem für Nicht-Anlagenbesitzer waren). Es gibt schon Gründe, warum es beim Tatort und in der ZDF-Mediathek mittlerweile "Klare Sprache" als eigene Tonspur gibt (siehe ARD sagt Nuschlern im Tatort den Kampf an: Zuschauer können jetzt „klare Sprache“ auswählen (bw24.de)), und die liegen - nicht nur - in der Altersstruktur begründet.


    Übrigens haben wir da auch ein sehr deutsches Problem: Durch Synchronisation sind wir einfach gewöhnt, dass alle Dialoge verständlich sind - siehe Filme, wo Menschen im Bildhintergrund Mundbewegungen machen und man im Oton nichts hört, aber im Deutschen jemand so deutlich ins Mikro spricht als stünde er direkt vor der Kamera. Seit Produktionsbedingungen in Deutschland modern geworden sind, die vermehrt mit dem vor Ort aufgenommenen Produktionston arbeiten (also nicht nur am Filmset, sondern auch draußen, in Kneipen etc.), gibt es viel mehr Beschwerden über die Tonqualität, obwohl die eigentlich ja natürlicher und im Sinne eines realistischeren Tonabbildes "besser" geworden ist. Die meisten Zuschauer:innen bevorzugen aber schlicht den sterileren Synchronton, weil sie nichts verpassen wollen. Man höre nur mal einen x-beliebigen US-Blockbuster im Original und zähle die Momente, wo man nichts versteht.

  • Und die Krönung ist dann Christopher Nolan, der (soweit ich das in einer Doku über ihn und in seinem Zitat verstanden habe) Dialoge auch als Soundeffekte im Sinne des Szenenbildes versteht, wo diese Unverständlichkeit ganz bewusst eingesetzt wird und man als Zuschauer erst gar nicht versuchen sollte, alle Dialogzeilen verstehen zu wollen. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, ohne zurückspulen und Untertitel einschalten zu wollen.

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  • Und die Krönung ist dann Christopher Nolan, der (soweit ich das in einer Doku über ihn und in seinem Zitat verstanden habe) Dialoge auch als Soundeffekte im Sinne des Szenenbildes versteht, wo diese Unverständlichkeit ganz bewusst eingesetzt wird und man als Zuschauer erst gar nicht versuchen sollte, alle Dialogzeilen verstehen zu wollen. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, ohne zurückspulen und Untertitel einschalten zu wollen.

    Naja, eigentlich steht er damit in einer langen Tradition des US-Kinos. Aber wie gesagt, wenn Filme vorrangig Zuhause konsumiert werden ist das Sich-verlassen auf die Bildspur halt ein Problem. Heute wollen die Menschen auch während sie am second Screen daddeln noch alles mitbekommen.

  • Und die Krönung ist dann Christopher Nolan, der (soweit ich das in einer Doku über ihn und in seinem Zitat verstanden habe) Dialoge auch als Soundeffekte im Sinne des Szenenbildes versteht, wo diese Unverständlichkeit ganz bewusst eingesetzt wird und man als Zuschauer erst gar nicht versuchen sollte, alle Dialogzeilen verstehen zu wollen. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, ohne zurückspulen und Untertitel einschalten zu wollen.

    Naja, eigentlich steht er damit in einer langen Tradition des US-Kinos. Aber wie gesagt, wenn Filme vorrangig Zuhause konsumiert werden ist das Sich-verlassen auf die Bildspur halt ein Problem. Heute wollen die Menschen auch während sie am second Screen daddeln noch alles mitbekommen.

    Das ist wie Musik, die für Laptop-Lautsprecher abgemischt wird. 🤷🏼‍♂️