Warum englischsprachige Spiele kategorisch ablehnen?

  • dass zum vernünftigen Nutzen eines Nachschlagewerks eine gewisse Kompetenz gehört

    Eine kostenlose Übersetzer-APP kann sich nun wirklich jeder auf sein Smartphone laden, und wer nun wirklich nicht weiß wie man ein Nachschlagewerk bedient…nunja…

    Ich verstehe diese ständigen (verallgemeinert) „typisch deutsch“ Aussagen nicht.

    Ist das jetzt etwas schlechtes?

    Nein, nur meine Lebenserfahrung. Vielleicht auch irgendwie historisch begründet als größte Volkswirtschaft in der EU, führt hier aber jetzt zu weit.

    Klar bevorzuge ich meine Muttersprache - weshalb auch nicht. Das handhaben Engländer und Amerikaner doch auch so.

    Natürlich, macht doch jeder. Nur haben die Engländer und Amerikaner den Vorteil die aktuelle „Weltsprache“ zu sprechen. Vielleicht ändert sich das ja zukünftig, aber heutzutage ist es noch so.

    Wenn ich bei Brettspielen die Wahl habe ist das doch nicht verwerflich die Muttersprache zu wählen. Ebenso wenig ist es verwerflich, wenn man sich alles auf Englisch kaufen mag…

    So ist es! Ebenso nicht verwerflich ist es, etwas Mühe in die fremdsprachliche Version zu investieren. Sieht dazu auch die immer wiederkehrenden Beiträge zu nicht lokalisierten Erweiterungen oder das viel zu lange warten auf eine deutsche Version.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • PzVIE Wir werden gefragt, warum wir, wenn wir es tun, lieber auf Deutsch statt English spielen. Ich nenne meine Gründe und Du antwortest mit "Nein" und "Heutzutage sollte..."?! :D Schöne Diskussionsgrundlage...


    Heutzutage sollten auch alle einsehen, dass es schlecht ist viel Fleisch zu essen, dass Rauchen schadet, dass Arbeit krank machen kann, dass Atomkraft nicht nachhaltig ist.


    Sollten sollten Fahradkettenbolzen.

  • Klar bevorzuge ich meine Muttersprache...

    Gar nicht so klar. Ich bevorzuge beispielsweise immer die Originalsprache - sofern ich die beherrsche (oder es Untertitel gibt). Bei Spielen aber ist das für meine Zwecke halt oft unpraktisch...

    Deshalb schreibe ich ja auch „ich“ und nicht „man“ :)

    Quod Libet! In meinem Umfeld kenne ich einige, die z.B. Filme nur mit OV schauen.


    Deine Muttersprache zu bevorzugen ist ganz normal. Das Erlernen eine Fremdsprache kategorisch abzulehnen, das wäre schade.

    Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Wenn Interesse und Nutzen davon provitieren … why not :)




    Zu 1: Hier verstehe ich deine Aussage in diesem Zusammenhan nicht.

    Zu 2: Eine aktuelle Weltsprache ändert ja nun nichts an Vorlieben in Verbindung mit Brettspielen…

    Zu 3: Warum soll ich Mühe in eine fremdsprachliche Version investieren, wenn ich das schlicht nicht möchte und der aktuelle Spielemarkt genügend Ersatz bietet?

    In Summe: Vermutlich bin ich für so manche Herangehensweise nicht Geek genug :)

    Macht aber nix. Bisher bin ich mit meinem Ansatz ganz gut klar gekommen. Du mit dem deinen vermutlich auch. Hervorragend 😊

  • Klar bevorzuge ich meine Muttersprache...

    Gar nicht so klar. Ich bevorzuge beispielsweise immer die Originalsprache - sofern ich die beherrsche (oder es Untertitel gibt). Bei Spielen aber ist das für meine Zwecke halt oft unpraktisch...

    Spiele mit Untertitel habe ich bisher auch noch keine gesehen... ;)

  • (...) Wir werden gefragt, warum wir, wenn wir es tun, lieber auf Deutsch statt English spielen. (...)

    Zumindest wurdet Ihr das nicht hier in diesem Thread gefragt... :) Aber ich geb's auf.


    ...dass Nutzer hier anmerken, dass sie englischsprachige Spiele grundsätzlich nicht in Betracht ziehen. [...] ich frage mich, was das für Gründe hat?

    :/

  • Zumindest wurdet Ihr das nicht hier in diesem Thread gefragt... :) Aber ich geb's auf.

    Wer glaubt, dass in einem Thread nur auf die Ausgangsfrage geantwortet wird oder dass man dies durch wiederholte Hinweise irgendwie erzwingen kann, hat wohl unknowns nie wirklich verstanden. Aber fast alle Beträge (deine und meine mal ausgenommen), haben doch thematisch mit der Ausgangsfrage zu tun ;)

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • PowerPlant -

    "lieber auf Deutsch statt English spielen" und "englischsprachige Spiele grundsätzlich nicht in Betracht ziehen" sind zwar auf derselben Skala, aber an weit auseinanderliegenden Orten. Etwa so, wie eine Laktoseintoleranz vs. eine vegane Ernährungsweise. :)

    "Warum seid Ihr vegan?" - "Ich esse Fleisch, Eier und Fisch; ich lasse nur in letzter Zeit die Milch im Kaffee weg, weil mir die nicht mehr so gut bekommt. Als Käse auf der Pizza aber kein Problem. Warum? Ich fühle mich so besser."

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ich bevorzuge beispielsweise immer die Originalsprache - sofern ich die beherrsche (oder es Untertitel gibt).

    Ich hatte gar nicht gedacht, dass das bei Spielen eine Rolle spielt - bis ich „Shadow Hunters“ in die Finger bekommen habe, das mir vom Flair sehr viel besser gefällt als die deutsche Reimplementation „Jäger der Nacht“, wo man auf diesen Vampir-Werwolf-Zug aufgesprungen ist; finde das Original ziemlich ansprechend und würde es auch jederzeit weiterempfehlen. :)

  • Spiele mit Untertitel habe ich bisher auch noch keine gesehen... ;)

    Doofmann! 8o


    dass zum vernünftigen Nutzen eines Nachschlagewerks eine gewisse Kompetenz gehört

    Eine kostenlose Übersetzer-APP kann sich nun wirklich jeder auf sein Smartphone laden, und wer nun wirklich nicht weiß wie man ein Nachschlagewerk bedient…nunja…

    Ich sprach nicht von "nutzen können", ich sprach von Kompetenz. Der Kompetenz, zu verstehen, dass möglicherweise ALLE Vorschläge diverser Nachschlagewerke KEINE adäquate Übersetzung liefern. Das kommt häufiger vor, als manch einer glaubt.

    Um (in meinem Fall passend) Englisch zu übersetzen, braucht es mehr als nur eine (egal wie gute) Kenntnis der Grammatik und ein gutes Wörterbuch. Wer glaubt, damit vernünftige Übersetzungen abliefern zu können, der täuscht sich gewaltig. Mir rollen sich bei solchen Machwerken häufig die Fußnägel bis zu den Kniegelenken hoch...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Um (in meinem Fall passend) Englisch zu übersetzen, braucht es mehr als nur eine (egal wie gute) Kenntnis der Grammatik und ein gutes Wörterbuch. Wer glaubt, damit vernünftige Übersetzungen abliefern zu können, der täuscht sich gewaltig.

    Da stimme ich dir natürlich zu, aus deiner vermutlich beruflichen Sicht! Mein Ansatz war für den Hausgebrauch…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Das verstehe ich, und meist wird das auch ausreichen.
    Aber z.B. bei feststehenden Formulierungen (Idiomen oÄ) kann das halt eventuell auch in solchen Situationen nach hinten losgehen. Würde ich zumindest nie ausschließen, und bei geheimen Handkarten ist das dann wirklich nervig.
    Ich hatte halt mal eine ähnliche Situation bei Chaos in the Old World, und das Missverstehen einer Karte hat dann einen Mitspieler, der im Englischen eigentlich recht fit ist, komplett aus dem Rennen katapultiert...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Das scheint eine deutsche „Spezialität“ zu sein, zu erwarten, das man in deutsch spielen

    Wie du schon sagst: Es scheint. Ist's aber nicht. Spanier haben ihr Zeug gern auf Spanisch, Franzosen gern auf Französisch, deren Spielepreis zum Beispiel setzt die französische Sprache vorraus (mindestens die Anleitung).

    Zu letzt gab es die Meldung, dass diverse gängige englische Begriffe aus der Gaming- und Onlinewelt behördlich zwingend ins französische zu übersetzen sind.


    dass zum vernünftigen Nutzen eines Nachschlagewerks eine gewisse Kompetenz gehört

    Eine kostenlose Übersetzer-APP kann sich nun wirklich jeder auf sein Smartphone laden, und wer nun wirklich nicht weiß wie man ein Nachschlagewerk bedient…nunja…

    Ohja, richtig geil, neben dem Spielen ständig in der App suchen oder den Langenscheid durchwühlen. Da kommt richtig Freude und Spielspaß auf :rolleyes:


    Aber z.B. bei feststehenden Formulierungen (Idiomen oÄ) kann das halt eventuell auch in solchen Situationen nach hinten losgehen. Würde ich zumindest nie ausschließen, und bei geheimen Handkarten ist das dann wirklich nervig.

    War da nicht was bei Machina Arcana? ^^

    Auch schön wenn Übersetzungstools/Wörterbücher einem wenig Kontext bieten zum verstehen. Das 'to draw' zum Beispiel nicht nur zeichnen, anlocken oder zapfen bedeuten kann, ist für jemanden ohne Kentnisse nicht unbedingt ersichtlich.

    'any' kann je nach Kontext einer oder jeder bedeuten und die auslegung des Wortes beschäftigt nicht umsonst bei diversen Spielen die Spielerschaft zu genüge.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • 'any' kann je nach Kontext einer oder jeder bedeuten und die auslegung des Wortes beschäftigt nicht umsonst bei diversen Spielen die Spielerschaft zu genüge.

    Dabei ist die Auslegung so klar:

    Any heißt immer "einer" und niemals "jeder".
    Das Missverständnis rührt daher, dass "any" gleichbedeutend ist mit "einer aus der Menge des Ganzen" und ist immer mit dem Wort "beliebig" zu vergleichen.
    "Anyone" bedeutet EINE Person aus der Menge aller Personen.
    "Anywhere" bedeutet EIN Ort aus der Menge aller Orte.
    "Anytime" bedeutet EIN Zeitpunkt aus der Menge aller Zeitpunkte.

    "Draw any card" bedeutet, "ziehe EINE (beliebige) Karte aus der Menge aller Karten".
    "Roll any die" bedeutet, "würfle EINEN (beliebigen) Würfel aus der Menge aller Würfel."
    "Move any worker" bedeutet, "bewege EINEN (beliebigen) Arbeiter aus der Menge aller Arbeiter."

    Die Tatsache, dass immer die ganze Menge zur Verfügung steht (aus der man sich ein Exemplar aussucht) verleitet zu dem Glauben, "any" könne "alles" bedeuten. Das ist aber "every". Any bedeutet immer die Auswahl von EINEM aus ALLEM. Every bedeutet immer ALLES aus ALLEM.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich für meinen Teil, lehne englische Spiele nicht ab, aber im Moment ist die Wahrscheinlichkeit fast bei Null, welche zu kaufen oder zu backen.


    Zum einen kommen sie kaum auf den Tisch, es gibt einfach zu viele Mitspieler, die es nicht können oder wollen. Auch ich habe selten Lust, zu übersetzen, für mich geht da Zeit und Spielspaß verloren, besonders wenn der Tag bzw. die Woche anstrengend war. Während dem Abitur oder dem Studium benötigte man Englisch mehr.

    Heute benötige ich Englisch nur sehr selten, meist nur noch im Urlaub.


    Ein anderer Grund ist der Mut und die gute Arbeit einiger deutschen Verlage.

    Vor ein paar Jahren sah es anders aus, da war an Spiele, wie Twilight Imperium, Eclipse, Everdell, Gloomhaven, Chronicles of Drunagor, Aeons End, Too many Bones und noch einige andere Titel, in deutsch nicht zu denken, oder dass Kickstarter wie von Awaken Realms gleich auf deutsch kommen. Die Spieleschmiede bringt auch noch einige Titel.

    Es gibt daher wenige Spiele, welche ich unbedingt haben möchte, welche es nur in Englisch gibt, und meist gibt es dann Alternativen in deutsch.

    Es fehlen fast nur noch die Titel von Flying Frogs, aber da glaube ich nicht an eine deutsche Übersetzung.

  • Alles richtig, aber genau wie krakos schrieb, kommt dieses „Problem“ immer mal wieder vor.

  • Du sagst jemanden mit ner Sehstörung auch, dass man Farben doch total easy auseinander halten kann, oder?


    Es geht um Menschen, die kein großes Sprachwissen haben, eventuell einfach (wie von Torlok vorgeschlagen) schnell mal ins Wörterbuch schauen. Da stehen deine tollen Ausführungen nicht mit drin. Und da macht sich dann nicht jeder die Mühe, erstmal minutenlang im Netz zu recherchieren - zumal eventuell nichtmal der Anreiz da ist.. man hat ja ne "passende" Antwort.


    edit: Oh, da ist aufm Handy was weggefallen. Kursiv nachgelegt.

  • ... und schon bei dem "draw any card" hab ich Flashbacks zu diversen Diskussionen, ob damit dann nun das Ziehen einer Karte gemeint sei oder ob man eine beliebige Karte aussuchen und dann ziehen darf :lachwein:

  • Könnte ich sein :lachwein: Für mich als nicht englisch sprechender Mensch, wenn ich dann doch mal das ein oder andere nachgeschlagen habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen das bei "any" noch das (beliebig) mit aufzuführen. War für mich Stumpf eine Karte ziehen, aber beliebig würde ja echt viel ändern :)

    Ich würde vermuten dass es dann zwangsweise nicht die oberste Karte des Stapels sein muss sondern irgendeine beliebige des Stapels solange man diese nicht anschaut. Oh Gott ich liege bestimmt total daneben. :lachwein: Bei Roll any Die und Move any Worker würde sich mir die Frage gar nicht stellen.


    hmm gut dass ich vielleicht doch kein Englisch kann, dann würde ich ja noch mehr in die Texte Interpretieren als ich ech schon bei Deutsch mache.


    Die beiden Englischen Spiele die ich habe kommen auch echt selten bis nie auf den Tisch


  • Ich finde nicht, dass es immer so eindeutig ist.

    Ich hatte mal vor einer Weile einen Thread auf BGG zu dieser Usettled-Spielkarte erstellt:

    Dabei ging es mir um die Frage, ob hier nur ein einziger Explorer ausgewählt werden darf, oder ob es mehrere sein dürfen -

    und zwar all jene, die die Voraussetzung erfüllen, innerhalb der Reichweite einer Node zu sein.

    Die Antworten waren bestenfalls interessant, aber nicht so wirklich eindeutig.

  • In dem Kontext würde es mit "jeder" Explorer der die Vorraussetzung erfüllt mehr Sinn ergeben.


    Übrigens:


    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_17072022 ()

  • Jap, das Problem bei any ist, dass eben nicht ein beliebiges Element gemeint sein muss, sondern es auch mehrere sein können.

    Zum Beispiel: "Move any of your workers" würde ich übersetzen mit "beliebig viele".

  • Übrigens:


    Grundsätzlich eignen sich Internetwörterbücher nur für Menschen, die schon sehr gut englisch können, da in der Regel der Kontext und/oder relevante grammatikalische Infos fehlen. In dem Beispiel nützt einem die Auskunft, dass any sowohl jeder als auch alle oder eine heißen kann wenig.


    Englisch in jedem Detail zu durchdringen ist wirklich anspruchsvoll. Ich bin auf C2, kann alles lesen, Serien schauen und mich sowohl im Alltag als auch mit Professoren über akademische Themen flüssig auf Englisch austauschen. Trotzdem habe ich das Gefühl, gerade genug Englisch zu können um eine Ahnung davon zu haben, wie unwissend ich eigentlich bin...


    Für Spiele benötigt man in der Regel nur sehr rudimentäre Englischkenntnisse. Ausnahmen sind Texte mit viel Wortwitz wie z.B. TMB. Nichtsdestotrotz kann es durchaus Zweifelsfälle bei der Auslegung geben, wie bei der Nutzung von any, von der Muttersprachler aber ggf. im gleichen Maße betroffen sind.

    ich warte auf (fett kommt bald): Astro Knights, Hoplomachus Victorum, Legends of Void, Holotype, Mercurial, Warp's Edge (via Wreckland Run KS), Colour MY Critters, TMB Unbreakable, Bullet Star/Heart/Orange (via crowdfinder.be und spiele-offensive.de), Dice Throne Adventures + Santa vs Krampus + Staffel 2 auf deutsch, Explorers of the Woodlands, Junk Drawer

  • Vor allem ist es immer unsinnig, ein Wörterbuch ohne jeden Kontext zu benutzen.


    Erinnert mich an den alten Witz mit dem amerikanischen Schüler, der zur Vorbereitung auf seine Deutschprüfung ins Fitnessstudio geht und Gewichte stemmt, weil man ihm gesagt hat, er solle sich gut vorbereiten, die Prüfung sei so "schwer" ...

  • Bin auch immer erstaunt darüber, 90% aller Spiele sind mit normalem Schulenglisch kein Problem.

    Gewagte These aus dem Bauch heraus. Du vergisst, wie lange bei vielen die Schule her ist.

    ... und nicht jeder hatte überhaupt Englisch in Schule. Meine Eltern hatten Russisch - wie viele Generationen im Osten.

  • HIer sieht man mal wieder die Crux der Syncronisation. Der Deutsche Michel(bzw.ein signifikanter Teil) ist es einfach gewohnt, dass alles auf Deutsch verfügbar ist

    Das ist meiner Meinung nach eine etwas arrogante Aussage mit dem 'deutschen Michel'. Leider haben einige meiner MitspielerINNEN Probleme mit der englischen Sprache, aus welchen Gründen immer. Da setzt niemand voraus, dass es alles auf deutsch gibt, aber es beschränkt eben die Auswahl in der Runde. Und das ist ein gravierender Unterschied in meinen Augen!

    Dazu kommt, dass manche Spiele viel Text haben und es einfach mühsam ist, wenn man alles während des Spiels noch für andere übersetzen muss.

    Nicht jedem ist ein Talent für Fremdsprachen in die Wiege gelegt, ebenso wie anderen Leuten Mathe oder die Naturwissenschaften einfach nicht liegen.

  • Das ist meiner Meinung nach eine etwas arrogante Aussage mit dem 'deutschen Michel'.

    Entschuldige das sollte nicht arrogant sein, sondern einfach den Fakt beleuchten, dass die Tatsache, dass es für audiovisuellen Medien seit einem halben Jahrhundert quasi alles synchronisiert gibt, dazu führt dass die Sprachkompetenz Englisch In Deutschland wesentlich geringer ist als zum Beispiel in den Skandinavischen Ländern. Da dort quasi nichts synchronisiert zur Verfügung steht hat sich die Sprachkompetenz Englisch automatisch erhöht.


    Ich habe einfach nur den Istzustand und seine (meiner Meinung nach) Hauptursache zu beleuchten versucht.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • Okay, das ist nachvollziehbar. Trotzdem kenne ich einige Leute, die es trotz einigem Aufwand einfach nicht hinbekommen, vernünftig Englisch zu erlernen und andere Sprachen erst recht nicht. Wenn jemandem das Gespür dafür fehlt, ist es wie beim Tanzen. Wenn jemand den Takt nicht hört, dann kann es nicht klappen.

  • Gibt`'s für Frankreich, Italien und Spanien nen äquivalenten Michel? Oder stört das bei dem "Fakten beleuchten"?

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Gibt`'s für Frankreich, Italien und Spanien nen äquivalenten Michel? Oder stört das bei dem "Fakten beleuchten"?

    Den gibt es sicherlich auch, nur kenne ich die dortige Begrifflichkeit nicht. Weiterhin verstehe ich nicht warum Du mit den Anführungszeichen anfängst ad hominem zu diskutieren?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • a) Weil es dem Thema null zuträglich ist, verächtlich zu machen, dass Menschen gerne etwas in ihrer Sprache verstehen wollen, aus welchen Gründen auch immer.

    b) weil es lächerlich ist, etwas darzustellen, als sei es "typisch deutsch", obwohl das nichts rein deutsches ist.


    Dass Synchronisation schuld dran wäre, dass die Fremdsprachkenntnisse schlechter wären, lässt sich mit der Geschichte widerlegen: Die Synchronisation wurde in der Nachkriegszeit eingeführt, WEIL die Fremdsprachenkenntnisse nur rudimentär ausgeprägt waren.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Frankreich ist da glaube ich ähnlich speziell wie DE, aber zumindest vor einigen Jahren gab es in Italien und Spanien im Kino und TV meist bei Filmen Originalsprache mit Untertiteln (Oder in Nord Italien (Süd tirol) einfach auf deutsch)

  • Dass Synchronisation schuld dran wäre, dass die Fremdsprachkenntnisse schlechter wären, lässt sich mit der Geschichte widerlegen: Die Synchronisation wurde in der Nachkriegszeit eingeführt, WEIL die Fremdsprachenkenntnisse nur rudimentär ausgeprägt waren.

    Dann schau dir mal die Geschichte in so ziemlich jedem Land an in dem NICHT alles synchronisiert wird... oh wow, komisch da liegt das Sprachniveau heute höher.. WIE das bloß kommen könnte? Aber die waren bestimmt auch in der Nachkriegszeit alle schon Naturtalente was English angeht und es hat rein gar nichts damit zu tun das sie schon als Kinder die Samstag Morgen Cartoons in English gesehen haben... ne das kann ja nicht sein....

  • Dann schau dir mal die Geschichte in so ziemlich jedem Land an in dem NICHT alles synchronisiert wird... oh wow, komisch da liegt das Sprachniveau heute höher.. WIE das bloß kommen könnte? Aber die waren bestimmt auch in der Nachkriegszeit alle schon Naturtalente was English angeht und es hat rein gar nichts damit zu tun das sie schon als Kinder die Samstag Morgen Cartoons in English gesehen haben... ne das kann ja nicht sein....

    Also ich verbinde mit "nicht synchronisiert" eher Filme, in denen einfach nur ein Sprecher, im Tonfall eines völlig emotionslosen Hörbuches über den Filmton hinweg in der jeweiligen Landessprache spricht.

    Einmal editiert, zuletzt von chobe ()

  • Dass Synchronisation schuld dran wäre, dass die Fremdsprachkenntnisse schlechter wären, lässt sich mit der Geschichte widerlegen: Die Synchronisation wurde in der Nachkriegszeit eingeführt, WEIL die Fremdsprachenkenntnisse nur rudimentär ausgeprägt waren.

    Die rudimentären Fremdsprachenkenntnisse in Zusammenhang mit einem hinreichend grossen Markt führte zur Synchronisation und im Endeffekt dazu, dass die Fremdsprachenkenntnisse im relativen Vergleich zu Ländern ohne Synchronisation schlechter blieben. Ich wage zu behaupten wenn es Synchronisation in deutscher Sprache nicht gegeben hätte, wäre auch die Sprachkompetenz Englisch höher. Es fängt ja nicht erst bei Synchronisationen an, sondern auch mit dem gedruckten Wort.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich habe tatsächlich schon anderssprachige Versionen von Spielen gekauft. Bspw. Noctiluca und century III hab ich mir auf Holländisch zugelegt die waren sehr viel günstiger als deutsche oder englische versionen. Solange es keinen ingame text gibt ist mir das wurscht. Hab jetzt holländischen karton und Anleitung bei den spielen. So what? Ich kann zumindest englischsprachige Anleitungen runterladen, das reichr mir. Einmal gelesen und verstanden habe ich im spiel keine Berührung mehr damit.


    Generell wenn ich so nachdenke habe ich im allergrössten teil sprachunabhängige spiele. Und bei karton und beiliegender anleitung ist mir die sprachversion tatsächlich egal. (Sofern ich die regeln online mindestens in englisch bekommen kann)


    Bei spielrelevanten ingame text hätte ich schon gerne die Deutsche Version..aufgrund meiner Mitspieler.


    Ich schliesse englisch und sonstige sprachversion also nicht per se aus. Es kommt auf den ingame Anteil an.

  • Die rudimentären Fremdsprachenkenntnisse in Zusammenhang mit einem hinreichend grossen Markt führte zur Synchronisation und im Endeffekt dazu, dass die Fremdsprachenkenntnisse im relativen Vergleich zu Ländern ohne Synchronisation schlechter blieben. Ich wage zu behaupten wenn es Synchronisation in deutscher Sprache nicht gegeben hätte, wäre auch die Sprachkompetenz Englisch höher. Es fängt ja nicht erst bei Synchronisationen an, sondern auch mit dem gedruckten Wort.

    Nun ist ja Deutschland nicht das einzige Land, das synchronisiert und/oder schlechte Fremdsprachenkenntnisse hat.
    Schon Amerika konsumiert kaum Filme oder Bücher aus fremden Sprachen, weil die dortigen Fremdsprachenkenntnisse außerhalb der Migrantengruppen quasi nicht vorhanden sind.

    Außerdem ist mir dein ganzer Ansatz zu Englisch-zentriert, denn Englisch ist ja nicht die einzige Fremdsprache, und so übersiehst du wieder den Benefit:
    Gerade weil Deutschland so eine große Synchronisations- und Übersetzungskultur hat, haben wir auch eine entsprechend hohe Qualität, und davon profitieren nicht nur Filme und Bücher aus dem Englischen, sondern auch aus allen anderen Sprachen, von Rumänisch und Indonesisch bis hin zu Finnisch, Chinesisch oder Russisch, Spanisch und Spanisch. ( ;) )

    Du hast recht, hätten wir nicht unsere Synchron- und Übersetzungskultur, würden die Leute in der breiteren Masse besser Englisch können, wie man es zum Beispiel in Skandinavien beobachtet.

    Allerdings wären wir dann auch nicht einer der führenden Märkte für Kulturwerke, in dem sich Filme und Bücher aus allen Sprachen gut vermarkten und verkaufen lassen. Die Art, wie du hier Bücher und Filme aus allen Sprachen der Welt findest, ist nämlich im relativen Vergleich zu Ländern ohne Synchronisation deutlich höher. Wir haben mehr Auswahl und sind ein wichtigerer Markt. Und das dann noch in vergleichsweise hoher Qualität.

    Dass bei uns ein Film wie Ziemlich beste Freunde zu einem der erfolgreichsten Kinofilme überhaupt wird, während in den USA sowohl Original als auch Remake komplett absaufen, ist ein Ergebnis genau dieser Synchronkultur. Dass wir uns überhaupt hinstellen können und nörgeln, dass ein Remake von Ziemlich beste Freunde oder Verstehen Sie die Belliers völlig unnötig sei, und das Original besser, ist ein Ergebnis dieser Kultur - den Luxus haben die Amerikaner nämlich nicht - die haben nämlich nur die Wahl zwischen OmU und Remake. :)

  • Außerdem ist mir dein ganzer Ansatz zu Englisch-zentriert, denn Englisch ist ja nicht die einzige Fremdsprache, und so übersiehst du wieder den Benefit:

    Da hast Du vollkommen recht; ich habe mir nur herausgenommen mich - in Hinsicht auf das Thema "warum-englischsprachige-spiele-kategorisch-ablehnen" eben auf das Englische fokussiert.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.