Wann ist ein Politik-Diskussionsbereich objektiv erfolgreich?

  • Schade, ganz schön viel Meinung zu einem Thread, den du gar nicht gelesen hast ?(

    Zeig mir einen einzigen Politik-Diskussions-Bereich im Internet außerhalb von Politik-Fachforen mit Zugangshürden, in dem man sinnvoll zwischen verschiedenen Meinungen diskutieren kann, ohne dass eine Seite sich mit mehr oder weniger viel Druck "durchsetzt" und die andere Seite vergrault. Einen einzigen. Meine Erfahrung ist: Das gibt's nicht. Leider. Ich würde gerne sehen, wo sowas funktioniert.

    Basierend auf diesem Kommentar im Brazil-Thread stellt sich mir die Frage, ob man objektiv definieren kann, unter welchen Prämissen ein vielfältiger (im Sinne von: verschiedene Meinungen aufnehmender und aushaltender) Diskussionsbereich mit Politik-Fokus tatsächlich gut funktionieren kann. Mir ist dabei bewusst, dass das nahe an einem [RSP]-Thema langschrammt, und vielleicht muss der Thread auch dorthin verschoben werden, aber nachdem das Thema auf einem Kommentar von MetalPirate aufsetzt, der dort nicht mehr dabei ist, hätte ich es falsch gefunden, die Diskussion in RSP zu eröffnen.


    Disclaimer: Ich mag den RSP-Bereich und habe selbst kein Schmerzempfinden bei den aktuellen Diskussionen dort. Aber andere haben oder hatten das offenbar schon.


    Ich persönlich wünsche mir in einer politischen Diskussion Argumente von allen Seiten. Also absolut ein Hinterfragen von geäußerten Meinungen und Positionen, aber eben nicht auf der Ebene "Das ist ja offensichtlich bekloppt", sondern einigermaßen nüchtern (selbst bei emotionalen Themen) und belegt mit Zahlen, Fakten, Beispielen, Analogien oder Erfahrungswerten. Ich wünsche mir, dass Meinungen und Argumente hinterfragt werden und nicht Personen. Ich wünsche mir die grundsätzliche Bereitschaft, sich von guten Argumenten überzeugen zu lassen und diese als solche anzuerkennen - auf allen Seiten einer Diskussion. Ich wünsche mir aber auch, dass sich niemand angegriffen oder unterdrückt fühlt, nur weil er in einem oder auch vielen Themen anders denkt als die Mehrheit. Umgekehrt betrachtet: Wo könnte es einen fruchtbareren Boden geben, auf den die eigenen Argumente fallen könnten, als dort, wo kaum jemand initial die eigene Meinung teilt? Die Wahrscheinlichkeit, dass ich da jemanden (und sei es ein einziger!) dazu bringe, seine Meinung zu überdenken, ist doch viel höher, als wenn mir viele Leute von vornherein zustimmen.


    Vor allem aber wünsche ich mir die allseitige Erkenntnis, dass es zu fast jedem Thema berechtigte Argumente für mindestens zwei Seiten gibt. Diese dann zu gewichten, gegeneinander abzuwägen und in eine Position zu überführen, kommt danach und ist oft der eigentliche Gegenstand der Diskussion. Bei vielen Themen wünsche ich mir häufiger ein "Ich bin mir nicht sicher", als festgefügte Meinungen. Ich wünsche mir die Offenheit, sich darüber zu freuen und anzuerkennen, wenn es einem Mitdiskutanten gelungen ist, mit einem Argument einen Denkprozess bei mir anzustoßen (auch wenn ich die 99 anderen Argumente vielleicht falsch finde). Ich persönlich möchte mit den Jahren gern klüger werden, und dazu gehört, dass ich dazulerne und mich und meine Meinungen weiterentwickle.


    Was meint Ihr - wie müssten die Diskussionen im "idealen" Politik-Diskussionsforum ablaufen, damit das Forum von allen Beteiligten als fruchtbar und nutzbringend empfunden wird?

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass ich da jemanden (und sei es ein einziger!) dazu bringe, seine Meinung zu überdenken, ist doch viel höher, als wenn mir viele Leute von vornherein zustimmen.

    Was meint Ihr - wie müssten die Diskussionen im "idealen" Politik-Diskussionsforum ablaufen, damit das Forum von allen Beteiligten als fruchtbar und nutzbringend empfunden wird?

    Idealerweise indem man nicht mit der Absicht in die Diskussion einsteigt andere von seiner Meinung überzeugen zu müssen.

    Viel besser ist die Einstiegsfrage „welche Aspekte decke ich denn mit meiner These eventuell (noch) nicht ab“ gepaart mit der Absicht gemeinsam zur Synthese zu finden.

    :2cent:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Ich persönlich steige in der Regel mit einer von zwei möglichen Prämissen in eine Debatte ein:

    a) Ich habe das Gefühl, ein anderer besitzt eine Information nicht, die ich der Person geben kann,


    oder


    b) Ich habe das Gefühl, ein anderer besitzt eine Information, die die Person mir geben kann.


    Überzeugungsarbeit will ich nicht leisten, manchmal freue ich mich aber, wenn sie jemand an mir leistet.

  • - keine persönlichen Angriffe

    - Meinungen tolerieren, auch wenn man Sie als falsch ansieht

    - Argumente liefern

    - Keine Bekehrungen


    Typische Diskussion startet mit Interesse, Entsetzen, Gegenargumenten und landet schnell bei Hexenjagd nur weil die eigene Meinung die richtige sein MUSS!


    Beispiel aus meiner Welt:

    Ich liebe Kirchen als Bauwerke, phänomenale Architektur (Welch Prunk, auf dem Rücken der hungernden Gesellschaft errichtet, welche Jahrhunderte überdauern) und schau Sie mir fast immer an.

    Aber wenn mich einer fragt warum ich aus der Kirche ausgetreten bin und meine Antwort nicht akzeptiert, mich wohlmöglich noch "zurückholen" möchte um meine Seele zu retten ist vorbei.

    Fast so schlimm wie die "Armut" der Kirche.


    Und auch mit den obigen Sätzen werde ich einige Entsetzt haben und Gegenargumente sammeln sich in deren Speichel....schenkt sie euch :kaffee:

  • Dazu gehört die Bereitschaft, auch dann seine Meinung sachlich zu vertreten, wenn man sich in der Minderheit fühlt, und nicht gleich zu heulen, dass man "niedergeschrien" wird, wie es leider immer wieder passiert.

  • Ich denke auch, dass es neben dem respektvollen und ruhig emotionalen Diskurs, verbunden mit der Bereitschaft, sich auch in die Position einer/eines Gegenüber zu versetzen, eines kleineren Diskussionskreises bedarf. In einer linearen Forenstruktur fließen in die Diskussion n neue Nachrichten ein während ich die Gedanken für meine Nachricht sammle und diese dann verfasse.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ob eine fruchtbare Politik-Diskussion, in der sich nicht eine Seite irgendwann "durchsetzt", innerhalb eines fachfremden Forums überhaupt möglich ist, weiß ich nicht. Ich tendiere mittlerweile zu nein, einfach weil bei etwa in einem Brettspiel-Forum die Schwelle zum Ignorieren einer tendenziell streitlastigen und harten Politik-Diskussion naturgemäß niedrig ist und dann im Zweifelsfalle diejenigen mit viel politischem Sendungsbewusstsein übrigbleiben. Das tut einem Forum nicht gut.

    Im Endeffekt müssen wir damit leben, was die Admins machen, aber meine persönlich bevorzugte (und in vielen größeren Foren auch übliche) Lösung wäre es, RSP-Themen so wie z.B. auch bei BGG komplett als unerwünscht zu deklarieren und ggf. auch hart zu löschen, weil es im Endeffekt nur Streit und Grüppchenbildung fördert, ohne irgendwas zum eigentlichen Forenthema beizutragen. Aber wenn eine gute Politikdiskussionen funktionieren soll,

    • dann bräuchte es als allerwichtigstes bei eine Mehrzahl der Teilnehmer konsensorientiertes Denken und die Haltung, dass das "Wir" im Vordergrund steht und nicht das "Ich". Nicht missionieren wollen, sondern lernen wollen. Andere Meinungen muss man als bereichernd empfinden können und nicht primär als störend. Das Ziel darf es nicht sein, eine Diskussion "gewinnen" zu wollen. Man gewinnt, indem man lernt. Und wenn die Haltungen einseitig werden und Vertreter anderer Meinungen nicht mitdiskutieren wollen, dann muss man die Gründe dafür erstmal bei sich suchen und nicht bei den anderen.
    • dann bräuchte es das bewusste Verteten von Meinungsfreiheit bei einer Mehrheit der Teilnehmer und mehr noch bei den Moderatoren, d.h. auch mal bewusstes Schützen einer Meinung, die "(gerade) noch okay" ist, auch wenn man sie nicht selbst teilt. Frei nach dem Voltaire'schen Motto: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen." Nur die absoluten Extreme dürfen Tabu sein, aber die dann dafür umso konsequenter. Eine Meinungsfreiheit, die nur für die eigenen Meinung gelten soll, ist keine mehr.
    • dann bräuchte es auch eine Moderation, die ganz bewusst aus Vertretern unterschiedlicher Positionen des RSP-Spektrums zusammengesetzt ist, d.h. idealerweise möglichst unterschiedliche politische Positionen, religiöse Bindungen, etc. repräsentiert. Je unterschiedlicher und vielfältiger, desto besser. Meine Erfahrung ist, dass intelligente Leute auch über Grenzen hinweg alle miteinander reden und einen Konsens finden können. Das geht natürlich nur ohne Extremisten, aber die sind durch die Forderung nach Konsensorientiertheit und Gemeinsinn ohnehin schon zu 99,9% raus.
    • und dann bräuchte es vor allem auch eine Moderation, die konsequent all die kleinen Fouls unterbindet, die insbesondere Vertretern von Minderheitenmeinungen das Leben sonst beliebig schwer, aufwendig und nervig machen, wie z.B. sinnentstellendes Zitieren oder der ganze andere Baukasten an fiesen Diskussionstricks, ad hominem Attacken, Rosinenpickerei, Verdrehungen, Logikfehlern, etc. Alles hier schon gesehen. Das gilt insbesondere auch dann, wenn man als Vertreter einer populären Meinung im Prinzip dem Rosinenpicker inhaltlich recht geben möchte, Motto: der hat's dem XYZ jetzt aber super gegeben. Aber auch dann muss einem klar sein, dass sowas am Ende des Tages nur Mitglieder vergrault und Grüppchenbildung fördert, denn wenn man zu viel und zu oft mit kleinen Fouls traktiert wird (oder auf fünf Leute gleichzeitig antworten soll, was noch nicht mal ein Foul ist), dann befördert das nur ein "dann macht euren Sch*** doch alleine".

    Ich fürchte jedoch, dass da bei RSP hier nicht viel zu retten ist. Wenn ein Zustand erreicht ist, wo mindestens 2/3 der aktiven Teilnehmer sich einer bestimmten politischen Richtung zugehörig fühlen, dann findet eine echte politische Diskussion schlicht nicht mehr statt. Dann ergibt sich eine langweilige Einseitigkeit, wo bei den Gegenpositionen höchstens noch Stänkerer und Trolle übrigbleiben, aber sich die Vernünftigen das schon längst nicht mehr antun, weil ihnen ihre Zeit dafür zu schade ist. Diesen Zustand hatte RSP vor der Neuregelung mit der geschlossen Gruppe und in meiner kurzen Ausprobierzeit im neuen RSP hatte ich nicht den Eindruck, dass sich das signifikant gebessert hätte. Ganz im Gegenteil. Wobei ich gerne zugeben möchte, dass das zum gewissen Grade sicher auch an Corona liegt; da ist bei fast allen, auch bei mir selbst, nach 15+ Monaten Pandemie die Zündschnur etwas kürzer.

  • Ich finde es gut, dass Du Deine Meinung zum Forenaustausch hier noch einmal zusammenfasst und ich würde gerne darauf antworten., da ich ehrlich gesagt immer noch nicht ganz nachvollzogen habe, warum Du eigentlich aus RSP ausgestiegen bist...und da ich selbst auch eher ein "Wir"-Mensch bin und auf Konsens ausgerichtet bin (in der Art und Weise des Umgangs miteinander, nicht unbedingt in der Sache - aber ich denke, dass hast Du auch gemeint, oder?), habe ich immer noch die Hoffnung, dass sich hier noch einmal Gräben überwinden lassen.

    Ob eine fruchtbare Politik-Diskussion, in der sich nicht eine Seite irgendwann "durchsetzt", innerhalb eines fachfremden Forums überhaupt möglich ist, weiß ich nicht. Ich tendiere mittlerweile zu nein, einfach weil bei etwa in einem Brettspiel-Forum die Schwelle zum Ignorieren einer tendenziell streitlastigen und harten Politik-Diskussion naturgemäß niedrig ist und dann im Zweifelsfalle diejenigen mit viel politischem Sendungsbewusstsein übrigbleiben. Das tut einem Forum nicht gut.

    Ich glaube, dass in einem Forum bei jedem Thema (auch den brettspielbezogenen) am Ende die Personen mit dem höheren Sendungsbewusstsein übrig bleiben - ich sehe darin aber kein grundsätzliches Problem. Letztlich wäre es ja auch nicht mehr realistisch, wenn "alle" oder auch nur "viele" mitposten würden, denn das würde die Geschwindigkeit und Unübersichtlichkeit der Themen ins Unermessliche steigern. Letztlich wäre es doch wünschenswert, wenn sich nur noch die aktiv beteiligen, wenn sie jeweils etwas Sinnvolles beizutragen haben und diejenigen, die sich bisher in den gebrachten Argumenten irgendwie wiedergefunden haben einfach nur mitlesen.

    Ob es RSP geben sollte oder nicht, das sind die Meinungen sicher geteilt - daher finde es sinnvoll, dass auch der RSP-Bereich abgeteilt wurde, damit man sich eben frei entscheiden kann, ob man das möchte oder nicht.

    Jeder, der das nicht möchte, sollte dann die zwangsläufigen "bitte in RSP diskutieren" Hinweise einfach als "ist hier nicht erwünscht" lesen.


    Zu Deinen Kriterien für konstruktive Diskussionen gehe bei einigen Deiner Punkte mit:

    • in einer Diskussion darf man vorwiegend nicht überzeugen wollen, man muss lernen wollen (das darf man aber auch nicht zuuu streng sehen, finde ich, da ansonsten ja niemand mehr seine Meinung sagen würde, wenn alle "nur noch" lernen wollen, weil sonst niemand neue Informationen hineinbringt...ich finde man sollte seine Meinung äußern und auch andere Meinungen hinterfragen dürfen, solange man sie dann auch irgendwann einfach mal also solche stehen lassen kann, ohne sich daran "festzubeißen"
    • Meinungsfreiheit ist wichtig
    • idealerweise hat man ein vielseitiges Mod-Team (diese müssen sich jedoch dennoch auf gemeinsame Regeln einigen, damit nicht in "zu verschiedenen Stilen" moderiert wird.)

    Bei einigen Punkten bin ich jedoch nicht einer Meinung mit Dir und die möchte ich kurz erklären:

    • Ich verstehe nicht, warum eine Diskussion in Deinen Augen nur dann stattfindet bzw. stattfinden sollte, wenn beinahe paritätische Meinungsverhältnisse herrschen. Wenn man das so machen würde (was zum Einen imho nicht realistisch erreichbar oder auch nur überprüfbar ist), dann würde der Raum bzw. die Gruppierungen, in denen man noch Diskussionen führen kann extrem klein werden. Ich denke, die Diskussionen, in denen hier im Forum mehr als 9 Personen dauerhaft aktiv mitdiskutieren sind extrem gering (ich habe leider keine genauen Zahlen, aber das wäre mein Gefühl). Im Idealfall wären hier also 4 bei einem Thema "dafür" und 5 "dagegen" - ändert nur ein weiterer seine Meinung, dann wären es 3:6 und somit schon Zwei-Drittel gegen Ein-Drittel. Ich glaube irgendwie nicht, dass Du es so meinst...
    • Ich kann verstehen, dass ein überwältigendes Gefühl entsteht, wenn man alleine gegen andere Meinungen "andiskutieren" muss - hier reichen aber schon zwei Aktive, die gegen einen einzelnen gegenhalten und einfach gerade extrem viel Zeit / Motivation zum Schreiben haben. Ich denke, dass ist wohl eher dass, was Dich stört. Da müsste man dann tatsächlich an die Vernunft aller Beteiligten appellieren, zu versuchen, nicht zu viel zu schnell rauszuhauen - ob das allerdings immer realistisch umsetzbar ist, daran zweifle ich, da teilweise Stunden zwischen zwei Postings liegen können und in der Zwischenzeit ggf. andere einfach weiterdiskutiert haben, bis man wieder die Zeit hat, mitzulesen. Man sollte aber Fragen und Aussagen Anderer möglicht wohlwollend interpretieren und nicht gleich verurteilen, wenn noch nicht endgültig geklärt ist, wie das Gegenüber das wirklich gemeint hat. Lieber noch einmal ehrlich (!), nicht sarkastisch nachfragen.
    • Was die Meinungsfreiheit angeht, so möchte ich noch einmal betonen, dass bisher meines Wissens im RSP-Bereich keine Posts gelöscht worden sind (außer einer versehentlichen Löschung von mir, weil ich zu doof bin, den "Bearbeiten"-Button vom "Zitat"-Button zu unterscheiden :rolleyes: ) - es durfte und darf also jeder nach wie vor seine Meinung schreiben und somit äußern und dafür würde ich tatsächlich auch kämpfen, denn ein an sich offener Austausch ist mir wichtig - daher habe ich mich auch dafür gemeldet, den Bereich zu erhalten, als er auf der Kippe stand.
    • Ich denke, es sind die kleinen Sticheleien, die einem das Leben in einer Forumsdiskussion schwer machen und gegen die man sich nur schwer wehren kann, da sie häufig etwas subtiler daherkommen und nicht direkt einen Angriff darstellen.
      Hier forderst Du ein, dass die Mods sich mehr kümmern sollten, damit schon diese Kleinigkeiten unterbunden werden. Hier würde ich Dir in bestimmten Situation an sich zustimmen - allerdings gestaltet sich das real nicht ganz so einfach, da hier die Grenze sehr fließend ist und gerade bei Rosinenpickereien und selektiven Zitaten, etc. nicht immer unbedingt Absicht unterstellt werden kann (siehe wohlwollend interpretieren, nochmal drauf hinweisen, nachfragen, etc.).

      Wir haben uns im RSP von Beginn an dazu entschieden, nur wenig moderierend einzugreifen, um den Usern die Gelegenheit zu geben, die Dinge zunächst selbst zu regeln (manchmal vielleicht besser per PM, da dann nicht die Öffentlichkeit mitliest und man ggf. noch jemand drittes Mit-eskaliert). Wenn jemand dann feststellt, dass das seine Grenzen und / oder (zeitlichen) Kapazitäten überschreitet, dann sollten die Mods aktiv werden.

      Wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden, dann würden wir dies auch tun und versuchen, zunächst im Hintergrund moderierend zu vermitteln. Aber auch hier kann ich sagen, dass in der Zeit des neuen RSP-Bereichs noch keine einzige Beschwerde an mich herangetragen wurde und wir als Mod-Team auch in den schwierigen Fällen noch nicht die Notwendigkeit für Moderation gesehen hatten. Wenn hier Dinge vorgefallen sind, die Du als sehr problematisch wahrgenommen hast, dann binde uns doch bitte mit ein, damit wir auch versuchen können, zu vermitteln.

    In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn Du der Sache noch eine Chance geben würdest oder zumindest den RSP-Bereich nicht mehr grundsätzlich verurteilen würdest.

    Denn ich möchte noch einmal betonen: Es ist tatsächlich unser Wunsch und in unserem Sinne, verschiedenen Meinungen einen Raum zu bieten, wenn sie sachlich vorgetragen werden - und in dieser Hinsicht habe ich auch Deine Beiträge bisher üblicherweise als konstruktiv und bereichernd wahrgenommen.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • aber meine persönlich bevorzugte (und in vielen größeren Foren auch übliche) Lösung wäre es, RSP-Themen so wie z.B. auch bei BGG komplett als unerwünscht zu deklarieren und ggf. auch hart zu löschen, weil es im Endeffekt nur Streit und Grüppchenbildung fördert, ohne irgendwas zum eigentlichen Forenthema beizutragen.

    +1

    Danke! 8-))

    Für alles andere kann man sich ja in Politikdiskussionsforen anmelden, dafür braucht’s kein Brettspielforum 8o

  • Das ist solange richtig, soweit Spiele keine gesellschaftspolitischen Themen anschneiden, über die sie dann eben doch eine Diskussion anstoßen können - ob man die jetzt für sinnvoll, gerechtfertigt oder überflüssig hält, sei ja jedem/jeder anheimgestellt, aber die Möglichkeit, eine solche Diskussion zu führen, ist zumindest mir doch sehr wichtig, ohne dabei irgendwen zu irgendwas bekehren zu wollen. Siehe den Thread zu Brazil im RSP, wo eigentlich der Großteil beider Seiten am Ende der Meinung waren, dass der Austausch ganz hilfreich war, die gegenseitigen Perspektiven zu verstehen, auch wenn die dann daraus resultierende Handhabung des Spiels sicherlich völlig individuell bleibt. Übrigens auch ein Thread, der auch zeigt, dass bestimmte Überzeugungen gar nichts mit parteipolitischer Ausrichtung zu tun haben müssen.

  • Dem Großteil der Nutzer dieses Forums sind solche Diskussionen scheinbar nicht so wichtig. Sonst gäbe es keinen gesonderten RSP Bereich, in dem die wenigen, denen das wichtig ist, abgesondert diskutieren können, damit sie den anderen damit nicht auf den Nerv gehen. 😏

    Dem Großteil der Menschen dieses Landes sind Brettspiel-Diskussionen scheinbar nicht so wichtig. Sonst gäbe es kein gesondertes Brettspiel-Forum, in dem die wenigen, denen das wichtig ist, abgesondert diskutieren können, damit sie den anderen damit nicht auf den Nerv gehen. 😏

  • Dem Großteil der Nutzer dieses Forums sind solche Diskussionen scheinbar nicht so wichtig.

    Und das soll ein Argument dafür sein, gar kein RSP anzubieten? Du möchtest also einer Minderheit etwas verbieten, obwohl du es ganz einfach ignorieren kannst?

    Sorry, wenn ich das so klar sage, aber ich habe NULL VERSTÄNDNIS dafür, wenn jemand für ein Verbot eines Bereiches argumentiert, den er durch simples Nichtanmelden selbst nicht mal angezeigt bekommt und insofern in keiner Weise durch diesen Bereich betroffen oder beeinflusst wird.

  • Es tut mir Leid, ich verstehe hier nicht wirklich was "erfolgreich" in dem Kontext überhaupt sein soll.

    Der RSP Bereich hat ja nur einen anderen thematischen Schwerpunkt, aber die Kommunikation "drinnen" ist ist fast gleich wie "draußen".

    • Man erfragt und diskutiert Sachen die die Leute beschäftigen
    • Man teilt Funkstücke oder Neuigkeiten
    • Man tauscht Argumente aus und diskutiert wenn man unterschiedlicher Meinung ist

    Der Elefant im Raum ist nun, dass die Diskussionen dort leichter eskalieren können und es negative Folgen auf den Umgangston usw. geben kann.


    Aber der RSP-Bereich ist doch nur der Ort wo das alles zu politischen Themen stattfinden darf (hier darf es das nicht).

    Deswegen muss es dort nicht stattfinden.


    Es gibt dort keine Pflicht zur Diskussion.

    Es ist dort nicht das Ziel die Probleme der Welt zu lösen oder am Ende der Diskussion ein tolles Konsenspapier heraus bringen zu können.

    Es ist nicht das Ziel das ganze gesellschaftliche Meinungsspektrum abzubilden. (Wäre schön)

    Das kommt allein von den Teilnehmern. Aus dem Gesprächsbedarf der halt gerade aktuell ist. (Wir haben im Hauptforum ja auch keine obskuren Ansprüche zu einem Spiel Befürworter und Kritiker in gleichem Verhältnis in der Diskussion zu haben.)


    Es ist aber Ziel, dass sich dort jeder wohlfühlen kann -- natürlich ein gesundes Maß an Toleranz und Anstand usw. vorausgesetzt.


    Aktuell funktioniert das. Die Diskussionen sind eigentlich sehr nüchtern, sachlich.

    Aber ich hab auch schon die von MetalPirate angesprochenen kleinen Fouls beobachtet und wahrscheinlich auch schon mal selbst begangen (im Eifer ... ?( ). Aber dazu wie man besser diskutiert, hat Neva Kee ja schon viel geschrieben.

  • auf Konsens ausgerichtet [...] (in der Art und Weise des Umgangs miteinander, nicht unbedingt in der Sache - aber ich denke, dass hast Du auch gemeint, oder?)

    Ja, klar.


    daher finde es sinnvoll, dass auch der RSP-Bereich abgeteilt wurde, damit man sich eben frei entscheiden kann, ob man das möchte oder nicht.

    Jeder, der das nicht möchte, sollte dann die zwangsläufigen "bitte in RSP diskutieren" Hinweise einfach als "ist hier nicht erwünscht" lesen.

    Im RSP-Bereich sind nun mal 2/3 der aktiven Schreiber Anhänger der Grünen. Das ist ein Stückchen zu einseitig, dann kippt sowas. Dann funktioniert der Ansatz "den Usern die Gelegenheit zu geben, die Dinge zunächst selbst zu regeln" nach meiner Internet-Erfahrung nicht mehr, einfach weil einige sich einen Spaß daraus machen, die Grenzen im fairen Umgang miteinander auszutesten. Ein RSP-Geburtsfehler war IMHO auch, dass es vier RSP-Mods gibt, aber davon nicht einen, der sich z.B. politisch Mitte-Rechts verorten würde.

    Der RSP-Bereich besteht doch aus ständigen kleinen Fouls gegen Andersdenkende, die die Mehrheitsfraktion wahrscheinlich noch nicht mal mehr als solche wahrnimmt. Aber für Nicht-Linke ist RSP (alt wie neu) beliebig anstrengend und frustrierend, auch ohne dass es dazu eine ausgeprägte Dünnhäutigkeit bräuchte. Deshalb ist das "bitte in RSP diskutieren" dann de facto gleichwertig mit einem "fahr doch zum Grünen-Parteitag und diskutiere dort mit den Teilnehmern über Themen wie das Gendern". Könnte man als Liberal-Konservativer theoretisch tun. Sicher. Oder: "Rechtfertige dich unter Atheisten dafür, dass du an Gott glaubst." Auch das könnte man theoretisch versuchen. Aber die logische Antwort ist doch in beiden Fällen eher: "Nein danke, dafür ist mir meine Zeit zu schade -- auch wenn mich das Thema grundsätzlich interessiert, ich an Konsens und Austausch interessiert bin und neue Fakten beisteuern könnte, über die man ergebnisoffen reden könnte."

    Im Übrigen ist auch immer wieder auffällig, dass das "bitte in RSP diskutieren" immer nur dann kommt, wenn jemand z.B. Gendersprache in Spielanleitungen nicht so toll findet, während umgekehrt die linke RSP-Mehrheitsfraktion ungestraft mit dem ständig erhobenen Zeigefinger der moralischen Überlegenheit und politischen Korrektheit durch sämtliche Themen des normalen Forums geistert und dort sogar RSP-Mods Beiträge mit "Ich will ja nicht über RSP reden, aber <Tirade>" starten, wie jüngst bei Brasil geschehen. Das würden sie auch nicht machen, wenn sie nicht durch RSP das Gefühl hätten, da für eine Mehrheit sprechen zu können.

    Das RSP-Unterforum ist eben kein abgetrennter Bereich, den man leicht ignorieren kann, sondern Machtinstrument eines selbstbewussten Untergrüppchens von eher links denkenden Unknowns-Mitgliedern. Gegeneinander und Grüppchenbildung par excellence -- und das schadet IMHO dem Forum als Ganzem mehr als das es dem Forum bringt. Ich meine auch zu beobachten, dass so mancher alte nicht-linke Nutzer, der sich am ständigen Moralisieren und Politisieren stört, sich nicht nur aus RSP, sondern auch aus dem normalen Forum zunehmend zurückgezogen hat. Das kann natürlich auch an anderen Faktoren liegen, logisch, aber RSP ist eben nicht der isolierte Bereich, als den du ihn hier präsentierst. Allein durch die Existenz von RSP übt das einen sozialen Druck aus und gibt einem Untergrüppchen von Unknowns-Nutzern Macht. Meiner Meinung nach zu viel Macht, die sie nicht im Sinne des "Großen Ganzen" nutzen.

  • Dem Großteil der Nutzer dieses Forums sind solche Diskussionen scheinbar nicht so wichtig.

    Und das soll ein Argument dafür sein, gar kein RSP anzubieten? Du möchtest also einer Minderheit etwas verbieten, obwohl du es ganz einfach ignorieren kannst?

    Sorry, wenn ich das so klar sage, aber ich habe NULL VERSTÄNDNIS dafür, wenn jemand für ein Verbot eines Bereiches argumentiert, den er durch simples Nichtanmelden selbst nicht mal angezeigt bekommt und insofern in keiner Weise durch diesen Bereich betroffen oder beeinflusst wird.

    1. Wärst du so lieb, mir meine Verbotsvorderung mal zu verlinken? Ich finde sie gerade in meinen beiden kurzen Beiträgen nicht.


    2. Ich bin völlig einverstanden mit dem „versteckten“ RSP Bereich. War meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Der Thread hier startete allerdings damit, wie man politische Diskussionen so weiterentwickeln kann, dass sich wieder alle Teilnehmer dieses Forums daran beteiligen.


    3. Sind Beiträge wie deiner vielleicht auch ein Grund, warum sich Menschen hier im Forum nicht an solchen Diskussionen beteiligen. Hier wurden völlig wirre Dinge in meine Posts reininterpretiert und aus dem Kontext gerissen. Und offensichtlich bekommst du dafür ja auch noch viel Beifall. Glückwunsch! Ich verweise auf die Ursprungsfrage: so integriert man sonst eher stille Mitglieder in solchen Threads gut in die Diskussionskultur.

  • Der RSP-Bereich besteht doch aus ständigen kleinen Fouls gegen Andersdenkende,

    Dann unterlasse doch bitte derartige Fouls:

    während umgekehrt die linke RSP-Mehrheitsfraktion ungestraft mit dem ständig erhobenen Zeigefinger der moralischen Überlegenheit und politischen Korrektheit durch sämtliche Themen des normalen Forums geistert


    Ganz ehrlich, ich habe mich bewusst dazu entschieden am RSP nicht mehr teilzunehmen.

    Du beschwerst dich immer wieder (z.T. berechtigt) über gewissen Umgangsformen, fährst aber gleichzeitig die gleichen oder größere Geschütze auf. Ich würde es echt begrüßen wenn Du nicht in jedem 2. Post sämtliche Forenteilnehmer, die nicht deinem politischen Lager angehören verallgemeinernd als "linke, sich moralisch überlegene Apostel mit erhobenem Zeigefinger" titulieren würdest. Danke.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Calredon : Wie passend, wenn man den nachfolgenden Satz im Zitat weglässt, wo ich als Beleg angeführt habe, wie sogar ein RSP-Mod einen konkret benannten Spiele-Thread mit einem reinen RSP-Beitrag in diese genau Richtung gezogen hat. Sowas ist leider kein Einzelfall mehr.

  • Im RSP-Bereich sind nun mal 2/3 der aktiven Schreiber Anhänger der Grünen.

    [...]

    Das ist meiner Ansicht nach kein Zufall, da hier mehr Anhänger der Grünen liegt nicht zuletzt daran, dass unter Akademikern die Grünen überproportional vertreten sind:

    Und zumindest meiner Erfahrung nach sind bei Brettspielern auch überproportional Akademiker vertreten.

    Das heißt, eine ausgewogene Menge wirst du vermutlich nicht oder nur schwer bekommen.

    Eine Alternative, die ich sähe, wäre ein getrennter, "rechtliberaler" Bereich im RSP, in dem dann "Grüne" Meinungen unerwünscht sind (oder wo Grünen-Anhänger von selbst wenig Lust haben mitzudiskutieren). Klar, für so einen Bereich müsste sich natürlich jemand als Moderator berufen fühlen.

    Da hättest du zwar keine ausgewogene Diskussion, wenn Themen grundsätzlich mit der Meinung diskutiert werden sollten, aber durchaus eine Komfort-Zone für dich und ähnlich denkende im RSP, in der du deine Themen ohne eine Mehrheit von sich groß beteiligenden Grünen-Wählern ausführen und diskutieren könntest. Und auch für "euch" eine Möglichkeit, Diskussionen, die fürs "normale" Forum zu sehr ins RSP gehen, weiterzudiskutieren. Halt statt auf einem "Grünen-Parteitag" quasi auf einem CDU/CSU/FDP-Parteitag. :)

    Selbst als bekennender Grünen-Wähler würde ich aus Neugierde auch diesem Bereich zumindest folgen. :)

  • Das RSP-Unterforum ist eben kein abgetrennter Bereich, den man leicht ignorieren kann, sondern Machtinstrument eines selbstbewussten Untergrüppchens von eher links denkenden Unknowns-Mitgliedern.

    Du weißt, Du bist mir sehr gewogen, aber warum verbeißt Du Dich hier so? Bitte eine Nummer kleiner, so sieht es nicht nur absurd aus...

    Wenn ich mich irgendwo ( im Privatleben) nicht wohlfühlen, ziehe ich mich zurück- so einfach kann das Leben sein :)

    ...oder lass den Dingen auch mal ihren Lauf. Man muss sich nicht jeden Schuh anziehen.

  • Im RSP-Bereich sind nun mal 2/3 der aktiven Schreiber Anhänger der Grünen.

    Ich glaube, Deine Prämisse ist falsch, und auf der Basis auch viele Deiner Schlussfolgerungen. Die Umfrage, die zum Stein des Anstoßes geworden ist und an der Du seither Deine Unzufriedenheit mit RSP festmachst, hat eben keine grundlegende Anhängerschaft abgefragt, sondern die aktuelle Wahlintention bei der nächsten Bundestagswahl (mit übrigens auch nur 53% = ganzen 27 Stimmen für die Grünen - weniger als 2/3 und definitiv unter 50% der in RSP registrierten Mitglieder, auch wenn ich deren genaue Zahl nicht kenne [aber im aktivsten Thread haben 59 verschiedene User etwas geschrieben]). Wohl gemerkt nach dann 8 Jahren großer Koalition im Lande und nach 16 Jahren unionsgeführter Bundesregierung, und im Angesicht einer nicht so mega gut gemanageten Pandemie.


    Ich lese aus dieser Umfrage hauptsächlich eines, nämlich die Sehnsucht nach einem Regierungswechsel weg von 2 großen verbrauchten Akteuren an der Spitze des Staates, ohne zugleich die politische Mitte zu verlassen. Ich bestreite, dass eine Stimme für die Grünen in dieser Umfrage gleichbedeutend ist mit einer stramm linken Weltsicht. Auch wenn die Grünen einen linken Flügel haben, war der in den letzten Jahren dominierende Realo-Flügel (dem beide Parteivorsitzenden entstammen) immer schon eher in der politischen Mitte verortet und definitiv einer schwarz-grünen Koalition oder einer Ampel nicht abgeneigt; jedenfalls waren und sind das viel eher Optionen als grün-rot-rot. Ich bestreite, dass ein jeder, der in der Umfrage die Grünen ausgewählt hat, ein glühender Verfechter des Genderns ist. Ich bestreite, dass jemand, der hier die Grünen ausgewählt hat, bei einer anderen Wahl mit ggf. anderem Personal nicht sein Kreuz durchaus bei gelb oder schwarz machen würde wie in der Vergangenheit auch. Klar, nicht jeder - aber eben einige. Mindestens einer. Ich nämlich. Und bitte entschuldige, aber die dauerhaften schubladenhaften Unterstellungen Deinerseits in dieser Sache ärgern mich inzwischen wirklich.


    Die heutigen Moderatoren haben regelrecht in die Runde gefleht um andere Freiwillige, die sich für diese Rolle finden sollten (und eben nicht fanden - angedacht waren eigentlich 5), und haben sich teils nur äußerst widerwillig überreden lassen. Ganz tolles Machtinstrument für die linksgrüne Mehrheit. Wenn sich ein oder drei konservativer denkende Mitstreiter gemeldet hätten oder heute melden würden, dann wären sie morgen Moderatoren. So sieht die Realität aus.


    Verweise auf RSP kommen, weil Sankt Peter sehr deutlich gemacht hat, dass er RSP-Inhalte im regulären Forum nicht länger sehen möchte. Du bist herzlich eingeladen, an Stellen darauf hinzuweisen, wo das heute nicht passiert. Auch bei Beiträgen von RSP-Moderatoren (oder in diesem Falle vermutlich eher von ehemaligen Moderatoren).


    Ich schätze Deine sonstigen Meinungen und Kommentare durchaus. Aber ich glaube, hier verrennst Du Dich.

  • 1. Wärst du so lieb, mir meine Verbotsvorderung mal zu verlinken? Ich finde sie gerade in meinen beiden kurzen Beiträgen nicht.

    Klar doch, hier bitte:

    aber meine persönlich bevorzugte (und in vielen größeren Foren auch übliche) Lösung wäre es, RSP-Themen so wie z.B. auch bei BGG komplett als unerwünscht zu deklarieren und ggf. auch hart zu löschen, weil es im Endeffekt nur Streit und Grüppchenbildung fördert, ohne irgendwas zum eigentlichen Forenthema beizutragen.

    +1

    Danke! 8-))

    Für alles andere kann man sich ja in Politikdiskussionsforen anmelden, dafür braucht’s kein Brettspielforum 8o

    Da wird von MetalPirate klar gefordert, alle RSP-Themen zu löschen, und du hast dies mit +1 unterschrieben. Danach bekräftigst du das noch einmal damit, dass man sich für Politikdiskussionen in einem Politikforum anmelden kann.

    Das ist de facto die Forderung eines Verbots für RSP-Themen. Und damit reiße ich nichts aus dem Kontext, sondern im Gegenteil, ich betrachte deinen Beitrag eben gerade im Gesamtkontext deiner Reaktion auf MetalPirate.

  • Ich bezweifele doch sehr stark, dass unter allen Unknowns-Mitglieder die politischen Präferenzen so einseitig verteilt sind wie in der Untergruppe der aktiven RSP-Nutzer. Dafür gibt es dann doch zu viele Unknowns-Nutzer, die sich wegen der politischen Einseitigkeit nicht oder nicht mehr bei RSP beteiligen bzw. solche Beiträge liken, die eben dieses kritisieren.

    Im Übrigen wählen auch unter Akademikern nicht 2/3 grün. Die Verhältnisse hier in RSP sind IMHO ganz eindeutig eine Folge des Verdrängens von Andersdenkenden. Und damit meine ich nicht Extremisten, sondern sowas wie gebildete, rechtsliberale FAZ-Leser.


    Eine Alternative, die ich sähe, wäre ein getrennter, "rechtliberaler" Bereich im RSP, in dem dann "Grüne" Meinungen unerwünscht sind (oder wo Grünen-Anhänger von selbst wenig Lust haben mitzudiskutieren).

    Das würde zumindest mich kein Stückchen interessieren. Denn was soll eine politische Diskussion bringen, wenn man sich nicht mit Argumenten der Gegenseite auseinandersetzt? Nur: damit sowas funktioniert, bräuchte es halt ein "Wohlfühl-Klima" für ganz bewusst ALLE, sonst drückt die stärkere Seite die schwächere halt irgendwann raus. Gerade weil es nicht viel "kostet", in einem beliebigen Hobby-Forum fachfremde Diskussionen komplett auf ignore zu stellen, wird das tendenziell leicht passieren, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Nur wegen RSP ist hier (hoffentlich) niemand angemeldet.

    Ob sowas überhaupt realistisch ist? Ich weiß es nicht. Ich wiederhole nochmal mein Zitat aus einem anderen Thread, das LemuelG als Aufhänger dieses Threads genommen hat:

    Zitat

    Zeig mir einen einzigen Politik-Diskussions-Bereich im Internet außerhalb von Politik-Fachforen mit Zugangshürden, in dem man sinnvoll zwischen verschiedenen Meinungen diskutieren kann, ohne dass eine Seite sich mit mehr oder weniger viel Druck "durchsetzt" und die andere Seite vergrault. Einen einzigen. Meine Erfahrung ist: Das gibt's nicht. Leider. Ich würde gerne sehen, wo sowas funktioniert.

  • Im RSP-Bereich sind nun mal 2/3 der aktiven Schreiber Anhänger der Grünen.

    Ich möchte noch mal betonen, dass es keine fundierte Daten für eine solche Behauptung gibt.

    1) 53% sind nicht 66,6%.

    2) Eine Umfrage über die nächste Wahl ist nicht identisch damit, Anhänger von einer Partei zu sein.

    3) Wer an der Umfrage teilgenommen hat ist nicht automatisch "aktiver Schreiber".

  • Die Umfrage, die zum Stein des Anstoßes geworden ist und an der Du seither Deine Unzufriedenheit mit RSP festmachst, hat eben keine grundlegende Anhängerschaft abgefragt, sondern die aktuelle Wahlintention bei der nächsten Bundestagswahl (mit übrigens auch nur 53% = ganzen 27 Stimmen für die Grünen - weniger als 2/3 und definitiv unter 50% der in RSP registrierten Mitglieder, auch wenn ich deren genaue Zahl nicht kenne [aber im aktivsten Thread haben 59 verschiedene User etwas geschrieben]).

    Ich kann nicht mehr nachschauen, wie die aktuellen Zahlen sind, weil ich RSP nicht mehr sehen kann, aber wenn ich mich recht erinnere, gab es nur 2 oder 3 Stimmen für CDU/CSU/FDP zusammengenommen. Wenn man "weiß ich nicht" oder die Quatschantworten abzieht, war das Verhältnis sogar noch deutlicher.

    Aber das war ja nicht nur die eine Umfrage. Die dient nur schön als Beleg. Tatsache war, dass im alten wie im neuen RSP liberal-konservative Positionen schlicht nicht mehr präsentiert wurden, weil jeder, der das versucht hat, gleich von einem halben Dutzend RSP-Nutzern angegangen wurde, oft auch persönlich. Natürlich nicht von jedem und so manchen an Gegenpositionen interessierten Linken möchte ich explizit ausnehmen. Aber diejenigen, die einem RSP ganz schnell mit sinnentstellendem Zitieren und ähnlichem verleiden konnten, gab es eben auch. Sowas wird früher oder später zu anstrengend dafür, dass man sich ja eigentlich für ein Brettspielforum angemeldet hat.

  • MetalPirate es gibt regelmäßig Aufrufe sich als Mod für die Plauderecke zu bewerben. Vermutlich haben sich wenige Personen mit dem von dir gewünschten politischen Profil beworben. Dies kann man aber höchstens denen vorwerfen, die sich nicht bewerben oder niemanden überzeugen konnten sich dafür zur Verfügung zu stellen.


    Den aktuellen Mods haben bisher sie bisher weder unfair noch einseitig moderiert. Bis auf ein paar kleinere Fouls, die sich wirklich leicht ignorieren lassen, ist auch wenig passiert im RSP. Und wie bei einem Fussballspiel sollten auch hier die Schiedsrichter nicht zu kleinlich pfeifen.


    Es ist inzwischen sogar fast ein wenig langweilig geworden, da sich die größten Schreihälse von beiden Seiten des politischen Spektrums aus diesem Bereich zurückgezogen oder nie in der Plauderecke angemeldet haben. Es ist das gute Recht jedes Forenmitglieds sich nicht an Diskussionen zu beteiligen und niemand muss sich dafür rechtfertigen. Sich aber der Diskussion zu verweigern und sich dann ständig darüber zu beklagen, halte ich für fragwürdig.


    Tatsächlich wird m.E. ein RSP-Bereich benötigt, denn es gibt viele Brettspiel-Themen mit RSP-Bezug, z.B. unter welchen Bedingungen können Spieleveranstaltungen stattfinden oder ist die thematische Umsetzung eines Spiels problematisch oder nicht. Wo soll man diese Brettspiel-Themen sonst diskutieren?

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Eine Alternative, die ich sähe, wäre ein getrennter, "rechtliberaler" Bereich im RSP, in dem dann "Grüne" Meinungen unerwünscht sind (oder wo Grünen-Anhänger von selbst wenig Lust haben mitzudiskutieren).

    Das würde zumindest mich kein Stückchen interessieren. Denn was soll eine politische Diskussion bringen, wenn man sich nicht mit Argumenten der Gegenseite auseinandersetzt? Nur: damit sowas funktioniert, bräuchte es halt ein "Wohlfühl-Klima" für ganz bewusst ALLE, sonst drückt die stärkere Seite die schwächere halt irgendwann raus. Gerade weil es nicht viel "kostet", in einem beliebigen Hobby-Forum fachfremde Diskussionen komplett auf ignore zu stellen, wird das tendenziell leicht passieren, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Nur wegen RSP ist hier (hoffentlich) niemand angemeldet.

    Ob sowas überhaupt realistisch ist? Ich weiß es nicht.

    Ich hatte dich halt so verstanden, dass dir ein Bereich zum Kundtun von "politischen" Äußerungen fehlt, also für Sachen, die im normalen Forum zu politisch angesehen werden.

    Die Mehrheit der im RSP diskutierenden Leute scheint offenbar kein Problem mit gewissen Themen/Diskussionen zu haben. Das heißt, die Leute, die den RSP-Bereich moderieren sind offenbar nicht der Meinung, dass anderesdenkende das Gefühl haben, "Vergrault" zu werden. Da du (oder vielleicht auch andere hier) offensichtlich das Gefühl haben, was spricht dann gegen einen eigenen RSP-Bereich (außer dem Moderationsaufwand). Darin könnte man seine eigenen Regeln aufstellen.

    Ein solcher Unterbereich müsste aber nicht einmal rein rechtsliberal sein (Update: Nenn den von mir aus z.B. "RSP-Komfortbereich"). Da könnten aber z.B. Leute ermahnt werden, die "eurer" Ansicht nach die schwächeren (z.B. rechtsliberalen) Leute rauszudrücken versuchen. :) Also einen Bereich, wie du dir den wünscht, könnte zumindest theoretisch geschaffen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bateyes ()

  • Tatsache war, dass im alten wie im neuen RSP liberal-konservative Positionen schlicht nicht mehr präsentiert wurden, weil jeder, der das versucht hat, gleich von einem halben Dutzend RSP-Nutzern angegangen wurde, oft auch persönlich.

    Das ist keine Tatsache, sondern nur deine Meinung.

    Meine Meinung sieht so aus: Der Grund, dass manche User hart angegangen wurde, war nicht WAS sie geschrieben haben, sondern WIE sie es geschrieben haben.

  • Ich kann nicht mehr nachschauen, wie die aktuellen Zahlen sind, weil ich RSP nicht mehr sehen kann, aber wenn ich mich recht erinnere, gab es nur 2 oder 3 Stimmen für CDU/CSU/FDP zusammengenommen. Wenn man "weiß ich nicht" oder die Quatschantworten abzieht, war das Verhältnis sogar noch deutlicher.

    Die Umfrage wurde am 17. April gestartet und lautete:

    "Wen werdet ihr (stand heute!) bei der Bundestagswahl wählen?"

    Hier ist ein Screenshot Stand heute.


  • Ich habe die RSP Diskussion nicht verfolgen können und dennoch scheinst du mir aus der Seele zu sprechen. Diese von dir geschilderten Erfahrungen mache ich auch in anderen Foren, auf anderen Plattformen und manches mal im RL. Danke für den Beitrag! Daumen hoch, Herr Pirat! :):thumbsup:

  • Tatsächlich wird m.E. ein RSP-Bereich benötigt, denn es gibt viele Brettspiel-Themen mit RSP-Bezug, z.B. unter welchen Bedingungen können Spieleveranstaltungen stattfinden oder ist die thematische Umsetzung eines Spiels problematisch oder nicht. Wo soll man diese Brettspiel-Themen sonst diskutieren?

    BGG löst das mit einem RSP-Bereich, der aber bewusst als "Schmuddel- und Trollecke" deklariert ist, mit der klaren Ansage, dass dort nicht aktiv diskutiert werden soll. Das ist eher der Endlagerungsort für allerlei toxische Beiträge.

    Das Ziel, dass sich die Nutzer nicht über potentiell hochexplosive Themen außerhalb der Brettspielwelt zerstreiten, erfüllt das jedenfalls sehr wirkungsvoll.

  • Calredon : Wie passend, wenn man den nachfolgenden Satz im Zitat weglässt, wo ich als Beleg angeführt habe, wie sogar ein RSP-Mod einen konkret benannten Spiele-Thread mit einem reinen RSP-Beitrag in diese genau Richtung gezogen hat. Sowas ist leider kein Einzelfall mehr.

    Ich bin kein Mod mehr, sonst hätte ich das nicht geschrieben. Insoweit ist dein Beispiel Unsinn. Mal abgesehen davon dass Sankt Peter den Beitrag binnen 5 Minuten gelöscht hatte und ich mich bereits entschuldigt habe.


    Und gezogen hab ich nix, das Spiel bringt diese Diskussion nunmal mit sich. Jetzt wurde sie im RSP geführt, das ist auch der richtige Platz dafür gewesen. Deine Meinung ist komischer Weise im hauptthread wo sie ja ebenso wenig hingehört wie mein gelöschter Beitrag. Erzähl mir nochmal wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird...

    Ich habe jetzt die Anleitung auch mal überflogen (kein großes Kaufinteresse - zu viel Ungespieltes), allerdings mit konkretem Fokus auf das "Problemthema". Dabei habe ich nichts gesehen, was mich von einem möglichen Kauf abhalten würde. Ich sehe vielmehr einen brasilianischen Autor, der brasilianische Geschichte erzählen möchte, und zwar komplett, ohne bewusstes Ausklammern von Problemzonen.

    Wenn ein Spiel ein paar Spieler dazu bringt, sich auch mit den dunklen Seiten von Kolonialismus zu beschäftigen, kann das doch kaum verkehrt sein. Was früher passiert ist, war eben manchmal schei*e. Soweit sollte es hoffentlich noch konsensfähig sein. Wie man damit dann umgehen möchte, von Spiele-Boykott bis "mir doch egal" mit allerlei Zwischenstufen, dazu kann man dann unterschiedliche Meinungen haben. Allerdings ist die weitere Diskussion darüber dann hier im allgemeinen Forum nicht erwünscht, weil das nur Streit gibt.

  • BGG löst das mit einem RSP-Bereich, der aber bewusst als "Schmuddel- und Trollecke" deklariert ist, mit der klaren Ansage, dass dort nicht aktiv diskutiert werden soll. Das ist eher der Endlagerungsort für allerlei toxische Beiträge.

    Das Ziel, dass sich die Nutzer nicht über potentiell hochexplosive Themen außerhalb der Brettspielwelt zerstreiten, erfüllt das jedenfalls sehr wirkungsvoll.

    BGG ist m.E. ist hier m.E. kein gutes Beispiel, da in jedem kontroversen Thread sehr viele Beiträge gelöscht sind. Diese lassen sich ja nicht mehr lesen, aber der Vorwurf, dass die Mods dort eine politische Agenda verfolgen oder zumindest aufgrund ihrer politischen Gesinnung entscheiden, wird - ob berechtigt oder nicht - immer wieder in den Raum gestellt. Ich glaube, mit dem BGG-System wären die wenigsten hier glücklicher.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Hier ist ein Screenshot Stand heute.

    Danke. Wenn wir mal so wie bei Wahlen alles unter der 5%-Hürde streichen (incl. Quatschantworten wie "Pöppelpartei") und die "ungültig"-Antworten rausrechnen, dann sitzen im "virtuellen RSP-Parlament":

    • 27 Vertreter der Grünen
    • 5 Vertreter von "Die Partei"
    • 3 Vertreter der SPD
    • 3 Vertreter der Linken

    Sonst niemand. CDU/CSU, FDP, Freie Wähler allesamt unter der 5%-Hürde und damit raus.

    In diesem virtuellen Parlament sind 27 von zusammen 38 Abgeordneten für die Grünen. Das sind 71%. Die Satire-Partei "Die Partei" ist die größte Oppositionspartei, bzw. die einzige Opposition zur satten grün-rot-roten 87%-Mehrheit.

    Wenn jemand noch einen Beleg dafür gebraucht hat, das RSP politisch gekippt ist: hier ist er.

  • Eine richtiger politischer Austausch kann nur stattfinden, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen. Eine Aufspaltung nach politischer Einstellung führt nur noch mehr dazu, dass man sich in seiner Blase im absoluten Recht fühlt.

    Ich hatte letztes Jahr eine 1,5 Stunden Diskussion mit jemandem: es ging um Umwelt <-> Automobilindustrie <-> Politik. Wir hatten grundsätzlich verschiedene Einstellungen, watschten beide jemanden ab, der sich in das Gespräch mit populistischen, rechten Slogans einmischen wollte.
    Letztendlich hatte natürlich keiner den anderen überzeugt, allerdings mussten wir beide gewisse Standpunkte und Fakten des anderen anerkennen und genau so etwas führt dazu, sich nach einem Gespräch weiter Gedanken zu machen. Das Thema Politik hielt uns nicht davon ab, weiterhin einen schönen Abend zu verbringen.

    DAS ist für mich eine erfolgreiche politische Diskussion: raus aus der eigenen Komfortzone, selbst mal zugeben, wenn man etwas nicht bedacht hat und sich ein umfassenderes Bild verschaffen. Leider ist das im Internet meist nicht möglich, da Leute hinter ihrem Bildschirm, statt auf der anderen Seite des Tisches sitzen. Ist dann doch für viele angenehmer in die eigene Blase zu flüchten, wo einem jeder zustimmt.

    Es gab vor ein paar Jahren mal ein Experiment der Zeit oder der Welt (kann mich nicht recht erinnern): es wurden zwei unterschiedliche Personen in ein Café eingeladen (jung/alt, arm/reich, links/rechts) und es wurden ein paar Fragen vorgegeben, die dann diskutiert wurden. Das war sehr interessant.