Spieleschmiede: Unterstützt die Berlin Con!

  • Spielpunkt.net


    Nein, das ist meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv, weil Leistung und Preis entkoppelt werden und nicht diejenigen Marktteilnehmer genügend bezahlen, die eigentlich mehr bezahlen müssten. Damit ist das Spendending ein Bärendienst und verhindert das Entstehen von tragfähigen Geschäftsmodellen. Es fördert somit die „Alles für lau“ Mentalität.

    Ja, das stimmt. Langfristig muss aus der BerlinCon ein Business werden. Ist es in meinen Augen allerdings noch nicht, vielleicht weil Mut zum Risiko fehlt oder der letzte Schritt hin zu einem guten Geschäftsmodell. Das stecke ich ja nicht drin.


    Ich wollte auf etwas anderes hinaus, nämlich darauf, dass jede freiwillige Handlung, zu der Fans sich animieren lassen, ein guter Schritt für die deutsche Brettspielszene ist. Bislang überwog doch stark die Nehmermentalität und das verändert sich schrittweise, wenn auch langsam - am Ende ist es ja eine Win-Win-Situation für Content Creator und Fan.


    Von daher freut mich, dass H&C mit ihrem Aufruf grundsätzlich erfolgreich sind. Ob das nun für die Con oder etwas anderes ist, ist egal.

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    Auch in anderen Themenbereichen kann man sich beteiligen, etwa Videospiele oder Filme und Serien.

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  • Alternative wäre die GmbH aufzulösen und die Berlin Con über einen Verein ehrenamtlich laufen zu lassen, gerade bei der aktuell kleinen Con Größe.

  • Ich wollte auf etwas anderes hinaus, nämlich darauf, dass jede freiwillige Handlung, zu der Fans sich animieren lassen, ein guter Schritt für die deutsche Brettspielszene ist. Bislang überwog doch stark die Nehmermentalität und das verändert sich schrittweise, wenn auch langsam - am Ende ist es ja eine Win-Win-Situation für Content Creator und Fan.

    Mein „nein“ oben bezog sich auf diesen Punkt. Mit jedem Spendenaufruf behindern sie die Tragfähigkeit ihres eigenen Geschäftsmodells. So wie auch jeder Youtuber, der das alles aus Spaß an der Freude macht ein potenzieller Wettbewerber ist und eine Monetarisierung vermeintlich professioneller Lösungen mit seinem Umsonst-Angebot verhindert. Und wenn dann noch der Hobby-Youtuber „besser“ ist als der profitorientierte Influencer wird es ganz ganz schwer. Und genau das ist doch H&C im Videobereich passiert. Da gibt es mittlerweile bessere Kanäle.


    Das wäre auch so, wenn ich in Berlin zeitnah zur BerlinCon eine kostenlose und vergleichbare Alternativveranstaltung aufziehen würde, weil ich ein Samariter bin. Stände für die Verlage umsonst, keine Standgebühren, interessantes Rahmenprogramm, kein Eintritt, ... Keine Chance für den Anderen dann Profit zu generieren. Sogar ein Freemium Modell wäre möglich.


    Insgesamt glaube ich, dass es noch ein weiter Weg in Deutschland ist von so etwas leben zu können. Mit einer Umstellung auf Englisch würde die Community (=Zielgruppe) sofort zigfach größer sein. Im Spielebereich ist das glaube ich notwendig, um die Chance auf Erfolg zu haben.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Auf der einen Seite des Spektrums gibt's die echten Profis wie die internationale Spielemesse in Essen, die ihr Programm auch ohne Community-Spenden irgendwie tragfähig gestemmt bekommen. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt's die Spielevereine mit ihren lokalen Spieletagen, die ihr Programm auch ohne Community-Spenden irgendwie tragfähig gestemmt bekommen.

    Und dann gibt's da noch das Start-Up (bzw. langsam ehemalige Start-Up) Hunter & Cron aus Berlin, das irgendwie dazwischen liegt und weder professionell genug ist, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu haben, noch sind sie basisnah und unkommerziell genug, um glaubhaft um Community-Spenden betteln zu können ... was sie aber trotzdem in gewisser Regelmäßigkeit für alles Mögliche tun. Auf der einen Seite für Geld alles machen und auf der anderen Seite um Spenden betteln. Das beißt sich irgendwie.

  • Ich bin insgesamt sehr erstaunt, wie viel die Community überhaupt dafür spendet, dass Jemand seinen "Traum vom Geld verdienen mit seinem Hobby" verwirklichen kann.

    Ich denke der geringste Teil der „Spender“ beteiligt sich an der Schmiedeaktion, um jemandem seinem Brettspieltraum zu erfüllen. Der Großteil wird Interesse an den Promos haben. Hier bekommt man 20 Promos für 30€. Wenn man sich mal anschaut, für welche Preise viele Promos so gehandelt werden ist es kein so schlechtes Angebot.


    Und wenn dann noch der Hobby-Youtuber „besser“ ist als der profitorientierte Influencer wird es ganz ganz schwer. Und genau das ist doch H&C im Videobereich passiert. Da gibt es mittlerweile bessere Kanäle.

    Woran machst du das fest? Soweit ich weiß haben sie die meisten Abonnenten und Clicks im deutschsprachigen Raum. Also ist das ja nur deine persönliche Meinung (Die anscheinend die Masse anders sieht)

  • Ich war unpräzise, sorry. Ich meine „technisch“. Da sind H&C nicht mehr wie früher outstanding.


    Und über die Aussagekraft von Follower-Zahlen kann man sich streiten.

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  • Andere Blogger, Youtuber oder Webseiten wenden inzwischen ebenso viel Zeit auf, würden aber bei ähnlichen Aufrufen vermutlich nicht mal 50 Cent erhalten. Was in Anbetracht des teils enormen Zeiteinsatzes schade ist.


    Ich finde, dass jede Fan-Aktivität die Szene voranbringt, weil die "Alles für lau"-Mentalität doch ziemlich ausgeprägt ist hierzulande.

    Wie meinst du das?

    Als Influencer gehe ich doch in Vorleistung, weil das Bedürfnis irgendwas haben zu wollen beim Konsumenten vorher noch gar nicht da ist. (Ohne das Bedürfnis will der Konsument da ja nicht mal was für lau.)


    Und klar bringt die Fan-Aktivität die Szene voran. Da will gar nicht widersprechen, aber ich verstehe nicht, wer mit "Alles für lau"-Mentalität angesprochen oder kritisiert wird.

  • Ich glaube, was man hier generell noch ins Bewusstsein rufen kann: Zum "Berufsbild" des Influencers gehört es, von beiden Seiten Einnahmen zu generieren, sowohl von den Sponsoren wie auch vom Fandom. Sprich: Die "Spendeneinwerbung" kann man auch als ganz normalen Weg ansehen, wie H&C zukünftig Geld generieren wollen. Das muss einem nicht gefallen, ist aber im US-amerikanischen Influencer-Markt mittlerweile gang und gäbe. Sprich: Es spricht nicht gegen das Startup, sondern gehört inhärent zu seinem ureigensten Finanzierungsmodell. Die spannende Frage dabei ist natürlich: Wie lange funktioniert das, und hat diese Idee von Mediengestaltung (wo quasi der Konsument die eigenen Medien querfinanziert, die zudem mehr oder weniger werbefinanziert sind) eine Zukunft?


    Wenn ich jetzt gemein wäre, würde ich noch auf OnlyFans verweisen, mit dem viele der erfolgloseren Influencer und Streamer mittlerweile enormen Zusatzgewinn machen, aber ich fürchte, dafür zahlt dann doch bei den beiden niemand.

  • Klar, in Vorleistung muss man gehen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Wer einen neuen Kanal aufzieht, muss erst liefern, um dann irgendwann (vielleicht) an eine Grenze zu gelangen, an der sich entscheiden muss: Größer werden und Geld verdienen oder stagnieren?


    Die Kritik bezieht sich auf den gesamten Medienkonsum, nicht auf die Brettspieler.

    Nicht ohne Grund, werden etwa harte und softe Paywalls immer häufiger eingesetzt.


    Das ist ja, was Sankt Peter andeutete: In Deutschland ist es ein langer Weg, bis irgendjemand von seinem Portal leben könnte.


    Ich bezweifle aus genannten Gründen, dass es überhaupt möglich ist, davon zu leben, denn hauptsächlich unterstützen Hardcore-Fans ihre Portale und dann meist aus Verbundenheit und nicht aufgrund von Qualität. Die breite Masse will aber alles kostenlos haben.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Spielpunkt.net ()

  • Die breite Masse will aber alles kostenlos haben.

    Wobei ich dieses generelle Konsumentenblaming auch etwas schwierig finde. H&C wie auch alle anderen die einen YT-Kanal aufmachen und versuchen davon zu leben, haben vorher gewußt, wie das Geschäftsmodell funktioniert.


    In Deutschland ist es ein langer Weg, bis irgendjemand von seinem Portal leben könnte.

    Im Schach geht das scheinbar. Im WDR kam eine Doku über Schach in der Coronakrise und da wurde auch über

    Georgios Souleidis (The Big Greek) berichtet. TBG ist ein deutscher yt-Kanal mit ca. 85.000 Abonennten. G. Souleidis äußerte sich in dem Bericht, dass er das jetzt hauptberuflich mache.

    3 Mal editiert, zuletzt von SmileyBone ()

  • Ich verstehe das Problem nicht so ganz. Die SPIEL ist auch rein kommerziell, bietet aber auch eine Menge Wert für die Besucher. Ich war noch nie auf der Berlin Con, aber wenn es keinen Wert hätte, würde ja niemand dafür spenden. Und die Corona-Situation kann man jemandem schlecht zum Vorwurf machen. Ich finde, das wird im Video von Hunter schon glaubwürdig dargestellt.

    Die Essen Spiel fragt ja auch nicht nach Spenden....😉

    Die Spiel hat letztes Jahr auch um Spenden gebeten.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Vielleicht übersehe ich was, aber: Wo ist - jetzt mal "moralisch" betrachtet - der Unterschied zwischen gelegentlichen Spendenaufrufe von H&C und den alljährlichen Kickstarterkampagnen quasi aller anderen großen Youtuber?

    Dicetower, einer der größten und einflussreichsten Kanäle, noch dazu komplett auf Englisch, scheint offenbar auch nach 16 Jahren kein stabiles Unternehmen auf die Beine stellen zu können, die sammeln nämlich auch grade wieder ordentlich Geld von der Community auf Kickstarter. (Und unter anderem auch, um neues Equipment kaufen zu können.)


    Ich sag nicht, dass es da keinen Unterschied gibt, aber wenn, dann sehe ich ihn nicht: Selbst die großen Kanäle sammeln Geld von der Community ein. Warum dann nicht auch H&C?

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Vielleicht übersehe ich was, aber: Wo ist - jetzt mal "moralisch" betrachtet - der Unterschied zwischen gelegentlichen Spendenaufrufe von H&C und den alljährlichen Kickstarterkampagnen quasi aller anderen großen Youtuber?

    Dicetower, einer der größten und einflussreichsten Kanäle, noch dazu komplett auf Englisch, scheint offenbar auch nach 16 Jahren kein stabiles Unternehmen auf die Beine stellen zu können, die sammeln nämlich auch grade wieder ordentlich Geld von der Community auf Kickstarter. (Und unter anderem auch, um neues Equipment kaufen zu können.)


    Ich sag nicht, dass es da keinen Unterschied gibt, aber wenn, dann sehe ich ihn nicht: Selbst die großen Kanäle sammeln Geld von der Community ein. Warum dann nicht auch H&C?

    Das meinte ich ja, auch wenn ich es etwas scherzhaft überdreht habe: Es ist in Youtube/Instagram/Twitch-Zeiten das Normalste von der Welt, Geld auf alle möglichen Weisen zu akquirieren, um seine Tätigkeit zu finanzieren. Ob uns das gefällt oder nicht, aber mittlerweile leben ziemlich viele Menschen davon, einfach nur Influencer, Vlogger, Streamer etc. zu sein. Das ist übrigens aktuell unter den Berufswünschen von Schulabsolvent*innen Platz 4 und schlicht die aktuellste Version von "irgendwas mit Medien machen". Und da es derart viele Menschen machen wollen, gibt es da einen heiß umkämpften Markt um noch nicht erschlossene, aber erfolgsversprechende Sparten, die man bedienen kann - der Trend geht eher weg von den Alles-Influencern hin zu den Sparten-Influencern. Ob man mit der gewählten Sparte genug machen kann, ist dann schlicht eine Frage der Größe des Marktes und des Fandoms.


    Ob das alles eine Blase ist, die irgendwann zusammenfällt, oder ob es sich popularisiert und dadurch etabliert und so die Werbebranche von morgen wird (zum Teil ist es schon die Werbebranche von heute), kann niemand so genau sagen, weil sich im Internetzeitalter die genutzten Medien und Portale halt wahnsinnig schnell ändern, auch was die Möglichkeiten zur Monetarisierung angeht. Insoweit ist da vieles einfach ein Versuch Geld zu generieren mit Dingen, die einem (zumindest anfangs) Spaß machen. Vorwerfen muss man das nun wirklich nicht, als Vorbild für meine Kinder nutze ich es aber lieber auch nicht, dafür sind mir die Verstrickungen und Entwicklungen der Branche ein bißchen zu klebrig (OnlyFans ist für solche Auswüchse wirklich ein gutes Beispiel).

  • Ich finde die Diskussion hier echt spannend.

    Hier wird von „tragfähigen Geschäftsmodellen“ gesprochen und Entkoppelung vom allgemeinen Markt durch die Spenden usw.

    Ich würde mich echt schämen zur aktuellen Zeit solche steilen Thesen aufzustellen...

    Ist es Neid oder einfach die Freude andere scheitern zu sehen?

    Die Freizeitbranche hat aktuell Aufgrund der Pandemie eine schwierige Zeit. Kneipen, Restaurants, Kinos sind geschlossen. Veranstaltungen und Conventions dürfen seit Knapp einem Jahr (und voraussichtlich noch länger) nicht stattfinden.

    Natürlich werden kleine Startups davon knallhart getroffen. Die Berlincon mit den Personen sind kein Milliardenunternehmen wie unsere Autobranche die solche unter Unterstützung (😉) abfedern kann.

    Hier geht es um Spenden um den Erhalt der BrettspielCon Aufgrund der Pandemie und nicht Aufgrund eines schlechten Wirtschaftsmodells...

  • Ich würde mich echt schämen zur aktuellen Zeit solche steilen Thesen aufzustellen...

    Was sollen solche Sätze. Was tragen sie zur Diskussion bei?

    Ist es Neid oder einfach die Freude andere scheitern zu sehen?

    Und noch so ein Satz... Hast Du die Beiträge alle gelesen. Warum sollte jemand neidisch sein. Und vor allem worauf? Auf die Herausforderungen vor denen die BerlinCon steht?


    Warum sollte man sich freuen jemanden scheitern zu sehen? Was sollen diese Unterstellungen? Solche Sätze führen vom eigentlichen Diskussionsthema weg und führen im schlechtesten Fall zur Eskalation des Threads, weil angesprochene Leute nun ggf. das Gefühl haben sich dagegen wehren zu müssen.

    Hier geht es um Spenden um den Erhalt der BrettspielCon Aufgrund der Pandemie und nicht Aufgrund eines schlechten Wirtschaftsmodells...

    Nein, mir ging es zumindest in meinen Beiträgen um ein (auch vor Corona) Geschäftsmodell, dass sich immer wieder über Community-Spenden finanziert und das ich für sehr gefährlich halte. Ob "gefährlich" gleich "schlecht" ist weiß ich nicht. Vielleicht ist auch gar kein anderes möglich? Das kann jeder für sich anders bewerten, aber das sind meine Gedanken dazu.


    Ich werde die sich danach durchaus interessante Diskussion hier nicht weiter zusammenfassen (da es ja oben zum Nachlesen steht). Aber mein Gefühl ist, dass Du hier zur "Party" kommst und wir aber bereits bei Staffel 4 sind, während Du noch Staffel 1 schaust. Die Diskussion war doch schon viel weiter.


    Und wie man Deine Unterstellungen da reininterpretieren kann ist für mich nicht nachvollziehbar. Ist das so eine Art Reflex? Auf jeden Fall trägt Dein Beitrag inhaltlich wenig bei und hat eher "Aufheiz"-Charakter.

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  • Ich sag nicht, dass es da keinen Unterschied gibt, aber wenn, dann sehe ich ihn nicht: Selbst die großen Kanäle sammeln Geld von der Community ein. Warum dann nicht auch H&C?

    Das mit dem Geschäftsmodell bei digitalem Content ist halt immer noch so eine Sache. In Bezug auf die Berlin Con finde ich das mit dem Pandemie-Thema erst einmal voll nachvollziehbar, wenn es an die Existenz geht. Ich gehe einfach mal davon aus, dass ohne Pandemie an dieser Stelle zumindest kein Spendenaufruf gekommen wäre (und dass Hunter das auch als Verpflichtung sieht, wird in dem Video bei Brettballett schon glaubhaft deutlich, finde ich).


    Im Daily-Business scheint es dann wirklich schwierig, allein durch Werbung und ohne weitere Einnahmen zu überleben. Wenn man groß genug ist und sich das leisten kann, führt man halt irgendwann Bezahlschranken ein. Das passiert gerade massiv bei den Online-Newsportalen. Wenn man mal drauf achtet, wird man durch die Bank weg ziemlich häufig nach der Headline auf die Bezahlschranke verwiesen. Warum? Weil das Ganze allein durch guten Willen und noch mehr Werbung einfach nicht zu finanzieren ist. Und bei den YouTubern regen sich Nutzer schon massiv in den Kommentaren auf, wenn die automatische Funktion zur Integration von Werbeanzeigen in die Videos versehentlich nicht deaktiviert wurde. Das zeigt schon etwas das Dilemma auf.

  • Ja, aber da muss es hinkommen. Wer bezahlt.


    Ich glaube widow_s_cruse und auch Alex SpieLama haben es mal erwähnt. Die Verlage müssten eigentlich viel mehr für die Werbung ihrer Produkte über Youtuber zahlen. Außerhalb der Brettspielbranche scheint es auch zu funktionieren. Aber bei Brettspielen gibt es genügend professionelle Hobby-Youtuber, die sich mit einem "Rezensionsexemplar" und den monetarisierten Klick-Zahlen abfinden. In USA kommen dann u.a. noch bezahlte Kickstarter-Reviews dazu...


    Das Problem sind auch wir Spieler. Als unknowns gestartet ist war es absolut verpöhnt ein Werbebanner zu schalten. Da gab es Aufschreie ohne Ende. Das Hobby sollte nicht monetarisiert werden. Und das ist heute auch noch so. Langsam ändert sich die Landschaft: die Verlage werden professioneller und Youtuber haben zumindest mal die Chance auf ein bisschen Geld.


    Ich denke, dass man leztendlich nur kommerziell davon leben kann, wenn mehr Geld im Umlauf ist. Das heißt: Verkaufspreise für Spiele hoch bedeutet mehr Geld auf Verlagsseite bedeutet unter Umständen höheres Budget für Enthusiasten, die etwas bewegen wollen. Die Frage ist dann, ob es denn dann auch den Gegenwert für die Verlage hat?


    In einem Geschäftsmodell macht man sich ja Gedanken über die revenue streams. Natürlich sind recurring revenues (wiederkehrende Umsätze) wichtig und sollten zumindest mal die Fixkosten abdecken. Das sind beim Youtuber die Klickzahlen-Vergütung + Banner + Patreon. Die One-Man-Show muss erst einmal seinen Lebensunterhalt bestreiten. Da sind dann schon EBITDAs (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) notwendig, die über recurring revenues in Deutschland wahrscheinlich nicht darstellbar sind. Also benötige ich weitere Umsätze. Im H&C Umfeld: BerlinCon, Spieleverkauf, Merchandise, Spielereisen. Das scheibnt aber auch nicht auszureichen (unabhängig von Corona) und es müssen darüber hinaus noch Spenden erfolgen. Ich gehe mal davon aus, dass sie die Spiele für die Videos nicht bezahlen müssen. Also haben sie zu einem Großteil Personalkosten und dann halt für die Messe die Raumkosten und ggf. Fremdleistungen (Subunternehmer). Capex (Investitionen) fallen am Anfang mehr und im weiteren Verlauf sporadisch an. Ich gehe mal davon aus, dass das über Spenden finanzierte Equipment nicht alle 3 Jahre neu angeschafft werden muss.


    Lange Rede, gar kein Sinn ;)


    Also der Youtube-Teil wird sich denke ich nur tragen, wenn die Leute vor der Kamera kostenlos arbeiten und trägt dann einen Teil zum Lebensunterhalt von Hunter bei.


    Merchandise bedeutet anfängliche Vorfinanzierung und dann aus den Verkäufen den Restock finanzieren und die Gewinne abschöpfen. Keine Ahnung wie es hier mit Personalkosten aussieht.


    Spieleverkauf eigener Neuauflagen ist schwer einzuschätzen. Fließen Lizenzgebühren an die ursprünglichen Autoren oder wird ihnen das Spiel für eine Neuauflage kostenlos überlassen? Auf jeden Fall gibt es einen Vorfinanzierungsbedarf für die erste Auflage und dann Restock und Gewinnabschöpfung aus laufenden Abverkäufen wie beim Merchandise. Ich gehe mal davon aus, dass hier Geld verdient wird, da es ja sonst "Liebhaberei" wäre und wenig hilfreich beim Ziel davon leben zu können.


    Spieleverkauf 4X analog Merchandise. Ggf. Kosten für einen Fulfillment Partner, der die Logistik übernimmt. Läuft gegen den Gewinn - aber es müsste schon was übrig bleiben.


    BerlinCon - tja: großes Projekt. Vielleicht zu früh begonnen, wenn man auf Spenden angewiesen ist? Man benötigt eine kritische Masse, um solche Veranstaltungen auskömmlich hinzubekommen. Dazu kommen Kosteneinsparungen durch Erfahrung im Laufe der Zeit. Beim ersten Mal da tut es noch weh. Laut Aussagen hat sich die BerlinCon bisher noch nicht gerechnet. Unabhängig von Corona sollte so eine Veranstaltung im Durchschnitt nach 3-4 Jahren den Break-Even (Gewinn = 0) schaffen. Muss man natürlich sauber kalkulieren - größer bedeutet nicht zwingend mehr Gewinn. Stellschrauben gibt es ja genügend. Ich glaube die Preissensibilität bei den Besuchern bezüglich der Eintrittspreise ist gering. Mit genügend Events um die BerlinCon herum (organisierte Stadtrundfahrten, ...) kann man nebenher was gutes für die Berliner Wirtschaft tun und ggf. noch den einen oder anderen Euro verdienen. Wie gesagt: so etwas bietet viele Chancen und erhebliche Risiken.


    So, die Frage ist jetzt: wenn das das Geschäftsmodell ist, kann es mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ohne Spenden in Deutschland tragfähig sein?

    • Youtube-Kanal: eher nicht (Ausnahmen in anderen Segmenten oder Ausland beweisen das Gegenteil?)
    • Spieleverkauf: ja (proof of concept liegt ja vor)
    • Spieleverkauf eigene Spiele: ja (proof of concept liegt ja vor)
    • Merchandise: ja (proof of concept liegt ja vor)
    • BerlinCon: schwierig einzuschätzen (bisher nicht; in der Größenordnung Spiel in Essen anscheinend schon)

    Wie würde ich das jetzt stricken.

    So weit ich das überblicken kann war nicht die Notwendigkeit gegeben mit der BerlinCon zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu starten. Wenn die anderen Bereiche positiv gestaltet werden und Gewinne (nach Privatentnahme) thesauriert werden können würde ich mir einen Puffer für das Messe-Vorhaben aufbauen. Dann würde ich ein umfassendes Konzept mit einer belastbaren, d.h. vorsichtigen integrierten Planung erstellen. Mit diesem würde ich auf Equity-Suche gehen, um einen strategischen Investor zu finden (ein Finanzinvestor nervt nur). Dieser Schritt ist wichtig, denn dieser bringt wertvolles Know-How mit und spart echtes Geld in der Umsetzung. Parallel würde ich das Land Berlin quälen, denn ich mache ja was tolles für die Stadt. Sparkasse und Volksbanken sind auch oft gerne dabei...wenn es denn ein überzeugendes Konzept gibt.


    Ob das erfolgreich sein könnte weiß ich nicht. Ich veranstalte ja auch keine Messen, da mir das kein Spaß machen würde. Aber so ungefähr würde ich vorgehen und ggf. dann meine Schritte je nach Gegebenheit anpassen.


    In einem Corona Jahr wäre ich ein Überwinterungsszenario gefahren. Die anderen Bereich laufen ja. Also Kosten BerlinCon-Struktur konsequent auf 0 runter. Und dann die Zeit nutzen, um eine Spartenrechnung aufzubauen, die mir Transparenz bringt in meine Segmente - wo verdiene ich wie viel Geld und wo verliere ich Geld. Durch die legal entity Struktur (die einzelnen Gesellschaften) müsste ja zumindest etwas Transparenz vorhanden sein, wenn auch ordentliche Verrechnungen laufen und nicht Mitarbeiter A in Firma B für alle arbeitet aber nur von Firma B bezahlt wird.


    Exkurs: weil ich mich gerade damit beschäftige. In einem IDW S6 Gutachten (Sanierungsgutachten) wird in einem 2-Stufen-Modell geprüft, ob ein Unternehmen eine positive Fortbestehensprognose erhält oder nicht:


    Stufe 1: Feststellung der Fortführungsfähigkeit

    Die Fortführungsfähigkeit ist gegeben, wenn das Unternehmen im Prognosezeitraum des Sanierungskonzepts durchfinanziert ist, d .h. die Finanzierung des Unternehmens mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist.


    Stufe 2: Feststellung der Sanierungs- und Wettbewerbsfähigkeit

    Die Wettbewerbsfähigkeit ist gegeben, wenn sich das Unternehmen am Markt refinanzieren kann. Dazu sind eine angemessene Rendite und ein angemessenes Eigenkapital notwendig.

    Die Refinanzierbarkeit kann angenommen werden, wenn das Unternehmen eine branchenübliche Rendite sowie eine ausreichende Eigenkapitalausstattung erreichen kann. Hierbei kann auch wirtschaftliches Eigenkapital, wie z. B. Darlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt berücksichtigt werden, wenn dieses bis zur Erreichung eines angemessenen bilanziellen Eigenkapitals zur Verfügung stehen.


    Nur wenn diese zwei Stufen positiv beschieden werden können hat ein Unternehmen eine Daseinsberechtigung gemäß IDW und BGH. Ich kann das für die BerlinCon natürlich nicht beantworten - aber zumindest scheint es ja Herausforderungen zu geben. Vorteilhaft ist wahrscheinlich, dass man die Gesellschaft eigentlich auf 0 runterfahren können müsste und somit eine Illiquidität wirksam verhindern kann.


    So, das alles einfach mal aus Langeweile runtergeschrieben, um den Kopf von Arbeit freizubekommen. Text hat keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit. Vielleicht sind ein paar Punkte drin, die die Diskussion weiterbringen? Ich hoffe niemanden gelangweilt zu haben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sankt Peter () aus folgendem Grund: kleinere Ergänzungen

  • Ich glaube Reich der Spiele hat sich hierzu mal ähnlich geäußert.


    Ja, habe ich. Ich kann das gern noch einmal grob wiederholen.

    Kurzer Tenor: Es geht hier nicht um kleine Blogger oder um einen e. V.. Es geht hier um eine GmbH (bzw. mehrere), die nichts anderes macht, als ihr eigenes, ganz persönliches Risiko der Beteilgten zu privatisieren. Diese Privatisierung des unternehmerischen Handelns ist aus meiner Sicht verwerflich.

    Kunden, Fans oder wer auch immer, sind nicht dafür verantwortlich, dass jemand irgendwas in seinem Geschäftsfeld machen kann. Dafür gibt es Eigenkapital, Kredite und Förderungen oder eben Investoren. DAS sind die Dinge, die bei den passenden Ansprechpartnern thematisiert werden sollten.

    Davon zu trennen sind - auch wenn ich sie persönlich ebenfalls nicht bejubele - öffentliche Finanzierungen von Produkten oder Leistungen, die der Crowdinvestor dann als Gegenleistung bekommt. Ebenfalls meine ich damit nicht Angebote (Produkte, Leisrtungen), für die man bekommt und bezahlt und dadurch ein Unternehmen am Leben erhält. Diese Unterschiede sind für viele der Hobbyisten im Forum nach meinem Empfinden im Kopf nicht klar sortiert.

    Ich kann zum Beispiel überhaupt nicht kapieren, warum jemand eine Ausrüstung für jemanden finanziert, der damit dann Kohle verdienen will, aber zugleich keine angemessene Rückgabe oder Gegenleistung gewährt. Wo führt das denn hin? Schenkt man am Ende demnächst jemanden Geld, damit der GF einer GmbH bei der Bank im Sportwagen fahren kann und so bessere Kontokonditionen herausschlagen kann? Wenn nein, warum nicht? Immerhin wäre es dann leichter, länger tolle Angebote für die zahlenden Kunden zu bieten.

    Ganz deutlich: Ey, das zu finanzieren, ist DEREN Ding! Das nur als Beispiel, um das durchaus vorhandene Minenfeld mal zu verdeutlichen, in das sich einige aus der Branche begeben und das leider einige "Fans" aus meiner Sicht gern betreten. Die Kamera-Finanzierung von H&C damals war für mich ein Unding. Ganz unabhängig davon, wie man sonst zu den beiden steht und wie gut oder schlecht die Ergebnisse sind. Das ist doch nicht Aufgabe der Community, denen das Material zu beschaffen, weil sie es in ihrem Leben sonst nicht finanzieren können oder wollen? Denn genau um dieses "weil nicht" geht es.

    Ansonsten hört gut zu, was Sankt Peter schreibt. Der kennt sich da wirklich aus.

    Bei der Berlin Con ist aus meiner Sicht zudem zu hinterfragen, wozu das Geld wirklich benötigt wird, ob es andere Finanzierungswege gibt, ob diese alle erfolglos waren usw. WENN diese zum Beispiel erfolglos waren, sind solche Aufrufe an der Grenze zur Insolvenzverschleppung. Wenn sie es nicht waren, gibt es vielleicht gar keine NOTwendigkeit, um solche Finanzierungswege zu gehen. Die entsprechenden Daten kennen wir nicht. Daher sollten wir genau das auch nicht bewerten. Aber am Ende stellt sich eben dann schon die Frage, warum zum Henker eigentlich einem Unternehmen Geld ohne echte Gegenleistung (immerhin gibt es ja eine Minileistung) geben soll, damit dieses weiter existieren kann.

    Meine Meinung ist klar - und zwar unabhängig von der Veranstaltung oder dem Grund für ähnliche Aufrufe: Die Commuinity ist nicht dafür da, Leute finanziell am Leben zu halten. Das müssen die selbst machen. Und schlimmstenfalls gibt es das Insolvenzrecht, das bei einer GmbH recht eindeutig ist, und für alle persönlich Betreoffenen ein soziales Netz in Deutschland, wenn es finanziell nicht reicht. Die Privatisierung dieses Risikos ist insbesondere für ein Wirtschaftsunternehmen nicht angebracht. Das muss einen Businessplan haben. Wenn der nicht aufgeht, muss es eben die Konseuqenzen ziehen und den Laden dicht machen, wenn die genannten anderen - durchaus zahlreich vorhandenen! - Wege nicht funktionieren. Das ist sogar dessen Pflicht. Aber warum sollten Private Geld geben, wenn Banken und Investoren abwinken? Wer jetzt laut "Aber mein Hobby ...?" ruft, der hat den Punkt der von vielen Seiten vorgebrachten Kritik nicht verstanden.

    An der Stelle wieder der Hinweis auf den Beitrag von Sankt Peter - da steht der Rest recht deutlich drin.

    Das nur, weil ich verlinkt wurde. Ich bastel jetzt lieber weiter an meinem Spendenaufruf und werde mich daher wieder ausklinken. Ich brauche nämlich noch einen neuen Anzug, weil ich ein Vorstellungsgesprach habe, das mir ein fettes Gehalt einbringen kann. Ohne euer Geld kann will ich mir den nicht leisten, denn dann habe ich das Geld nicht mehr zum Verprassen. Und ohne euch bekomme ich den Job nicht. Ihr gebt mir doch alle euer Geld? Immerhin darf ich bei meinem neuen Arbeitgeber auch über Spiele schreiben. Ich bin nicht einmal eine GmbH. Das müsst ihr doch honorieren. Oder?

  • Bei der Berlin Con ist aus meiner Sicht zudem zu hinterfragen, wozu das Geld wirklich benötigt wird, ob es andere Finanzierungswege gibt, ob diese alle erfolglos waren usw. WENN diese zum Beispiel erfolglos waren, sind solche Aufrufe an der Grenze zur Insolvenzverschleppung. Wenn sie es nicht waren, gibt es vielleicht gar keine NOTwendigkeit, um solche Finanzierungswege zu gehen. Die entsprechenden Daten kennen wir nicht. Daher sollten wir genau das auch nicht bewerten. Aber am Ende stellt sich eben dann schon die Frage, warum zum Henker eigentlich einem Unternehmen Geld ohne echte Gegenleistung (immerhin gibt es ja eine Minileistung, deren Preise im Laden vermutlich niemand bezahlen wollen würde) geben soll, damit dieses weiter existieren kann.

    In diesen Zusammenhang fand ich in dem Video auch die Aussage schwierig > sinngemäß: "wir wissen nicht wie viel Geld wir benötigen". Das ist von außen betrachtet erst einmal kein gutes Zeichen. Wäre es mein Mandant würde ich ihn auf die strafrechtlichen Konsequenzen hinweisen. Ich hoffe, dass das nur so dahingesagt wurde oder in einem anderem Kontext steht, den ich momentan übersehe. Ich kann nur empfehlen insolvenzrechtlich aufzupassen. Insolvenzverwalter prüfen immer sehr gerne (und sind auch dazu angehalten) ab wann denn eigentlich ein Insolvenzanmeldegrund vorgelegen hat. Liegt dieser in der weiteren Vergangenheit (unabhängig davon, ob der Unternehmer das gewusst hat (er hätte es wissen müssen)) besteht u. a. der Vorwurf des Eingehungsbetrugs, der sich auf nach diesem Zeitpunkt getätigte Bestellungen bezieht, die nicht bezahlt wurden. Der Unternehmer ist dann Verbindlichkeiten eingegangen, von denen er hätte wissen müssen, dass er sie nie bezahlen kann. Da kann sich dann zumindest die ganze Geschäftsführung mit auseinandersetzen. Sie haftet persönlich dafür. Besonders prickelnd übrigens beim AG-Anteil Sozialversicherung und solchen Dingen.


    Noch einmal: das ist nur ein "technischer" Hinweis. Ob das in diesem Fall so ist oder nicht weiß ich nicht. Aber es ist immer ein Risiko, wenn eine Gesellschaft angeschlagen ist. Es ist aber hier explizit keine Aussage zur wirtschaftlichen Situation der BerlinCon, da ich die nicht kenne.


    Zur "Abwehr" kann man übrigens eine rollierende 13-Wochen Liquiditätsplanung führen. Das sollte man aber in angespannten Situationen eh für sich selber machen.


    Hier noch ein bisschen Nebenwissen für die, die es interessiert:



    Zahlungsunfähigkeit §17/ §18 InsO


    Zahlungsfähigkeit

    Die Zahlungsfähigkeit liegt vor, wenn der Schuldner seine Verbindlichkeiten jederzeit fristgerecht bedienen kann.


    Zahlungsstockung

    Die Zahlungsstockung ist nach Auffassung des BGH eine Illiquidität für einen überschaubaren Zeitraum, in dem sich der Schuldner die notwendigen finanziellen Mittel leihen kann. Als Zeitraum, um sich einen solchen Kredit zu verschaffen, hält das oberste Gericht zwei bis drei Wochen für erforderlich und ausreichend.


    Drohende Zahlungsunfähigkeit §18 InsO

    Beträgt eine innerhalb von drei Wochen nicht zu beseitigende Liquiditätslücke des Schuldners weniger als 10% seiner fälligen Gesamtverbindlichkeiten, ist regelmäßig von Zahlungsfähigkeit auszugehen, es sei denn, es ist bereits absehbar, dass die Lücke demnächst mehr als 10% erreichen wird. Hierzu wird lt. herrschender Meinung ein Zeitraum von 18 bis 24 Monate betrachtet.


    Zahlungsunfähigkeit §17 InsO

    Die Liquiditätslücke beträgt mehr als 10 Prozent der fälligen Forderungen, kann nicht innerhalb von drei Wochen beseitigt werden und das Warten auf die Tilgung für die Gläubiger ist unter objektiven Gesichtspunkten nach den besonderen Umständen des Einzelfalls nicht zumutbar.


    Überschuldung §19 InsO


    Die Überschuldung ist gegeben, wenn bei negativer Fortbestehensprognose das Reinvermögen nach Liquidations-werten negativ ist. Die Überschuldung kann durch eine positive Fortbestehensprognose geheilt werden.


    Voraussetzungen für eine positive Fortbestehensprognose sind:

    der Wille zur Fortführung des Unternehmens und

    ein realisierbares Unternehmenskonzept für das aktuelle und folgende Geschäftsjahr, darin beinhaltet

    eine Liquiditätsprognose, aus der erkennbar ist, dass das Unternehmen im betrachteten Zeitraum nicht zahlungsunfähig wird.

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  • Ich bin ja der Meinung, man kann diese Aussagen zur Daseinsberechtigung eines Unternehmens so nicht treffen. Wenn man ein neues Unternehmen gründet, rechnet man immer 3-5 Jahre Zeit in einem Businessplan ein um ein Unternehmen bus dahin eben tragfähig zu machen. 2019 war das erste Jahr, dass die Berlin Con in dieser Form und mit diesem Unternehmen stattgefunden hat. Ich nehme mal an, dass die Finanzen für diesen Aufbau auch entsprechend seriös kalkuliert waren und eben auch Reserven für diese Aufbauphase vorhanden waren.

    Kein Unternehmen hat dann für 2020 Corona vorhersehen können und jedes Unternehmen, dass über persönliche Kontakte und nicht digital funktioniert wie eine Veranstaltung, Restaurants, Läden usw. hat dadurch nunmal extreme Schwierigkeiten. An einem Punkt eine Sanierung zu benötigen war man üblicherweise noch überhaupt nicht, weil man eben noch im Aufbau war. Jetzt kann man sagen: Ok, das war nichts, wir lassen es, oder man kämpft eben um sein Unternehmen und da halte ich in der aktuellen Situation jedes Mittel für legitim. Auch wenn es Spenden sind.

    Ich war 2019 auch in Berlin und muss sagen, es war eine geniale Veranstaltung die auf jeden Fall eine Chance verdient hat. Im Grunde fängt man bei der nächsten BerlinCon wieder bei 0 an und wenn es dann nach weiteren 4-5 Jahren noch immer Finanzlücken gibt, muss man vielleicht sagen, ok das Konzept ist gescheitert.

    Von Sanierung kann man dann mal sprechen, wenn es ein paar Jahre läuft und es sich dann wieder schlechter entwickelt.

    Was die Spendenaufrufe von H&C außerhalb der BerlinCon betrifft vergleiche ich Youtuber einfach mal mit früheren Fachzeitschriften. Die Finanzierung lief doch ebenfalls über den Verkauf von gewerblichen Anzeigen und den Verkauf der Zeitschriften an die Endkunden. Was spricht also auch hier gegen diese Art der Finanzierung? Verlage zahlen für Präsentation und Reichweite, Kunden zahlen für den Inhalt. Sieh es doch einfach nicht als Spende sondern als Bezahlung für Content und wenn es durch Spenden und nicht durch feste Abopreise geschieht, hat doch jeder selber die Möglichkeit zu entscheiden, wieviel einem der Content wert ist. Wem es nichts Wert ist spendet eben nichts. Warum muss man über das Thema überhaupt diskutieren? Niemand wird zu irgendetwas gezwungen, jeder kann geben was er möchte und wenn niemand etwas geben möchte müssen sie vielleicht sagen - ok mein Content ist nicht soviel Wert davon leben zu können.

  • Senfgurkfrieder


    Klar ist das hier Glaskugelschauen und ich mache das auch nur unter Hobby-Gesichtspunkten. Ich rechne auch an der Currywurstbude aus was die voraussichtlich erwirtschaften. Ist wahrscheinlich so ein BWL'er-Tick ;)


    Meines Wissen gibt es die BerlinCon seit 2015? Wurde im Video irgendwie am Anfang dargestellt.


    Mein ursprünglicher Bezug war das gesamte Konstrukt, das ja im Idealfall einfach mal die BerlinCon quersubventoniert. Wofür wird aktuell Geld gesammelt? Für die Verluste des Jahres 2020 oder für die Vorfinanzierung des Jahres 2021 respektive der nächsten BerlinCon. Ich habe es noch nicht so richtig verstanden. Die Verluste 2020 sind Corona- und Managementbedingt. Die Vorfinanzierung 2021 könnte man anders und nicht jetzt organisieren. Wie gesagt: mir ist das nicht so ganz klar.


    Ich rede übrigens nicht von Sanierung. Ich rede ja davon, dass ich die Finanzierung des Geschäftsmodell eindimensional und gefährlich finde. Bei der BerlinCon könnte man nichts sanieren. Ein-Produkt-Unternehmen, kaum Historie. Was will man da machen? Ich sehe da keine wirklichen Ansätze für durchgreifende Maßnahmen. Deswegen rede ich auch nicht über Sanierung. Ich habe das oben nur als Exkurs für Interessierte eingebaut und darauf hingewiesen, dass bei der Entscheidung hop oder top in Sanierungsgutachten ein 2-Stufen-Modell existiert. Das bedeutet aber nicht Sanierung bzw. Restrukturierung.


    Der Youtube Bereich wird doch schon über Patreon finanziert (ich glaube 1.900 Euro im Monat kommen da an). Es ging um die Add-On Spendenaufrufe. Und diese finanzieren halt nicht direkt den Content.


    Ich bin ja der Meinung, man kann diese Aussagen zur Daseinsberechtigung eines Unternehmens so nicht treffen. Wenn man ein neues Unternehmen gründet, rechnet man immer 3-5 Jahre Zeit in einem Businessplan ein um ein Unternehmen bus dahin eben tragfähig zu machen.

    Ja, und dafür sollte man vorher die Finanzierung + x gesichert haben.

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  • Man sagt ja immer - ah - da steht Mercedes oder Apple oder sonst eine Marke drauf, deshalb kostet es gleich 20% mehr. Das ist im Grunde auch die freiwillige ‚Spende‘, die dann geleistet wird, weil den Kunden eben diese Marke dieser Betrag wert ist. Wenn das nicht mehr der Fall ist, verschwindet die Marke und wenn keinem ‚Kunden‘ die Marke H&C mehr etwas wert wäre, kommen auch keine Spenden mehr.

    Solange diese aber kommen, ist das Geschäftsmodell offensichtlich tragfähig - es funktioniert eben anders als bei anderen Firmen und da es kein gemeinnütziger Verein ist, müssen die Spenden eben wie jede andere Einnahme versteuert werden. Also nennt es einfach Einnahme und nicht Spende. Vielleicht ist es dann ja akzeptabler. 😉

  • Also meine Einschätzung ändert das nicht. Eine Skalierung der Spenden scheint schwer möglich zu sein. Und es ist nicht planbar, da es ein Goodwill der Community ist. Deshalb mMn als nachhaltiger Finanzierungsbaustein ungeeignet. Sozusagen nice-to-have.


    Den Vergleich mit Apple als Marke verstehe ich nicht. Ist mir zu weit hergeholt.

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  • Naja, wenn ich jetzt komme und sage: Ich bin der Senfgurkfrieder und will einen Kanal starten: Spendet für meine Kamera! Glaube ich kaum, dass ich damit auch nur einen € locker mache. Genauso wenn ich jetzt komme und ein Smartphone entwickle und sage: So, mein Senfgurkfriederphone kostet jetzt genauso viel wie ein iphone sagt keiner: Shut up and take my money. Das geht nur wenn ich schon was geleistet habe und die Kunden sagen - jawohl, das Unterstütze ich.

    Einnahmen sind selten fest kalkulierbar. Wenn ich in meinem Spielwarenladen im Februar 5000€ verdiene, heisst das noch lange nicht, dass es im März genauso ist. Wenn ein Spieleverlag ein tolles Spiel produziert hat, bedeutet es nicht, dass es mit jedem Spiel so weitergeht. Und natürlich kann es sein, dass bei H&C die nächste Kampagne nicht mehr klappt.

    Jeder Kauf eines Produkts ist doch letztlich eine freiwillige Ausgabe, die ich leiste. Und wenn ich sage: Ich zahle 20€ für einen Brettspielclub, oder ich zahle jeden Monat 10€ für den Hunter & Cron Inhalt, oder ich gebe 50€ damit es 2021 oder 2022 wieder eine BerlinCon gibt - wo ist das Problem? Ich zahle auch 80€ für ein Konzert - das kann nachher auch eine Enttäuschung sein und der Künstler fährt danach trotzdem mit seinem Ferrari heim.

    Die BerlinCon gibt es schon seit 2015. Als GmbH und in der Form von 2019 war es die erste.

  • Das nur, weil ich verlinkt wurde. Ich bastel jetzt lieber weiter an meinem Spendenaufruf und werde mich daher wieder ausklinken. Ich brauche nämlich noch einen neuen Anzug, weil ich ein Vorstellungsgesprach habe, das mir ein fettes Gehalt einbringen kann. Ohne euer Geld kann will ich mir den nicht leisten, denn dann habe ich das Geld nicht mehr zum Verprassen. Und ohne euch bekomme ich den Job nicht. Ihr gebt mir doch alle euer Geld? Immerhin darf ich bei meinem neuen Arbeitgeber auch über Spiele schreiben. Ich bin nicht einmal eine GmbH. Das müsst ihr doch honorieren. Oder?

    Schade. Ohne den Zusatz wäre das eine schön sachliche Replik gewesen.

  • Spieleverkauf eigener Neuauflagen ist schwer zu sagen. Fließen Lizenzgebühren an die ursprünglichen Autoren oder wird ihnen das Spiel für eine Neuauflage kostenlos überlassen? Auf jeden Fall gibt es einen Vorfinanzierungsbedarf für die erste Auflage und dann Restock und Gewinnabschöpfung aus laufenden Abverkäufen wie beim Merchandise

    Die Autoren der Spiele werden mit Sicherheit daran beteiligt, genauso wie sie bei "normalen" Veröffentlichungen an den Umsätzen beteiligt werden. Hier treten ja H&C als Verlag auf. Jetzt kommt es stark darauf an, wer die Rechte an den Spielen besitzt. Sie könnten bei einem anderen Verlag liegen oder beim Autor (da beispielsweise die Rechte für Deutschland oder in deutscher Sprache nicht vergeben wurden oder wenn das Spiel für längere Zeit nicht verkauft wurde, an den Autor zurückgefallen sind).


    Wenn die Rechte bei einem anderen Verlag liegen, erhält dieser entweder eine Lizenzgebühr pro verkauften Spiel oder er lässt diese Spiele für H&C produzieren. In dem Vertrag des Rechteinhabers ist festgelegt, welchen Anteil der Spieleautor erhält.


    Bei Dice Tower, die vermutlich mit ihrer Essentials Line als Vorbild dienten, ist dies etwas anderes. Hier werden die Spiele von Dice Tower entdeckt, aber von #ArcaneWonders herausgebracht. Ich vermute, dass Dice Tower dafür eine Beteiligung erhält, aber die ist unabhängig vom Autoren-Anteil.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ich bin bei der ganzen Sache ein wenig zwiegespalten.

    Die jetzige Kampagne ist ja quasi mit der vom Dice Tower oder auch von Man vs Meeple zu vergleichen. Man zahlt, um im Endeffekt Promos zu bekommen. Das ist für mich schon ein Konzept. Ob das jetzt dauerhaft tragfähig ist, weiß ich nicht. Ich sehe hier aber nichts ungewöhnliches, denn im es ist im Prinzip Geld gegen Ware. Mir wären die Promos das nicht wert, aber das sieht jeder sicher anders.

    Die Patreon-Unterstützung ist auch das gleiche wie bei den im Online-Bereich mittlerweile sehr verbreiteten Bezahlschranken. Für das Geld bekomme ich Zugang zu "exklusiven" Content.

    Wenn ich davon meinen Lebensunterhalt für meine Familie und mich bestreiten soll, wäre mir das zu unsicher, aber beide haben vermutlich noch ihre alten Berufe und würden halt sonst versuchen da wieder unterzukommen. Aber das empfinde ich jetzt nicht als "Spende", denn es ist heruntergebrochen doch Ware gegen Geld.

    Bei den Kampagnen zur GenCON und dem Brettspiel-Club sehe ich das ein wenig anders. Hier ist das Verhältnis zum Gegenwert schon sehr im Bereich einer reinen Spende.

    Dass hier der Werbesprech dramatischer ist, als nötig, ist ja quasi normal.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Die jetzige Kampagne ist ja quasi mit der vom Dice Tower oder auch von Man vs Meeple zu vergleichen. Man zahlt, um im Endeffekt Promos zu bekommen. Das ist für mich schon ein Konzept. Ob das jetzt dauerhaft tragfähig ist, weiß ich nicht. Ich sehe hier aber nichts ungewöhnliches, denn im es ist im Prinzip Geld gegen Ware. Mir wären die Promos das nicht wert, aber das sieht jeder sicher anders.

    Na ja, ich gehe davon aus, dass sie die Promos nahezu umsonst erhalten. Das ist sozusagen die günstigste Variante für die Verlage H&C zu unterstützen. Ist das ein Konzept?

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  • Goblinmeister

    Hast Du Deinen verlinkten Text eigentlich selber mal gelesen?


    Erst einmal habe ich das oben allgemein geschrieben. Und zweitens ist die Insolvenzantragspflicht nicht generell ausgesetzt.


    Linkservice: https://www.schiebe.de/portfol…yaty8qJ3Pie8aAr7zEALw_wcB

    Insolvenzantragspflicht bleibt im Januar noch ausgesetzt - DER SPIEGEL

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  • Sankt Peter Hat es kurz angesprochen. In der Brettspielszene ist vieles nichts wert. Ich sitze da ja z.T. selbst mit im Boot. Ich glaube, ob Spendenaufruf oder nicht, es ist brutal (!) viel Energie, die in so einem Projekt steckt und verdient ist es irgendwie schon. Eigentlich basiert da vieles auf reine Selbstausbeutung, weil es eben so praktiziert wird und man mit Herzblut bei der Sache ist. Viele stecken in ihr Medium so viel Zeit wie andere in einen Nebenjob, eher sogar mehr. Würde man bei gleichen Abo-Zahlen, Klicks und Co z.b. in der Modebranche unterwegs sein (da kenne ich mich bei der Bezahlung mehr aus), dann wäre da wesentlich mehr drin. Da braucht es dann auch keinen Spendenaufruf.

  • Na ja, ich gehe davon aus, dass sie die Promos nahezu umsonst erhalten. Das ist sozusagen die günstigste Variante für die Verlage H&C zu unterstützen. Ist das ein Konzept?

    Die Verlage unterstützen ihre Werbefiguren, im Sport nennt man das Sponsoring. Das ist für mich schon ein Konzept. Und die Verlage sehen hier wohl auch mit die günstigste Möglichkeit, um Werbung zu machen.

    Ich habe es aber ja oben schon geschrieben: Mir wäre das zu unsicher und auch im Sportbereich fallen manche der Athleten schnell durchs Raster, wenn die Sponsoren die Lust verlieren. Aber es ist eigentlich nichts anderes und da gibt es ja auch genügend Menschen, die so ihren Lebensunterhalt verdienen. Nur ist das halt auch nur auf Zeit.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Unabhängig von der BerlinCon noch ein paar allgemeine Gedanken von mir.


    Aktuell steigen die Verschuldungsgrade der Gesellschaften rasant an - zumindest in einigen Branchen. Einige Branchen feiern aktuell gute Ergebnisse. Zumindest ab Mitte letzten Jahres - nein, ich meine keine Veranstaltungsbetriebe, Künstler oder Dienstleister. Ich meine eher Industrieunternehmen und sogar im Automotive Bereich ist nicht alles schlechter durch Corona. Da war es bereits vorher schwierig.


    Auf jeden Fall laufen wir in das Thema, dass wir bereits jetzt und auch in der Folge viele Unternehmen haben werden, die wie Bilanz-Zombies daherkommen werden. Eine Refinanzierung mit den dann schlechten Kennzahlen ist eigentlich nur schwer denkbar. Liegt der Verschuldungsgrad deutlich über 3, dann muss man schon sehr überzeugend sein. Und für viele Unternehmen wird 3 oder weniger ein Traumwert sein. ich bin gespannt, wie die Finanziererseite das auflösen möchte, da man ja auch an Regularien und Eigenkapitalunterlegungen gebunden ist. Das Geld wird dann teurer. Das hemmt wiederum Investitionen. Letztendlich finanziert keiner (gerne) die Verluste der Vergangenheit. Und der Staat (also wir alle) hat zwar tiefere Taschen aber keine unendlichen (wie hieß der Typ aus den Mickey Maus Büchern, der immer alles aus seiner Hose gezerrt hat?). Auch dort wird es irgendwann schwierig. Und es ist ja auch die Frage, wie knapper werdende Mittel dann verteilt werden. Ich vermute, dass das nicht das Restaurant um die Ecke bekommen würde. Letztendlich ist da dann auch die Geldmengenpolitik gefragt. Das wird spannend...


    Es wartet viel Arbeit. Schon mal ein bisschen Überzeugungskraft tanken... Das wird ein Eldorado im Laufe des Jahres. Andererseits ist nämlich viel Geld im Markt, das sinnvoll investiert werden möchte. Ich erwarte einige Distressed M&A Transaktionen und schwierige Prolongation-Verhandlungen.

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  • Die Verlage unterstützen ihre Werbefiguren, im Sport nennt man das Sponsoring. Das ist für mich schon ein Konzept. Und die Verlage sehen hier wohl auch mit die günstigste Möglichkeit, um Werbung zu machen.

    Dazu habe ich ja oben schon meine Meinung geschrieben. Genau dadurch entziehen sich die Werbefiguren ihre Möglichkeit "gerecht" entlohnt zu werden. Das ist in meinen Augen kein Konzept - das ist mittelfristig Selbstmord oder dauerhaftes Dahindümpeln.


    Solange man es als Hobby macht freut man sich über die paar Kröten bzw. Reziexemplare. Aber davon Leben kann man in einem so geprägten Markt sicher nicht - es sei denn man ist sehr bescheiden.


    Die Frage ist ja: woran liegt das?


    Sind die Spiele zu günstig?

    Verdienen die Verlage selber zu wenig?

    Machen das die Verlage, weil es Ihnen auch nicht mehr Wert ist?

    ...


    Die Follower-Zahlen mit IIRC 65.000 sind ja letztendlich auch "lächerlich" im Vergleich mit anderen Bereichen. Ist vielleicht die Community zu klein und nischig?

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  • Solange man es als Hobby macht freut man sich über die paar Kröten bzw. Reziexemplare. Aber davon Leben kann man in einem so geprägten Markt sicher nicht - es sei denn man ist sehr bescheiden.

    Also quasi wie im kompletten Sportbereich außerhalb Fußball, Tennis und Formel 1.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • (wie hieß der Typ aus den Mickey Maus Büchern, der immer alles aus seiner Hose gezerrt hat?).

    Das ist Ganma Gamma


    Bei der Diskussion hier sollte man H&C und die Berlin Con strikt trennen. Die Berlin Con nutzt zwar H&C als Zugpferd, ist aber nach deren Aussage unabhängig.


    Wegen dem monetären, da wissen wir von Ben2 dass die Bezahlung bei den Verlagen selbst nicht berauschend ist, für Autoren ist das ganze eh nur ein Hobby Geschäft. Der Markt müsste eigentlich insgesamt größer von den Konsumenten werden, weil Preiserhöhungen irgendwann nicht mehr funktionieren. Und im Brettspielmarkt haben wir in den letzten Jahren schon einige Preiserhöhungen gehabt, was den Kenner- und Expertenbereich anbelangt. Noch vor einigen Jahren waren 40-50€ viel Geld für ein Spiel, da muss man einfach nur ein paar ältere Rezensionen lesen. Heute ist der Bereich schon normal bzw. schon fast die untere Grenze.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rei ()

  • Andererseits ist nämlich viel Geld im Markt

    siehe Entwicklung am Aktienmarkt...

    Ja, auch bei Private Equities.

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