Einführung eines "Expertenspiel des Jahres" von der Spiel-des-Jahres-Jury?

  • ich würde z.B. den Verlagen raten, die Hürde des Regelstudiums durch eigene, professionelle Let's play Videos zu senken, auf das gleich auf der ersten Seite der Anleitung inkl. QR-Code hingewiesen wird ... nur mal so am Rande "by the way" erwähnt.

    Haben die größeren Verlage doch schon alles angeboten.
    Die Spiele Offensive hat sich doch auch mit Alleinstellungsmerkmal bei der Video-Struktur (nachschlagbare Kapitel) in dem Bereich versucht und ?resigniert? das Projekt wohl mittlerweile wieder runtergefahren. Björn Hübner dürfte noch vielen bekannt sein; wollte sich damit irgendwann mal "selbstständig" machen und hat die Dienstleistung den Verlagen angeboten. Die folgenden Präsentatoren der SO - naja...
    Dem Regelerklärvideo scheint es an der Akzeptanz zu mangeln. Selbst "die" ansässigen Youtuber setzen nicht mehr drauf und präsentieren statt dessen eher eine unsägliche Top-Liste nach der anderen - scheinbar mit Erfolg. :?: Wenn die Verlage Erklärvideos haben wollen, scheint es inzwischen in der Szene ein Bezahl-Konzept dafür zu geben (siehe Kickstarter-Ankündigungen).

    Liebe Grüße
    Nils (einem Bekannten ist das Präsentieren bei der SO angeboten worden. Den hat dieser Job aber nicht aus seinem Beruf rauslocken können.)

  • doch es setzt sich nicht durch

    Pegasus hatte doch ?mit Benjamin/Katharina im Backround? auch eine Zeit lang sehr intensiv auf Videos gesetzt. Mir scheint auch das in seinem ganzen Umfang wieder etwas runtergefahren zu sein. Kannst du sagen, ob das am personellen Hintergrund oder wirtschaftlich bedingt ist.

  • Grundsätzlich würde ich einen EdJ-Titel gut finden. Aus folgendem Grund. Bis vor gut 2 Jahren war ich selbst noch Gelegenheitsspieler. Wenn ich mir damals neue Spiele gekauft oder schenken lasse habe, hatte ich mich entweder nach dem SdJ oder nach Bewertungen bei z.B. Amazon gerichtet(Seiten wie bgg waren mir unbekannt). Ehrlicherweise hatte ich beim SdJ immer die Erwartung, dass es das Beste Spiel des Jahres ist und nicht das Beste Familienspiel des Jahres(Ich glaube diese Erwartung haben die Meisten Gelegenheitsspieler). Deshalb wurde ich oft enttäuscht und die Spiele kamen auch bei meinen Mitspielern selten gut an. Der Kennerspielpreis war mir relativ lange unbekannt, nur durch 7 Wonders(Gabs vor 2Jahren im Blackfridaysale) bin ich darauf aufmerksam geworden. Und dann ging es halt langsam los mit dem „Sammeln“. Jedoch fand ich es zu Beginn relativ schwierig Informationen über gute Expertenspiele zu finden, deshalb hätte mir solch ein Titel sehr geholfen.


    Ich denke die gern zitierte „Unknowns Blase“ oder sagen wir lieber „Vielspielerblase“ sind zwar vergleichsweise wenige Spieler, aber diese generieren Verhältnismäßig viel Umsatz und animieren andere zum Spielen/Kaufen von Brettspielen. Das man diese Gruppe außen vor lässt naja...


    Zum Thema Regelerklärung per Video. Persönlich finde ich ein Einführungszenario wie z.B bei Andor immer sehr hilfreich(Vielleicht sogar preiswerter?!). Natürlich ist dies bei Kooperativen Brettspielen einfacher umzusetzen. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass die meisten Max. 6-8 Seiten Anleitung lesen möchten.

  • Ehrlicherweise hatte ich beim SdJ immer die Erwartung, dass es das Beste Spiel des Jahres ist und nicht das Beste Familienspiel des Jahres(Ich glaube diese Erwartung haben die Meisten Gelegenheitsspieler). Deshalb wurde ich oft enttäuscht und die Spiele kamen auch bei meinen Mitspielern selten gut an.

    Da bist du nicht alleine - und jeder der tatsächlich schon mal im Spielegeschäft zur Weihnachtszeit beraten hat, wird das ebenfalls bestätigen können. Es ist die Krux des SdJ. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das SdJ am Anfang sicherlich das „beste“ Spiel des Jahres prämieren wollte. Aber der Name des Titels beißt sich mittlerweile mit der Mission des Titels.

    Und meiner Meinung nach ist das Grund Nummer 1 warum es diese riesigen Diskussionen jedes Jahr gibt und warum hier SdJ Nahe und Branchenexperten immer predigen müssen: „darum geht es gar nicht“.

    Wenn ich hier aufzählen müsste wie oft ich schon gefragt wurde, ob es nichts besseres gäbe als ein Kingdomino im ganzen Jahr oder ein Hanabi ...

    und ich auch jedes Mal sagen muss: doch doch ... das ist nur das beste Einsteigerspiel.

    Meiner Meinung nach auch der Grund warum „Kennerspiel“ nicht durchschlägt. Wenn es schon das Spiel des Jahres gibt, in welchem Zusammenhang steht dann das Kennerspiel?

    das SdJ hat sich selbst einen Bärendienst erwiesen, dass die Mission mit dem Namen kollidiert. Und daraus kommt sie heutzutage auch nicht mehr raus.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Grundsätzlich würde ich einen EdJ-Titel gut finden. Aus folgendem Grund. Bis vor gut 2 Jahren war ich selbst noch Gelegenheitsspieler. Wenn ich mir damals neue Spiele gekauft oder schenken lasse habe, hatte ich mich entweder nach dem SdJ oder nach Bewertungen bei z.B. Amazon gerichtet(Seiten wie bgg waren mir unbekannt). Ehrlicherweise hatte ich beim SdJ immer die Erwartung, dass es das Beste Spiel des Jahres ist und nicht das Beste Familienspiel des Jahres(Ich glaube diese Erwartung haben die Meisten Gelegenheitsspieler). Deshalb wurde ich oft enttäuscht und die Spiele kamen auch bei meinen Mitspielern selten gut an. Der Kennerspielpreis war mir relativ lange unbekannt, nur durch 7 Wonders(Gabs vor 2Jahren im Blackfridaysale) bin ich darauf aufmerksam geworden. Und dann ging es halt langsam los mit dem „Sammeln“. Jedoch fand ich es zu Beginn relativ schwierig Informationen über gute Expertenspiele zu finden, deshalb hätte mir solch ein Titel sehr geholfen.

    Vielen Dank! Genau das deckt sich 100%ig mit meinen Erfahrungen bezüglich Gelegenheits- bzw. Nicht-Spielern und deren Wahrnehmung bezüglich des SdJ. Und dies kann man meiner Meinung nach diesen Menschen auch in keinster Weise ankreiden, weil sie sich selbst nicht ausreichend informieren oder irgendwas in der Richtung. Es wird ihnen doch genauso und nicht anders vermittelt und dies nicht erst seit gestern. Der SdJ-Preis ist quasi der einzige Imput, der es medial überhaupt bis in diese Gruppe schafft, was ja prinzipiell sehr gut ist, aber damit geht eben auch eine hohe Verantwortung einher. Ist man in einer solch monopolistische Stellung und nutzt man diese nur einseitig, muss man sich nicht wundern, wenn nur ein sehr eingeschränktes Bild bei der Zielgruppe entsteht. Nun um das noch einmal deutlich zu betonen: Ich bin in keinster Weise gegen den Preis an sich oder gar der Menschen, die sich dort engagieren, nur gegen die eingeschränkte Reflektion nach aussen und dabei speziell gegenüber der eigentlichen Zielgruppe. Hier ist meiner Meinung nach wirklich mehr möglich.

  • Ich glaube eher, dass genau dann wenn die Jury besonders modern und innovativ sein wollte, nichts Gutes bei rausgekommen ist, siehe Hanabi.


    Azul war beispielsweise ein hervorragende Wahl. Bei den Partyspielen, die in letzter Zeit häufiger Beachtung finden, bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits sind dies oft Spiele, die sehr gut ankommen. Aber andererseits vermitteln sie doch ein etwas falsches Bild, wie Spiele so üblicherweise sind.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Vielen Dank! Besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können: "Der Name des Titels beißt sich mittlerweile mit der Mission des Titels." Genau das denke ich auch. Wenn dann noch in einem Jahr als Preisträger im Bereich Kenner-Spiel ein Spiel mit BGG- Komplexitätsgrad knapp über 2 gewinnt, bleiben quasi in diesem Jahrgang alle Spiele mit höherer Komplexität sogar ganz ohne Berücksichtigung ... selbst im Kennerspiel-Segment. Ob und wie man diesen gordischen Knoten durchschlagen kann, kann ich hier jetzt natürlich auch nicht sagen ... ich habe auch kein universales Patentrezept, aber das Problem ist eben in meinen Augen da ... jeder Versuch einer Richtigstellung wäre jedenfalls ein echter Dienst im besten Sinne und zum Wohl des Kulturguts Brettspiel.

  • Nein.


    Der Kunde, der in den Laden geht, um ein Spiel zu kaufen, schaut evtl. nach dem Pöppel. Welche Farbe der hat, sieht der Kunde ggf. nicht - bzw. erkennt nicht, ob der blau, rot, anthrazit oder "lila" ist. PÖPPEL! Das Spiel muss gut sein. Ggf. noch ein Alters-Check (aber wirklich nur vielleicht) und schon kauft die Omma das Spiel für die ganze Familie - hat sie ja immer so gemacht.


    Schon das Kennerspiel - welches ich einst begrüßt hatte - ist vielleicht zu viel. Aber jetzt noch einen vierten Pöppel? Braucht's m.E. nicht. "Experten" informieren sich auch so und schauen von alleine über den Tellerrand - nach dem richtigen Spiel für genau ihre Spielerunde. "Experten" haben viel zu unterschiedliche Anforderungen an ein Spiel, als dass es die EINE allgemeingültig Empfehlung geben könnte.


    Die Verlage sagen (meine ich gehört zu haben), dass sich nur die Auszeichnung mit dem roten Pöppel finanziell bemerkbar macht.


    Klar freut sich jeder Autor / jeder Verlag / .... über jede Auszeichnung eines Spiels aus seinem Portfolio. Aber wenn wir den Markt mit Preisen überschwemmen (ist eh schon viel zu viel), verliert jede einzelne Auszeichnung für sich auch an Wert.....

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Wenn man sich die Liste der Preisträger des Kennerspiels anschaut, sieht man auch, dass zumindestens einige Spiele, die zumindest in die Richtung von Expertenspiele gehen, wie u.a. Russian Railroads, Marco Polo, Mombasa, Great Western Trail, und Underwater Cities auf der Empfehlungsliste gelandet sind. Das bedeutet, dass die Jury scheinbar solche Spiele immerhin ausprobiert.

    Kennerspiel des Jahres – Wikipedia

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    2 Mal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Ich bin zwar weiterhin eher gegen einen vierten Preis. Einfach weil ich weiterhin die größere Gefahr sehe, dass die Leute mit Expertenspielen verschreckt werden, als sie zu Brettspielnerds werden zu lassen. Allerdings finde ich das hier:

    Sowas lässt sich im Zweifel auch durch (nicht) ausgefüllte Balken oder ähnliches Darstellen (Schwierigkeit 1-3 oder sowas), wenn es wirklich ein Problem darstellt. Aber ich glaube, jeder Gelegenheitsspieler dürfte beim Begriff "Experte" die Finger davon lassen, oder er wüsste was ihm erwartet.

    als gar keinen so schlechten Vorschlag. Gefahr dabei ist natürlich, dass die Leute zum Exptertenspiel greifen, denn wer will schon eingestehen, dass er "Einsteiger" ist bzw. im niedrigsten Schwierigkeitsgrad anfängt, und dann überfordert sind. Noch ein bisschen besser fände ich aber eine frequentiertere Nutzung des Spezialpreises (wie bei Pandemic Legacy), wenn man denn wirklich was ändern will. Hier wäre man dann auch nicht so eingeschränkt, und könnte verschiedene Bereiche, die es sonst in keine Kategorie schaffen, auszeichnen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • IGefahr dabei ist natürlich, dass die Leute zum Exptertenspiel greifen, denn wer will schon eingestehen, dass er "Einsteiger" ist bzw. im niedrigsten Schwierigkeitsgrad anfängt, und dann überfordert sind. Noch ein bisschen besser fände ich aber eine frequentiertere Nutzung des Spezialpreises (wie bei Pandemic Legacy), wenn man denn wirklich was ändern will. Hier wäre man dann auch nicht so eingeschränkt, und könnte verschiedene Bereiche, die es sonst in keine Kategorie schaffen, auszeichnen.

    Ja, Spiel des Jahres klingt klamorös, das Loser- äh Einsteiger-Spiel will doch niemand laufen und man will es auch niemandem schenken. Ist ja schon fast eine Beleidigung.


    Und es gewinnen ja oft Spiele, die nicht nur für Einsteiger geeignet sind. Der Titel Spiel des Jahres ist einfach genial und hat sicherlich auch einen bedeutenden Anteil am Erfolg des Preises.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ggf. noch ein Alters-Check (aber wirklich nur vielleicht) und schon kauft die Omma das Spiel für die ganze Familie - hat sie ja immer so gemacht.

    In dieser Aussage sehe ich ein Grundproblem in der eigenen Wahrnehmung (und auch eines, das die primär recht arme Brettspielbranche - also eine die sich nicht teure Vertriebler und Marketingleute leisten kann - dann mit anekdotischer Eigenerfahrung von früher kompensiert). Ja, so war es vor 10-15 Jahren. Die "Oma" von heute und von morgen ist aber digital affin, verwendet ein Smartphone, ist auf twitter und Facebook unterwegs und shoppt auf Amazon. Das gilt bei mir für BEIDE Omas von meinem Sohn. Und etwas was ich auch bei uns im erweiterten Freundeskreis sehe.

    Und MEINE Oma ist schon lange nicht mehr die Oma, die ein SdJ kauft. Und das ist was ich meinte mit dem Verkaufsverhalten. Was noch vor 10-20 Jahren korrekt war, ist einfach jetzt nicht mehr korrekt. Erfahrungswerte von vor 10 Jahren haben sich überholt -

    Da muss ich nicht mal Profi sein, das sieht man schon an Selbstanalysen von Quelle und Otto, die selbst gesagt haben, dass sie nicht korrekt auf den aktuellen Markt reagiert haben und deswegen ihr Kerngeschäft zusehends verlieren und nicht wissen wieso. Vom Sterben der Kaufhäuser rede ich hier nicht mal.

    Kundenverhalten ändert sich. Ansprüche, Informationsbeschaffung ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Ggf. noch ein Alters-Check (aber wirklich nur vielleicht) und schon kauft die Omma das Spiel für die ganze Familie - hat sie ja immer so gemacht.

    In dieser Aussage sehe ich ein Grundproblem in der eigenen Wahrnehmung (und auch eines, das die primär recht arme Brettspielbranche - also eine die sich nicht teure Vertriebler und Marketingleute leisten kann - dann mit anekdotischer Eigenerfahrung von früher kompensiert). Ja, so war es vor 10-15 Jahren. Die "Oma" von heute und von morgen ist aber digital affin, verwendet ein Smartphone, ist auf twitter und Facebook unterwegs und shoppt auf Amazon. Das gilt bei mir für BEIDE Omas von meinem Sohn. Und etwas was ich auch bei uns im erweiterten Freundeskreis sehe.

    Und MEINE Oma ist schon lange nicht mehr die Oma, die ein SdJ kauft. Und das ist was ich meinte mit dem Verkaufsverhalten. Was noch vor 10-20 Jahren korrekt war, ist einfach jetzt nicht mehr korrekt. Erfahrungswerte von vor 10 Jahren haben sich überholt -

    Da muss ich nicht mal Profi sein, das sieht man schon an Selbstanalysen von Quelle und Otto, die selbst gesagt haben, dass sie nicht korrekt auf den aktuellen Markt reagiert haben und deswegen ihr Kerngeschäft zusehends verlieren und nicht wissen wieso. Vom Sterben der Kaufhäuser rede ich hier nicht mal.

    Kundenverhalten ändert sich. Ansprüche, Informationsbeschaffung ...

    Ja, da hast Du recht. Meine Großeltern (> 80) haben meiner Nichte (4) letztes Jahr zu Weihnachten nicht das / ein Kinderspiel des Jahres oder gar Spiel des Jahres gekauft. Die kennen die Auszeichnung nämlich nicht einmal. Die sind zu Karstadt gegangen und haben schonmal was von Monopoly gehört - also gab es ein Monopoly Junior...


    Die Großeltern meiner Nichte - also meine Eltern - sind auch internetaffin und kennen grundsätzlich die Auszeichnung "Spiel des Jahres". Mal ganz davon abgesehen, dass sie mich oder meinen Bruder vorher fragen, würden die aber im Zweifel auch einfach in den nächsten Müller gehen und ein Geschenk kaufen (die sind aber auch terminlich schon immer etwas spät dran, sodass sowas selten bestellt wird und eigentlich immer konkrete Wunschzettel bestehen...). Meine Schwiegereltern, um die 70 brauchst Du gar nicht nach dem Internet fragen.


    Allerdings bin ich heute so alt wie meine noch lebenden Großeltern als ich geboren wurde :(. Wenn es also mein Enkelkind wäre (und ich Nicht-Spieler wäre), würde ich mich vermutlich tatsächlich entsprechend im Internet informieren. Was ist gut? Was passt zu meinem Enkelkind?


    Die Menschen sind auch heute noch sehr unterschiedlich unterwegs mit ihrer Informationsbeschaffung. Es geht natürlich immer weiter in Richtung Internet.


    Aber:

    Im Internet (z.B. bei Amazon) fallen doch die einzelnen Auszeichnungen noch weniger auf, oder? Da achte ich doch eher auf die Rezensionen anderer Menschen... Zumindest bei anderen Produkten mache ich das so... Ich kenne mich mit den Auszeichnungen anderer Sparten halt im Zweifel 0,00 aus. Wie viel Zeit ist der einzelne Käufer bereit, sich mit den Hintergründen zu beschäftigen?


    PS: Ich würde Euch natürlich jede Auszeichnung für einen der Preise gönnen darkpact & Ben2 - und für Euer Portfolio wäre so ein Preis von der Kategorie her perfekt - aber ganz ehrlich?


    :ironie:

    Nachher stehen die Sachen womöglich zum SdJ-Ramschpreis im normalen Handel und Omma kauft eines der Spiele und dann hagelt es negative Rezensionen, weil die das nicht verstehen und denken, die haben DAS Spiel mit dem Pöppel gekauft!?!?!?

    :ironie:


    (irgendwie muss es die Oma aus meiner persönlichen Kaufhaus-Einzelhandels-Erfahrung doch noch geben.)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • irgendwie muss es die Oma aus meiner persönlichen Kaufhaus-Einzelhandels-Erfahrung doch noch geben.)

    Gewiss. Keine Zielgruppe ist homogen.

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  • würde ich mich vermutlich tatsächlich entsprechend im Internet informieren.

    Geht es mir nur so oder werde ich bereits "alt"?
    Informieren im Netz wird immer schwieriger. Greift man auf Google zurück, muss man eine halbe Seite an den Anzeigen vorbei scrollen bis die ersten brauchbaren Einträge auftauchen. Bei den großen Internet-Kaufhäusern sind viele sinnvolle Filter gar nicht (mehr) vorhanden. Man kann noch einen bestimmten Titel suchen oder muss sich ellenlange Vorschlagslisten durchschauen. Amazon präsentiert auch vorrangig ihre eigenen Vorschlagslisten bei der Suche, Filter werden nicht viele angeboten. Suchbegriffe werden gerne mal ignoriert. ?Lieber Kunde - das, was du suchst, brauchst du doch wirklich nicht? :rolleyes::/


    Dagegen hat Ebay sehr viele Kategorien, die aber leider bei den "falschen" Artikeln oft missbraucht werden.
    Alte Online-Händler wie Milan und die SO bieten noch brauchbare Filterfunktionen an.

    Die ganze Entwicklung im Dienst der Smartphone-Generation? (Hm - trauert dem Opfer Baumstruktur immer noch nach) ;)

    Liebe Grüße
    Nils

  • Informieren im Netz wird immer schwieriger.

    Es wird immer einfacher. Aber damit umzugehen ist sicher eine Sache der digitalen Affinität. Meine Frau googlet sich oft den Wolf und findet nichts, und ich brauche nur eine halbe Sekunde und habe was ich will.

    Google ist extrem stark, wenn du das RICHTIGE eingibst.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Wird wohl so sein, dass ich alt werde. Früher haben mir Suchmaschienen auch Spaß gemacht. Das, was ich suchte, war gleich gefunden. Inzwischen muss ich das System überlisten. ;) Wahrscheinliçh weiß Google wie alt ich bin und meint das mit mir machen zu müssen. Mit Aufwand findet man ja das Gesuchte. Aber oft schaue ich meine Sucheingabe an und wundere mich über das angebotene Ergebnis.

    Amazon ist da die Oberhärte, machen bei Google an erster Stelle Anzeigen mit der Suchanfrage und dann hat das Aufgerufene aber überhaupt nichts damit zutun.


    Und unsere *Rentner* sollen damit zurecht kommen? Für mich ist das absichtliches in die Irre führen.:/

  • Ich verstehe noch nicht ganz das Argument, warum es diesen Pöppel geben sollte. Also welche Argumente gibt es dafür und wer ist die Zielgruppe?

    Es mag ja durchaus Leute geben, die mit dem SdJ oder dem KdJ nicht warm werden, weil sie zu seicht sind (Ich dachte da hatte ich schon mal ne Diskussion mit Yakosh-Dej :/). Aber der Großteil der Nichtspieler, die ich kenne, ist mit dem Regelstudium selbst bei SdJ mindestens an der Grenze (manche darüber).

    Wenn es also um die Verbreitung von Brettspielen geht, ist meine feste Überzeugung, dass komplexere Spiele mehr Leute vom Hobby fernhalten, als sie zu binden. Das wie gesagt unter der Voraussetzung, dass sie nicht von einem Hobby-Enthusiasten angeleitet werden. Und dann brauchen sie keine Preise, denn der leitet sie ja an...

    Das klare Pro sind Verkaufszahlen - Spiele die die Preise tragen verkaufen sich wie irre. Wenn der Verein also die Szene an sich fördern wollte wäre so ein Preis angebracht.


    Ich für meinen Teil bräuchte ihn nicht, da Expertenspiel ab 3,3 oder 3,5 BGG Complexity beginnen würde und ich es erst ab 4,0 BGG Complexity als Expertenspiel wahrnehme bis 4,0 sind wir für mich im gehobenen Kennerbereich...


    Ich persönlich finde immer den Portugisischen Spielepreis Jogo do ano interessanter als alles was in Deutschland prämiert wird. Auch beim DSP ist zu viel Uninteressantes dabei


    Jogo do ano Gweinner:

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Das klare Pro sind Verkaufszahlen - Spiele die die Preise tragen verkaufen sich wie irre. Wenn der Verein also die Szene an sich fördern wollte wäre so ein Preis angebracht.

    Wirklich? Beim SdJ stimmt das auf jeden Fall, aber bereits beim KSdJ sind die Zahlen doch bei weitem nicht mehr so hoch. Zumindest ist das bislang der Tenor gewesen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das klare Pro sind Verkaufszahlen - Spiele die die Preise tragen verkaufen sich wie irre. Wenn der Verein also die Szene an sich fördern wollte wäre so ein Preis angebracht.

    Wirklich? Beim SdJ stimmt das auf jeden Fall, aber bereits beim KSdJ sind die Zahlen doch bei weitem nicht mehr so hoch. Zumindest ist das bislang der Tenor gewesen.

    Klar, ist ja irgendwo logisch weil die Zielgruppe kleiner wird... Dennoch denke ich dass ein Verlag wie Feuerland, Lookout oder Frosted Games deutlich mehr Spiele absetzen würden...


    Ausgehen von dem was Uli von Spielworxx so meinte (sofern ich mich da richtig erinnere) setzt man in den seltensten Fällen 5000 Spiele zu einem "nichtramsch-Preis" ab, sondern 1000-2000. Von daher wäre es doch super wenn z.B. Cooper Island (2448 "Own" Einträge bei BGG) durch so einen Preis 5000 oder 7000 statt ca. 2500 mal verkauft würde. Der Markt scheint ja durchaus da zu sein wenn es mehr als 7000 Einträge als "Own" gibt bei Maracaibo

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Wirklich? Beim SdJ stimmt das auf jeden Fall, aber bereits beim KSdJ sind die Zahlen doch bei weitem nicht mehr so hoch. Zumindest ist das bislang der Tenor gewesen.

    Klar, ist ja irgendwo logisch weil die Zielgruppe kleiner wird... Dennoch denke ich dass ein Verlag wie Feuerland, Lookout oder Frosted Games deutlich mehr Spiele absetzen würden...

    Das Problem ist meiner Meinung nach ein anderes, auch wenn die Zielgruppe sicherlich auch kleiner ist ... der KSdJ-Preis hat nicht die selbe Reichweite, mediale Aufmerksamkeit und damit Wirkung wie der SdJ-Preis, der in der allgemeinen Wahrnehmung ja oft gleichgesetzt wird mit dem "besten" Spiel, und alles andere ja somit zwangsläufig schlechter bzw. zweitrangig sein muss. Etwas was auch die sekundären Preise wie KSdJ mit einschließt ... ähnlich wie der Oscar für den besten, ausländischen Film. Suggeriert eben ein eingeschränktes Feld ...

  • Hallo,

    ich brauche nur eine halbe Sekunde und habe was ich will

    Unglaublich! :/ DU kommst mit wenigen Worten auf den Punkt? ^^:P ;)

    suche mit Startpage

    Danke für den Hinweis. Das ist es ja, was ich mit austricksen meinte. Startpage setzt doch auf Google oben auf, oder?
    Und Senioren sollen das erst mal wissen. Ich bilde mir doch nicht ein, dass sich das in den letzten Jahren geändert hat. Gerade Google mit "Klickfliesen Gewerbeboden" bemüht und nur Verweise auf Balkon- und Terrassenfliesen erhalten. Google schert sich doch inzwischen einen Dreck um die Sucheingabe und postet erstmal nur noch Werbeanzeigen. Das Problem ist ja nur, dass Google so sehr verbreitet ist. Einmal am Tablett einen Knopf verkehrt lange gedrückt, wird man schon ums Begehr gefragt. Ja - könnte man vermutlich alles abstellen. Ich meine nur, dass es so omnipräsent ist.

    Liebe Grüße
    Nils