Brettspiele sollten keine Wertanlage sein.

  • Was haltet ihr dann von folgenden?


    A) Jemand kauft bewusst zu einem billigem Preis, ohne dem anderen mitzuteilen, dass er mehr haben könnte. In der Absicht es sofort teurer zu verkaufen.


    B) Jemand kauft 10 von 15 Spielen einer Schnäppchenaktion, um später 9 gewinnbringend an diejenigen zu verkaufen, die dank des Hamsterkaufes leer ausgegangen sind.


    Ich weiß, neutral gesehen zwei vollkommen legitime Aktionen. Aber sehen sich hier Brettspieler zu sehr als „Familie“ um es als ok zu empfinden?

  • Und sollte jemand das dreifache oder doppelte dafür bezahlen dann geht es auch für den Preis weg. Fertig!

    Warum sollte man auf das Geld verzichten? Hobby ist teuer genug ;)

    Überhaupt, was wäre denn bitte sonst die Alternative? Zum Anschaffungspreis von 2003 verkaufen? Nur damit jemand anderes das selbe Spiel dann gleich wieder für das Fünffache bei Ebay / BGG / Ebay-Kleinanzeigen anbietet und von deiner löblichen Entstellung profitiert und sich den Gewinn in die eigene Tasche steckt? Garnicht verkaufen, weil man weder unter Wert noch zum hohen Preis verkaufen will? Das ist ja in gleich mehrere Richtungen keine Lösung, allein deshalb schon nicht, weil die Anzahl der angebotenen Spiele dann noch weiter sinkt, was in der Folge dazu führt, dass die verbliebenen Spiele dieses Titels noch höher im Preis steigen und erst recht unbezahlbar werden ...

  • Im Sinne von „Kulturgut Spiel fördern“ wäre es wohl besser, wenn Pegasus in Zukunft auf limitierte Boxen verzichtet. Um des lieben Friedens willen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ein solches Verhalten ist gewissem Sinne natürlich legitim, hat aber wie man so sagt (ich glaube in Bayern) "ein Geschmäckle", will sagen, es ist nicht ganz die feine Art. Andererseits trägt jemand mit solchen Kauf-Aktionen natürlich auch das Risiko, die Spiele eben doch nicht mehr zu einem höheren Preis loszuwerden ... zudem stellt sich hier ja die Frage des "wo", kaufe ich hier im Forum, von jemandem das zu günstige Spiel, mit dem ich in jedem zweiten Thread spreche, oder von mir unbekannten Personen z.b. auf Ebay-Kleinanzeigen ... zum anderen frage ich mich in solchen Fällen, wenn man sowas mal sieht ehrlich gesagt auch, ob sich jemand einfach nicht die Mühe machen wollte mal nach einem angemessenen Preis seines Spiels zugoogeln ... ist ja eigentlich keine Kunst hier an passende Infos zu kommen.

  • Genauso sehe ich das auch. Ich glaube, die große Mehrzahl der Spiele wird gekauft um gespielt zu werden. Das bei manchen (oder eher vielen) von uns auch ungespielte Brettspiele im Schrank stehen, ist in erster Linie keine reine Sammelei und schon garkeine Form von Wertanlage / Spekulation, sondern schlicht ein Umstand, der existiert, weil man bisher zum Spielen dieser Spiele nicht gekommen ist.

    In meinem Studium wurde mir die Theorie des "inconspicuous consumption" näher gebracht. Daran musste ich in Bezug auf Brettspiele oft denken.

    Man gibt für sein Hobby Unmengen an Geld aus, um Sachen zu kaufen, die man nicht oder nur zum Teil benutzt. Die Absicht bei der Anschaffung war aber, diese zu benutzen. Man kauft nicht, um einfach nur zu sammeln oder der Welt zu zeigen, was man hat. Arbeit, Familie und andere Verpflichtungen nehmen einem die Zeit, die man für die Nutzung der angeschafften Dinge eigentlich bräuchte.

    Man fühlt sich im Moment des Kaufens aber gut, weil man gedanklich die Freude bei Benutzung der Dinge zum Teil vorerlebt.

  • Christian (Spielstil.net) Wie meinen?


    Ich wollte damit sagen: wenn allen doch so sehr daran gelegen ist, das Kulturgut Spiel zu fördern und Menschen zusammenzubringen, dann ist ein limitiertes xy, das den Faktor Geld ins Spiel bringt, doch eher kontraproduktiv :)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Im Sinne von „Kulturgut Spiel fördern“ wäre es wohl besser, wenn Pegasus in Zukunft auf limitierte Boxen verzichtet. Um des lieben Friedens willen

    Jetzt mal ehrlich, ein Verlag ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, warum bitte sollten sie nicht so ihre Produkte designen dürfen, wie sie es selbst im Wohle des Unternehmens und seiner Beschäftigten für richtig halten? Und außerdem ist das in diesem Fall nicht nur ein absolutes Luxusproblem sondergleichen, sondern es besteht auch in keinster Art und Weise eine Notwendigkeit genau diese Box nun haben zu müssen, das Spiel hat eine Erweiterung mit mehr Content und bekommt 2019 eine weitere, das Grundspiel ist für jedermann zugänglich und normal im Handel zu bekommen. Ich würde das Ganze ansatzweise noch verstehen, wenn es ein alternativloses Basisspiel wäre, quasi das einzige seiner Art, aber so bin ich einfach nur sprachlos, wie sich jemand hinstellen kann und die Allgemeinheit / Gesellschaft dafür verantwortlich macht, dass er dieses spezielle Erweiterung nur zu einem hohen Preis bekommt ... ein echtes Luxusproblem. :mauer:

  • (ich glaube in Bayern) "ein Geschmäckle",

    S'Gschmäckle kommt aus dem Schwäbischen. :)


    Wie gesagt, ich sehe im ersten Moment nichts verwerfliches in dem oben aufgeführten Handeln. Aber ich bin mir sicher, dass es durchaus auf die Emotionale Ebene rutscht, wenn man etwas haben möchte, ein anderer es vor der Nase wegschnappt und dann teuer verkaufen möchte...

  • Im Sinne von „Kulturgut Spiel fördern“ wäre es wohl besser, wenn Pegasus in Zukunft auf limitierte Boxen verzichtet. Um des lieben Friedens willen

    Die Entscheidung sollte man jedem Verlag selbst überlassen.

    Die gleiche Situation entsteht doch auch bei Spielen, die in einer kleinen Auflage produziert wurden. Wenn hier der Verlag nach vielleicht schleppendem Abverkauf entscheidet, keine weitere Auflage zu produzieren, kann es auch dazu kommen, dass sich irgendwann mal ein paar Leute um dieses Spiel bemühen und die Preise bei ebay dann hochschnellen.

    ( sorry: Dein Vorschlag klingt etwas lebensfremd - ein Verlag ist ein Wirtschaftsunternehmen.)

  • Bandida Vielleicht wollte ein Redakteur gerne eine Schatzkiste machen. Die Prognose war aber eher "wird sich das verkaufen?". Irgendwann kam die Entscheidung dass man maximal X produziert. Eben wegen dem Risiko, dass es sich nur schleppend verkaufen könnte. Dann kam die Entscheidung, man knallt ein limitiert drauf. Das setzt den Interessenten in soweit unter Druck, dass er eben nicht wartet, wenn er mit dem Gedanken spielt es haben zu wollen.


    Also nicht aus dem Grund heraus, dass eine extra geplante limitierte Auflage als solche geplant war, sondern es einfach ein Schachzug war...

  • Im Sinne von „Kulturgut Spiel fördern“ wäre es wohl besser, wenn Pegasus in Zukunft auf limitierte Boxen verzichtet. Um des lieben Friedens willen

    Mich stören limitierte "Erweiterungen" zunehmend.

    Sogar in dem Maße, dass ich Spiele verkaufe, die ich nicht vervollständigen kann (außer sie sind wirklich richtig gut) und Verlage meide, die mir hier sauer aufgestoßen sind.


    Darunter fallen:

    - Promos, an die man in Deutschland so gut wie unmöglich heran kommt.

    - Promos, die irgendwelchen Magazinen oder Kickstartern beiligen, die "nichts" mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben. Und dann auch nicht auf anderem Wege verfügbar gemacht werden.

    - Promos, die nur in kleiner Auflage vorhanden sind.

    - Promos, die nur an Messebesucher ausgegeben werden

    .....


    Wobei ich Zusatzkram wie alternate art Karten nicht brauche. Es geht um zusätzliche Spielinhalte.

  • Bandida kommt die Limitation daher Verkäufe zu pushen?

    Es ist eher ein Instrument bei einer so niedrigen Auflage, die unter Umständen nicht mal die Kosten deckt, hinterher nicht auch noch auf unverkauften Exemplaren sitzen zu bleiben und in die Verlust-Zone mit diesem Artikel zu geraten. Diese spezielle Erweiterung ist aus meiner Sicht eher als Gimmick an die Hardcore-Fans gedacht gewesen. Die Auflage ist in erster Linie nicht deshalb so niedrig, weil man die Auflage in limitierter Form verkaufen wollte, sondern weil man zum Zeitpunkt des Verkaufsstarts mit keiner höheren Nachfragen gerechnet hat. Die Box war ja auch nicht sofort vergriffen, sondern für jedermann eine gewisse Zeit verfügbar ... es habelt sich um ein absolutes Nischenprodukt, dass weit davon entfernt ist Verkaufszahlen wie das Grundspiel zu erreichen ...

  • Jetzt mal ehrlich, ein Verlag ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, warum bitte sollten sie nicht so ihre Produkte designen dürfen, wie sie es selbst im Wohle des Unternehmens und seiner Beschäftigten für richtig halten?

    ... ein Verlag ist ein Wirtschaftsunternehmen


    1. Richtig, der Verlag ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Der Verlag verdient aber an Mondpreisen (Verkauf unter Spielern) kein bisschen. Der Verlag würde dagegen sehrwohl verdienen, wenn er eine Neuauflage rausbringt (sofern die Nachfrage wirklich so hoch ist, wie "gefühlt" angesprochen)


    2. Ich habe weiter oben doch schon geschrieben (und euch vollkommen zugestimmt übrigens): natürlich bestimmt der Markt den Preis und niemand ist gezwungen irgendwas zu kaufen. Solche Threads entstehen immer aus dem Frust heraus, dass Leute etwas nicht haben können (oder nicht bereit sind, einen derart hohen Preis zu zahlen)


    3. Ich hab den Smilie hinter meinem Post vergessen: natürlich! ist es Pegasus selbst überlassen, was sie rausbringen und natürlich! ist Pegasus nicht schuld an den Mondpreisen, der Gewinnsucht mancher Verkäufer, dem Frust der Nichthabenden oder dem Nahostkonflikt


    4. Mein Beitrag war ein (nicht ganz ernst gemeinter) Seitenhieb auf das ewig propagierte "Kulturgut Spiel fördern", was ja Spieler zusammenbringen soll und nicht das gegenteil. Aber ihr müsst zugeben: Auch die Verlage wissen um die Mondpreise und mit solchen Aktionen nehmen sie halt den Frust, der dadurch entsteht, wissentlich in Kauf. Beispielsweise aus den von dir angesprochenen Gründen. Das ist ihr gutes Recht und ganz allein das Problem der Spieler. Das Leben ist kein Ponyhof

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    3 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Kann ich teilweise verstehen (bin ja auch irgendwie Komplettist), andererseits ... funktioniert das Spiel nicht wie es soll, nur weil ich ein, zwei zusätzliche Pappplättchen nicht habe, die ich wohlmöglich bei vielen Partien garnicht zu Gesicht bekommen, weil sie sich das ganze Spiel über nur im Anziegstapel befinden? Ich persönlich, würde nicht auf das Spielerlebnis eins guten Grundspiels verzichten, nur weilich irgendwo gehört habe, dass es dazu noch ein mysteriöses 38igstes Handelsplättchen als Promo gab ... Promos haben es nicht ins Hauotspuel geschafft, weil sie in der Regel nicht nötig sind, bzw. anderes Plättchen wichtiger waren bzw. besser passen ... mir würde das Spiel ja auch den gleichen Spass machen, wenn ich schlicht nicht wüsste, dass es dies Promos / Erweiterungen nicht gibt ...

  • 3. Ich hab den Smilie hinter meinem Post vergessen: natürlich! ist es Pegasus selbst überlassen, was sie rausbringen und natürlich! ist Pegasus nicht schuld an den Mondpreisen, der Gewinnsucht mancher Verkäufer, dem Frust der Nichthabenden oder dem Nahostkonflikt

    Alles gut, hatte ich mir ehrlich gesagt schon so gedacht, konnte mir die Reaktion darauf einfach nicht verkneifen ... hier der fehlende ;-P

  • Der Verlag würde dagegen sehrwohl verdienen, wenn er eine Neuauflage rausbringt (sofern die Nachfrage wirklich so hoch ist, wie "gefühlt" angesprochen)

    Genau das ist es ja... Ich glaube nicht, dass die Nachfrage hoch genug für eine neue Auflage ist. Im Endeffekt reichen auf Ebay 2 Personen, die ein Spiel unbedingt haben wollen, damit sich der Verkäufer freut. :)


    Ich denke auch, dass wir alle, wenn die Emotionale Ebene wegbleibt, auf demselben Nenner sein dürften...

  • (...) Aber ihr müsst zugeben: Auch die Verlage wissen um die Mondpreise und mit solchen Aktionen nehmen sie halt den Frust, der dadurch entsteht, wissentlich in Kauf. Beispielsweise aus den von dir angesprochenen Gründen. Das ist ihr gutes Recht und ganz allein das Problem der Spieler. Das Leben ist kein Ponyhof

    Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, die Verlage freuen sich natürlich sehr über solche sehr gefragten Spiele, die weit über Normalpreis gehandelt werden. 1) Es ist einfach gutes Marketing, wenn deine Produkte so entsprechend hohe Wertschätzung erhalten und 2) wird neben der zusätzlichen Aufmerksamkeit, gibt soetwas deinen späten Produkten mit Limitierung einfach höhere Verkaufschancen.

  • Zum ursprünglichen Vorwurf, man soll Brettspiele nicht sammeln, sondern nur kaufen wenn man sie auch spielt: das ist denke ich eine vernünftige Forderung, weil die Spiele sind ja dazu da gespielt zu werden.

    Autos sind zum fahren da, Filme zum anschauen, Uhren zum tragen. Warum sollte man Leuten vorschreiben, was sie kaufen/sammeln sollen? Und wenn ja wie viele und ab wann sammelt man? Ab wieviel Spielrunden im Jahr lohnt sich ein Besitz eines Brettspiels? Muss ich mein Mage Knight jetzt verkaufen, weil es 1x alle 1,5 Jahre auf den Tisch kommt? Sollte man Twilight Imperium vom Markt nehmen, weil es da kaum Spieler sondern scheinbar nur Sammler gibt?


    Ich finde die Diskussion wird gerade ziemlich sinnfrei. Kann und soll doch jeder kaufen, was er möchte und welcher Preis OK ist, liegt auch bei jedem selbst. Und wenn sich mehrere Menschen mit hoher Hemmschwelle um einen Preis streiten, umso schöner für den Verkäufer.


    PS: Viel amüsanter finde ich aber, dass der Auslöser dieses Threads war, dass jemand überboten wurde :D

  • In der Theorie weiß ich das. Aber das Herz macht was es will. :lachwein:

    Ich vertröste mich damit, dass es relativ wenige Spiele sind, die ich in der Sammlung behalte. Die dürfen dann auch teuer werden.

    Solange dir bewusst ist, dass es sich bei deinem "Problem" hier in erster Linie um ein rein subjektiv Empfinden geht, ist ja Alles OK. Ich wollte nur aufzeigen, dass man sich nicht vom Strom der nicht bekommenen Promos das Spielen kaputt machen lassen sollte ... :pardon:

  • Jedes Spiel hat eine limitierte Auflage. Bei manchen ist der Erfolg groß genug für weitere Auflagen.

    Bei der Schatzkiste ist die geschätzte Nachfrage trotz der Gebrauchtpreise wohl nicht hoch genug für eine weitere Auflage.

  • Wenn sich normative und ökonomische Perspektiven begegnen..


    Von mir nur so viel: Unabhängig davon, ob ich selbst kaufe, verkaufe oder nur das Angebot sehe: Verkäufer in den Kleinanzeigen, die nicht nur auf die maximale Zahlungsbereitschaft setzen, steigen in meinem Ansehen. Ich verstehe es als eine Frage der Ehre, dass man Spiele zum gemeinsam spielen kauft, und nicht als Spekulationsobjekt.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Verkäufer in den Kleinanzeigen, die nicht nur auf die maximale Zahlungsbereitschaft setzen, steigen in meinem Ansehen.

    Naja, meine Erfahrungen gerade auf Ebay-Kleinanzeigen zeigen eigentlich deutlich, dass in den meisten dieser Fällen entweder die Anbieter keine Ahnung hatten und garnicht wussten was sie da für einen besonderen Artikel haben, oder sich schlicht nicht die Mühe machen wollten, einen marktgerechten Preis zu finden ... ob die deshalb in meinen Ansehen steigen, halte ich zumindest für fraglich ... :denk:

  • Hallo,


    ich habe mich extra für diesen Thread hier angemeldet.


    Warum sollen Brettspiele eigentlich keine Wertanlage sein? Ich soll stattdessen - mittlerweile zum Werteverfall - verdammte Briefmarken sammeln? Der Markt hat in den letzten 20 Jahren einen recht starken Preisverfall erlebt. Ich prophezeie sowas auch für Brettspiele innerhalb der nächsten 50 Jahre.

    Mit Briefmarken schickst du die Leute liebe(r) Olna55 in Richtung Verlustgeschäft.


    Vermutlich ist mit der Aussage aber gemeint - ich soll Brettspiele spielen und mich nicht aufs Sammeln konzentrieren. Vom Grundgedanken eigentlich richtig. Wir spielen doch Brettspiele zum Spaß haben und um mit Menschen zusammen zu sein und nette Abende bzw. ganze Wochenende zu verbringen. Wären wir im Jahr - sagen wir mal 1995 - dann würde ich dem voll zustimmen.


    Aber es ist 2018 und in Essen gab es (mehr oder weniger) um die 1000 Neuvorstellungen. Bei Kickstarter geht im Monatsrythmus ein Spiel, durch die Decke und die Masse jubelt und brodelt und rennt jedem Trend hinterher. Schaut euch die höchstverkauften Spiele bei Ebay der letzten Monate an:

    Ebay höchstverkaufte Spiele


    Das ist einfach irre. Über diese Preise wird in Spielerkreisen regelmäßig geredet (so bin ich auf diesen Thread aufmerksam geworden).


    Aus meiner Sicht ist es ein mittlerweile zugespitzter Trend: ich will neues, ich will Kickstarter, ich will up2date sein um auch hier in diesem Forum mitreden zu können (welcher Normalspieler weiß schon was Kingdom Death ist?).


    Um nicht in der Flut der gekauten Spiele unterzugehen muss ich auch Spiele verkaufen, tauschen bzw. irgendwie halt loswerden. Und wenn es möglich ist am besten mit viel Gewinn.


    Im Prinzip finde ich den Trend pervers. Es gibt zu vieles (neues). Man muss am Ball sein, sonst wird man belächelt. Der Konsum verdrängt das Spielen und heizt dann doch wieder das Spielen von neuen Spielen an.


    Ich möchte außerdem meine Robinson Box nicht für 30€ oder weniger (da gebraucht) hergeben, denn hinterher verkauft diese mein Nachfolger zum aktuellen Marktpreis. Ich finde es aber auch pervers 150€ dafür zu verlangen und diese dann auch noch zu bekommen.


    Ich habe dafür keine Lösung und so mache ich auch mit und verkaufe meine Kickstarter und andere raren Sachen zu irren Preisen.

    Teilweise stelle ich das auch bei Amazon ein. Dort ist die Gebühr zwar unglaublich hoch aber die Leute sind dort bereit noch mehr Geld für gleiches auszugeben.


    Gruß


    Chadda

    Einmal editiert, zuletzt von Chadda ()

  • Erstmal herzlich Willkommen im Forum. Schön, dass du dich entschlossen hast, hier mitzudiskutieren ... :up:


    Wenn du etwas zu Kingdom Death : Monster erfahren willst, findest du hier einen ausführlichen Thread dazu. Gern kannst du mich auch persönlich per PN anschreiben, bei dem Thema sollte ich dir auf die meisten Fragen eine Antwort geben können ...


    Zum Thema: In vielen deiner Aussagen finde ich mich selbst durchaus wieder, aber ob jeder immer das Neuste haben muss, Kickstarter backt, hohe Preise für Raritäten bereit sind zu zahlen, oder zu verlangen, wenn dies marktgerecht ist, empfinde ich persönlich nicht als irre, pervers oder verwerflich. Angebot / Nachfrage-Mechaniken sind Grundlage unserer freien Gesellschaft und meiner Meinung nach auch OK. Niemand wird gezwungen zu kaufen, backen oder verkaufen ... jeder kann dies für sich selbst entscheiden und sollte das auch dürfen.

  • Verkäufer in den Kleinanzeigen, die nicht nur auf die maximale Zahlungsbereitschaft setzen, steigen in meinem Ansehen. Ich verstehe es als eine Frage der Ehre, dass man Spiele zum gemeinsam spielen kauft, und nicht als Spekulationsobjekt

    Wie ist es denn andersherum? Sinken auch die Käufer in deinem Ansehen, die ein Spiel weit unter Marktpreis z.B. bei Kleinanzeigen kaufen?


    Die Unwissenheit von Menschen auszunutzen finde ich persönlich verwerflicher als das Portemonnaie der Wissenden zu leeren.


    (Und nur der unknownsschen Sicherheit halber: Ich spekuliere nicht mit Brettspielen. Ich habe bei Verkäufen vermutlich unter'm Strich keinen Gewinn oder sogar Verlust gemacht.)

  • ...ich bin weder bereit hohe Preise für Kickstarter oder Raritäten zu bezahlen... das mache ich für keines meiner Hobbys ..

    Ein ähnliches Phänomen für durchlief ich schon mal im Slotcar-bereich, da wurden Autos gekauft nur um sie überteuert zu veräussern , da hat sich der Markt irgenwann überhitzt , Hobby verlor auch wieder Mitspieler , jetzt herrscht Ruhe ....

  • Wie ist es denn andersherum? Sinken auch die Käufer in deinem Ansehen, die ein Spiel weit unter Marktpreis z.B. bei Kleinanzeigen kaufen?

    Lies dir meinen Beitrag nochmal durch, das hatte ich in keinster Weise suggeriert. Es gibt noch einen großen Bereich zwischen Schleuderpreis und absolutem Wucherpreis. Wucherpreis ≠ Marktpreis.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

    Einmal editiert, zuletzt von atreides ()

  • Die Unwissenheit von Menschen auszunutzen finde ich persönlich verwerflicher als das Portemonnaie der Wissenden zu leeren.

    Darf ich ganz neutral fragen warum? Hier geht es ja schließlich nicht um niedrige Intelligenz oder ähnliche Faktoren, die man nicht oder nur kaum ändern könnte. Der betreffende Wissensvorsprung fällt ja auch nicht einfach vom Himmel sondern geht in den meisten Fällen (vermutlich) mit einem gehörigen Zeitinvestment in das betreffende Thema einher. Gleicherweise sind die Informationen ja jedermann zugängig, nur beschließen die meisten eben, dass ihnen der Zeitaufwand zu groß ist und/oder sind zu bequem sich entsprechend zu informieren.


    So gesehen, zahlt man eben mit Geld für gesparte Lebenszeit. Meiner Meinung nach ein durchaus fairer Deal.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Das kommt mir von mancher Seite doch etwas scheinheilig vor. Natürlich verkaufe ich Spiele zu einem Preis, der für mich den Verkauf rechtfertigt. Sonst könnte ich es (Platzprobleme mal außen vor) doch auch einfach behalten?


    Und ja: Ich gehe davon aus, dass Leute, die auf EBAY auf KS-Spiele bieten, durchaus ein Know-How haben, worauf sie da bieten. Und ich gehe davon aus, dass sie mündig genug sind, selbst zu entscheiden, was sie zu zahlen bereit sind.


    Und wenn ich weiß, dass ein Spiel durch Exklusives einen hohen Kaufreiz hat, dann fange ich nicht an, das Spiel unter meinem eigenen Einkaufswert zu verkaufen. Warum sollte ich auch? Ich versuche mindestens bei Plus-Minus-Null herauszukommen. Geld zu verschenken habe ich nicht.


    Wenn ich bei manchen hier dann als Verbrecher gelte, der die "Familie Brettspieler" ausnutzt, dann kann ich nur leicht spöttisch zurückfragen, warum ich Person XY auf EBAY als meine Familie bezeichnen soll.


    Es ist ganz einfach: Ist ein Preis für Spiel Z für dich angemessen, dann bezahl ihn. Sonst lass es. Aber heul nicht rum, wenn ein anderer das Spiel für den Preis kauft. So einfach ist das für mich.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

    Einmal editiert, zuletzt von Beckikaze ()

  • Die hier besprochenen Probleme betreffen aus meiner Sicht doch nur Brettspiele bzw. Erweiterungen oder Promos, die für uns Freaks produziert werden. Spiele der grossen Verlage, die den Grossteil der verkauften Spiele ausmacht, verkauft man doch in der Regel mit grossem Verlust. Wenn jemand unbedingt im Freakbereich kaufen möchte ist es doch völlig klar, dass man sich für ein sehr begrenztes Produkt interessiert, dass out of print evtl. nur noch zu völlig wahnsinnigen Preisen zu bekommen ist. Entweder man kauft sofort bei Erscheinen oder man muss damit rechnen später zu bluten. Das ist doch aber in sämtlichen Bereichen der Fall, in denen es um Hobby und Liebhaberei geht. Entweder man lächelt über sich und macht bei dem Irrsinn mit oder lässt es eben sein. Der Verzicht tut auf ein einzelnes Produkt tut ja nicht weh, die Auswahl an Alternativen ist riesig. Je nachdem auf welcher Seite des Kaufes man steht, freut man sich über hohe Verkaufs- oder niedrige Kaufpreise, moralische Bewertungen von Käufern oder Verkäufern finde ich grundsätzlich verfehlt. Einzige persönliche Ausnahme: Messebesucher, die sich mit Promos eindecken um sie danach weiterzuverkaufen finde ich unsympathisch.

    Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie sehr die Emotionen bei diesem Thema hochkochen können. Eine Anekdote hierzu:

    Vor Jahren gab es am damals am noch offenem schwarzen Brett der Spielbox eine Anzeige für Conquest of the Empire von MB. Damals (vor dem Reprint von Eagle Games) lagen die üblichen Angebote bei ca. 200, vielleicht auch 300 €. Ich bin seit den 90ern um dieses Spiel herumgeschlichen, mir war das immer zu teuer. Das Angebot auf der Spielbox (supa dupa freundschaftliche Community, wie hier immer proklamiert wird) wies keinen konkreten Preis auf, vielmehr wurde man aufgefordert ein Angebot abzugeben. Dies tat ich auch. 50 € war mir das Spiel, was ich nicht weiterverkaufen wollte, sondern endlich mal spielen wollte, wert. Ich rechnete natürlich mit einer negativen Antwort, aber einen Versuch war es mir wert. Also bot ich 50 €. Statt "nein danke, das ist mir zu wenig" kam sinngemäss "ob ich den Verkäufer für dumm verkaufen wolle, man wisse um den Wert des Spiels". Der Verkäufer hat also extrem viel in mein Angebot rein interpretiert ohne mich zu kennen oder nachzufragen. An diesen Reflex werde ich ab und zu erinnert, wenn ich hier an Beiträge zu dieser Thematik lese, dabei beziehe ich mich aber auf keinen konkreten Beitrag in diesem Thread.

  • Das Angebot auf der Spielbox (supa dupa freundschaftliche Community, wie hier immer proklamiert wird) wies keinen konkreten Preis auf, vielmehr wurde man aufgefordert ein Angebot abzugeben.

    Eine Situation, wie ich sie auf Flohmärkten hasse: Entweder man sagt eine Preis, den der Händler leicht erregt sofort akzeptiert (und bei mir das Gühl zurücklässt dämlich gewesen zu sein) oder die Reaktion ist Empörung. In der Regel liegt die Hoffnung des Verkäufers darin, die erste Situation herbei zu führen. Konkrete Preisanaben über die verhandelt werden kann sind mit da lieber, bzw. Preise außerhalb der eigene Vorstellung werden einfach nicht genommen.

    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Verkaufstaktik mittlerweile selbst beim Hausverkauf angekommen ist. Nennt sich "offenes Bieterverfahren" und wird selbst von serösen Anbietern, wie Stadtsparkassen praktiziert (Ohne, dass mitgeteilt wird, was andere Interessenten anbieten.)

  • Lies dir meinen Beitrag nochmal durch, das hatte ich in keinster Weise suggeriert. Es gibt noch einen großen Bereich zwischen Schleuderpreis und absolutem Wucherpreis. Wucherpreis ≠ Marktpreis.

    Der Ursprung dieses Thread ist ja eine Ebay-Auktion die bei über 170 Euro für eine vergriffene Erweiterung zu Robinson Crusoe. Im Falle einer Auktion bildet sich ja ein Marktpreis. Dies kann ja per Definition eigentlich kein Wucherpreis sein. Wie würdest du einen solchen Wucherpreis definieren? Das finde ich, ist ja sehr abhängig je nach Artikel und somit nicht so einfach zu bewerten ...

  • So gesehen, zahlt man eben mit Geld für gesparte Lebenszeit. Meiner Meinung nach ein durchaus fairer Deal.

    Es war schon immer finanziell von Vorteil im Thema zu sein, wem jemanden das egal bzw. mühselig ist, ist das ja legitim, nur darf man sich im Nachhinein nicht darüber beklagen, dass man für seinen Artikel zu wenig bekommen hat bzw. dies dann dem informierten Käufer vorwerfen.

  • grundsätzlich finde ich es interessant wie viele Nachrichten hier gepostet wurden. vielen Dank dafür erstmal. Scheinbar ein gutes Diskussionsthema.


    Natürlich habe ich schonmal ein Brettspiel günstiger gekauft bzw teuer verkauft. aber es geht hier um 5-10 euro höchstens. Was mich stört ist wenn Preise verlangt werden die das 5-6-7 aufwärts fache des ursprünglichen Preises sind. Wie ein markt zustande kommt weiß ich danke für die lehrreichen Beiträge.

    meine Aussage sollte einfach heißen: spielt eure Spiele bitte und wenn ihr sie nicht spielt haltet sie nicht dennen vor die sie gerne hätten? denke das ist okay so.


    Briefmarken hin oder her mir ist in dem Moment nichts besseres eingefallen. mano ich hätte die Schatzkiste so gerne. Schade, dass ichd as Spiel so spät für mich entdeckt habe.

  • Schalte doch einfach eine Suchanzeige und gibt den Preis an, den du zahlen möchtest. Evtl. findest du ja so ein Exemplar für dich. Allerdings war dann die Diskussion hinsichtlich Preis der genannten ebay-Auktion nicht unbedingt hilfreich für dich.