Eure schlechten Eigenschaften als Mitspieler?

  • Wir hatten hier schon einige Themen, in denen es darum ging, was euch an Mitspielern nerven kann. Mich würde aber nun interessieren, wie ihr euch selber als Mitspieler einschätzt? Seid ihr selber immer vorbildlich, oder gibt es Eigenschaften, die euch an euch selbst nicht gefallen? Denkt ihr zu lange nach? Seid schlechte Verlierer? Schlechte Gewinner? Ungeduldig? Zu sehr aufs Gewinnen fixiert? Bossy? Regelreiter? Überhart? Vendetta-Spieler? ...


    Ich bin selber leider nicht immer der Typ Mitspieler, wie man ihn sich wünscht -- vermute ich zumindest. Meine schlimmste Schwäche: Wenn ich gereizt oder genervt bin, kann ich das manchmal (oft?) nicht verbergen und sorge dadurch wahrscheinlich für schlechte Stimmung am Tisch. Das tut mir dann regelmäßig leid, weil ich weiß, dass ich das Problem bin; oder zumindest ein wichtiger Teil davon. Naja. Ich bin mir dieser bedauernswerten Eigenschaft zumindest bewusst, versuche mich zu bessern und hoffe darauf, dass wenigstens meine regelmäßigen Mitspieler mir diese Schwäche verzeihen können. :)


    Bin schon gespannt, wie ihr euch diesbezüglich einschätzt.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Die Selbsteinschätzung ist aber ohne die „andere Seite“ zu hören wenig nützlich. Geht es darum, ob man sich selber richtig einschätzt oder wie man als Spieler so ist?


    Also ich lasse meine Mitspieler immer gewinnen und demütige sie nur, wenn ich weiss, dass es ihnen auch richtig weh tut - also immer. Manchmal skripte ich das bereits einen Abend vorher, um eine quälende Dramaturgie bieten zu können.


    Als Regelerklärer lasse ich deshalb im Normalfall wesentliche Dinge weg und bringe diese erst zur Endabrechnung. Sollte es dann trotzdem nicht für den Sieg reichen lüge ich die Mitspieler an und sage, dass es FAQs auf BGG gibt, die das aber anders darstellen.


    Prinzipiell versuche ich auch neben dem Spielbrett Psychdruck aufzubauen. Nahrungsentzug, Trash Talk und finstere Blick sind meine Mittel der Wahl.


    Mitspieler, die nicht unterwürfig genug sind lade ich nicht mehr ein.


    Habe vor rd. 3 Jahren meine Leidenschaft für Solo-Spiele entdeckt.


    Suche aber aktuell auch eine neue Spielgruppe.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich "jammere" während der Partie, dass ich keine Chance auf den Sieg mehr habe. Meine Mitspieler halten das regelmäßig für "false flagging", leider behalte ich aber meistens recht. :/

  • In meiner Kindheit habe ich schon mal eine schlecht gelaufene Partie Monopoly mit einer runden Bewegung des Unterarms beendet. Das tue ich heute nicht mehr - also... Monopoly spielen ;). Naja, der Arm, bzw. seine Steuerung in solchen Situationen, ist auch deutlich entspannter geworden. Ich hab halt einen "dicken Kopf" und beschäftige mich mein Leben lang mit Denksport, Logik, Algorithmen und da lass ich es vermutlich zu oft raushängen, wenn mir ein besonderer Kniff im Spiel gelungen ist - selbstverständlich zum Nachteil des spielerischen Ergebnisses anderer am Tisch. Letztlich sollen ja alle Spaß haben, da tut es mir dann schon leid, aber was soll's - das ist eben ein *Spiel* und nicht das Leben. Gut, das wird nicht von allen so trennscharf gesehen und dann bleibt vielleicht was hängen.

  • Irgendwann in der Mitte des Regelerklärens:

    Ich: "...wenn du A sagst, musst du auch B sagen..."

    Irgendwann in der Mitte des Spiels:

    Ich: "Wie ich vor X Minuten gesagt habe: Wenn du A sagst, musst du auch B sagen."

    Er: "Nein hast du nicht!"

    Ich: "Nächstes Mal guckst du vielleicht nach dem Erklären auf dein Handy?!"

    Er: "Ich muss nicht mitspielen, wenn du nicht willst!"

    WhatsApp: Er wurde aus der Gruppe entfernt.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Eine ganz schlechte Angewohnheit ist bei mir, dass ich mich oft spontan dazu entschließe, statt der bereits bekannten Spiele unbedingt eins meiner neuen Spiele, ausprobieren zu wollen, was unter Umständen dazu führen kann, dass ich doch nicht ganz so regelfest bin, wie ich dachte, und es sich meine Mitspieler gewünscht hätten ... aber es gibt immer so viel an interessanten Spielen, die man noch nicht auf dem Tisch hatte, da fällt es mir wirklich schwer mich zurückzuhalten. Zudem steht mir manchmal für völlig unbeschwertem Spielgenuss mein eigener Ehrgeiz während des Spiels etwas im Weg, aber insgesamt ist verlieren für mich schlussendlich kein Problem ...

  • Ich kann Unaufmerksamkeit bei der Regelerklärung einfach nicht leiden und werde dann schnell ungeduldig.


    Gleiches gilt für Fragen, die nicht "an diese Stelle" gehören und deshalb meine Systematik bei der Regelerklärung durcheinander bringen; das bügele ich dann oft ab. Üblicher Dialog dabei: "Das gehört hier nicht hin, kommt noch, warte doch einfach ab; fragen kannst Du später noch." "Ich will es aber jetzt wissen, sonst vergesse ich meine Frage." "Die Antwort hilft Dir jetzt aber nichts, weil Du das an dieser Stelle nicht verstehst, ohne dass ich meine ganze Systematik kaputt machen muss." "Ich will es trotzdem jetzt wissen". "Jetzt nicht, später" und dann fahre ich mit der Erklärung fort.


    Klingt vielleicht sonderbar, aber wir spielen schon rund 40 Jahre zusammen, immer bin ich der Erklärbar. Da schleifen sich einfach Verhaltensmuster ein.


    Mit meiner Frau bräuchte ich einen solchen Dialog gar nicht erst führen, sie besteht einfach auf einer sofortigen Antwort. Sie sagt ja auch einfach nur: "Ruhe, ich muss denken!" Da gehe ich dann eben Kaffee kochen oder so etwas. Auch eingespieltes Verhaltensmuster.


    Bei meinen Mitspielern in der Spielegruppe werde ich bei mir überlang erscheinenden Denkphasen deutlich, das kann ich bei meiner Frau vergessen.


    Dafür spielt sie aber auch viel mehr mit mir und weitaus besser als meine langjährigen Mitspieler. Da bremse ich mich, es lohnt sich.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Sie sagt ja auch einfach nur: "Ruhe, ich muss denken!" Da gehe ich dann eben Kaffee kochen oder so etwas.

    ...und du erledigst bestimmt noch die Bügelwäsche und den Wocheneinkauf. Dahinter steckt doch ein System! :)

    Die Bügelwäsche nicht; bügelt heutzutage noch wer??? Wocheneinkauf durchaus, dann aber nicht als Unterbrechung eines Spiels und auch nicht allein, entweder mit Frau oder Sohn.;)

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Hallo zusammen,

    ich bin ein wirlich schrecklich ungeduldiger Mensch und kann es gar nicht leiden, wenn jemand, sich ewig nicht entscheiden kann oder nicht mal bemerkt, wenn er wieder an der Reihe ist. Dann fange ich schon an, meine Züge zu machen, während ich doch noch gar nicht an der Reihe bin. Da müssen mich alle am Tisch einbremsen.


    Ciao

    Nora

  • Ja also, Herr Sankt Peter , was Sie da beschreiben, das klingt ja überaus soziopathisch! Sehr schön. Was die Suche nach unterwürfigenMitspielern betrifft, ahbe ich auch noch einen nützlichen Trick parat. Da gab es auch nie Streit nachhaltiger Art. Man braucht dazu nur einen Elektroschocker und einen Kasten Bier zum Anlocken. Keine Probleme soweit. Die Jungs sitzen schon seit Jahren bei mir im Keller und sind überaus unterwürfig.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • 1.) Ich jammere gern mal, wenn ich das Gefühl habe, dass alles schlecht läuft. Das wird dann schon mal angemerkt. :saint: Besonders genervt sind die Mitspieler dann, wenn ich am Ende "plötzlich" gewinne.

    2.) Ich hasse Regelunklarheiten, da wird dann schon mal unterbrochen für eine BGG-Suche oder FAQs, wo manch Mitspieler einfach mit einer Entscheidung für Auslegung A oder B weitermachen würde.

  • 2.) Ich hasse Regelunklarheiten, da wird dann schon mal unterbrochen für eine BGG-Suche oder FAQs, wo manch Mitspieler einfach mit einer Entscheidung für Auslegung A oder B weitermachen würde.

    Wenn, dann mache ich das (BGG und so etwas) im Rahmen der Vorbereitung auf die Regelerklärung, die ich ja nahezu immer ohne Regelheft in der Hand frei mache. Während des Spiels kommt das nicht in Frage, da ist ohnehin allgemeiner Konsens in der Spielegruppe, dass ich für die Regeln zuständig bin und das entscheide, fertig. Oft merken die anderen nicht einmal, dass ich eine in einer konkreten Spielsituation für mich dann doch auftauchende Zweifelsfrage einfach entscheide.


    Diskussionen über Regeln gibt es nur mit meiner Frau, in der Spielegruppe nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Wenn, dann mache ich das (BGG und so etwas) im Rahmen der Vorbereitung auf die Regelerklärung

    Haha, ich kann leider nicht hellsehen! ;) Regelunklarheiten, die bei mir selbst beim Erlernen des Spiels auftauchen, bereite ich natürlich vor (das hielt ich jetzt für selbstverständlich). Oft kommen die Fragen dann aber doch erst in der Spielpraxis. Insbesondere haben wir so einen ganz speziellen Eurogamer, dem immer die verrücktesten Ideen kommen, die Mechanismen wider jeglicher thematischer Logik, "auszutricksen". 8-))

    Während des Spiels kommt das nicht in Frage, da ist ohnehin allgemeiner Konsens in der Spielegruppe, dass ich für die Regeln zuständig bin und das entscheide, fertig.

    Es ist ja auch nicht alles schwarz und weiß, so wie ich es oben in Kurzform angedeutet habe. :) Natürlich richte auch ich mich nach dem Willen der Spielegruppe. Aber ich rege zumindest eine kurze Pause für eine Recherche an. In der Regel wird das hier aber tatsächlich gern angenommen, geht ja auf dem Smartphone relativ fix. Was ich wiederum nicht machen würde, wäre, einfach selbst zu entscheiden, zumindest ohne darauf hinzuweisen, dass ich es eigentlich auch bloß nicht weiß. :/

  • Ich kann mich wunderbar in ellenlangen Regeldiskussionen verlieren. Danach beharre ich trotz des Gegenbeweises auf meiner Version, weil alles andere "unlogisch" ist. Später kann ich wie viele andere hier wunderbar rumjammern, dass alles gegen mich läuft.

    Gewinnen will ich natürlich immer, egal wer mitspielt (auch wenn es 6-Jährige sind). Zur Not auch mit unfairen Mitteln. Deswegen spiele ich auch bevorzugt Spiele, die ich gut kenne, der Rest aber nicht.


    Ach so....gerade erst gesehen, dass es hier nicht um die positiven Eigenschaften geht....;):P

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Meine größten Verbrechen sind:


    1. Bei der Regelerklärung erwarte ich spitze Ohren und absolute Aufmerksamkeit. Ich erkläre so oft die Regeln, da finde ich es einfach unhöflich, wenn man nicht wenigstens die 20 Minuten ordentlich zuhört. Da werde ich leider oft etwas patzig und das tut mir nachher immer Leid. Das gilt auch bei Nachfragen von Regeln, die ich vor 2 Minuten erklärt hatte. Ich sollte hier versuchen einfach lockerer zu bleiben.


    2. Würfelspiele bringen mich oft dazu, dass ich über mein typisches Würfelpech meckere. Aber so Spiele kommen deswegen eh selten bei mir auf den Tisch.

  • Was ich wiederum nicht machen würde, wäre, einfach selbst zu entscheiden, zumindest ohne darauf hinzuweisen, dass ich es eigentlich auch bloß nicht weiß. :/

    In meiner Spielegruppe ist das ganz einfach: Die Mitspieler haben schlicht null Interesse daran, sich mit der Spielregel oder deren Einzelheiten zu befassen. Sie wollen von mir wissen, wie es geht, und danach wird gespielt, gilt schließlich für alle gleich.


    Einfach mal eine Unsicherheit mit einer Entscheidung zu überspielen, fällt mir nicht schwer. Es ist wie in vielen Dingen: Zeigt man seine Unsicherheit, überträgt sie sich auf andere. Diese anderen sind aber gerade die, die spielen, nicht Regeln diskutieren wollen.


    Dass das auch anders geht, weiß ich sehr genau. Ich spiele schließlich mehr mit meiner Frau als mit meiner Spielegruppe. Meine Frau ist da ganz anders. Wenn ich sie nicht überzeugen kann, muss ich halt zu BGG oder so etwas.


    Ich kenne also beides. Wie es jeweils läuft, hängt davon ab, mit wem ich spiele.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Wenn ich ein Spiel total schei*e finde, kann ich unleidlich werden. Das gilt insbesondere dann, wenn ich den Eindruck habe, dass Spielentscheidungen wenig bis gar keine Rolle spielen, alles nur primär am Glück hängt, und sich diese Situation in der nächsten halben Stunde auch nicht mehr ändern wird. Manche Kartenspielen sind da besonders kritisch. Ausscheiden, ohne irgendetwas dafür zu können, und ähnliches. Für begrenzte Zeit, als Absacker, okay, meinetwegen. Brauche ich nicht zum Glücklichsein, mache ich aber noch anstandslos mit. Aber wenn ich länger als 30 Minuten solche reinen Glücksdinger wie Machi Koro spielen sollte, gehe ich auf die Palme, und die 10 Runden #KrassKariert neulich, bis in der 5er-Runde einer das dritte Mal verloren hatte, fand ich auch schon arg grenzwertig...

  • Wenn ich ein Spiel total schei*e finde, kann ich unleidlich werden. Das gilt insbesondere dann, wenn ich den Eindruck habe, dass Spielentscheidungen wenig bis gar keine Rolle spielen, alles nur primär am Glück hängt, und sich diese Situation in der nächsten halben Stunde auch nicht mehr ändern wird.

    :thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup:

  • Ich glaube, ich habe vor allem zwei schlechte Eigenschaften als Spieler:


    - Ich habe eine deutliche Meinung. Ein Spiel ist für mich entweder richtig gut, nett oder scheiße. Und wenn es für mich scheiße ist, dann sage ich das auch. Schon während des Spiels (aber abgebrochen wird deshalb noch lange nicht) und danach erst recht. Ein solches Spiel werde ich dann sicher nicht noch einmal spielen, auch wenn alle anderen der Runde es gerne spielen möchten. Dann sollen sie es bitte ohne mich spielen, ich beschäftige mich dann anderweitig. In solchen Situationen wäre ich ihnen keineswegs böse, aber das verstehen viele nicht.


    - Ich denke laut. Zwar glaube ich, dass ich nicht übermäßig lange denke, aber in den Phasen, in denen es etwas länger dauert, quassele ich beim Denken. Einigen geht das tierisch auf den Senkel. Ich brauche das aber, sonst komme ich gar nicht voran. Außerdem finde ich selbst es auch bei anderen besser, wenn sie während des Denkens reden, als wenn sie nur still vor sich hin brüten.


    Ciao

    Stefan

  • - Ich denke laut. Zwar glaube ich, dass ich nicht übermäßig lange denke, aber in den Phasen, in denen es etwas länger dauert, quassele ich beim Denken. Einigen geht das tierisch auf den Senkel. Ich brauche das aber, sonst komme ich gar nicht voran. Außerdem finde ich selbst es auch bei anderen besser, wenn sie während des Denkens reden, als wenn sie nur still vor sich hin brüten.

    Finde ich ok und es hat einen Vorteil: Etwaige erfahrenere Spieler können erkennen, wenn es "verquer" zu gehen droht und könnten hilfreiche Erklärungen einstreuen, wenn so etwas gewünscht ist.

    Das kommt bei uns immer wieder mal vor, wobei ich es vielleicht manchmal mit den Hinweisen an schwächere Spieler übertreibe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Wir hatten hier schon einige Themen, in denen es darum ging, was euch an Mitspielern nerven kann. Mich würde aber nun interessieren, wie ihr euch selber als Mitspieler einschätzt? Seid ihr selber immer vorbildlich, oder gibt es Eigenschaften, die euch an euch selbst nicht gefallen? Denkt ihr zu lange nach? Seid schlechte Verlierer? Schlechte Gewinner? Ungeduldig? Zu sehr aufs Gewinnen fixiert? Bossy? Regelreiter? Überhart? Vendetta-Spieler? ...


    Ich bin selber leider nicht immer der Typ Mitspieler, wie man ihn sich wünscht -- vermute ich zumindest. Meine schlimmste Schwäche: Wenn ich gereizt oder genervt bin, kann ich das manchmal (oft?) nicht verbergen und sorge dadurch wahrscheinlich für schlechte Stimmung am Tisch. Das tut mir dann regelmäßig leid, weil ich weiß, dass ich das Problem bin; oder zumindest ein wichtiger Teil davon. Naja. Ich bin mir dieser bedauernswerten Eigenschaft zumindest bewusst, versuche mich zu bessern und hoffe darauf, dass wenigstens meine regelmäßigen Mitspieler mir diese Schwäche verzeihen können. :)


    Bin schon gespannt, wie ihr euch diesbezüglich einschätzt.

    Bruder im Geist (und am Tisch)


    Im übrigen glaube ich, dass es den perfekten mitspieler nicht gibt. Sonst würde man überwiegend nur sol spielen.

    Gerade das "Auskommen" mit anderen, macht ein Spiel interessant. Oder?!


    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Ich denke laut.

    Stefan spielt "A Game of Thrones":


    "Ok, zunächst werde ich Haus Greyjoy versprechen, dass ich mich an einer Attacke gegen die Starks beteilige. Statt eines Unterstützungsmarkers lege ich natürlich einen Angriffsmarker und marschiere bei ihm ein. Mit einer 3er-Kampfkarte werde ich das auf jeden Fall gewinnen, damit rechnet er nicht. Dann kümmere ich mich um Dorne, denen ich zunächst garantiere, dass mich der Süden nicht interessiert..."

  • Meine Mitspieler haben den Begriff "rumpetern" für mich erfunden, weil ich es manchmal nicht allzu genau nehme und schludere. Zum Beispiel sortiere ich meine Waren nicht hübsch ins begrenzte Inventar, so dass jeder sehen kann, was ich noch nehmen kann, sondern hab einfach einen wilden Haufen, und die anderen müssen mir schon glauben, dass das passt. Oder dass ich mir und anderen Spielern recht frei das Gegenteil von "berührt, geführt" zugestehe, wildes Zurücknehmen von irgendwelchen Zügen.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Stefan spielt "A Game of Thrones":

    Das wäre ja zu einfach. Meine "Selbstgespräche" bestehen eher aus Teilsätzen, bspw.


    "Ich könnte also dort [kurze Pause] das wäre nicht schlecht. Aber andererseits [kurze Pause] nee, das klappt nicht. Dann vielleicht doch lieber [kurze Pause] Ja so, geht's!"


    usw. Also nicht wirklich hilfreich für die anderen und insofern schon verständlich, dass es einige aufregt.


    Ciao

    Stefan

  • Oder dass ich mir und anderen Spielern recht frei das Gegenteil von "berührt, geführt" zugestehe, wildes Zurücknehmen von irgendwelchen Zügen.

    Also das geht bei uns in der Spielegruppe gar nicht.


    Wir haben einen "extrem" langsam spielenden und denkenden Mitspieler, der auch im echten Leben "alles" hinterfragt und sich unfassbar schwer damit tut, sich zu entscheiden. Der war schon immer so. Das zeigte sich mal besonders aufregend in dem alten Spiel Kaiser (frühe Kombi zwischen Brett und PC-Spiel, Computersteinzeit schon auf dem Commodore 64). Da musste man u.a. seine Bevölkerung ernähren, wozu man ihr Getreide zuwies. In dem Spiel konnte man jede Eingabe korrigieren, solange man nicht die Taste für Weitergabe an den nächsten Spieler betätigt hatte. Da hat der, alleine bei diesem Punkt und es gab ja eine ganze Reihe Punkte, die abzuarbeiten waren, immer wieder hin und her -das ist zu viel, ach nein, doch eher zu wenig- gemacht. Es war einfach grausig.

    Das hat dann in unserer Spielrunde zu der eisernen Regel geführt, dass Züge nicht zurückgenommen werden dürfen, außer bei sofort bemerktem offensichtlichem Versehen oder ebenso sofort bemerkter Regelwidrigkeit. Bei später bemerkter Regelwidrigkeit, etwa eine Spielfigur steht an einer Stelle, an der sie nach der Spielregel nicht stehen kann, wird die Figur vom Spielplan entfernt.


    Wenn man schon "ewig" braucht, dann nicht auch noch nach einem Spielzug diesen wieder zurücknehmen, da droht dann ja eine Endlosschleife. Gilt dann natürlich für alle Spieler.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Bin immer sehr ungeduldig, was die Denkzeit meiner Mitspieler angeht.

    Entweder kommt da von mir ein lauter Schnarcher, was meine Frau zu einem lauten, genervten :"Holger!!!" inspiriert.

    Ganz oft kommt aber auch die Frage von mir:" Sagt mal, ist das hier Efeu, was mir hier die Beine hochwächst?"


    Tut mir nicht leid, aber damit müssen meine Mitspieler klarkommen. Tun die meisten auch. Und wenn nicht.........



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • So eine konkrete „schlechte Eigenschaft“ kann ich nicht benennen, eher mal dies oder das. Beeinflusst wird das vermutlich auch durch den Tagesverlauf und dessen Unbill, schlägt sich dann auch in der Freizeit leider nieder. Aber wie schon von Sankt Peter zu Beginn aufgezeigt, wird das von anderen Leuten vermutlich anders gesehen. Vielleicht bin ich ja auch der größte „A....“ und man spielt nur aus Mitleid mit mir, wer weiß...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich bin in vielen Spielen mit meiner Zugplanung im voraus fertig und mach sehr schnell und unkommentiert meine Aktionen - um dann schnell wieder der Downtime zu fröhnen. Manch unaufmerksamer Spieler glaubt gleich daran, dass ich Schummel, wurde mir auch schon mal als Arroganz ausgelegt.. Außerdem halte ich mich nie an Absprachen; aber was kann ich denn dafür, dass die Mitspieler immer wieder darauf reinfallen?

    Cardboard Games Master Race

  • Exhibitchee


    An Absprachen halte ich mich auch nicht. Ich verspreche immer ein warmes Essen und weise darauf hin, dass es blöd wäre, wenn die Mitspieler vorher noch zuhause essen. Dann kommen die hungrig und unkonzentriert an. Aber ich serviere nichts - nicht mal nen Keks. Hehe. Man kann den Abend über richtig beobachten wie es denen immer schlechter geht. Ich esse meistens dann heimlich draussen und behaupte, dass ich nur so oft auf Toilette muss. Das Leiden kann verstärkt werden, wenn man am Tisch noch über Essen berichtet oder leichte kulinarische Duftwolken in den Raum einströmen lässt.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Wenn man schon "ewig" braucht, dann nicht auch noch nach einem Spielzug diesen wieder zurücknehmen, da droht dann ja eine Endlosschleife. Gilt dann natürlich für alle Spieler.

    Für mich liegt hier im ersten Teil der entscheidende Part. Wenn jemand schon "ewig" braucht, dann sollte er es irgendwann mal gut sein lassen und seine Figur (oder was auch immer) eben auch mal dort stehen lassen, wo er sie dann letztlich hingestellt hat.

    Auf der anderen Seite, wenn jemand seine Züge schnell macht und dann (vielleicht gerade deshalb) einmal etwas übersieht, dann darf er das bei uns auch schnell noch einmal ändern, wenn es keine größeren Rückabwicklungen erfordert und inzwischen kein relevanter Informationsvorsprung entstanden ist. Hier hart zu bleiben erscheint mir kleinlich und verleitet auch nochmal stärker zu langem Grübeln. Zum guten Stil gehört natürlich auch, so eine Änderung nur selten in Anpruch zu nehmen - das jeden Zug zu machen, ist für mich klar eine schlechte Eigenschaft.

  • Hier hart zu bleiben erscheint mir kleinlich und verleitet auch nochmal stärker zu langem Grübeln. Zum guten Stil gehört natürlich auch, so eine Änderung nur selten in Anpruch zu nehmen - das jeden Zug zu machen, ist für mich klar eine schlechte Eigenschaft.

    Da bin ich dann doch gerne "kleinlich".

    Wir haben wenig Einfluss darauf, wie lange jemand denkt. Einen "Grübler" zu hetzen, ist eher kontraproduktiv.

    Wir können aber alle gleich behandeln: Wenn einer seinen Zug nicht zurücknehmen darf (weil er vielleicht eh schon lange denkt), dann darf es niemand. Keiner ist gezwungen, den anderen durch übermäßige Eile zeigen zu müssen, wo der Hammer hängt. Wer eilig spielt, muss es eben auch eilig können.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Meine einzig schlechte Eigenschaft als Mitspieler: ich habe zu wenig Zeit. Sorry an meine Spielebekannten. Ich weiß, mit so einem geilen Macker will man immer spielen, aber ich schaffe es einfach nicht immer Euch gerecht zu werden.

  • Exhibitchee


    An Absprachen halte ich mich auch nicht. Ich verspreche immer ein warmes Essen und weise darauf hin, dass es blöd wäre, wenn die Mitspieler vorher noch zuhause essen. Dann kommen die hungrig und unkonzentriert an. Aber ich serviere nichts - nicht mal nen Keks. Hehe. Man kann den Abend über richtig beobachten wie es denen immer schlechter geht. Ich esse meistens dann heimlich draussen und behaupte, dass ich nur so oft auf Toilette muss. Das Leiden kann verstärkt werden, wenn man am Tisch noch über Essen berichtet oder leichte kulinarische Duftwolken in den Raum einströmen lässt.

    Ich vermute, Du suchst dafür auch gezielt in der Bahnhofsmission oder unter Brücken bei den Obdachlosen nach Mitspielern - damit Du sicher sein kannst, dass Deine Spielegruppe auch echten Hunger hat - und kennt?

  • ... und wenn die Gäste vom Bahnhof dann wieder gehen müssen, kann man ihnen schnell noch ein bisschen aus Bequemlichkeit angesammeltes Leergut in die Hand drücken, Das ist die wahre Kunst der hinterhältigen Erniedrigung.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Vertrauen ist gut, Kontolle ist besser! Ich kontolliere die Spielzüge meiner Mitspieler und achte darauf, dass alles bezahlt wird und in der richtigen Reihenfolge abläuft. Ist mir schon manchmal unangenehm, wenn man andere zum x-mal auf ihre Fehler hinweisen muss. :S