• Hier ein kleiner Bericht über das Unknowns-Treffen.


    Zunächst einmal einen lieben Dank an Christian (Spielstil.net) für die Organisation dieses Treffens. Ganz toll!


    Angereist sind wir (meine Lebensgefährtin und ich) am Donnerstag nachmittag. Von Ulm aus war das kein langer Weg :). Die letzten paar Meter zum Hotel hinauf waren etwas abenteuerlich. Im Winter bei Schnee würde meine Lebensgefährtin dort nicht fahren wollen. Die Straße war teilweise so schmal, dass dort nur ein Auto Platz hatte. Zum Glück kam uns keiner entgegen...

    Wir haben dann erst mal unser Zimmer bezogen. Dort erwartete uns vom Balkon aus ein grandioser Blick hinab ins Tal auf den Niedersonthofner See!


    Nachdem wir Njoltis begrüßt hatten, wollten wir noch das Tageslicht ausnutzen für einen kleinen Spaziergang hinauf zu den Almwiesen. Wir fühlten uns wie Heidi. Dem Kuhglockengebimmel hinterher erreichten wir schließlich auf dem Berg oben eine Ansammlung von Kühen. Bevor die Nacht einbrach, hatten wir dann kehrt gemacht zurück ins Hotel.


    Vor dem Abendessen dann eine schnelle Partie Welcome to. Ein wirklich nettes Abstrich-Spiel, was mir gut gefallen hat. Da es sich hierbei um ein Multiplayer-Solitärspiel handelt (ähnlich we Take it easy), konnten bei diesem Spiel beliebig viele Spieler mitmachen.


    Nach dem Abendessen zusammen mit LemuelG, nora und ihrem Mann hatte ich dann Blackout in Angriff genommen. Für mich war es die zweite Partie, für die anderen die erste. Ein komplexes Spiel mit sehr vielen Möglichkeiten. Man muss sich in jeder Runde genau überlegen, welche neue Auftragskarten man sich kauft (sofern man Geld hat..). Dabei muss man gut vorausüberlegen, wie man die Bedingungen erfüllt, damit man diese Karten auch aktivieren kann. Wir hatten alle recht schnell den vierten Karten-Slot freigeschaltet. Die Spieldauer war mit fast vier Stunden recht lang. LemuelG hatte den besten Durchblick und uns alle abgezogen. Am Ende hatte er ca. 30 Punkte Vorsprung auf den Zweitplazierten (mich). Nach wie vor gefällt mir dieses Spiel supergut!


    Am nächsten Tag hatte LemuelG nach dem Frühstück die Spielanleitung von Captains of the Gulf aufgefrischt. Meine Lebensgefährtin und ich hatten uns gleich für eine Partie angemeldet. Nora gesellte sich noch dazu. Thematisch ein sehr schönes Spiel. Der Autor muss sich intensiv mit dem Fisch-Populations-Mechanismus beschäftigt haben. Das merkt man dem Spiel an. Inhaltlich hat mich das Spiel aber nicht ganz überzeugen können. Man macht immer das gleiche. Aus dem Hafen auslaufen, Fische fangen, wieder zurück zum Hafen, Fische verkaufen, den Ertrag in neue Karten investieren, den Kutter auftanken, und wieder auslaufen. Das macht man dann das ganze Spiel durch. Etwas monoton das ganze.


    Nach dem Mittagessen hatten wir uns etwas zurückgezogen und haben dann einen Spaziergang an den See gemacht. Sehr idyllisch!


    Wieder zurück hatten wir dann zu zweit Reykolt gespielt. Unsere erste Partie. Hat uns beiden ganz gut gefallen. Wenige Regeln erzeugen ein interessantes Spiel, bei dem man allerdings gut vorausplanen sollte. Wir haben die Basis-Variante mit dem A-Deck gespielt. Ich bin gespannt auf die weiteren Decks und den Story-Modus.


    Am Abend dann den Heavy-Euro-Klopfer Prehistory. Nora's Mann hatte sich bereit erklärt, die Spielanleitung durchzuarbeiten. Ziemlich viele Regeln. Fast zwei Stunden hatte er für die Erklärung benötigt. Das lag allerdings daran, dass die Regeln ziemlich unintuitiv sind. Man muss sie sich regelrecht reinprügeln. Es gibt Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jede Jahrszeit hat ihren eigene Regeln. Im Frühlung und im Sommer hat man zwar die gleichen Aktionen zur Auswahl. Die Ressourcen-Würfel haben aber dabei jeweils eine sehr unterschiedliche Bedeutung. Das ist recht verwirrend und man hat anfangs Probleme, sich daran zu gewöhnen. Im Herbst macht man dann etwas völlig anderes. Der Winter ist eine reine Bürokratie-Phase.

    Thematisch gefällt mir das Spiel ziemlich gut. Man fischt, geht jagen, sammelt Beeren, beschäftigt sich in der Freizeit mit Höhlenmalereien, und führt abends am Lagerfeuer religiöse Rituale durch. Im Herbst wandert man durch die Wildnis, baut sich Lager und vergnügt sich in der Hütte, was dann Nachwuchs erzeugt. Spielmechanisch ist das ganze dann aber ein Eurogame pur. Die Thematik wird allerdings durch die Spielmechanik ganz gut eingefangen. Durch die Masse an Regeln hat man sehr viele Möglichkeiten. Die Spieldauer ist entsprechend lang. Wir haben nach drei Stunden dann das Spiel abgebrochen. Nora und ihrem Mann hat das Spiel nicht gefallen, uns beiden allerdings sehr gut. Wir sind gespannt, wie sich das Spiel zu zweit spielt.


    Am Samstag morgen wollte Njoltis Symphony No. 9 spielen. Ich habe das Spiel bereits auf der Messe gespielt und konnte es also erklären. Es gesellten sich dann noch monchhichi und ein weiterer Spieler dazu. Das ganze hat nicht viele Regeln und war deshalb recht schnell erklärt. Am komplexesten sind die Siegpunkte-Mechaniken der einzelnen Musik-Werke, die man während des Spiels erwirbt. Bei jedem Komponisten gelten hier andere Regeln. Hieraus ergibt sich aber dann ein recht interessantes Spiel. Das ganze ist sehr interaktiv. Es findet ein Hauen und Stechen statt. Das Spiel endete sehr knapp. Mit einem Punt Vorsprung hatte Njoltis gewonnen.


    Nach dem Mittagessen wollte Njolis dann Azul spielen, was er zu meinem Erstaunen noch nicht getan hatte. Okay, schnell erklärt, es gesellte sich dann noch Pau dazu. Auch er kannte das Spiel noch nicht... Hat uns allen recht gut gefallen.


    Danach in der selben Runde Reykolt gespielt. Njoltis hat das Spiel nicht gefallen. Mir allerdings nach wie vor gut :P.


    Dann mussten wir uns verabschieden. Wir hatten abends noch eine Familienfeier...


    Wir fanden das Treffen sehr schön. Wie Njoltis schon schrieb, wieder Erwarten können Unknownsler ziemlich nett sein. Wir freuen uns auf eine Wiederholung (sofern sich Njoltis nochmal bereit erklärt, dieses wieder zu organisieren...). Wir jedenfalls wären auf alle Fälle wieder dabei!

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  • 18 Spieler ist doch gar nicht schlecht. Bei dem von mir veranstalteten Treffen in Mittelfranken waren es jeweil ca. 30 Personen. Ich finde so knapp 20 reicht schon für ein schönes Spielewochenende. Ich wäre gerne das nächste Mal dabei auf der Alm. Mal sehen was geht im Herbst 2019.

  • Ich wäre gerne das nächste Mal dabei auf der Alm.

    :)


    Das mit der Alm ist leider etwas übertrieben. Wir haben ein gemütliches Hotel direkt am Hang mit schönem Blick auf den Niedersonthofener See. Ich poste später ein paar Bilder dazu.


    Mich stört nicht die Anzahl an Leuten. Lieber etwas weniger, dafür aber die richtigen (und die Truppe war - wie letztes Jahr - Klasse!). Es ist einfach zermürbend, wenn man das erste mal abfragt und viele sagen, dass sie auf jeden Fall dabei sind. Wenn dann davon etwa 50 % dann absagt oder sich gar nicht meldet, wenn es um eine Anmeldung geht, ist das einfach etwas frustrierend...

  • Mich stört nicht die Anzahl an Leuten. Lieber etwas weniger, dafür aber die richtigen (und die Truppe war - wie letztes Jahr - Klasse!). Es ist einfach zermürbend, wenn man das erste mal abfragt und viele sagen, dass sie auf jeden Fall dabei sind. Wenn dann davon etwa 50 % dann absagt oder sich gar nicht meldet, wenn es um eine Anmeldung geht, ist das einfach etwas frustrierend...

    *huch

    Wieso fühle ich mich nun spontan angesprochen?! =O

    Ganz generell war ich nicht dabei, weil ich den Zeitpunkt für ungünstig finde. Gerade in den beiden Wochen nach Essen nehmen sich meine Frau und ich extra Urlaub, um die Neuheiten zu spielen. Unsere Kleine geht aber weiterhin in die Kita -> perfekt: So haben wir einmal im Jahr den Morgen und Mittag Zeit, einmal für uns zu sein und Neuheiten alleine zu spielen. Von daher bin ich generell nicht bei einem Termin um diesen Zeitraum mit von der Partie. Ein Spieletreff im Sommer, bei dem man die Kleine mitnehmen könnte, damit sie parallel sich draußen austobt, fände ich weitaus besser (was nicht bedeutet, dass ich dann generell dabei wäre...der Termin muss ja immer noch passen...)....aber ich verstehe natürlich, dass es es sich anbietet, so direkt nach Essen einen Termin auszumachen, um dann gepflegt die ganzen Neuheiten zu zocken.

  • Christian (Spielstil.net), ich glaube, diese Erfahrung machen viele Veranstalter - auch wir bei unseren LARPs.

    Ich denke, es gibt einfach zu viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, dazu kommt eine sinkende Bereitschaft zur Verbindlichkeit. Zu meiner wöchentlichen Brettspielrunde (Mittwochs) können manche Spieler noch nicht mal Montags zu- oder absagen! :)

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  • Ein Spieletreff im Sommer, bei dem man die Kleine mitnehmen könnte, damit sie parallel sich draußen austobt, fände ich weitaus besser

    #Thalhäusl, das erstes von drei Wochenenden ist für die Familie gedacht. Letztes Jahr es war ein Bild für die Götter, wie sich die Gruppe der ganzen Kinder (3 bis 13 Jahre) komplett selbst beschäftigt hat. Ich bin gespannt, ob das immer so harmonisch bleibt. ;)

    LG Nils

  • Christian (Spielstil.net) Da hilft wohl nur Vorkasse bzw. eine Anzahlung auf die Zimmer. Das siebt stark aus.

    Das habe ich mir glücklicherweise angewöhnt. :)

    Wieso fühle ich mich nun spontan angesprochen?! =O

    Du bist der schlimmste von allen... :lachwein::lachwein:


    Spaß beiseite. Ich habe niemanden persönlich gemeint. Mir ist auch klar, dass nicht alles immer so gut passt, nur die Menge war dann etwas zermürbend.


    der Termin muss ja immer noch passen

    Ja, den gehe ich nächstes Jahr früher an. Im Endeffekt lief es dieses Jahr so, dass ich im Frühjahr vor Ort war und mir Termine geben ließ. Der erste war mitten in den Sommerferien (fällt aus, zu viele im Urlaub), der zweite am Wochenende der Spielwiesn (fällt aus, große Gegenveranstaltung), der dritte war das Essen Wochenende (ich sag mal nix dazu). Der vierte war das Wochenende, das ich verwendet habe. Sonst war alles zu sehr ausgebucht. :)


    Daher der Termin. Mal schauen, wie es nächstes Jahr läuft...

  • Christian (Spielstil.net), ich glaube, diese Erfahrung machen viele Veranstalter - auch wir bei unseren LARPs.

    Ich denke, es gibt einfach zu viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, dazu kommt eine sinkende Bereitschaft zur Verbindlichkeit. Zu meiner wöchentlichen Brettspielrunde (Mittwochs) können manche Spieler noch nicht mal Montags zu- oder absagen! :)

    Das ist es: Die "sinkende Bereitschaft zur Verbindlichkeit" ist etwas was ich gar nicht mag. Von Menschen, die unfähig sind Termine zu planen, versuche ich mich fern zu halten.

  • Hallo Christian (Spielstil.net),

    nochmals vielen Dank für das tolle Wochenende. Das kann man gerne wiederholen.


    Bilder hat @canis (Mario) nur eines vom Balkon aus gemacht und dabei auch noch den Finger vor der Linse (war halt noch recht früh).


    Gespielt haben wir auch so viel, wie schon lange nicht mehr an einem langen Wochenende. Am Sonntag waren wir dann ziemlich platt und froh wieder zu Hause zu sein. Dort hat schon #Teotihuacan auf uns gewartet. Ich werde jetzt #Teotihuacan und #TalesoftheNorthlands (Noggin) lernen und unsere nächsten Spielerunden werden gnadenlos unsere auf Verdacht eingesammelten Spiele vorgesetzt bekommen. Ich warte noch auf ein Paket der Spieleoffensive (#BlueInk, Erweiterung zu #Viticulture und #IsleofSkye sowie #Valparaiso). Da gibt es jeden Tag eine Mitteilung, welche Kombination der Spiele gerade vorhanden ist..


    #PassingthroughPetra hat uns sehr gut gefallen, aber der Preis (Minimum 48 Euro) ist doch ganz schön happig. Es ist ja nicht so, als hätten wir keine anderen Spiele. Es gab aber auch Spiele, bei denen wir froh waren, daß wir sie nicht auf Verdacht gekauft haben ( das Weiterverkaufen und Verschicken ist schon lästig). Andere spielen wir zwar gerne mit, müssen sie aber nicht haben.


    Über die vielen neuen Spiele, die wir kennengelernt haben, werde ich im Wochenthread etwas erzählen -- wahrscheinlich in mehreren Portionen.


    Ciao Nora

    Einmal editiert, zuletzt von nora ()

  • Ich wusste ja dieses Jahr zumindest, dass es unsicher werden würde, darum habe ich mich diesmal noch nicht einmal unverbindlich angemeldet. Dabei hätte ich es letzten Endes sogar kurzfristig hinbekommen. Mir hatte es beim ersten mal tatsächlich sehr gefallen -- wobei es seinerzeit ja quasi auch schon vorher verpflichtend für mich war aufgrund der öffentlichen Androhung von unbestimmten Konsequenzen im Falle der Abwesenheit. ;) Dann hoffentlich im kommenden Jahr, falls es weitergeht. Außerdem, irgendwer muss ja schließlich auch die AT-Fahre hochhalten. Ist ja traurig sonst. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.