Neanderthal & Greenland

  • Inzwischen gibt es eine Vorschauseite für den Kickstarter, der am 10. Januar starten soll.

    Link (?ref ist von Sierra Madre; Media Einbindung geht für (diese) Vorschauseite(n) wohl nicht)


    Ich bin mir noch nicht sicher, ob mich das neue Kartendesign überzeugt, aber das wäre ansonsten für mich der Grund meine alten einzutauschen (gesetzt dem Fall jemand nimmt mir dann mein Neanderthal und Greenland + Sami ab...), ggf. dann erst per normalem Verkauf...

    Außerdem habe ich Bedenken, dass mit dem ganzen Stretchgoalzeugs, wie den Holzfiguren die Box deutlich größer wird als die bisherige (die ja bei mir schon kaum richtig schließt), gleichzeitig sind die natürlich deutlich netter anzusehen als die Scheiben

    Cardboard Games Master Race

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  • Sieht gut aus. Ich bin erst neulich auf Eklund Spielen gestoßen. Das scheint mir eine ganz nette Kombination zu sein. Und mit 50$ (plus Versand) für zwei Spiele auch moderat gepreist. Hoffentlich kommt ein bisschen was für Stretch-Goal-Komponentverbesserungen zusammen. Von mir aus soll es aber bei eher kleinen Boxen bleiben.

  • Was kannst du denn zu dem Spiel sagen?


    Ich habe mir eben mal die Kickstarter Seite durchgelesen und finde die Thematik relativ spannend. Vielleicht bekommt man ja eine Gruppenbetsellung bei der Spiele Offensive oder hier zusammen. Gerade bei einem Preis von 11,6$ pro Spiel fände ich es sehr attraktiv einzusteigen und beide Spiele zu kaufen.

    Wenn mich die Mechaniken überzeugen, würde ich es natürlich auch für den normalen Preis kaufen, der ja auch vertretbar zu sein scheint, aber im Gruppen Pledge ist das Spiel nun wirklich ein unwiderstehliches Angebot.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Die Pledge Levels für mehr Exemplare sind nur für Händler bzw. Distributoren. Der Preis ist dennoch sehr fair.

    Ich kann mal was dazu schreiben, aber nicht jetzt. Nur eins: Man sollte das Thema sehr spannend finden und Geduld fürs Regelstudium mitbringen. Die dt. Regeln findet man auch im Internet (und die Legende ist wahr, Teile der Anleitung auch auf der Spielschachtel)

    Cardboard Games Master Race

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  • Schade, dass es keine Upgradepacks für Besitzer der Vorversionen gibt. Ich hätte Interesse an der Sea Sami Erweiterung zu Greenland, die ja jetzt im Basisspiel integriert ist.

  • Phil Eklund Spiele entwickeln sich weiter - Greenland ist ja damit inzwischen schon bei der 3rd Edition angekommen. Das Regelwerk wird verständlicher, das Layout wird übersichtlicher, die Symboliken werden einheitlicher und meist wird auch direkt der Grafikstil überarbeitet. Wer das nicht mag und dabei das ungute Bauchgefühl hat, eine veraltete Version im Schrank stehen zu haben, muss entweder immer nachkaufen oder direkt auf diese Spiele verzichten, weil zu jeder Zeit als "unfertig" angesehen.


    Die Erstauflage von Greenland von 2014 lässt sich immer noch gut spielen, allerdings war die durch die drei Stämme mit ihren Sondereigenschaften recht einseitig spielbar, vieles fühlte sich vorgegeben an, Abweichungen schienen kaum sinnvoll, weil man sonst gegen seine Sondereigenschaften spielte. Thematisch dicht, spielmechanisch eher durchschnittlich. Ist deshalb seit Ewigkeiten nicht mehr aufm Tisch gekommen, weil ein "nur gut" inzwischen nicht mehr für mich ausreicht. Aber mal eine Dreierpartie wagen, könnte durchaus interessant sein. Ist auch laut BGG ein Spiel, was man bevorzugt zu dritt spielen sollte.

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  • oder direkt auf diese Spiele verzichten, weil zu jeder Zeit als "unfertig" angesehen

    Dieses.:thumbsup:


    Wobei das "Unfertige" an sich nur die Hälfte dessen ist, was mich stört. Mindestens genauso störend finde ich, dass Herr Eklund sich überhaupt keine Mühe geben will, etwas "Fertiges" zu entwickeln. Das finde ich ein Stück weit respektlos gegenüber dem Kunden, der als Vorbesteller den Vollpreis zahlen soll, und das gilt umso mehr, wenn Käufern vorheriger Versionen keinerlei Upgrade-Möglichkeit außer Neukauf angeboten wird. Dann ist meine Reaktion: "Okay, dann warte ich eben auf einen vermutlich fertigen Zustand, z.B. in Form einer Collector's Edition, und alles vor einer Version 3 wird schon mal grundsätzlich ignoriert."

  • Phil hat mir in Essen das neue BIOS Megafauna gezeigt und auch erklärt, warum es da kein Update-Kit geben wird: er hat das Spiel dermaßen komplett redesigned (auch um es kompatibel mit der aktuellen Version von BIOS Genesis zu machen), dass ein Update-Kit ohnehin das komplette Spiel wäre.


    Phil Eklund macht kompromisslose Spiele. Das Spiel steht im Mittelpunkt, nicht die Upgrade-Fähigkeit. Kann man mögen oder nicht mögen. Ihm aber zu unterstellen der Kunde sei ihm egal, halte ich für unberechtigt. Für wen macht er denn die kompromisslos guten Spiele?


    Und die frühere Iteration wird ja nicht unspielbar.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Gefühlt bin ich bei Matthias, weil ich immer die neueste Iteration haben will.


    Mein Verstand gibt Herbert Recht.


    In Zeiten, wo Aberhunderte Spiele beide, Gefühl und Verstand, glücklich machen, ist das ein Problem.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Phil Eklund macht kompromisslose Spiele.

    Nun ja. So kann man das natürlich sehen. Aber erstens ist ein gewisses Maß an Kompromissfähigkeit nie verkehrt im Leben und zweitens ist der Übergangsbereich schmal zwischen "Besitzer einer kompromisslos designten Erstauflage mit geplanter Obsoleszenz" und unfreiwilligem Beta-Tester.

  • Thematisch dicht, spielmechanisch eher durchschnittlich. Ist deshalb seit Ewigkeiten nicht mehr aufm Tisch gekommen, weil ein "nur gut" inzwischen nicht mehr für mich ausreicht.


    Hinzu kommt aber doch mit Sicherheit auch, dass aber ja auch immer wieder und wieder und wieder neue Spiele auf den Tisch kommen, die kaum noch einem der vorherigen Spiele die Chance lassen, egal wie gut sie sind. Oder?

  • Thematisch dicht, spielmechanisch eher durchschnittlich. Ist deshalb seit Ewigkeiten nicht mehr aufm Tisch gekommen, weil ein "nur gut" inzwischen nicht mehr für mich ausreicht.


    Hinzu kommt aber doch mit Sicherheit auch, dass aber ja auch immer wieder und wieder und wieder neue Spiele auf den Tisch kommen, die kaum noch einem der vorherigen Spiele die Chance lassen, egal wie gut sie sind. Oder?

    Dem widersprechen meine mehr als 50 Partien mit dem seelenlosen Euro "Marco Polo" von HiG! 8o


    Greenland (1st Edition) ist gut, hat aber auch seine Schwächen: Durch ein paar blöde Würfel kann man sich aus einer Partie schiessen, wenn man den Rückstand nicht mehr aufholen kann zu Beginn und die Schere der Möglichkeiten immer weiter auseinanderklafft. Die drei Stämme geben mir persönlich zu sehr eine empfohlene Spielrichtung vor. Deshalb sehe ich es auch mehr als spielerische Simulation, die dann ihre ganz eigene Geschichte erzählt und weniger als Spiel, das man kontrollieren kann. Wobei zwei oder drei Partien eh viel zu wenig sind, um das Spiel wirklich erfahren zu können.


    Wirklich subjektiv überragende Spiele kommen bei mir immer wieder aufm Tisch. Greenland habe ich hingegen als "nur gut" empfunden, aber weit davon entfernt, beliebiger Mittelmass zu sein, dazu ist das Spiel zu besonders.

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  • Schade, dass wir jetzt nicht zurück spulen können, um zu gucken was passiert wäre, wenn nicht allenthalben neue Spiele auf den Markt, in den Shop auf den Tisch kommen würden. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Dich nur Marco Polo an Neanderthal gehindert hat. :)


    Auch ich habe Greenland oder auch Neanderthal schon lange nicht mehr gespielt, was ich selbst jedesmal wieder Schade finde, wenn etwas auf diese Spiele hinweist. Besonders weil ich diese Spiele faszinierend finde, auch wenn sie 'nur gut' sind. Aber der Reiz des Neuen ist dann doch oft größer... :S

  • BTW: Neanderthal habe ich als das bessere Greenland kennengelernt, weil es mehr Freiheiten bietet und gekonnt das Grundkonzept von Greenland weiterentwickelt hat. Und da ich Neanderthal nicht selbst besitze, kann ich ja ganz unbekümmert beim Kickstarter zuschlagen. Juhu, von 0 direkt zur 2nd Edition. Jetzt hoffe ich nur, dass die 250.000 US-Dollar auch zusammenkommen für alle (für mich) relevanten Stretchgoals. Und bis Juli 2018 bleibt dann auch noch ausreichend Zeit, Greenland und Neanderthal 1st Edition zu spielen / mitzuspielen.

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  • Ich habe schon ein paar Spiele von ihm gespielt und all die, die ich bislang spielen konnte, haben mir auch Spaß gemacht. Allerdings hatte ich auch stets den Vorteil, dass irgendein enthusiastischer Besitzer mir das Spiel erklärt hat und ich mir die Regeln nicht selbst erarbeiten musste.

    Phil Eklund macht kompromisslose Spiele. Das Spiel steht im Mittelpunkt, nicht die Upgrade-Fähigkeit. Kann man mögen oder nicht mögen. Ihm aber zu unterstellen der Kunde sei ihm egal, halte ich für unberechtigt. Für wen macht er denn die kompromisslos guten Spiele?

    Ob er kompromisslos gute Spiele macht kann man ganz sicher endlos diskutieren, ihnen liegen zwar meist sehr originelle Ansätze zu grunde, nur leider muss man sich die Regeln nicht nur erarbeiten sondern fast erkämpfen (ein kleiner Teil liegt bei, ein Teil steht auf der Schachtel, irgendwo steht ein FAQ, ...) und das spricht in meinen Augen nicht unbedingt dafür, dass ihm die Kunden am Herzen liegen.

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Die Regeln sind eindeutig aus der Sicht des Insiders geschrieben.


    Mal sehen wie viele Iterationen es für die erste brauchbare Regel braucht.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Die Regeln sind eindeutig aus der Sicht des Insiders geschrieben.


    Mal sehen wie viele Iterationen es für die erste brauchbare Regel braucht.

    Ich verstehe echt nicht, was an den Regeln nicht brauchbar ist? Nur weil sie nicht so aufbereitet sind, wie z.B. die von HiG? Ja, sie sind sehr konzentriert und weniger gut strukturiert, aber trotzdem weit weg von 'nicht brauchbar'. Sie sind halt wie das Spiel selbst. Man muss schon gute Zähne haben. Aber wer sich gerne - wie bei HiG und co. - das Essen erst pürieren lässt, damit man möglichst wenig kauen muss... ;)

  • Jedes einzelne Wort in den Anleitungen von Phil Eklund ist wichtig. Mal eben drüberlesen klappt bei mir nicht. Da sollte man sich schon über die Wortbedeutungen genau klar sein. Ist eben alles sehr verdichtet und zudem aus der thematischen Sichtweise geschrieben, weil bei seinen Spielen meist Thema vor Mechanik geht. Regeldetails sind dann meist der thematischen Einbindung geschuldet.


    Zudem setzt er stark auf Living Rules in seiner "Mailing-AOL-Gruppe", inzwischen wohl auf Google Docs umgestiegen. Auf BGG direkt gab es da meist nur ältere Versionen der Anleitung. Muss man notgedrungen akzeptieren, wenn man seine Spiele so spielen will, wie er es sich in Zusammenarbeit mit seinen Regelwerk-Unterstützern ausgedacht hat. Wobei das meist nur Klarstellungen sind oder bei High Frontier kommt ein neu entdeckter Asteroid dazu, der in den Anmerkungen Erwähnung findet, oder so.


    In Summe sind seine Spiele sehr weit von den typischen Eurogames entfernt. Früher noch mehr als aktuell. Da hat er sich schon angenähert. Kann man mögen, muss man aber auch nicht. Gibt ja ausreichend Alternativen, wenn man seine sehr spezielle Art der Spiele nicht mag oder damit nicht zurechtkommt.


    Ich persönlich finde, dass er die Brettspiellandschaft bereichert mit seinen Spielen. Auch wenn ich nicht alle seine Spiele gut spielbar finde, wenn auch thematisch perfekt ausgelotet.

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  • d0gb0t Lies es bei Helmut R. nach: Wenn die Regel nur in Verbindung mit dem Infotext auf der Schachtel vollständig ist und darauf noch nicht einmal hingewiesen wird, dann ist das nicht geeignet um sich das Spiel aus der Regel zu erarbeiten.


    Eine brauchbare Regel führt den Spieler zum Spiel. Bei Sierra Madre gibt es Passagen die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Das Thema ist eminent wichtig, über das Thema und speziell welche Aspekte des Themas vom Spiel aufgegriffen werden wird kaum erwähnt.


    Brauchbar ist schon etwas anderes. Eine Regel soll Lust auf das Spiel machen!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Greenland (1st Edition) ist gut, hat aber auch seine Schwächen: Durch ein paar blöde Würfel kann man sich aus einer Partie schiessen, wenn man den Rückstand nicht mehr aufholen kann zu Beginn und die Schere der Möglichkeiten immer weiter auseinanderklafft. Die drei Stämme geben mir persönlich zu sehr eine empfohlene Spielrichtung vor. Deshalb sehe ich es auch mehr als spielerische Simulation, die dann ihre ganz eigene Geschichte erzählt und weniger als Spiel, das man kontrollieren kann. Wobei zwei oder drei Partien eh viel zu wenig sind, um das Spiel wirklich erfahren zu können.


    Wirklich subjektiv überragende Spiele kommen bei mir immer wieder aufm Tisch. Greenland habe ich hingegen als "nur gut" empfunden, aber weit davon entfernt, beliebiger Mittelmass zu sein, dazu ist das Spiel zu besonders.

    Du sprichst da einen wichtigen Punkt an, auf den Spieler sich in meinen Augen einlassen müssen, um mit Eklund Spielen Spaß zu haben: Zufall spielt eine große und potentiell spielentscheidende Rolle. Man spielt nicht nur gegen die Mitspieler, sondern auch gegen die zufällige "Umgebung". Die Spiele sind unglaublich thematisch. Nicht im klassischen Ameritrash Sinne von Orks oder dicken Wummen (nicht abwertend gemeint, macht ja auch ziemlich viel Spaß macht), sondern eben in die Simulationsrichtung. Daraus resultiert eben ein Spiel mit unheimlicher Regelkomplexität, bei dem aber nicht zwingend der gewinnt, der diese Komplexität am besten durchdringt oder manipuliert. In meinen Augen geht es eher um das Erfahren des Spiels und einfach schauen, wie sich drei Stämme (Neanderthal) oder ein paar Gattungen (Bios: Megafauna) so entwickeln und das als "Geschichte" begreifen. Das ist definitiv ein anderer Ansatz als typische Eurospiele und das gefällt sicher auch nicht jedem. Nische eben.


    Disclaimer: Ich kenne nur Neanderthal und das neue Bios: Megafauna, also beruht meine Einschätzung nur auf dieser Stichprobe (aber damit für diesen Kickstarter bzw. Thread durchaus relevant). Gerade die Pax Spiele sind vielleicht etwas anders gelagert. Bei Bios: Megafauna gibt es auch extra einen anderen Spielmodus, der den krassen Zufall auch aus dem Spiel nimmt. Da sieht man, dass Phil Eklund sich bewusst ist, dass viele Spieler sich am Zufall auch stören.

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  • Wenn's sein muss, kämpfe ich mich auch durch die schlimmsten Regeln durch (Ruhrschifffahrt, Agra, Pax Porfiriana frühe Versionen, etc.), aber es ist mir völlig unverständlich, wie man das NICHT als Minuspunkt begreifen kann. Von einem Regelschreiber kann man erwarten, dass er die Regeln erstmal klar und logisch strukturiert, sich in die Lage des Lesers hinein versetzt und dann erst die Regeln so aufschreibt, dass der Leser sie möglichst leicht verstehen kann. Einer schreibt, hunderte oder tausende lesen es, letztere zahlen für das Spiel sogar gutes Geld. Da kann, nein: muss, man erwarten, dass der Regelschreiber sich etwas Mühe gibt.


    Einfach so dahingerotzte Regeln sind für mich ähnlich zu sehen wie wenn jemand in einem Forum aus Bequemlichkeit auf Groß-/Kleinschreibung und jegliche Zeichensetzung bzw. korrekte Rechtschreibung verzichtet. Auch solche Beiträge kann man verstehen, wenn man es will, das ist irgendwo "brauchbar", aber spätestens wenn es dann nicht mehr um kostenloses Lesen geht, sondern darum, ob ich für sowas Geld bezahlen soll, dann sage ich persönlich recht schnell: "Nö, das will ich einfach nicht; mach eine brauchbare/finale Version und dann schaue ich es mir gerne mal an."

  • d0gb0t Lies es bei Helmut R. nach: Wenn die Regel nur in Verbindung mit dem Infotext auf der Schachtel vollständig ist und darauf noch nicht einmal hingewiesen wird, dann ist das nicht geeignet um sich das Spiel aus der Regel zu erarbeiten.


    Eine brauchbare Regel führt den Spieler zum Spiel. Bei Sierra Madre gibt es Passagen die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Das Thema ist eminent wichtig, über das Thema und speziell welche Aspekte des Themas vom Spiel aufgegriffen werden wird kaum etwas erwähnt.


    Brauchbar ist schon etwas anderes. Eine Regel soll Lust auf das Spiel machen!

    Volle Zustimmung. Bei Bios Megafauna muss man viel Blättern, da man eigentlich jeden Begriff, der im Glossar näher definiert wird am besten gleich nachschlagen sollte, wenn der Begriff zum ersten mal auftaucht. Überhaupt die Struktur mit vielen Querverweisen ringt dem Leser einiges ab.

    Wenn's sein muss, kämpfe ich mich auch durch die schlimmsten Regeln durch (Ruhrschifffahrt, Agra, Pax Porfiriana frühe Versionen, etc.), aber es ist mir völlig unverständlich, wie man das NICHT als Minuspunkt begreifen kann. Von einem Regelschreiber kann man erwarten, dass er die Regeln erstmal klar und logisch strukturiert, sich in die Lage des Lesers hinein versetzt und dann erst die Regeln so aufschreibt, dass der Leser sie möglichst leicht verstehen kann. Einer schreibt, hunderte oder tausende lesen es, letztere zahlen für das Spiel sogar gutes Geld. Da kann, nein: muss, man erwarten, dass der Regelschreiber sich etwas Mühe gibt.


    Einfach so dahingerotzte Regeln sind für mich ähnlich zu sehen wie wenn jemand in einem Forum aus Bequemlichkeit auf Groß-/Kleinschreibung und jegliche Zeichensetzung bzw. korrekte Rechtschreibung verzichtet. Auch solche Beiträge kann man verstehen, wenn man es will, das ist irgendwo "brauchbar", aber spätestens wenn es dann nicht mehr um kostenloses Lesen geht, sondern darum, ob ich für sowas Geld bezahlen soll, dann sage ich persönlich recht schnell: "Nö, das will ich einfach nicht; mach eine brauchbare/finale Version und dann schaue ich es mir gerne mal an."

    Ich glaube nicht, dass man die Regeln als hingerotzt bezeichnen kann und da wurde sich sicher Mühe gegeben. Ich kann mir gut vorstellen, dass das "Living Rules" Prinzip mit den ganzen zweiten Editionen der Spiele besser (also weniger Veränderungen) wird. Bei Bios MF gab es zwischen der beigelegten Regel und den aktuellen Living Rules eher nur kleine Klarstellungen soweit ich das Überblicken kann.


    Insgesamt ist sind das halt Nischentitel und da kommt man noch mit einigen Unzulänglichkeiten davon, die "normale" Spiele sich nicht mehr leisten dürfen. Anderes Beispiel sind Splotter mit deren Komponenten bzw. Designs.

  • d0gb0t Lies es bei Helmut R. nach: Wenn die Regel nur in Verbindung mit dem Infotext auf der Schachtel vollständig ist und darauf noch nicht einmal hingewiesen wird, dann ist das nicht geeignet um sich das Spiel aus der Regel zu erarbeiten.

    Kannst Du oder Helmut mal ein Beispiel geben?


    Bei Sierra Madre gibt es Passagen die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten.

    Weil sie schlecht geschrieben sind, weil Du sie nicht auf Anhieb verstehst oder weil Du sie 'falsch' liest?

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  • Brauchbar ist schon etwas anderes. Eine Regel soll Lust auf das Spiel machen!

    Genau das habe ich mir gedacht, als ich das erste mal eine GMT-Regel gelesen habe als Eurogamer.


    Aber ja, keine Frage, die Regelwerke von Phil Eklund sind sehr speziell. Vollständig, aber für den Normalspieler recht umverständlich, weil man eben wirklich jedes Wort überdenken muss. Nicht ohne Grund lasse ich mir die Spiele gerne erklären oder erarbeite die mir mit einem Fan-Regelwerk nebenbei (wie bei High Frontier). Das ist klar ein Minuspunkt, wenn man erwartet, dass man das Spiel auspacken, lesen und direkt spielen kann. Neuere Eklund-Spiele sind da eventuell ein wenig zugänglicher geworden.

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  • Weil sie schlecht geschrieben sind, weil Du sie nicht auf Anhieb verstehst oder weil Du sie 'falsch' liest?

    Im Zweifelfall alles zusammen!


    Beispiel BIOS Genesis. Regelheft in Format eines Pixi-Heftchens, Regel durchnummeriert von A bis K, viele Teile noch mit Unterpunkten aber kein Inhaltsverzeichnis bei einem Regelwerk wo ich ständig hin- und herschlagen muss. Kann die Textverarbeitung einfach erstellen während sie sich langweilt, aber hier fehlt sie. Fakt ist: ich selbst musste mir eine basteln um einen Überblick zu bekommen. Finde ich denn alles zwischen A und K? Nein! Komplett wird es nur mit dem Glossar. Daher hoffe ich auf eine Iteration mit Inhaltsverzeichnis.


    Das mit den Regeldetails die nur auf der Schachtel zu finden waren betraf Neandertal, Greenland oder eines der frühen PAX-Spiele. Wenn man es weiss ist das ja zu handhabbar aber bis man darauf erstmal kommt ist ein nicht unwesentlicher Teil der eigenen Lebenszeit für immer verloren. Besonders ärgerlich wenn man sich die Regel zum Studium unterwegs eingepackt hat.

    Genau das habe ich mir gedacht, als ich das erste mal eine GMT-Regel gelesen habe als Eurogamer.

    GMT hat die Regeln eigentlich immer gut strukturiert, die machen auch bei Erstausgaben immer den Eindruck als hätte sie mindestens eine Person gegengelesen. Natürlich muss man auch da immer mal quersuchen, aber die entsprechenden Stellen sind eigentlich immer gut zu finden.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Kannst Du oder Helmut mal ein Beispiel geben?

    Kannst Du denn ein Beispiel für eine brauchbare Regel von Sierra Madre geben? Eine die Du gelesen hast und nach deren Studium Du das entsprechende Spiel ohne weitere Informationen spielen konntest?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Sollte heissen: Für einen Eurogamer sind GMT-Regeln ebenso unzugänglich wie Phil Eklund Regelwerke - eben weil beide so unterschiedlich zu den Eurogames-Regelwerken sind. Soweit meine Erfahrung.

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  • Kannst Du oder Helmut mal ein Beispiel geben?

    Kannst Du denn ein Beispiel für eine brauchbare Regel von Sierra Madre geben? Eine die Du gelesen hast und nach deren Studium Du das entsprechende Spiel ohne weitere Informationen spielen konntest?

    Du stellst eine Behauptung auf, die Du anscheinend nicht belegen kannst?! Um besser dagegen argumentieren zu können? Oder warum diese seltsame Antwort?

  • Ich reiche mal die Friedenspfeife rum 8-), bei GMT kommt es stark auf die Art des Spiels an. Ein Time of Crisis z.B. dürfte ein eher seichter und gut verständlicher Vertreter sein. Empire of the Sun hingegen dürfte die von ravn angesprochene Sparte ziemlich sicher ausfüllen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich habe sowohl PaxPo als auch Neanderhall und Greenland anhand der im Spiel enthaltenen Regel gespielt. Bei High Frontier war mir das nicht so möglich. Unabhängig davon hilft es meiner Meinung nach sehr, einfach eine Probepartie zu wagen. Sooooo schwierig sind die Spiele von Ablauf her dann oft ja doch nicht.

  • Ich habe bisher folgende Phil Eklund / Sierra Madre Spiele gespielt:


    Origins: How we became human (erklärt bekommen, im Besitz)

    High Frontier 1st Edition (selbst erarbeitet, im Besitz)

    Bios: Megafauna (selbst erarbeitet, im Besitz)

    Greenland (erklärt bekommen, im Besitz)

    Pax Porfiriana (erklärt bekommen)

    Neanderthal (erklärt bekommen)

    Pax Pamir (erklärt bekommen)

    Pax Renaissance (erklärt bekommen)

    Bios: Genesis (nur Probepartie auf der Messe, im Besitz)


    Bei allen dieser Spiele war der eigentliche Spielablauf auf die reine Mechanismen-Ebene heruntergebrochen, sofern man diese einmal entziffert hatte, dann doch recht einfach. Diese Mechanismen waren aber meist thematisch so tief vergraben, dass man diese erst einmal freischaufeln musste. Gut, wenn jemand anderes diese Arbeit schon erledigt hatte und deshalb das Spiel mit eigener Kurzspielregel oder eigenen Worten erklären konnte.


    Aber nur weil man (nach der Spielerklärung oder eigenen Erarbeitung) weiss, was man alles machen kann, war für mich die eigentliche Schwierigkeit zu entscheiden, wie ich diese ganzen Mechansimen zu einer sinnvollen Spielweise ordnen kann. Eine Erstpartie hat da gerade mal die Möglichkeiten gezeigt, sozusagen an der Oberfläche gekratzt. Ging mir bei den Card Driven Games von GMT genauso, weshalb ich die Einarbeitungszeit bis zur ersten Partie da vergleichbar für mich sehe. Ist aber wohl auch eine Frage der Erfahrung, wie man mit solch komplex verschachtelten Regelwerken zurecht kommt.


    Ich als eher Euro-Amitrash-Gamer tue mich mit Phil Eklund sowie GMT Card Driven Games Regelwerken recht schwer. Irgendwo stehen zwar meist alle zu wissenden Details, nur sind von Fanhand anders strukturierten Regelwerke für mich aber meist verständlicher.

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  • Kannst Du denn ein Beispiel für eine brauchbare Regel von Sierra Madre geben? Eine die Du gelesen hast und nach deren Studium Du das entsprechende Spiel ohne weitere Informationen spielen konntest?

    Du stellst eine Behauptung auf, die Du anscheinend nicht belegen kannst?! Um besser dagegen argumentieren zu können? Oder warum diese seltsame Antwort?

    Lieber Ingo,


    eine Frage einfach mit einer Gegenfrage zu beantworten ist nun wirklich nicht mein Stil. Meine Antwort auf Deine war im Beitrag vorher, den ich nicht mehr verändern wollte. Das von Helmut erwähnte Spiel mit dem wichtigen Text auf der Schachtelseite gibt es, ich kann nur nicht genau sagen welches es war und habe es auch durch die Forumssuche nicht finden können obwohl ich mir ziemlich sicher bin dass es hier bereits einmal Thema war. Einzige Chance wäre jetzt die Regel von allen in Frage kommenden Spielen nochmal durchzugehen. Das würde aber minestens einen halben Tag erfordern und die Zeit möchte ich nicht investieren.


    Da Du die Regeln ja offenbar für ausreichend hälst interessiert es mich wirklich, aufgrund welchen Spieles Du diese Erfahrung gemacht hast. Auch wenn ich den Fall mit dem Regelteil auf der Schachtel nicht benennen kann habe ich Dir ja meine Schmerzen mit BIOS Genesis dargelegt (das war mein letzter aufwändiger Versuch einer Sierra Madre Regel, daher noch in guter Erinnerung).


    Es geht mir hier nicht darum einen Kleinverlag niederzumachen. Ich besitze einen Großteil der Sierra Madre Spiele und nehme auch Mühe und Pein auf mich um die mir zu erschließen. Das benötigte aber immer mehr als einen Anlauf. Daher mein Kommentar zu den Regeln.


    Frohe Weihnachten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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