Planet Unknown

Seid gegrüßt, Planetenforscher! Die Ressourcen der Erde sind erschöpft. ImZuge des Weltraum-Erforschungsprogramms wurdet ihr auserwählt, unbekannte Planeten zu erschließen und so die Zukunft der Menschheit zu sichern.


Sammle die meisten Medaillen, um zu gewinnen. Baue dazu deinen Planeten effizient aus, schreite auf deinen Ressourcenleisten voran, sammle Rettungskapseln ein, beseitige Meteoriten und behaupte dich gegen die Planeten links und rechts von dir.


BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/258779/planet-unknown

  • Vollkasko -

    Interessantes Puzzlespiel.

  • DiSta -

    -

  • Prodigy1971 -

    -

  • Dee -

    In „Planet Unknown“ besiedelt jede Spielerin mit einem eigenen Konzern einen eigenen Planeten. Hierfür steht in der Tischmitte ein Drehteller, auf dem Polyominos gestapelt sind. Der Drehteller hat sechs Segmente (für bis zu sechs Spielerinnen) und jeweils zwei Stapel zur Auswahl. Die aktive Spielerin entscheidet, welches Plättchen sie gerne nehmen würde und dreht die Auslage entsprechend. Alle anderen Spielerinnen haben dann nur auf die zwei Plättchenstapel Zugriff, deren Segment zu ihnen zeigt. Jedes Plättchen zeigt zwei der fünf Ressourcen an, die es im Spiel gibt. Wenn ich das Plättchen lege, schiebe ich die zwei Marker auf den zugehörigen Ressourcenleisten nach oben. Das gibt mir dann unterschiedliche Boni: Über Bevölkerung (schwarz) erhalte ich im Spiel maximal vier Zivilisationskarten (ich darf bei jeder Stufe aus den noch vorhandenen wählen), die mir einen besonderen Vorteil oder Siegpunkte gewähren. Mittels Wasser (blau), was zwingend auf Wasser/Eis gebaut werden muss, erhalte ich hauptsächlich viele Siegpunkte. Mit Biomasse (grün) kann ich 1-Feld-große Bonusplättchen erhalten und damit Lücken füllen. Technologie (grau) schaltet vier Technologie-Stufen frei, die mir dauerhafte Fähigkeiten, abhängig vom Konzern, geben. Und mit meinen im Regelfall zwei Rovern (rotbraun) kann ich über die Planetenoberfläche fahren, um meine sechs Rettungskapseln und gelandete Meteoriten einzusammeln. Die Meteoriten befinden sich ebenfalls auf manchen Plättchen. Zum Schluss gibt es noch Energie (braun), welche einfach als Joker genutzt werden können für eine Ressource, die an das gerade gelegte oder erweiterte braune Gebiet angrenzt. Das Spiel endet, wenn entweder ein Segment des Drehtellers leer ist oder wenn eine Spielerin kein Teil mehr valide bei sich einbauen kann. Dann gibt es Punkte für komplett ausgefüllte und geleerte Spalten und Zeilen auf dem Planeten, für die fünf Ressourcenleisten, für eingesammelte Rettungskapseln und Meteoriten, für erfüllte Mehrheiten für Ziele, die zwischen je zwei benachbarten Spielerinnen liegen, und für Zivilisationskarten.


    „Planet Unknown“ kann ich extrem schwer bewerten. Es hat viele Elemente, die mir bei Spielen gefallen. Und es hat viele Elemente, die mich eher stören. Mechanisch funktioniert es wunderbar. Die aktive Spielerin stellt den Drehteller ein, alle wählen gleichzeitig eines der zwei verfügbaren Plättchen und puzzeln es auf den Planeten ein. Dadurch gehe ich in zwei Leisten hoch, erhalte ggf. Boni oder andere Aktionen und weiter geht's. Dieses Spielprinzip gefällt mir sehr gut. Was mich aber fast um den Verstand brachte, waren die Runden, in denen ich die Ausrichtung des Drehtellers bestimmen musste. Es gibt sechs Ausrichtungen und damit zwölf Plättchen, die ich prüfen muss, welches davon am besten bei mir irgendwo in die Auslage passt. Als AP-Spieler (Analyse Paralyse) bringen mich solche Entscheidungen wirklich an die Grenze des Kalkulierbaren und machen wir auch keinen Spaß, weil ich viel zu lange brauche, um mich zu entscheiden. Das Spiel ist nicht so schlimm wie „Five Tribes“ mit seinen über 1600 möglichen Eröffnungszügen, aber es reicht, dass ich mich dabei nicht wohlfühle. Wenn ich nicht an der Reihe war, musste ich nur aus zwei Plättchen wählen, was viel besser und schneller klappte.


    Das klappte so gut, dass ich im Laufe der Partie oft als Erster gewählt, gelegt und Leisten verschoben hatte und dann auf die anderen warten musste. Aus dem Grund entstand bei mir eine hohe Downtime. Wir spielten zwar (ähnlich wie bei „Tribes of the Wind“) nur 90 Minuten, aber es kam mir länger vor. Und das, obwohl sich ein Großteil der Partie parallel auf den Spielertableaus abspielt. Das ist dann auch etwas schade, denn die Interaktion beschränkt sich auf die Wahl der Drehteller-Ausrichtung, das Wettrennen, wann ich meinen Planeten abschließe und den direkten Vergleich mit meinen beiden Nachbarn auf die jeweiligen Zielvorgaben. Zum Großteil spielte bei uns aber jeder vor sich hin und ich bekam eigentlich nur aufgrund der Wartezeit ein bisschen mit, was die anderen machten. Das lädt vor allem in den ersten Partien sehr gerne zu Fehlern ein. Auch wenn die Regeln recht leicht daherkommen, gibt es doch ein paar Besonderheiten beim Legen von Wasser und Energie sowie bei den Spezialfähigkeiten der Planeten und Konzerne. Unbeabsichtigt kann man sich da gerne einmal vertun.


    Wegen der vielen Optionen bei der Plättchenwahl war ich sehr froh, dass mein Planet und mein Konzern ein bisschen die Strategie vorgaben, was ich tun soll. Dies hat mir auch sehr gut gefallen, da ich den Anfang eines roten Fadens sehe, an dem ich mich durch das Spiel entlanghangeln kann. In meinem Fall spielte ich mit Planet „Gaia“, welcher acht Städte auf dem Planeten abgedruckt hat. Pro nicht überbauter Stadt erhielt ich am Spielende zwei Siegpunkte. Dafür gab es aber keinen Bonus für abgeschlossene Reihen und Spalten. Die Positionierung der Städte fand ich dabei seltsam, da vier Städte „ungünstig“ auf den großen Reihen lagen und mich beim Nicht-Überbauen definitiv vier Siegpunkte gekostet, aber nur zwei gebracht hätten. Da lohnten sich die anderen vier Städte, die auf den „billigen“ Reihen lagen, mehr. Dort verlor ich nur vier Siegpunkte, gewann aber acht Siegpunkte dazu. Mein Konzern „Wormhole Corp“ stellte die zweite Weiche, da vor allem die grüne Biomasse-Leiste besonders aufgebaut war. Und die Technologie-Stufen beschäftigten sich alle mit dieser Leiste und den Bonusplättchen, die ich darüber erhalten könnte. Also konzentrierte ich mich auf Biomasse, was ganz gut funktionierte. Zuletzt musste ich mit meinen linken Nachbarn um Technologie-Symbole am Rand konkurrieren und mit meinem rechten um Energie-Symbole am Rand. Da mein rechter Mitspieler hier früh davonzog (da sein Planet Besonderheiten bei Energieplättchen hatte), konzentrierte ich mich da eher auf die Mehrheit bei Technologie, da ich dort sowieso voranschreiten wollte. Das Spielende konnte ich einläuten, was meinen Mitspielerinnen einige Punkte durch nicht abgeschlossene Reihen und Spalten kostete. Und so konnte ich knapp mit 61:59:54:41 gewinnen.


    Die Nicht-Standard-Planeten und -Konzerne können aber auch fordernd sein – vor allem in der Erstpartie. Es ergeben sich hier einige Besonderheiten beim Legen von Plättchen oder Vorrücken auf den Leisten, sodass gerne etwas vergessen wird. Aus dem Grund mag ich keine Spiele, bei denen ich zahlreiche Effekte aktivieren kann, die ich dann alle im Kopf behalten muss. Auch bei „Planet Unknown“ störte mich das anfangs, zumindest die Technologie-Stufen meines Konzerns waren dann aber so leicht zu merken, dass ich in der Partie keine Probleme mehr damit hatte.


    Wozu ich noch nicht gesagt habe, ist das Setting und Thema. Weltraum-Spiele interessieren mich meistens, sodass „Planet Unknown“ hier punkten kann. Die thematische Umsetzung ist aber sehr schwach. Ich habe in der Anleitung nicht einmal gefunden, wofür die Plättchen, die wir legen, stehen sollen. Terraformen wir Planeten? Oder bauen wir dort nur etwas darauf? Vielleicht auch beides? Dazu kommt noch das Hochschieben der Marker auf den Ressourcenleisten. Die Leisten hätten nicht einmal Bezeichnungen benötigt, da es irrelevant ist, was sich darauf befindet. Die Farben hätten vollkommen ausgereicht. Das alles trägt nicht dazu bei, das Thema zu transportieren. Für mich ist „Planet Unknown“ daher ein eher abstraktes Spiel mit bunten Polyominos, die ich auf ein vorgegebenes Raster lege, um in Leisten hochzuwandern.


    Das abstrakte Ergebnis ist in meinen Augen dann leider nicht einmal schön anzusehen. Die ersten Bilder, die ich von „Planet Unknown“ gesehen habe, haben das Spiel schnell wieder von meiner Interessenliste verschwinden lassen. Ich finde, dass die Planeten zum Spielanfang wesentlich hübscher aussehen als bei Spielende. Die funktionale Grafik mit seinen eindeutigen Farben ist dafür aber gut, dass ich auch entfernt sehe, was auf dem Drehteller für Plättchen liegen, auch wenn ich die Symbole nicht mehr erkennen kann. Die waren für mich tatsächlich schwerer zu unterscheiden, vor allem Bevölkerung und Technologie brachte ich gerne durcheinander, weil sie halt thematisch auch recht generisch daherkommen. Für Wasser muss ich zumindest besondere Bauregeln beachten, die Biomasse aus den Wäldern war klar, weil mein Konzern diese förderte, und der Rover war auch eindeutig, weil ich damit fahren konnte.


    Wo ordne ich „Planet Unknown“ nun ein? Ich spiele liebend gerne weitere Partien mit und würde das Spiel sogar ein paar Mal vorschlagen. Vor allem die unterschiedlichen Planeten und Konzerne, die einiges an Variabilität in die Partien hineinbringen werden, interessieren mich. Sie spielen sich strategisch schon recht unterschiedlich, was ich in unserer Erstpartie an nur vier Kombinationen gesehen habe. Aufgrund der Kontrapunkte oben wie AP-Anfälligkeit, fehlendem Thema, abstrakter Grafik und mitunter hoher Downtime ist es kein Spiel, welches ich in meinem Schrank haben möchte. Es würde sich dort wohl auch ständig mit „Insel der Katzen“ messen müssen – und verlieren. Auch wenn das Katzenspiel ebenso unthematisch ist, sagt es mir in den anderen Belangen mehr zu. (8,0)

  • Valadir2 -

    -

  • Torlok -

    -

  • borg029un03 -

    -

  • Ernst Juergen Ridder -

    Das gefällt sogar meiner Frau, obwohl sie Plättchenlegespiele "eigentlich" nicht mag.

  • Sankt Peter -

    …und plätschert langweilig vor sich hin.

  • nora -

    es ist nett, aber auch nicht mehr

  • Toadstool -

    ..., das seit einem Jahr im Schrank liegt und plötzlich für den KSDJ prämiert ist. 8|

    In der Kickstarter Version passt die Susanne leider nicht richtig in die Schachtel, so dass sich der Karton leicht wölbt; und was mir ebenfalls missfällt, ist das Mischen der Polyomino-Teile, die man erst mal aus der Susanne schütteln und dann nach Form sortieren muss, ehe man die Plättchen durchmischen kann. Kann man bestimmt auch anders handhaben, bspw. in dem man einen Stapel rausnimmt und umgedreht wieder zurücklegt. Mein innerer Monk besteht aber leider auf "Mischen" und das macht den Aufbau leider ein bisschen nervig.

    Davon abgesehen fühlt sich das Spiel trotz bekannter Mechanismen recht frisch an und Dank der Vielfalt an unterschiedlichen Planeten und Firmen mit jeweils asymmetrischen Herausforderungen, wird es auch nicht so schnell langweilig.

  • sg181 - (Letzte Bearbeitung: )

    Planet Unknown ist ein Tile Laying-Game, das recht viel Hype ausgelöst hat und auch für das KSdJ 2023 nominiert wurde.


    Zentraler Hingucker des Spiels ist sicherlich die Raumstation S.U.S.A.N. - oder auch liebevoll Susanne - die jedoch nicht nur ein optisches Gimmick ist. Bei Susanbe handelt es sich um einen Drehteller in dem die Polyominos, die auf die Planeten zu puzzlen sind, Platz finden. Der Drehteller ist im 6 Sektionen unterteilt. Der Spieler am Zug dreht nun den Drehteller, um für sich und damit auch für alle anderen Spieler eine Sektion suszusuchen, aus der er sein Tile für diese Runde wählt.


    Ziel des Spiels ist es den Planeten so gut wie möglich voll zu puzzlen und dabei gleichzeitig auf den Ressourcenleisten hoch zu laufen, auf denen verschiedene Boni freigeschaltet werden können.


    Nach den ersten Partien gefällt das Spiel sehr gut. Es fühlt sich sehr belohnend an, und es ist ein schnelles Spiel, das allerdings auch Möglichkeiten zu AP und Downtime bietet. Das Puzzlen und Ressourcen sammeln macht einfach Spaß. Sehr schön ist, dass es sowohl eine symmetrische als auch eine asymmetrische Variante mit unterschiedlichen Planeten und Konzernen gibt.


    Was verhindert nun eine höhere Wertung? Hauptsächlich, das es eine etwas merkwürdige Spannungskurve hat. Man puzzled gemütlich vor sich hin und dann ist es plötzlich vorbei. Es gab bei uns gefühlt keine Endphase, sondern es ist einfach zu Ende.


    Trotzdem ein sehr gutes Spiel, eine Empfehlung und mein Favorit für den KSdJ-Preis.