Carnegie


Andrew Carnegie war einer der bedeutendsten Akteure in der US-Stahlindustrie. Er war nicht nur einer der reichsten Männer der Welt, er war auch ein Philanthrop und Unterstützer sozialer Projekte. Wer kann es ihm gleichtun?


Carnegie ist ein elegantes und interaktives Managementspiel. Die Spielenden versuchen, ihre Unternehmen durch kluge Investitionen in Immobilien, Industrie und Transportwesen zu vergrößern. Nur wer die Entscheidungen der Mitspielenden aufmerksam beobachtet, wird lukrative Gelegenheiten für sich selbst entdecken. Am Ende gewinnt der erfolgreichste Spieler – doch Erfolg wird nicht nur am Reichtum gemessen. Die Spielenden müssen dazu auch durch ihre Spenden zum Wohle des Landes beitragen.

(Text aus dem Pegasus-Shop)

BGG: Carnegie | Board Game | BoardGameGeek

  • Stilp -

    Sicher eines der besten Titel seines Jahrgangs. Jedoch sehr ins Detail reichende Regeln und in Vollbesetzung wohl kaum in der Zeitvorgabe zu schaffen. Für Expertenspieler sicher empfehlenswert.

  • nora -

    ein richtig gutes Spiel. Mir ist keine Schwäche aufgefallen

  • gelöscht_09112023 -

    Gefällt mir gut. Was mir an dem Spiel bisher gut gefällt: ich habe noch immer nicht durchschaut, wie ich einen perfekten Anlauf hinbekomme. Und der ist dann wieder sehr stark abhängig vom Setup, den anderen Spielern. Bei Wasserkraft z.b. habe ich nach 10 Partien ein besseres Gefühl was ich erreichen will. Der Plan ist recht klar, man muss "nur" den Weg finden. Carnegie erscheint mir hier variabler. Ist ich fühle mich einfach planloser 😎

    Durch den Aktionsauswahlmechanismus, die Karte und die Spende ist es sehr interaktiv. Mir fallen kaum Spiele dieser Art ein, bei der ich so sehr auf die Mitspieler achten muss.


    Ich denke für mich ist es ein 3-4 Personenspiel. Mit 2 Spielern wählt man doch vielleicht die Aktionen, die für den anderen möglichst nutzlos sind, auch wenn sie einem selbst auch wenig bringen. Das ist mir dann zu Anti.

  • richy81 -

    Carnegie ist für mich eines der Highlights des Jahrgangs und eine 8,5 würde meine persönliche Bewertung besser treffen. Die 8 habe ich Stand jetzt gewählt, weil die Abläufe sich doch in der Regel recht ähnlich anfühlen und weil ich auch noch nicht so viele Mehrspielerpartien absolviert habe. Schön ist die vergleichsweise hohe Interaktion... achtet man hier bei der Aktionswahl und auf der Karte nicht auf seine Mitspieler, hat man schlechte Karten.

    Sehr gut gefallen hat mir auch der Solomodus, der ohne großen Aufwand in der Handhabung daherkommt, aber trotzdem ein ähnliches Spielgefühl wie bei einer 2-Spieler-Partie vermittelt. Noch nicht tiefer eingestiegen bin ich in die Inhalte der Erweiterung.

  • Spielteufel - (Letzte Bearbeitung: )

    Sehr interessantes Spiel, welches mich allerdings auch immer fordert, ohne dass es Arbeit wäre.

  • misterx -

    ...just wenn man meint, man hat bei den Abteilungen ein Kombo gefunden, die wirklich gut hebelt, trifft man auf eine die noch besser hebelt und dann auf eine, die es aushebelt.

    mit den Deluxe Erweiterungen ( Abteilungen, Ziel-Updates ) ein wahrer Schmaus unterschiedlicher Möglichkeite die man deichseln muss.

    Auch, wenn es im Wesentlichen um immer nur 4 Sachen geht : Forschen, Bauen, Bewegen, Verwalten.

  • Korbi -

    -

  • Vollkasko -

    Sehr gutes Spiel, diverse Male in der bg Arena gespielt und endlich nun auch mal am Tisch.

  • Dee -

    Gespielt wird „Carnegie“ über 20 Runden. Jede Runde wählt der aktive Spieler eine Aktion aus „Personal“, „Verwaltung“, „Entwicklung“ und „Bau“. Hiermit aktiviert er alle zugehörigen Abteilungen auf dem eigenen Unternehmenstableau. Personalabteilungen können beispielsweise Arbeiter im Unternehmen in andere Abteilungen verschieben. Verwaltungsabteilungen lassen neue Abteilungen aus einer Auslage hinzukaufen. Entwicklungsabteilungen lassen neue Projekte vorbereiten (in den vier Bereichen „Wohnungen“, „Kommerz“, „Industrie“ und „Infrastruktur“) oder die Transportgeschwindigkeit (Karren, Kutsche, Eisenbahn) in den vier Regionen der USA vorantreiben. Und mit der Bauabteilung kann ich die vorbereiteten Projekte in den Städten der USA bauen. Nach dem aktiven Spieler folgen alle anderen Spieler reihum ohne Einschränkungen.


    Getrieben wird das Ganze durch meine Arbeiter, die in den Abteilungen stehen. Sehr oft muss ich, um eine Aktion ausführen zu dürfen, den Arbeiter in den vier Regionen der USA auf Mission schicken. Der Arbeiter steht mir so lange nicht zur Verfügung, bis er über das Aktionstableau wieder zurückgeholt hat. Neben der Aktion sind dort nämlich die vier US-Regionen Westen, Mittlerer Westen, Süden und Osten abgebildet. Wähle ich also eine Aktion, kehren auch alle Arbeiter dieser Region ins Unternehmen zurück und generieren anhand der Transportfähigkeit noch einen kleinen Bonus.


    Zum Schluss gibt es noch die Möglichkeit der Spenden, was nicht anderes ist als die Generierung von Siegpunkten am Ende des Spiels anhand von beispielsweise der Ausbaustufe der Transportgeschwindigkeit, der Anzahl an Projekten in einer US-Region oder bestimmte Abteilungen im Unternehmen. Neben diesen Siegpunkten gibt es auch Siegpunkte, wenn ich es geschafft habe, die großen Städte San Francisco, New Orleans, Chicago und New York alle oder teilweise miteinander durch Projekte zu verbinden.


    „Carnegie“ ist ein Eurogame, wie es im Buche steht, mit einer gehobenen, aber keiner zu hohen Komplexität. Die Verzahnung der Aktionswahl, Abteilungsaktivierung, indirektem Arbeitereinsatz, Projektforschung und -bau hat mir sehr gut gefallen. Es ist recht leicht verständlich, was in meinen Augen auch an der sehr guten Anleitung liegt. Grafisch ist das Spiel sicherlich eher funktional geraten, aber das ist bei einem Eurogame ein bisschen zu verschmerzen. Die Ikonographie ist dafür sehr eindeutig. Während der ersten Partie musste ich kaum etwas im Regelheft nachschlagen (wobei das Spiel über die Boardgamearena entsprechende Hilfetexte als Popup einblendet, was sicherlich geholfen hat).


    Schade finde ich dennoch, dass das eigentliche Thema sehr wenig zum Tragen kommt. Die weißen Würfel stellen irgendwelche beliebigen Güter dar und die Projekte werden durch Scheiben dargestellt. Welche Art von Projekt ich gestalte, ist absolut unwichtig für mich. Relevant ist nur, welche Boni das Projekt generiert (Geld, Güter, mehr Arbeiter, Siegpunkte) und in welche Stadt ich es dann passend bauen kann. Auch die Spenden für Ausbildung, Menschenrechte, Wohlfahrt und Gesundheit sind irrelevant. Wichtig ist nur, wo ich meine Scheibe platziere, um dieses Spendenfeld zu besetzen und Siegpunkte am Ende dafür zu erhalten.


    Kritik am Thema bzw. an der Personenwahl von Carnegie gibt es im Netz dennoch, da er laut Wikipedia neben den guten Taten Menschen in seinen Stahlwerken ausbeute und auch nicht viel von Frauenwahlrecht hielt und sich nicht gegen Sklaverei positionierte. „Shut up and sit down“ widmen sich in einer Podcast-Episode dem Spiel, aber auch der Person.


    Ich habe eine Partie solo gegen den Automa „Andrew“ gespielt und eine Partie zu dritt. Beide haben mir gut gefallen. In meiner Erstpartie gegen Andrew verlor ich knapp mit 110:111, was mir aber zeigt, dass das Spiel auch beim ersten Mal schon einigermaßen gut verstanden werden kann. Dank des automatischen Ablaufs bei Boardgamearena dauerte die Partie auch „nur“ 90 Minuten, wobei ich mir natürlich Zeit ließ. Die zweite Partie zu dritt dauerte ca. 130 Minuten (hochgerechnet, weil wir an einem Punkte eine Pause machen mussten und asynchron weiterspielten). In dem Zusammenspiel gefällt mir sehr gut herauszulesen, welche Aktionen die Mitspieler wohl machen werden, von denen ich profitieren kann bzw. umgekehrt selbst Aktionen zu wählen, für die meine Mitspieler keine aktiven Arbeiter, keine Güter, kein Geld etc. haben.


    Ich bin froh, das Spiel bei Boardgamearena ausprobiert zu haben. Bei Tabletopia (oder real) wäre mir der Verwaltungsaufwand, vor allem für den Automa, viel zu viel gewesen. Ansonsten handelt es sich um ein sehr gutes Eurogame, das ich sehr gerne wieder mitspielen werde. Für einen eigenen Kauf reicht es bei mir aber nicht, dafür ist es mir zu unthematisch.

  • Huutini -

    Großartiges Spiel!

    Konnte gestern mit der Retailversion meine erste "live" Session (4 Spieler) spielen nach einigen kleineren Partien auf BGA.

    Nicht nur, dass das Spiel wirklich hübsch aussieht (zweckmäßig, aber eben hübsch), es drückt bei mir auch noch alle richtigen Knöpfe.
    Das Spiel ist einfach wunderbar verzahnt und sowohl taktisch als auch strategisch fordernd. Es gab Jubelschreie und Flüche, je nachdem, welche "Abteilung" die Mitspieler gewählt haben, es gab lautes Stöhnen, weil man seine Mitspieler falsch eingeschätzt hat, und es gab ein ziemlich wildes Gehacke um die Spenden- und Stadtspots auf dem Feld.

    Das Spiel ist unglaublich verzahnt, zu viert äußerst eng gewoben, was präzise Planung und ordentlich und Vorausschau erfordert und vor allem: Man muss seine Mitspieler im Blick behalten wie in nur wenigen Spielen. Welche Abteilungen stehen noch zur Verfügung, und wer schnappt sie sich eventuell vor mir? Welche Route versuchen die Spieler zu bauen? Wo stehen ihre Aktiven Arbeiter, und welche Aktion werden sie vermutlich auslösen, und welches Ereignis wird das auslösen.
    Hier muss man nicht nur die eigenen Ressourcen managen (den Teil fand ich tatsächlich noch eher medium komplex), sondern vor allem seine Mitspieler. Ich habe mich immer wieder dabei erwischt, dass ich mich mehr mit den Strategien der MItspieler als meiner eigenen beschäftigt habe - vermutlich auch nicht unbedingt richtig.

    Die Regeln sind überschaubar und nur in wenigen Aspekten etwas kleinteilig. Das Regelheft ist gut aufgebaut und das Material hervorragend.

    Hier liegt ein echtes Jahreshighlight vor, und ich freue mich schon auf die hoffentlich auch bei uns demnächst ausgelieferte Deluxe-Edition - und natürlich auf die nächsten Partien!