Mitspieler/-innen, die einem kognitiv überlegen sind- Problem für euch?

  • Hi,


    Also ich sehe da keinen "schmalen Grad". Das ist eine 6 spurige Autobahn, wo man schon mutwillig in die Leitplanken fahren muss oder in die falsche Richtung unterwegs sein. Auch das gibt es, es ist aber KEIN Fehler der anderen Teilnehmer oder der Autobahn an sich.


    Atti

  • @ravn:
    Also, ich spiele oder plane nicht für meine Mitspieler. Wenn aber eine Aktion dazu führen wird, dass ihm die Hälfte seines Königreichs wegbröckelt, weil er im nächsten Zug nicht genug Nahrung haben wird, um seine Städte und Armeen zu ernähren (als Beispiel) - dann sage ich schon mal was.
    Wenn er einen Pikenträger kauft und keinen Ritter, dann sage ich Nichts, auch wenn ich persönlich den Ritter die bessere Wahl finde.
    (Beispiele aus der Luft gegriffen)


    Was ich nicht mache, das ist ein Steuern der Spieler in eine Richtung, die mir weiterhilft. Das finde ich wiederum fies und berechnend, und sowas mag ich nicht...


  • Davon abgesehen weise ich auch Mitspieler auf suboptimale Züge hin - oder auf meiner Meinung nach übersehene Gelegenheiten. Ich habe wenig Spaß daran, eine Partie (haushoch) zu gewinnen, weil ein Mitspieler eine Situation falsch verstanden hat, eine Regel nicht beachtet hat, oder einfach einen Gedankenfehler macht. Ist das schon überheblich? Ich persönlich finde das nicht, und wünsche mir das auch von meinen Mitspielern, wenn ich einen Fehler mache...


    Da bewegt man sich auf dünnem Eis. Ein Hinweis, wenn ein Spielzug offenkundig aufgrund eines falschen Verständnisses der Regel bzw. völliger Unkenntnis dieser erfolgt, sollte
    schon aus Fairness drin sein. Eine Situation, die man als Regelvorbereiter ab und zu hat, wäre noch, dass die Mitspieler die langfristigen Konsequenzen von Entscheidungen nicht einschätzen können,
    da sie das Spiel nicht vorbereitet haben - auch dann weise ich daraufhin, was passieren wird. Man will sich keine Vorteile verschaffen, weil man das Spiel vorbereitet hat.
    Ansonsten halte ich Hinweise auf suboptimale Züge für überflüssig. Und Hinweise auf übersehene Gelegenheiten, am Besten noch vom Sieger nach dem Spiel, gehen gar nicht, solange nicht allgemein
    über das Spiel diskutiert werden will.


    Edit: Wenn ich deinen Nachtrag lese, sind wir wohl schon auf einer Wellenlänge.

  • Da bewegt man sich auf dünnem Eis. Ein Hinweis, wenn ein Spielzug offenkundig aufgrund eines falschen Verständnisses der Regel bzw. völliger Unkenntnis dieser erfolgt, sollte
    schon aus Fairness drin sein. Eine Situation, die man als Regelvorbereiter ab und zu hat, wäre noch, dass die Mitspieler die langfristigen Konsequenzen von Entscheidungen nicht einschätzen können,
    da sie das Spiel nicht vorbereitet haben - auch dann weise ich daraufhin, was passieren wird. Man will sich keine Vorteile verschaffen, weil man das Spiel vorbereitet hat.
    Ansonsten halte ich Hinweise auf suboptimale Züge für überflüssig. Und Hinweise auf übersehene Gelegenheiten, am Besten noch vom Sieger nach dem Spiel, gehen gar nicht, solange nicht allgemein
    über das Spiel diskutiert werden will.


    Edit: Wenn ich deinen Nachtrag lese, sind wir wohl schon auf einer Wellenlänge.


    Ja, ich kommentiere auch nicht jeden einzelnen Zug - wie gesagt, mir geht es in erster Linie darum, dass nicht komplett zerstörerische Züge einen Mitspieler ins Aus katapultieren. Wir hatten bei einer Partie #Neuland mal die Situation, dass ein Mitspieler seine "Basis-Ressourcen" (Holz ist das, meine ich) aufgegeben hatte. Das ist schon fatal, weil wir anderen Mitspieler uns immer Holz und Nahrung gesichert hatten, wenn es frei war - damit wäre er über kurz oder lang - eher kurz - aus dem Rennen gewesen.
    Diskussionen nach der Partie gehören für mich zum Spiel dazu, und auch Hinweise auf verpasste Gelegenheiten oder Meinungen zu Strategien. Das ist aber eigentlich von Allen gerne gesehen bei uns in der Runde...


    Und wenn ich als Regelerklärer durch die Beschäftigung mit dem Spiel schon ein grobes Verständnis der Zusammenhänge habe, dann gebe ich dieses auch immer gerne weiter - mit dem Hinweis, dass ich die Situation natürlich auch falsch einschätzen könnte... ;)

  • Ja, ich kommentiere auch nicht jeden einzelnen Zug - wie gesagt, mir geht es in erster Linie darum, dass nicht komplett zerstörerische Züge einen Mitspieler ins Aus katapultieren.

    Das sehe ich auch so. Wenn jemand bei #Antiquity (früh im Spiel und ohne Markt) sein einziges Holz in etwas anderes als einen woodcutter investiert, wird interveniert und der Zug ggfls. rückgängig gemacht.

  • Aber um auch was zum Thema beizutragen. Ich liebe es mich mit Gegnern wie @yzemaze oder meiner Holden @Heimleitung :D in Spielen zu messen bei welchen ich mich deutlich im Nachteil fühle, denn nur dadurch wird man besser und außerdem lernt man im Spiel mit besseren Spielern eindeutig am Meisten.


    Die einzigen Mitspieler, die für mich eine Qual sind, sind diese unglaublich langsamen Schildkröten und Personen, die ich nicht leiden kann. Ergo spiele ich mit denen nicht

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich liebe es mich mit Gegnern wie yzemaze oder meiner Holden @Heimleitung in Spielen zu messen bei welchen ich mich deutlich im Nachteil fühle, denn nur dadurch wird man besser und außerdem lernt man im Spiel mit besseren Spielern eindeutig am Meisten.

    Soso, du fühlst dich im Nachteil. Woran könnte das bloß liegen? Hmmm :D
    Der Schlussfolgerung kann ich nur beipflichten :)

  • Bei der Wahl meiner Mitspieler/innen ist für mich nicht entscheidend wer wem möglicherweise "übelegen" ist. Vielmehr ist der Faktor Geselligkeit entscheidend. Mir ist es wichtig, dass alle am Tisch einen guten Draht zueinander haben. Mir macht es nichts aus, wenn sich jemand als besonders spielstark herausstellt. Beim spielen ist es doch auch schön voneinander zu lernen und zu sehen, was die anderen aus dem Spiel machen, ob jemand eine neue Strategie fährt oder ein paar tolle Spielzüge entdeckt hat und diese durchführen kann. Letztendlich können alle ein Spiel auf diese Art und Weise besser kennenlernen.


    Was ich nicht leiden kann ist, wenn mehrere Spieler auf einen herumhacken, besonders wenn man ohnehin schon am Boden liegt. Ich schätze Mitspieler, die mitdenken und nicht bei jedem Spiel gezielt gegen einen bestimmten anderen Spieler am Tisch vorgehen oder auch umgekehrt jemanden immer meiden oder "besser behandeln" ("Pärchenbonus", etc.).


    Spielen darf auch durchaus emotional zugehen, besonders wenn es mal besonders mies oder auch hervorragend läuft. Freude und Leid gehörten mit dazu aber niemals sollte man damit jemanden angreifen oder belästigen. Was ich nicht mag, sinde Spieler die während ihres Zuges Selbstgespräche führen und allen lauthals verkünden wie und wohlmöglich auch noch warum sie verschiedene Spielzüge durchführen. Das ist fast so anstrengend wie ein Dauergrübler oder Leute die beides in sich vereinen...

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ja, ich kommentiere auch nicht jeden einzelnen Zug - wie gesagt, mir geht es in erster Linie darum, dass nicht komplett zerstörerische Züge einen Mitspieler ins Aus katapultieren


    Ja, ich werde auch zukünftig jeden Spieler im Rahmen der Möglichkeiten davon abhalten (oder zumindest sehr deutlich auf die Konsequenzen hinweisen), bei #Myrmes früh im Spiel einen Auftrag zu erfüllen, wenn er nur drei Ammen hat, aber nicht unmittelbar die Ressourcen, sich Ersatz für die verlorene Amme zu beschaffen. Ein Mitspieler hat sich so nämlich mal völlig aus dem Spiel geschossen, da er es den zwei verbliebenen Ammen nicht geschafft hat, diese Ressourcen zu sammeln (das Jahr ist einfach zu schnell rum). Selbst wenn er es irgendwie geschafft hätte (hab jetzt nicht durch gerechnet, welche genaue Aktionsfolge dazu nötig wäre), wäre der Tempoverlust unausgleichbar gewesen.

  • Also bei Myrmes ist es wirklich grob fahrlässig mit einer wertvollen Amme im 1 Jahr schon Aufgaben zu erfüllen. Da muss man Neulinge dringend davon abraten, da man nur noch mit viel Glück und Können aus dem Tal der Mühseligkeit kommt. Und der Tempoverlust könnte gleich schon für die Vorentscheidung zu Beginn des 2.Jahres führen, wer denn überhaupt das Spiel gewinnen kann?

  • Ja, und wenn sich ein Spieler von Vieren auf diese Weise aus dem Spiel kegelt - dann ist es auch einfach kein schönes Spielerlebnis mehr für ihn - und auch die Anderen nicht.
    Wir hatten mal einen ähnlichen Fall bei #ChicagoExpress, als sich eine Mitspielerin bei den Geboten vor/zu Spielbeginn übernommen hatte, so dass sie quasi IMMER weniger Geld als die anderen Spieler hatte, und damit am Anfang gewaltig weit zurück geworfen wurde... Am Ende hatten vier Spieler zwischen 70 und 90 Punkten - und sie war bei 36. So macht ein Spiel wenig Spaß... auch für die Mitspieler nicht - denn: Soll man danach den Spieler in einer schlechten Position schonen? Oder wie weiter spielen?


    Leider war es meine erste Partie, und ich konnte die Auswirkungen des zu hohen Gebots noch nicht absehen - beziehungsweise mir war erst gar nicht bewusst, dass das Gebot ZU hoch war... :(


    ...was mich daran erinnert, dass ich UNBEDINGT wieder Chicago Express spielen will!! :)

  • Hi,


    Mich hat das Spiel nie wirklich vom Hocker gehauen.
    Steel Driver gefällt mir als simples Eisenbahn-Aktien-Spiel da viel besser.


    Atti

  • Ich habe keine Probleme mit Unterschieden der kognitiven Fähigkeiten, ausschlaggebender ist der Umgang damit.


    Ich verliere ( = gelernte Übung , aber ab und an dank Sternstunden auch mal auf dem Platz an der Sonne ) lieber gegen einen kognitiv pfiffigeren Spieler, der nach seinem/ihrem Sieg offen erlebte Möglichkeiten allerseits von Fehlern oder Verläufen spaßig mitdiskutiert und dabei nicht in der Vordergrund hebt, was und wie viel er/sie doch alles richtig gemacht hat. (Charaktertyp : Bitte bitte erkennt doch an, wie toll ich bin *nerv*)

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Um die Frage des Threads zu beantworten.


    Nein.


    Warum sollte ich damit ein Problem haben. Wenn es sich wirklich um geistige Leistung handelt - kein Problem. Wenn es sich einfach um Training handelt - hab ich kein Bock drauf. Der trainierte ist halt besser weil er es ständig macht. Da muss ich mich nicht messen. Klar zock ich mit dem, nur wenn nach der dritten Partie klar ist, dass ich keine Chance habe muss ein anderes Spiel her.
    Ich spiele recht häufig mit angehenden Mathematikern, Physikern uns Informatikern sowie mit anderen die zumindest einen Hochschulabschluss haben. Man merkt schon die geistige Überlegenheit was die Vorplanung betrifft. Dennoch lasse ich mich davon nicht ins Bockshorn jagen. Und oft genug stellt sich heraus, dass eine verquere Denkweise auch gewinnen kann. :D
    Ich muss aber mein Unkönnen auch nicht unbedingt beim Landesmeister in Schach bei Schach beweisen - das ist witzlos. Aber die "Jungs" bei RoboRally ins leere rennen lassen ist schon fein :P


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.