Beiträge von dixijo im Thema „Mitspieler/-innen, die einem kognitiv überlegen sind- Problem für euch?“

    Bei uns in der Spielerunde ist es auch so, dass wir alle ähnliche Bildungshintergründe haben (meist Akademiker). Ich würde sagen, dass wir in der Regel auf einem gleichwertigen Niveau agieren und eher die Tagesform entscheidet.
    Bei manchen Spielen sind Inselbegabungen einiger Mitspieler (z.B. visuelle Erfassungsgabe) oder berufliche Hintergründe (Physiker, Informatiker) dann aber schonmal Vorteile, wenn es grübeliger oder analytischer wird.
    Trotzdem stecke ich dann mit meinem eher geisteswissenschaftlichen Hintergrund nicht auf, sondern sehe es eher als Herausforderung.
    Im Allgemeinen spiele ich aber auch eher wegen des Spielerlebnisses (im Sinne des gelebten Momentes), als wegen dem Gewinnen von Spielen. Oft erinnere ich mich schon am nächsten Tag kaum noch an den Ausgang. Es bedeutet mir einfach nur begrenzt etwas.
    So spiele ich in ersten Partien oft auch gerne mal Extremstrategien um das Spiel auszuloten. während andere schon da auf Sieg spielen.
    Wie wichtig Motivation respektive Siegeswille für den tatsächlichen Ausgang sind, habe ich bei der Reg-Vor letztes Jahr am eigenen Leib (im wörtlichen Sinne) erfahren. Ist stand vollkommen unter Strom und hatte einen immensen Adrenalin-Schub. -> Zittrige Hände beim Nachfüllen bei Village. Das war eine krasse Erfahrung, weil ich sowas überhaupt nicht kannte. Ich spiele halt sonst überhaupt nicht kompetativ und es war mein erstes Turnier. Im Endeffekt hatte dieser Schub aber die Auswirkung, dass ich ziemlich erfolgreich gespielt habe (und dabei hoffentlich trotzdem ein angenehmer Mitspieler geblieben bin).
    Wir haben auch Mitspieler, welche mit besonders großem Ehrgeiz spielen und vielleicht auch ein wenig häufiger gewinnen. Ihre Erfolge erkläre ich mir zum Teil auch vor dem Hintergrund von stärkerer Fokussierung darauf/ Bedeutungszumessung des Siegens.
    Ich glaube bei ähnlichem Bildungshintergrund ist die Frage des Siegeswillens ein wesentlich bedeutenderes Moment als im Endeffeffekt +-10 IQ-Punkte.


    Als etwas schwierig habe ich es erlebt mit Mitspielern zu spielen, welche kognitiv eher das Gegenteil von überlegen sind. Ich glaube ich kriege das auf Grund meines beruflichen Hintergrundes selbst ganz gut hin und gehe dann mit der Spieleauswahl darauf ein - auch wenn meine persönliche Tendenz ja eher zu Heavy-Euros geht. Manchmal eher was familentauglicheres zu spielen ist ja auch mal fein. Ich habe aber auch schon Situationen erlebt wo es durch die Diskrepanz eher unangenehm wurde und eine Person in der Runde durch die Komplexität des Spieles deutlich überfordert war. Das war nicht schön - für alle Beteiligten.
    Dann lieber die Komplexität des zu wählenden Spiels am Bedarf dieses Mitspielers anpassen.
    Gerade bei sehr Spielsieg-orientierten Spielern ist es meiner Erfahrung nach auch so, dass sie schlecht damit umgehen können, wenn Mitspieler eher willkürliche/suboptimale Entscheidungen (zu ungunsten Ersterer) treffen, weil diese das Spiel nicht richtig blicken. Da hatten wir auch schon einige angespannte Situationen (bis hin zum Abräumen des Spielbrettes und dem Beschimpfen des Mitspielers).


    Für mich aber kein Grund contra heterogene Spielerunden. Zukünftig würde ich bei der Spieleauswahl nur einfach ein wenig mehr "regulierender" eingreifen.